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[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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sind weniger durchsichtig [u.]und mit Schnee durchdrungen. Sie finden sich
am Nordpol häufiger als am Südpol, am meisten bei der Baffinsbay
[u.]und der Barrowstraße. Man hat ihre Dicke zu 400' gemessen [u.]und
manchmal 700 solcher Berge beisammen gefunden. Merkwürdig
ist, daß große Granitblöcke auf den Eisbergen sich finden; Beweis,
daß sie am hohen Ufer sich bilden. Kotzebue hat auf seiner Reise
selbst Vegetation mit Erde auf ihnen entdeckt, welches später von
englischen Seefahrern bestätigt ist. Die Eisfelder ragen nur
4-5' über dem Wasser hervor; unter dem Wasser aber sind sie
häufig noch 24-25' tief. Diese Eisfelder sind häufig so groß, daß
man sie mit Provinzen vergleichen kann; man hat sie 22 Meilen
lang [u.]und 10 Meilen breit gesehen. Sie haben oft eine ro[unleserliches Material]tirende
Bewegung [u.]und hierdurch werden sie den Schiffern gefährlich; wenn
2 solcher Felder zusammenstoßen, zertrümmern sie mit
ungeheurem Lärm. Eine andere Eintheilung des Meereises ist
auch in Süßwassereis [u.]und Salzwassereis. Dies ist aber immer
nur graduell zu nehmen. Das flach sich bildende ist natürlich
salziger als die Eisberge welche viel Schnee in sich haben [u.]und
dadurch süßer werden. Durch die Strömungen dringen die
Berge bis in südlichen Breiten vor; man hat sie in der Breite der
Azoren, 40° N. B. gefunden. An die Küsten der Hebriden [u.]und
Schottlands kommen sie nie, obgleich doch auch dorthin Strömungen gehen.
Scoresby hat dies sehr scharfsinnig erklärt; er meint nemlich, daß
nicht immer der obere Strom sie leitet, sondern vielmehr ein unterer
Strom, in den sie bei ihrer Größe hinabragen müssen. Der Theorie
der specifischen Schwere nach, würde auch nur der ganzen Masse
über dem Wasser 8/9 unter dem Wasser sich befinden. Ein herrlicher

sind weniger durchsichtig [u.]und mit Schnee durchdrungen. Sie finden sich
am Nordpol häufiger als am Südpol, am meisten bei der Baffinsbaÿ
[u.]und der Barrowstraße. Man hat ihre Dicke zu 400′ gemessen [u.]und
manchmal 700 solcher Berge beisammen gefunden. Merkwürdig
ist, daß große Granitblöcke auf den Eisbergen sich finden; Beweis,
daß sie am hohen Ufer sich bilden. Kotzebue hat auf seiner Reise
selbst Vegetation mit Erde auf ihnen entdeckt, welches später von
englischen Seefahrern bestätigt ist. Die Eisfelder ragen nur
4–5′ über dem Wasser hervor; unter dem Wasser aber sind sie
häufig noch 24–25′ tief. Diese Eisfelder sind häufig so groß, daß
man sie mit Provinzen vergleichen kann; man hat sie 22 Meilen
lang [u.]und 10 Meilen breit gesehen. Sie haben oft eine ro[unleserliches Material]tirende
Bewegung [u.]und hierdurch werden sie den Schiffern gefährlich; wenn
2 solcher Felder zusammenstoßen, zertrümmern sie mit
ungeheurem Lärm. Eine andere Eintheilung des Meereises ist
auch in Süßwassereis [u.]und Salzwassereis. Dies ist aber immer
nur graduell zu nehmen. Das flach sich bildende ist natürlich
salziger als die Eisberge welche viel Schnee in sich haben [u.]und
dadurch süßer werden. Durch die Strömungen dringen die
Berge bis in südlichen Breiten vor; man hat sie in der Breite der
Azoren, 40° N. B. gefunden. An die Küsten der Hebriden [u.]und
Schottlands kommen sie nie, obgleich doch auch dorthin Strömungen gehen.
Scoresbÿ hat dies sehr scharfsinnig erklärt; er meint nemlich, daß
nicht immer der obere Strom sie leitet, sondern vielmehr ein unterer
Strom, in den sie bei ihrer Größe hinabragen müssen. Der Theorie
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[[230]/0236] sind weniger durchsichtig und mit Schnee durchdrungen. Sie finden sich am Nordpol häufiger als am Südpol, am meisten bei der Baffinsbaÿ und der Barrowstraße. Man hat ihre Dicke zu 400′ gemessen und manchmal 700 solcher Berge beisammen gefunden. Merkwürdig ist, daß große Granitblöcke auf den Eisbergen sich finden; Beweis, daß sie am hohen Ufer sich bilden. Kotzebue hat auf seiner Reise selbst Vegetation mit Erde auf ihnen entdeckt, welches später von englischen Seefahrern bestätigt ist. Die Eisfelder ragen nur 4–5′ über dem Wasser hervor; unter dem Wasser aber sind sie häufig noch 24–25′ tief. Diese Eisfelder sind häufig so groß, daß man sie mit Provinzen vergleichen kann; man hat sie 22 Meilen lang und 10 Meilen breit gesehen. Sie haben oft eine rotirende Bewegung und hierdurch werden sie den Schiffern gefährlich; wenn 2 solcher Felder zusammenstoßen, zertrümmern sie mit ungeheurem Lärm. Eine andere Eintheilung des Meereises ist auch in Süßwassereis und Salzwassereis. Dies ist aber immer nur graduell zu nehmen. Das flach sich bildende ist natürlich salziger als die Eisberge welche viel Schnee in sich haben und dadurch süßer werden. Durch die Strömungen dringen die Berge bis in südlichen Breiten vor; man hat sie in der Breite der Azoren, 40° N. B. gefunden. An die Küsten der Hebriden und Schottlands kommen sie nie, obgleich doch auch dorthin Strömungen gehen. Scoresbÿ hat dies sehr scharfsinnig erklärt; er meint nemlich, daß nicht immer der obere Strom sie leitet, sondern vielmehr ein unterer Strom, in den sie bei ihrer Größe hinabragen müssen. Der Theorie der specifischen Schwere nach, würde auch nur ⅑ der ganzen Masse über dem Wasser 8/9 unter dem Wasser sich befinden. Ein herrlicher

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Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

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Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [230]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827/236>, abgerufen am 21.11.2024.