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[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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dazu benutzt um die Rotation auf 23 Stunden 21 Minuten zu bestimmen.
Was man von einem Venus Mond gesagt hat, ist bloße Fa-
bel. Fontana wollte ihn 1645 gesehen haben, und Lambert
nahm sich die unnütze Mühe sogar Tafeln dafür zu be-
rechnen. Zwar wollen beim Durchgange 1769 einige Astro-
nomen mehrere Stunden nach dem Austritt der Venus den
Mond vor der Sonnenscheibe gesehen haben, allein schon die
Angabe dieser Zeit zeigt hinlänglich, daß sie sich geirrt
haben müssen. Die Phasen der Venus geben einen der
schönsten Beweise für die Richtigkeit des Kopernikussschen Sy-
stems und gehören zu den frühsten Entdeckungen durch die
neuerfundenen Fernröhre*). Da es in jener Zeit Sitte war,
die neuen Entdeckungen durch ein Logogryph zu bezeichnen,
wo eine gewiße Anzahl von Buchstaben das Geheimniß ent-
hielt, so mag hier angeführt werden, daß Galilei in seinem
Nuntius sidereus die Entdeckung der Venusphasen so entzif-
ferte[.]

Cynthii figuram ae[unleserliches Material]mulatur mater amorum und die
des Saturnringes:richtig

Altissimaum planetam tergeminum oberservavit.richtig

Kepler sagte den ersten Durchgang der Venus vorher und
Horrobs ein junger, von Newton geschätzter, doch früh ge-
storbener Astronom beobachtete ihn. Halley machte zuerst
auf die Wichtigkeit der Durchgänge für die Messungen über
Entfernung der Sonne etc: etc: aufmerksam. Schon 1761 ging
Markeline nach St. Helena um einen Durchgang zu beob-
achten; doch der wichtigste ist der von 1769. Cook unternahm dafür

*) Die Reihe der Entdeckungen ist kurz folgende:
1, Sonnenflecke 2, Jupitertrabanten 3, Ring des Saturn 4., Phasen der Venus 1610.

dazu benutzt um die Rotation auf 23 Stunden 21 Minuten zu bestim̃en.
Was man von einem Venus Mond gesagt hat, ist bloße Fa-
bel. Fontana wollte ihn 1645 gesehen haben, und Lambert
nahm sich die unnütze Mühe sogar Tafeln dafür zu be-
rechnen. Zwar wollen beim Durchgange 1769 einige Astro-
nomen mehrere Stunden nach dem Austritt der Venus den
Mond vor der Sonnenscheibe gesehen haben, allein schon die
Angabe dieser Zeit zeigt hinlänglich, daß sie sich geirrt
haben müssen. Die Phasen der Venus geben einen der
schönsten Beweise für die Richtigkeit des Kopernikussschen Sÿ-
stems und gehören zu den frühsten Entdeckungen durch die
neuerfundenen Fernröhre*). Da es in jener Zeit Sitte war,
die neuen Entdeckungen durch ein Logogrÿph zu bezeichnen,
wo eine gewiße Anzahl von Buchstaben das Geheimniß ent-
hielt, so mag hier angeführt werden, daß Galileï in seinem
Nuntius sidereus die Entdeckung der Venusphasen so entzif-
ferte[.]

Cÿnthii figuram ae[unleserliches Material]mulatur mater amorum und die
des Saturnringes:richtig

Altissimaum planetam tergeminum oberservavit.richtig

Kepler sagte den ersten Durchgang der Venus vorher und
Horrobs ein junger, von Newton geschätzter, doch früh ge-
storbener Astronom beobachtete ihn. Halleÿ machte zuerst
auf die Wichtigkeit der Durchgänge für die Messungen über
Entfernung der Sonne etc: etc: aufmerksam. Schon 1761 ging
Markeline nach St. Helena um einen Durchgang zu beob-
achten; doch der wichtigste ist der von 1769. Cook unternahm dafür

*) Die Reihe der Entdeckungen ist kurz folgende:
1, Soñenflecke 2, Jupitertrabanten 3, Ring des Saturn 4., Phasen der Venus 1610.
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[[93]/0099] dazu benutzt um die Rotation auf 23 St: 21 Min: zu bestim̃en. Was man von einem Venus Mond gesagt hat, ist bloße Fa- bel. Fontana wollte ihn 1645 gesehen haben, und Lambert nahm sich die unnütze Mühe sogar Tafeln dafür zu be- rechnen. Zwar wollen beim Durchgange 1769 einige Astro- nomen mehrere Stunden nach dem Austritt der Venus den Mond vor der Sonnenscheibe gesehen haben, allein schon die Angabe dieser Zeit zeigt hinlänglich, daß sie sich geirrt haben müssen. Die Phasen der Venus geben einen der schönsten Beweise für die Richtigkeit des Kopernikusschen Sÿ- stems und gehören zu den frühsten Entdeckungen durch die neuerfundenen Fernröhre *). Da es in jener Zeit Sitte war, die neuen Entdeckungen durch ein Logogrÿph zu bezeichnen, wo eine gewiße Anzahl von Buchstaben das Geheimniß ent- hielt, so mag hier angeführt werden, daß Galileï in seinem Nuntius sidereus die Entdeckung der Venusphasen so entzif- ferte. Cÿnthii figuram aemulatur mater amorum und die des Saturnringes: richtig Altissimaum planetam tergeminum oberservavit. Kepler sagte den ersten Durchgang der Venus vorher und Horrobs ein junger, von Newton geschätzter, doch früh ge- storbener Astronom beobachtete ihn. Halleÿ machte zuerst auf die Wichtigkeit der Durchgänge für die Messungen über Entfernung der Sonne etc: etc: aufmerksam. Schon 1761 ging Markeline nach St. Helena um einen Durchgang zu beob- achten; doch der wichtigste ist der von 1769. Cook unternahm dafür richtig *) Die Reihe der Entdeckungen ist kurz folgende: 1, Soñenflecke 2, Jupitertrabanten 3, Ring des Saturn 4., Phasen der Venus 1610.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

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Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [93]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827/99>, abgerufen am 27.11.2024.