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Marburger Zeitung. Nr. 66, Marburg, 04.06.1901.

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Nr. 66, 4. Juni 1901 Marburger Zeitung

[Spaltenumbruch]

-- In der samstägigen Obmänner-Con-
serenz
wurde beschlossen, den Verbänden die
Tagesordnung vorzulegen, dass nach der Gewerbe-
novelle die erste Lesung der Quotenvorlage, dann
die zweite Lesung des Localbahngesetzes auf die
Tagesordnung des Hauses gesetzt werde.

-- Die "Deutschnationale Correspondenz"
schreibt: "Brunnenvergiftung. In der
Abendausgabe der "Ostd. Rundsch." vom 29. v.
war eine Notiz enthalten, welche davon sprach,
dass politische Speculanten und Geschäftemacher
schon eifrigst an der Arbeit seien, längs der zu er-
bauenden Bahn (Tauernbahn) Grundstücke aufzu-
kaufen, obwohl die dritte Lesung des Gesetzes noch
gar nicht vorgenommen ist, nach deren Durch-
sührung die Grundpreise in die Höhe gehen würden.
Diese Käufe würden vorläufig von Mittelspersonen
ausgeführt, es werde sich aber bald zeigen, ob und
inwieweit vielleicht auch Parlamentarier mit der
Bahnvorlage speculiert haben und wie viel an dem
Tauernbahneifer echt, wie viel berechnet war. --
Die in dieser Mittheilung enthaltene Verdächtigung,
als würden die an der Investitionsvorlage interes-
sierten Abgeordneten ihre parlamentarische Thä-
tigkeit dazu missbrauchen, dass sie durch Mittels-
personen Grundkäufe besorgen ließen und dass der
angebliche Tauernbahneifer nur geschäftlichen Zwecken
diente, gab Anlass zu einer am 30. Mai einge-
brachten Interpellation des Abg. Nowak, in welcher
an den Ministerpräsidenten und den Eisenbahn-
minister die Frage gerichtet wird, ob diese geneigt
sind, unverzüglich, allenfalls telegraphisch, Auf-
klärungen und Nachrichten einzuziehen, ob über-
haupt längs der Tauernbahn irgendwelche Grund-
transactionen im Zuge sind. Die Interpellation
erklärt es übrigens als im staatlichen und parla-
mentarischen Interesse gelegen, dass sofort die
strengste Untersuchung eingeleitet werde, ob diese
Mittheilung einen Hintergrund hat. -- Die in
Rede stehende Mittheilung der "Ostd. Rundschau"
hat nicht nur in den Kreisen der deutschen Volks-
partei, sondern wohl bei allen deutschen Abgeord-
neten sehr berechtigte Entrüstung erregt. Eine solche
infame Verdächtigung gehört zur schlimmsten Sorte
politischer Brunnenvergiftung, deren sich ein Blatt
wie die "Ostdeutsche Rundschau" nicht schuldig
machen soll. Es ist selbstverständlich, dass die ver-
dächtigten Abgeordneten der deutschen Volkspartei
alle Schritte unternehmen werden, um die völlige
Grundlosigkeit der ausgesprochenen schweren Ver-
dächtigung vor aller Oeffentlichkeit zu beweisen und
den Verleumder zu eruieren. Sachlich ist noch zu
bemerken, dass die Bahn im Möll- und Gasteiner-
thal auf hohen Lehnen geführt ist, wo eine Grund-
erwerbung überhaupt keinen Sinn hätte. Die
Gründe an der Bahntrace sind übrigens nur zum
allergeringsten Theile im Privatbesitze, sie gehören
zumeist dem Forstärar. Vielleicht hat dem Ersinner
der Mittheilung die Idee vorgeschwebt, dass sich
[Spaltenumbruch] irgend ein Volksparteiabgeordneter ein Plätzchen
im Scheidetunnel hinterlistig ge[si]chert hat, bei wel-
chem jeder Zug einen Sonderzoll errichten muss.
Das ist zwar unmöglich, aber Brunnenvergifter
haben eine äußerst kühne Phantasie."

-- Ueber die Zustände in Lichten-
wald
entnehmen wir einer Zuschrift des Ober-
lehrers der dortigen deutschen Schule an die "D.
Wacht" folgende Thatsachen: Gelegentlich der Agi-
tationen gegen die Lichtenwalder deutsche Schule
nannte ein Kaplan diese Anstalt einen A ... t,
ein anderer erklärte, er werde hinkommen und alle
hinausjagen; slovenische Schalkinder bewarfen durch
das offene Fenster einen deutschen Lehrer mit Eis-
stücken; katholische Priester spucken vor deutschen
Lehrern aus; mit Knütteln bewaffnete slovenische
Schulkinder überfallen und beschimpfen deutsche
Schüler. Das elfjährige Töchterchen des Herrn
Mesicek, Leiters der slovenischen Schule, bedenkt
deutsche Lehrer mit den Worten: "Zivio slovenec,
strik pa za nemce!";
slovenische Schüler be-
schimpfen deutsche Lehrer auf offener Straße usw.

-- Das k. u. k. Reichs-Kriegsministerium
hat im Wege der höheren Commanden an alle
Truppen und Heeresanstalten einen reservierten Er-
lass gerichtet, in welchem bekanntgegeben wurde,
dass der Abgeordnete Klofac eine Broschüre über
den Fall "Zilak" verfasst und in Druck gelegt hat.
Da dieser Abgeordnete beabsichtigt, diese Broschüre
den Unterofficieren aller Regimenter gratis zuzu-
senden, wurden alle Commandanten aufs strengste
angewiesen, die für die Mannschaft ein-
langen den Postsendungen zu visitieren
und die vorgefundenen Exemplare dieser
Broschüre sofort und directe dem vor-
gesetzten Corpscommando einzusenden.

Die reinste Paschawirtschaft.

-- Strafuntersuchung gegen den
Polizei-Chef.

Infolge der vor kurzem erfolgten
Verhaftung dreier Studenten aus Prag wegen
Tragens ihrer Vereinsabzeichen wurde gegen den
Chef der Pilsener Polizei, Dr. jur. Schmidt, auf
Anordnung der Ober-Staatsanwaltschaft die Straf-
untersuchung wegen Missbrauches der Amtsgewalt
eingeleitet.

-- Auscultantentag.

Der vorgestern in
Olmütz abgehaltene Auscultantentag beschloss, in
jedem Sitze eines Oberlandesgerichtes ein Landes-
comite und in Wien eine Centralstelle zur Vertre-
tung der Wünsche der Auscultanten einzusetzen. Es
wurde eine Zuschrift an den Justizminister beschlossen,
in der die Entlohnung der Auscultanten mit 1600
bis 2000 K jährlich und eine Entlohnung der Ge-
richtspraktikanten verlangt wird.

Ausland.
-- Die Entbindung der Königin
von Italien.

Königin Helene genas am
Samstag einer Prinzessin. Die Königin und
[Spaltenumbruch] die neugeborene Prinzessin befinden sich vollkommen
wohl. Die Stadt Rom wurde beflaggt, aber auf
den Gesichtern der Leute, die das Ereignis lebhaft
besprachen, malte sich doch einige Enttäuschung da-
rüber, dass die Erwartungen und Hoffnungen des
Königs und des Volkes sich nur zum Theile er-
füllt haben.

-- Wie eine Depesche des "Imparcial" aus
Barcelona meldet, hätten der General-Gouver-
neur und die Behörden daselbst aus dem Auslande
die Nachricht von der Entdeckung eines
anarchistischen Complots
gegen die Königin-
Regentin und den König erhalten. Die Nachricht
habe weiters besagt, dass sich die Verschworenen
zunächst nach Barcelona und sodann nach Madrid
begeben.

-- Wie amtlich verlautbart wird, werden die
Vereinigten Staaten die Herrschaft über Cuba
solange ausüben, bis das Amendement Platts vom
cubanischen Convente in vollem Umfange ange-
nommen ist.

-- Den englischen Blättern zufolge ist im
Truppenlager von Thorncliffe eine
Meuterei
ausgebrochen. Es kam zwischen den
Aufrührern und der Wache, welche den Befehl
hatte, die Ordnung wieder herzustellen, zu einem
Zusammenstoss. Die meuternden Soldaten gaben
auf die Wache mehrere scharfe Schüsse ab und
widersetzten sich dann mit aufgepflanzten Bajonetten
ihrer Verhaftung. Zwei Mann der Wache wurden
durch Bajonettstiche erheblich verwundet, zehn
Dublin-Füsiliere wurden verhaftet.

-- Ruhestörungen in Spanien.

In
Coruna herrscht der Kriegszustand. Zuerst
strikten die Zollbeamten, dann alle Arbeiter. Die
Bäckereien und Fleischerläden sind geschlossen, das
Schlachthaus ebenfalls. Die Ausständigen lassen
keinerlei Lebensmittel in die Stadt herein, keine
Zeitung erscheint, die Wasserträger striken, verhin-
dern die Mägde am Wasserholen und versuchen
Gas- und Wasserleitung abzuschneiden. Im Hafen
wird die Beladung der Schiffe verhindert. Gestern
kam es zu verschiedenen blutigen Zusammen-
stößen
mit den Truppen. Die Gendarmen
haben vielfach von ihren Schusswaffen Gebrauch
gemacht und es gab Todte und Verwundete.




Tagesneuigkeiten.

(Das "gelobte Land" des XX. Jahr-
hundertes),
in welchem es "von Milch und Honig
überfließt", scheint Kanada zu sein. Der land- und
forstwirtschaftliche Sachverständige bei der kaiserlich
deutschen Botschaft in Washington berichtet über die
kanadische Ausfuhr in Molkereierzeugnissen. Er hebt
hervor, dass die kanadische Butterausfuhr in den
letzten Jahren ganz erheblich gestiegen ist, so dass
sie beispielsweise die deutsche um das Elffache über-
steigt. Während im Jahre 1894 Kanada nur für




[Spaltenumbruch]

ten Kanonenrohren hin bis in die blaue, im
Sonnenglanz flimmernde Ferne.

"Wenn er nur nicht zögern wollte!" brummt
Pieter oben zwischen den Zähnen.

Augenscheinlich erbitterte Hendriks Kaltblütigkeit
den Feind. Wieder fliegen die Kugeln um ihn, als er
mit seiner Bürde der Felswand naht und sie mit aller
Sorgfalt an dem inzwischen von oben herabge-
lassenen Seile befestigt. Er scheint wie gefeit.

Wieder eine Salve der Buren .... und
drüben fallen ein Kanonier und zwei Hochländer.
Dann wird es wieder still. Der Eimer schwebt
langsam aufwärts.

Mit einem Freudenruf wird seine glückliche
Ankunft oben begrüßt. Und nun klimmt auch der
grauhaarige Mann langsam empor. Mühsam, sehr
mühsam, aber stetig, mit eiserner Energie zwingt er
die oft fast versagenden Glieder. Ein Fehltritt kann
verhängnisvoll werden. In jedem Augenblick kann
ihn die tödtliche Kugel treffen. Aber sein Fuß
strauchelt nicht und sein Auge bleibt klar.

Jetzt hat er das Ziel fast erreicht. Pieter und
einer seiner Kameraden strecken ihm schon die Arme
entgegen, um ihm die letzte Strecke heraufzuhelfen.
Da fällt noch ein Schuss ....

Ist Hendrik getroffen? --

Die jungen, kräftigen Arme haben die seinen
erfasst. Man zieht ihn zur Höhe hinauf. Er ist
geborgen. Von allen Seiten drängen sich die Lands-
leute herzu. Da ist auch der Commandant und
streckt dem Tapferen die Hand hin. Hendrik macht
einen Schritt auf ihn zu. Sein Gesicht ist von der
Anstrengung geröthet. Schweißtropfen rinnen über
[Spaltenumbruch] die Stirne. Aber ein gleichmüthiges Lächeln spielt
um seinen Mund.

"Reiner Zufall, wenn die 'mal treffen? Was,
Commandant?"

In diesem Augenblick überzieht eine fahle
Blässe Hendriks Züge. Er wankt. Pieter fängt ihn
in seinen Armen auf. Man reißt ihm den Rock
auf, da sickert Blut einer Wunde in der Brust.

Es ist endlich Abend geworden. Im Westen
ist eine dunkle Wolkenwand aufgestiegen und
manchmal zuckt am Horizonte ein bläulicher Schein
auf .... Wetterleuchten! Ueber den Felsenhügeln
aber glänzen die Sterne mit mildem Licht. Lager-
feuer flammen hüben und drüben.

Mit dem Eintritt der Dunkelheit sind Ver-
stärkungen eingetroffen und haben Proviant, Wasser,
Munition und Postsachen mitgebracht. Ein junger,
deutscher Arzt begleitete sie, der nun beschäftigt ist,
die Verwundeten zu untersuchen.

Hendrik hat seit Stunden regungslos gelegen
und kein Zeichen des Bewusstseins von sich gegeben.
Als der Arzt zu ihm tritt, öffnet er die Augen.

"Gib Dir keine Mühe mehr mit mir, Doctor",
sagte er mit schwacher Stimme. "Das nützt doch
nichts. Mein Junge --?"

"Den haben wir schon besorgt. Er wird
morgen früh ins Lazareth nach K .... gebracht,
wo wir ihn hoffentlich in einigen Wochen gesund
pflegen werden."

Ein glückliches Lächeln fliegt über die Züge
des Sterbenden. "Johanna"! flüsterte er. Und dann
wieder kurz und rauh: "Lass mich doch in Ruhe,
Doctor ... in Frieden ..."


[Spaltenumbruch]

Pieter wechselt einen besorgten Blick mit dem
Arzt. Der nickt sehr ernst und tritt zurück. Sein
Wissen ist machtlos.

"Pieter, bist Du da? Sag', haben wir gesiegt?"

"Der Feind ist von allen Kopjes zurück geschlagen".

"Gott ist mit uns", sagt der Alte in stärkerem
und zuversichtlichem Ton. Und die Umstehenden nickten
ernst.

"Vater", beginnt Pieter nach einer Weile, "ich
habe Nachricht von zu Hause. Mein Weib hat mir
am fünfzehnten Zwillingssöhne geboren."

"Gott ist mit uns", wiederholte Hendrik.
"Zwei junge Kämpfer für einen alten ... Unsere
Väter hofften auf Dich und da sie hofften, halfst
Du ihnen ... Der Herr wird seinem Volke Kraft
geben ..."

Da tönt auf einmal durch die Stille der Nacht
der ferne Gesang von Männerstimmen herüber vom
nächsten Kopje. Und nun trägt der Nachtwind auch
aus anderer Richtung -- von einem weiter ent-
fernten Felsenhügel -- dieselben Töne herzu. Die
Männer entblößten ernst die Häupter. Pieter kniet
neben dem Lager seines sterbenden Vaters nieder.
Auch aus seiner Brust ringt sich der Gesang, und
die Stimmen der anderen fallen kräftig ein:

Nun faltet die Hände,
Dass gnädig sich wende
Uns Männern das Schlachtenlos!
-- -- -- -- -- -- --
Und ob wir siegen
Und ob wir erliegen:
Vertraut!
Die Saat geht auf
Und wächst zu Hauf',
In Gott war sie gebaut.

Nr. 66, 4. Juni 1901 Marburger Zeitung

[Spaltenumbruch]

— In der ſamstägigen Obmänner-Con-
ſerenz
wurde beſchloſſen, den Verbänden die
Tagesordnung vorzulegen, daſs nach der Gewerbe-
novelle die erſte Leſung der Quotenvorlage, dann
die zweite Leſung des Localbahngeſetzes auf die
Tagesordnung des Hauſes geſetzt werde.

— Die „Deutſchnationale Correſpondenz“
ſchreibt: „Brunnenvergiftung. In der
Abendausgabe der „Oſtd. Rundſch.“ vom 29. v.
war eine Notiz enthalten, welche davon ſprach,
daſs politiſche Speculanten und Geſchäftemacher
ſchon eifrigſt an der Arbeit ſeien, längs der zu er-
bauenden Bahn (Tauernbahn) Grundſtücke aufzu-
kaufen, obwohl die dritte Leſung des Geſetzes noch
gar nicht vorgenommen iſt, nach deren Durch-
ſührung die Grundpreiſe in die Höhe gehen würden.
Dieſe Käufe würden vorläufig von Mittelsperſonen
ausgeführt, es werde ſich aber bald zeigen, ob und
inwieweit vielleicht auch Parlamentarier mit der
Bahnvorlage ſpeculiert haben und wie viel an dem
Tauernbahneifer echt, wie viel berechnet war. —
Die in dieſer Mittheilung enthaltene Verdächtigung,
als würden die an der Inveſtitionsvorlage intereſ-
ſierten Abgeordneten ihre parlamentariſche Thä-
tigkeit dazu miſsbrauchen, daſs ſie durch Mittels-
perſonen Grundkäufe beſorgen ließen und daſs der
angebliche Tauernbahneifer nur geſchäftlichen Zwecken
diente, gab Anlaſs zu einer am 30. Mai einge-
brachten Interpellation des Abg. Nowak, in welcher
an den Miniſterpräſidenten und den Eiſenbahn-
miniſter die Frage gerichtet wird, ob dieſe geneigt
ſind, unverzüglich, allenfalls telegraphiſch, Auf-
klärungen und Nachrichten einzuziehen, ob über-
haupt längs der Tauernbahn irgendwelche Grund-
transactionen im Zuge ſind. Die Interpellation
erklärt es übrigens als im ſtaatlichen und parla-
mentariſchen Intereſſe gelegen, daſs ſofort die
ſtrengſte Unterſuchung eingeleitet werde, ob dieſe
Mittheilung einen Hintergrund hat. — Die in
Rede ſtehende Mittheilung der „Oſtd. Rundſchau“
hat nicht nur in den Kreiſen der deutſchen Volks-
partei, ſondern wohl bei allen deutſchen Abgeord-
neten ſehr berechtigte Entrüſtung erregt. Eine ſolche
infame Verdächtigung gehört zur ſchlimmſten Sorte
politiſcher Brunnenvergiftung, deren ſich ein Blatt
wie die „Oſtdeutſche Rundſchau“ nicht ſchuldig
machen ſoll. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daſs die ver-
dächtigten Abgeordneten der deutſchen Volkspartei
alle Schritte unternehmen werden, um die völlige
Grundloſigkeit der ausgeſprochenen ſchweren Ver-
dächtigung vor aller Oeffentlichkeit zu beweiſen und
den Verleumder zu eruieren. Sachlich iſt noch zu
bemerken, daſs die Bahn im Möll- und Gaſteiner-
thal auf hohen Lehnen geführt iſt, wo eine Grund-
erwerbung überhaupt keinen Sinn hätte. Die
Gründe an der Bahntrace ſind übrigens nur zum
allergeringſten Theile im Privatbeſitze, ſie gehören
zumeiſt dem Forſtärar. Vielleicht hat dem Erſinner
der Mittheilung die Idee vorgeſchwebt, daſs ſich
[Spaltenumbruch] irgend ein Volksparteiabgeordneter ein Plätzchen
im Scheidetunnel hinterliſtig ge[ſi]chert hat, bei wel-
chem jeder Zug einen Sonderzoll errichten muſs.
Das iſt zwar unmöglich, aber Brunnenvergifter
haben eine äußerſt kühne Phantaſie.“

— Ueber die Zuſtände in Lichten-
wald
entnehmen wir einer Zuſchrift des Ober-
lehrers der dortigen deutſchen Schule an die „D.
Wacht“ folgende Thatſachen: Gelegentlich der Agi-
tationen gegen die Lichtenwalder deutſche Schule
nannte ein Kaplan dieſe Anſtalt einen A ... t,
ein anderer erklärte, er werde hinkommen und alle
hinausjagen; ſloveniſche Schalkinder bewarfen durch
das offene Fenſter einen deutſchen Lehrer mit Eis-
ſtücken; katholiſche Prieſter ſpucken vor deutſchen
Lehrern aus; mit Knütteln bewaffnete ſloveniſche
Schulkinder überfallen und beſchimpfen deutſche
Schüler. Das elfjährige Töchterchen des Herrn
Meſicek, Leiters der ſloveniſchen Schule, bedenkt
deutſche Lehrer mit den Worten: „Živio slovenec,
štrik pa za nemce!“;
ſloveniſche Schüler be-
ſchimpfen deutſche Lehrer auf offener Straße uſw.

Das k. u. k. Reichs-Kriegsminiſterium
hat im Wege der höheren Commanden an alle
Truppen und Heeresanſtalten einen reſervierten Er-
laſs gerichtet, in welchem bekanntgegeben wurde,
daſs der Abgeordnete Klofac eine Broſchüre über
den Fall „Zilak“ verfaſst und in Druck gelegt hat.
Da dieſer Abgeordnete beabſichtigt, dieſe Broſchüre
den Unterofficieren aller Regimenter gratis zuzu-
ſenden, wurden alle Commandanten aufs ſtrengſte
angewieſen, die für die Mannſchaft ein-
langen den Poſtſendungen zu viſitieren
und die vorgefundenen Exemplare dieſer
Broſchüre ſofort und directe dem vor-
geſetzten Corpscommando einzuſenden.

Die reinſte Paſchawirtſchaft.

Strafunterſuchung gegen den
Polizei-Chef.

Infolge der vor kurzem erfolgten
Verhaftung dreier Studenten aus Prag wegen
Tragens ihrer Vereinsabzeichen wurde gegen den
Chef der Pilſener Polizei, Dr. jur. Schmidt, auf
Anordnung der Ober-Staatsanwaltſchaft die Straf-
unterſuchung wegen Miſsbrauches der Amtsgewalt
eingeleitet.

Auſcultantentag.

Der vorgeſtern in
Olmütz abgehaltene Auſcultantentag beſchloſs, in
jedem Sitze eines Oberlandesgerichtes ein Landes-
comité und in Wien eine Centralſtelle zur Vertre-
tung der Wünſche der Auſcultanten einzuſetzen. Es
wurde eine Zuſchrift an den Juſtizminiſter beſchloſſen,
in der die Entlohnung der Auſcultanten mit 1600
bis 2000 K jährlich und eine Entlohnung der Ge-
richtspraktikanten verlangt wird.

Ausland.
Die Entbindung der Königin
von Italien.

Königin Helene genas am
Samstag einer Prinzeſſin. Die Königin und
[Spaltenumbruch] die neugeborene Prinzeſſin befinden ſich vollkommen
wohl. Die Stadt Rom wurde beflaggt, aber auf
den Geſichtern der Leute, die das Ereignis lebhaft
beſprachen, malte ſich doch einige Enttäuſchung da-
rüber, daſs die Erwartungen und Hoffnungen des
Königs und des Volkes ſich nur zum Theile er-
füllt haben.

— Wie eine Depeſche des „Imparcial“ aus
Barcelona meldet, hätten der General-Gouver-
neur und die Behörden daſelbſt aus dem Auslande
die Nachricht von der Entdeckung eines
anarchiſtiſchen Complots
gegen die Königin-
Regentin und den König erhalten. Die Nachricht
habe weiters beſagt, daſs ſich die Verſchworenen
zunächſt nach Barcelona und ſodann nach Madrid
begeben.

— Wie amtlich verlautbart wird, werden die
Vereinigten Staaten die Herrſchaft über Cuba
ſolange ausüben, bis das Amendement Platts vom
cubaniſchen Convente in vollem Umfange ange-
nommen iſt.

— Den engliſchen Blättern zufolge iſt im
Truppenlager von Thorncliffe eine
Meuterei
ausgebrochen. Es kam zwiſchen den
Aufrührern und der Wache, welche den Befehl
hatte, die Ordnung wieder herzuſtellen, zu einem
Zuſammenſtoſs. Die meuternden Soldaten gaben
auf die Wache mehrere ſcharfe Schüſſe ab und
widerſetzten ſich dann mit aufgepflanzten Bajonetten
ihrer Verhaftung. Zwei Mann der Wache wurden
durch Bajonettſtiche erheblich verwundet, zehn
Dublin-Füſiliere wurden verhaftet.

Ruheſtörungen in Spanien.

In
Coruna herrſcht der Kriegszuſtand. Zuerſt
ſtrikten die Zollbeamten, dann alle Arbeiter. Die
Bäckereien und Fleiſcherläden ſind geſchloſſen, das
Schlachthaus ebenfalls. Die Ausſtändigen laſſen
keinerlei Lebensmittel in die Stadt herein, keine
Zeitung erſcheint, die Waſſerträger ſtriken, verhin-
dern die Mägde am Waſſerholen und verſuchen
Gas- und Waſſerleitung abzuſchneiden. Im Hafen
wird die Beladung der Schiffe verhindert. Geſtern
kam es zu verſchiedenen blutigen Zuſammen-
ſtößen
mit den Truppen. Die Gendarmen
haben vielfach von ihren Schuſswaffen Gebrauch
gemacht und es gab Todte und Verwundete.




Tagesneuigkeiten.

(Das „gelobte Land“ des XX. Jahr-
hundertes),
in welchem es „von Milch und Honig
überfließt“, ſcheint Kanada zu ſein. Der land- und
forſtwirtſchaftliche Sachverſtändige bei der kaiſerlich
deutſchen Botſchaft in Waſhington berichtet über die
kanadiſche Ausfuhr in Molkereierzeugniſſen. Er hebt
hervor, daſs die kanadiſche Butterausfuhr in den
letzten Jahren ganz erheblich geſtiegen iſt, ſo daſs
ſie beiſpielsweiſe die deutſche um das Elffache über-
ſteigt. Während im Jahre 1894 Kanada nur für




[Spaltenumbruch]

ten Kanonenrohren hin bis in die blaue, im
Sonnenglanz flimmernde Ferne.

„Wenn er nur nicht zögern wollte!“ brummt
Pieter oben zwiſchen den Zähnen.

Augenſcheinlich erbitterte Hendriks Kaltblütigkeit
den Feind. Wieder fliegen die Kugeln um ihn, als er
mit ſeiner Bürde der Felswand naht und ſie mit aller
Sorgfalt an dem inzwiſchen von oben herabge-
laſſenen Seile befeſtigt. Er ſcheint wie gefeit.

Wieder eine Salve der Buren .... und
drüben fallen ein Kanonier und zwei Hochländer.
Dann wird es wieder ſtill. Der Eimer ſchwebt
langſam aufwärts.

Mit einem Freudenruf wird ſeine glückliche
Ankunft oben begrüßt. Und nun klimmt auch der
grauhaarige Mann langſam empor. Mühſam, ſehr
mühſam, aber ſtetig, mit eiſerner Energie zwingt er
die oft faſt verſagenden Glieder. Ein Fehltritt kann
verhängnisvoll werden. In jedem Augenblick kann
ihn die tödtliche Kugel treffen. Aber ſein Fuß
ſtrauchelt nicht und ſein Auge bleibt klar.

Jetzt hat er das Ziel faſt erreicht. Pieter und
einer ſeiner Kameraden ſtrecken ihm ſchon die Arme
entgegen, um ihm die letzte Strecke heraufzuhelfen.
Da fällt noch ein Schuſs ....

Iſt Hendrik getroffen? —

Die jungen, kräftigen Arme haben die ſeinen
erfaſst. Man zieht ihn zur Höhe hinauf. Er iſt
geborgen. Von allen Seiten drängen ſich die Lands-
leute herzu. Da iſt auch der Commandant und
ſtreckt dem Tapferen die Hand hin. Hendrik macht
einen Schritt auf ihn zu. Sein Geſicht iſt von der
Anſtrengung geröthet. Schweißtropfen rinnen über
[Spaltenumbruch] die Stirne. Aber ein gleichmüthiges Lächeln ſpielt
um ſeinen Mund.

„Reiner Zufall, wenn die ’mal treffen? Was,
Commandant?“

In dieſem Augenblick überzieht eine fahle
Bläſſe Hendriks Züge. Er wankt. Pieter fängt ihn
in ſeinen Armen auf. Man reißt ihm den Rock
auf, da ſickert Blut einer Wunde in der Bruſt.

Es iſt endlich Abend geworden. Im Weſten
iſt eine dunkle Wolkenwand aufgeſtiegen und
manchmal zuckt am Horizonte ein bläulicher Schein
auf .... Wetterleuchten! Ueber den Felſenhügeln
aber glänzen die Sterne mit mildem Licht. Lager-
feuer flammen hüben und drüben.

Mit dem Eintritt der Dunkelheit ſind Ver-
ſtärkungen eingetroffen und haben Proviant, Waſſer,
Munition und Poſtſachen mitgebracht. Ein junger,
deutſcher Arzt begleitete ſie, der nun beſchäftigt iſt,
die Verwundeten zu unterſuchen.

Hendrik hat ſeit Stunden regungslos gelegen
und kein Zeichen des Bewuſstſeins von ſich gegeben.
Als der Arzt zu ihm tritt, öffnet er die Augen.

„Gib Dir keine Mühe mehr mit mir, Doctor“,
ſagte er mit ſchwacher Stimme. „Das nützt doch
nichts. Mein Junge —?“

„Den haben wir ſchon beſorgt. Er wird
morgen früh ins Lazareth nach K .... gebracht,
wo wir ihn hoffentlich in einigen Wochen geſund
pflegen werden.“

Ein glückliches Lächeln fliegt über die Züge
des Sterbenden. „Johanna“! flüſterte er. Und dann
wieder kurz und rauh: „Laſs mich doch in Ruhe,
Doctor ... in Frieden ...“


[Spaltenumbruch]

Pieter wechſelt einen beſorgten Blick mit dem
Arzt. Der nickt ſehr ernſt und tritt zurück. Sein
Wiſſen iſt machtlos.

„Pieter, biſt Du da? Sag’, haben wir geſiegt?“

„Der Feind iſt von allen Kopjes zurück geſchlagen“.

„Gott iſt mit uns“, ſagt der Alte in ſtärkerem
und zuverſichtlichem Ton. Und die Umſtehenden nickten
ernſt.

„Vater“, beginnt Pieter nach einer Weile, „ich
habe Nachricht von zu Hauſe. Mein Weib hat mir
am fünfzehnten Zwillingsſöhne geboren.“

„Gott iſt mit uns“, wiederholte Hendrik.
„Zwei junge Kämpfer für einen alten ... Unſere
Väter hofften auf Dich und da ſie hofften, halfſt
Du ihnen ... Der Herr wird ſeinem Volke Kraft
geben ...“

Da tönt auf einmal durch die Stille der Nacht
der ferne Geſang von Männerſtimmen herüber vom
nächſten Kopje. Und nun trägt der Nachtwind auch
aus anderer Richtung — von einem weiter ent-
fernten Felſenhügel — dieſelben Töne herzu. Die
Männer entblößten ernſt die Häupter. Pieter kniet
neben dem Lager ſeines ſterbenden Vaters nieder.
Auch aus ſeiner Bruſt ringt ſich der Geſang, und
die Stimmen der anderen fallen kräftig ein:

Nun faltet die Hände,
Daſs gnädig ſich wende
Uns Männern das Schlachtenlos!
— — — — — — —
Und ob wir ſiegen
Und ob wir erliegen:
Vertraut!
Die Saat geht auf
Und wächſt zu Hauf’,
In Gott war ſie gebaut.

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            <l>Uns Männern das Schlachtenlos!</l><lb/>
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            <l>Und ob wir &#x017F;iegen</l><lb/>
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            <l>Die Saat geht auf</l><lb/>
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[3/0003] Nr. 66, 4. Juni 1901 Marburger Zeitung — In der ſamstägigen Obmänner-Con- ſerenz wurde beſchloſſen, den Verbänden die Tagesordnung vorzulegen, daſs nach der Gewerbe- novelle die erſte Leſung der Quotenvorlage, dann die zweite Leſung des Localbahngeſetzes auf die Tagesordnung des Hauſes geſetzt werde. — Die „Deutſchnationale Correſpondenz“ ſchreibt: „Brunnenvergiftung. In der Abendausgabe der „Oſtd. Rundſch.“ vom 29. v. war eine Notiz enthalten, welche davon ſprach, daſs politiſche Speculanten und Geſchäftemacher ſchon eifrigſt an der Arbeit ſeien, längs der zu er- bauenden Bahn (Tauernbahn) Grundſtücke aufzu- kaufen, obwohl die dritte Leſung des Geſetzes noch gar nicht vorgenommen iſt, nach deren Durch- ſührung die Grundpreiſe in die Höhe gehen würden. Dieſe Käufe würden vorläufig von Mittelsperſonen ausgeführt, es werde ſich aber bald zeigen, ob und inwieweit vielleicht auch Parlamentarier mit der Bahnvorlage ſpeculiert haben und wie viel an dem Tauernbahneifer echt, wie viel berechnet war. — Die in dieſer Mittheilung enthaltene Verdächtigung, als würden die an der Inveſtitionsvorlage intereſ- ſierten Abgeordneten ihre parlamentariſche Thä- tigkeit dazu miſsbrauchen, daſs ſie durch Mittels- perſonen Grundkäufe beſorgen ließen und daſs der angebliche Tauernbahneifer nur geſchäftlichen Zwecken diente, gab Anlaſs zu einer am 30. Mai einge- brachten Interpellation des Abg. Nowak, in welcher an den Miniſterpräſidenten und den Eiſenbahn- miniſter die Frage gerichtet wird, ob dieſe geneigt ſind, unverzüglich, allenfalls telegraphiſch, Auf- klärungen und Nachrichten einzuziehen, ob über- haupt längs der Tauernbahn irgendwelche Grund- transactionen im Zuge ſind. Die Interpellation erklärt es übrigens als im ſtaatlichen und parla- mentariſchen Intereſſe gelegen, daſs ſofort die ſtrengſte Unterſuchung eingeleitet werde, ob dieſe Mittheilung einen Hintergrund hat. — Die in Rede ſtehende Mittheilung der „Oſtd. Rundſchau“ hat nicht nur in den Kreiſen der deutſchen Volks- partei, ſondern wohl bei allen deutſchen Abgeord- neten ſehr berechtigte Entrüſtung erregt. Eine ſolche infame Verdächtigung gehört zur ſchlimmſten Sorte politiſcher Brunnenvergiftung, deren ſich ein Blatt wie die „Oſtdeutſche Rundſchau“ nicht ſchuldig machen ſoll. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daſs die ver- dächtigten Abgeordneten der deutſchen Volkspartei alle Schritte unternehmen werden, um die völlige Grundloſigkeit der ausgeſprochenen ſchweren Ver- dächtigung vor aller Oeffentlichkeit zu beweiſen und den Verleumder zu eruieren. Sachlich iſt noch zu bemerken, daſs die Bahn im Möll- und Gaſteiner- thal auf hohen Lehnen geführt iſt, wo eine Grund- erwerbung überhaupt keinen Sinn hätte. Die Gründe an der Bahntrace ſind übrigens nur zum allergeringſten Theile im Privatbeſitze, ſie gehören zumeiſt dem Forſtärar. Vielleicht hat dem Erſinner der Mittheilung die Idee vorgeſchwebt, daſs ſich irgend ein Volksparteiabgeordneter ein Plätzchen im Scheidetunnel hinterliſtig geſichert hat, bei wel- chem jeder Zug einen Sonderzoll errichten muſs. Das iſt zwar unmöglich, aber Brunnenvergifter haben eine äußerſt kühne Phantaſie.“ — Ueber die Zuſtände in Lichten- wald entnehmen wir einer Zuſchrift des Ober- lehrers der dortigen deutſchen Schule an die „D. Wacht“ folgende Thatſachen: Gelegentlich der Agi- tationen gegen die Lichtenwalder deutſche Schule nannte ein Kaplan dieſe Anſtalt einen A ... t, ein anderer erklärte, er werde hinkommen und alle hinausjagen; ſloveniſche Schalkinder bewarfen durch das offene Fenſter einen deutſchen Lehrer mit Eis- ſtücken; katholiſche Prieſter ſpucken vor deutſchen Lehrern aus; mit Knütteln bewaffnete ſloveniſche Schulkinder überfallen und beſchimpfen deutſche Schüler. Das elfjährige Töchterchen des Herrn Meſicek, Leiters der ſloveniſchen Schule, bedenkt deutſche Lehrer mit den Worten: „Živio slovenec, štrik pa za nemce!“; ſloveniſche Schüler be- ſchimpfen deutſche Lehrer auf offener Straße uſw. — Das k. u. k. Reichs-Kriegsminiſterium hat im Wege der höheren Commanden an alle Truppen und Heeresanſtalten einen reſervierten Er- laſs gerichtet, in welchem bekanntgegeben wurde, daſs der Abgeordnete Klofac eine Broſchüre über den Fall „Zilak“ verfaſst und in Druck gelegt hat. Da dieſer Abgeordnete beabſichtigt, dieſe Broſchüre den Unterofficieren aller Regimenter gratis zuzu- ſenden, wurden alle Commandanten aufs ſtrengſte angewieſen, die für die Mannſchaft ein- langen den Poſtſendungen zu viſitieren und die vorgefundenen Exemplare dieſer Broſchüre ſofort und directe dem vor- geſetzten Corpscommando einzuſenden. Die reinſte Paſchawirtſchaft. — Strafunterſuchung gegen den Polizei-Chef. Infolge der vor kurzem erfolgten Verhaftung dreier Studenten aus Prag wegen Tragens ihrer Vereinsabzeichen wurde gegen den Chef der Pilſener Polizei, Dr. jur. Schmidt, auf Anordnung der Ober-Staatsanwaltſchaft die Straf- unterſuchung wegen Miſsbrauches der Amtsgewalt eingeleitet. — Auſcultantentag. Der vorgeſtern in Olmütz abgehaltene Auſcultantentag beſchloſs, in jedem Sitze eines Oberlandesgerichtes ein Landes- comité und in Wien eine Centralſtelle zur Vertre- tung der Wünſche der Auſcultanten einzuſetzen. Es wurde eine Zuſchrift an den Juſtizminiſter beſchloſſen, in der die Entlohnung der Auſcultanten mit 1600 bis 2000 K jährlich und eine Entlohnung der Ge- richtspraktikanten verlangt wird. Ausland. — Die Entbindung der Königin von Italien. Königin Helene genas am Samstag einer Prinzeſſin. Die Königin und die neugeborene Prinzeſſin befinden ſich vollkommen wohl. Die Stadt Rom wurde beflaggt, aber auf den Geſichtern der Leute, die das Ereignis lebhaft beſprachen, malte ſich doch einige Enttäuſchung da- rüber, daſs die Erwartungen und Hoffnungen des Königs und des Volkes ſich nur zum Theile er- füllt haben. — Wie eine Depeſche des „Imparcial“ aus Barcelona meldet, hätten der General-Gouver- neur und die Behörden daſelbſt aus dem Auslande die Nachricht von der Entdeckung eines anarchiſtiſchen Complots gegen die Königin- Regentin und den König erhalten. Die Nachricht habe weiters beſagt, daſs ſich die Verſchworenen zunächſt nach Barcelona und ſodann nach Madrid begeben. — Wie amtlich verlautbart wird, werden die Vereinigten Staaten die Herrſchaft über Cuba ſolange ausüben, bis das Amendement Platts vom cubaniſchen Convente in vollem Umfange ange- nommen iſt. — Den engliſchen Blättern zufolge iſt im Truppenlager von Thorncliffe eine Meuterei ausgebrochen. Es kam zwiſchen den Aufrührern und der Wache, welche den Befehl hatte, die Ordnung wieder herzuſtellen, zu einem Zuſammenſtoſs. Die meuternden Soldaten gaben auf die Wache mehrere ſcharfe Schüſſe ab und widerſetzten ſich dann mit aufgepflanzten Bajonetten ihrer Verhaftung. Zwei Mann der Wache wurden durch Bajonettſtiche erheblich verwundet, zehn Dublin-Füſiliere wurden verhaftet. — Ruheſtörungen in Spanien. In Coruna herrſcht der Kriegszuſtand. Zuerſt ſtrikten die Zollbeamten, dann alle Arbeiter. Die Bäckereien und Fleiſcherläden ſind geſchloſſen, das Schlachthaus ebenfalls. Die Ausſtändigen laſſen keinerlei Lebensmittel in die Stadt herein, keine Zeitung erſcheint, die Waſſerträger ſtriken, verhin- dern die Mägde am Waſſerholen und verſuchen Gas- und Waſſerleitung abzuſchneiden. Im Hafen wird die Beladung der Schiffe verhindert. Geſtern kam es zu verſchiedenen blutigen Zuſammen- ſtößen mit den Truppen. Die Gendarmen haben vielfach von ihren Schuſswaffen Gebrauch gemacht und es gab Todte und Verwundete. Tagesneuigkeiten. (Das „gelobte Land“ des XX. Jahr- hundertes), in welchem es „von Milch und Honig überfließt“, ſcheint Kanada zu ſein. Der land- und forſtwirtſchaftliche Sachverſtändige bei der kaiſerlich deutſchen Botſchaft in Waſhington berichtet über die kanadiſche Ausfuhr in Molkereierzeugniſſen. Er hebt hervor, daſs die kanadiſche Butterausfuhr in den letzten Jahren ganz erheblich geſtiegen iſt, ſo daſs ſie beiſpielsweiſe die deutſche um das Elffache über- ſteigt. Während im Jahre 1894 Kanada nur für ten Kanonenrohren hin bis in die blaue, im Sonnenglanz flimmernde Ferne. „Wenn er nur nicht zögern wollte!“ brummt Pieter oben zwiſchen den Zähnen. Augenſcheinlich erbitterte Hendriks Kaltblütigkeit den Feind. Wieder fliegen die Kugeln um ihn, als er mit ſeiner Bürde der Felswand naht und ſie mit aller Sorgfalt an dem inzwiſchen von oben herabge- laſſenen Seile befeſtigt. Er ſcheint wie gefeit. Wieder eine Salve der Buren .... und drüben fallen ein Kanonier und zwei Hochländer. Dann wird es wieder ſtill. Der Eimer ſchwebt langſam aufwärts. Mit einem Freudenruf wird ſeine glückliche Ankunft oben begrüßt. Und nun klimmt auch der grauhaarige Mann langſam empor. Mühſam, ſehr mühſam, aber ſtetig, mit eiſerner Energie zwingt er die oft faſt verſagenden Glieder. Ein Fehltritt kann verhängnisvoll werden. In jedem Augenblick kann ihn die tödtliche Kugel treffen. Aber ſein Fuß ſtrauchelt nicht und ſein Auge bleibt klar. Jetzt hat er das Ziel faſt erreicht. Pieter und einer ſeiner Kameraden ſtrecken ihm ſchon die Arme entgegen, um ihm die letzte Strecke heraufzuhelfen. Da fällt noch ein Schuſs .... Iſt Hendrik getroffen? — Die jungen, kräftigen Arme haben die ſeinen erfaſst. Man zieht ihn zur Höhe hinauf. Er iſt geborgen. Von allen Seiten drängen ſich die Lands- leute herzu. Da iſt auch der Commandant und ſtreckt dem Tapferen die Hand hin. Hendrik macht einen Schritt auf ihn zu. Sein Geſicht iſt von der Anſtrengung geröthet. Schweißtropfen rinnen über die Stirne. Aber ein gleichmüthiges Lächeln ſpielt um ſeinen Mund. „Reiner Zufall, wenn die ’mal treffen? Was, Commandant?“ In dieſem Augenblick überzieht eine fahle Bläſſe Hendriks Züge. Er wankt. Pieter fängt ihn in ſeinen Armen auf. Man reißt ihm den Rock auf, da ſickert Blut einer Wunde in der Bruſt. Es iſt endlich Abend geworden. Im Weſten iſt eine dunkle Wolkenwand aufgeſtiegen und manchmal zuckt am Horizonte ein bläulicher Schein auf .... Wetterleuchten! Ueber den Felſenhügeln aber glänzen die Sterne mit mildem Licht. Lager- feuer flammen hüben und drüben. Mit dem Eintritt der Dunkelheit ſind Ver- ſtärkungen eingetroffen und haben Proviant, Waſſer, Munition und Poſtſachen mitgebracht. Ein junger, deutſcher Arzt begleitete ſie, der nun beſchäftigt iſt, die Verwundeten zu unterſuchen. Hendrik hat ſeit Stunden regungslos gelegen und kein Zeichen des Bewuſstſeins von ſich gegeben. Als der Arzt zu ihm tritt, öffnet er die Augen. „Gib Dir keine Mühe mehr mit mir, Doctor“, ſagte er mit ſchwacher Stimme. „Das nützt doch nichts. Mein Junge —?“ „Den haben wir ſchon beſorgt. Er wird morgen früh ins Lazareth nach K .... gebracht, wo wir ihn hoffentlich in einigen Wochen geſund pflegen werden.“ Ein glückliches Lächeln fliegt über die Züge des Sterbenden. „Johanna“! flüſterte er. Und dann wieder kurz und rauh: „Laſs mich doch in Ruhe, Doctor ... in Frieden ...“ Pieter wechſelt einen beſorgten Blick mit dem Arzt. Der nickt ſehr ernſt und tritt zurück. Sein Wiſſen iſt machtlos. „Pieter, biſt Du da? Sag’, haben wir geſiegt?“ „Der Feind iſt von allen Kopjes zurück geſchlagen“. „Gott iſt mit uns“, ſagt der Alte in ſtärkerem und zuverſichtlichem Ton. Und die Umſtehenden nickten ernſt. „Vater“, beginnt Pieter nach einer Weile, „ich habe Nachricht von zu Hauſe. Mein Weib hat mir am fünfzehnten Zwillingsſöhne geboren.“ „Gott iſt mit uns“, wiederholte Hendrik. „Zwei junge Kämpfer für einen alten ... Unſere Väter hofften auf Dich und da ſie hofften, halfſt Du ihnen ... Der Herr wird ſeinem Volke Kraft geben ...“ Da tönt auf einmal durch die Stille der Nacht der ferne Geſang von Männerſtimmen herüber vom nächſten Kopje. Und nun trägt der Nachtwind auch aus anderer Richtung — von einem weiter ent- fernten Felſenhügel — dieſelben Töne herzu. Die Männer entblößten ernſt die Häupter. Pieter kniet neben dem Lager ſeines ſterbenden Vaters nieder. Auch aus ſeiner Bruſt ringt ſich der Geſang, und die Stimmen der anderen fallen kräftig ein: Nun faltet die Hände, Daſs gnädig ſich wende Uns Männern das Schlachtenlos! — — — — — — — Und ob wir ſiegen Und ob wir erliegen: Vertraut! Die Saat geht auf Und wächſt zu Hauf’, In Gott war ſie gebaut.

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Zitationshilfe: Marburger Zeitung. Nr. 66, Marburg, 04.06.1901, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_marburger66_1901/3>, abgerufen am 30.04.2024.