Marburger Zeitung. Nr. 96, Marburg, 12.08.1902.Marburger Zeitung Nr. 95, 9. August 1902. [Spaltenumbruch] der Landes-Wein- und Obstbau-Kommissär, Herr Anton Stiegler, einen Vortrag über Weinbau halten. Beginn 3 Uhr nachmittags. Reifnigg-Fresen. (Gartenkonzert.) Am 17. d. M. veranstaltet der bestbekannte Re- Luttenberg. (Waldfest.) Der Verschö- Gleichenberger Badebrief. Gleichenberg, 7. August. Das schöne Wetter hat nun die Saison rasch Schon vor Beginn dieser Vorstellung wurde Marburger Nachrichten. (Hochwürden Koroschetz -- tausend Kronen Geldstrafe.) Also sprach ein Mar- (Und wiederum zweihundert Kro- nen!) Die Marburger Stadtarmen mögen sich (Vermählung.) Hier hat sich Herr Viktor (Marburger Schützenverein.) Trotz (Hochherzige Spende für das Pettauer deutsche Mädchenheim.) Dem (Todesfall.) In Pettau ist vorgestern (Strafanstalts-Adjunkten-Stelle.) Die Gesuche um die ausgeschriebene Adjunktenstelle (Im Konkurse) des protokollierten Kauf- (Parkmusik.) Programm zum morgigen (Großes Volksfest zu Gunsten der deutschen Schule in Rothwein.) Wie wir (Der Zirkus Viktor) wird noch diese (Bahnbau Gonobitz--Retschach. Die Marburger Zeitung Nr. 95, 9. Auguſt 1902. [Spaltenumbruch] der Landes-Wein- und Obſtbau-Kommiſſär, Herr Anton Stiegler, einen Vortrag über Weinbau halten. Beginn 3 Uhr nachmittags. Reifnigg-Freſen. (Gartenkonzert.) Am 17. d. M. veranſtaltet der beſtbekannte Re- Luttenberg. (Waldfeſt.) Der Verſchö- Gleichenberger Badebrief. Gleichenberg, 7. Auguſt. Das ſchöne Wetter hat nun die Saiſon raſch Schon vor Beginn dieſer Vorſtellung wurde Marburger Nachrichten. (Hochwürden Koroſchetz — tauſend Kronen Geldſtrafe.) Alſo ſprach ein Mar- (Und wiederum zweihundert Kro- nen!) Die Marburger Stadtarmen mögen ſich (Vermählung.) Hier hat ſich Herr Viktor (Marburger Schützenverein.) Trotz (Hochherzige Spende für das Pettauer deutſche Mädchenheim.) Dem (Todesfall.) In Pettau iſt vorgeſtern (Strafanſtalts-Adjunkten-Stelle.) Die Geſuche um die ausgeſchriebene Adjunktenſtelle (Im Konkurſe) des protokollierten Kauf- (Parkmuſik.) Programm zum morgigen (Großes Volksfeſt zu Gunſten der deutſchen Schule in Rothwein.) Wie wir (Der Zirkus Viktor) wird noch dieſe (Bahnbau Gonobitz—Retſchach. Die <TEI> <text> <body> <div type="jVarious" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0004" n="4"/><fw place="top" type="header">Marburger Zeitung Nr. 95, 9. Auguſt 1902.</fw><lb/><cb/> der Landes-Wein- und Obſtbau-Kommiſſär, Herr<lb/> Anton <hi rendition="#g">Stiegler,</hi> einen Vortrag über Weinbau<lb/> halten. Beginn 3 Uhr nachmittags.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline> <hi rendition="#g">Reifnigg-Freſen.</hi> </dateline> <head> <hi rendition="#g">(Gartenkonzert.)</hi> </head><lb/> <p>Am 17. d. M. veranſtaltet der beſtbekannte Re-<lb/> ſtaurateur in der Station Reifnigg-Freſen, Herr<lb/> Silv. Grögl, ein Gartenkonzert. Konzertieren wer-<lb/> den die beliebten Marburger Schrammeln. Den<lb/> Ausflüglern aus Marburg, Wuchern, Mahrenberg<lb/> und aus den übrigen Nachbarorten iſt mit den<lb/> jetzt ſehr günſtig verkehrenden Perſonenzügen Gele-<lb/> genheit geboten, einige vergnügte Stunden zu ver-<lb/> bringen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline> <hi rendition="#g">Luttenberg.</hi> </dateline> <head> <hi rendition="#g">(Waldfeſt.)</hi> </head> <p>Der Verſchö-<lb/> nerungsverein in Luttenberg, eine von Deutſchen<lb/> ins Leben gerufene Inſtitution (die Windiſchen tun<lb/> für die Verſchönerung unſeres Marktes nichts), hat<lb/> in letzter Zeit infolge ſeiner regſamen Tätigkeit<lb/> große Auslagen gehabt, die er durch ein Waldfeſt<lb/> am 15. d. wettmachen will. Wer den waldbewach-<lb/> ſenen Steinberg beſteigt, wer aus Bedürfnis nach<lb/> würziger, ſtaubfreier Luft den ſogenannten „Park“<lb/> durchwandelt, oder wer im Bade ſeine Glieder<lb/> ſtärkt, jeder wird voll des Lobes über die Tätigkeit<lb/> des Luttenberger Verſchönerungsvereines ſein. Leider<lb/> gibt es in jedem Jahre ruchloſe Hände, die die<lb/> Werke des genannten Vereines frevelhaft zerſtören<lb/> und ſo dem Vereine ein großes Hindernis ſind.<lb/> Daß die Deutſchen Luttenbergs trotzdem dieſen ge-<lb/> meinnützigen Verein mit viel Aufwand von Geld<lb/> und Mühe erhalten, verdient anerkannt zu werden,<lb/> auch außer Luttenberg, iſt doch dabei auch ein<lb/> nationales Moment geltend. Dieſe Anerkennung<lb/> könnte am beſten durch einen recht zahlreichen Be-<lb/> ſuch des am 15. d. zu veranſtaltenden Waldfeſtes<lb/> gezeigt werden. Ein rühriges Komit<hi rendition="#aq">é,</hi> an deſſen<lb/> Spitze Herr Landesgerichtsrat <hi rendition="#g">Doxat</hi> ſteht, wird<lb/> für genügende Unterhaltung ſorgen. Wir wollen<lb/> nur verraten: Muſikvorträge, Bazar, Rutſchbahn,<lb/> Wurſtautomat, Menagerie, Sacklaufen uſw. Auch<lb/> der Geſangverein wird ſich in den Dienſt der guten<lb/> Sache ſtellen. Damit es ein rechtes Volksfeſt werde,<lb/> wurde der Eintritt mit 20 H. feſtgeſetzt. Bei un-<lb/> günſtiger Witterung findet das Feſt am 17. d. M.<lb/> ſtatt. Jeder Deutſche iſt willkommen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Gleichenberger Badebrief.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Gleichenberg,</hi> 7. Auguſt.</dateline><lb/> <p>Das ſchöne Wetter hat nun die Saiſon raſch<lb/> belebt. Allüberall herrſcht friſch pulſierendes Leben.<lb/> Im Zentrum des Bades ſind die Villen beſetzt und<lb/> weil die Gäſte da um verhältnismäßig billiges<lb/> Geld hübſche Wohnungen beziehen, kommt auf die<lb/> Beſitzer der Umgebung, wenn auch noch zur Kur-<lb/> ortgemeinde gehörig, wenig und da nur dann,<lb/> wenn es von Gäſten vorgezogen wird, höher gele-<lb/> gene Villen aufzuſuchen. Durch die gewaltige Woh-<lb/> nungskonkurrenz ſchädigen ſich die Beſitzer gegen-<lb/> ſeitig und die Einnahmen ſind geringere. Die<lb/> Fremden haben dabei allerdings das Gute, daß<lb/> ihnen die Kurzeit billiger kommt. Das Erſparnis<lb/> bei den Wohnungen kann für das Vergnügen ver-<lb/> ausgabt werden. Im Punkte geſelliger Zerſtreu-<lb/> ungen wird Reichliches geboten. Freunde der Muſik<lb/> finden Gelegenheit, an den hübſchen Weiſen des<lb/> Kurorcheſters kunſtſinnige Studien zu machen. Den<lb/> Verehrern der Muſe bietet das niedliche Theaterchen<lb/> Stoff zur geiſtigen Anregung. Lewinsky-Vorleſung,<lb/> Militärkonzerte, Vari<hi rendition="#aq">é</hi>t<hi rendition="#aq">è</hi>s, Tanzunterhaltungen,<lb/> Tombolas, Lawn-Tennis-Spiel, Leſehallen, Kaffee-<lb/> häuſer u. ſ. w. bieten Abwechslung im alltäglichen<lb/> Kurleben. Fleißiger als im Juni und Juli kommen<lb/> die Jünger Thaliens zu den Vorſtellungen und<lb/> wenn in den letzten vierzehn Tagen der Spielzeit<lb/> der Beſuch des Theaters ſo anhält, wie dies an-<lb/> fangs Auguſt der Fall iſt, ſo dürfte Dir. Schmid<lb/> mit einem kleinen Abgange davonkommen. Der Ge-<lb/> ſangskomiker E. Kornau erzielte zwei gut beſuchte<lb/> Häuſer. Auch erfreuen ſich die meiſten Benefize<lb/> eines wohlwollenden Beſuches ſeitens des Publi-<lb/> kums. Der Direktion kann dies nur angenehm ſein.<lb/> Wir haben über die Mehrzahl der diesjährigen<lb/> Benefize bereits berichtet. Heute haben wir die er-<lb/> freuliche Tatſache zu verzeichnen, daß die vielſeitig<lb/> verwendbare Kraft des Enſembles, der Komiker Lee<lb/> als Stix im „Orpheus in der Unterwelt“ zu<lb/> ſeinem Benefize ganz gewaltige Triumphe feierte,<lb/> mit Beifall, Blumen und anderem ausgezeichnet<lb/> wurde und er es auch nicht in materieller Hinſicht<lb/> bereuen wird, die Wahl des Stückes getroffen zu<lb/> haben. Komiker Lee gehört auch ſchon durch eine<lb/> Reihe von Jahren ſozuſagen mit zum Inventare<lb/> der Schmidt’ſchen Direktion. Auf ſeinen Schultern<lb/><cb/> laſtet viel, mehr als Uneingeweihte im Theaterfache<lb/> ahnen können. Wir ſehen ihn gerne auf der Bühne.<lb/> An ihm hat die Direktion eine ſchwer zu erſetzende<lb/> Kraft. Wir müſſen Herrn Lee zu ſeinen glänzenden<lb/> Erfolgen herzlich beglückwünſchen.</p><lb/> <p>Schon vor Beginn dieſer Vorſtellung wurde<lb/> durch die treffliche Exekutierung der Ouverture<lb/> ſeitens des Kurorcheſters die Baſis zur heiteren<lb/> Stimmung im Kreiſe des Publikums gelegt; hierfür<lb/> zeigten ſich die Theaterbeſucher beim Benefize des<lb/> Operettendirigenten Herrn Heinrich Jakſch dankbar.<lb/> Er veranſtaltete eine muſikaliſch-deklamatoriſch-geſang-<lb/> liche und theatraliſche Akademie, zu der ſich Einhei-<lb/> miſche und Fremde in großer Zahl eingefunden<lb/> hatten. Beim Erſcheinen des Dirigenten am<lb/> geſchmückten Pulte begrüßte ihn das Orcheſter mit<lb/> einem kräftigen Tuſche, das Publikum aber mit<lb/> ſtarkem Beifalle. Nach der Abſpielung der Ouver-<lb/> ture aus „Mannſchaft an Bord“, von Zayts,<lb/> deklamierte Frl. Koppmann, unſere muntere Lieb-<lb/> haberin, gut gewählte Dichtungen, worauf Herr<lb/> Bertini Bruchſtücke aus Opern vorgetragen hatte.<lb/> Frau Dr. Dolfine Fürſt ſang nun einige Lieder<lb/> und ein Duett mit Herrn Bertini und errang<lb/> ſtarken Beifall; ſie erhielt auch mehrere ſehr hübſche<lb/> Blumenſpenden. An dieſer Akademie beteiligten ſich<lb/> auch die Herren <hi rendition="#g">Schönthal</hi> und <hi rendition="#g">Steiner.</hi><lb/> Sämtliche Liedervorträge, die teils der Befiziant,<lb/> teils das Orcheſter begleitete, wie auch die übrigen<lb/> Darbietungen waren in jeder Nummer, wie in der<lb/> Geſamtheit der Zuſammenſtellung von ſelten ein-<lb/> heitlicher und harmoniſcher Abtönung, ſowie vor-<lb/> nehmſter künſtleriſcher Ausprägung getragen. Den<lb/> Schluß bildeten die „Flotte Burſche“. Des Kaiſers<lb/> Geburtsfeſt wird auch diesmal feſtlich begangen<lb/> werden. Für den 17. d. iſt eine Vorfeier, für den<lb/> 18. ein großes Parkfeſt projektiert. Das Rein-<lb/> erträgnis der unter dem Protektorate des Grafen<lb/> Ottokar vou Wickenburg ſtehenden und abzuhaltenden<lb/> Feſtlichkeiten wird den ſo arg durch Hagelfälle<lb/> Betroffenen im Bezirke Feldbach und den Orts-<lb/> armen des Kurortes zugeführt werden. Ein reich-<lb/> licher Ertrag wäre ſehr erwünſcht. <hi rendition="#aq">S.</hi> </p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jLocal" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Marburger Nachrichten.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Hochwürden Koroſchetz — tauſend<lb/> Kronen Geldſtrafe.)</hi> </head> <p>Alſo ſprach ein Mar-<lb/> burger windiſch-klerikales Blatt nach der Verur-<lb/> teilung des hochwürdigen <hi rendition="#g">Koroſchetz</hi> zu <hi rendition="#g">zwei<lb/> Monaten</hi> Kerker: „Koroſchetz wird auf <hi rendition="#g">keinen</hi><lb/> Fall ſitzen, denn es bleibt ſchließlich noch der Kaiſer!“<lb/> Und dieſe prophetiſche Aeußerung, welche das windiſch-<lb/> klerikale Blatt wohl im ſicheren Vertrauen ab-<lb/> geben konnte, iſt auch in Erfüllung gegangen.<lb/> Koroſchetz, der Brandlehrer der hieſigen windiſchen<lb/> Preſſe, welcher in unerhörter Frivolität die deut-<lb/> ſchen Bürger Pettaus beſchuldigte, ſie zünden aus<lb/> nationalem Haſſe Häuſer der Slovenen an und hiefür<lb/> vom Schwurgerichte verurteilt, Koroſchetz alſo wandte<lb/> ſich mit einem Bittgeſuch an den Kaiſer, um der über<lb/> ihn verhängten Strafe zu entgehen. Und Sr. Gnaden,<lb/> der Herr Fürſtbiſchof <hi rendition="#g">Napotnik,</hi> machte ſich raſch<lb/> auf die Strümpfe und fuhr nach Wien, um durch ſeine<lb/> perſönliche Fürſprache ſeinen hochwürdigen Schütz-<lb/> ling vor der Kreisgerichtszelle zu erretten. Und das<lb/> windiſch-klerikale Blatt behielt Recht; Koroſchetz<lb/> wird diesmal nicht ſitzen! Er wurde begnadigt und<lb/> ſeine Strafe in eine auf <hi rendition="#g">tauſend Kronen</hi><lb/> bemeſſene Geldſtrafe zu Gunſten der Marburger<lb/> Armen umgewandelt. Geſtern erlegte der Hoch-<lb/> würdige die tauſend Kronen bei der Marburger<lb/> Stadtkaſſa. Die biſchöfliche Kaſſa muß wieder ein-<lb/> mal bluten .... Nächſtens kommt wieder der<lb/> „Goſpodar“ daran .... Koroſchetz aber wird<lb/> weiter wandeln im ſonnigen Lichte und auch ferner-<lb/> hin gegen die Deutſchen Unterſteiermarks in den<lb/> windiſchen Blättern Artikel ſchreiben!</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Und wiederum zweihundert Kro-<lb/> nen!)</hi> </head> <p>Die Marburger Stadtarmen mögen ſich<lb/> freuen. Zwei ſchöne „Spenden“ ſind ihnen in den<lb/> Schoß gefallen. Allerdings ſind dieſe „Spenden“<lb/> keine freiwilligen und die Geber rechnen durchaus<lb/> nicht auf ein „Vergelt’s Gott!“ Hochwürden<lb/><hi rendition="#g">Koroſchetz</hi> wurde zur Zahlung von 1000 Kronen<lb/> an den Armenfond verurteilt und geſtern nachmittags<lb/> wurde der hieſ. tſchechiſche Agitator und Verſicherungs-<lb/> agent <hi rendition="#g">Sagl,</hi> welcher im Kaffeehauſe behauptet hatte,<lb/> der Schriftleiter unſeres Blattes, Herr Norbert<lb/><hi rendition="#g">Jahn,</hi> habe in ein Fenſter der Narodni dom-<lb/> Gaſtwirtſchaft einen Stein geworfen (!), hiefür zu<lb/> einer Geldſtrafe von 200 <hi rendition="#g">Kronen</hi> zu Gunſten des<lb/> Marburger Armenfondes <hi rendition="#g">verurteilt.</hi> (Siehe<lb/><cb/> Gerichtsſaalbericht.) Die Armen von Marburg<lb/> werden ſchließlich an die windiſch-tſchechiſchen<lb/> Agitatoren in unſerer Stadt noch eine Dankadreſſe<lb/> richten, da ſie aus der Tätigkeit derſelben mühelos<lb/> zu den anſehnlichſten Unterſtützungen gelangen.<lb/> Wenn die windiſch-tſchechiſchen Agitatoren in Mar-<lb/> burg noch längere Zeit in ihrer, ſich mit der<lb/><hi rendition="#g">Ehre des Nächſten</hi> beſchäftigenden Tätigkeit<lb/> fortfahren, wird der Armenfond bald Häuſer für<lb/> die Armen bauen können.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Vermählung.)</hi> </head> <p>Hier hat ſich Herr Viktor<lb/><hi rendition="#g">Hartnagel,</hi> Militär-Verpflegsoffizial in Moſtar,<lb/> mit Frl. Johanna <hi rendition="#g">Weltzebach,</hi> Hausbeſitzers-<lb/> tochter, vermählt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Marburger Schützenverein.)</hi> </head> <p>Trotz<lb/> des ungünſtigen Wetters hatte ſich eine ganz ſchöne<lb/> Zahl Schützenbrüder geſtern auf unſerer Schießſtätte<lb/> eingefunden, um wieder einmal recht flott dem<lb/> ſchönen Vergnügen zu fröhnen. Es wurden wieder<lb/> 1000 Schüße abgegeben. Beſtgewinner waren Herr<lb/> R. <hi rendition="#g">Straßmayer</hi> und Herr Alois <hi rendition="#g">Dolamitſch.</hi><lb/> Es wäre zu wünſchen, daß auch beim nächſten<lb/> Kranzelſchießen, Montag, den 18. d. eine ſo rege<lb/> Beteiligung ſtattfindet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Hochherzige Spende für das<lb/> Pettauer deutſche Mädchenheim.)</hi> </head> <p>Dem<lb/> Pettauer Mädchenheim wurde von L. Miller (un-<lb/> bekannt!) unter der Deviſe <hi rendition="#aq">viribus unitis</hi> die nam-<lb/> hafte Spende von 5000 Kronen gemacht.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Todesfall.)</hi> </head> <p>In Pettau iſt vorgeſtern<lb/> Frau Eliſe <hi rendition="#g">Wratſchko</hi> nach langem Leiden im<lb/> Alter von 67 Jahren geſtorben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Strafanſtalts-Adjunkten-Stelle.)</hi> </head><lb/> <p>Die Geſuche um die ausgeſchriebene Adjunktenſtelle<lb/> in der Männer-Strafanſtalt Marburg ſind bis<lb/> längſtens 24. Auguſt d. J. im Wege der vor-<lb/> geſetzten Behörde bei der k. k. Oberſtaatsanwalt-<lb/> ſchaft in Graz zu überreichen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Im Konkurſe)</hi> </head> <p>des protokollierten Kauf-<lb/> mannes Joſef <hi rendition="#g">Krenn</hi> in Marburg, Burggaſſe 5,<lb/> wurde über Vorſchlag der bei der Wahltagſatzung<lb/> erſchienenen Gläubiger als Maſſeverwalter Herr<lb/> Dr. Ernſt <hi rendition="#g">Mravlag,</hi> Advokat in Marburg,<lb/> beſtätigt, und als deſſen Stellvertreter Herr Dr.<lb/> Julius <hi rendition="#g">Feldbacher,</hi> Advokat in Marburg,<lb/> aufgeſtellt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Parkmuſik.)</hi> </head> <p>Programm zum morgigen<lb/> Parkkonzert: 1. „Unter dem Sternenbanner“, ame-<lb/> rikaniſcher Marſch, von Souſa. 2. „Coletta“, Walzer<lb/> aus der Operette „Das Modell“, von Supp<hi rendition="#aq">é.</hi><lb/> 3. Ouverture zur Oper „Raymond“, von Thomas.<lb/> 4. Adagio aus der <hi rendition="#aq">„Sonate pathetique“,</hi> von<lb/> Beethoven. 5. „Die Dorfkönigin“, Mazurka von<lb/> Fauſt. 6. Potpourri aus der Operette „Die Land-<lb/> ſtreicher“, von Ziehrer. 7. Trompeter-Aufzug aus<lb/> der Oper „Die Meiſterſinger von Nürnberg“, von<lb/> Rich. Wagner. — Beginn 6 Uhr.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Großes Volksfeſt zu Gunſten der<lb/> deutſchen Schule in Rothwein.)</hi> </head> <p>Wie wir<lb/> bereits meldeten, findet das Feſt am Sonntag, den<lb/> 17. Auguſt bei der „Linde“ in Ober-Rothwein ſtatt<lb/> und teilen wir mit, daß das Finanzminiſterium im<lb/> Einverſtändniſſe mit dem Miniſterium des Innern<lb/> die Veranſtaltung eines Glückshafens erlaubt hat,<lb/> bei welchem recht hübſche Gegenſtände zur Verlo-<lb/> ſung kommen. Durch die zahlreichen Spenden für<lb/> die Koſthalle vonſeite der vielen Gönner der Schule<lb/> wurde es möglich gemacht, dieſelbe auf das Beſte<lb/> auszuſtatten. Die Südbahnwerkſtätten-Muſikkapelle<lb/> unter der bekannt vorzüglichen Leitung ihres Kapell-<lb/> meiſters Herrn Max Schönherr hat diesmal aus-<lb/> gewählte Nummern auf ihre Vortragsordnung ge-<lb/> ſtellt und ſteht bei günſtiger Witterung ein genuß-<lb/> reicher Nachmittag bevor.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Der Zirkus Viktor)</hi> </head> <p>wird noch dieſe<lb/> Woche in Marburg weilen, worauf hiemit alle<lb/> Zirkusfreunde und -Freundinnen aufmerkſam gemacht<lb/> ſeien. Morgen Mittwoch finden zwei Vorſtellungen<lb/> ſtatt und zwar beginnt die erſte um 4 Uhr nach-<lb/> mittags, welche für Familien, Schüler und Kinder<lb/> berechnet iſt und für welche <hi rendition="#g">ermäßigte Preiſe</hi><lb/> gelten, während die zweite Vorſtellung wie gewöhn-<lb/> lich um 8 Uhr abends beginnt. Donnerstag iſt<lb/> der Benefize-Abend des beliebten Klowns <hi rendition="#g">Barker.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Bahnbau Gonobitz—Retſchach.</hi> </head> <p>Die<lb/> Südbahngeſellſchaft, welche in Radeldorf bei Gonobitz<lb/> Kohlenwerke beſitzt, baut zu dieſen von Gonobitz<lb/> aus eine Kohlenbahn. Die Grundablöſung wurde<lb/> bereits durchgeführt, mit dem Baue ſoll ſchon am<lb/> 15. Auguſt d. J. begonnen wrrden. Mit der Bau-<lb/> ausführung ſollen Herr Ludwig Miglitſch, Ingenieur<lb/> und Bauunternehmer in Rohitſch-Sauerbrunn und<lb/> Herr Franz Poſſek, Gutsbeſitzer auf Schloß Pogled<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [4/0004]
Marburger Zeitung Nr. 95, 9. Auguſt 1902.
der Landes-Wein- und Obſtbau-Kommiſſär, Herr
Anton Stiegler, einen Vortrag über Weinbau
halten. Beginn 3 Uhr nachmittags.
Reifnigg-Freſen. (Gartenkonzert.)
Am 17. d. M. veranſtaltet der beſtbekannte Re-
ſtaurateur in der Station Reifnigg-Freſen, Herr
Silv. Grögl, ein Gartenkonzert. Konzertieren wer-
den die beliebten Marburger Schrammeln. Den
Ausflüglern aus Marburg, Wuchern, Mahrenberg
und aus den übrigen Nachbarorten iſt mit den
jetzt ſehr günſtig verkehrenden Perſonenzügen Gele-
genheit geboten, einige vergnügte Stunden zu ver-
bringen.
Luttenberg. (Waldfeſt.) Der Verſchö-
nerungsverein in Luttenberg, eine von Deutſchen
ins Leben gerufene Inſtitution (die Windiſchen tun
für die Verſchönerung unſeres Marktes nichts), hat
in letzter Zeit infolge ſeiner regſamen Tätigkeit
große Auslagen gehabt, die er durch ein Waldfeſt
am 15. d. wettmachen will. Wer den waldbewach-
ſenen Steinberg beſteigt, wer aus Bedürfnis nach
würziger, ſtaubfreier Luft den ſogenannten „Park“
durchwandelt, oder wer im Bade ſeine Glieder
ſtärkt, jeder wird voll des Lobes über die Tätigkeit
des Luttenberger Verſchönerungsvereines ſein. Leider
gibt es in jedem Jahre ruchloſe Hände, die die
Werke des genannten Vereines frevelhaft zerſtören
und ſo dem Vereine ein großes Hindernis ſind.
Daß die Deutſchen Luttenbergs trotzdem dieſen ge-
meinnützigen Verein mit viel Aufwand von Geld
und Mühe erhalten, verdient anerkannt zu werden,
auch außer Luttenberg, iſt doch dabei auch ein
nationales Moment geltend. Dieſe Anerkennung
könnte am beſten durch einen recht zahlreichen Be-
ſuch des am 15. d. zu veranſtaltenden Waldfeſtes
gezeigt werden. Ein rühriges Komité, an deſſen
Spitze Herr Landesgerichtsrat Doxat ſteht, wird
für genügende Unterhaltung ſorgen. Wir wollen
nur verraten: Muſikvorträge, Bazar, Rutſchbahn,
Wurſtautomat, Menagerie, Sacklaufen uſw. Auch
der Geſangverein wird ſich in den Dienſt der guten
Sache ſtellen. Damit es ein rechtes Volksfeſt werde,
wurde der Eintritt mit 20 H. feſtgeſetzt. Bei un-
günſtiger Witterung findet das Feſt am 17. d. M.
ſtatt. Jeder Deutſche iſt willkommen.
Gleichenberger Badebrief.
Gleichenberg, 7. Auguſt.
Das ſchöne Wetter hat nun die Saiſon raſch
belebt. Allüberall herrſcht friſch pulſierendes Leben.
Im Zentrum des Bades ſind die Villen beſetzt und
weil die Gäſte da um verhältnismäßig billiges
Geld hübſche Wohnungen beziehen, kommt auf die
Beſitzer der Umgebung, wenn auch noch zur Kur-
ortgemeinde gehörig, wenig und da nur dann,
wenn es von Gäſten vorgezogen wird, höher gele-
gene Villen aufzuſuchen. Durch die gewaltige Woh-
nungskonkurrenz ſchädigen ſich die Beſitzer gegen-
ſeitig und die Einnahmen ſind geringere. Die
Fremden haben dabei allerdings das Gute, daß
ihnen die Kurzeit billiger kommt. Das Erſparnis
bei den Wohnungen kann für das Vergnügen ver-
ausgabt werden. Im Punkte geſelliger Zerſtreu-
ungen wird Reichliches geboten. Freunde der Muſik
finden Gelegenheit, an den hübſchen Weiſen des
Kurorcheſters kunſtſinnige Studien zu machen. Den
Verehrern der Muſe bietet das niedliche Theaterchen
Stoff zur geiſtigen Anregung. Lewinsky-Vorleſung,
Militärkonzerte, Variétès, Tanzunterhaltungen,
Tombolas, Lawn-Tennis-Spiel, Leſehallen, Kaffee-
häuſer u. ſ. w. bieten Abwechslung im alltäglichen
Kurleben. Fleißiger als im Juni und Juli kommen
die Jünger Thaliens zu den Vorſtellungen und
wenn in den letzten vierzehn Tagen der Spielzeit
der Beſuch des Theaters ſo anhält, wie dies an-
fangs Auguſt der Fall iſt, ſo dürfte Dir. Schmid
mit einem kleinen Abgange davonkommen. Der Ge-
ſangskomiker E. Kornau erzielte zwei gut beſuchte
Häuſer. Auch erfreuen ſich die meiſten Benefize
eines wohlwollenden Beſuches ſeitens des Publi-
kums. Der Direktion kann dies nur angenehm ſein.
Wir haben über die Mehrzahl der diesjährigen
Benefize bereits berichtet. Heute haben wir die er-
freuliche Tatſache zu verzeichnen, daß die vielſeitig
verwendbare Kraft des Enſembles, der Komiker Lee
als Stix im „Orpheus in der Unterwelt“ zu
ſeinem Benefize ganz gewaltige Triumphe feierte,
mit Beifall, Blumen und anderem ausgezeichnet
wurde und er es auch nicht in materieller Hinſicht
bereuen wird, die Wahl des Stückes getroffen zu
haben. Komiker Lee gehört auch ſchon durch eine
Reihe von Jahren ſozuſagen mit zum Inventare
der Schmidt’ſchen Direktion. Auf ſeinen Schultern
laſtet viel, mehr als Uneingeweihte im Theaterfache
ahnen können. Wir ſehen ihn gerne auf der Bühne.
An ihm hat die Direktion eine ſchwer zu erſetzende
Kraft. Wir müſſen Herrn Lee zu ſeinen glänzenden
Erfolgen herzlich beglückwünſchen.
Schon vor Beginn dieſer Vorſtellung wurde
durch die treffliche Exekutierung der Ouverture
ſeitens des Kurorcheſters die Baſis zur heiteren
Stimmung im Kreiſe des Publikums gelegt; hierfür
zeigten ſich die Theaterbeſucher beim Benefize des
Operettendirigenten Herrn Heinrich Jakſch dankbar.
Er veranſtaltete eine muſikaliſch-deklamatoriſch-geſang-
liche und theatraliſche Akademie, zu der ſich Einhei-
miſche und Fremde in großer Zahl eingefunden
hatten. Beim Erſcheinen des Dirigenten am
geſchmückten Pulte begrüßte ihn das Orcheſter mit
einem kräftigen Tuſche, das Publikum aber mit
ſtarkem Beifalle. Nach der Abſpielung der Ouver-
ture aus „Mannſchaft an Bord“, von Zayts,
deklamierte Frl. Koppmann, unſere muntere Lieb-
haberin, gut gewählte Dichtungen, worauf Herr
Bertini Bruchſtücke aus Opern vorgetragen hatte.
Frau Dr. Dolfine Fürſt ſang nun einige Lieder
und ein Duett mit Herrn Bertini und errang
ſtarken Beifall; ſie erhielt auch mehrere ſehr hübſche
Blumenſpenden. An dieſer Akademie beteiligten ſich
auch die Herren Schönthal und Steiner.
Sämtliche Liedervorträge, die teils der Befiziant,
teils das Orcheſter begleitete, wie auch die übrigen
Darbietungen waren in jeder Nummer, wie in der
Geſamtheit der Zuſammenſtellung von ſelten ein-
heitlicher und harmoniſcher Abtönung, ſowie vor-
nehmſter künſtleriſcher Ausprägung getragen. Den
Schluß bildeten die „Flotte Burſche“. Des Kaiſers
Geburtsfeſt wird auch diesmal feſtlich begangen
werden. Für den 17. d. iſt eine Vorfeier, für den
18. ein großes Parkfeſt projektiert. Das Rein-
erträgnis der unter dem Protektorate des Grafen
Ottokar vou Wickenburg ſtehenden und abzuhaltenden
Feſtlichkeiten wird den ſo arg durch Hagelfälle
Betroffenen im Bezirke Feldbach und den Orts-
armen des Kurortes zugeführt werden. Ein reich-
licher Ertrag wäre ſehr erwünſcht. S.
Marburger Nachrichten.
(Hochwürden Koroſchetz — tauſend
Kronen Geldſtrafe.) Alſo ſprach ein Mar-
burger windiſch-klerikales Blatt nach der Verur-
teilung des hochwürdigen Koroſchetz zu zwei
Monaten Kerker: „Koroſchetz wird auf keinen
Fall ſitzen, denn es bleibt ſchließlich noch der Kaiſer!“
Und dieſe prophetiſche Aeußerung, welche das windiſch-
klerikale Blatt wohl im ſicheren Vertrauen ab-
geben konnte, iſt auch in Erfüllung gegangen.
Koroſchetz, der Brandlehrer der hieſigen windiſchen
Preſſe, welcher in unerhörter Frivolität die deut-
ſchen Bürger Pettaus beſchuldigte, ſie zünden aus
nationalem Haſſe Häuſer der Slovenen an und hiefür
vom Schwurgerichte verurteilt, Koroſchetz alſo wandte
ſich mit einem Bittgeſuch an den Kaiſer, um der über
ihn verhängten Strafe zu entgehen. Und Sr. Gnaden,
der Herr Fürſtbiſchof Napotnik, machte ſich raſch
auf die Strümpfe und fuhr nach Wien, um durch ſeine
perſönliche Fürſprache ſeinen hochwürdigen Schütz-
ling vor der Kreisgerichtszelle zu erretten. Und das
windiſch-klerikale Blatt behielt Recht; Koroſchetz
wird diesmal nicht ſitzen! Er wurde begnadigt und
ſeine Strafe in eine auf tauſend Kronen
bemeſſene Geldſtrafe zu Gunſten der Marburger
Armen umgewandelt. Geſtern erlegte der Hoch-
würdige die tauſend Kronen bei der Marburger
Stadtkaſſa. Die biſchöfliche Kaſſa muß wieder ein-
mal bluten .... Nächſtens kommt wieder der
„Goſpodar“ daran .... Koroſchetz aber wird
weiter wandeln im ſonnigen Lichte und auch ferner-
hin gegen die Deutſchen Unterſteiermarks in den
windiſchen Blättern Artikel ſchreiben!
(Und wiederum zweihundert Kro-
nen!) Die Marburger Stadtarmen mögen ſich
freuen. Zwei ſchöne „Spenden“ ſind ihnen in den
Schoß gefallen. Allerdings ſind dieſe „Spenden“
keine freiwilligen und die Geber rechnen durchaus
nicht auf ein „Vergelt’s Gott!“ Hochwürden
Koroſchetz wurde zur Zahlung von 1000 Kronen
an den Armenfond verurteilt und geſtern nachmittags
wurde der hieſ. tſchechiſche Agitator und Verſicherungs-
agent Sagl, welcher im Kaffeehauſe behauptet hatte,
der Schriftleiter unſeres Blattes, Herr Norbert
Jahn, habe in ein Fenſter der Narodni dom-
Gaſtwirtſchaft einen Stein geworfen (!), hiefür zu
einer Geldſtrafe von 200 Kronen zu Gunſten des
Marburger Armenfondes verurteilt. (Siehe
Gerichtsſaalbericht.) Die Armen von Marburg
werden ſchließlich an die windiſch-tſchechiſchen
Agitatoren in unſerer Stadt noch eine Dankadreſſe
richten, da ſie aus der Tätigkeit derſelben mühelos
zu den anſehnlichſten Unterſtützungen gelangen.
Wenn die windiſch-tſchechiſchen Agitatoren in Mar-
burg noch längere Zeit in ihrer, ſich mit der
Ehre des Nächſten beſchäftigenden Tätigkeit
fortfahren, wird der Armenfond bald Häuſer für
die Armen bauen können.
(Vermählung.) Hier hat ſich Herr Viktor
Hartnagel, Militär-Verpflegsoffizial in Moſtar,
mit Frl. Johanna Weltzebach, Hausbeſitzers-
tochter, vermählt.
(Marburger Schützenverein.) Trotz
des ungünſtigen Wetters hatte ſich eine ganz ſchöne
Zahl Schützenbrüder geſtern auf unſerer Schießſtätte
eingefunden, um wieder einmal recht flott dem
ſchönen Vergnügen zu fröhnen. Es wurden wieder
1000 Schüße abgegeben. Beſtgewinner waren Herr
R. Straßmayer und Herr Alois Dolamitſch.
Es wäre zu wünſchen, daß auch beim nächſten
Kranzelſchießen, Montag, den 18. d. eine ſo rege
Beteiligung ſtattfindet.
(Hochherzige Spende für das
Pettauer deutſche Mädchenheim.) Dem
Pettauer Mädchenheim wurde von L. Miller (un-
bekannt!) unter der Deviſe viribus unitis die nam-
hafte Spende von 5000 Kronen gemacht.
(Todesfall.) In Pettau iſt vorgeſtern
Frau Eliſe Wratſchko nach langem Leiden im
Alter von 67 Jahren geſtorben.
(Strafanſtalts-Adjunkten-Stelle.)
Die Geſuche um die ausgeſchriebene Adjunktenſtelle
in der Männer-Strafanſtalt Marburg ſind bis
längſtens 24. Auguſt d. J. im Wege der vor-
geſetzten Behörde bei der k. k. Oberſtaatsanwalt-
ſchaft in Graz zu überreichen.
(Im Konkurſe) des protokollierten Kauf-
mannes Joſef Krenn in Marburg, Burggaſſe 5,
wurde über Vorſchlag der bei der Wahltagſatzung
erſchienenen Gläubiger als Maſſeverwalter Herr
Dr. Ernſt Mravlag, Advokat in Marburg,
beſtätigt, und als deſſen Stellvertreter Herr Dr.
Julius Feldbacher, Advokat in Marburg,
aufgeſtellt.
(Parkmuſik.) Programm zum morgigen
Parkkonzert: 1. „Unter dem Sternenbanner“, ame-
rikaniſcher Marſch, von Souſa. 2. „Coletta“, Walzer
aus der Operette „Das Modell“, von Suppé.
3. Ouverture zur Oper „Raymond“, von Thomas.
4. Adagio aus der „Sonate pathetique“, von
Beethoven. 5. „Die Dorfkönigin“, Mazurka von
Fauſt. 6. Potpourri aus der Operette „Die Land-
ſtreicher“, von Ziehrer. 7. Trompeter-Aufzug aus
der Oper „Die Meiſterſinger von Nürnberg“, von
Rich. Wagner. — Beginn 6 Uhr.
(Großes Volksfeſt zu Gunſten der
deutſchen Schule in Rothwein.) Wie wir
bereits meldeten, findet das Feſt am Sonntag, den
17. Auguſt bei der „Linde“ in Ober-Rothwein ſtatt
und teilen wir mit, daß das Finanzminiſterium im
Einverſtändniſſe mit dem Miniſterium des Innern
die Veranſtaltung eines Glückshafens erlaubt hat,
bei welchem recht hübſche Gegenſtände zur Verlo-
ſung kommen. Durch die zahlreichen Spenden für
die Koſthalle vonſeite der vielen Gönner der Schule
wurde es möglich gemacht, dieſelbe auf das Beſte
auszuſtatten. Die Südbahnwerkſtätten-Muſikkapelle
unter der bekannt vorzüglichen Leitung ihres Kapell-
meiſters Herrn Max Schönherr hat diesmal aus-
gewählte Nummern auf ihre Vortragsordnung ge-
ſtellt und ſteht bei günſtiger Witterung ein genuß-
reicher Nachmittag bevor.
(Der Zirkus Viktor) wird noch dieſe
Woche in Marburg weilen, worauf hiemit alle
Zirkusfreunde und -Freundinnen aufmerkſam gemacht
ſeien. Morgen Mittwoch finden zwei Vorſtellungen
ſtatt und zwar beginnt die erſte um 4 Uhr nach-
mittags, welche für Familien, Schüler und Kinder
berechnet iſt und für welche ermäßigte Preiſe
gelten, während die zweite Vorſtellung wie gewöhn-
lich um 8 Uhr abends beginnt. Donnerstag iſt
der Benefize-Abend des beliebten Klowns Barker.
(Bahnbau Gonobitz—Retſchach. Die
Südbahngeſellſchaft, welche in Radeldorf bei Gonobitz
Kohlenwerke beſitzt, baut zu dieſen von Gonobitz
aus eine Kohlenbahn. Die Grundablöſung wurde
bereits durchgeführt, mit dem Baue ſoll ſchon am
15. Auguſt d. J. begonnen wrrden. Mit der Bau-
ausführung ſollen Herr Ludwig Miglitſch, Ingenieur
und Bauunternehmer in Rohitſch-Sauerbrunn und
Herr Franz Poſſek, Gutsbeſitzer auf Schloß Pogled
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