Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

mythischen Theil gleichsam, der sich doch darin von dem mythischen
Theil der Geschichte unterscheidet, daß er nicht bloß mehr auf
Vermuthungen beruht sondern seit 30 Jahren Resultat
der angestellten Beobachtungen ist. Von den fernen
Gruppen
- Unsere Sternschicht - Unser Planetensystem
d[unleserliches Material]as wird die Reihefolge unseres Vortrages sein.

Von den fernen Gruppen.

Einige von den fernen Nebelflecken sind dem Auge
sichtbar und von jeher beobachtet. So der Gürtel der An-
dromeda, die Krippe im Krebs. Teleskopisch zuerst be-
obachtet saec: 17 von Simon Magius; später 1724 wurdeS. 66

der Nebelfleck im Schwerdte des Orion von HuigensHuygens
?
be-
obachtet. Der Columbus dieser Räume war Herschel, ihm
folgten beobachtend: Mercier, raisonnirend, Lambert.
Herschel hatte zuerst die Idee von 3 Dimensionen nach
denen diese Weltkörper gelagert sein müssen und so
warf er das Senkblei in diese Räume und maß die
Tiefen des Himmels. Die Nebelflecke sind entweder
auflösbare oder unauflösbare Nebel. Wenn man die
erstern mit stärkern Fernröhren betrachtet, so schwindet
der Nebel und es erscheinen deutlich die einzelnen
Sterne; so z. E. die Milchstraße. Viele Nebelsterne
lösen sich aber nicht auf. Man kann fragen: würden
sie nicht von noch stärkern Fernröhren aufgelöst werden?
Es könnte sein; allein nach analogen Schlüssen giebt es
eine Wahrscheinlichkeit daß sie wirklich unauflösbar
sind. Man ist nemlich von einer Vergrößerung von 150

mÿthischen Theil gleichsam, der sich doch darin von dem mÿthischen
Theil der Geschichte unterscheidet, daß er nicht bloß mehr auf
Vermuthungen beruht sondern seit 30 Jahren Resultat
der angestellten Beobachtungen ist. Von den fernen
Gruppen
Unsere SternschichtUnser Planetensÿstem
d[unleserliches Material]as wird die Reihefolge unseres Vortrages sein.

Von den fernen Gruppen.

Einige von den fernen Nebelflecken sind dem Auge
sichtbar und von jeher beobachtet. So der Gürtel der An-
dromeda, die Krippe im Krebs. Teleskopisch zuerst be-
obachtet saec: 17 von Simon Magius; später 1724 wurdeS. 66

der Nebelfleck im Schwerdte des Orion von HuigensHuygens
?
be-
obachtet. Der Columbus dieser Räume war Herschel, ihm
folgten beobachtend: Mercier, raisonnirend, Lambert.
Herschel hatte zuerst die Idee von 3 Dimensionen nach
denen diese Weltkörper gelagert sein müssen und so
warf er das Senkblei in diese Räume und maß die
Tiefen des Himmels. Die Nebelflecke sind entweder
auflösbare oder unauflösbare Nebel. Wenn man die
erstern mit stärkern Fernröhren betrachtet, so schwindet
der Nebel und es erscheinen deutlich die einzelnen
Sterne; so z. E. die Milchstraße. Viele Nebelsterne
lösen sich aber nicht auf. Man kann fragen: würden
sie nicht von noch stärkern Fernröhren aufgelöst werden?
Es könnte sein; allein nach analogen Schlüssen giebt es
eine Wahrscheinlichkeit daß sie wirklich unauflösbar
sind. Man ist nemlich von einer Vergrößerung von 150

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="13">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <p><pb facs="#f0061" n="[55]"/>
mÿthischen Theil gleichsam, der sich doch darin von dem mÿthischen<lb/>
Theil der Geschichte unterscheidet, daß er nicht bloß mehr auf<lb/>
Vermuthungen beruht sondern seit 30 Jahren Resultat<lb/>
der angestellten Beobachtungen ist. <hi rendition="#u">Von den fernen<lb/>
Gruppen</hi> &#x2013; <hi rendition="#u">Unsere Sternschicht</hi> &#x2013; <hi rendition="#u">Unser Planetensÿstem</hi><lb/>
d<subst><del rendition="#ow"><gap reason="illegible"/></del><add place="across">as</add></subst> wird die Reihefolge unseres Vortrages sein.</p>
          </div><lb/>
          <div n="2">
            <head><hi rendition="#u">Von den fernen Gruppen</hi>.</head><lb/>
            <p>Einige von den fernen Nebelflecken sind dem Auge<lb/>
sichtbar und von jeher beobachtet. So der Gürtel der An-<lb/>
dromeda, die Krippe im Krebs. Teleskopisch zuerst be-<lb/>
obachtet <hi rendition="#aq">saec</hi>: 17 von <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11885979X http://d-nb.info/gnd/11885979X">Simon Magius</persName></hi>; später 1724 wurde<note place="right" hand="#pencil">S. 66<lb/></note><lb/>
der Nebelfleck im Schwerdte des <hi rendition="#aq">Orion</hi> von <hi rendition="#aq"><subst><del rendition="#s" hand="#pencil"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118639749 http://d-nb.info/gnd/118639749">Huigens</persName></del><add place="right" hand="#pencil"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118639749 http://d-nb.info/gnd/118639749">Hu<unclear reason="illegible" cert="high" resp="#CT">y</unclear>gens</persName><lb/><metamark>?</metamark></add></subst></hi> be-<lb/>
obachtet. Der Columbus dieser Räume war <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118841920 http://d-nb.info/gnd/118841920">Herschel</persName></hi>, ihm<lb/>
folgten beobachtend: <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118733133 http://d-nb.info/gnd/118733133">Mercier</persName></hi>, raisonnirend, <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118568876 http://d-nb.info/gnd/118568876">Lambert</persName></hi>.<lb/><hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118841920 http://d-nb.info/gnd/118841920">Herschel</persName></hi> hatte zuerst die Idee von 3 Dimensionen nach<lb/>
denen diese Weltkörper gelagert sein müssen und so<lb/>
warf er das Senkblei in diese Räume und maß die<lb/>
Tiefen des Himmels. Die Nebelflecke sind entweder<lb/><hi rendition="#u">auflösbare</hi> oder <hi rendition="#u">unauflösbare</hi> Nebel. Wenn man die<lb/>
erstern mit stärkern Fernröhren betrachtet, so schwindet<lb/>
der Nebel und es erscheinen deutlich die einzelnen<lb/>
Sterne; so z. E. die Milchstraße. Viele Nebelsterne<lb/>
lösen sich aber nicht auf. Man kann fragen: würden<lb/>
sie nicht von noch stärkern Fernröhren aufgelöst werden?<lb/>
Es könnte sein; allein nach analogen Schlüssen giebt es<lb/>
eine Wahrscheinlichkeit daß sie wirklich unauflösbar<lb/>
sind. Man ist nemlich von einer Vergrößerung von 150<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[55]/0061] mÿthischen Theil gleichsam, der sich doch darin von dem mÿthischen Theil der Geschichte unterscheidet, daß er nicht bloß mehr auf Vermuthungen beruht sondern seit 30 Jahren Resultat der angestellten Beobachtungen ist. Von den fernen Gruppen – Unsere Sternschicht – Unser Planetensÿstem das wird die Reihefolge unseres Vortrages sein. Von den fernen Gruppen. Einige von den fernen Nebelflecken sind dem Auge sichtbar und von jeher beobachtet. So der Gürtel der An- dromeda, die Krippe im Krebs. Teleskopisch zuerst be- obachtet saec: 17 von Simon Magius; später 1724 wurde der Nebelfleck im Schwerdte des Orion von Huygens ? be- obachtet. Der Columbus dieser Räume war Herschel, ihm folgten beobachtend: Mercier, raisonnirend, Lambert. Herschel hatte zuerst die Idee von 3 Dimensionen nach denen diese Weltkörper gelagert sein müssen und so warf er das Senkblei in diese Räume und maß die Tiefen des Himmels. Die Nebelflecke sind entweder auflösbare oder unauflösbare Nebel. Wenn man die erstern mit stärkern Fernröhren betrachtet, so schwindet der Nebel und es erscheinen deutlich die einzelnen Sterne; so z. E. die Milchstraße. Viele Nebelsterne lösen sich aber nicht auf. Man kann fragen: würden sie nicht von noch stärkern Fernröhren aufgelöst werden? Es könnte sein; allein nach analogen Schlüssen giebt es eine Wahrscheinlichkeit daß sie wirklich unauflösbar sind. Man ist nemlich von einer Vergrößerung von 150 S. 66

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert.

Abweichungen von den DTA-Richtlinien:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Kustoden: nicht erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827/61
Zitationshilfe: [N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [55]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827/61>, abgerufen am 23.11.2024.