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[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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4, Porphyre, ohne und mit Quarz; 5, Syenit, Gneiß,
Thonschiefer. Der Syenit bildet gleichsam einen
Uebergang.

Betrachtet man von der Oberfläche der ErdeMonocotyledonen sind
solche Baumgewächse de-
ren Stämme keine
Jahresringe haben.
Palmen, Baumar-
tige Farrenkräuter.

nach ihrem Mittelpunkte hin, die Schichten, so fin-
det man zuerst lockere Schichten, Süßwasserfor-
mationen mit Thieren- und Pflanzenüber-
resten, und zwischen letztern Dycotiledonen. -Dicotyledonen haben
Jahresringe, wie das
Laubholz in der tempe-
rirten Zone.

Dann folgen, 2, feste Schichten von Sandschein,
mit Ueberbleibseln von Fischen, um kroko-
dylartigen Thieren: so wie an Pflanzen Mono-
cotyledonen. - Hierauf 3, Thonschiefer, schwarzer
Kalk, Grauwacke, Kreide. - Dann 4, körniger
Feldspath, Quarz und Granatartige Massen,
ohne organische Gebilde. - Urgebirge.

Die 3te Schicht wird Uebergangsgebirge genannt;
man findet hier gleichsam das Aufkeimen des
organischen Lebens; Bambusschilf ist darin ent-
halten ein Monocotyledon. Die 2te Schicht ist das
Flötzgebirge, secundäres Gebirge; die erste das

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4, Porphyre, ohne und mit Quarz; 5, Syenit, Gneiß,
Thonſchiefer. Der Syenit bildet gleichſam einen
Uebergang.

Betrachtet man von der Oberfläche der ErdeMonocotyledonen ſind
ſolche Baumgewächſe de-
ren Stämme keine
Jahresringe haben.
Palmen, Baumar-
tige Farrenkräuter.

nach ihrem Mittelpunkte hin, die Schichten, ſo fin-
det man zuerſt lockere Schichten, Süßwaſserfor-
mationen mit Thieren- und Pflanzenüber-
reſten, und zwiſchen letztern Dycotiledonen. –Dicotyledonen haben
Jahresringe, wie das
Laubholz in der tempe-
rirten Zone.

Dann folgen, 2, feſte Schichten von Sandſchein,
mit Ueberbleibſeln von Fiſchen, um kroko-
dylartigen Thieren: ſo wie an Pflanzen Mono-
cotyledonen. – Hierauf 3, Thonſchiefer, ſchwarzer
Kalk, Grauwacke, Kreide. – Dann 4, körniger
Feldſpath, Quarz und Granatartige Maſsen,
ohne organiſche Gebilde. – Urgebirge.

Die 3te Schicht wird Uebergangsgebirge genannt;
man findet hier gleichſam das Aufkeimen des
organiſchen Lebens; Bambusſchilf iſt darin ent-
halten ein Monocotyledon. Die 2te Schicht iſt das
Flötzgebirge, ſecundäres Gebirge; die erſte das

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[329/0337] 1 4, Porphyre, ohne und mit Quarz; 5, Syenit, Gneiß, Thonſchiefer. Der Syenit bildet gleichſam einen Uebergang. Betrachtet man von der Oberfläche der Erde nach ihrem Mittelpunkte hin, die Schichten, ſo fin- det man zuerſt lockere Schichten, Süßwaſserfor- mationen mit Thieren- und Pflanzenüber- reſten, und zwiſchen letztern Dycotiledonen. – Dann folgen, 2, feſte Schichten von Sandſchein, mit Ueberbleibſeln von Fiſchen, um kroko- dylartigen Thieren: ſo wie an Pflanzen Mono- cotyledonen. – Hierauf 3, Thonſchiefer, ſchwarzer Kalk, Grauwacke, Kreide. – Dann 4, körniger Feldſpath, Quarz und Granatartige Maſsen, ohne organiſche Gebilde. – Urgebirge. Monocotyledonen ſind ſolche Baumgewächſe de- ren Stämme keine Jahresringe haben. Palmen, Baumar- tige Farrenkräuter. Dicotyledonen haben Jahresringe, wie das Laubholz in der tempe- rirten Zone. Die 3te Schicht wird Uebergangsgebirge genannt; man findet hier gleichſam das Aufkeimen des organiſchen Lebens; Bambusſchilf iſt darin ent- halten ein Monocotyledon. Die 2te Schicht iſt das Flötzgebirge, ſecundäres Gebirge; die erſte das ter- r 2

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Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/337>, abgerufen am 24.11.2024.