Betrachtet man sie im ersten Fall, so sind im Allgemeinen die Winde erkältend, indem sie die Wolken verjagen und dadurch die Ausstralung | Radiation | der Erde vermehren. Parry bemerkt daß man bei einer Kälte von 37° unter dem Gefrier Punkt sehr gut aushalten konnte wenn kein Wind ging, aber bei dem geringsten Wind konnte man kaum 25° unter dem Gefr Punkt ertragen. Im andern Fall, indem man die Richtung der Winde betrachtet, kann man wieder 2 Fälle un- terscheiden: entweder man betrachtet sie nach den Cardinal Punkten, oder nach der Oberfläche von welcher der Wind herkommt. Die Land und Seewinde sind besonders in einem Meere das mit vielen Inseln bedeckt ist von sehr gro- ßer Wichtigkeit für die Schiffarth. Bevor man genau diese Winde kannte, mußte man große Umwege machen. So von Manila nach Peru, wo man in wenigen Tagen hinkommt, mußte man ? um zurück zu kommen weit nach Norden hin steuern und einen solchen Umweg machen, daß man einige Monate brauchte. Jezt ist dies nicht nöthig, wenn man auf den Wechsel der Land und Seewinde Acht giebt so ist es leicht direct zurück zu fahren.
Eben so ist es wenn man von Chili nach Peru will. Von Chili nach Guajaquil kommt man
in
Betrachtet man ſie im erſten Fall, ſo ſind im Allgemeinen die Winde erkältend, indem ſie die Wolken verjagen und dadurch die Ausſtralung | Radiation | der Erde vermehren. Parry bemerkt daß man bei einer Kälte von 37° unter dem Gefrier Punkt ſehr gut aushalten konnte wenn kein Wind ging, aber bei dem geringſten Wind konnte man kaum 25° unter dem Gefr Punkt ertragen. Im andern Fall, indem man die Richtung der Winde betrachtet, kann man wieder 2 Fälle un- terſcheiden: entweder man betrachtet ſie nach den Cardinal Punkten, oder nach der Oberfläche von welcher der Wind herkommt. Die Land und Seewinde ſind beſonders in einem Meere das mit vielen Inſeln bedeckt iſt von ſehr gro- ßer Wichtigkeit für die Schiffarth. Bevor man genau dieſe Winde kannte, mußte man große Umwege machen. So von Manila nach Peru, wo man in wenigen Tagen hinkommt, mußte man ? um zurück zu kommen weit nach Norden hin ſteuern und einen ſolchen Umweg machen, daß man einige Monate brauchte. Jezt iſt dies nicht nöthig, wenn man auf den Wechsel der Land und Seewinde Acht giebt ſo iſt es leicht direct zurück zu fahren.
Eben ſo iſt es wenn man von Chili nach Peru will. Von Chili nach Guajaquil kommt man
in
<TEI><text><body><divtype="session"n="48"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0466"/><p>Betrachtet man ſie im erſten Fall, ſo ſind im<lb/>
Allgemeinen die Winde erkältend, indem ſie die<lb/>
Wolken verjagen und dadurch die Ausſtralung<lb/>
| Radiation | der Erde vermehren. <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116048166 http://d-nb.info/gnd/116048166">Parry</persName></hi> bemerkt<lb/>
daß man bei einer Kälte von 37° unter dem<lb/>
Gefrier Punkt ſehr gut aushalten konnte wenn kein<lb/>
Wind ging, aber bei dem geringſten Wind konnte<lb/>
man kaum 25° unter dem Gefr Punkt ertragen.<lb/>
Im andern Fall, indem man die Richtung der<lb/>
Winde betrachtet, kann man wieder 2 Fälle un-<lb/>
terſcheiden: entweder man betrachtet ſie nach<lb/>
den Cardinal Punkten, oder nach der Oberfläche<lb/>
von welcher der Wind herkommt. Die Land und<lb/>
Seewinde ſind beſonders in einem Meere<lb/>
das mit vielen Inſeln bedeckt iſt von ſehr gro-<lb/>
ßer Wichtigkeit für die Schiffarth. Bevor man<lb/>
genau dieſe Winde kannte, mußte man große<lb/>
Umwege machen. So von Manila nach <hirendition="#aq">Peru</hi>,<lb/>
wo man in wenigen Tagen hinkommt, mußte man<lb/><noteplace="left"hand="#pencil">?<lb/></note>um zurück zu kommen weit nach Norden hin ſteuern<lb/>
und einen ſolchen Umweg machen, daß man einige<lb/>
Monate brauchte. Jezt iſt dies nicht nöthig, wenn<lb/>
man auf den Wechsel der Land und Seewinde Acht<lb/>
giebt ſo iſt es leicht direct zurück zu fahren.</p><lb/><p>Eben ſo iſt es wenn man von <hirendition="#aq">Chili</hi> nach <hirendition="#aq">Peru</hi><lb/>
will. Von <hirendition="#aq">Chili</hi> nach <hirendition="#aq">Guajaquil</hi> kommt man<lb/><fwtype="catch"place="bottom"><hirendition="#u">in</hi></fw><lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[0466]
Betrachtet man ſie im erſten Fall, ſo ſind im
Allgemeinen die Winde erkältend, indem ſie die
Wolken verjagen und dadurch die Ausſtralung
| Radiation | der Erde vermehren. Parry bemerkt
daß man bei einer Kälte von 37° unter dem
Gefrier Punkt ſehr gut aushalten konnte wenn kein
Wind ging, aber bei dem geringſten Wind konnte
man kaum 25° unter dem Gefr Punkt ertragen.
Im andern Fall, indem man die Richtung der
Winde betrachtet, kann man wieder 2 Fälle un-
terſcheiden: entweder man betrachtet ſie nach
den Cardinal Punkten, oder nach der Oberfläche
von welcher der Wind herkommt. Die Land und
Seewinde ſind beſonders in einem Meere
das mit vielen Inſeln bedeckt iſt von ſehr gro-
ßer Wichtigkeit für die Schiffarth. Bevor man
genau dieſe Winde kannte, mußte man große
Umwege machen. So von Manila nach Peru,
wo man in wenigen Tagen hinkommt, mußte man
um zurück zu kommen weit nach Norden hin ſteuern
und einen ſolchen Umweg machen, daß man einige
Monate brauchte. Jezt iſt dies nicht nöthig, wenn
man auf den Wechsel der Land und Seewinde Acht
giebt ſo iſt es leicht direct zurück zu fahren.
?
Eben ſo iſt es wenn man von Chili nach Peru
will. Von Chili nach Guajaquil kommt man
in
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Anmerkungen zur Edition:
Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde
auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein
entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.
Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden
(S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die
dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern
gekennzeichnet.
Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige
Klammern gekennzeichnet.
[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/466>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.