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[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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sondern eine allmählige Verdickung. - Der Kern der
dichtesten Theil ist jedoch noch so wenig dicht, daß
ein einziges mal von Herschel am 9ten Nvbr. 1795
ein Doppelstern 12ten und 13te Größe durch den
Kern selbst Gesehen worden ist. - Lahire hat ge-
glaubt Phasen bei den Cometen gesehen zu haben,
und daraus geschlossen, daß sie kein eignes Licht
hätten; aber nie ist wieder seit der Zeit etwas
Ähnliches gesehen worden; man glaubte in der
Diaphanität des Kerns einen Beweis zu finden.
Olbers hat berechnet daß der Comet von 1819, 3 Stun-
den lang vor der Scheibe der der Sonne sein würde;
höchst richtig wäre es gewesen ihn dann zu beobach-
ten, und zu sehen ob er dunkel gewesen wäre. -
Man hat in den Catalogen der Sonnenflecke nachge-
schlagen, und gefunden daß an dem bestimmten Tage
den 26te Juny Sonnenflecke am Rande, und bei andere
Sternwarten auch im Centrum der Sonne gesehen
worden sind. Olbers hält dieß alles für sehr ungewiß,
so daß er wohl nicht wieder gesehen worden sein.
Die Dunsthülle hangt mit dem Schweife nicht immer

zu

ſondern eine allmählige Verdickung. – Der Kern der
dichteſten Theil iſt jedoch noch ſo wenig dicht, daß
ein einziges mal von Herſchel am 9ten Nvbr. 1795
ein Doppelſtern 12ten und 13te Größe durch den
Kern ſelbſt Geſehen worden iſt. – Lahire hat ge-
glaubt Phasen bei den Cometen geſehen zu haben,
und daraus geſchloſsen, daß ſie kein eignes Licht
hätten; aber nie iſt wieder ſeit der Zeit etwas
Ähnliches geſehen worden; man glaubte in der
Diaphanität des Kerns einen Beweis zu finden.
Olbers hat berechnet daß der Comet von 1819, 3 Stun-
den lang vor der Scheibe der der Sonne ſein würde;
höchſt richtig wäre es geweſen ihn dañ zu beobach-
ten, und zu ſehen ob er dunkel geweſen wäre. –
Man hat in den Catalogen der Sonnenflecke nachge-
ſchlagen, und gefunden daß an dem beſtimmten Tage
den 26te Juny Sonnenflecke am Rande, und bei andere
Sternwarten auch im Centrum der Sonne geſehen
worden ſind. Olbers hält dieß alles für ſehr ungewiß,
ſo daß er wohl nicht wieder geſehen worden ſein.
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[0214] ſondern eine allmählige Verdickung. – Der Kern der dichteſten Theil iſt jedoch noch ſo wenig dicht, daß ein einziges mal von Herſchel am 9ten Nvbr. 1795 ein Doppelſtern 12ten und 13te Größe durch den Kern ſelbſt Geſehen worden iſt. – Lahire hat ge- glaubt Facen bei den Cometen geſehen zu haben, und daraus geſchloſsen, daß ſie kein eignes Licht hätten; aber nie iſt wieder ſeit der Zeit etwas Ähnliches geſehen worden; man glaubte in der Diaphanität des Kerns einen Beweis zu finden. Olbers hat berechnet daß der Comet von 1819, 3 Stun- den lang vor der Scheibe der der Sonne ſein würde; höchſt richtig wäre es geweſen ihn dañ zu beobach- ten, und zu ſehen ob er dunkel geweſen wäre. – Man hat in den Catalogen der Sonnenflecke nachge- ſchlagen, und gefunden daß an dem beſtimmten Tage den 26te Juny Sonnenflecke am Rande, und bei andere Sternwarten auch im Centrum der Sonne geſehen worden ſind. Olbers hält dieß alles für ſehr ungewiß, ſo daß er wohl nicht wieder geſehen worden ſein. Die Dunſthülle hangt mit dem Schweife nicht immer zu

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Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/214>, abgerufen am 25.11.2024.