[Nordischer Mercurius]. Hamburg, Februar 1673, S. 79–86.Februarius. seinen March genommen hatte/ auch den unsern genommen und dafur gehalten/ daß man von disem Wege weniger/ als von dem nach Tongern/ arg- wahnen würde. Als wir kaum 6. Stunden von dan- nen waren/ traffen wir einige hintergeblibene an/ die ich alsobald absetzen und außzihen liße/ damit sie dem Läger nicht folgen/ und Bericht von uns thun könn- ten/ sondern sich vilmehr wegen des strengen Frosts nach den Dörffern begeben musten/ um sich zuerwärmen. In der Nacht kamen wir nahe Perruy/ woselbst die Holländ. Fuß-Völcker in 1600. starck die Reiter aber/ die dise convoyrten/ in den Dörffern über die Land-Straße biß auff Gemlour logirt lagen. Wie wir auch noch mehr Troupen vernahmen/ so wurden wir genöhtiget/ uns nach der rechten Seiten zuwenden/ und einen sehr beschwerlichen Umweg zu nehmen/ um ihnen nicht in das Gesicht/ sondern in das Holtz bey Me- lot zukommen. Als nun der Tag anbrach/ eilete ich wenig/ um des Feindes Auffbruch zuerwarten/ welches nur zu gutem Vortheile war: Dann so bald ich aus dem Walde hervor kam/ fundten wir alsofort das Läger eines Spanischen Regiments von der Infanterie vor uns/ und gerihten wir mitten darunter/ ehe sie unser gewahr wurden. Ob sie zwar endlich von uns argwahneten/ so haben sie doch/ weil zu lang verweilet war/ keinen Lärmen machen
Februarius. seinen March genommen hatte/ auch den unsern genommen und dafur gehalten/ daß man von disem Wege weniger/ als von dem nach Tongern/ arg- wahnen würde. Als wir kaum 6. Stunden von dan- nen waren/ traffen wir einige hintergeblibene an/ die ich alsobald absetzen und außzihen liße/ damit sie dem Läger nicht folgen/ und Bericht von uns thun köñ- ten/ sondern sich vilmehr wegen des strengen Frosts nach den Dörffern begeben musten/ um sich zuerwärmen. In der Nacht kamen wir nahe Perruy/ woselbst die Holländ. Fuß-Völcker in 1600. starck die Reiter aber/ die dise convoyrten/ in den Dörffern über die Land-Straße biß auff Gemlour logirt lagen. Wie wir auch noch mehr Troupen vernahmen/ so wurden wir genöhtiget/ uns nach der rechten Seiten zuwenden/ und einen sehr beschwerlichen Umweg zu nehmen/ um ihnen nicht in das Gesicht/ sondern in das Holtz bey Me- lot zukommen. Als nun der Tag anbrach/ eilete ich wenig/ um des Feindes Auffbruch zuerwarten/ welches nur zu gutem Vortheile war: Dann so bald ich aus dem Walde hervor kam/ fundten wir alsofort das Läger eines Spanischen Regiments von der Infanterie vor uns/ und gerihten wir mitten darunter/ ehe sie unser gewahr wurden. Ob sie zwar endlich von uns argwahneten/ so haben sie doch/ weil zu lang verweilet war/ keinen Lärmen machen
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Februarius.
seinen March genommen hatte/ auch den unsern
genommen und dafur gehalten/ daß man von disem
Wege weniger/ als von dem nach Tongern/ arg-
wahnen würde. Als wir kaum 6. Stunden von dan-
nen waren/ traffen wir einige hintergeblibene an/ die
ich alsobald absetzen und außzihen liße/ damit sie dem
Läger nicht folgen/ und Bericht von uns thun köñ-
ten/ sondern sich vilmehr wegen des strengen Frosts
nach den Dörffern begeben musten/ um sich
zuerwärmen. In der Nacht kamen wir nahe
Perruy/ woselbst die Holländ. Fuß-Völcker in
1600. starck die Reiter aber/ die dise convoyrten/
in den Dörffern über die Land-Straße biß auff
Gemlour logirt lagen. Wie wir auch noch mehr
Troupen vernahmen/ so wurden wir genöhtiget/
uns nach der rechten Seiten zuwenden/ und einen
sehr beschwerlichen Umweg zu nehmen/ um ihnen
nicht in das Gesicht/ sondern in das Holtz bey Me-
lot zukommen. Als nun der Tag anbrach/ eilete
ich wenig/ um des Feindes Auffbruch zuerwarten/
welches nur zu gutem Vortheile war: Dann so
bald ich aus dem Walde hervor kam/ fundten wir
alsofort das Läger eines Spanischen Regiments
von der Infanterie vor uns/ und gerihten wir
mitten darunter/ ehe sie unser gewahr wurden. Ob
sie zwar endlich von uns argwahneten/ so haben
sie doch/ weil zu lang verweilet war/ keinen Lärmen
machen
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(2020-03-30T10:28:25Z)
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