Nordischer [Mercurius]. Nr. 43, Hamburg, 1685.halben ist S. M. begehren/ daß E. L. sich beysammen thun/ Roermond vom 2 Junii. Die letzte Briefe von Wien melden/ daß daselbst auß Ober- Amsterdam vom 4. Juny. Am Sonnabendt ging ein Unter-Sch[aur] von hin- Lemberg vom 17 May. Hier lauffen continuirlich Zeitungen ein von des Feindes dann
halben ist S. M. begehren/ daß E. L. sich beysammen thun/ Roermond vom 2 Junii. Die letzte Briefe von Wien melden/ daß daselbst auß Ober- Amsterdam vom 4. Juny. Am Sonnabendt ging ein Unter-Sch[aur] von hin- Lemberg vom 17 May. Hier lauffen continuirlich Zeitungen ein von des Feindes dann
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0006" n="[6]"/> halben ist S. M. begehren/ daß E. L. sich beysammen thun/<lb/> und einen erwehlen/ indem S. K. M. um Glocke 4 Uhr Nach-<lb/> mittag angesetzet haben/ wiederum auffgewartet zu werden.<lb/> Das Unter-Hauß hat sich hierauff zurück begeben/ und zur be-<lb/> stimten Stunde wieder erschienen/ worauff Sr. John Trever<lb/> als ihrem Sprecher (welchen sie darzu einhellig erwehlet) den<lb/> Siegelbewahrer antwortete/ daß derselbe ihm zugefallen sein<lb/> möchte/ um wegen seiner Unbeqvemligkeit/ dieses Ampts erlas-<lb/> sen zu werden. Es antwortete ihm aber der Lord Siegelbe-<lb/> wahrer wieder/ daß S. M. wol vergnügt wären/ und ihm qva-<lb/> lificirt zu diesen Dienst erachteten: Hierauff fing der Sprächer<lb/> an zu reden/ daß er den König vor seine gute Intention sehr be-<lb/> danckte/ darauff er im Nahmen alle <supplied cert="low">Gommors</supplied> von Engelandt<lb/> sehr demüthigst ersuchte/ ihnen Freyheit zu reden/Versiche-<lb/> rung von ihre Persohnen und Dieners/ vor Gutheissung von<lb/> aller künfftigen Proceduren und seiner eigenen Persohn Ver-<lb/> brechen halber zu perdonniren/ welches ihm durch den Segel-<lb/> bewahrer versichert wurde/ worauff daß Unter-Hauß sich wie-<lb/> derum voneinander that/ und biß morgen adjournirte.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Roermond vom 2 Junii.</head><lb/> <p>Die letzte Briefe von Wien melden/ daß daselbst auß Ober-<lb/> Ungarn durch einen Expressen die Zeitung eingelauffen/ daß das<lb/> Castell Ungwar per Accord sich an Hn. General Schultzen sich<lb/> ergeben hätte. Die Troupen welche nachgeschickt vor Neu-<lb/> wären ebenfalls angelanget/ wordurch der Orth solcher gestallt<lb/> eingeschlossen/ daß die Türcken denselben schwer sich werden<lb/> entsetzen. Wird also kein ander Facit gemachet/ als daß die darin<lb/> liegende Besatzung durch Mangel und Noth endlich genöthigt<lb/> werde/ sich zu ergeben/ und möchte vielleicht solches noch ehen-<lb/> der geschehen/ ehe und bevor die Haupt-Armee darzu komt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Amsterdam vom 4. Juny.</head><lb/> <p>Am Sonnabendt ging ein Unter-Sch<supplied cert="low">aur</supplied> von hin-<lb/> nen nach Harburg ins Lünenburgische/ den bekandten<lb/> Mörder anhero zu bringen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Lemberg vom 17 May.</head><lb/> <p>Hier lauffen continuirlich Zeitungen ein von des Feindes<lb/> Steiffen/ und daß viel Volck von ihnen in die Sclaverey ge-<lb/> nommen wird/ viel Land und Dörffer verwüstet werden/ wie<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dann</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[6]/0006]
halben ist S. M. begehren/ daß E. L. sich beysammen thun/
und einen erwehlen/ indem S. K. M. um Glocke 4 Uhr Nach-
mittag angesetzet haben/ wiederum auffgewartet zu werden.
Das Unter-Hauß hat sich hierauff zurück begeben/ und zur be-
stimten Stunde wieder erschienen/ worauff Sr. John Trever
als ihrem Sprecher (welchen sie darzu einhellig erwehlet) den
Siegelbewahrer antwortete/ daß derselbe ihm zugefallen sein
möchte/ um wegen seiner Unbeqvemligkeit/ dieses Ampts erlas-
sen zu werden. Es antwortete ihm aber der Lord Siegelbe-
wahrer wieder/ daß S. M. wol vergnügt wären/ und ihm qva-
lificirt zu diesen Dienst erachteten: Hierauff fing der Sprächer
an zu reden/ daß er den König vor seine gute Intention sehr be-
danckte/ darauff er im Nahmen alle Gommors von Engelandt
sehr demüthigst ersuchte/ ihnen Freyheit zu reden/Versiche-
rung von ihre Persohnen und Dieners/ vor Gutheissung von
aller künfftigen Proceduren und seiner eigenen Persohn Ver-
brechen halber zu perdonniren/ welches ihm durch den Segel-
bewahrer versichert wurde/ worauff daß Unter-Hauß sich wie-
derum voneinander that/ und biß morgen adjournirte.
Roermond vom 2 Junii.
Die letzte Briefe von Wien melden/ daß daselbst auß Ober-
Ungarn durch einen Expressen die Zeitung eingelauffen/ daß das
Castell Ungwar per Accord sich an Hn. General Schultzen sich
ergeben hätte. Die Troupen welche nachgeschickt vor Neu-
wären ebenfalls angelanget/ wordurch der Orth solcher gestallt
eingeschlossen/ daß die Türcken denselben schwer sich werden
entsetzen. Wird also kein ander Facit gemachet/ als daß die darin
liegende Besatzung durch Mangel und Noth endlich genöthigt
werde/ sich zu ergeben/ und möchte vielleicht solches noch ehen-
der geschehen/ ehe und bevor die Haupt-Armee darzu komt.
Amsterdam vom 4. Juny.
Am Sonnabendt ging ein Unter-Schaur von hin-
nen nach Harburg ins Lünenburgische/ den bekandten
Mörder anhero zu bringen.
Lemberg vom 17 May.
Hier lauffen continuirlich Zeitungen ein von des Feindes
Steiffen/ und daß viel Volck von ihnen in die Sclaverey ge-
nommen wird/ viel Land und Dörffer verwüstet werden/ wie
dann
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