[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]welche man oft mit brennbarem Gas verwechselt hat; sie fin- Die ersten Vulkanischen Erscheinungen welche einen welche man oft mit brennbarem Gas verwechselt hat; sie fin- Die ersten Vulkanischen Erscheinungen welche einen <TEI> <text> <body> <div type="session" n="33"> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0166" n="[160]"/> welche man oft mit brennbarem Gas verwechselt hat; sie fin-<lb/> den sich am Caspischen Meer und in Italien. Die älteste Art<lb/> der Gaserleuchtung<note resp="#BF" type="editorial">In Anonym 1934 geändert zu: Gasbeleuchtung.</note> ist die, welche man am südlichen Abfall<lb/> des Himalaja im <hi rendition="#aq">Brama</hi>-Tempel angewandt hat, indem<lb/> man das dem Berge entquillende Wasserstoffgas entzündete.<lb/> Die Quellen welche Kiesel u. a. D<add place="intralinear">inge</add> mit sich führen bilden ganz<lb/> eigenthümliche Decken, andere welche allerlei Gasarten<lb/> enthalten, bilden <choice><orig>Toffhügel</orig><reg resp="#BF">Tuffhügel</reg></choice>.</p><lb/> <p>Die ersten Vulkanischen Erscheinungen welche einen<lb/> Uebergang von den Quellen zu den Vulkanen machen, sind<lb/> die <hi rendition="#u">Kothvulkane</hi><note resp="#CT" type="editorial">Vgl. auch Humboldt an Ritter, Berlin, 6.6.1851. In: Alexander von Humboldt / Carl Ritter, Briefwechsel. Hg. v. Ulrich Päßler. Berlin: Akademie Verlag 2010 (= Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung. Bd. 32), S. 122, <ref target="http://books.google.de/books?id=bIhW9vuiazIC&pg=PA122"/>; im Kosmos wohl als Salsen oder Schlammvulkane, vgl. <ref target="http://www.deutschestextarchiv.de/search/ddc/search?fmt=html&q=Salsen+%7C%7C+Schlammvulkane+%23has%5Bdtadir%2C%27humboldt_kosmos01_1845%27%5D"/>.</note> in Italien und Sicilien <hi rendition="#aq">Salza</hi> genannt.<lb/> Es sind Lettenhügel aus denen sich Gas entwickelt mit denen<lb/> große Maßen Koth heraus kommen. In <hi rendition="#aq">Columbien</hi> bei <hi rendition="#aq">Turbako</hi>,<lb/> nicht weit von <hi rendition="#aq">Carthagena</hi> ist Flötzgestein mit Letten bedeckt;<lb/> dort erheben sich Kegel von 10–12 Fuß Höhe welche sich täglich<lb/> senken und andern Platz machen. Jeder Kegel hat einen<lb/> Krater welcher mit kaltem Wasser gefüllt ist und nur<lb/><hi rendition="#aq">par tradition</hi> werden ihnen Flammen zugeschrieben. Das<lb/> Phaenomen des Feuers wird also wenigstens nicht immer<lb/> gesehen, sondern nur von Zeit zu Zeit. Häufig werden diese<lb/> Hügel plötzlich in die Höhe geworfen bei welchen Aufwürfen<lb/> auch häufig Steine mitkommen. Diese Steine zeigen und be-<lb/> weisen, daß das Phaenomen nicht ganz <hi rendition="#aq">local</hi> ist, denn man<lb/> findet sehr verschiedene Steine und ganz andere als welche<lb/> sich auf der nächsten Oberfläche befinden: Auf der Insel<lb/><hi rendition="#aq">Taman</hi> in der <hi rendition="#aq">Krim</hi> sah <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118591371 http://d-nb.info/gnd/118591371">Pallas</persName></hi> 1794 einen Lettenauswurf<lb/> und <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-100240445 http://d-nb.info/gnd/100240445">Parrol</persName></hi> <metamark>(?)</metamark> sein Begleiter machte chemische Versuche welche<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[160]/0166]
welche man oft mit brennbarem Gas verwechselt hat; sie fin-
den sich am Caspischen Meer und in Italien. Die älteste Art
der Gaserleuchtung ist die, welche man am südlichen Abfall
des Himalaja im Brama-Tempel angewandt hat, indem
man das dem Berge entquillende Wasserstoffgas entzündete.
Die Quellen welche Kiesel u. a. Dinge mit sich führen bilden ganz
eigenthümliche Decken, andere welche allerlei Gasarten
enthalten, bilden Toffhügel.
Die ersten Vulkanischen Erscheinungen welche einen
Uebergang von den Quellen zu den Vulkanen machen, sind
die Kothvulkane in Italien und Sicilien Salza genannt.
Es sind Lettenhügel aus denen sich Gas entwickelt mit denen
große Maßen Koth heraus kommen. In Columbien bei Turbako,
nicht weit von Carthagena ist Flötzgestein mit Letten bedeckt;
dort erheben sich Kegel von 10–12 Fuß Höhe welche sich täglich
senken und andern Platz machen. Jeder Kegel hat einen
Krater welcher mit kaltem Wasser gefüllt ist und nur
par tradition werden ihnen Flammen zugeschrieben. Das
Phaenomen des Feuers wird also wenigstens nicht immer
gesehen, sondern nur von Zeit zu Zeit. Häufig werden diese
Hügel plötzlich in die Höhe geworfen bei welchen Aufwürfen
auch häufig Steine mitkommen. Diese Steine zeigen und be-
weisen, daß das Phaenomen nicht ganz local ist, denn man
findet sehr verschiedene Steine und ganz andere als welche
sich auf der nächsten Oberfläche befinden: Auf der Insel
Taman in der Krim sah Pallas 1794 einen Lettenauswurf
und Parrol (?) sein Begleiter machte chemische Versuche welche
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Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
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Hidden Kosmos: Reconstructing A. v. Humboldt’s »Kosmos-Lectures« (Leitung Prof. Dr. Christian Kassung): Finanzierung der Bild- und Volltextdigitalisierung
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert. Abweichungen von den DTA-Richtlinien:
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