Nordischer [Mercurius]. Nr. 43, Hamburg, 1685.dann vergangen Sonnabendt und Sonntag die Orde/ so das Warschau vom 25 May. Es soll zwar der Reichstag täglich ja fast stündlich seine ein-
dann vergangen Sonnabendt und Sonntag die Orde/ so das Warschau vom 25 May. Es soll zwar der Reichstag täglich ja fast stündlich seine ein-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0007" n="[7]"/> dann vergangen Sonnabendt und Sonntag die Orde/ so das<lb/> Proviant nach Caminiec convoiret/ mit dem Lipker und Bau-<lb/> ren biß an Storpe gestreiffet/ alle Dörffer verwüstet/ viel Leu-<lb/> te niedergehauen/ und die andern in die Dienstbarkeit genom-<lb/> men; Es hat ihnen niemand Wiederstandt thun können/ dahero<lb/> sie biß an Brzesan gangen/ und des Herrn Castellan Crakowsky<lb/> Diener gefangen genommen; Unter Podhayice auff der<lb/> Vorstadt haben sie alles Vieh und die Pferde weggenom-<lb/> men; Es sind ewar aus der Stadt über dreyßig gute al-<lb/> te Mußquetirer ausgangen/ um den Feind zu inhibiren/<lb/> und das Vieh wieder abzunehmen/ konten aber zur Action nicht<lb/> kommen/ dahero sie alle gefangen wurden: Der gemeine Pöbel<lb/> und Land-Volck führen sie selbst an/ und persuadiren dieselbe biß<lb/> unter Lemberg/ Gott aber hat solches biß zu dieser Zeit nicht ge-<lb/> schehen lassen. Von des Hn. Lazinsky Division sind etliche Com-<lb/> pagnien vor 24. Tagen unter Miedzyboß gangen/ welche die<lb/> Türcken angefallen/ derer zimlich viele geschlagen/ einige gefan-<lb/> gen/ auch 3. Fahnen ihnen abgenommen. Von einer Brücke<lb/> die über den Dniester unter Chocim sol auffgebauet sein/ wil<lb/><supplied cert="low">nun</supplied> gewiß berichten.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Warschau vom 25 May.</head><lb/> <p>Es soll zwar der Reichstag täglich ja fast stündlich seine<lb/> Endschafft erreichen/ den die nohtwendigsten Materien schon<lb/> abgehandelt/ und ab Constitutionem gebracht/ auch unterschied-<lb/> liche Landbohten allbereit von hier abgereiset sind/ nichts desto<lb/> weniger werden dennoch immer neue Sachen zur Bahn ge-<lb/> bracht/ die den Schluß auffhalten und verzögern/ deßwegen<lb/> dann auch heute der Schluß dieses Convents hat müssen biß<lb/> morgen prolongiret werden/ stehet auch zu besorgen/ daß wir<lb/> die Endschafft schwerlich vor den Sonnabendt vor Pfingsten/<lb/> gleich wie vor 2 Jahren geschehen/ haben werden. Die Mor-<lb/> steinische Sache verursachet annoch grosse Schwürigkeiten/<lb/> ohngeachtet selbige per Decretum in terminiret. Die<lb/> Groß-Pohlen und Masuren wollen selbige in gewissen Sa-<lb/> chen wiederum auff künfftigen Reichstag vor die gantze<lb/> Republicq gebracht haben/ und daß dieses in <supplied cert="low">ge</supplied>-<lb/> genwärtiger Constitution soll eingezogen werden/ hergegen be-<lb/> gehren die Morsteinischen Patrones/ daß das Königliche<lb/> Decret in seinem <supplied cert="low">Rigor</supplied>/ und künfftig nach demselben<lb/> in dieser Sache möge verfahren werden. Es wollen auch<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ein-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[7]/0007]
dann vergangen Sonnabendt und Sonntag die Orde/ so das
Proviant nach Caminiec convoiret/ mit dem Lipker und Bau-
ren biß an Storpe gestreiffet/ alle Dörffer verwüstet/ viel Leu-
te niedergehauen/ und die andern in die Dienstbarkeit genom-
men; Es hat ihnen niemand Wiederstandt thun können/ dahero
sie biß an Brzesan gangen/ und des Herrn Castellan Crakowsky
Diener gefangen genommen; Unter Podhayice auff der
Vorstadt haben sie alles Vieh und die Pferde weggenom-
men; Es sind ewar aus der Stadt über dreyßig gute al-
te Mußquetirer ausgangen/ um den Feind zu inhibiren/
und das Vieh wieder abzunehmen/ konten aber zur Action nicht
kommen/ dahero sie alle gefangen wurden: Der gemeine Pöbel
und Land-Volck führen sie selbst an/ und persuadiren dieselbe biß
unter Lemberg/ Gott aber hat solches biß zu dieser Zeit nicht ge-
schehen lassen. Von des Hn. Lazinsky Division sind etliche Com-
pagnien vor 24. Tagen unter Miedzyboß gangen/ welche die
Türcken angefallen/ derer zimlich viele geschlagen/ einige gefan-
gen/ auch 3. Fahnen ihnen abgenommen. Von einer Brücke
die über den Dniester unter Chocim sol auffgebauet sein/ wil
nun gewiß berichten.
Warschau vom 25 May.
Es soll zwar der Reichstag täglich ja fast stündlich seine
Endschafft erreichen/ den die nohtwendigsten Materien schon
abgehandelt/ und ab Constitutionem gebracht/ auch unterschied-
liche Landbohten allbereit von hier abgereiset sind/ nichts desto
weniger werden dennoch immer neue Sachen zur Bahn ge-
bracht/ die den Schluß auffhalten und verzögern/ deßwegen
dann auch heute der Schluß dieses Convents hat müssen biß
morgen prolongiret werden/ stehet auch zu besorgen/ daß wir
die Endschafft schwerlich vor den Sonnabendt vor Pfingsten/
gleich wie vor 2 Jahren geschehen/ haben werden. Die Mor-
steinische Sache verursachet annoch grosse Schwürigkeiten/
ohngeachtet selbige per Decretum in terminiret. Die
Groß-Pohlen und Masuren wollen selbige in gewissen Sa-
chen wiederum auff künfftigen Reichstag vor die gantze
Republicq gebracht haben/ und daß dieses in ge-
genwärtiger Constitution soll eingezogen werden/ hergegen be-
gehren die Morsteinischen Patrones/ daß das Königliche
Decret in seinem Rigor/ und künfftig nach demselben
in dieser Sache möge verfahren werden. Es wollen auch
ein-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDer Erscheinungsort Hamburg und der Verlag Friedr… [mehr] Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-03-30T10:13:58Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-03-30T10:13:58Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |