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Marburger Zeitung. Nr. 6, Marburg, 14.01.1913.

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Nr. 6, 14. Jänner 1913 Marburger Zeitung

[Spaltenumbruch] im Werte von 68 K. heraus, welche er dann
gleich bei Trödlern zu verkaufen suchte, worauf er
aus Marburg verschwand. Er ist klein, hat
schwarzen Schnurrbart und dann ein auffallendes,
brünnetes Gesicht.

Hausball.

Am 19. Jänner findet im
Grubelnigschen Gasthause in Hohenmauten ein um
3 Uhr beginnender Hausball statt.

Diebstahl.

Kürzlich wurde dem Steinbruch-
besitzer Ferdinand Wernig aus Schmiedsberg ein
131/2 Meter langer und 14 Zentimeter breiter
Transmissionsriemen im Werte von 240 Kronen
gestohlen.




Aus dem Gerichtssaale.
Von der Trausmissionswelle getötet.

Der Leiter des Sägewerkes Gut-Hammer in Mons-
berg, der ledige Sägemeister Anton Storatsch,
war heute vor dem Kreisgerichte des Vergehens
gegen die Sicherheit des Lebens angeklagt. Am
30. Oktober v. J. waren die Taglöhnerinnen Maria
Bozicko und Maria Vedlin im Maschinen-
raume des elektrisch betriebenen Sägewerkes (welches
Eigentum des in Wien lebenden Paul L. Grünwald
ist) damit beschäftigt, die von den Gattern und
Kreissägen aus der Halle in den darunterliegenden
Maschinenraum fallenden Sägespäne beiseite zu
schaffen. Um diesen Raum führt entlang den
Wänden ein Gang; quer über diesen läuft in der
Höhe von 88 Zentimeter über dem Fußboden die
Haupttransmissionswelle, die 230 Umdrehungen
in der Minute macht. Um den Gang zu passieren,
ist es nötig, entweder die Welle zu übersteigen
oder unter ihr durchzukriechen. Da dies mit augen-
scheinlicher Gefahr verbunden ist, bestimmt die
Ministerialverordnung vom 23. November 1905,
daß im Verkehrsbereiche derartiger Anlagen alle
unter die Höhe von 2 Metern über den Fußboden
herabreichende Wellen zu verdecken sind. Im Herbst
1911 hatte ein Zimmermann zwar eine Holzver-
schalung angefertigt, die aber, weil sie die Arbeiter
behinderte, meist unbenützt in einer Ecke stand.
Um Ostern 1912 brach die Schutzvorrichtung und
kam seither überhaupt nicht mehr in Verwendung.
Die Folge dieser Fahrlässigkeit war, daß am ge-
nannten Tage die Bozicko von der Welle erfaßt
und im Kreise so lange herumgeschwungen wurde,
bis der Sägeleiter Storatsch das Werk abstellte.
Die Arbeiterin erlitt durch das oftmalige Aufschlagen
auf den Boden zahlreiche schwere Knochenbrüche
und Zerreißungen innerer Organe, die ihren so-
fortigen Tod herbeiführten. Weil der verantwortliche
Sägeleiter Storatsch die Anbringung der Schutz-
vorrichtung unterließ, verurteilte ihn der Gerichts-
hof heute zu 14 Tagen strengen Arrest.

Verurteilung eines Kaplans.

Wie wir
seinerzeit berichteten, stand kürzlich der bereits vor-
bestrafte slowenische Kaplan von St. Georgen,
Bosina, wegen des Verbrechens der schweren kör-
perlichen Beschädigung vor dem Kreisgerichte. Er
war in St. Georgen gegen Mitternacht in ein
Gasthaus gekommen und stänkerte dort einen jun-
gen schwächlichen Besitzerssohn wegen dessen an-
geblich antiklerikaler Gesinnung an. Später, vor
dem Pfarrhofe, mißhandelte der Kaplan den jungen
Menschen mit Fausthieben und warf ihn beiläufig
zehnmal zu Boden. Der schwer Mißhandelte erlitt
dadurch ein schmerzhaftes Ohrenleiden und mußte
sich in die Behandlung eines Grazer Spezialisten
begeben. Die Hauptverhandlung wurde behufs
neuerlicher Einvernahme des Dr. Zirngast in
St. Leonhard W.-B. vertagt und heute forgesetzt.
Der Kaplan redete sich mit Notwehr aus; der
Beschädigte habe vor ihm mit den Händen umher-
gefuchtelt, so daß er der Meinung war, er habe
einen Angriff zu befürchten, weshalb er den jungen
Menschen geschlagen und mehrmals zu Boden ge-
worfen habe. Der Schwerverletzte erklärte als
Zeuge, daß diese Verantwortung des Kaplans
vollkommen unwahr sei und daß er diesem nicht
den geringsten Anlaß zu diesem nächtlichen Überfall
vor dem Pfarrhofe gegeben habe. Tatsächlich klingt
diese Verantwortung des Kaplans schon deshalb
unglaublich, weil der Kaplan ein großer, baum-
starker Mensch ist, der Mißhandelte aber ein
kleines schwaches Bürschchen. Der Gerichtshof
kannte sich aber trotzdem nicht dazu entschließen,
den Kaplan im Sinne der Anklage wegen des
Verbrechens der schweren körperlichen Beschädigung
zu verurteilen; er sprach ihn bloß der Über-
schreitung der Notwehr schuldig und verurteilte ihn
[Spaltenumbruch] auch nicht zu einer Arrest-, sondern zu einer
Geldstrafe im Betrage von 200 K. eventuell zu
zwei Tagen Arrest. Von der zahlreichen Zuhörer-
schaft wurde das milde Urteil, welches über den
schon zweimal wegen ähnlicher Delikte vorbestraften
Kaplan gefällt wurde, in lebhafter Weise besprochen.




Tagesneuigkeiten.
Eine Niederlage der Montenegriner.

Wie Ikdam meldet, machten die türkischen Truppen
auf dem Berge Tarabosch einen neuerlichen Angriff
auf die montenegrinische Südarmee und brachten
ihr in einem achtstündigen Gewehr- und Artillerie-
gefechte eine schwere Niederlage bei.

Weinbanernaufstand in Spanien.

Wie vor zwei Jahren Frankreich, so hat jetzt
Spanien seinen Weinbauernaufstaud. Die Wein-
bauern von Minhodor stürmten Kellereien und
raubten Hunderte von Weinfässern. Die Ursache
der Bewegung liegt darin, daß die Weinbauern
den Schnittwein aus Castilien nicht zulassen
wollen, da hiedurch ihr Wein diskreditiert wird.
Die Regierung hat zur Bekämpfung des Aufruhres
400 Mann Gendarmerie und 2 Regimenter Infan-
terie abgesendet.

Als Volkskrankheit

bezeichnet die "Öster-
reichische Gesellschaft für Zahnpflege" die Zahnfäule,
deren Ernst leider noch nicht genug erkannt wird.
In ihren Folgeerscheinungen, Magen- und Darm-
störungen, Blutarmut, allgemeine Körperschwäche,
gefährdet sie den von Infektionskrankheiten ohnehin
bedrohten kindlichen Körper besonders in seiner
Entwicklung. Der Mund des Kindes bedarf bereits
im schulpflichtigen Alter aufmerksamer Pflege. Diese
Gelegenheit benützen wir, um auf die seit 26 Jahren
bestbekannte Zahn-Creme Kalodont hinzuweisen,
welche bei täglichem Gebrauche die Zähne vor Er-
krankung schützt.

Die Zündhölzchensteuer.

Der Ertrag
der von der Regierung geplanten Zündhölzchensteuer
wird auf 18 Millionen Kronen geschätzt. Sechs
Millionen hievon sind als Ersatz für den Ausfall
des durch die zu gunsten der Slovenen erfolgende
Auflassung der untersten zwei Klassen der Haus-
klassensteuer verringerten Erträgnisses gedacht. Immer
geht alles auf unsere Kosten! Das ist der Dank
für die verschiedene Haltung, welche Deutsche und
Südslaven hinsichtlich der serbischen Kriegsgefahr
einnahmen!

Großartige Legate.

Die vor kurzem ver-
storbene Ehrenbürgerin der Stadt Jägerndorf Frau
Franziska Titze vermachte der Stadtgemeinde Jägern-
dorf einen Betrag von 600.000 Kronen zur Er-
richtung und Erhaltung eines Altersversorgungs-
hauses für verarmte Selbständige. Ihr Wohnhaus
widmete sie für ein zu errichtendes Schülerheim.
Für gemeinnützige Zwecke der Gemeinde Johannes-
thal testierte Frau Titze 100.000 Kronen.

Sanktioniertes Gesetz.

Das Reichsgesetz-
blatt publizierte gestern die erfolgte Sanktion des
Gesetzes vom 3. Januar 1913, betreffend Steuer-
und Gebührenerleichterungen für Erwerbs- und
Wirtschaftsgenossenschaften und Vorschußkassen. Die
Wirksamkeit des Gesetzes hat rückwirkend mit dem
1. Januar 1912 zu beginnen.

Ein Jubiläum.

Die volkstümliche Noten-
bibliothek "Musik für Alle" (Verlag Ullstein & Co.
Berlin--Wien) gibt soeben ihr hundertstes Heft
heraus. In dem Entwicklungsgange einer populären
Notenbibliothek gewiß ein bedeutsamer Merkstein,
[Spaltenumbruch] der Zeugnis ablegt für einen gedeihlichen Aufstieg.
Aus allen Gebieten der Musikliteratur hat die
"Musik für Alle" den interessanten Stoff gezogen
für die Verbreitung guter und edler Musik, so wie
sie auch dem gefälligen Genre, besonders der
Operette und dem Tanze volle Berücksichtigung zu-
teil werden lassen. Das Jubiläumsheft der Musik
für Alle (Aida von Verdi) wird zweifellos dazu
beitragen, die Erkenntnis von dem inneren Wert
der einzigartigen Sammlung noch weiter zu festigen.

900 ungarische Auswanderer schiff-
brüchig.

Der Dampfer "Uranium" mit 900
Auswanderern, zumeist Ungarn, scheiterte im
Nebel an der kanadischen Küste. Alle Passagiere
wurden gerettet.




[irrelevantes Material]


Beobachtungen an der Wetterwarte der Landes-Obst- und Weinbanschule in Marburg
von Montag den 6. bis einschließlich Sonntag den 12. Jänner 1913.

Tag Luftdruck-Tagsm.
(0° red. Baromet.)
Temperatur u. Celsius Bewölkung,
Tagesmittel
Niederschläge m / m Bemer-
kungen
7 Uhr früh2 Uhr mittags9 Uhr abendsTagesmittelHöchsteNiederste
in der
Luft
am
Boden
in der
Luft
am
Boden
Montag743 4--0 21.1--0.50.11.42.0--2.2--1.210·nebelig
Dienstag747.4--1 1--1 4--1.3--1.30 5--0.4--3.0--1 510·"
Mittwoch747.8--1.8--1.5--2.2--1.8--0 6--0.8--3.8--2.710·"
Donnerst.744 5--2.9--2 9--3.8--3.2--1.4--1 0--5.5--5.8101.1Graupeln
Freitag742.4--3.8--3.4--3.4--3.5--2.7--2.5--5.5--4.0100 2"
Samstag738 9--3 6--1.8--2.0--2.5--1 4--0 3--5.6--4.5101.9Schnee
Sonntag733 1--4 0--3 0--4 6--3.9--1.7--1.7--5 7--4.610·

Nr. 6, 14. Jänner 1913 Marburger Zeitung

[Spaltenumbruch] im Werte von 68 K. heraus, welche er dann
gleich bei Trödlern zu verkaufen ſuchte, worauf er
aus Marburg verſchwand. Er iſt klein, hat
ſchwarzen Schnurrbart und dann ein auffallendes,
brünnetes Geſicht.

Hausball.

Am 19. Jänner findet im
Grubelnigſchen Gaſthauſe in Hohenmauten ein um
3 Uhr beginnender Hausball ſtatt.

Diebſtahl.

Kürzlich wurde dem Steinbruch-
beſitzer Ferdinand Wernig aus Schmiedsberg ein
13½ Meter langer und 14 Zentimeter breiter
Transmiſſionsriemen im Werte von 240 Kronen
geſtohlen.




Aus dem Gerichtsſaale.
Von der Trausmiſſionswelle getötet.

Der Leiter des Sägewerkes Gut-Hammer in Mons-
berg, der ledige Sägemeiſter Anton Storatſch,
war heute vor dem Kreisgerichte des Vergehens
gegen die Sicherheit des Lebens angeklagt. Am
30. Oktober v. J. waren die Taglöhnerinnen Maria
Bozicko und Maria Vedlin im Maſchinen-
raume des elektriſch betriebenen Sägewerkes (welches
Eigentum des in Wien lebenden Paul L. Grünwald
iſt) damit beſchäftigt, die von den Gattern und
Kreisſägen aus der Halle in den darunterliegenden
Maſchinenraum fallenden Sägeſpäne beiſeite zu
ſchaffen. Um dieſen Raum führt entlang den
Wänden ein Gang; quer über dieſen läuft in der
Höhe von 88 Zentimeter über dem Fußboden die
Haupttransmiſſionswelle, die 230 Umdrehungen
in der Minute macht. Um den Gang zu paſſieren,
iſt es nötig, entweder die Welle zu überſteigen
oder unter ihr durchzukriechen. Da dies mit augen-
ſcheinlicher Gefahr verbunden iſt, beſtimmt die
Miniſterialverordnung vom 23. November 1905,
daß im Verkehrsbereiche derartiger Anlagen alle
unter die Höhe von 2 Metern über den Fußboden
herabreichende Wellen zu verdecken ſind. Im Herbſt
1911 hatte ein Zimmermann zwar eine Holzver-
ſchalung angefertigt, die aber, weil ſie die Arbeiter
behinderte, meiſt unbenützt in einer Ecke ſtand.
Um Oſtern 1912 brach die Schutzvorrichtung und
kam ſeither überhaupt nicht mehr in Verwendung.
Die Folge dieſer Fahrläſſigkeit war, daß am ge-
nannten Tage die Bozicko von der Welle erfaßt
und im Kreiſe ſo lange herumgeſchwungen wurde,
bis der Sägeleiter Storatſch das Werk abſtellte.
Die Arbeiterin erlitt durch das oftmalige Aufſchlagen
auf den Boden zahlreiche ſchwere Knochenbrüche
und Zerreißungen innerer Organe, die ihren ſo-
fortigen Tod herbeiführten. Weil der verantwortliche
Sägeleiter Storatſch die Anbringung der Schutz-
vorrichtung unterließ, verurteilte ihn der Gerichts-
hof heute zu 14 Tagen ſtrengen Arreſt.

Verurteilung eines Kaplans.

Wie wir
ſeinerzeit berichteten, ſtand kürzlich der bereits vor-
beſtrafte ſloweniſche Kaplan von St. Georgen,
Boſina, wegen des Verbrechens der ſchweren kör-
perlichen Beſchädigung vor dem Kreisgerichte. Er
war in St. Georgen gegen Mitternacht in ein
Gaſthaus gekommen und ſtänkerte dort einen jun-
gen ſchwächlichen Beſitzersſohn wegen deſſen an-
geblich antiklerikaler Geſinnung an. Später, vor
dem Pfarrhofe, mißhandelte der Kaplan den jungen
Menſchen mit Fauſthieben und warf ihn beiläufig
zehnmal zu Boden. Der ſchwer Mißhandelte erlitt
dadurch ein ſchmerzhaftes Ohrenleiden und mußte
ſich in die Behandlung eines Grazer Spezialiſten
begeben. Die Hauptverhandlung wurde behufs
neuerlicher Einvernahme des Dr. Zirngaſt in
St. Leonhard W.-B. vertagt und heute forgeſetzt.
Der Kaplan redete ſich mit Notwehr aus; der
Beſchädigte habe vor ihm mit den Händen umher-
gefuchtelt, ſo daß er der Meinung war, er habe
einen Angriff zu befürchten, weshalb er den jungen
Menſchen geſchlagen und mehrmals zu Boden ge-
worfen habe. Der Schwerverletzte erklärte als
Zeuge, daß dieſe Verantwortung des Kaplans
vollkommen unwahr ſei und daß er dieſem nicht
den geringſten Anlaß zu dieſem nächtlichen Überfall
vor dem Pfarrhofe gegeben habe. Tatſächlich klingt
dieſe Verantwortung des Kaplans ſchon deshalb
unglaublich, weil der Kaplan ein großer, baum-
ſtarker Menſch iſt, der Mißhandelte aber ein
kleines ſchwaches Bürſchchen. Der Gerichtshof
kannte ſich aber trotzdem nicht dazu entſchließen,
den Kaplan im Sinne der Anklage wegen des
Verbrechens der ſchweren körperlichen Beſchädigung
zu verurteilen; er ſprach ihn bloß der Über-
ſchreitung der Notwehr ſchuldig und verurteilte ihn
[Spaltenumbruch] auch nicht zu einer Arreſt-, ſondern zu einer
Geldſtrafe im Betrage von 200 K. eventuell zu
zwei Tagen Arreſt. Von der zahlreichen Zuhörer-
ſchaft wurde das milde Urteil, welches über den
ſchon zweimal wegen ähnlicher Delikte vorbeſtraften
Kaplan gefällt wurde, in lebhafter Weiſe beſprochen.




Tagesneuigkeiten.
Eine Niederlage der Montenegriner.

Wie Ikdam meldet, machten die türkiſchen Truppen
auf dem Berge Taraboſch einen neuerlichen Angriff
auf die montenegriniſche Südarmee und brachten
ihr in einem achtſtündigen Gewehr- und Artillerie-
gefechte eine ſchwere Niederlage bei.

Weinbanernaufſtand in Spanien.

Wie vor zwei Jahren Frankreich, ſo hat jetzt
Spanien ſeinen Weinbauernaufſtaud. Die Wein-
bauern von Minhodor ſtürmten Kellereien und
raubten Hunderte von Weinfäſſern. Die Urſache
der Bewegung liegt darin, daß die Weinbauern
den Schnittwein aus Caſtilien nicht zulaſſen
wollen, da hiedurch ihr Wein diskreditiert wird.
Die Regierung hat zur Bekämpfung des Aufruhres
400 Mann Gendarmerie und 2 Regimenter Infan-
terie abgeſendet.

Als Volkskrankheit

bezeichnet die „Öſter-
reichiſche Geſellſchaft für Zahnpflege“ die Zahnfäule,
deren Ernſt leider noch nicht genug erkannt wird.
In ihren Folgeerſcheinungen, Magen- und Darm-
ſtörungen, Blutarmut, allgemeine Körperſchwäche,
gefährdet ſie den von Infektionskrankheiten ohnehin
bedrohten kindlichen Körper beſonders in ſeiner
Entwicklung. Der Mund des Kindes bedarf bereits
im ſchulpflichtigen Alter aufmerkſamer Pflege. Dieſe
Gelegenheit benützen wir, um auf die ſeit 26 Jahren
beſtbekannte Zahn-Creme Kalodont hinzuweiſen,
welche bei täglichem Gebrauche die Zähne vor Er-
krankung ſchützt.

Die Zündhölzchenſteuer.

Der Ertrag
der von der Regierung geplanten Zündhölzchenſteuer
wird auf 18 Millionen Kronen geſchätzt. Sechs
Millionen hievon ſind als Erſatz für den Ausfall
des durch die zu gunſten der Slovenen erfolgende
Auflaſſung der unterſten zwei Klaſſen der Haus-
klaſſenſteuer verringerten Erträgniſſes gedacht. Immer
geht alles auf unſere Koſten! Das iſt der Dank
für die verſchiedene Haltung, welche Deutſche und
Südſlaven hinſichtlich der ſerbiſchen Kriegsgefahr
einnahmen!

Großartige Legate.

Die vor kurzem ver-
ſtorbene Ehrenbürgerin der Stadt Jägerndorf Frau
Franziska Titze vermachte der Stadtgemeinde Jägern-
dorf einen Betrag von 600.000 Kronen zur Er-
richtung und Erhaltung eines Altersverſorgungs-
hauſes für verarmte Selbſtändige. Ihr Wohnhaus
widmete ſie für ein zu errichtendes Schülerheim.
Für gemeinnützige Zwecke der Gemeinde Johannes-
thal teſtierte Frau Titze 100.000 Kronen.

Sanktioniertes Geſetz.

Das Reichsgeſetz-
blatt publizierte geſtern die erfolgte Sanktion des
Geſetzes vom 3. Januar 1913, betreffend Steuer-
und Gebührenerleichterungen für Erwerbs- und
Wirtſchaftsgenoſſenſchaften und Vorſchußkaſſen. Die
Wirkſamkeit des Geſetzes hat rückwirkend mit dem
1. Januar 1912 zu beginnen.

Ein Jubiläum.

Die volkstümliche Noten-
bibliothek „Muſik für Alle“ (Verlag Ullſtein & Co.
Berlin—Wien) gibt ſoeben ihr hundertſtes Heft
heraus. In dem Entwicklungsgange einer populären
Notenbibliothek gewiß ein bedeutſamer Merkſtein,
[Spaltenumbruch] der Zeugnis ablegt für einen gedeihlichen Aufſtieg.
Aus allen Gebieten der Muſikliteratur hat die
„Muſik für Alle“ den intereſſanten Stoff gezogen
für die Verbreitung guter und edler Muſik, ſo wie
ſie auch dem gefälligen Genre, beſonders der
Operette und dem Tanze volle Berückſichtigung zu-
teil werden laſſen. Das Jubiläumsheft der Muſik
für Alle (Aïda von Verdi) wird zweifellos dazu
beitragen, die Erkenntnis von dem inneren Wert
der einzigartigen Sammlung noch weiter zu feſtigen.

900 ungariſche Auswanderer ſchiff-
brüchig.

Der Dampfer „Uranium“ mit 900
Auswanderern, zumeiſt Ungarn, ſcheiterte im
Nebel an der kanadiſchen Küſte. Alle Paſſagiere
wurden gerettet.




[irrelevantes Material]


Beobachtungen an der Wetterwarte der Landes-Obſt- und Weinbanſchule in Marburg
von Montag den 6. bis einſchließlich Sonntag den 12. Jänner 1913.

Tag Luftdruck-Tagsm.
(0° red. Baromet.)
Temperatur u. Celſius Bewölkung,
Tagesmittel
Niederſchläge m / m Bemer-
kungen
7 Uhr früh2 Uhr mittags9 Uhr abendsTagesmittelHöchſteNiederſte
in der
Luft
am
Boden
in der
Luft
am
Boden
Montag743 4—0 21.1—0.50.11.42.0—2.2—1.210·nebelig
Dienstag747.4—1 1—1 4—1.3—1.30 5—0.4—3.0—1 510·
Mittwoch747.8—1.8—1.5—2.2—1.8—0 6—0.8—3.8—2.710·
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[5/0005] Nr. 6, 14. Jänner 1913 Marburger Zeitung im Werte von 68 K. heraus, welche er dann gleich bei Trödlern zu verkaufen ſuchte, worauf er aus Marburg verſchwand. Er iſt klein, hat ſchwarzen Schnurrbart und dann ein auffallendes, brünnetes Geſicht. Hausball. Am 19. Jänner findet im Grubelnigſchen Gaſthauſe in Hohenmauten ein um 3 Uhr beginnender Hausball ſtatt. Diebſtahl. Kürzlich wurde dem Steinbruch- beſitzer Ferdinand Wernig aus Schmiedsberg ein 13½ Meter langer und 14 Zentimeter breiter Transmiſſionsriemen im Werte von 240 Kronen geſtohlen. Aus dem Gerichtsſaale. Von der Trausmiſſionswelle getötet. Der Leiter des Sägewerkes Gut-Hammer in Mons- berg, der ledige Sägemeiſter Anton Storatſch, war heute vor dem Kreisgerichte des Vergehens gegen die Sicherheit des Lebens angeklagt. Am 30. Oktober v. J. waren die Taglöhnerinnen Maria Bozicko und Maria Vedlin im Maſchinen- raume des elektriſch betriebenen Sägewerkes (welches Eigentum des in Wien lebenden Paul L. Grünwald iſt) damit beſchäftigt, die von den Gattern und Kreisſägen aus der Halle in den darunterliegenden Maſchinenraum fallenden Sägeſpäne beiſeite zu ſchaffen. Um dieſen Raum führt entlang den Wänden ein Gang; quer über dieſen läuft in der Höhe von 88 Zentimeter über dem Fußboden die Haupttransmiſſionswelle, die 230 Umdrehungen in der Minute macht. Um den Gang zu paſſieren, iſt es nötig, entweder die Welle zu überſteigen oder unter ihr durchzukriechen. Da dies mit augen- ſcheinlicher Gefahr verbunden iſt, beſtimmt die Miniſterialverordnung vom 23. November 1905, daß im Verkehrsbereiche derartiger Anlagen alle unter die Höhe von 2 Metern über den Fußboden herabreichende Wellen zu verdecken ſind. Im Herbſt 1911 hatte ein Zimmermann zwar eine Holzver- ſchalung angefertigt, die aber, weil ſie die Arbeiter behinderte, meiſt unbenützt in einer Ecke ſtand. Um Oſtern 1912 brach die Schutzvorrichtung und kam ſeither überhaupt nicht mehr in Verwendung. Die Folge dieſer Fahrläſſigkeit war, daß am ge- nannten Tage die Bozicko von der Welle erfaßt und im Kreiſe ſo lange herumgeſchwungen wurde, bis der Sägeleiter Storatſch das Werk abſtellte. Die Arbeiterin erlitt durch das oftmalige Aufſchlagen auf den Boden zahlreiche ſchwere Knochenbrüche und Zerreißungen innerer Organe, die ihren ſo- fortigen Tod herbeiführten. Weil der verantwortliche Sägeleiter Storatſch die Anbringung der Schutz- vorrichtung unterließ, verurteilte ihn der Gerichts- hof heute zu 14 Tagen ſtrengen Arreſt. Verurteilung eines Kaplans. Wie wir ſeinerzeit berichteten, ſtand kürzlich der bereits vor- beſtrafte ſloweniſche Kaplan von St. Georgen, Boſina, wegen des Verbrechens der ſchweren kör- perlichen Beſchädigung vor dem Kreisgerichte. Er war in St. Georgen gegen Mitternacht in ein Gaſthaus gekommen und ſtänkerte dort einen jun- gen ſchwächlichen Beſitzersſohn wegen deſſen an- geblich antiklerikaler Geſinnung an. Später, vor dem Pfarrhofe, mißhandelte der Kaplan den jungen Menſchen mit Fauſthieben und warf ihn beiläufig zehnmal zu Boden. Der ſchwer Mißhandelte erlitt dadurch ein ſchmerzhaftes Ohrenleiden und mußte ſich in die Behandlung eines Grazer Spezialiſten begeben. Die Hauptverhandlung wurde behufs neuerlicher Einvernahme des Dr. Zirngaſt in St. Leonhard W.-B. vertagt und heute forgeſetzt. Der Kaplan redete ſich mit Notwehr aus; der Beſchädigte habe vor ihm mit den Händen umher- gefuchtelt, ſo daß er der Meinung war, er habe einen Angriff zu befürchten, weshalb er den jungen Menſchen geſchlagen und mehrmals zu Boden ge- worfen habe. Der Schwerverletzte erklärte als Zeuge, daß dieſe Verantwortung des Kaplans vollkommen unwahr ſei und daß er dieſem nicht den geringſten Anlaß zu dieſem nächtlichen Überfall vor dem Pfarrhofe gegeben habe. Tatſächlich klingt dieſe Verantwortung des Kaplans ſchon deshalb unglaublich, weil der Kaplan ein großer, baum- ſtarker Menſch iſt, der Mißhandelte aber ein kleines ſchwaches Bürſchchen. Der Gerichtshof kannte ſich aber trotzdem nicht dazu entſchließen, den Kaplan im Sinne der Anklage wegen des Verbrechens der ſchweren körperlichen Beſchädigung zu verurteilen; er ſprach ihn bloß der Über- ſchreitung der Notwehr ſchuldig und verurteilte ihn auch nicht zu einer Arreſt-, ſondern zu einer Geldſtrafe im Betrage von 200 K. eventuell zu zwei Tagen Arreſt. Von der zahlreichen Zuhörer- ſchaft wurde das milde Urteil, welches über den ſchon zweimal wegen ähnlicher Delikte vorbeſtraften Kaplan gefällt wurde, in lebhafter Weiſe beſprochen. Tagesneuigkeiten. Eine Niederlage der Montenegriner. Wie Ikdam meldet, machten die türkiſchen Truppen auf dem Berge Taraboſch einen neuerlichen Angriff auf die montenegriniſche Südarmee und brachten ihr in einem achtſtündigen Gewehr- und Artillerie- gefechte eine ſchwere Niederlage bei. Weinbanernaufſtand in Spanien. Wie vor zwei Jahren Frankreich, ſo hat jetzt Spanien ſeinen Weinbauernaufſtaud. Die Wein- bauern von Minhodor ſtürmten Kellereien und raubten Hunderte von Weinfäſſern. Die Urſache der Bewegung liegt darin, daß die Weinbauern den Schnittwein aus Caſtilien nicht zulaſſen wollen, da hiedurch ihr Wein diskreditiert wird. Die Regierung hat zur Bekämpfung des Aufruhres 400 Mann Gendarmerie und 2 Regimenter Infan- terie abgeſendet. Als Volkskrankheit bezeichnet die „Öſter- reichiſche Geſellſchaft für Zahnpflege“ die Zahnfäule, deren Ernſt leider noch nicht genug erkannt wird. In ihren Folgeerſcheinungen, Magen- und Darm- ſtörungen, Blutarmut, allgemeine Körperſchwäche, gefährdet ſie den von Infektionskrankheiten ohnehin bedrohten kindlichen Körper beſonders in ſeiner Entwicklung. Der Mund des Kindes bedarf bereits im ſchulpflichtigen Alter aufmerkſamer Pflege. Dieſe Gelegenheit benützen wir, um auf die ſeit 26 Jahren beſtbekannte Zahn-Creme Kalodont hinzuweiſen, welche bei täglichem Gebrauche die Zähne vor Er- krankung ſchützt. Die Zündhölzchenſteuer. Der Ertrag der von der Regierung geplanten Zündhölzchenſteuer wird auf 18 Millionen Kronen geſchätzt. Sechs Millionen hievon ſind als Erſatz für den Ausfall des durch die zu gunſten der Slovenen erfolgende Auflaſſung der unterſten zwei Klaſſen der Haus- klaſſenſteuer verringerten Erträgniſſes gedacht. Immer geht alles auf unſere Koſten! Das iſt der Dank für die verſchiedene Haltung, welche Deutſche und Südſlaven hinſichtlich der ſerbiſchen Kriegsgefahr einnahmen! Großartige Legate. Die vor kurzem ver- ſtorbene Ehrenbürgerin der Stadt Jägerndorf Frau Franziska Titze vermachte der Stadtgemeinde Jägern- dorf einen Betrag von 600.000 Kronen zur Er- richtung und Erhaltung eines Altersverſorgungs- hauſes für verarmte Selbſtändige. Ihr Wohnhaus widmete ſie für ein zu errichtendes Schülerheim. Für gemeinnützige Zwecke der Gemeinde Johannes- thal teſtierte Frau Titze 100.000 Kronen. Sanktioniertes Geſetz. Das Reichsgeſetz- blatt publizierte geſtern die erfolgte Sanktion des Geſetzes vom 3. Januar 1913, betreffend Steuer- und Gebührenerleichterungen für Erwerbs- und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften und Vorſchußkaſſen. Die Wirkſamkeit des Geſetzes hat rückwirkend mit dem 1. Januar 1912 zu beginnen. Ein Jubiläum. Die volkstümliche Noten- bibliothek „Muſik für Alle“ (Verlag Ullſtein & Co. Berlin—Wien) gibt ſoeben ihr hundertſtes Heft heraus. In dem Entwicklungsgange einer populären Notenbibliothek gewiß ein bedeutſamer Merkſtein, der Zeugnis ablegt für einen gedeihlichen Aufſtieg. Aus allen Gebieten der Muſikliteratur hat die „Muſik für Alle“ den intereſſanten Stoff gezogen für die Verbreitung guter und edler Muſik, ſo wie ſie auch dem gefälligen Genre, beſonders der Operette und dem Tanze volle Berückſichtigung zu- teil werden laſſen. Das Jubiläumsheft der Muſik für Alle (Aïda von Verdi) wird zweifellos dazu beitragen, die Erkenntnis von dem inneren Wert der einzigartigen Sammlung noch weiter zu feſtigen. 900 ungariſche Auswanderer ſchiff- brüchig. Der Dampfer „Uranium“ mit 900 Auswanderern, zumeiſt Ungarn, ſcheiterte im Nebel an der kanadiſchen Küſte. Alle Paſſagiere wurden gerettet. _ Beobachtungen an der Wetterwarte der Landes-Obſt- und Weinbanſchule in Marburg von Montag den 6. bis einſchließlich Sonntag den 12. Jänner 1913. Tag Luftdruck-Tagsm. (0° red. Baromet.) Temperatur u. Celſius Bewölkung, Tagesmittel Niederſchläge m / m Bemer- kungen 7 Uhr früh 2 Uhr mittags 9 Uhr abends Tagesmittel Höchſte Niederſte in der Luft am Boden in der Luft am Boden Montag 743 4 —0 2 1.1 —0.5 0.1 1.4 2.0 —2.2 —1.2 10 · nebelig Dienstag 747.4 —1 1 —1 4 —1.3 —1.3 0 5 —0.4 —3.0 —1 5 10 · „ Mittwoch 747.8 —1.8 —1.5 —2.2 —1.8 —0 6 —0.8 —3.8 —2.7 10 · „ Donnerst. 744 5 —2.9 —2 9 —3.8 —3.2 —1.4 —1 0 —5.5 —5.8 10 1.1 Graupeln Freitag 742.4 —3.8 —3.4 —3.4 —3.5 —2.7 —2.5 —5.5 —4.0 10 0 2 „ Samstag 738 9 —3 6 —1.8 —2.0 —2.5 —1 4 —0 3 —5.6 —4.5 10 1.9 Schnee Sonntag 733 1 —4 0 —3 0 —4 6 —3.9 —1.7 —1.7 —5 7 —4.6 10 ·

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Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat). (2018-01-26T13:38:42Z)
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Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z)

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Zitationshilfe: Marburger Zeitung. Nr. 6, Marburg, 14.01.1913, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_marburger6_1913/5>, abgerufen am 28.04.2024.