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Marburger Zeitung. Nr. 6, Marburg, 14.01.1913.

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Marburger Zeitung Nr. 6, 14. Jänner 1913

[Spaltenumbruch] stoßenden Kammer. Der Vater konnte noch recht-
zeitig aus dem brennenden Hause gebracht werden,
während die armen Kleinen hilflos verbrannten. Da
sie nach dem Ausspruche des Arztes etwa eine halbe
Stunde dem Feuer ausgesetzt waren, waren ihre
Leiber förmlich verkohlt. Die Leichen konnten erst
nach mühevollen Arbeiten beim Fenster mit einem
Feuerhaken herausgezogen verden.

Trauersalamander.

Samstag abends
fand im Hofsaale des Hotels "Alte Bierquelle"
der vom Verbande Deutscher Hochschüler Marburgs
veranstaltete Trauersalamander für den verstorbenen
Dr. Heinz Lorber statt. Den Vorsitz bei der
Totenfeier führte Herr techn. Rath. Die Gedenk-
rede auf den Verstorbenen hielt Rechtsanwalt Herr
Dr. Mravlag, der mit ergreifenden Worten
ein Bild des allzufrüh Verschiedenen entrollte. Der
Gedenkrede folgte in üblicher Weise der Trauer-
salamander; ernst und ergriffen verließen alle
Teilnehmer den Raum.

Kasino-Familienabend.

Wie bereits mit-
geteilt wurde, wird bei dem am Montag den
20. Jänner stattfindenden Familienabend Rudi Till
aus Bruck eine Reihe moderner Dichtungen zum
Vortrag bringen. Die Grazer Tagespost schreibt
über sein Auftreten am 21. November: "Gleich
mit den ersten Vorträgen riß er das Publikum
mit. Rudi Till hat alle Beweglichkeit, die für
einen Komiker von Rang nötig ist. Ein kainzartiges
bewegliches Gesicht, Gesten von der Eindringlichkeit
Salzers, ein Temperament, unter dem alle Worte
zu leben beginnen. Wenn er "Guten Abend" sagt,
lacht schon alles. Dabei ist er bescheiden. Die
Zugabe, die man ihm gewaltsam erpreßte: "Der
Ausrufer im Wiener Prater", war ein Stückerl,
das Melancholiker von Geburt jauchzen machen
mußte. Er brachte es ganz zuletzt. Es war ein
Prunk- und Paradestück, wie alle seine andern
Vorträge." Außerdem ist, wie bereits betont, Herr
Nästlberger, unser beliebter Operettentenor für
den Abend gewonnen worden.

Chorprobe des Philharmouischen
Vereines.

Allen geehrten Damen und Herren,
welche an der Aufführung des Oratoriums "Die
Legende von der heiligen Elisabeth" von Franz
Liszt teilnehmen, werden höflichst und dringendst
eingeladen, an jedem Donnerstag abends 8 Uhr im
Vereinsheim an den Chorproben teilzunehmen. Die
Aufführung erfolgt bereits am 10. März.

Dentschvölkischer Verband "Drau-
wacht".

Morgen Mittwoch Monatsversammlung
mit Lichtbildervortrag über "das Eisen und seine
Verwendung". Zahlreiches Erscheinen erbeten.
Deutsche Gäste willkommen.

Hausball in Strichowetz.

Im Gast-
hause zum Niederwald des Herrn Karl Scholl
in Strichowetz--Egyditunnel wird am 18. Jänner
(Samstag) ein Hausball abgehalten. Derselbe be-
ginnt um 6 Uhr. Die Musik besorgen die Egydier
Schrammeln. Eintritt 60 H[e]ller.

Zum Bergfeste bei der Marburger
Hütte

sei allen Teilnehmern bekanntgegeben, daß
Einladungen an Personen oder Familien nicht aus-
gegeben werden. Jedermann ist herzlich willkommen,
doch möge er womöglich in ländlicher Tracht oder
in Straßenkleidung erscheinen. Alle Volkstrachten
können natürlich vertreten sein, nicht nur die
unserer engeren Heimat. Jaga und Wilderer, Holz-
knechte und Almadirnen, B[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]cherianzen und Kohlen-
brenner, Gaßenbuben und Sennerinnen, Einsiedler
und Pechsammler, Bergführer und Almgigerln
können mit wenig Aufwand und doch, worauf es
ja ankommt, lebenswahr dargestellt werden. Auch
Gruppen in Jagd- und Hochzeitszügen, sowie
Zusammenstellungen der obenbezeichneten Gestalten
sind hochwillkommen. Möge nur jeder Teilnehmer
den ernstlichen W[i]llen haben, sich recht "almerisch"
zu geben und den Festeindrücken offene Sinne zu
bieten; den Abend vom 1. Feber 1913 vergißt er
sicher nicht so schnell.

Das Marburger Bioskoptheater

beim
Hotel Stadt Wien bietet diese Woche den Besuchern
ein sehr reichhaltiges, außergewöhnlich schönes Pro-
gramm, von dem das dreiaktige Schauspiel Zweierlei
Btut besonders zu erwähnen ist. Die fein ßenierten
Darstellungen dieses Dramas gipfeln sich zur höchsten
Spannung und enthalten die ergreifendsten Momente.
Interessant und wissenschaftlich ist die Naturauf-
nahme Elektrisiervermögen von Sp[i]tzen. Das zwei-
aktige Lustspiel Der Herr Herzog ist durchgehends
sehr humorvoll. Die Gaumontwoche veranschaulicht
uns die Begebenheiten und Ereignisse der letzten
[Spaltenumbruch] Woche aus aller Welt. Das urdrollige Bild Die
Vielbegehrte, welches große Heiterkeit hervorruft,
beschließt das Programm. Auch das am Sonntag
nachmittag eingeschaltete. Drama erntete ungeteilten
Beifall. Täglich Vorstellung um 8 Uhr abends.
Der Besuch ist bestens zu empfehlen.

D' Röthlstoana.

Letzten Samstag und
Sonntag gastierte die Musik- und Sängergesellschaft
D' Röthlstoana in den Räumen des Hotels zur
alten Bierquelle, die alle lange vor Beginn bis auf
das letzte Plätzchen gefüllt waren. Die tüchtige
Gesellschaft hat es in ganz vorzüglicher Weise ver-
standen, das Publikum durch ihre sehr guten Vor-
träge zu unterhalten; langanhaltender Beifall be-
lohnte die Gesellschaft und mußte sich diese oftmalig
zu Beigaben entschließen. Es wäre sehr wünschens-
wert, wenn öfters solche Gesellschaften nach unserer
Stadt kommen würden. Wir geben uns der ange-
nehmen Hoffnung hin, recht bald wieder die Röthl-
stoana, die uns so lustige Abende bereiteten, in
unserer lieben Draustadt begrüßen zu können.

Warum diese Ablehnung?

Die serbische
Regierung hat, um den Reibereien mit den aus-
wärtigen Klerikalen hinsichtlich der Katholiken in
den besetzten Gebieten zu begegnen, Schritte hin-
sichtlich eines Konkordates unternommen. Nun
wird aus Fiume berichtet: "Wie die südslawischen
klerikalen Blätter erfahren, hat Serbien in den
mit dem Heiligen Stuhle bereits eingeleiteten
Verhandlungen behufs Zustandekommens eines Kon-
kordates die Bedingung gestellt, daß sich der Heilige
Stuhl ausdrücklich verpflichte, bei der Bestellung
der Seelsorger Österreicher auszuschließen." Warum
wohl sogar die Serben von unseren slowenischen
Hochwürdigen nichts wissen wollen? Verdient
haben sie diese Zurücksetzung eigentlich nicht, denn
sie haben ja während der letzten Österreich-serbischen
Krise nach Kräften für die Serben Stimmung
gemacht bei der slowenischen Landbevölkerung!
Es scheint aber, als ob die Serben gerade solchen
Leuten gegenüber mißtrauisch sind -- und sie
werden schon wissen, warum!

Vom Theater.

Heute Dienstag wird der
Saisonschlager Der Frauenfresser zum elftenmale
gegeben. Am Mittwoch hat Herr Oskar Baumgarth,
unser erste Held und Liebhaber, seinen Benefizeabend.
Zur Aufführung gelangt das überaus wirkungsvolle
Jugenddrama Schillers: Die Verschwörung des
Fiesko zu Genua. Am Donnerstag wird einer der
beliebtesten Repertoireschlager der letzten Jahre, Fr.
Lehars Fürstenkind, in neuer Einstudierung gegeben.
Die dankbaren Hauptrollen bieten den Damen Merlin
und Sappe, sowie den Herren Fabro und Nästl-
berger beste Gelegenheit sich auszuzeichnen. Die Auf-
führung leitet Herr Kapellmetster Lepold. Das Be-
finden des Herrn Golda ist leider noch nicht derart
gebessert, daß er schon am Dienstag seine Tätigkeit
wieder aufnehmen kann. Er muß sich noch einige
Tage derselben enthalten.

Auszeichnung von Lokomotivführern.

Wir haben kürzlich mitgeteilt, daß zwei Marburger
Lokomotivführer, die im Vorjahre den Hofsonderzug,
in welchem sich der König N[i]kita von Montenegro
befand, von Laibach bis Mürzzuschlag führten, den
Danilo Orden erhielten. Wie nus nun aus
Triest mitgeteilt wird, erhielt die gleiche Auszeichnung
auch der Lokomotivführer Franz Ogner, ein alter
Marburger, der in Triest lebt und den erwähnten
Hofsonderzug von Triest bis Laibach führte.

Für die Rettungsabteilung

erlegte der
Kaufmännische Gesangverein in Marburg 10 K.

Bund österreichischer Gastgewerbe-
Angestellter,

Sektion Marburg. Auch heuer
wurde der Beschluß gefaßt, wieder ein Bundes-
kränzchen, das stets beliebt und gut besucht war,
im Kasino-Restaurant abzuhalten. Der Termin ist
für Montag den 10. Februar festgesetzt worden.
M[i]t den nötigen Vorarbeiten wurde bereits be-
gonnen.

Die Tischrunde Die Gemütlichen

ladet
ihre Mitglieder für Donnerstag den 16. Jänner zu
dem obligaten Abend in Herrn Christian T[r]oggers
Gastwirtschaft (vormals Alois Weiß), Burgplatz 1,
ein. Beginn h[a]lb 9 Uhr abends.

Familientragödie in Graz.

Vorgestern
sprang in Graz, Herrgottwie[s]gasse 90, die Gefangen-
aufsehersgattin Kunigunde Lindic vom zweiten
Stock ihres Wohnhauses mit ihren beiden Kin-
auf die Straße. Die Frau und der vierjährige
Knabe blieben tot, das zweijährige Mädchen
wurde schwer verletzt ins Spital gebracht. Die Ur-
sache der furchtbaren Tat ist Eifersucht gewesen.


[Spaltenumbruch]
Vom Südbahndienste.

Neu aufgenommen
wurden unter anderen die Beamtenaspiranten:
L[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]kar Rudolf (Rann); Moser Friedrich (Markt
Tüffer); Mraz Gustav (Lebring). -- Versetzt wur-
den unter anderen: Habjan Rochus, Assistent, von
Mezzolombardo nach Trifail; Brejnik Karl, prov.
Assistent, von Unterdrauburg nach Semmering;
Hruby Oskar, Beamtenaspirant, von Brenner nach
Unterdrauburg; Hanzlicek Franz, Assistent, von
Reifnig-Fresen nach Marburg Kärntnerbahnhof;
Regorsek Karl, Beamtenaspirant, von Neumarkt-
Tramin nach Reifnig-Fresen; Hönigmann Josef,
prov. Assistent, von Windisch-Feistritz nach Bruck
an der Mur; Pipan I Johann, prov. Assistent,
von Grobelno nach Windisch-Feistritz; Bernhard
Engelbert, Bahnkommissär und Stationschef, von
Kirchbichl nach Unterdrauburg; Schneider Peter,
Assistent, von Wuchern-Mahrenberg nach Bruneck;
Zavodny Karl, Assistent von Unterdrauburg nach
Lienz; Lukanc Alois, Beamtenaspirant, von Matta-
rello nach Unterdrauburg; Prommer Artur, Assi-
stent, von Deutsch-Landsberg nach Spielfeld;
Schnabl Josef, Assistent, von Lebring nach Prager-
hof; Fistar Rudolf, von Trifail nach Abbazia-
Mattuglie; Samonig Leopold, Beamtenaspirant,
von Gossensaß nach Trifail.

Das Ergebnis der letzten Weinernte.

In der Allgemeinen Weinzeitung schätzt Hofrat
Portele die 1912er Fechsung in Niederösterreich auf
223.790 Hektoliter Wein (gegenüber dem Mittel-
ertrag von 1,033.332 Hektoliter und dem 1911er
Ertrag von 742.386 Hektoliter), Steiermark erzielte
398.000 Hektoliter gegenüber 402.706 Hektoliter im
Vorjahre, Krain 100.000 Hektoliter, Deutsch-Süd-
tirol 600.000 Hektoliter Maische, Italienisch-Süd-
tirol 720.000 Hektoliter; das Gesamtergebnis Tirols,
auf Wein umgerechnet, kann mit 900.000 Hektoliter
angenommen werden. In Görz-Gradiska wurden
350.000 Hektoliter gefechst, in Istrien 450.000
Hektoliter und in Dakmatien 1,390.096 Hektoliter.
Mähren hat eine gänzliche Mißernte aufzuweisen.
Der Ertrag wird auf 7550 Hektoliter geschätzt und
ist der geringste seit dem Jahre 1877. Insgesamt
kann das Weinerträgnis ganz Österreichs im Jahre
1912 auf 3,829.074 geschätzt werden, während der
1911er Ertrag 3,836.654 Hektoliter war. Der
Durchschnittsertrag der letzten elf Jahre betrug
4,775.011 Hektoliter.

Sautanz.

In der Gastwirtschaft Kreuzberger
Kärntnerstraße, findet Mittwoch den 15. Jänner
ein großer Sautanz statt. Die Musik besorgt eine
beliebte Streichkapelle. Beginn 8 Uhr abends, Ein-
tritt 40 Heller.

Gedenket der armen, friereuden und
hungernden Vöglein!

Für dir arme Vogel-
welt, unsere gefi[e]derten Sänger, hat die harte, strenge
Winterszeit begonnen. Die Berge, Fluren, Felder
und Gärten bedeckt der Schnee und auf dem hart-
gefrorenen Erdboden ist kein Körnlein, kein Nahrungs-
krümchen für die armen Tiere zu finden. Frierend
und hungernd umflattern sie unsere Wohnstätten
mit stummer Bitte, ihrer Notlage zu gedenken. Die
Ortsgruppe Marburg des steiermärkischen Tierschutz-
vereines bittet daher alle Tierfreunde dringend, der
armen hungernden Vöglein nicht zu vergessen und
ihnen das Leben durch Auslegen von Vogelfutter,
Brosamen und anderen für die Fütterung geeigneten
Küchenabfällen erhalten zu helfen. -- Vogelfreunde
werden gebeten, die vom Verein übernommene Vogel-
fütterung in den städtischen Anlagen, wenn auch
durch kleine Geldspenden ermöglichen zu helfen, da
der Ortsgruppe ausreichende Geldmittel hiezu fehlen.
Gütige Spenden zum Futterankauf wollen bei dem
Obmann der hiesigen Ortsgruppe, Herrn Steiner
in der Amtskanzlei des Stadtschulrates abgegeben
werden; sie werden mit Tierschutzmarken oder durch
öffentliche Nachweisung dankbar bestätigt. Nach-
mals die innige Bitte: "Gedenket der armen hungern-
den Vöglein!" Für die Ortsgruppe Marburg des
steiermärkischen Tierschutzvereines: Steiner m. p.

Evangelische Pfarrerswahl in Leibnitz.

Bei der am 12 in Leibnitz vorgenommenen Wahl
eines evangelischen Pfarrers fielen sämtliche Stimmen
auf Vikar Paul Lutze aus Peggau, der vom
Presbyterium der Leibnitzer evangelischen Gemeinde
als Einziger vorgeschlagen ward.

Betrug.

Am vergangenen Samstag Abend
kam ein 27 Jahre alter Bursche aus Marburg,
der wegen Diebstahl und Betrug gerichtlich wieder-
holt vorbestraft wurde, in das Kaufhaus des
Rudolf Kokoschinegg in der Tegetthofstraße und
lockte dortselbst auf betrügerische Weise zwei Raglans

Marburger Zeitung Nr. 6, 14. Jänner 1913

[Spaltenumbruch] ſtoßenden Kammer. Der Vater konnte noch recht-
zeitig aus dem brennenden Hauſe gebracht werden,
während die armen Kleinen hilflos verbrannten. Da
ſie nach dem Ausſpruche des Arztes etwa eine halbe
Stunde dem Feuer ausgeſetzt waren, waren ihre
Leiber förmlich verkohlt. Die Leichen konnten erſt
nach mühevollen Arbeiten beim Fenſter mit einem
Feuerhaken herausgezogen verden.

Trauerſalamander.

Samstag abends
fand im Hofſaale des Hotels „Alte Bierquelle“
der vom Verbande Deutſcher Hochſchüler Marburgs
veranſtaltete Trauerſalamander für den verſtorbenen
Dr. Heinz Lorber ſtatt. Den Vorſitz bei der
Totenfeier führte Herr techn. Rath. Die Gedenk-
rede auf den Verſtorbenen hielt Rechtsanwalt Herr
Dr. Mravlag, der mit ergreifenden Worten
ein Bild des allzufrüh Verſchiedenen entrollte. Der
Gedenkrede folgte in üblicher Weiſe der Trauer-
ſalamander; ernſt und ergriffen verließen alle
Teilnehmer den Raum.

Kaſino-Familienabend.

Wie bereits mit-
geteilt wurde, wird bei dem am Montag den
20. Jänner ſtattfindenden Familienabend Rudi Till
aus Bruck eine Reihe moderner Dichtungen zum
Vortrag bringen. Die Grazer Tagespoſt ſchreibt
über ſein Auftreten am 21. November: „Gleich
mit den erſten Vorträgen riß er das Publikum
mit. Rudi Till hat alle Beweglichkeit, die für
einen Komiker von Rang nötig iſt. Ein kainzartiges
bewegliches Geſicht, Geſten von der Eindringlichkeit
Salzers, ein Temperament, unter dem alle Worte
zu leben beginnen. Wenn er „Guten Abend“ ſagt,
lacht ſchon alles. Dabei iſt er beſcheiden. Die
Zugabe, die man ihm gewaltſam erpreßte: „Der
Ausrufer im Wiener Prater“, war ein Stückerl,
das Melancholiker von Geburt jauchzen machen
mußte. Er brachte es ganz zuletzt. Es war ein
Prunk- und Paradeſtück, wie alle ſeine andern
Vorträge.“ Außerdem iſt, wie bereits betont, Herr
Näſtlberger, unſer beliebter Operettentenor für
den Abend gewonnen worden.

Chorprobe des Philharmouiſchen
Vereines.

Allen geehrten Damen und Herren,
welche an der Aufführung des Oratoriums „Die
Legende von der heiligen Eliſabeth“ von Franz
Liszt teilnehmen, werden höflichſt und dringendſt
eingeladen, an jedem Donnerstag abends 8 Uhr im
Vereinsheim an den Chorproben teilzunehmen. Die
Aufführung erfolgt bereits am 10. März.

Dentſchvölkiſcher Verband „Drau-
wacht“.

Morgen Mittwoch Monatsverſammlung
mit Lichtbildervortrag über „das Eiſen und ſeine
Verwendung“. Zahlreiches Erſcheinen erbeten.
Deutſche Gäſte willkommen.

Hausball in Strichowetz.

Im Gaſt-
hauſe zum Niederwald des Herrn Karl Scholl
in Strichowetz—Egyditunnel wird am 18. Jänner
(Samstag) ein Hausball abgehalten. Derſelbe be-
ginnt um 6 Uhr. Die Muſik beſorgen die Egydier
Schrammeln. Eintritt 60 H[e]ller.

Zum Bergfeſte bei der Marburger
Hütte

ſei allen Teilnehmern bekanntgegeben, daß
Einladungen an Perſonen oder Familien nicht aus-
gegeben werden. Jedermann iſt herzlich willkommen,
doch möge er womöglich in ländlicher Tracht oder
in Straßenkleidung erſcheinen. Alle Volkstrachten
können natürlich vertreten ſein, nicht nur die
unſerer engeren Heimat. Jaga und Wilderer, Holz-
knechte und Almadirnen, B[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]cherianzen und Kohlen-
brenner, Gaßenbuben und Sennerinnen, Einſiedler
und Pechſammler, Bergführer und Almgigerln
können mit wenig Aufwand und doch, worauf es
ja ankommt, lebenswahr dargeſtellt werden. Auch
Gruppen in Jagd- und Hochzeitszügen, ſowie
Zuſammenſtellungen der obenbezeichneten Geſtalten
ſind hochwillkommen. Möge nur jeder Teilnehmer
den ernſtlichen W[i]llen haben, ſich recht „almeriſch“
zu geben und den Feſteindrücken offene Sinne zu
bieten; den Abend vom 1. Feber 1913 vergißt er
ſicher nicht ſo ſchnell.

Das Marburger Bioſkoptheater

beim
Hotel Stadt Wien bietet dieſe Woche den Beſuchern
ein ſehr reichhaltiges, außergewöhnlich ſchönes Pro-
gramm, von dem das dreiaktige Schauſpiel Zweierlei
Btut beſonders zu erwähnen iſt. Die fein ſzenierten
Darſtellungen dieſes Dramas gipfeln ſich zur höchſten
Spannung und enthalten die ergreifendſten Momente.
Intereſſant und wiſſenſchaftlich iſt die Naturauf-
nahme Elektriſiervermögen von Sp[i]tzen. Das zwei-
aktige Luſtſpiel Der Herr Herzog iſt durchgehends
ſehr humorvoll. Die Gaumontwoche veranſchaulicht
uns die Begebenheiten und Ereigniſſe der letzten
[Spaltenumbruch] Woche aus aller Welt. Das urdrollige Bild Die
Vielbegehrte, welches große Heiterkeit hervorruft,
beſchließt das Programm. Auch das am Sonntag
nachmittag eingeſchaltete. Drama erntete ungeteilten
Beifall. Täglich Vorſtellung um 8 Uhr abends.
Der Beſuch iſt beſtens zu empfehlen.

D’ Röthlſtoana.

Letzten Samstag und
Sonntag gaſtierte die Muſik- und Sängergeſellſchaft
D’ Röthlſtoana in den Räumen des Hotels zur
alten Bierquelle, die alle lange vor Beginn bis auf
das letzte Plätzchen gefüllt waren. Die tüchtige
Geſellſchaft hat es in ganz vorzüglicher Weiſe ver-
ſtanden, das Publikum durch ihre ſehr guten Vor-
träge zu unterhalten; langanhaltender Beifall be-
lohnte die Geſellſchaft und mußte ſich dieſe oftmalig
zu Beigaben entſchließen. Es wäre ſehr wünſchens-
wert, wenn öfters ſolche Geſellſchaften nach unſerer
Stadt kommen würden. Wir geben uns der ange-
nehmen Hoffnung hin, recht bald wieder die Röthl-
ſtoana, die uns ſo luſtige Abende bereiteten, in
unſerer lieben Drauſtadt begrüßen zu können.

Warum dieſe Ablehnung?

Die ſerbiſche
Regierung hat, um den Reibereien mit den aus-
wärtigen Klerikalen hinſichtlich der Katholiken in
den beſetzten Gebieten zu begegnen, Schritte hin-
ſichtlich eines Konkordates unternommen. Nun
wird aus Fiume berichtet: „Wie die ſüdſlawiſchen
klerikalen Blätter erfahren, hat Serbien in den
mit dem Heiligen Stuhle bereits eingeleiteten
Verhandlungen behufs Zuſtandekommens eines Kon-
kordates die Bedingung geſtellt, daß ſich der Heilige
Stuhl ausdrücklich verpflichte, bei der Beſtellung
der Seelſorger Öſterreicher auszuſchließen.“ Warum
wohl ſogar die Serben von unſeren ſloweniſchen
Hochwürdigen nichts wiſſen wollen? Verdient
haben ſie dieſe Zurückſetzung eigentlich nicht, denn
ſie haben ja während der letzten Öſterreich-ſerbiſchen
Kriſe nach Kräften für die Serben Stimmung
gemacht bei der ſloweniſchen Landbevölkerung!
Es ſcheint aber, als ob die Serben gerade ſolchen
Leuten gegenüber mißtrauiſch ſind — und ſie
werden ſchon wiſſen, warum!

Vom Theater.

Heute Dienstag wird der
Saiſonſchlager Der Frauenfreſſer zum elftenmale
gegeben. Am Mittwoch hat Herr Oskar Baumgarth,
unſer erſte Held und Liebhaber, ſeinen Benefizeabend.
Zur Aufführung gelangt das überaus wirkungsvolle
Jugenddrama Schillers: Die Verſchwörung des
Fiesko zu Genua. Am Donnerstag wird einer der
beliebteſten Repertoireſchlager der letzten Jahre, Fr.
Lehars Fürſtenkind, in neuer Einſtudierung gegeben.
Die dankbaren Hauptrollen bieten den Damen Merlin
und Sappé, ſowie den Herren Fabro und Näſtl-
berger beſte Gelegenheit ſich auszuzeichnen. Die Auf-
führung leitet Herr Kapellmetſter Lepold. Das Be-
finden des Herrn Golda iſt leider noch nicht derart
gebeſſert, daß er ſchon am Dienstag ſeine Tätigkeit
wieder aufnehmen kann. Er muß ſich noch einige
Tage derſelben enthalten.

Auszeichnung von Lokomotivführern.

Wir haben kürzlich mitgeteilt, daß zwei Marburger
Lokomotivführer, die im Vorjahre den Hofſonderzug,
in welchem ſich der König N[i]kita von Montenegro
befand, von Laibach bis Mürzzuſchlag führten, den
Danilo Orden erhielten. Wie nus nun aus
Trieſt mitgeteilt wird, erhielt die gleiche Auszeichnung
auch der Lokomotivführer Franz Ogner, ein alter
Marburger, der in Trieſt lebt und den erwähnten
Hofſonderzug von Trieſt bis Laibach führte.

Für die Rettungsabteilung

erlegte der
Kaufmänniſche Geſangverein in Marburg 10 K.

Bund öſterreichiſcher Gaſtgewerbe-
Angeſtellter,

Sektion Marburg. Auch heuer
wurde der Beſchluß gefaßt, wieder ein Bundes-
kränzchen, das ſtets beliebt und gut beſucht war,
im Kaſino-Reſtaurant abzuhalten. Der Termin iſt
für Montag den 10. Februar feſtgeſetzt worden.
M[i]t den nötigen Vorarbeiten wurde bereits be-
gonnen.

Die Tiſchrunde Die Gemütlichen

ladet
ihre Mitglieder für Donnerstag den 16. Jänner zu
dem obligaten Abend in Herrn Chriſtian T[r]oggers
Gaſtwirtſchaft (vormals Alois Weiß), Burgplatz 1,
ein. Beginn h[a]lb 9 Uhr abends.

Familientragödie in Graz.

Vorgeſtern
ſprang in Graz, Herrgottwie[ſ]gaſſe 90, die Gefangen-
aufſehersgattin Kunigunde Lindic vom zweiten
Stock ihres Wohnhauſes mit ihren beiden Kin-
auf die Straße. Die Frau und der vierjährige
Knabe blieben tot, das zweijährige Mädchen
wurde ſchwer verletzt ins Spital gebracht. Die Ur-
ſache der furchtbaren Tat iſt Eiferſucht geweſen.


[Spaltenumbruch]
Vom Südbahndienſte.

Neu aufgenommen
wurden unter anderen die Beamtenaſpiranten:
L[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]kar Rudolf (Rann); Moſer Friedrich (Markt
Tüffer); Mraz Guſtav (Lebring). — Verſetzt wur-
den unter anderen: Habjan Rochus, Aſſiſtent, von
Mezzolombardo nach Trifail; Brejnik Karl, prov.
Aſſiſtent, von Unterdrauburg nach Semmering;
Hruby Oskar, Beamtenaſpirant, von Brenner nach
Unterdrauburg; Hanzlicek Franz, Aſſiſtent, von
Reifnig-Freſen nach Marburg Kärntnerbahnhof;
Regorſek Karl, Beamtenaſpirant, von Neumarkt-
Tramin nach Reifnig-Freſen; Hönigmann Joſef,
prov. Aſſiſtent, von Windiſch-Feiſtritz nach Bruck
an der Mur; Pipan I Johann, prov. Aſſiſtent,
von Grobelno nach Windiſch-Feiſtritz; Bernhard
Engelbert, Bahnkommiſſär und Stationschef, von
Kirchbichl nach Unterdrauburg; Schneider Peter,
Aſſiſtent, von Wuchern-Mahrenberg nach Bruneck;
Zavodny Karl, Aſſiſtent von Unterdrauburg nach
Lienz; Lukanc Alois, Beamtenaſpirant, von Matta-
rello nach Unterdrauburg; Prommer Artur, Aſſi-
ſtent, von Deutſch-Landsberg nach Spielfeld;
Schnabl Joſef, Aſſiſtent, von Lebring nach Prager-
hof; Fiſtar Rudolf, von Trifail nach Abbazia-
Mattuglie; Samonig Leopold, Beamtenaſpirant,
von Goſſenſaß nach Trifail.

Das Ergebnis der letzten Weinernte.

In der Allgemeinen Weinzeitung ſchätzt Hofrat
Portele die 1912er Fechſung in Niederöſterreich auf
223.790 Hektoliter Wein (gegenüber dem Mittel-
ertrag von 1,033.332 Hektoliter und dem 1911er
Ertrag von 742.386 Hektoliter), Steiermark erzielte
398.000 Hektoliter gegenüber 402.706 Hektoliter im
Vorjahre, Krain 100.000 Hektoliter, Deutſch-Süd-
tirol 600.000 Hektoliter Maiſche, Italieniſch-Süd-
tirol 720.000 Hektoliter; das Geſamtergebnis Tirols,
auf Wein umgerechnet, kann mit 900.000 Hektoliter
angenommen werden. In Görz-Gradiska wurden
350.000 Hektoliter gefechſt, in Iſtrien 450.000
Hektoliter und in Dakmatien 1,390.096 Hektoliter.
Mähren hat eine gänzliche Mißernte aufzuweiſen.
Der Ertrag wird auf 7550 Hektoliter geſchätzt und
iſt der geringſte ſeit dem Jahre 1877. Insgeſamt
kann das Weinerträgnis ganz Öſterreichs im Jahre
1912 auf 3,829.074 geſchätzt werden, während der
1911er Ertrag 3,836.654 Hektoliter war. Der
Durchſchnittsertrag der letzten elf Jahre betrug
4,775.011 Hektoliter.

Sautanz.

In der Gaſtwirtſchaft Kreuzberger
Kärntnerſtraße, findet Mittwoch den 15. Jänner
ein großer Sautanz ſtatt. Die Muſik beſorgt eine
beliebte Streichkapelle. Beginn 8 Uhr abends, Ein-
tritt 40 Heller.

Gedenket der armen, friereuden und
hungernden Vöglein!

Für dir arme Vogel-
welt, unſere gefi[e]derten Sänger, hat die harte, ſtrenge
Winterszeit begonnen. Die Berge, Fluren, Felder
und Gärten bedeckt der Schnee und auf dem hart-
gefrorenen Erdboden iſt kein Körnlein, kein Nahrungs-
krümchen für die armen Tiere zu finden. Frierend
und hungernd umflattern ſie unſere Wohnſtätten
mit ſtummer Bitte, ihrer Notlage zu gedenken. Die
Ortsgruppe Marburg des ſteiermärkiſchen Tierſchutz-
vereines bittet daher alle Tierfreunde dringend, der
armen hungernden Vöglein nicht zu vergeſſen und
ihnen das Leben durch Auslegen von Vogelfutter,
Broſamen und anderen für die Fütterung geeigneten
Küchenabfällen erhalten zu helfen. — Vogelfreunde
werden gebeten, die vom Verein übernommene Vogel-
fütterung in den ſtädtiſchen Anlagen, wenn auch
durch kleine Geldſpenden ermöglichen zu helfen, da
der Ortsgruppe ausreichende Geldmittel hiezu fehlen.
Gütige Spenden zum Futterankauf wollen bei dem
Obmann der hieſigen Ortsgruppe, Herrn Steiner
in der Amtskanzlei des Stadtſchulrates abgegeben
werden; ſie werden mit Tierſchutzmarken oder durch
öffentliche Nachweiſung dankbar beſtätigt. Nach-
mals die innige Bitte: „Gedenket der armen hungern-
den Vöglein!“ Für die Ortsgruppe Marburg des
ſteiermärkiſchen Tierſchutzvereines: Steiner m. p.

Evangeliſche Pfarrerswahl in Leibnitz.

Bei der am 12 in Leibnitz vorgenommenen Wahl
eines evangeliſchen Pfarrers fielen ſämtliche Stimmen
auf Vikar Paul Lutze aus Peggau, der vom
Presbyterium der Leibnitzer evangeliſchen Gemeinde
als Einziger vorgeſchlagen ward.

Betrug.

Am vergangenen Samstag Abend
kam ein 27 Jahre alter Burſche aus Marburg,
der wegen Diebſtahl und Betrug gerichtlich wieder-
holt vorbeſtraft wurde, in das Kaufhaus des
Rudolf Kokoſchinegg in der Tegetthofſtraße und
lockte dortſelbſt auf betrügeriſche Weiſe zwei Raglans

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[4/0004] Marburger Zeitung Nr. 6, 14. Jänner 1913 ſtoßenden Kammer. Der Vater konnte noch recht- zeitig aus dem brennenden Hauſe gebracht werden, während die armen Kleinen hilflos verbrannten. Da ſie nach dem Ausſpruche des Arztes etwa eine halbe Stunde dem Feuer ausgeſetzt waren, waren ihre Leiber förmlich verkohlt. Die Leichen konnten erſt nach mühevollen Arbeiten beim Fenſter mit einem Feuerhaken herausgezogen verden. Trauerſalamander. Samstag abends fand im Hofſaale des Hotels „Alte Bierquelle“ der vom Verbande Deutſcher Hochſchüler Marburgs veranſtaltete Trauerſalamander für den verſtorbenen Dr. Heinz Lorber ſtatt. Den Vorſitz bei der Totenfeier führte Herr techn. Rath. Die Gedenk- rede auf den Verſtorbenen hielt Rechtsanwalt Herr Dr. Mravlag, der mit ergreifenden Worten ein Bild des allzufrüh Verſchiedenen entrollte. Der Gedenkrede folgte in üblicher Weiſe der Trauer- ſalamander; ernſt und ergriffen verließen alle Teilnehmer den Raum. Kaſino-Familienabend. Wie bereits mit- geteilt wurde, wird bei dem am Montag den 20. Jänner ſtattfindenden Familienabend Rudi Till aus Bruck eine Reihe moderner Dichtungen zum Vortrag bringen. Die Grazer Tagespoſt ſchreibt über ſein Auftreten am 21. November: „Gleich mit den erſten Vorträgen riß er das Publikum mit. Rudi Till hat alle Beweglichkeit, die für einen Komiker von Rang nötig iſt. Ein kainzartiges bewegliches Geſicht, Geſten von der Eindringlichkeit Salzers, ein Temperament, unter dem alle Worte zu leben beginnen. Wenn er „Guten Abend“ ſagt, lacht ſchon alles. Dabei iſt er beſcheiden. Die Zugabe, die man ihm gewaltſam erpreßte: „Der Ausrufer im Wiener Prater“, war ein Stückerl, das Melancholiker von Geburt jauchzen machen mußte. Er brachte es ganz zuletzt. Es war ein Prunk- und Paradeſtück, wie alle ſeine andern Vorträge.“ Außerdem iſt, wie bereits betont, Herr Näſtlberger, unſer beliebter Operettentenor für den Abend gewonnen worden. Chorprobe des Philharmouiſchen Vereines. Allen geehrten Damen und Herren, welche an der Aufführung des Oratoriums „Die Legende von der heiligen Eliſabeth“ von Franz Liszt teilnehmen, werden höflichſt und dringendſt eingeladen, an jedem Donnerstag abends 8 Uhr im Vereinsheim an den Chorproben teilzunehmen. Die Aufführung erfolgt bereits am 10. März. Dentſchvölkiſcher Verband „Drau- wacht“. Morgen Mittwoch Monatsverſammlung mit Lichtbildervortrag über „das Eiſen und ſeine Verwendung“. Zahlreiches Erſcheinen erbeten. Deutſche Gäſte willkommen. Hausball in Strichowetz. Im Gaſt- hauſe zum Niederwald des Herrn Karl Scholl in Strichowetz—Egyditunnel wird am 18. Jänner (Samstag) ein Hausball abgehalten. Derſelbe be- ginnt um 6 Uhr. Die Muſik beſorgen die Egydier Schrammeln. Eintritt 60 Heller. Zum Bergfeſte bei der Marburger Hütte ſei allen Teilnehmern bekanntgegeben, daß Einladungen an Perſonen oder Familien nicht aus- gegeben werden. Jedermann iſt herzlich willkommen, doch möge er womöglich in ländlicher Tracht oder in Straßenkleidung erſcheinen. Alle Volkstrachten können natürlich vertreten ſein, nicht nur die unſerer engeren Heimat. Jaga und Wilderer, Holz- knechte und Almadirnen, B_cherianzen und Kohlen- brenner, Gaßenbuben und Sennerinnen, Einſiedler und Pechſammler, Bergführer und Almgigerln können mit wenig Aufwand und doch, worauf es ja ankommt, lebenswahr dargeſtellt werden. Auch Gruppen in Jagd- und Hochzeitszügen, ſowie Zuſammenſtellungen der obenbezeichneten Geſtalten ſind hochwillkommen. Möge nur jeder Teilnehmer den ernſtlichen Willen haben, ſich recht „almeriſch“ zu geben und den Feſteindrücken offene Sinne zu bieten; den Abend vom 1. Feber 1913 vergißt er ſicher nicht ſo ſchnell. Das Marburger Bioſkoptheater beim Hotel Stadt Wien bietet dieſe Woche den Beſuchern ein ſehr reichhaltiges, außergewöhnlich ſchönes Pro- gramm, von dem das dreiaktige Schauſpiel Zweierlei Btut beſonders zu erwähnen iſt. Die fein ſzenierten Darſtellungen dieſes Dramas gipfeln ſich zur höchſten Spannung und enthalten die ergreifendſten Momente. Intereſſant und wiſſenſchaftlich iſt die Naturauf- nahme Elektriſiervermögen von Spitzen. Das zwei- aktige Luſtſpiel Der Herr Herzog iſt durchgehends ſehr humorvoll. Die Gaumontwoche veranſchaulicht uns die Begebenheiten und Ereigniſſe der letzten Woche aus aller Welt. Das urdrollige Bild Die Vielbegehrte, welches große Heiterkeit hervorruft, beſchließt das Programm. Auch das am Sonntag nachmittag eingeſchaltete. Drama erntete ungeteilten Beifall. Täglich Vorſtellung um 8 Uhr abends. Der Beſuch iſt beſtens zu empfehlen. D’ Röthlſtoana. Letzten Samstag und Sonntag gaſtierte die Muſik- und Sängergeſellſchaft D’ Röthlſtoana in den Räumen des Hotels zur alten Bierquelle, die alle lange vor Beginn bis auf das letzte Plätzchen gefüllt waren. Die tüchtige Geſellſchaft hat es in ganz vorzüglicher Weiſe ver- ſtanden, das Publikum durch ihre ſehr guten Vor- träge zu unterhalten; langanhaltender Beifall be- lohnte die Geſellſchaft und mußte ſich dieſe oftmalig zu Beigaben entſchließen. Es wäre ſehr wünſchens- wert, wenn öfters ſolche Geſellſchaften nach unſerer Stadt kommen würden. Wir geben uns der ange- nehmen Hoffnung hin, recht bald wieder die Röthl- ſtoana, die uns ſo luſtige Abende bereiteten, in unſerer lieben Drauſtadt begrüßen zu können. Warum dieſe Ablehnung? Die ſerbiſche Regierung hat, um den Reibereien mit den aus- wärtigen Klerikalen hinſichtlich der Katholiken in den beſetzten Gebieten zu begegnen, Schritte hin- ſichtlich eines Konkordates unternommen. Nun wird aus Fiume berichtet: „Wie die ſüdſlawiſchen klerikalen Blätter erfahren, hat Serbien in den mit dem Heiligen Stuhle bereits eingeleiteten Verhandlungen behufs Zuſtandekommens eines Kon- kordates die Bedingung geſtellt, daß ſich der Heilige Stuhl ausdrücklich verpflichte, bei der Beſtellung der Seelſorger Öſterreicher auszuſchließen.“ Warum wohl ſogar die Serben von unſeren ſloweniſchen Hochwürdigen nichts wiſſen wollen? Verdient haben ſie dieſe Zurückſetzung eigentlich nicht, denn ſie haben ja während der letzten Öſterreich-ſerbiſchen Kriſe nach Kräften für die Serben Stimmung gemacht bei der ſloweniſchen Landbevölkerung! Es ſcheint aber, als ob die Serben gerade ſolchen Leuten gegenüber mißtrauiſch ſind — und ſie werden ſchon wiſſen, warum! Vom Theater. Heute Dienstag wird der Saiſonſchlager Der Frauenfreſſer zum elftenmale gegeben. Am Mittwoch hat Herr Oskar Baumgarth, unſer erſte Held und Liebhaber, ſeinen Benefizeabend. Zur Aufführung gelangt das überaus wirkungsvolle Jugenddrama Schillers: Die Verſchwörung des Fiesko zu Genua. Am Donnerstag wird einer der beliebteſten Repertoireſchlager der letzten Jahre, Fr. Lehars Fürſtenkind, in neuer Einſtudierung gegeben. Die dankbaren Hauptrollen bieten den Damen Merlin und Sappé, ſowie den Herren Fabro und Näſtl- berger beſte Gelegenheit ſich auszuzeichnen. Die Auf- führung leitet Herr Kapellmetſter Lepold. Das Be- finden des Herrn Golda iſt leider noch nicht derart gebeſſert, daß er ſchon am Dienstag ſeine Tätigkeit wieder aufnehmen kann. Er muß ſich noch einige Tage derſelben enthalten. Auszeichnung von Lokomotivführern. Wir haben kürzlich mitgeteilt, daß zwei Marburger Lokomotivführer, die im Vorjahre den Hofſonderzug, in welchem ſich der König Nikita von Montenegro befand, von Laibach bis Mürzzuſchlag führten, den Danilo Orden erhielten. Wie nus nun aus Trieſt mitgeteilt wird, erhielt die gleiche Auszeichnung auch der Lokomotivführer Franz Ogner, ein alter Marburger, der in Trieſt lebt und den erwähnten Hofſonderzug von Trieſt bis Laibach führte. Für die Rettungsabteilung erlegte der Kaufmänniſche Geſangverein in Marburg 10 K. Bund öſterreichiſcher Gaſtgewerbe- Angeſtellter, Sektion Marburg. Auch heuer wurde der Beſchluß gefaßt, wieder ein Bundes- kränzchen, das ſtets beliebt und gut beſucht war, im Kaſino-Reſtaurant abzuhalten. Der Termin iſt für Montag den 10. Februar feſtgeſetzt worden. Mit den nötigen Vorarbeiten wurde bereits be- gonnen. Die Tiſchrunde Die Gemütlichen ladet ihre Mitglieder für Donnerstag den 16. Jänner zu dem obligaten Abend in Herrn Chriſtian Troggers Gaſtwirtſchaft (vormals Alois Weiß), Burgplatz 1, ein. Beginn halb 9 Uhr abends. Familientragödie in Graz. Vorgeſtern ſprang in Graz, Herrgottwieſgaſſe 90, die Gefangen- aufſehersgattin Kunigunde Lindic vom zweiten Stock ihres Wohnhauſes mit ihren beiden Kin- auf die Straße. Die Frau und der vierjährige Knabe blieben tot, das zweijährige Mädchen wurde ſchwer verletzt ins Spital gebracht. Die Ur- ſache der furchtbaren Tat iſt Eiferſucht geweſen. Vom Südbahndienſte. Neu aufgenommen wurden unter anderen die Beamtenaſpiranten: L_kar Rudolf (Rann); Moſer Friedrich (Markt Tüffer); Mraz Guſtav (Lebring). — Verſetzt wur- den unter anderen: Habjan Rochus, Aſſiſtent, von Mezzolombardo nach Trifail; Brejnik Karl, prov. Aſſiſtent, von Unterdrauburg nach Semmering; Hruby Oskar, Beamtenaſpirant, von Brenner nach Unterdrauburg; Hanzlicek Franz, Aſſiſtent, von Reifnig-Freſen nach Marburg Kärntnerbahnhof; Regorſek Karl, Beamtenaſpirant, von Neumarkt- Tramin nach Reifnig-Freſen; Hönigmann Joſef, prov. Aſſiſtent, von Windiſch-Feiſtritz nach Bruck an der Mur; Pipan I Johann, prov. Aſſiſtent, von Grobelno nach Windiſch-Feiſtritz; Bernhard Engelbert, Bahnkommiſſär und Stationschef, von Kirchbichl nach Unterdrauburg; Schneider Peter, Aſſiſtent, von Wuchern-Mahrenberg nach Bruneck; Zavodny Karl, Aſſiſtent von Unterdrauburg nach Lienz; Lukanc Alois, Beamtenaſpirant, von Matta- rello nach Unterdrauburg; Prommer Artur, Aſſi- ſtent, von Deutſch-Landsberg nach Spielfeld; Schnabl Joſef, Aſſiſtent, von Lebring nach Prager- hof; Fiſtar Rudolf, von Trifail nach Abbazia- Mattuglie; Samonig Leopold, Beamtenaſpirant, von Goſſenſaß nach Trifail. Das Ergebnis der letzten Weinernte. In der Allgemeinen Weinzeitung ſchätzt Hofrat Portele die 1912er Fechſung in Niederöſterreich auf 223.790 Hektoliter Wein (gegenüber dem Mittel- ertrag von 1,033.332 Hektoliter und dem 1911er Ertrag von 742.386 Hektoliter), Steiermark erzielte 398.000 Hektoliter gegenüber 402.706 Hektoliter im Vorjahre, Krain 100.000 Hektoliter, Deutſch-Süd- tirol 600.000 Hektoliter Maiſche, Italieniſch-Süd- tirol 720.000 Hektoliter; das Geſamtergebnis Tirols, auf Wein umgerechnet, kann mit 900.000 Hektoliter angenommen werden. In Görz-Gradiska wurden 350.000 Hektoliter gefechſt, in Iſtrien 450.000 Hektoliter und in Dakmatien 1,390.096 Hektoliter. Mähren hat eine gänzliche Mißernte aufzuweiſen. Der Ertrag wird auf 7550 Hektoliter geſchätzt und iſt der geringſte ſeit dem Jahre 1877. Insgeſamt kann das Weinerträgnis ganz Öſterreichs im Jahre 1912 auf 3,829.074 geſchätzt werden, während der 1911er Ertrag 3,836.654 Hektoliter war. Der Durchſchnittsertrag der letzten elf Jahre betrug 4,775.011 Hektoliter. Sautanz. In der Gaſtwirtſchaft Kreuzberger Kärntnerſtraße, findet Mittwoch den 15. Jänner ein großer Sautanz ſtatt. Die Muſik beſorgt eine beliebte Streichkapelle. Beginn 8 Uhr abends, Ein- tritt 40 Heller. Gedenket der armen, friereuden und hungernden Vöglein! Für dir arme Vogel- welt, unſere gefiederten Sänger, hat die harte, ſtrenge Winterszeit begonnen. Die Berge, Fluren, Felder und Gärten bedeckt der Schnee und auf dem hart- gefrorenen Erdboden iſt kein Körnlein, kein Nahrungs- krümchen für die armen Tiere zu finden. Frierend und hungernd umflattern ſie unſere Wohnſtätten mit ſtummer Bitte, ihrer Notlage zu gedenken. Die Ortsgruppe Marburg des ſteiermärkiſchen Tierſchutz- vereines bittet daher alle Tierfreunde dringend, der armen hungernden Vöglein nicht zu vergeſſen und ihnen das Leben durch Auslegen von Vogelfutter, Broſamen und anderen für die Fütterung geeigneten Küchenabfällen erhalten zu helfen. — Vogelfreunde werden gebeten, die vom Verein übernommene Vogel- fütterung in den ſtädtiſchen Anlagen, wenn auch durch kleine Geldſpenden ermöglichen zu helfen, da der Ortsgruppe ausreichende Geldmittel hiezu fehlen. Gütige Spenden zum Futterankauf wollen bei dem Obmann der hieſigen Ortsgruppe, Herrn Steiner in der Amtskanzlei des Stadtſchulrates abgegeben werden; ſie werden mit Tierſchutzmarken oder durch öffentliche Nachweiſung dankbar beſtätigt. Nach- mals die innige Bitte: „Gedenket der armen hungern- den Vöglein!“ Für die Ortsgruppe Marburg des ſteiermärkiſchen Tierſchutzvereines: Steiner m. p. Evangeliſche Pfarrerswahl in Leibnitz. Bei der am 12 in Leibnitz vorgenommenen Wahl eines evangeliſchen Pfarrers fielen ſämtliche Stimmen auf Vikar Paul Lutze aus Peggau, der vom Presbyterium der Leibnitzer evangeliſchen Gemeinde als Einziger vorgeſchlagen ward. Betrug. Am vergangenen Samstag Abend kam ein 27 Jahre alter Burſche aus Marburg, der wegen Diebſtahl und Betrug gerichtlich wieder- holt vorbeſtraft wurde, in das Kaufhaus des Rudolf Kokoſchinegg in der Tegetthofſtraße und lockte dortſelbſt auf betrügeriſche Weiſe zwei Raglans

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Zitationshilfe: Marburger Zeitung. Nr. 6, Marburg, 14.01.1913, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_marburger6_1913/4>, abgerufen am 28.04.2024.