Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Nordischer Mercurius]. Hamburg, März 1673, S. 141–148.

Bild:
<< vorherige Seite

Martius.

sagt/ daß er jährlich ein großes in Renten verlaßen
habe. Alle diser Stadt Poeten sind nun geschäff-
tig seinen Tod mit ihren klugen Erfindungen zu
erheben/ wovon künfftig etwan zur Belustigung cu-
rioser Geister etwas kan mitgetheilet werden.


Westfahlen.
Rinteln vom 2. Martij.

Wir verfallen hirum fast in allerley Völcker Ge-
walt/ und können die Fridlibende Musen in ihrer
liblichen Harmonie vor den rummlenden Drom-
meln und anderm Waffen-Geräusche allhier kaum
gehöret werden. Dises ging alles hin/ wann nur
der arme Land-Mann und wir künfftig mit ihnen
so gar der Lebens-Mittel nicht benommen wür-
den. GOtt gebe/ daß die magern Ungarische Wür-
mer/ welche der fetten Meister geworden sind/ un-
serer so lange Jahre fett gewesener Kühe sich nicht
etlich bemächtigen. Der Brodt- und aller anderer
Mangel erstreckt sich in disen Landen schon weit/
und ist von der Korn-Saat/ die von den vilen Pfer-
den abgefreßen und vertreten wird/ leyder! wenig
zu hoffen.

Münster vom 10. Martij.
styl. nov.

Ich habe jüngst berichtet/ wie wir in 48.

Stun-

Martius.

sagt/ daß er jährlich ein großes in Renten verlaßen
habe. Alle diser Stadt Poeten sind nun geschäff-
tig seinen Tod mit ihren klugen Erfindungen zu
erheben/ wovon künfftig etwan zur Belustigung cu-
rioser Geister etwas kan mitgetheilet werden.


Westfahlen.
Rinteln vom 2. Martij.

Wir verfallen hirum fast in allerley Völcker Ge-
walt/ und können die Fridlibende Musen in ihrer
liblichen Harmonie vor den rummlenden Drom-
meln und anderm Waffen-Geräusche allhier kaum
gehöret werden. Dises ging alles hin/ wann nur
der arme Land-Mann und wir künfftig mit ihnen
so gar der Lebens-Mittel nicht benommen wür-
den. GOtt gebe/ daß die magern Ungarische Wür-
mer/ welche der fetten Meister geworden sind/ un-
serer so lange Jahre fett gewesener Kühe sich nicht
etlich bemächtigen. Der Brodt- und aller anderer
Mangel erstreckt sich in disen Landen schon weit/
und ist von der Korn-Saat/ die von den vilen Pfer-
den abgefreßen und vertreten wird/ leyder! wenig
zu hoffen.

Münster vom 10. Martij.
styl. nov.

Ich habe jüngst berichtet/ wie wir in 48.

Stun-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="jArticle" n="2">
          <p><pb facs="#f0004" n="144"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#aq">Martius</hi>.</fw><lb/>
sagt/ daß er jährlich ein großes in Renten verlaßen<lb/>
habe. Alle diser Stadt Poeten sind nun geschäff-<lb/>
tig seinen Tod mit ihren klugen Erfindungen zu<lb/>
erheben/ wovon künfftig etwan zur Belustigung cu-<lb/>
rioser Geister etwas kan mitgetheilet werden.</p>
        </div><lb/>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Westfahlen.</head><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head>Rinteln vom 2. Martij.</head><lb/>
          <p>Wir verfallen hirum fast in allerley Völcker Ge-<lb/>
walt/ und können die Fridlibende Musen in ihrer<lb/>
liblichen Harmonie vor den rummlenden Drom-<lb/>
meln und anderm Waffen-Geräusche allhier kaum<lb/>
gehöret werden. Dises ging alles hin/ wann nur<lb/>
der arme Land-Mann und wir künfftig mit ihnen<lb/>
so gar der Lebens-Mittel nicht benommen wür-<lb/>
den. GOtt gebe/ daß die magern Ungarische Wür-<lb/>
mer/ welche der fetten Meister geworden sind/ un-<lb/>
serer so lange Jahre fett gewesener Kühe sich nicht<lb/>
etlich bemächtigen. Der Brodt- und aller anderer<lb/>
Mangel erstreckt sich in disen Landen schon weit/<lb/>
und ist von der Korn-Saat/ die von den vilen Pfer-<lb/>
den abgefreßen und vertreten wird/ leyder! wenig<lb/>
zu hoffen.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head>Münster vom 10. Martij.<lb/>
styl. nov.</head><lb/>
          <p>Ich habe jüngst berichtet/ wie wir in 48.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Stun-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[144/0004] Martius. sagt/ daß er jährlich ein großes in Renten verlaßen habe. Alle diser Stadt Poeten sind nun geschäff- tig seinen Tod mit ihren klugen Erfindungen zu erheben/ wovon künfftig etwan zur Belustigung cu- rioser Geister etwas kan mitgetheilet werden. Westfahlen. Rinteln vom 2. Martij. Wir verfallen hirum fast in allerley Völcker Ge- walt/ und können die Fridlibende Musen in ihrer liblichen Harmonie vor den rummlenden Drom- meln und anderm Waffen-Geräusche allhier kaum gehöret werden. Dises ging alles hin/ wann nur der arme Land-Mann und wir künfftig mit ihnen so gar der Lebens-Mittel nicht benommen wür- den. GOtt gebe/ daß die magern Ungarische Wür- mer/ welche der fetten Meister geworden sind/ un- serer so lange Jahre fett gewesener Kühe sich nicht etlich bemächtigen. Der Brodt- und aller anderer Mangel erstreckt sich in disen Landen schon weit/ und ist von der Korn-Saat/ die von den vilen Pfer- den abgefreßen und vertreten wird/ leyder! wenig zu hoffen. Münster vom 10. Martij. styl. nov. Ich habe jüngst berichtet/ wie wir in 48. Stun-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Hamburg und der Verlag Georg … [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-03-30T10:29:34Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-03-30T10:29:34Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Correctio nicht erfolgender Sachen im vergangenen Monate findet sich am Ende der letzten Ausgabe des jeweiligen Monats statt wie in den Bildquellen der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen am Anfang der ersten Ausgabe des Folgemonats. Zwischentitel mit dem Monatsnamen wurden nicht übernommen.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nordischermercurius0019_1673
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nordischermercurius0019_1673/4
Zitationshilfe: [Nordischer Mercurius]. Hamburg, März 1673, S. 141–148, hier S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nordischermercurius0019_1673/4>, abgerufen am 20.05.2024.