Abbassiden, war die Blüthe der arabischen Litte- ratur. Die Araber legten in Aegypten Bibli- otheken an; diese vermehrten sich bald vom Orient bis tief in Spanien hinein.
Es ist schwierig zusammenzuzählen was alles vorn den Arabern geschah. - Sie beobachteten den Himmel, die Pflanzenm, Mineralien u.s.w. sie machten die ersten wirklichen Messun- gen, |: Mesopotamien :| erfanden neue In- strumente, und brachten die indischen Zahlen nach Europa, die wieder es erscheint durch den alten Verkehr der Indier, mit den Persern zuerst zu diesen kamen und nicht zu den Arabern übergingingen, im Anfang des 13ten Jahrhunderts. Sie hatten bestimmt auch Kenntnisse der Optik und der Refraction des Lichts.
Gewiß gründeten die Araber ihr Wissen auf Erfahrungen, die in griechischen und römi- schen Werken niedergelegt waren, aber für uns verloren gegangen sind.
Diese Werke waren ihnen so wichtig daß die Califen besondere Uebersetzungs-Ausschüsse errichten ließen.
Die
Abbaſsiden, war die Blüthe der arabiſchen Litte- ratur. Die Araber legten in Aegÿpten Bibli- otheken an; dieſe vermehrten ſich bald vom Orient bis tief in Spanien hinein.
Es iſt ſchwierig zuſammenzuzählen was alles vorn den Arabern geſchah. – Sie beobachteten den Himmel, die Pflanzenm, Mineralien u.ſ.w. ſie machten die erſten wirklichen Meſsun- gen, |: Meſopotamien :| erfanden neue In- ſtrumente, und brachten die indiſchen Zahlen nach Europa, die wieder es erſcheint durch den alten Verkehr der Indier, mit den Perſern zuerſt zu dieſen kamen und nicht zu den Arabern übergingingen, im Anfang des 13ten Jahrhunderts. Sie hatten beſtimmt auch Kenntniſse der Optik und der Refraction des Lichts.
Gewiß gründeten die Araber ihr Wiſsen auf Erfahrungen, die in griechiſchen und römi- ſchen Werken niedergelegt waren, aber für uns verloren gegangen ſind.
Dieſe Werke waren ihnen ſo wichtig daß die Califen beſondere Ueberſetzungs-Ausſchüſse errichten ließen.
Die
<TEI><text><body><divtype="session"n="7"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0037"n="29"/>
Abbaſsiden, war die Blüthe der arabiſchen Litte-<lb/>
ratur. Die Araber legten in Aegÿpten Bibli-<lb/>
otheken an; dieſe vermehrten ſich bald vom<lb/>
Orient bis tief in Spanien hinein.</p><lb/><p>Es iſt ſchwierig zuſammenzuzählen was alles<lb/>
vo<subst><delrendition="#ow">r</del><addplace="across">n</add></subst> den Arabern geſchah. – Sie beobachteten<lb/>
den Himmel, die Pflanzen<subst><delrendition="#ow">m</del><addplace="across">, M</add></subst>ineralien u.ſ.w.<lb/>ſie machten die erſten wirklichen Meſsun-<lb/>
gen, <metamark>|:</metamark> Meſopotamien <metamark>:|</metamark> erfanden neue In-<lb/>ſtrumente, und brachten die indiſchen Zahlen<lb/>
nach Europa, die wie<subst><delrendition="#ow">der</del><addplace="across"> es</add></subst> erſcheint durch den<lb/>
alten Verkehr der Indier, mit den Perſern<lb/>
zuerſt zu dieſen kamen und nicht zu den<lb/>
Arabern übergingingen, im Anfang des<lb/>
13ten Jahrhunderts. Sie hatten beſtimmt auch<lb/>
Kenntniſse der Optik und der Refraction<lb/>
des Lichts.</p><lb/><p>Gewiß gründeten die Araber ihr Wiſsen<lb/>
auf Erfahrung<addplace="intralinear">en</add>, die in griechiſchen und römi-<lb/>ſchen Werken niedergelegt waren, aber für<lb/>
uns verloren gegangen ſind.</p><lb/><p>Dieſe Werke waren ihnen ſo wichtig daß<lb/>
die Califen beſondere Ueberſetzungs-Ausſchüſse<lb/>
errichten ließen.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#u">Die</hi></fw><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[29/0037]
Abbaſsiden, war die Blüthe der arabiſchen Litte-
ratur. Die Araber legten in Aegÿpten Bibli-
otheken an; dieſe vermehrten ſich bald vom
Orient bis tief in Spanien hinein.
Es iſt ſchwierig zuſammenzuzählen was alles
von den Arabern geſchah. – Sie beobachteten
den Himmel, die Pflanzen, Mineralien u.ſ.w.
ſie machten die erſten wirklichen Meſsun-
gen, |: Meſopotamien :| erfanden neue In-
ſtrumente, und brachten die indiſchen Zahlen
nach Europa, die wie es erſcheint durch den
alten Verkehr der Indier, mit den Perſern
zuerſt zu dieſen kamen und nicht zu den
Arabern übergingingen, im Anfang des
13ten Jahrhunderts. Sie hatten beſtimmt auch
Kenntniſse der Optik und der Refraction
des Lichts.
Gewiß gründeten die Araber ihr Wiſsen
auf Erfahrungen, die in griechiſchen und römi-
ſchen Werken niedergelegt waren, aber für
uns verloren gegangen ſind.
Dieſe Werke waren ihnen ſo wichtig daß
die Califen beſondere Ueberſetzungs-Ausſchüſse
errichten ließen.
Die
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Anmerkungen zur Edition:
Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde
auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein
entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.
Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden
(S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die
dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern
gekennzeichnet.
Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige
Klammern gekennzeichnet.
[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/37>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.