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[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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"Causalzusammenhang Bezug hat, von dem was die
"Vertheilung der Erscheinungen auf dem Erdkörper be-
"trifft |: wodurch sich z. B. Geologie und Geognosie [unleserliches Material]unterscheiden :|"

Man hat lange Zeit geglaubt, daß dem Menschen
allein Stimmenwerkzeuge gegeben wären, die
zu einer articulirten Sprache führen könnten. -
Vietasier und Camper glaubten daß bei den Affen eine
Sprache vermöge ihrer Organe nicht möglich wäre.
Die Neger pflegen zu sagen daß die Affen nur
heimlich sprachen, damit sie nicht von den Europäern
zur Arbeit gebraucht werden möchten. - Man hat
weit besser gesagt daß die Thiere nichts sprechen, weil
sie nicht zu sprechen haben. - Die Thiere haben nur
Gefühle, der Mensch articulirte Töne: es liegt dieß
nicht in den Sprachwerkzeugen, sondern vielmehr
in der Seelen Anlage der Sprache. In der Construction
der Organe ist nur wenig Unterschied zwischen dem
Menschen und den Wirbelthieren.

Das Merkwürdigste in der Gestalt des Menschen
ist das Uebergewicht des Gehirns; nicht in so fern es groß
an Quantität wäre, wie Sommerding dasselbe bei
den Schwein gezeigt hat, sondern wegen der beson-
dern Log[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]onität mit den Nerven. Dieses sowohl wie

die

Causalzuſammenhang Bezug hat, von dem was die
„Vertheilung der Erſcheinungen auf dem Erdkörper be-
„trifft |: wodurch ſich z. B. Geologie und Geognoſie [unleserliches Material]unterſcheiden :|

Man hat lange Zeit geglaubt, daß dem Menſchen
allein Stimmenwerkzeuge gegeben wären, die
zu einer articulirten Sprache führen könnten. –
Vietasier und Camper glaubten daß bei den Affen eine
Sprache vermöge ihrer Organe nicht möglich wäre.
Die Neger pflegen zu ſagen daß die Affen nur
heimlich ſprachen, damit ſie nicht von den Europäern
zur Arbeit gebraucht werden möchten. – Man hat
weit beſser geſagt daß die Thiere nichts ſprechen, weil
ſie nicht zu ſprechen haben. – Die Thiere haben nur
Gefühle, der Menſch articulirte Töne: es liegt dieß
nicht in den Sprachwerkzeugen, ſondern vielmehr
in der Seelen Anlage der Sprache. In der Conſtruction
der Organe iſt nur wenig Unterſchied zwiſchen dem
Menſchen und den Wirbelthieren.

Das Merkwürdigſte in der Geſtalt des Menſchen
iſt das Uebergewicht des Gehirns; nicht in ſo fern es groß
an Quantität wäre, wie Sommerding daſselbe bei
den Schwein gezeigt hat, ſondern wegen der beson-
dern Log[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]onität mit den Nerven. Dieſes ſowohl wie

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[0620] „Causal Zuſammenhang Bezug hat, von dem was die „Vertheilung der Erſcheinungen auf dem Erdkörper be- „trifft |: wodurch ſich z. B. Geologie und Geognoſie unterſcheiden :| Man hat lange Zeit geglaubt, daß dem Menſchen allein Stimmenwerkzeuge gegeben wären, die zu einer articulirten Sprache führen könnten. – Vietasier und Camper glaubten daß bei den Affen eine Sprache vermöge ihrer Organe nicht möglich wäre. Die Neger pflegen zu ſagen daß die Affen nur heimlich ſprachen, damit ſie nicht von den Europäern zur Arbeit gebraucht werden möchten. – Man hat weit beſser geſagt daß die Thiere nichts ſprechen, weil ſie nicht zu ſprechen haben. – Die Thiere haben nur Gefühle, der Menſch articulirte Töne: es liegt dieß nicht in den Sprachwerkzeugen, ſondern vielmehr in der Seelen Anlage der Sprache. In der Conſtruction der Organe iſt nur wenig Unterſchied zwiſchen dem Menſchen und den Wirbelthieren. Das Merkwürdigſte in der Geſtalt des Menſchen iſt das Uebergewicht des Gehirns; nicht in ſo fern es groß an Quantität wäre, wie Sommerding daſselbe bei den Schwein gezeigt hat, ſondern wegen der beson- dern Logonität mit den Nerven. Dieſes ſowohl wie die

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Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/620>, abgerufen am 22.11.2024.