Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

zeigten, daß Stickgas[,] nicht Kohlensäure da sei; daß sie aber
dennoch nachher geleuchtet. Schon 2 mal sind im Meer von
Asow Inseln entstanden, so 1799 den 5ten September und 1814
am 10ten Mai, welche [unleserliches Material]ganz aus Letten bestehen. Unter
den Azoren findet sich ähnliches. In Italien fand man in den
Kothvulkanen nicht Stickgas sondern geschwefeltes Wasserstoffgas.

Die eigentlichen Vulkane stehen in inniger VerbindungS. 193

mit den irdischen Substanzen selbst, mit der Hervorbringung
der Gebirgsarten. Eine Definition läßt sich schwer geben.
Wenn die vulkanischen Phaenomene vollständig da sind, so
ist ein Vulkan: ein Kegel von Trochyt, der auf seiner
Oberfläche eine Oeffnung hat welche mit den Spalten im
Innern der Erde zusammenhängen und welcher Erdarten
wie Erdquellen entfließen. Man kann eine GradulationGra-
duazi-
on
?

von mehreren solchen Verbindungen annehmen. Quito
kann man einen Vulkan, einen Trochytglocke nennen
deren einzelne Vulkane nur Eßssen sind. Doch würde
diese Ansicht nicht ganz richtig s[verlorenes Material]ein, da jeder einzelne eein
centrum besonderer Erscheinungen darbietet. Einen an-
dern Grad des Zusammenhanges findet man in Teneriffa.
Da ist nur ein einziger Vulkan und wenn andere Aus-
strömungen der Lava Statt gefunden haben, so ist ein Berg
entstanden, welcher aber nie wieder neue Ergüße erlitten
hat, so daß der Pic der einzigste Vulkan auf allen cana-
wör[t]l.
rischen Inseln ist. In Amerika scheint eine große Spalte
von Osten nach Westen zu gehen, auf der die meisten Vulkane

zeigten, daß Stickgas[,] nicht Kohlensäure da sei; daß sie aber
dennoch nachher geleuchtet. Schon 2 mal sind im Meer von
Asow Inseln entstanden, so 1799 den 5ten September und 1814
am 10ten Mai, welche [unleserliches Material]ganz aus Letten bestehen. Unter
den Azoren findet sich ähnliches. In Italien fand man in den
Kothvulkanen nicht Stickgas sondern geschwefeltes Wasserstoffgas.

Die eigentlichen Vulkane stehen in inniger VerbindungS. 193

mit den irdischen Substanzen selbst, mit der Hervorbringung
der Gebirgsarten. Eine Definition läßt sich schwer geben.
Wenn die vulkanischen Phaenomene vollständig da sind, so
ist ein Vulkan: ein Kegel von Trochÿt, der auf seiner
Oberfläche eine Oeffnung hat welche mit den Spalten im
Innern der Erde zusammenhängen und welcher Erdarten
wie Erdquellen entfließen. Man kann eine GradulationGra-
duazi-
on
?

von mehreren solchen Verbindungen annehmen. Quito
kann man einen Vulkan, einen Trochÿtglocke nennen
deren einzelne Vulkane nur Eßssen sind. Doch würde
diese Ansicht nicht ganz richtig s[verlorenes Material]ein, da jeder einzelne eein
centrum besonderer Erscheinungen darbietet. Einen an-
dern Grad des Zusammenhanges findet man in Teneriffa.
Da ist nur ein einziger Vulkan und wenn andere Aus-
strömungen der Lava Statt gefunden haben, so ist ein Berg
entstanden, welcher aber nie wieder neue Ergüße erlitten
hat, so daß der Pic der einzigste Vulkan auf allen cana-
wör[t]l.
rischen Inseln ist. In Amerika scheint eine große Spalte
von Osten nach Westen zu gehen, auf der die meisten Vulkane

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="33">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <p><pb facs="#f0167" n="[161]"/>
zeigten, daß Stickgas<supplied resp="#CT">,</supplied> nicht Kohlensäure da sei; daß sie aber<lb/>
dennoch nachher geleuchtet. Schon 2 mal sind im Meer von<lb/><hi rendition="#aq">Asow</hi> Inseln entstanden, so 1799 den 5<hi rendition="#sup">ten</hi> September und 1814<lb/>
am 10<hi rendition="#sup">ten</hi> Mai, welche <subst><del rendition="#ow"><gap reason="illegible"/></del><add place="across">g</add></subst>anz aus Letten bestehen. Unter<lb/>
den <hi rendition="#aq">Azoren</hi> findet sich ähnliches. In Italien fand man in den<lb/>
Kothvulkanen nicht Stickgas sondern geschwefeltes Wasserstoffgas.</p><lb/>
              <p>Die <hi rendition="#u">eigentlichen Vulkane</hi> stehen in inniger Verbindung<note place="right" hand="#pencil">S. 193<lb/></note><lb/>
mit den irdischen Substanzen selbst, mit der Hervorbringung<lb/>
der Gebirgsarten. Eine Definition läßt sich schwer geben.<lb/>
Wenn die vulkanischen <choice><orig>Phaenomen</orig><reg resp="#BF">Phaenomene</reg></choice> vollständig da sind, so<lb/>
ist ein Vulkan: ein Kegel von <hi rendition="#aq">Trochÿt</hi>, der auf seiner<lb/>
Oberfläche eine Oeffnung hat welche mit den Spalten im<lb/>
Innern der Erde zusammenhängen und welcher Erdarten<lb/>
wie Erdquellen entfließen. Man kann eine <hi rendition="#u" hand="#pencil">Gradulation</hi><note resp="#BF" type="editorial">In Anonym 1934 geändert zu: Graduation.</note><note place="right" hand="#pencil">Gra-<lb/>
duazi-<lb/>
on<lb/><metamark>?</metamark><lb/></note><lb/>
von mehreren solchen Verbindungen annehmen. <hi rendition="#aq">Quito</hi><lb/>
kann man einen Vulkan, eine<del rendition="#erased"><unclear reason="covered" cert="high" resp="#BF">n</unclear></del> Trochÿtglocke nennen<lb/>
deren einzelne Vulkane nur E<subst><del rendition="#ow">ß</del><add place="across">ss</add></subst>en sind. Doch würde<lb/>
diese Ansicht nicht ganz richtig s<subst><del rendition="#ow"><gap reason="lost"/></del><add place="across">ein</add></subst>, da jeder einzelne <subst><del rendition="#ow">e</del><add place="across">ei</add></subst>n<lb/><hi rendition="#aq">centrum</hi> besonderer Erscheinungen darbietet. Einen an-<lb/>
dern Grad des Zusammenhanges findet man in <hi rendition="#aq">Teneriffa</hi>.<lb/>
Da ist nur ein einziger Vulkan und wenn andere Aus-<lb/>
strömungen der Lava Statt gefunden haben, so ist ein Berg<lb/>
entstanden, welcher aber nie wieder neue Ergüße erlitten<lb/>
hat, so daß der <choice><orig>Pick</orig><reg resp="#CT">Pic</reg></choice> der einzigste Vulkan auf allen cana-<lb/><note place="left" hand="#pencil"><metamark/>wör<supplied resp="#BF">t</supplied>l.<lb/></note>rischen Inseln ist. In Amerika scheint eine große Spalte<lb/>
von Osten nach Westen zu gehen, auf der die meisten Vulkane<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[161]/0167] zeigten, daß Stickgas, nicht Kohlensäure da sei; daß sie aber dennoch nachher geleuchtet. Schon 2 mal sind im Meer von Asow Inseln entstanden, so 1799 den 5ten September und 1814 am 10ten Mai, welche ganz aus Letten bestehen. Unter den Azoren findet sich ähnliches. In Italien fand man in den Kothvulkanen nicht Stickgas sondern geschwefeltes Wasserstoffgas. Die eigentlichen Vulkane stehen in inniger Verbindung mit den irdischen Substanzen selbst, mit der Hervorbringung der Gebirgsarten. Eine Definition läßt sich schwer geben. Wenn die vulkanischen Phaenomen vollständig da sind, so ist ein Vulkan: ein Kegel von Trochÿt, der auf seiner Oberfläche eine Oeffnung hat welche mit den Spalten im Innern der Erde zusammenhängen und welcher Erdarten wie Erdquellen entfließen. Man kann eine Gradulation von mehreren solchen Verbindungen annehmen. Quito kann man einen Vulkan, eine Trochÿtglocke nennen deren einzelne Vulkane nur Essen sind. Doch würde diese Ansicht nicht ganz richtig sein, da jeder einzelne ein centrum besonderer Erscheinungen darbietet. Einen an- dern Grad des Zusammenhanges findet man in Teneriffa. Da ist nur ein einziger Vulkan und wenn andere Aus- strömungen der Lava Statt gefunden haben, so ist ein Berg entstanden, welcher aber nie wieder neue Ergüße erlitten hat, so daß der Pick der einzigste Vulkan auf allen cana- rischen Inseln ist. In Amerika scheint eine große Spalte von Osten nach Westen zu gehen, auf der die meisten Vulkane S. 193 Gra- duazi- on ? wörtl.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert.

Abweichungen von den DTA-Richtlinien:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Kustoden: nicht erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827/167
Zitationshilfe: [N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [161]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827/167>, abgerufen am 25.11.2024.