Neue Rheinische Zeitung. Nr. 15. Köln, 15. Juni 1848.aus städtischen Beamten gewählt und dessen erste Kammer, auch bei günstigerer Zusammensetzung der zweiten, jedem vernünftigen Fortschritt widerstrebt. Auf diesen Landtag, den nicht das Volk wählte, stützt sich das Ministerium! Die zweite Kammer vertheidigt das Zweikammersystem, also das Interesse des Adels, sie versuchte nicht die vom Ministerium angeordneten indirekten Wahlen zum Parlament in Frankfurt anzufechten, sie verlangte nicht Rechenschaft über die vom Ministerium verausgabten Gelder. Was that das Ministerium ferner? Nicht genug, daß es durch die indirekten Wahlen die Meinung des Volkes verfälschte (denn das Volk weiß eher Einen zu wählen als dreißig!); es ließ eine Untersuchung einleiten gegen die Waldenburger Bürger, welche die Anmaßung ihres Duodezfürsten gezüchtigt hatten, und ließ jene Bürger, statt der volksfeindlichen Beamten, ins Gefängniß werfen. Der Minister verwies den Drechslergesellen Büttner aus Chemnitz, er verhaftete in der Person des Leipziger Kriminalamts den Arbeiter Leonhardt, weil er an Soldaten einen "Soldatenkatechismus" vertheilt hatte, auf Antrag des Kriegskommando. Als der demokratische Verein zu Leipzig dagegen Protest erhob, beschuldigte ihn der Minister Oberländer in der zweiten Kammer eines "anarchischen Strebens." Und fördert der Minister die Anarchie nicht, wenn er durch Verhaftungen das Volk aufregt? Durch den Beifall, den ein großer Theil der Ständemitglieder dem Minister zollte, hat sich die Kammer zum Polizei-Institut herabgewürdigt, wie ein Abgeordneter richtig bemerkte. Am 8. Juni erschien ein Erlaß, der jeder Willkür, jeder polizeilichen Scheußlichkeit Thor und Thür öffnete. Dennoch darf kein Verein Dinge besprechen, die gegen das Kriminalgesetzbuch verstoßen - wo wäre hier die Gränze? Das alte Kriminalgesetzbuch ist ja die Legitimation aller gegenrevolutionären Handlungsweise. Nur die Besitzer des Ehrenbürgerrechts dürfen Vereine gründen, und muß davon bis aufs Kleinste Anzeige bei der Behörde vorher gemacht werden. Am 4. Juni erläßt der Justizminister eine Verordnung, wonach die Presse ganz in die Gewalt des heimlichen Gerichts gegeben und die Behörden zu Verfolgungen gegen die Presse förmlich angehetzt werden. Hat das Volk den Minister erhoben, um die Vereinsfreiheit, die Preßfreiheit uns zu verkümmern, die allgemeine Volkswahl zu hintertreiben? Doch das liberale Ministerium macht durch weise administrative ökonomische Maßregeln wieder gut, was es in politicis versündigt. Seine eigenen hohen Gehalte hat es ungeschmälert erhalten, aber die Gewerbsteuer hat es verdoppelt. Verdoppelt der Staat nicht die Fruchtbarkeit der Industrie, indem er doppelt so viel goldene Aepfel von ihr abschüttelt, wie früher? Lemberg, 6. Mai. Den Aufhetzern, die sehr gern die Polen hier zu einem Aufstande verleiten möchten, scheint man auf der Spur zu sein. Die schändlichen Umtriebe dieser Menschen dürften wohl bald aufgedeckt werden. Man scheint es hauptsächlich auf die hier weilenden Emigranten, die erst vor Kurzem aus Frankreich zurückgekehrt sind, abgesehen zu haben. Man möchte ebenso, wie in Krakau am 26. April, irgend eine Veranlassung haben, um sich ihrer zu entledigen. In dem vom Gouverneur Stadion errichteten Beirath, einer Art Comite, bestehend aus unpopulären Polen und Beamten, welches gegen den hiesigen Nationalrath ein Gegengewicht bilden soll, hat, wie bestimmt versichert wird, einer von jenen unverbesserlichen Aristokraten, der Fürst Karl Jablonowski, den Vorschlag gemacht, die Emigranten aus dem Lande zu schaffen. - Dieselben haben nun in Bezug auf die von dem hiesigen Nationalrathe erlassene Warnung, es solle sich Niemand von den böswilligen Menschen, die alles aufbieten, um es zu einem Zusammenstoß zwischen den Polen und dem Militär zu bringen, verführen lassen, an die Redaktion der Gazeta Narodowa, dem Organe des Nationalrathes, ein Schreiben erlassen, worin sie erklären, daß sie in Bezug auf die Bewegung, die man hier provociren wollte, der Ansicht des Nationalrathes beitreten, und betrachten diese Provocirung als eine Fortsetzung der die Menschheit schändenden Krakauer Scenen vom 26. April als ein Werk der Moskowiter, welches besonders gegen sie, die Emigranten, gerichtet ist. - Von welcher Seite die Aufhetzungen ausgehen, davon gibt nachfolgendes Faktum einen Beweis. Am 25. Mai ergriffen hiesige Studenten einen gewissen Maler Julius Seher, ehemaligen Militär, wie er eben russinische Bauern zur Ermordung ihrer Herren aufreizte. Trotzdem daß dieser Mensch dies eingestanden und zu Protokoll gegeben, daß er einige Namen, die bald veröffentlicht werden sollen, genannt hat, daß man ihn dem Magistrate überliefert hat, zweifelt man, ob er bestraft werden wird, denn der Gouverneur Stadion hat seine Unzufriedenheit darüber laut zu erkennen gegeben, daß man dieses Subjekt arretirt hat, und daß sich die Studenten in Sachen mischen, die sie nichts angehen. - Unter den russinischen Bauern scheint ein guter Geist erweckt zu sein. Auch sie scheinen von nun an es mit den Polen halten zu wollen. So erschienen vor mehreren Tagen im hiesigen russinischen Nationalrathe zwei Bauern. Einige Mitglieder des Rathes sprachen zu ihnen, unter Anderem Kaspar Cieglewicz, der erst kürzlich vom Spielberge zurückgekehrt ist. (Er ist der Verfasser einiger trefflicher russinischer Lieder, die er dem Volke vorsang, und welche auf diese Weise zu Volksliedern wurden. Dieser Lieder halber ist er zu 15 Jahre Gefängniß verurtheilt worden.) Ein Mitglied trug einige Strophen einer Dumka (Elegie) vor. Das Auge der Bauern erglühte vor Begeisterung. "Oh, wir kennen den Namen des Dichters," sagte einer von ihnen, Hrye Holowatz, indem er auf Cieglewicz wies - "wir kennen ihn aus seinen Liedern, wenn Trauer unser Herz erfüllt. Du warst unser Märtyrer, für uns hast Du im Gefängnisse Thränen vergossen, Gott möge Dich dafür belohnen! Wir freuen uns, daß wir Dich sehen, und daß wir Dir dies sagen können. Doch unser Märtyrer Theophil Wiszniowski, wird uns nicht mehr sehen. Wir wollen morgen zu seinem Grabe gehen, seine Ruhestätte mit unseren Thränen benetzen. Vielleicht wird dies seine Seele im Himmel sehen und sich darob freuen. Es waren unter uns Menschen, die uns in Freunde und Feinde getrennt haben; aber (hier stand er auf und hob die Hände gen Himmel) so wahr ein Gott im Himmel ist, so wahr muß hier auf Erden Eintracht zwischen Polen und Russinen herrschen." (Schles. Z.)Schweiz.
Zürich, 8. Juni. Der Vorschlag des Hrn. Ochsenbein, das Berner Regiment aus Neapel zurückzurufen und damit die Verpflichtungen des Königs zu übernehmen, wird an dem Finanzpunkt scheitern, da hiezu jährlich 200,000 Fr. nöthig wären, worüber jetzt Bern gewiß nicht verfügen kann. (Sch. M.)Italien.
* Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. * Turin, 7. Juni. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Französische Republik.
12 Paris, 12. Juni. Depuis que nous sommes en republique, rien ne va. So heißt es allgemein in der Sprache der ehrlichen Bourgeois, der ehrlichen Republikaner, der Leute vom National sowohl als der von der Reforme. "Es will nichts vorwärts gehen, seit wir in die Republik hineingefahren sind." "Depuis que nous sommes en republique." Keinem Menschen würde es eingefallen sein zu sagen : on est en monarchie, d. h. die Monarchie als etwas Passives zu nehmen, das Einen sanft umwebt. Aber man sagt : on est en robe de chambre, man ist im Schlafrocke, warum sollte man nicht auch sagen können : on est en republique. Die Republik, meinten die Leute vom National, sei der Schlafrock, den man nur anzuziehen brauche, um sich wohl gemüthlich und behaglich zu finden. Diesen Schlafrock haben sie denn auch angezogen, und jetzt stehn sie da und können nicht vorwärts. Nun gehen sie hin und holen die ganze alte republikanische Toilette hervor, die weißen Westen mit den breiten Ueberschlägen a la Robespierre, die Gardemarine-Uniform mit rothem Revers, den republikanischen Hut mit den rothen Federn , und wenn man so einen Garde-Republikaner zu Pferde durch die Straßen von Paris reiten sieht, dann mag man sich wohl einen Augenblick träumen lassen: on est en republique : die Republick reitet mitten durch Paris. Sie haben Alles, was sie wünschen. Die Leute des National sind Siegelbewahrer, Bürgermeister der Republik, bis später, wo sie die Konsuln und Senatoren werden, und die Republik geht nicht von Statten. Das Zutrauen, der Kredit will nicht wiederkommen, die Legetimisten rücken mit ihrem Heinrich V. hervor, die Royalisten mit ihrem Joinville, und die Bonapartisten gar mit ihrem Napoleon dem Zweiten, um ihn als den zweiten Napoleon in petto zu halten. Welch Aergerniß für die republikanische Partei des National. Aber sie will die Republik nicht fahren lassen, und um die Prätendenten fern vom französischen Boden zu halten, sich wohl sein zu lassen im hotel de ville, und den Kredit und das Vertrauen herzustellen, wären sie im Stande, alles Leben in den Straßen zu tödten, und die republikanische Ruhe auf Kosten aller republikanischen Freiheiten herzustellen. Wir haben die rechte, die wahre Republik nicht, schreien die andern, und um die wahre, rechte Republik herauszufinden, um sie aus dem Worte, aus dem Begriffe Republique herauszupressen, überladen sie die arme Republik mit den reichsten Epitheten. Und jedes Mal wenn Einer so ein neues Wort findet, so schafft er gleich ein Journal, um die neue Republik zu lehren und zu verbreiten, so haben wir la vraie republique, la republique sociale, la republique socialiste u. s. w. Die Menge der Journale, die auf solche Weise entstanden sind, übersteigt alle Grenzen. Man fühlt, daß Etwas fehlt, das hinter dem Republikaner, sei er von gestern oder von heute, von der Reforme oder von dem National, noch etwas anderes stecken muß, und man möchte diesem Etwas auf die Spur kommen. Jeden Tag entsteht ein neues Journal, eine neue Republik, eine neue Lehre; jeden Tag werden die alten Ideale auf's neue aus den alten republikanischen Zeiten hervorgeholt, und immer genügt es nicht, immer bleibt etwas auszusprechen übrig. Die Journal-Verkäufer schreien die seltsamsten Namen aus, empfehlen den Vorübergehenden ihr Journal mit der liebenswürdigsten Zudringlichkeit an, und ehe man 10 Schritte vom palais national entfernt ist, hat man schon über 30 bis 40 der entschiedensten republikanischen Journale in den Händen. "Le Journal dela Canaille! l'aimable faubourien." Schon der Titel des Journals zeigt auf seinen Ursprung hin. Diese feinen Herrn, wie Marrast und Lamartine, mit ihrer feinen Sprache, können uns nicht helfen. Wir Republikaner brauchen kein Blatt vor den Mund zu nehmen, und wir wollen in unserer Weise und in unverblümter Sprache sagen, was wir denken. Ihr Volksrepräsentanten, ihr seid weiter nichts als die Schreiber, die Kommis, die Ladenschwengel des Volkes; wir haben den Teufel von Eurer hochweisen Konstitution, die uns die alten Verhältnisse wieder fest konstituiren will, wenn Ihr nicht vorher diese alten Verhältnisse auflöst, wenn Ihr nicht vorher entbindet, was gebunden ist. Laßt Politik, Konstitution sammt Ehebruchs-Gesetzen und Republikaner-Trachten aus dem Auge, und seht vorher auf die Lage der Proletarier herab." - So die Canaille! - Ein Schritt weiter steht ein Schreier und schreit aus voller Kehle: "Le Sans-culotte." Par le citoyen Constant Hilbey. Hier seht Ihr die Wahrheit in ihrer ganzen Nacktheit, das Elend ohne Glace-Handschuhe. Hat Lamartine nicht selbst gesagt: die Republik ist nicht immer die Freiheit, sie ist nur ein Instrument? Nun gut, warum befindet sich dieses Instrument in den Händen einer Versammlung, die nicht mehr taugt als die, welche ehedem Boissyd'Anglas präsidirte, und in welche das Volk mit den Worten eindrang: "Brod, Elende, Brod! Was habt Ihr mit unserm Gelde an, gefangen? Hebt Euch fort von hinnen, wir, Volk, wir wollen den National-Konvent bilden." Das ist die Sprache des sans-culottes, und diese Sprache kann man an jedem Hause, an jeder Ecke für einen Sou kaufen, und sie wird so lange gekauft werden, als den Franzosen der zwanzigste Sou von dem ihnen täglich bewilligten Franken zu ihren menus-plaisirs, zu ihren kleinen Unterhaltungen übrig bleibt. "La Carmagnole," tönt weiter eine tiefe Baßstimme dem Vorübergehenden in die Ohren, und man glaubt einen Augenblick den son du canon zu hören, diesen unheilverkündenden Donner: Dansons la Carmagnole, vive le son, vive le son du canon! Aber gleich darauf setzt der Schreier hinzu: un sou, messieurs, la Carmagnole, journal des enfants de Paris. Dieses Journal erscheint zwei mal die Woche, und hat als Motto das bekannte Lied: Ah, ca ira! ca ira, ca ira, ca ira t'y bien? ca n'ira-t'y pas? "Ja, die Carmagnole wollen wir tanzen, bei Gott, sie allein wollen wir tanzen; denn seht jeder Franzose tanzt, und das Menuette, und der Galopp sind ausgetanzt. "Spreche mir Niemand von Kontretanz; jede Revolution ist ein Tanz, aber der schrecklichste der Tänze, das ist der Kontre-Tanz, die Kontrerevolution. "Laßt uns tanzen die Carmagnole, die alte, gute Carmagnole, wie sie getanzt wurde vor Zeit unserer Väter, die Carmagnole in wilden, bachantischen Sprüngen. "Wir wollen sie tanzen, mitten im Elende, mitten im Hunger, Euch zum Trotze, Ihr Diener von gestern, und Diener von heute, die ihr ausruht auf Euren goldstrotzenden Coffern! Dansons la carmagnole, dansons la carmagnole vive le son du canon. "L'apotre du peuple, schreit neben dem Carmagnole-Verkäufer ein Mädchen mit blitzenden, schlauen Augen, und sie bietet Einem den apotre du peuple mit solcher Liebenswürdigkeit an, daß man nicht umhin kann, den Volksapostel für einen Sou aus ihrer schönen Hand zu empfangen. Der Apostel des Volkes, der wird uns wohl Aufschluß geben können über die wahre, ächte Republik. Seht seine Devise ist nicht mehr das bekannte liberte, fraternite et egalite, sondern liberte, justice et verite pour tous. - "Das Volk, sagt er ist souverän, und seine Souveränität kommt von Gott." Wenn das Volk der göttliche Souverän ist, schließt der Apostel, so wollen wir keinen ausgehungerten, in Lumpen gehüllten Souverän, wir wollen weniger von Brüderlichkeit sprechen, und es brüderlicher meinen u. s. w. Der Apostel hat ein großes Herz aber einen kleinen Verstand. Der Verwirklichung seiner Glückseligkeitslehre steht weiter nichts im Wege als die sogenannten Bönhasen, die Zwischenhändler - dem Louis Blanc weiß er keinen andern Vorwurf zu machen, als daß er in der Organisation der Arbeit nicht auch an die Arbeit der Arbeiterinnen gedacht habe u. s. w. - Dann kommen die allgemeinen Maßregeln von Abschaffung des Monopols, der Privilegien u. s. w. - Von ökonomischer Entwickelung keine Ahndung! Die Ohnmächtigkeit aller dieser Journale hat ein anderes Journal ins Leben gerufen, das endlich den wahren Punkt, die wahre Republik entdeckt haben will. La colere d'un vieux republicain contre tout le monde: der Zorn eines alten Republikaners auf alle Welt: "Es lebe die Republik!" Dieses Journal, das ebenfalls nur einen Sou kostet, fängt damit an, einzugestehen, daß er seit 89 im Zorn ist, und endigt mit der Frage: Wann werde ich zufrieden gestellt sterben? - National-Versammlung vom 12. Juni. Napoleon Bonaparte erscheint in der Versammlung und sucht sich gegen die über sein Haus cirkulirenden Gerüchte zu rechtfertigen. Der Artikel 1 des Dekret-Entwurfs bezüglich der fonds secrets wird angenommen trotz der lebhaftesten Opposition. - Aus einem Briefe der Prinzessin Clementine an den Prinzen von Joinville, datirt den 14. Februar 1838, geht deutlich hervor, daß man in den Tuilerien den Herrn Dupin außerordentlich gut zu beurtheilen verstand. - Denselben Herr Dupin, der sich so bereitwillig zu dem Echo aller gegen die Arbeiter der National-Werkstätten erfundenen Verläumdungen machte. Es heißt in diesem Schreiben: "Die Kammer scheint mir nicht besonders zu sein; sie ist noch engherziger und jämmerlicher wie die frühere. Sie hat gezeigt, was sie ist, indem sie von der Pension der Frau von Damremont, der Witwe des in der Batterie gefallenen Generals, 4000 Francs abzwackte. Dies ist unwürdig und gemein! Das Ministerium hält sich und wird sich hoffentlich noch lange Zeit halten; aber es ist schwach. Es führt die Kammer nicht, im Gegentheil, es folgt ihr. Mit der Dotation unsres armen Tan (irgend ein Mitglied der königlichen Familie) geht es nicht zum besten. Dupin hat sich feige dabei benommen, elendig und wankelmüthig, wie wir ihn schon so oft gesehen haben. Alles geht indeß u. s. w. In Paris, in Brix und in Gotha befinden sich Alle wohl." - Einer der Redakteure der Neuen Rheinischen Zeitung fand wenige Tage nach der Februarrevolution im Kothe des Tuilerienhofes mehrere an die Mitglieder der Familie Orleans und anderen Umgebung gerichtete Briefe. Diese Original-Schreiben liegen vor uns und wir übersetzen davon die Folgenden, zu Nutz und Frommen unsrer verehrten Leser. Florenz, 10. Febr. 1838. Dieser ganz im Vertrauen geschriebene Brief, hat einzig zum Zweck, Ihre Meinung in Betreff eines Heirathsprojektes zwischen Sr. königl. Hoheit, dem Herzog von Nemours und Ihrer königl. Hoheit, der Prinzessin Sophie von Würtemberg, in Erfahrung zu bringen. Ich habe Grund zu glauben, daß, wenn diese Verbindung durch Se. Majestät den König der Franzosen gewünscht würde, durchaus keine Schwierigkeiten im Wege liegen würden. Sie wissen, mein Herr, daß ich eine solche Alliance zwischen dem Herzog von Orleans und der Prinzessin Marie, seiner Zeit lebhaft wünschte und daß ich demzufolge gehandelt hatte, indem ich alle Vortheile für den Würtemberger auseinandersetzte. Wenn alle diese Vortheile damals nicht recht begriffen wurden, so denke ich doch, daß sie heute begriffen werden. Ich vertraue den Inhalt dieses Briefes ganz Ihrem, mir so wohl bekannten Charakter als Ehren - und Biedermann an und ich bin davon überzeugt, daß Sie in jedem Fall nur einen neuen Beweis jener Gefühle darin sehen werden, die ich Ihnen seiner Zeit zu erkennen gab. Glauben Sie, mein Herr, an die Aufrichtigkeit dieser Gefühle der Achtung, der Werthschätzung und wahrer Anhänglichkeit, mit denen ich bin Ihr sehr affectionirter. Jerome.(Fortsetzung folgt.) - Das gestern mitgetheilte Einschreiten der bewaffneten Gewalt gegen die Volksaufläufe an der Port St. Denis verlief sich wie folgt: Bis um 1 Uhr Nachts waren achthundert Individuen verhaftet. Sie wurden unter starker Bedeckung nach der Polizeipräfektur gebracht, wo sie die Nacht über in den Höfen bivouakiren mußten. Bei den Chargen büßte, wie man hört, Niemand das Leben ein; doch kamen mehrere Verwundungen vor. Unter den Verhafteten sind zwei Deputirte. - Der (Prinz) Louis N. Bonaparte ist in Autenit eingetroffen. Das Abendblatt "Patrie" zeigte diese Ankunft mit folgender Note an: "Wir erfahren im Augenblicke, wo wir unter Presse gehen, daß die Vollziehungsgewalt unter Beistand sämmtlicher Glieder der verschiedenen Ministerien sich diesen Vormittag im Luxembourg in außerordentlicher Sitzung versammelt und beschlossen hat, in der Montagssitzung der Nationalversammlung eine Dringlichkeitsmaßregel (mesure d'urgence) gegen den Bürger Napoleon Louis Bonaparte vorzulegen. - Armand Marrast erklärt heute im National, daß der Artikel der Liberte und der Assemblee nationale, Lamartines und Ledru-Rollins Mitschuld an dem Complotte des 15. Mai be- aus städtischen Beamten gewählt und dessen erste Kammer, auch bei günstigerer Zusammensetzung der zweiten, jedem vernünftigen Fortschritt widerstrebt. Auf diesen Landtag, den nicht das Volk wählte, stützt sich das Ministerium! Die zweite Kammer vertheidigt das Zweikammersystem, also das Interesse des Adels, sie versuchte nicht die vom Ministerium angeordneten indirekten Wahlen zum Parlament in Frankfurt anzufechten, sie verlangte nicht Rechenschaft über die vom Ministerium verausgabten Gelder. Was that das Ministerium ferner? Nicht genug, daß es durch die indirekten Wahlen die Meinung des Volkes verfälschte (denn das Volk weiß eher Einen zu wählen als dreißig!); es ließ eine Untersuchung einleiten gegen die Waldenburger Bürger, welche die Anmaßung ihres Duodezfürsten gezüchtigt hatten, und ließ jene Bürger, statt der volksfeindlichen Beamten, ins Gefängniß werfen. Der Minister verwies den Drechslergesellen Büttner aus Chemnitz, er verhaftete in der Person des Leipziger Kriminalamts den Arbeiter Leonhardt, weil er an Soldaten einen „Soldatenkatechismus“ vertheilt hatte, auf Antrag des Kriegskommando. Als der demokratische Verein zu Leipzig dagegen Protest erhob, beschuldigte ihn der Minister Oberländer in der zweiten Kammer eines „anarchischen Strebens.“ Und fördert der Minister die Anarchie nicht, wenn er durch Verhaftungen das Volk aufregt? Durch den Beifall, den ein großer Theil der Ständemitglieder dem Minister zollte, hat sich die Kammer zum Polizei-Institut herabgewürdigt, wie ein Abgeordneter richtig bemerkte. Am 8. Juni erschien ein Erlaß, der jeder Willkür, jeder polizeilichen Scheußlichkeit Thor und Thür öffnete. Dennoch darf kein Verein Dinge besprechen, die gegen das Kriminalgesetzbuch verstoßen ‒ wo wäre hier die Gränze? Das alte Kriminalgesetzbuch ist ja die Legitimation aller gegenrevolutionären Handlungsweise. Nur die Besitzer des Ehrenbürgerrechts dürfen Vereine gründen, und muß davon bis aufs Kleinste Anzeige bei der Behörde vorher gemacht werden. Am 4. Juni erläßt der Justizminister eine Verordnung, wonach die Presse ganz in die Gewalt des heimlichen Gerichts gegeben und die Behörden zu Verfolgungen gegen die Presse förmlich angehetzt werden. Hat das Volk den Minister erhoben, um die Vereinsfreiheit, die Preßfreiheit uns zu verkümmern, die allgemeine Volkswahl zu hintertreiben? Doch das liberale Ministerium macht durch weise administrative ökonomische Maßregeln wieder gut, was es in politicis versündigt. Seine eigenen hohen Gehalte hat es ungeschmälert erhalten, aber die Gewerbsteuer hat es verdoppelt. Verdoppelt der Staat nicht die Fruchtbarkeit der Industrie, indem er doppelt so viel goldene Aepfel von ihr abschüttelt, wie früher? Lemberg, 6. Mai. Den Aufhetzern, die sehr gern die Polen hier zu einem Aufstande verleiten möchten, scheint man auf der Spur zu sein. Die schändlichen Umtriebe dieser Menschen dürften wohl bald aufgedeckt werden. Man scheint es hauptsächlich auf die hier weilenden Emigranten, die erst vor Kurzem aus Frankreich zurückgekehrt sind, abgesehen zu haben. Man möchte ebenso, wie in Krakau am 26. April, irgend eine Veranlassung haben, um sich ihrer zu entledigen. In dem vom Gouverneur Stadion errichteten Beirath, einer Art Comité, bestehend aus unpopulären Polen und Beamten, welches gegen den hiesigen Nationalrath ein Gegengewicht bilden soll, hat, wie bestimmt versichert wird, einer von jenen unverbesserlichen Aristokraten, der Fürst Karl Jablonowski, den Vorschlag gemacht, die Emigranten aus dem Lande zu schaffen. ‒ Dieselben haben nun in Bezug auf die von dem hiesigen Nationalrathe erlassene Warnung, es solle sich Niemand von den böswilligen Menschen, die alles aufbieten, um es zu einem Zusammenstoß zwischen den Polen und dem Militär zu bringen, verführen lassen, an die Redaktion der Gazeta Narodowa, dem Organe des Nationalrathes, ein Schreiben erlassen, worin sie erklären, daß sie in Bezug auf die Bewegung, die man hier provociren wollte, der Ansicht des Nationalrathes beitreten, und betrachten diese Provocirung als eine Fortsetzung der die Menschheit schändenden Krakauer Scenen vom 26. April als ein Werk der Moskowiter, welches besonders gegen sie, die Emigranten, gerichtet ist. ‒ Von welcher Seite die Aufhetzungen ausgehen, davon gibt nachfolgendes Faktum einen Beweis. Am 25. Mai ergriffen hiesige Studenten einen gewissen Maler Julius Seher, ehemaligen Militär, wie er eben russinische Bauern zur Ermordung ihrer Herren aufreizte. Trotzdem daß dieser Mensch dies eingestanden und zu Protokoll gegeben, daß er einige Namen, die bald veröffentlicht werden sollen, genannt hat, daß man ihn dem Magistrate überliefert hat, zweifelt man, ob er bestraft werden wird, denn der Gouverneur Stadion hat seine Unzufriedenheit darüber laut zu erkennen gegeben, daß man dieses Subjekt arretirt hat, und daß sich die Studenten in Sachen mischen, die sie nichts angehen. ‒ Unter den russinischen Bauern scheint ein guter Geist erweckt zu sein. Auch sie scheinen von nun an es mit den Polen halten zu wollen. So erschienen vor mehreren Tagen im hiesigen russinischen Nationalrathe zwei Bauern. Einige Mitglieder des Rathes sprachen zu ihnen, unter Anderem Kaspar Cieglewicz, der erst kürzlich vom Spielberge zurückgekehrt ist. (Er ist der Verfasser einiger trefflicher russinischer Lieder, die er dem Volke vorsang, und welche auf diese Weise zu Volksliedern wurden. Dieser Lieder halber ist er zu 15 Jahre Gefängniß verurtheilt worden.) Ein Mitglied trug einige Strophen einer Dumka (Elegie) vor. Das Auge der Bauern erglühte vor Begeisterung. „Oh, wir kennen den Namen des Dichters,“ sagte einer von ihnen, Hrye Holowatz, indem er auf Cieglewicz wies ‒ „wir kennen ihn aus seinen Liedern, wenn Trauer unser Herz erfüllt. Du warst unser Märtyrer, für uns hast Du im Gefängnisse Thränen vergossen, Gott möge Dich dafür belohnen! Wir freuen uns, daß wir Dich sehen, und daß wir Dir dies sagen können. Doch unser Märtyrer Theophil Wiszniowski, wird uns nicht mehr sehen. Wir wollen morgen zu seinem Grabe gehen, seine Ruhestätte mit unseren Thränen benetzen. Vielleicht wird dies seine Seele im Himmel sehen und sich darob freuen. Es waren unter uns Menschen, die uns in Freunde und Feinde getrennt haben; aber (hier stand er auf und hob die Hände gen Himmel) so wahr ein Gott im Himmel ist, so wahr muß hier auf Erden Eintracht zwischen Polen und Russinen herrschen.“ (Schles. Z.)Schweiz.
Zürich, 8. Juni. Der Vorschlag des Hrn. Ochsenbein, das Berner Regiment aus Neapel zurückzurufen und damit die Verpflichtungen des Königs zu übernehmen, wird an dem Finanzpunkt scheitern, da hiezu jährlich 200,000 Fr. nöthig wären, worüber jetzt Bern gewiß nicht verfügen kann. (Sch. M.)Italien.
* Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. * Turin, 7. Juni. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Französische Republik.
12 Paris, 12. Juni. Depuis que nous sommes en republique, rien ne va. So heißt es allgemein in der Sprache der ehrlichen Bourgeois, der ehrlichen Republikaner, der Leute vom National sowohl als der von der Reforme. „Es will nichts vorwärts gehen, seit wir in die Republik hineingefahren sind.“ „Depuis que nous sommes en republique.“ Keinem Menschen würde es eingefallen sein zu sagen : on est en monarchie, d. h. die Monarchie als etwas Passives zu nehmen, das Einen sanft umwebt. Aber man sagt : on est en robe de chambre, man ist im Schlafrocke, warum sollte man nicht auch sagen können : on est en republique. Die Republik, meinten die Leute vom National, sei der Schlafrock, den man nur anzuziehen brauche, um sich wohl gemüthlich und behaglich zu finden. Diesen Schlafrock haben sie denn auch angezogen, und jetzt stehn sie da und können nicht vorwärts. Nun gehen sie hin und holen die ganze alte republikanische Toilette hervor, die weißen Westen mit den breiten Ueberschlägen à la Robespierre, die Gardemarine-Uniform mit rothem Revers, den republikanischen Hut mit den rothen Federn , und wenn man so einen Garde-Republikaner zu Pferde durch die Straßen von Paris reiten sieht, dann mag man sich wohl einen Augenblick träumen lassen: on est en republique : die Republick reitet mitten durch Paris. Sie haben Alles, was sie wünschen. Die Leute des National sind Siegelbewahrer, Bürgermeister der Republik, bis später, wo sie die Konsuln und Senatoren werden, und die Republik geht nicht von Statten. Das Zutrauen, der Kredit will nicht wiederkommen, die Legetimisten rücken mit ihrem Heinrich V. hervor, die Royalisten mit ihrem Joinville, und die Bonapartisten gar mit ihrem Napoleon dem Zweiten, um ihn als den zweiten Napoleon in petto zu halten. Welch Aergerniß für die republikanische Partei des National. Aber sie will die Republik nicht fahren lassen, und um die Prätendenten fern vom französischen Boden zu halten, sich wohl sein zu lassen im hôtel de ville, und den Kredit und das Vertrauen herzustellen, wären sie im Stande, alles Leben in den Straßen zu tödten, und die republikanische Ruhe auf Kosten aller republikanischen Freiheiten herzustellen. Wir haben die rechte, die wahre Republik nicht, schreien die andern, und um die wahre, rechte Republik herauszufinden, um sie aus dem Worte, aus dem Begriffe Republique herauszupressen, überladen sie die arme Republik mit den reichsten Epitheten. Und jedes Mal wenn Einer so ein neues Wort findet, so schafft er gleich ein Journal, um die neue Republik zu lehren und zu verbreiten, so haben wir la vraie republique, la republique sociale, la republique socialiste u. s. w. Die Menge der Journale, die auf solche Weise entstanden sind, übersteigt alle Grenzen. Man fühlt, daß Etwas fehlt, das hinter dem Republikaner, sei er von gestern oder von heute, von der Reforme oder von dem National, noch etwas anderes stecken muß, und man möchte diesem Etwas auf die Spur kommen. Jeden Tag entsteht ein neues Journal, eine neue Republik, eine neue Lehre; jeden Tag werden die alten Ideale auf's neue aus den alten republikanischen Zeiten hervorgeholt, und immer genügt es nicht, immer bleibt etwas auszusprechen übrig. Die Journal-Verkäufer schreien die seltsamsten Namen aus, empfehlen den Vorübergehenden ihr Journal mit der liebenswürdigsten Zudringlichkeit an, und ehe man 10 Schritte vom palais national entfernt ist, hat man schon über 30 bis 40 der entschiedensten republikanischen Journale in den Händen. „Le Journal dela Canaille! l'aimable faubourien.“ Schon der Titel des Journals zeigt auf seinen Ursprung hin. Diese feinen Herrn, wie Marrast und Lamartine, mit ihrer feinen Sprache, können uns nicht helfen. Wir Republikaner brauchen kein Blatt vor den Mund zu nehmen, und wir wollen in unserer Weise und in unverblümter Sprache sagen, was wir denken. Ihr Volksrepräsentanten, ihr seid weiter nichts als die Schreiber, die Kommis, die Ladenschwengel des Volkes; wir haben den Teufel von Eurer hochweisen Konstitution, die uns die alten Verhältnisse wieder fest konstituiren will, wenn Ihr nicht vorher diese alten Verhältnisse auflöst, wenn Ihr nicht vorher entbindet, was gebunden ist. Laßt Politik, Konstitution sammt Ehebruchs-Gesetzen und Republikaner-Trachten aus dem Auge, und seht vorher auf die Lage der Proletarier herab.“ ‒ So die Canaille! ‒ Ein Schritt weiter steht ein Schreier und schreit aus voller Kehle: „Le Sans-culotte.“ Par le citoyen Constant Hilbey. Hier seht Ihr die Wahrheit in ihrer ganzen Nacktheit, das Elend ohne Glacé-Handschuhe. Hat Lamartine nicht selbst gesagt: die Republik ist nicht immer die Freiheit, sie ist nur ein Instrument? Nun gut, warum befindet sich dieses Instrument in den Händen einer Versammlung, die nicht mehr taugt als die, welche ehedem Boissyd'Anglas präsidirte, und in welche das Volk mit den Worten eindrang: „Brod, Elende, Brod! Was habt Ihr mit unserm Gelde an, gefangen? Hebt Euch fort von hinnen, wir, Volk, wir wollen den National-Konvent bilden.“ Das ist die Sprache des sans-culottes, und diese Sprache kann man an jedem Hause, an jeder Ecke für einen Sou kaufen, und sie wird so lange gekauft werden, als den Franzosen der zwanzigste Sou von dem ihnen täglich bewilligten Franken zu ihren menus-plaisirs, zu ihren kleinen Unterhaltungen übrig bleibt. „La Carmagnole,“ tönt weiter eine tiefe Baßstimme dem Vorübergehenden in die Ohren, und man glaubt einen Augenblick den son du canon zu hören, diesen unheilverkündenden Donner: Dansons la Carmagnole, vive le son, vive le son du canon! Aber gleich darauf setzt der Schreier hinzu: un sou, messieurs, la Carmagnole, journal des enfants de Paris. Dieses Journal erscheint zwei mal die Woche, und hat als Motto das bekannte Lied: Ah, ça ira! ça ira, ça ira, ça ira t'y bien? ca n'ira-t'y pas? „Ja, die Carmagnole wollen wir tanzen, bei Gott, sie allein wollen wir tanzen; denn seht jeder Franzose tanzt, und das Menuette, und der Galopp sind ausgetanzt. „Spreche mir Niemand von Kontretanz; jede Revolution ist ein Tanz, aber der schrecklichste der Tänze, das ist der Kontre-Tanz, die Kontrerevolution. „Laßt uns tanzen die Carmagnole, die alte, gute Carmagnole, wie sie getanzt wurde vor Zeit unserer Väter, die Carmagnole in wilden, bachantischen Sprüngen. „Wir wollen sie tanzen, mitten im Elende, mitten im Hunger, Euch zum Trotze, Ihr Diener von gestern, und Diener von heute, die ihr ausruht auf Euren goldstrotzenden Coffern! Dansons la carmagnole, dansons la carmagnole vive le son du canon. „L'apôtre du peuple, schreit neben dem Carmagnole-Verkäufer ein Mädchen mit blitzenden, schlauen Augen, und sie bietet Einem den apotre du peuple mit solcher Liebenswürdigkeit an, daß man nicht umhin kann, den Volksapostel für einen Sou aus ihrer schönen Hand zu empfangen. Der Apostel des Volkes, der wird uns wohl Aufschluß geben können über die wahre, ächte Republik. Seht seine Devise ist nicht mehr das bekannte liberté, fraternité et égalité, sondern liberté, justice et vérité pour tous. ‒ „Das Volk, sagt er ist souverän, und seine Souveränität kommt von Gott.“ Wenn das Volk der göttliche Souverän ist, schließt der Apostel, so wollen wir keinen ausgehungerten, in Lumpen gehüllten Souverän, wir wollen weniger von Brüderlichkeit sprechen, und es brüderlicher meinen u. s. w. Der Apostel hat ein großes Herz aber einen kleinen Verstand. Der Verwirklichung seiner Glückseligkeitslehre steht weiter nichts im Wege als die sogenannten Bönhasen, die Zwischenhändler ‒ dem Louis Blanc weiß er keinen andern Vorwurf zu machen, als daß er in der Organisation der Arbeit nicht auch an die Arbeit der Arbeiterinnen gedacht habe u. s. w. ‒ Dann kommen die allgemeinen Maßregeln von Abschaffung des Monopols, der Privilegien u. s. w. ‒ Von ökonomischer Entwickelung keine Ahndung! Die Ohnmächtigkeit aller dieser Journale hat ein anderes Journal ins Leben gerufen, das endlich den wahren Punkt, die wahre Republik entdeckt haben will. La colère d'un vieux republicain contre tout le monde: der Zorn eines alten Republikaners auf alle Welt: „Es lebe die Republik!“ Dieses Journal, das ebenfalls nur einen Sou kostet, fängt damit an, einzugestehen, daß er seit 89 im Zorn ist, und endigt mit der Frage: Wann werde ich zufrieden gestellt sterben? ‒ National-Versammlung vom 12. Juni. Napoleon Bonaparte erscheint in der Versammlung und sucht sich gegen die über sein Haus cirkulirenden Gerüchte zu rechtfertigen. Der Artikel 1 des Dekret-Entwurfs bezüglich der fonds secrets wird angenommen trotz der lebhaftesten Opposition. ‒ Aus einem Briefe der Prinzessin Clementine an den Prinzen von Joinville, datirt den 14. Februar 1838, geht deutlich hervor, daß man in den Tuilerien den Herrn Dupin außerordentlich gut zu beurtheilen verstand. ‒ Denselben Herr Dupin, der sich so bereitwillig zu dem Echo aller gegen die Arbeiter der National-Werkstätten erfundenen Verläumdungen machte. Es heißt in diesem Schreiben: „Die Kammer scheint mir nicht besonders zu sein; sie ist noch engherziger und jämmerlicher wie die frühere. Sie hat gezeigt, was sie ist, indem sie von der Pension der Frau von Damrémont, der Witwe des in der Batterie gefallenen Generals, 4000 Francs abzwackte. Dies ist unwürdig und gemein! Das Ministerium hält sich und wird sich hoffentlich noch lange Zeit halten; aber es ist schwach. Es führt die Kammer nicht, im Gegentheil, es folgt ihr. Mit der Dotation unsres armen Tan (irgend ein Mitglied der königlichen Familie) geht es nicht zum besten. Dupin hat sich feige dabei benommen, elendig und wankelmüthig, wie wir ihn schon so oft gesehen haben. Alles geht indeß u. s. w. In Paris, in Brix und in Gotha befinden sich Alle wohl.“ ‒ Einer der Redakteure der Neuen Rheinischen Zeitung fand wenige Tage nach der Februarrevolution im Kothe des Tuilerienhofes mehrere an die Mitglieder der Familie Orleans und anderen Umgebung gerichtete Briefe. Diese Original-Schreiben liegen vor uns und wir übersetzen davon die Folgenden, zu Nutz und Frommen unsrer verehrten Leser. Florenz, 10. Febr. 1838. Dieser ganz im Vertrauen geschriebene Brief, hat einzig zum Zweck, Ihre Meinung in Betreff eines Heirathsprojektes zwischen Sr. königl. Hoheit, dem Herzog von Nemours und Ihrer königl. Hoheit, der Prinzessin Sophie von Würtemberg, in Erfahrung zu bringen. Ich habe Grund zu glauben, daß, wenn diese Verbindung durch Se. Majestät den König der Franzosen gewünscht würde, durchaus keine Schwierigkeiten im Wege liegen würden. Sie wissen, mein Herr, daß ich eine solche Alliance zwischen dem Herzog von Orleans und der Prinzessin Marie, seiner Zeit lebhaft wünschte und daß ich demzufolge gehandelt hatte, indem ich alle Vortheile für den Würtemberger auseinandersetzte. Wenn alle diese Vortheile damals nicht recht begriffen wurden, so denke ich doch, daß sie heute begriffen werden. Ich vertraue den Inhalt dieses Briefes ganz Ihrem, mir so wohl bekannten Charakter als Ehren - und Biedermann an und ich bin davon überzeugt, daß Sie in jedem Fall nur einen neuen Beweis jener Gefühle darin sehen werden, die ich Ihnen seiner Zeit zu erkennen gab. Glauben Sie, mein Herr, an die Aufrichtigkeit dieser Gefühle der Achtung, der Werthschätzung und wahrer Anhänglichkeit, mit denen ich bin Ihr sehr affectionirter. Jerome.(Fortsetzung folgt.) ‒ Das gestern mitgetheilte Einschreiten der bewaffneten Gewalt gegen die Volksaufläufe an der Port St. Denis verlief sich wie folgt: Bis um 1 Uhr Nachts waren achthundert Individuen verhaftet. Sie wurden unter starker Bedeckung nach der Polizeipräfektur gebracht, wo sie die Nacht über in den Höfen bivouakiren mußten. Bei den Chargen büßte, wie man hört, Niemand das Leben ein; doch kamen mehrere Verwundungen vor. Unter den Verhafteten sind zwei Deputirte. ‒ Der (Prinz) Louis N. Bonaparte ist in Autenit eingetroffen. Das Abendblatt „Patrie“ zeigte diese Ankunft mit folgender Note an: „Wir erfahren im Augenblicke, wo wir unter Presse gehen, daß die Vollziehungsgewalt unter Beistand sämmtlicher Glieder der verschiedenen Ministerien sich diesen Vormittag im Luxembourg in außerordentlicher Sitzung versammelt und beschlossen hat, in der Montagssitzung der Nationalversammlung eine Dringlichkeitsmaßregel (mesure d'urgence) gegen den Bürger Napoleon Louis Bonaparte vorzulegen. ‒ Armand Marrast erklärt heute im National, daß der Artikel der Liberte und der Assemblee nationale, Lamartines und Ledru-Rollins Mitschuld an dem Complotte des 15. Mai be- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div xml:id="ar015_011" type="jArticle"> <p><pb facs="#f0003" n="0063"/> aus städtischen Beamten gewählt und dessen erste Kammer, auch bei günstigerer Zusammensetzung der zweiten, jedem vernünftigen Fortschritt widerstrebt. Auf <hi rendition="#g">diesen</hi> Landtag, den nicht das Volk wählte, stützt sich das Ministerium! Die zweite Kammer vertheidigt das Zweikammersystem, also das Interesse des Adels, sie versuchte <hi rendition="#g">nicht</hi> die vom Ministerium angeordneten indirekten Wahlen zum Parlament in Frankfurt anzufechten, sie verlangte <hi rendition="#g">nicht</hi> Rechenschaft über die vom Ministerium verausgabten Gelder.</p> <p>Was that das Ministerium ferner? Nicht genug, daß es durch die indirekten Wahlen die Meinung des Volkes verfälschte (denn das Volk weiß eher <hi rendition="#g">Einen</hi> zu wählen als dreißig!); es ließ eine Untersuchung einleiten gegen die Waldenburger Bürger, welche die Anmaßung ihres Duodezfürsten gezüchtigt hatten, und ließ jene Bürger, statt der volksfeindlichen Beamten, ins Gefängniß werfen. Der Minister verwies den Drechslergesellen Büttner aus Chemnitz, er verhaftete in der Person des Leipziger Kriminalamts den Arbeiter Leonhardt, weil er an Soldaten einen „Soldatenkatechismus“ vertheilt hatte, auf Antrag des Kriegskommando. Als der demokratische Verein zu Leipzig dagegen Protest erhob, beschuldigte ihn der Minister Oberländer in der zweiten Kammer eines „anarchischen Strebens.“ Und fördert der Minister die Anarchie nicht, wenn er durch Verhaftungen das Volk <hi rendition="#g">aufregt?</hi> Durch den Beifall, den ein großer Theil der Ständemitglieder dem Minister zollte, hat sich die Kammer zum Polizei-Institut herabgewürdigt, wie ein Abgeordneter richtig bemerkte. Am 8. Juni erschien ein Erlaß, der jeder Willkür, jeder polizeilichen Scheußlichkeit Thor und Thür öffnete. Dennoch darf kein Verein Dinge besprechen, die gegen das Kriminalgesetzbuch verstoßen ‒ wo wäre hier die Gränze? Das alte Kriminalgesetzbuch ist ja die Legitimation aller gegenrevolutionären Handlungsweise. Nur die Besitzer des Ehrenbürgerrechts dürfen Vereine gründen, und muß davon bis aufs Kleinste Anzeige bei der Behörde vorher gemacht werden. Am 4. Juni erläßt der Justizminister eine Verordnung, wonach die Presse ganz in die Gewalt des heimlichen Gerichts gegeben und die Behörden zu Verfolgungen gegen die Presse förmlich angehetzt werden. Hat das Volk den Minister erhoben, um die Vereinsfreiheit, die Preßfreiheit uns zu verkümmern, die allgemeine Volkswahl zu hintertreiben?</p> <p>Doch das liberale Ministerium macht durch weise administrative ökonomische Maßregeln wieder gut, was es in politicis versündigt.</p> <p>Seine eigenen hohen Gehalte hat es ungeschmälert erhalten, aber die Gewerbsteuer hat es verdoppelt. Verdoppelt der Staat nicht die Fruchtbarkeit der Industrie, indem er doppelt so viel goldene Aepfel von ihr abschüttelt, wie früher?</p> </div> <div xml:id="ar015_012" type="jArticle"> <head>Lemberg, 6. Mai.</head> <p>Den Aufhetzern, die sehr gern die Polen hier zu einem Aufstande verleiten möchten, scheint man auf der Spur zu sein. Die schändlichen Umtriebe dieser Menschen dürften wohl bald aufgedeckt werden. Man scheint es hauptsächlich auf die hier weilenden Emigranten, die erst vor Kurzem aus Frankreich zurückgekehrt sind, abgesehen zu haben. Man möchte ebenso, wie in Krakau am 26. April, irgend eine Veranlassung haben, um sich ihrer zu entledigen. In dem vom Gouverneur Stadion errichteten Beirath, einer Art Comité, bestehend aus unpopulären Polen und Beamten, welches gegen den hiesigen Nationalrath ein Gegengewicht bilden soll, hat, wie bestimmt versichert wird, einer von jenen unverbesserlichen Aristokraten, der Fürst Karl Jablonowski, den Vorschlag gemacht, die Emigranten aus dem Lande zu schaffen. ‒ Dieselben haben nun in Bezug auf die von dem hiesigen Nationalrathe erlassene Warnung, es solle sich Niemand von den böswilligen Menschen, die alles aufbieten, um es zu einem Zusammenstoß zwischen den Polen und dem Militär zu bringen, verführen lassen, an die Redaktion der Gazeta Narodowa, dem Organe des Nationalrathes, ein Schreiben erlassen, worin sie erklären, daß sie in Bezug auf die Bewegung, die man hier provociren wollte, der Ansicht des Nationalrathes beitreten, und betrachten diese Provocirung als eine Fortsetzung der die Menschheit schändenden Krakauer Scenen vom 26. April als ein Werk der Moskowiter, welches besonders gegen sie, die Emigranten, gerichtet ist. ‒ Von welcher Seite die Aufhetzungen ausgehen, davon gibt nachfolgendes Faktum einen Beweis. Am 25. Mai ergriffen hiesige Studenten einen gewissen Maler Julius Seher, ehemaligen Militär, wie er eben russinische Bauern zur Ermordung ihrer Herren aufreizte. Trotzdem daß dieser Mensch dies eingestanden und zu Protokoll gegeben, daß er einige Namen, die bald veröffentlicht werden sollen, genannt hat, daß man ihn dem Magistrate überliefert hat, zweifelt man, ob er bestraft werden wird, denn der Gouverneur Stadion hat seine Unzufriedenheit darüber laut zu erkennen gegeben, daß man dieses Subjekt arretirt hat, und daß sich die Studenten in Sachen mischen, die sie nichts angehen. ‒ Unter den russinischen Bauern scheint ein guter Geist erweckt zu sein. Auch sie scheinen von nun an es mit den Polen halten zu wollen. So erschienen vor mehreren Tagen im hiesigen russinischen Nationalrathe zwei Bauern. Einige Mitglieder des Rathes sprachen zu ihnen, unter Anderem Kaspar Cieglewicz, der erst kürzlich vom Spielberge zurückgekehrt ist. (Er ist der Verfasser einiger trefflicher russinischer Lieder, die er dem Volke vorsang, und welche auf diese Weise zu Volksliedern wurden. Dieser Lieder halber ist er zu 15 Jahre Gefängniß verurtheilt worden.) Ein Mitglied trug einige Strophen einer Dumka (Elegie) vor. Das Auge der Bauern erglühte vor Begeisterung. „Oh, wir kennen den Namen des Dichters,“ sagte einer von ihnen, Hrye Holowatz, indem er auf Cieglewicz wies ‒ „wir kennen ihn aus seinen Liedern, wenn Trauer unser Herz erfüllt. Du warst unser Märtyrer, für uns hast Du im Gefängnisse Thränen vergossen, Gott möge Dich dafür belohnen! Wir freuen uns, daß wir Dich sehen, und daß wir Dir dies sagen können. Doch unser Märtyrer Theophil Wiszniowski, wird uns nicht mehr sehen. Wir wollen morgen zu seinem Grabe gehen, seine Ruhestätte mit unseren Thränen benetzen. Vielleicht wird dies seine Seele im Himmel sehen und sich darob freuen. Es waren unter uns Menschen, die uns in Freunde und Feinde getrennt haben; aber (hier stand er auf und hob die Hände gen Himmel) so wahr ein Gott im Himmel ist, so wahr muß hier auf Erden Eintracht zwischen Polen und Russinen herrschen.“</p> <bibl>(Schles. Z.)</bibl> </div> </div> <div n="1"> <head>Schweiz.</head> <div xml:id="ar015_013" type="jArticle"> <head>Zürich, 8. Juni.</head> <p>Der Vorschlag des Hrn. Ochsenbein, das Berner Regiment aus Neapel zurückzurufen und damit die Verpflichtungen des Königs zu übernehmen, wird an dem Finanzpunkt scheitern, da hiezu jährlich 200,000 Fr. nöthig wären, worüber jetzt Bern gewiß nicht verfügen kann.</p> <bibl>(Sch. M.)</bibl> </div> </div> <div n="1"> <head>Italien.</head> <div xml:id="ar015_014_c" type="jArticle"> <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 15. Juni 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 125.</bibl></note> <head> <bibl> <author>*</author> </bibl> </head> <gap reason="copyright"/> </div> <div xml:id="ar015_015_c" type="jArticle"> <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 15. Juni 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 125.</bibl></note> <head>Verona, 7 Juni.</head> <gap reason="copyright"/> </div> <div xml:id="ar015_016_c" type="jArticle"> <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 15. Juni 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 125.</bibl></note> <head><bibl><author>*</author></bibl> Turin, 7. Juni.</head> <gap reason="copyright"/> </div> </div> <div n="1"> <head>Französische Republik.</head> <div xml:id="ar015_017" type="jArticle"> <head><bibl><author>12</author></bibl> Paris, 12. Juni.</head> <p>Depuis que nous sommes en republique, rien ne va. So heißt es allgemein in der Sprache der ehrlichen Bourgeois, der ehrlichen Republikaner, der Leute vom National sowohl als der von der Reforme. „Es will nichts vorwärts gehen, seit wir in die Republik hineingefahren sind.“ „Depuis que nous sommes en republique.“ Keinem Menschen würde es eingefallen sein zu sagen : on est en monarchie, d. h. die Monarchie als etwas Passives zu nehmen, das Einen sanft umwebt. Aber man sagt : on est en robe de chambre, man ist im Schlafrocke, warum sollte man nicht auch sagen können : on est en republique. Die Republik, meinten die Leute vom National, sei der Schlafrock, den man nur anzuziehen brauche, um sich wohl gemüthlich und behaglich zu finden. Diesen Schlafrock haben sie denn auch angezogen, und jetzt stehn sie da und können nicht vorwärts. Nun gehen sie hin und holen die ganze alte republikanische Toilette hervor, die weißen Westen mit den breiten Ueberschlägen à la Robespierre, die Gardemarine-Uniform mit rothem Revers, den republikanischen Hut mit den rothen Federn , und wenn man so einen Garde-Republikaner zu Pferde durch die Straßen von Paris reiten sieht, dann mag man sich wohl einen Augenblick träumen lassen: on est en republique : die Republick reitet mitten durch Paris. Sie haben Alles, was sie wünschen. Die Leute des National sind Siegelbewahrer, Bürgermeister der Republik, bis später, wo sie die Konsuln und Senatoren werden, und die Republik geht nicht von Statten. Das Zutrauen, der Kredit will nicht wiederkommen, die Legetimisten rücken mit ihrem Heinrich V. hervor, die Royalisten mit ihrem Joinville, und die Bonapartisten gar mit ihrem Napoleon dem Zweiten, um ihn als den zweiten Napoleon in petto zu halten. Welch Aergerniß für die republikanische Partei des National. Aber sie will die Republik nicht fahren lassen, und um die Prätendenten fern vom französischen Boden zu halten, sich wohl sein zu lassen im hôtel de ville, und den Kredit und das Vertrauen herzustellen, wären sie im Stande, alles Leben in den Straßen zu tödten, und die republikanische Ruhe auf Kosten aller republikanischen Freiheiten herzustellen.</p> <p>Wir haben die rechte, die wahre Republik nicht, schreien die andern, und um die wahre, rechte Republik herauszufinden, um sie aus dem Worte, aus dem Begriffe Republique herauszupressen, überladen sie die arme Republik mit den reichsten Epitheten. Und jedes Mal wenn Einer so ein neues Wort findet, so schafft er gleich ein Journal, um die neue Republik zu lehren und zu verbreiten, so haben wir la vraie republique, la republique sociale, la republique socialiste u. s. w. Die Menge der Journale, die auf solche Weise entstanden sind, übersteigt alle Grenzen. Man fühlt, daß Etwas fehlt, das hinter dem Republikaner, sei er von gestern oder von heute, von der Reforme oder von dem National, noch etwas anderes stecken muß, und man möchte diesem Etwas auf die Spur kommen. Jeden Tag entsteht ein neues Journal, eine neue Republik, eine neue Lehre; jeden Tag werden die alten Ideale auf's neue aus den alten republikanischen Zeiten hervorgeholt, und immer genügt es nicht, immer bleibt etwas auszusprechen übrig. Die Journal-Verkäufer schreien die seltsamsten Namen aus, empfehlen den Vorübergehenden ihr Journal mit der liebenswürdigsten Zudringlichkeit an, und ehe man 10 Schritte vom palais national entfernt ist, hat man schon über 30 bis 40 der entschiedensten republikanischen Journale in den Händen.</p> <p>„Le Journal dela Canaille! l'aimable faubourien.“ Schon der Titel des Journals zeigt auf seinen Ursprung hin. Diese feinen Herrn, wie Marrast und Lamartine, mit ihrer feinen Sprache, können uns nicht helfen. Wir Republikaner brauchen kein Blatt vor den Mund zu nehmen, und wir wollen in unserer Weise und in unverblümter Sprache sagen, was wir denken. Ihr Volksrepräsentanten, ihr seid weiter nichts als die Schreiber, die Kommis, die Ladenschwengel des Volkes; wir haben den Teufel von Eurer hochweisen Konstitution, die uns die alten Verhältnisse wieder fest konstituiren will, wenn Ihr nicht vorher diese alten Verhältnisse auflöst, wenn Ihr nicht vorher entbindet, was gebunden ist. Laßt Politik, Konstitution sammt Ehebruchs-Gesetzen und Republikaner-Trachten aus dem Auge, und seht vorher auf die Lage der Proletarier herab.“</p> <p>‒ So die Canaille! ‒</p> <p>Ein Schritt weiter steht ein Schreier und schreit aus voller Kehle:</p> <p>„Le Sans-culotte.“ Par le citoyen Constant Hilbey. Hier seht Ihr die Wahrheit in ihrer ganzen Nacktheit, das Elend ohne Glacé-Handschuhe. Hat Lamartine nicht selbst gesagt: die Republik ist nicht immer die Freiheit, sie ist nur ein Instrument? Nun gut, warum befindet sich dieses Instrument in den Händen einer Versammlung, die nicht mehr taugt als die, welche ehedem Boissyd'Anglas präsidirte, und in welche das Volk mit den Worten eindrang:</p> <p>„Brod, Elende, Brod! Was habt Ihr mit unserm Gelde an, gefangen? Hebt Euch fort von hinnen, wir, Volk, wir wollen den National-Konvent bilden.“</p> <p>Das ist die Sprache des sans-culottes, und diese Sprache kann man an jedem Hause, an jeder Ecke für einen Sou kaufen, und sie wird so lange gekauft werden, als den Franzosen der zwanzigste Sou von dem ihnen täglich bewilligten Franken zu ihren menus-plaisirs, zu ihren kleinen Unterhaltungen übrig bleibt.</p> <p>„La Carmagnole,“ tönt weiter eine tiefe Baßstimme dem Vorübergehenden in die Ohren, und man glaubt einen Augenblick den son du canon zu hören, diesen unheilverkündenden Donner: Dansons la Carmagnole, vive le son, vive le son du canon!</p> <p>Aber gleich darauf setzt der Schreier hinzu: un sou, messieurs, la Carmagnole, journal des enfants de Paris.</p> <p>Dieses Journal erscheint zwei mal die Woche, und hat als Motto das bekannte Lied:</p> <p>Ah, ça ira! ça ira, ça ira, ça ira t'y bien? ca n'ira-t'y pas?</p> <p>„Ja, die Carmagnole wollen wir tanzen, bei Gott, sie allein wollen wir tanzen; denn seht jeder Franzose tanzt, und das Menuette, und der Galopp sind ausgetanzt.</p> <p>„Spreche mir Niemand von Kontretanz; jede Revolution ist ein Tanz, aber der schrecklichste der Tänze, das ist der Kontre-Tanz, die Kontrerevolution.</p> <p>„Laßt uns tanzen die Carmagnole, die alte, gute Carmagnole, wie sie getanzt wurde vor Zeit unserer Väter, die Carmagnole in wilden, bachantischen Sprüngen.</p> <p>„Wir wollen sie tanzen, mitten im Elende, mitten im Hunger, Euch zum Trotze, Ihr Diener von gestern, und Diener von heute, die ihr ausruht auf Euren goldstrotzenden Coffern!</p> <lg type="poem"> <l>Dansons la carmagnole,</l><lb/> <l>dansons la carmagnole</l><lb/> <l>vive le son du canon.</l><lb/> </lg> <p>„L'apôtre du peuple, schreit neben dem Carmagnole-Verkäufer ein Mädchen mit blitzenden, schlauen Augen, und sie bietet Einem den apotre du peuple mit solcher Liebenswürdigkeit an, daß man nicht umhin kann, den Volksapostel für einen Sou aus ihrer schönen Hand zu empfangen.</p> <p>Der Apostel des Volkes, der wird uns wohl Aufschluß geben können über die wahre, ächte Republik. Seht seine Devise ist nicht mehr das bekannte liberté, fraternité et égalité, sondern liberté, justice et vérité pour tous. ‒ „Das Volk, sagt er ist souverän, und seine Souveränität kommt von Gott.“ Wenn das Volk der göttliche Souverän ist, schließt der Apostel, so wollen wir keinen ausgehungerten, in Lumpen gehüllten Souverän, wir wollen weniger von Brüderlichkeit sprechen, und es brüderlicher meinen u. s. w.</p> <p>Der Apostel hat ein großes Herz aber einen kleinen Verstand. Der Verwirklichung seiner Glückseligkeitslehre steht weiter nichts im Wege als die sogenannten Bönhasen, die Zwischenhändler ‒ dem Louis Blanc weiß er keinen andern Vorwurf zu machen, als daß er in der Organisation der Arbeit nicht auch an die Arbeit der Arbeiterinnen gedacht habe u. s. w. ‒ Dann kommen die allgemeinen Maßregeln von Abschaffung des Monopols, der Privilegien u. s. w. ‒ Von ökonomischer Entwickelung keine Ahndung! Die Ohnmächtigkeit aller dieser Journale hat ein anderes Journal ins Leben gerufen, das endlich den wahren Punkt, die wahre Republik entdeckt haben will.</p> <p>La colère d'un vieux republicain contre tout le monde: der Zorn eines alten Republikaners auf alle Welt: „Es lebe die Republik!“</p> <p>Dieses Journal, das ebenfalls nur einen Sou kostet, fängt damit an, einzugestehen, daß er seit 89 im Zorn ist, und endigt mit der Frage: Wann werde ich zufrieden gestellt sterben?</p> <p>‒ National-Versammlung vom 12. Juni. Napoleon Bonaparte erscheint in der Versammlung und sucht sich gegen die über sein Haus cirkulirenden Gerüchte zu rechtfertigen. Der Artikel 1 des Dekret-Entwurfs bezüglich der fonds secrets wird angenommen trotz der lebhaftesten Opposition.</p> <p>‒ Aus einem Briefe der Prinzessin Clementine an den Prinzen von Joinville, datirt den 14. Februar 1838, geht deutlich hervor, daß man in den Tuilerien den Herrn Dupin außerordentlich gut zu beurtheilen verstand. ‒ Denselben Herr Dupin, der sich so bereitwillig zu dem Echo aller gegen die Arbeiter der National-Werkstätten erfundenen Verläumdungen machte. Es heißt in diesem Schreiben: „Die Kammer scheint mir nicht besonders zu sein; sie ist noch engherziger und jämmerlicher wie die frühere. Sie hat gezeigt, was sie ist, indem sie von der Pension der Frau von Damrémont, der Witwe des in der Batterie gefallenen Generals, 4000 Francs abzwackte. Dies ist unwürdig und gemein! Das Ministerium hält sich und wird sich hoffentlich noch lange Zeit halten; aber es ist schwach. Es führt die Kammer nicht, im Gegentheil, es folgt ihr. Mit der Dotation unsres armen Tan (irgend ein Mitglied der königlichen Familie) geht es nicht zum besten. Dupin hat sich feige dabei benommen, elendig und wankelmüthig, wie wir ihn schon so oft gesehen haben. Alles geht indeß u. s. w. In Paris, in Brix und in Gotha befinden sich Alle wohl.“</p> <p>‒ Einer der Redakteure der <hi rendition="#g">Neuen Rheinischen Zeitung</hi> fand wenige Tage nach der Februarrevolution im Kothe des Tuilerienhofes mehrere an die Mitglieder der Familie Orleans und anderen Umgebung gerichtete Briefe. Diese Original-Schreiben liegen vor uns und wir übersetzen davon die Folgenden, zu Nutz und Frommen unsrer verehrten Leser.</p> <p> <hi rendition="#g">Florenz, 10. Febr. 1838.</hi> </p> <p>Dieser ganz im Vertrauen geschriebene Brief, hat einzig zum Zweck, Ihre Meinung in Betreff eines Heirathsprojektes zwischen Sr. königl. Hoheit, dem Herzog von Nemours und Ihrer königl. Hoheit, der Prinzessin Sophie von Würtemberg, in Erfahrung zu bringen.</p> <p>Ich habe Grund zu glauben, daß, wenn diese Verbindung durch Se. Majestät den König der Franzosen gewünscht würde, <hi rendition="#g">durchaus keine Schwierigkeiten</hi> im Wege liegen würden. Sie wissen, mein Herr, daß ich eine solche Alliance zwischen dem Herzog von Orleans und der Prinzessin Marie, seiner Zeit lebhaft wünschte und daß ich demzufolge gehandelt hatte, indem ich alle Vortheile für den Würtemberger auseinandersetzte. Wenn alle diese Vortheile damals nicht recht begriffen wurden, so denke ich doch, daß sie heute begriffen werden.</p> <p>Ich vertraue den Inhalt dieses Briefes ganz Ihrem, mir so wohl bekannten Charakter als Ehren - und Biedermann an und ich bin davon überzeugt, daß Sie in jedem Fall nur einen neuen Beweis jener Gefühle darin sehen werden, die ich Ihnen seiner Zeit zu erkennen gab. Glauben Sie, mein Herr, an die Aufrichtigkeit dieser Gefühle der Achtung, der Werthschätzung und wahrer Anhänglichkeit, mit denen ich bin Ihr sehr affectionirter.</p> <p> <hi rendition="#g">Jerome.</hi> <ref type="link">(Fortsetzung folgt.)</ref> </p> <p>‒ Das gestern mitgetheilte Einschreiten der bewaffneten Gewalt gegen die Volksaufläufe an der Port St. Denis verlief sich wie folgt:</p> <p>Bis um 1 Uhr Nachts waren achthundert Individuen verhaftet. Sie wurden unter starker Bedeckung nach der Polizeipräfektur gebracht, wo sie die Nacht über in den Höfen bivouakiren mußten. Bei den Chargen büßte, wie man hört, Niemand das Leben ein; doch kamen mehrere Verwundungen vor. Unter den Verhafteten sind zwei Deputirte.</p> <p>‒ Der (Prinz) Louis N. Bonaparte ist in Autenit eingetroffen. 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Was that das Ministerium ferner? Nicht genug, daß es durch die indirekten Wahlen die Meinung des Volkes verfälschte (denn das Volk weiß eher Einen zu wählen als dreißig!); es ließ eine Untersuchung einleiten gegen die Waldenburger Bürger, welche die Anmaßung ihres Duodezfürsten gezüchtigt hatten, und ließ jene Bürger, statt der volksfeindlichen Beamten, ins Gefängniß werfen. Der Minister verwies den Drechslergesellen Büttner aus Chemnitz, er verhaftete in der Person des Leipziger Kriminalamts den Arbeiter Leonhardt, weil er an Soldaten einen „Soldatenkatechismus“ vertheilt hatte, auf Antrag des Kriegskommando. Als der demokratische Verein zu Leipzig dagegen Protest erhob, beschuldigte ihn der Minister Oberländer in der zweiten Kammer eines „anarchischen Strebens.“ Und fördert der Minister die Anarchie nicht, wenn er durch Verhaftungen das Volk aufregt? Durch den Beifall, den ein großer Theil der Ständemitglieder dem Minister zollte, hat sich die Kammer zum Polizei-Institut herabgewürdigt, wie ein Abgeordneter richtig bemerkte. Am 8. Juni erschien ein Erlaß, der jeder Willkür, jeder polizeilichen Scheußlichkeit Thor und Thür öffnete. Dennoch darf kein Verein Dinge besprechen, die gegen das Kriminalgesetzbuch verstoßen ‒ wo wäre hier die Gränze? Das alte Kriminalgesetzbuch ist ja die Legitimation aller gegenrevolutionären Handlungsweise. Nur die Besitzer des Ehrenbürgerrechts dürfen Vereine gründen, und muß davon bis aufs Kleinste Anzeige bei der Behörde vorher gemacht werden. Am 4. Juni erläßt der Justizminister eine Verordnung, wonach die Presse ganz in die Gewalt des heimlichen Gerichts gegeben und die Behörden zu Verfolgungen gegen die Presse förmlich angehetzt werden. Hat das Volk den Minister erhoben, um die Vereinsfreiheit, die Preßfreiheit uns zu verkümmern, die allgemeine Volkswahl zu hintertreiben?
Doch das liberale Ministerium macht durch weise administrative ökonomische Maßregeln wieder gut, was es in politicis versündigt.
Seine eigenen hohen Gehalte hat es ungeschmälert erhalten, aber die Gewerbsteuer hat es verdoppelt. Verdoppelt der Staat nicht die Fruchtbarkeit der Industrie, indem er doppelt so viel goldene Aepfel von ihr abschüttelt, wie früher?
Lemberg, 6. Mai. Den Aufhetzern, die sehr gern die Polen hier zu einem Aufstande verleiten möchten, scheint man auf der Spur zu sein. Die schändlichen Umtriebe dieser Menschen dürften wohl bald aufgedeckt werden. Man scheint es hauptsächlich auf die hier weilenden Emigranten, die erst vor Kurzem aus Frankreich zurückgekehrt sind, abgesehen zu haben. Man möchte ebenso, wie in Krakau am 26. April, irgend eine Veranlassung haben, um sich ihrer zu entledigen. In dem vom Gouverneur Stadion errichteten Beirath, einer Art Comité, bestehend aus unpopulären Polen und Beamten, welches gegen den hiesigen Nationalrath ein Gegengewicht bilden soll, hat, wie bestimmt versichert wird, einer von jenen unverbesserlichen Aristokraten, der Fürst Karl Jablonowski, den Vorschlag gemacht, die Emigranten aus dem Lande zu schaffen. ‒ Dieselben haben nun in Bezug auf die von dem hiesigen Nationalrathe erlassene Warnung, es solle sich Niemand von den böswilligen Menschen, die alles aufbieten, um es zu einem Zusammenstoß zwischen den Polen und dem Militär zu bringen, verführen lassen, an die Redaktion der Gazeta Narodowa, dem Organe des Nationalrathes, ein Schreiben erlassen, worin sie erklären, daß sie in Bezug auf die Bewegung, die man hier provociren wollte, der Ansicht des Nationalrathes beitreten, und betrachten diese Provocirung als eine Fortsetzung der die Menschheit schändenden Krakauer Scenen vom 26. April als ein Werk der Moskowiter, welches besonders gegen sie, die Emigranten, gerichtet ist. ‒ Von welcher Seite die Aufhetzungen ausgehen, davon gibt nachfolgendes Faktum einen Beweis. Am 25. Mai ergriffen hiesige Studenten einen gewissen Maler Julius Seher, ehemaligen Militär, wie er eben russinische Bauern zur Ermordung ihrer Herren aufreizte. Trotzdem daß dieser Mensch dies eingestanden und zu Protokoll gegeben, daß er einige Namen, die bald veröffentlicht werden sollen, genannt hat, daß man ihn dem Magistrate überliefert hat, zweifelt man, ob er bestraft werden wird, denn der Gouverneur Stadion hat seine Unzufriedenheit darüber laut zu erkennen gegeben, daß man dieses Subjekt arretirt hat, und daß sich die Studenten in Sachen mischen, die sie nichts angehen. ‒ Unter den russinischen Bauern scheint ein guter Geist erweckt zu sein. Auch sie scheinen von nun an es mit den Polen halten zu wollen. So erschienen vor mehreren Tagen im hiesigen russinischen Nationalrathe zwei Bauern. Einige Mitglieder des Rathes sprachen zu ihnen, unter Anderem Kaspar Cieglewicz, der erst kürzlich vom Spielberge zurückgekehrt ist. (Er ist der Verfasser einiger trefflicher russinischer Lieder, die er dem Volke vorsang, und welche auf diese Weise zu Volksliedern wurden. Dieser Lieder halber ist er zu 15 Jahre Gefängniß verurtheilt worden.) Ein Mitglied trug einige Strophen einer Dumka (Elegie) vor. Das Auge der Bauern erglühte vor Begeisterung. „Oh, wir kennen den Namen des Dichters,“ sagte einer von ihnen, Hrye Holowatz, indem er auf Cieglewicz wies ‒ „wir kennen ihn aus seinen Liedern, wenn Trauer unser Herz erfüllt. Du warst unser Märtyrer, für uns hast Du im Gefängnisse Thränen vergossen, Gott möge Dich dafür belohnen! Wir freuen uns, daß wir Dich sehen, und daß wir Dir dies sagen können. Doch unser Märtyrer Theophil Wiszniowski, wird uns nicht mehr sehen. Wir wollen morgen zu seinem Grabe gehen, seine Ruhestätte mit unseren Thränen benetzen. Vielleicht wird dies seine Seele im Himmel sehen und sich darob freuen. Es waren unter uns Menschen, die uns in Freunde und Feinde getrennt haben; aber (hier stand er auf und hob die Hände gen Himmel) so wahr ein Gott im Himmel ist, so wahr muß hier auf Erden Eintracht zwischen Polen und Russinen herrschen.“
(Schles. Z.) Schweiz. Zürich, 8. Juni. Der Vorschlag des Hrn. Ochsenbein, das Berner Regiment aus Neapel zurückzurufen und damit die Verpflichtungen des Königs zu übernehmen, wird an dem Finanzpunkt scheitern, da hiezu jährlich 200,000 Fr. nöthig wären, worüber jetzt Bern gewiß nicht verfügen kann.
(Sch. M.) Italien. * _ Verona, 7 Juni. _ * Turin, 7. Juni. _ Französische Republik. 12 Paris, 12. Juni. Depuis que nous sommes en republique, rien ne va. So heißt es allgemein in der Sprache der ehrlichen Bourgeois, der ehrlichen Republikaner, der Leute vom National sowohl als der von der Reforme. „Es will nichts vorwärts gehen, seit wir in die Republik hineingefahren sind.“ „Depuis que nous sommes en republique.“ Keinem Menschen würde es eingefallen sein zu sagen : on est en monarchie, d. h. die Monarchie als etwas Passives zu nehmen, das Einen sanft umwebt. Aber man sagt : on est en robe de chambre, man ist im Schlafrocke, warum sollte man nicht auch sagen können : on est en republique. Die Republik, meinten die Leute vom National, sei der Schlafrock, den man nur anzuziehen brauche, um sich wohl gemüthlich und behaglich zu finden. Diesen Schlafrock haben sie denn auch angezogen, und jetzt stehn sie da und können nicht vorwärts. Nun gehen sie hin und holen die ganze alte republikanische Toilette hervor, die weißen Westen mit den breiten Ueberschlägen à la Robespierre, die Gardemarine-Uniform mit rothem Revers, den republikanischen Hut mit den rothen Federn , und wenn man so einen Garde-Republikaner zu Pferde durch die Straßen von Paris reiten sieht, dann mag man sich wohl einen Augenblick träumen lassen: on est en republique : die Republick reitet mitten durch Paris. Sie haben Alles, was sie wünschen. Die Leute des National sind Siegelbewahrer, Bürgermeister der Republik, bis später, wo sie die Konsuln und Senatoren werden, und die Republik geht nicht von Statten. Das Zutrauen, der Kredit will nicht wiederkommen, die Legetimisten rücken mit ihrem Heinrich V. hervor, die Royalisten mit ihrem Joinville, und die Bonapartisten gar mit ihrem Napoleon dem Zweiten, um ihn als den zweiten Napoleon in petto zu halten. Welch Aergerniß für die republikanische Partei des National. Aber sie will die Republik nicht fahren lassen, und um die Prätendenten fern vom französischen Boden zu halten, sich wohl sein zu lassen im hôtel de ville, und den Kredit und das Vertrauen herzustellen, wären sie im Stande, alles Leben in den Straßen zu tödten, und die republikanische Ruhe auf Kosten aller republikanischen Freiheiten herzustellen.
Wir haben die rechte, die wahre Republik nicht, schreien die andern, und um die wahre, rechte Republik herauszufinden, um sie aus dem Worte, aus dem Begriffe Republique herauszupressen, überladen sie die arme Republik mit den reichsten Epitheten. Und jedes Mal wenn Einer so ein neues Wort findet, so schafft er gleich ein Journal, um die neue Republik zu lehren und zu verbreiten, so haben wir la vraie republique, la republique sociale, la republique socialiste u. s. w. Die Menge der Journale, die auf solche Weise entstanden sind, übersteigt alle Grenzen. Man fühlt, daß Etwas fehlt, das hinter dem Republikaner, sei er von gestern oder von heute, von der Reforme oder von dem National, noch etwas anderes stecken muß, und man möchte diesem Etwas auf die Spur kommen. Jeden Tag entsteht ein neues Journal, eine neue Republik, eine neue Lehre; jeden Tag werden die alten Ideale auf's neue aus den alten republikanischen Zeiten hervorgeholt, und immer genügt es nicht, immer bleibt etwas auszusprechen übrig. Die Journal-Verkäufer schreien die seltsamsten Namen aus, empfehlen den Vorübergehenden ihr Journal mit der liebenswürdigsten Zudringlichkeit an, und ehe man 10 Schritte vom palais national entfernt ist, hat man schon über 30 bis 40 der entschiedensten republikanischen Journale in den Händen.
„Le Journal dela Canaille! l'aimable faubourien.“ Schon der Titel des Journals zeigt auf seinen Ursprung hin. Diese feinen Herrn, wie Marrast und Lamartine, mit ihrer feinen Sprache, können uns nicht helfen. Wir Republikaner brauchen kein Blatt vor den Mund zu nehmen, und wir wollen in unserer Weise und in unverblümter Sprache sagen, was wir denken. Ihr Volksrepräsentanten, ihr seid weiter nichts als die Schreiber, die Kommis, die Ladenschwengel des Volkes; wir haben den Teufel von Eurer hochweisen Konstitution, die uns die alten Verhältnisse wieder fest konstituiren will, wenn Ihr nicht vorher diese alten Verhältnisse auflöst, wenn Ihr nicht vorher entbindet, was gebunden ist. Laßt Politik, Konstitution sammt Ehebruchs-Gesetzen und Republikaner-Trachten aus dem Auge, und seht vorher auf die Lage der Proletarier herab.“
‒ So die Canaille! ‒
Ein Schritt weiter steht ein Schreier und schreit aus voller Kehle:
„Le Sans-culotte.“ Par le citoyen Constant Hilbey. Hier seht Ihr die Wahrheit in ihrer ganzen Nacktheit, das Elend ohne Glacé-Handschuhe. Hat Lamartine nicht selbst gesagt: die Republik ist nicht immer die Freiheit, sie ist nur ein Instrument? Nun gut, warum befindet sich dieses Instrument in den Händen einer Versammlung, die nicht mehr taugt als die, welche ehedem Boissyd'Anglas präsidirte, und in welche das Volk mit den Worten eindrang:
„Brod, Elende, Brod! Was habt Ihr mit unserm Gelde an, gefangen? Hebt Euch fort von hinnen, wir, Volk, wir wollen den National-Konvent bilden.“
Das ist die Sprache des sans-culottes, und diese Sprache kann man an jedem Hause, an jeder Ecke für einen Sou kaufen, und sie wird so lange gekauft werden, als den Franzosen der zwanzigste Sou von dem ihnen täglich bewilligten Franken zu ihren menus-plaisirs, zu ihren kleinen Unterhaltungen übrig bleibt.
„La Carmagnole,“ tönt weiter eine tiefe Baßstimme dem Vorübergehenden in die Ohren, und man glaubt einen Augenblick den son du canon zu hören, diesen unheilverkündenden Donner: Dansons la Carmagnole, vive le son, vive le son du canon!
Aber gleich darauf setzt der Schreier hinzu: un sou, messieurs, la Carmagnole, journal des enfants de Paris.
Dieses Journal erscheint zwei mal die Woche, und hat als Motto das bekannte Lied:
Ah, ça ira! ça ira, ça ira, ça ira t'y bien? ca n'ira-t'y pas?
„Ja, die Carmagnole wollen wir tanzen, bei Gott, sie allein wollen wir tanzen; denn seht jeder Franzose tanzt, und das Menuette, und der Galopp sind ausgetanzt.
„Spreche mir Niemand von Kontretanz; jede Revolution ist ein Tanz, aber der schrecklichste der Tänze, das ist der Kontre-Tanz, die Kontrerevolution.
„Laßt uns tanzen die Carmagnole, die alte, gute Carmagnole, wie sie getanzt wurde vor Zeit unserer Väter, die Carmagnole in wilden, bachantischen Sprüngen.
„Wir wollen sie tanzen, mitten im Elende, mitten im Hunger, Euch zum Trotze, Ihr Diener von gestern, und Diener von heute, die ihr ausruht auf Euren goldstrotzenden Coffern!
Dansons la carmagnole,
dansons la carmagnole
vive le son du canon.
„L'apôtre du peuple, schreit neben dem Carmagnole-Verkäufer ein Mädchen mit blitzenden, schlauen Augen, und sie bietet Einem den apotre du peuple mit solcher Liebenswürdigkeit an, daß man nicht umhin kann, den Volksapostel für einen Sou aus ihrer schönen Hand zu empfangen.
Der Apostel des Volkes, der wird uns wohl Aufschluß geben können über die wahre, ächte Republik. Seht seine Devise ist nicht mehr das bekannte liberté, fraternité et égalité, sondern liberté, justice et vérité pour tous. ‒ „Das Volk, sagt er ist souverän, und seine Souveränität kommt von Gott.“ Wenn das Volk der göttliche Souverän ist, schließt der Apostel, so wollen wir keinen ausgehungerten, in Lumpen gehüllten Souverän, wir wollen weniger von Brüderlichkeit sprechen, und es brüderlicher meinen u. s. w.
Der Apostel hat ein großes Herz aber einen kleinen Verstand. Der Verwirklichung seiner Glückseligkeitslehre steht weiter nichts im Wege als die sogenannten Bönhasen, die Zwischenhändler ‒ dem Louis Blanc weiß er keinen andern Vorwurf zu machen, als daß er in der Organisation der Arbeit nicht auch an die Arbeit der Arbeiterinnen gedacht habe u. s. w. ‒ Dann kommen die allgemeinen Maßregeln von Abschaffung des Monopols, der Privilegien u. s. w. ‒ Von ökonomischer Entwickelung keine Ahndung! Die Ohnmächtigkeit aller dieser Journale hat ein anderes Journal ins Leben gerufen, das endlich den wahren Punkt, die wahre Republik entdeckt haben will.
La colère d'un vieux republicain contre tout le monde: der Zorn eines alten Republikaners auf alle Welt: „Es lebe die Republik!“
Dieses Journal, das ebenfalls nur einen Sou kostet, fängt damit an, einzugestehen, daß er seit 89 im Zorn ist, und endigt mit der Frage: Wann werde ich zufrieden gestellt sterben?
‒ National-Versammlung vom 12. Juni. Napoleon Bonaparte erscheint in der Versammlung und sucht sich gegen die über sein Haus cirkulirenden Gerüchte zu rechtfertigen. Der Artikel 1 des Dekret-Entwurfs bezüglich der fonds secrets wird angenommen trotz der lebhaftesten Opposition.
‒ Aus einem Briefe der Prinzessin Clementine an den Prinzen von Joinville, datirt den 14. Februar 1838, geht deutlich hervor, daß man in den Tuilerien den Herrn Dupin außerordentlich gut zu beurtheilen verstand. ‒ Denselben Herr Dupin, der sich so bereitwillig zu dem Echo aller gegen die Arbeiter der National-Werkstätten erfundenen Verläumdungen machte. Es heißt in diesem Schreiben: „Die Kammer scheint mir nicht besonders zu sein; sie ist noch engherziger und jämmerlicher wie die frühere. Sie hat gezeigt, was sie ist, indem sie von der Pension der Frau von Damrémont, der Witwe des in der Batterie gefallenen Generals, 4000 Francs abzwackte. Dies ist unwürdig und gemein! Das Ministerium hält sich und wird sich hoffentlich noch lange Zeit halten; aber es ist schwach. Es führt die Kammer nicht, im Gegentheil, es folgt ihr. Mit der Dotation unsres armen Tan (irgend ein Mitglied der königlichen Familie) geht es nicht zum besten. Dupin hat sich feige dabei benommen, elendig und wankelmüthig, wie wir ihn schon so oft gesehen haben. Alles geht indeß u. s. w. In Paris, in Brix und in Gotha befinden sich Alle wohl.“
‒ Einer der Redakteure der Neuen Rheinischen Zeitung fand wenige Tage nach der Februarrevolution im Kothe des Tuilerienhofes mehrere an die Mitglieder der Familie Orleans und anderen Umgebung gerichtete Briefe. Diese Original-Schreiben liegen vor uns und wir übersetzen davon die Folgenden, zu Nutz und Frommen unsrer verehrten Leser.
Florenz, 10. Febr. 1838.
Dieser ganz im Vertrauen geschriebene Brief, hat einzig zum Zweck, Ihre Meinung in Betreff eines Heirathsprojektes zwischen Sr. königl. Hoheit, dem Herzog von Nemours und Ihrer königl. Hoheit, der Prinzessin Sophie von Würtemberg, in Erfahrung zu bringen.
Ich habe Grund zu glauben, daß, wenn diese Verbindung durch Se. Majestät den König der Franzosen gewünscht würde, durchaus keine Schwierigkeiten im Wege liegen würden. Sie wissen, mein Herr, daß ich eine solche Alliance zwischen dem Herzog von Orleans und der Prinzessin Marie, seiner Zeit lebhaft wünschte und daß ich demzufolge gehandelt hatte, indem ich alle Vortheile für den Würtemberger auseinandersetzte. Wenn alle diese Vortheile damals nicht recht begriffen wurden, so denke ich doch, daß sie heute begriffen werden.
Ich vertraue den Inhalt dieses Briefes ganz Ihrem, mir so wohl bekannten Charakter als Ehren - und Biedermann an und ich bin davon überzeugt, daß Sie in jedem Fall nur einen neuen Beweis jener Gefühle darin sehen werden, die ich Ihnen seiner Zeit zu erkennen gab. Glauben Sie, mein Herr, an die Aufrichtigkeit dieser Gefühle der Achtung, der Werthschätzung und wahrer Anhänglichkeit, mit denen ich bin Ihr sehr affectionirter.
Jerome.(Fortsetzung folgt.)
‒ Das gestern mitgetheilte Einschreiten der bewaffneten Gewalt gegen die Volksaufläufe an der Port St. Denis verlief sich wie folgt:
Bis um 1 Uhr Nachts waren achthundert Individuen verhaftet. Sie wurden unter starker Bedeckung nach der Polizeipräfektur gebracht, wo sie die Nacht über in den Höfen bivouakiren mußten. Bei den Chargen büßte, wie man hört, Niemand das Leben ein; doch kamen mehrere Verwundungen vor. Unter den Verhafteten sind zwei Deputirte.
‒ Der (Prinz) Louis N. Bonaparte ist in Autenit eingetroffen. Das Abendblatt „Patrie“ zeigte diese Ankunft mit folgender Note an: „Wir erfahren im Augenblicke, wo wir unter Presse gehen, daß die Vollziehungsgewalt unter Beistand sämmtlicher Glieder der verschiedenen Ministerien sich diesen Vormittag im Luxembourg in außerordentlicher Sitzung versammelt und beschlossen hat, in der Montagssitzung der Nationalversammlung eine Dringlichkeitsmaßregel (mesure d'urgence) gegen den Bürger Napoleon Louis Bonaparte vorzulegen.
‒ Armand Marrast erklärt heute im National, daß der Artikel der Liberte und der Assemblee nationale, Lamartines und Ledru-Rollins Mitschuld an dem Complotte des 15. Mai be-
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(2017-03-20T13:08:10Z)
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Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML
(2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
(2017-03-20T13:08:10Z)
Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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