Neue Rheinische Zeitung. Nr. 15. Köln, 15. Juni 1848.durch ihn und seine Freunde geschehen werde. Er besaß einen heftigen Widerwillen gegen einen Mann, dessen Name während des Sturms mehrmals in den Vordergrund geschoben wurde; Jedermann weiß das. Vielleicht hatte er auch kein Zutrauen in die Einsicht und die Reinheit der Uebrigen. Was soll ich weiter sagen? Er fand sich unter den Andern, wie ein vom Sturwind erfaßtes Blatt sich unter andern Blättern findet, - auf einer Höhe oder in einem Abgrund. Er fand sich bei ihnen wie Arago oder Lamartine sich auf dem Stadthaus neben Cabet oder neben Thiers hätten finden können, wenn Cabet oder Thiers den glücklichen Gedanken gehabt hätten, am 24. Februar dahinzugehen. Was wollte Barbes? Wollte er die Republick ersticken unter einer Faktion? Wahrlich, Niemand kann das ernsthaft behaupten. Wollte er sich vergreifen an der Souveränetät des allgemeinen Stimmrechts? Man erinnere sich, daß er acht Jahre in den Kerkern des Königthums geschmachtet, daß er zum Tode verurtheilt gewesen war, weil er es gewagt hatte, das Recht der allgemeinen Abstimmung laut zu bekennen. Wollte er die Geschicke Frankreichs in die Hände derjenigen legen, welche man auf dem Stadthaus zu Diktatoren ausrief? Nein, er war auf dem Stadthaus, um gegen mehrere dieser Namen zu protestiren. Wollte er Paris mit Feuer und Blut überziehen? Er schickte sich in die Nothwendigkeit eine neue Regierung zu verkünden, weil er da, wo er sich fortgerissen fand, den Zustand von Paris während dieser Stunde finsterer Verwirrung nicht zu schätzen vermochte. Er that was jeder Mann von Selbstverläugnung und Aufopferung in einer revolutionären Krisis thut. Er wagte sein Leben, um das Volk in einem dieser Momente der unbeschreiblichsten Anarchie nicht betrügen zu lassen, wo das Blut über dem Pflaster von Paris fließt, bevor die Gedanken und der Wille sich klar geworden sind. Wollte er die Macht an sich reißen, um sich zu bereichern? Es ist ein Einwurf, den man gewöhnlich hört, und der auch der natürlichste scheint. Aber unter allen Männern der Bewegung, welche ihr Leben in der Begeisterung des Edlen in die Schanze schlagen, war dieser Mann einer der Edelsten. Er war geboren zur Aufopferung, zur Hingebung, zum Märtyrerthum; unter allen, die jetzt den Stein der Verdammniß auf ihn werfen, ist kein Mensch von Gefühl, der ihn nicht bei näherer Bekanntschaft geliebt und bewundert haben würde. Aber wer kennt ihn nicht? Barbes, der in der Tiefe seines Kerkers keinen andern Gedanken, keine andere Sorge hatte, als die Furcht, einen Unschuldigen in seine Sache verwickelt zu sehen? Wer, der die Briefe von Barbes an den Obristen Rey und Louis Blanc gelesen, hat nicht gefühlt, wie hier eine große Seele traurig gegen eine furchtbare Bestimmung ankämpft? Ein einziges, einfaches Wort des Obristen Rey hat die Herzen aller Franzosen mit einem elektrischen Schlage durchzuckt: "Dank, mein Ehrenmann!" Ja, "Ehrenmann!" Dieser Titel ist groß wie die Welt; welchen größeren gäbe es in unserer Zeit? Der Ruhm durchläuft die Straßen, die Eitelkeit hat das Wort des Ruhmes in Mißkredit gebracht. Aber die Zukunft wird nicht mehr der genialen Persönlichkeit gehören; sie gehört der Ehre, und der Napoleon der künftigen Zeit wird nur der Mann von Ehre sein. Du aber, Barbes, in deiner düstern Gefangenschaft, erinnere dich des Wortes der Hölle in Faust: "Weil du geliebt hast, wirst du sterben." Es könnte sein, daß das Messer der Guillotine doch nicht auf immer für die politischen Verbrechen gebrochen wäre. Du aber hast es schon nahe vor dir gehabt, und sein Blitzen würde dein Auge nicht zucken machen. Die Kerker der Monarchie haben die Kräfte deines Lebens zuerst gebrochen, und jetzt setzest du deinen Todeskampf in den Gefängnissen der Bourgeoisrepublik fort, Demokrat! Selbst wenn sie die Thüren dir öffneten, würde dein Leben nur ein ewiger Kampf sein. Aber sei getrost! Dein Herz schlug nur für das Volk, für die Sache des Volks wähltest du Leiden, Gefangenschaft, Verbannung und Tod, und wenn die Feinde des Volks auch immer einen Stein nach dir werfen, so wird das Volk bis in die spätesten Tage an deinem Grabe stehen und rufen: "Dank, du Ehrenmann!" Nohant, 7. Juni 1848. George Sand. [Deutschland] Frankfurt, 12. Juni. In verflossener Nacht fanden in Offenbach, in Folge der Befreiung mehrerer Militär-Arrestanten, unruhige Auftritte statt, bei welchen von Seiten des Militärs Feuer gegeben und etwa 10 Personen, worunter einige lebensgefährlich, verwundet wurden. Näheren bestimmten Angaben hierüber sehen wir entgegen. Heute Morgen sind zwei Schwadronen Reiterei, mit zwei Geschützen reitender und zwei Geschützen Fuß-Artillerie zur Verstärkung der Garnison nach Offenbach von Darmstadt abmarschirt, wie denn auch das zu Langen etc. stationirte Bataillon des 2. Infanterie-Regiments gleichfalls gegen Offenbach vorgerückt ist. Berlin, 11. Juni. Die früheren Minister Eichhorn, Thile und Graf Stolberg sind jetzt in Potsdam und häufig bei der Königl. Tafel. Graf Stolberg wurde in der Begleitung des Prinzen von Preußen gesehen, als derselbe in Potsdam ankam. Die Herren Exminister sollen sich keineswegs der Zurückgezogenheit und einem Privatleben hingeben. - Warum sollten sie auch? Wie die Dinge laufen, ist es keine Unmöglichkeit, daß alle jene Herren recht bald wieder an die Spitze der Geschäfte treten. Berlin, 9. Juni. An ein hohes Präsidium der preußischen Nationalversammlung. In Erwägung: daß während der heutigen Kammersitzung eine Volksdeputation bereits bis in das Vorzimmer gedrungen; der Herr Minister von Arnim beim Heraustreten aus dem Ständesaal durch das Volk insultirt worden; mehrere Abgeordnete sich durch eine Hinterthür in Sicherheit bringen mußten; erklären wir die Nationalversammlung im Zustande der Unfreiheit, und tragen darauf an, daß deren Sitz sofort nach einer andern Stadt verlegt werde. (gez.) Harfort. Hambloch. Müllensieffen. Kehl. Windhorst. Reyger. Dr. Funke. Diesterweg. Ritz. v. Brünneck. v. Loe. Dr. Sommer. Groos. Upmeyer und Andere. - An unsere Mitbürger. Je freier der Staat, um so strenger muß die Handhabung der Gesetze sein. Die staatliche Freiheit und die Zeit der gesetzlichen Ordnung sind unter der Bürgschaft einer von dem ganzen Volke gewählten Nationalversammlung für uns erreicht worden. Die Freiheit des Volkes liegt aber auch zunächst in der Unverletzlichkeit seiner Vertreter. Dessenungeachtet ist gestern nach dem Schlusse der Sitzung der Nationalversammlung von einzelnen, vor dem Sitzungsgebäude versammelten Individuen auf Personen, welche die Versammlung verließen, ein thätlicher Angriff vollführt worden. Durch dieses Verbrechen ist nicht nur im Allgemeinen das heilige Recht der persönlichen Freiheit und Sicherheit, sondern auch zugleich das Recht der freien Meinungsäußerung, die Würde der Versammlung der Vertreter der Nation und die Ehre des ganzen preußischen Volkes, und unserer Stadt insbesondere, auf das Unverantwortlichste verletzt worden. In der festen Ueberzeugung, daß unsere ganze Einwohnerschaft unsere gerechte Entrüstung hierüber theilt, machen wir bekannt, daß zur gesetzlichen Verfolgung der Strafbaren die nöthigen Schritte gethan worden sind, und wir zugleich der Nationalversammlung den Schmerz, den alle redlich gesinnten Einwohner Berlins über diesen höchst betrübenden Vorfall mit uns empfinden müssen, ausgedrückt haben. Wir hegen zu unseren Mitbürgern die Erwartung, daß sie, ein Jeder an seiner Stelle und Alle insgesammt in ihrer Organisation als Bürgerwehr fortan solchem Attentat auf Ehre und Freiheit mit Entschlossenheit entgegentreten und jeden etwaigen Versuch dazu schon im ersten Entstehen vereiteln werden. Berlin, 10. Juni 1248. Der Magistrat und die Stadtverordneten. - Mehrere Mitglieder der Linken veröffentlichen eine Erklärung gegen den Bericht, welchen der Pastor Uhlich über den Beschluß vom Freitage hat drucken lassen. Sie machen darauf aufmerksam, daß Uhlich, der in seinem Bericht bedauere, daß der Berends'sche Antrag nicht einstimmig angenommen sei, selbst gegen denselben gestimmt habe. Unterzeichnet sind: Reichenbach, Dr. Stein. Dr. Elsner. d'Ester. Abstimmung über den Antrag des Abgeordneten Zachariä in der 14. Sitzung der Vereinbarungs-Versammlung. Der Antrag lautete auf motivirte Tagesordnung gegenüber der Anerkennung der Revolution im Berends'schen Antrag. Diejenigen also, welche für Ja stimmten, haben die Revolution desavouirt und die Vereinbarungstheorie anerkannt; die, welche für Nein stimmten, haben die Revolution anerkannt. Für Ja haben gestimmt: Althaus, Bürgermeister. Arntz, Dr. juris. v. Auerswald, Minister des Innern. Ballnuß, Pastor. Goswin Bartmann, Pfarrer. Bauer, Landrath. Bauer, Geh. Revisions-Rath. Bauer, Mühlenbesitzer. Bauerband, Professor. Baumstark, Direktor. Bigge, Pfarrer. Binterim, Pfarrer. Bliesner, Salarienkassen-Rendant. Blockhagen, Erzpriester. Bormann, Senator. v. Borries, Landrath. Dr. Brehmer, Oberlehrer. v. Brünneck, Ob. Burggraf. Bumbke, Kuratus. Burckhardt, Orts-Richter. Bußmann, Ritterguts-Besitzer. v. Brüninghaus, Gutsbesitzer. Camphausen, Minister-Präsident. Chrustz, Fleischer. Claußen, Gymnasial-Lehrer. Conditt, Land- und Stadtgerichts-Rath. Contzen, Regierungs-Assessor. Cösling, Kämmerer. Karl August Dahmen. Dallmann, Kolon. Dane, Dr. Daniels, Geh. Ober-Regierungsrath. Dethloff, Kreis-Justizrath. Diesterweg, Justizrath. Diethold, Bürgermeister. Dobberkau, Mühlenbesitzer. Franz Drepper, Bischof. Eichhorn, Professor. v. Enckevort, Kreis-Deputirter. Christian Eschmann. Esser I., Justizrath. Esser II., Justizrath. Evelt, Land- u. Stadtgerichts-Direktor. Feierabend, Bürgermeister. Fischer, Bürgermeister. Fischer, O. L. G. Referendar. Fleischer, Kreisgerichts-Assessor. Fließbach, Bürgermeister. Frencken, Regierungs-, geistlicher und Land-Schulrath. Fretzdorff, Kaufmann. Funke, P. A., Dr. med. Feldhans, Schullehrer. Flemming, Kaufmann. Gellern, Justizrath. Gelshorn, Kaplan. von Gerlach, Regierung-Präsident a. D. Geßler, Land- und Stadtgerichts-Direktor. Gorzolka, Frei-Bauer, Grabow, Ober-Bürgermeister. Ibe Graach, Gutsbesitzer. Grooß, Gutsbesitzer. Groos, Geh. Regierungs-Rath. von Geissel, Erzbischof. Harkort, Kaufmann. Hahn, Land- und Stadtrichter. Hahnrieder, Gutsbesitzer. Hambloch, Jakob, Gewerks-Verwalter. Hanel, Bauer. Hanisch, Bauer. Hansemann, Finanz-Minister. Harrassowitz, Kammerger.-Rath. Haußmann, Bauerguts-Besitzer. Hentrich, Land- und Stadtgerichts-Direktor. Herbertz, Gutsbesitzer. Herholz, Erzpriester. Herrmann, Kommis. Hesse, Geheimer Finanz-Rath. Hofer, Bauer. Huchzermeyer, Pastor. Hüffer, Ober-Bürgermeister, Geh. Regierungs-Rath. Jahr, Justitarius. Jonas, Pastor. Jansink, Kolonist. Keferstein, Rektor, Pastor. Kehl, Justiz-Kommissarius. Keiser, Kolonist und Kleinhändler. Kette, Geheimer Ober-Regierungs-Rath. Kirstein, Bürgermeister. Kochs, Landgerichts-Rath. Konietzko, Kreis-Secretair. Dr. Krabbe, Domkapitular. Krüger, Kaufmann. Dr. Kruhl, Gymnasial-Direktor. Kühnemann, Land- u. Stadtgerichts-Direktor. Kunth, Bürgermeister. Dr. Kunz, praktischer Arzt. Kutzen, Bürgermeister. Küpfer. v. Leipziger, Gutsbesitzer. Lensing, Kanonikus. Frhr. v. Loe, Gutsbesitzer. Lohff, Kossäthenhoffbesitzer. Luckhaus, Kaufmann. Lüdecke, Justizrath. Maager, Stadtverordneten-Vorsteher Mätzke, Geheimer Ober-Regierungs-Rath. Marczynowski, Domainen-Intendant. Mebes, Ober-Regierungs-Rath. v. Meusebach, Regierungs-Assessor. Meyer, Kaufmann. Moritz, Justiz-Kommissarius. Mros, Freigärtner. Mrozik, Postor. Theodor Müllensiefen, Kaufmann. Müller, Ackerer. von Netzow, Landschafts-Rath. Neubarth, Ortsrichter. Neuenburg, Ober-Landesgerichts-Rath. Dr. Niemeyer. Ostermann, Ober-Landesgerichts-Assessor. Pauckert, Apotheker. Pauls, Pfarrer, Land-Dechant. Peltzer, Friedensrichter. Peterek, Schulze. Petersen, Gutsbesitzer. Pieper, Fleischermeister. Plönnis, Ober-Landesgerichts-Assessor. Pohle, Justiz-Kommissarius. Pruß, Dekan. v. Puttkammer, Landrath. Quaßnick, Brau-Krüger. Radtke, Brauer und Gerichtsmann. Reichensperger II., Landgerichts-Rath. Rettig, Tischlermeister. Reygers, Ober-Landesgericht-Assessor. Riebe, Bauer. Riedel, Geheimer Archiv-Rath und Professor. Ritz, Regierungs-Rath. Roeder, Rittergutsbesitzer. Rybnitzki, Schulze. Reichensperger I., Landgerichts-Rath. Salis, Färbermeister. Sames, Friedensrichter. Schadt, Justiz-Amtmann. Scheele, Land- und Stadtgerichts-Direktor. Schiller, Gerichtsschreiber. Schlegel, Land- und Stadtgerichts-Rath. Schlitte, Ober-Landesgerichts-Rath. Schmidt, Rektor. Schmidt, Amtmann. Schmidt, Eigenkäthner. Schmöle, Fabrikbesitzer. Schneider, Bürgermeister. v. Schön, Geheimer Staats-Minister. Schön, Ober-Landesgerichts-Assessor. Scholz, Kreis-Sekretär. Schüty, Informat. phil. Schütze, Justiz-Kommissarius. H. Schulte, Pfarr-Dechant. Schulz, Pastor. Schwonder, Oekonomie-Kommissarius. Semrau, Freischulze. Simons, Geheimer Justiz-Rath. Sohrweide, Büdner. Dr. Sommer, Justiz-Rath. Sperling, Land- und Stadtgerichts-Rath. Sperling, Justiz-Sekretär. Stachelscheidt, Amtmann. Dr. Steinbeck, Stadt-Physikus. Stephany Tischler. Sydow, Pastor. Heinrich Sümmermann, genannt Schulze-Korten, Landwirth. Schlink, Apellations-Rath. Tamnau, Justiz-Kommissar. Thederahn, Schulze. Thümmel I., Ober-L.-G.-Assessor. Tietze, Erbscholtisei-Besitzer. Türschaus, Ober-Landesgerichts-Rath. Uhlich, Prediger. Ullrich, Geheimer Ober-Tribunals-Rath. Upmeyer, Oekonom. Uttech, Justiz-Kommissarius Vogelsang, Land- und Stadtgerichts-Direktor. Voigt, Gutsbesitzer. Vennewitz. Walter, Professor. v. Wangenheim, Ober-Landesgerichts-Rath. Wegener, Apotheker. Wenger, Pastor. Westermann, Justiz-Rath. Westhoff, Elbert Wilh., Dr. theol., Pfarrer. Windthorst, Justiz-Kommissarius. Winterfeld, Kreis-Deputirter. Wolff, Ober-Landesgerichts-Assessor. Zachariä, Justiz-Kommissarius. Zweiffel, Ober-Prokurator. Für Nein haben gestimmt: Abegg, Geh. Reg.-Rath. Alff, Pfarrer, Anwandter, Apotheker. Arnold Maurermeister. Bading, Kammergerichts-Assessor. Baltzer, Pastor. Joh. Nik. Baur, Kaufmann. Nik. Bauer, Handelsmann. Bazynski, Probst. Dr. Beeck, Kreisphysikus. Dr. Behnsch. Dr. Beisert, Gymnasial-Oberlehrer. Berends, Buchdruckereibesitzer. von Berg, Kaplan. von Besser, Landrath. Blöm, Adv-Anw. Karl Boost, Dr. med. Born, Geometer. Bredt, Reg.-Assessor. Brendel, Gastwirth. Brill, Schriftsetzer. von Brodowski, Gen.-Landschafts-Direktor. Broich, Friedensrichter. Bucher, Assessor. Graf Cieszowski, Gutsbesitzer. von Damnitz, Justizkommissar. Dehnel, Brauer. Dierschke, Justizkommissar. Dittrich, Schulze. Doerk, Land- und Stadtgerichtsrath. Duncker, Stadtrath. Dziadek, Bauer. Ebel, Erbscholtiseibesitzer. Eichner, Gerichtsscholz. Elsner, Doktor. Nees von Esenbeck, Professor. D'Ester, Dr. med. Franke, Bürgerm. Friedrich, Gastwirth. Funke, Oekonom. Gierke, Syndikus. Gladbach, A., Lehrer. Gottlieb, Rathmann. Grebel, Friedensrichter. Guittienne, Gutsbes. Hagen, Laurens. Hannow, Waisenhausdirektor. Hansen, Pfarrer und Schulinspektor. Haußmann, Oberkaplan. Heisig, Pfarrer. Hepche, Pastor. Herrmann. Hesse, Landrath. Hildenhagen, Pastor. Hiller, Buchbinderm. Hofferichter, Kaufm. Hammer, Friedensrichter. Herhold, Rektor. Jander, Pastor. Jentzsch, Fleischerm Igel, Lehrer. Jonas, Geh. Revisionsrath. Jung, Landger.-Assessor. Jwand, Müllermeister. Jacoby, Dr. Kämpf, Lehrer. Kaul, Friedensrichter. Von Kirchmann, Staatsanwalt. Klatte, Schulze. Klemm, Schmied. Klingenberg, Dechant. Knaut, Dr. med. Köhler, Landgerichtsrath. Körfgen, Friedensrichter. Kosch, Dr. med. Krackrügge, Kaufm. Ant. von Kraszewski, Gutsbesitzer. Krause, Erbscholtiseibesitzer. Krause, Bürgerm. Kuhr, Gutsbes. und Rittmeister a. D. Kutzner, Gerichtsscholz. Klinghammer, Referendar. Larraß, Gastwirth von Lipski, Gutsbesitzer. Ludwig, Stadtrath. Loos, Justizkommissarius. Lisiecki. Maaß, Justizkommissarius. Mätze, Rektor. Milde, Kaufmann. Mildner, Bauer. Moldenhauer, Lehrer. Müller, Land- und Stadtger.-Rath. Müller, Pastor. Müller, Lehnschulze. Heinr Müller, Gemeindeverordneter. Nenstiel, Kaufmann. Nethe, Bürgermeister. Nickel, Schulze. Otto, Prediger. Packhäuser, Eigenkäthner. Pankow, Tagelöhner. Pape, Kandidat. Pax, Professor. Peters, Ober-Landesgerichts-Rath. Pfahl, Notar. Philipps, Ober-Bürgermeister. Pilet, Kammergerichts-Assessor. Pinder, Ober-Präsident. Plath, Bürgermeister. v. Pokrzywnicki, bischöflicher Syndikus, Ober-Landesgerichts-Assessor. v. Potworowski, Ritterguts-Besitzer. Pomieczynski, Pfarrer. Piegsa, Dr. Quandt, Oekonom. Rahn, Mühlenbesitzer. Reichenbach, Graf. Reinicke, Braueigner. Repel, Brettschneider. Reuter, Landrath. Richter, Dr., Kanonikus. Riel, Ober-Landesgerichts-Assessor. Riemann, Gutspächter. Rodbertus, Gen-Landschafts-Rath. Ruszkiewicz, Martin, Schulze. Richter, Kölmer. Salut, Kaufmann. Schadebrodt, Pastor. Schaffraneck, Pastor. Schell, Professor. Schöne, Pastor. Scholtissek, Schulze. Scholz, Krämer. Scholz, Bauergutsbesitzer. Schornbaum, Staats-Prokurator. Dr. Schramm, Konrektor. Schruff, Dr. med. Schulze, Ober-Landesgerichts-Assessor. Schulz, Häusler. Schulze, Lehrer. Schultz, Justiz-Kommissarius. J. Bapt. Schwickerath. Schwieger, Justiz Kommissarius. Seidel, Geheimer Finanzrath Siebert, Buchdrucker. Siegert, Erbscholze. Specht, Mühlenbesitzer. Spitzel, Lehnschulze. Steffanowicz, Dekan. Steimmig, Fabrikant. Dr. Stein. Stiller, Kreis-Taxator. Strybel, Probst. Szumann, Regierungs-Rath a. D. Stalling, Pastor Alfons v Taczanowsky, Gutsbesitzer. Taczarski, Kolleg. Probst. Teichmann, Justiz-Kommissar. Temme, Staats-Anwalt. Teske, Gutspächter. Thüm, Distrikts-Kommissarius. Toebe, Pastor. v. Trapczynski, Justiz-Kommissar. Treiber, Kanzleirath. v. Unruh, Regierungs-Rath. Wachsmuth, Stadt-Richter. Waldeck, Geheimer Ober-Tribunals-Rath. Wander, Pastor. Weichsel, Justiz-Kommissarius. Dr. Wencelius. Willerberg, Scholtisei-Besitzer, Witt, Oberlehrer. Zacharias, Kaufmann. Zenker, Stadt-Richter. Zimmermann, Lederhändler. v. Zoltowski, Ritterguts-Besitzer. Zorn, Rektor. Fehlende Mitglieder: Abegg, Kommerzien-Rath. Andersch, Gutsbesitzer. Arnold, Gutsbesitzer. Arnold, Gutsbesitzer. Bergmann, Papier-Fabrikant. Euler, Notar. Forstmann, Kaufmann. Hartmann, Justiz-Rath. Jungbluth, Advokat-Anwalt. Kiolbassa, Frei-Gärtner. Krüger, Krug-Gutsbesitzer Marschhausen, Papier-Fabrikant. Rehse, Erbpächter. Neumann, Land- und Stadtgerichts-Rath. Parrisius, Ober-Landgerichts-Assessor. Rehfeld, Diakonus. Riedel, Schulze. Rißmann, ehem. Gutsbesitzer. Rötscher, Rentier. Schade, Erbscholz. Schön, Gerichtsmann. Schönborn, Lehrer. Simon, Stadtgerichtsrath a. D. Skiba, Pastor. Stockmann, Dr. med. Stupp, Justizrath. Von Zettwitz, Freigutsbesitzer. Breslau, 10. Juni. So eben geht uns aus Warschau die Nachricht zu, es sei daselbst auf öffentlicher Straße verkündigt worden, der Kaiser werde dieser Tage eine Erklärung erlassen, die selbst die kühnsten Hoffnungen und Pläne der Polen übertreffen würde. Ebenso erzählt man als gewiß, gegen den 16. d. M. würden die Russen in 3 Armeekorps gegen Westen vorrücken. Das Centrum, unter den Befehlen des Kaisers, würde in der Richtung nach Wien marschiren, der rechte Flügel unter Orlow gegen Berlin vorrücken, und der linke unter Paszkiewicz Krakau und die schlesische Gränze besetzen. Wir dürften also in diesen Tagen bedeutenden Ereignissen entgegengehen und es sich doch bewahrheiten, was von mancher Seite, freilich bis jetzt tauben Ohren, gepredigt worden ist. (A. O.-Z.)** Breslau, 10. Juni. Besonders auf dem Lande fängt man an einzusehen, daß die liberalen Herren doch nur ihre eigenen Zwecke verfolgen, und ihren Geldbeutel nach wie vor füllen wollen. Daß bei diesem Umsichgreifen der "Anarchie" die Reaktion nicht gering ist, läßt sich denken. Nur ein Pröbchen. In der letzten Zeit haben wie überall so auch hier einzelne Tumulte stattgefunden, eine Katzenmusik und Aehnliches. Da kommt auf einmal die Regierung, die Regierung die bis jetzt stumm und still froh war, daß man sich nicht um sie kümmerte, die Regierung, die in diesem Augenblick nur von Anhängern des todtgemachten Systems verwaltet wird, diese Regierung kommt jetzt mit einem Rescript an den Magistrat, worin sie ihm droht, daß sie die Polizei ermächtigen werde, mit Uebergehung der Bürgerwehr das Militär herbeizuziehen, wenn sich die Bürgerwehr nicht verpflichten wolle, dem verwerflichen und gesetzlosen Treiben dieser Stadt ein Ende zu machen. Das nennt man Volksbewaffnung. 14 Breslau, 11. Juni. Als die Nachricht in Breslau ankam, die Majorität der Nationalversammlung sei zur motivirten Tagesordnung übergegangen, war im ersten Augenblicke die Aufregung allgemein, bald jedoch milderte sie sich, da man erwog, daß ein Ministerium mit 19 Stimmen sich doch nicht halten könne. Dieß bildete zugleich am gestrigen Abend die Besprechung im demokratisch-konstitutionellen Klub, der den demokratischen Verein durch eine Deputation aufforderte, sich mit zu betheiligen an einer Demonstration, welche den Berends'schen Antrag anerkennen und dadurch den Beschluß der Majorität desavouiren sollte. Mit allgemeinem Applaus wurde dieser Antrag aufgenommen, die Ausführung jedoch einer Kommission übertragen. Die Kommission sprach sich heute Morgen dahin aus: 1) Eine Adresse an die Nationalversammlung zu erlassen, in der die Anerkennung der Revolution ausgesprochen, und die gedruckt jedem Mitgliede übergeben werden soll. 2) Eine Proklamation an die Berliner Bürger, in der ausgesprochen werden soll, daß sie im günstigen Augenblick nicht allein stehen und handeln werden. Beide Aktenstücke werden natürlich durch eine Volksversammlung genehmigt werden. In der Kommission waren zugegen Brill, Behnsch und Reichenbach. Letzterer machte zugleich die wichtige Mittheilung, daß das Ministerium jetzt nach dem Schluß der Sitzung eifrig mit einigen Deputirten (z. B. Rodbertus) unterhandle, die Sitzungen zu verlegen nach - - - Potsdam. Dann ist der Augenblick zum Handeln gekommen, dann in den Kampf. 103 Leipzig, 12. Juni. Nicht Camphausen allein ist es, der die Revolution zu seinen Gunsten ausbeutet; es sind alle in deutsche Minister und Staatsräthe verwandelte Liberale von gestern und in dem 39spaltigen Deutschland bot sich den Liberalen ein ganz anderer Spielraum als 1830 in dem einigen untheilbaren Frankreich. Werfen wir einen Blick auf das sächsische Ministerium, das Ministerium Oberländer. Zuerst beruft es den alten Landtag außerordentlich zusammen, um ein neues Wahlgesetz zu berathen, einen Landtag, der nur aus dem Adel, dem Grundbesitz, aus den begüterten Gewerbtreibenden, Blanqui.
durch ihn und seine Freunde geschehen werde. Er besaß einen heftigen Widerwillen gegen einen Mann, dessen Name während des Sturms mehrmals in den Vordergrund geschoben wurde; Jedermann weiß das. Vielleicht hatte er auch kein Zutrauen in die Einsicht und die Reinheit der Uebrigen. Was soll ich weiter sagen? Er fand sich unter den Andern, wie ein vom Sturwind erfaßtes Blatt sich unter andern Blättern findet, ‒ auf einer Höhe oder in einem Abgrund. Er fand sich bei ihnen wie Arago oder Lamartine sich auf dem Stadthaus neben Cabet oder neben Thiers hätten finden können, wenn Cabet oder Thiers den glücklichen Gedanken gehabt hätten, am 24. Februar dahinzugehen. Was wollte Barbès? Wollte er die Republick ersticken unter einer Faktion? Wahrlich, Niemand kann das ernsthaft behaupten. Wollte er sich vergreifen an der Souveränetät des allgemeinen Stimmrechts? Man erinnere sich, daß er acht Jahre in den Kerkern des Königthums geschmachtet, daß er zum Tode verurtheilt gewesen war, weil er es gewagt hatte, das Recht der allgemeinen Abstimmung laut zu bekennen. Wollte er die Geschicke Frankreichs in die Hände derjenigen legen, welche man auf dem Stadthaus zu Diktatoren ausrief? Nein, er war auf dem Stadthaus, um gegen mehrere dieser Namen zu protestiren. Wollte er Paris mit Feuer und Blut überziehen? Er schickte sich in die Nothwendigkeit eine neue Regierung zu verkünden, weil er da, wo er sich fortgerissen fand, den Zustand von Paris während dieser Stunde finsterer Verwirrung nicht zu schätzen vermochte. Er that was jeder Mann von Selbstverläugnung und Aufopferung in einer revolutionären Krisis thut. Er wagte sein Leben, um das Volk in einem dieser Momente der unbeschreiblichsten Anarchie nicht betrügen zu lassen, wo das Blut über dem Pflaster von Paris fließt, bevor die Gedanken und der Wille sich klar geworden sind. Wollte er die Macht an sich reißen, um sich zu bereichern? Es ist ein Einwurf, den man gewöhnlich hört, und der auch der natürlichste scheint. Aber unter allen Männern der Bewegung, welche ihr Leben in der Begeisterung des Edlen in die Schanze schlagen, war dieser Mann einer der Edelsten. Er war geboren zur Aufopferung, zur Hingebung, zum Märtyrerthum; unter allen, die jetzt den Stein der Verdammniß auf ihn werfen, ist kein Mensch von Gefühl, der ihn nicht bei näherer Bekanntschaft geliebt und bewundert haben würde. Aber wer kennt ihn nicht? Barbès, der in der Tiefe seines Kerkers keinen andern Gedanken, keine andere Sorge hatte, als die Furcht, einen Unschuldigen in seine Sache verwickelt zu sehen? Wer, der die Briefe von Barbès an den Obristen Rey und Louis Blanc gelesen, hat nicht gefühlt, wie hier eine große Seele traurig gegen eine furchtbare Bestimmung ankämpft? Ein einziges, einfaches Wort des Obristen Rey hat die Herzen aller Franzosen mit einem elektrischen Schlage durchzuckt: „Dank, mein Ehrenmann!“ Ja, „Ehrenmann!“ Dieser Titel ist groß wie die Welt; welchen größeren gäbe es in unserer Zeit? Der Ruhm durchläuft die Straßen, die Eitelkeit hat das Wort des Ruhmes in Mißkredit gebracht. Aber die Zukunft wird nicht mehr der genialen Persönlichkeit gehören; sie gehört der Ehre, und der Napoleon der künftigen Zeit wird nur der Mann von Ehre sein. Du aber, Barbès, in deiner düstern Gefangenschaft, erinnere dich des Wortes der Hölle in Faust: „Weil du geliebt hast, wirst du sterben.“ Es könnte sein, daß das Messer der Guillotine doch nicht auf immer für die politischen Verbrechen gebrochen wäre. Du aber hast es schon nahe vor dir gehabt, und sein Blitzen würde dein Auge nicht zucken machen. Die Kerker der Monarchie haben die Kräfte deines Lebens zuerst gebrochen, und jetzt setzest du deinen Todeskampf in den Gefängnissen der Bourgeoisrepublik fort, Demokrat! Selbst wenn sie die Thüren dir öffneten, würde dein Leben nur ein ewiger Kampf sein. Aber sei getrost! Dein Herz schlug nur für das Volk, für die Sache des Volks wähltest du Leiden, Gefangenschaft, Verbannung und Tod, und wenn die Feinde des Volks auch immer einen Stein nach dir werfen, so wird das Volk bis in die spätesten Tage an deinem Grabe stehen und rufen: „Dank, du Ehrenmann!“ Nohant, 7. Juni 1848. George Sand. [Deutschland] Frankfurt, 12. Juni. In verflossener Nacht fanden in Offenbach, in Folge der Befreiung mehrerer Militär-Arrestanten, unruhige Auftritte statt, bei welchen von Seiten des Militärs Feuer gegeben und etwa 10 Personen, worunter einige lebensgefährlich, verwundet wurden. Näheren bestimmten Angaben hierüber sehen wir entgegen. Heute Morgen sind zwei Schwadronen Reiterei, mit zwei Geschützen reitender und zwei Geschützen Fuß-Artillerie zur Verstärkung der Garnison nach Offenbach von Darmstadt abmarschirt, wie denn auch das zu Langen etc. stationirte Bataillon des 2. Infanterie-Regiments gleichfalls gegen Offenbach vorgerückt ist. Berlin, 11. Juni. Die früheren Minister Eichhorn, Thile und Graf Stolberg sind jetzt in Potsdam und häufig bei der Königl. Tafel. Graf Stolberg wurde in der Begleitung des Prinzen von Preußen gesehen, als derselbe in Potsdam ankam. Die Herren Exminister sollen sich keineswegs der Zurückgezogenheit und einem Privatleben hingeben. ‒ Warum sollten sie auch? Wie die Dinge laufen, ist es keine Unmöglichkeit, daß alle jene Herren recht bald wieder an die Spitze der Geschäfte treten. Berlin, 9. Juni. An ein hohes Präsidium der preußischen Nationalversammlung. In Erwägung: daß während der heutigen Kammersitzung eine Volksdeputation bereits bis in das Vorzimmer gedrungen; der Herr Minister von Arnim beim Heraustreten aus dem Ständesaal durch das Volk insultirt worden; mehrere Abgeordnete sich durch eine Hinterthür in Sicherheit bringen mußten; erklären wir die Nationalversammlung im Zustande der Unfreiheit, und tragen darauf an, daß deren Sitz sofort nach einer andern Stadt verlegt werde. (gez.) Harfort. Hambloch. Müllensieffen. Kehl. Windhorst. Reyger. Dr. Funke. Diesterweg. Ritz. v. Brünneck. v. Loë. Dr. Sommer. Groos. Upmeyer und Andere. ‒ An unsere Mitbürger. Je freier der Staat, um so strenger muß die Handhabung der Gesetze sein. Die staatliche Freiheit und die Zeit der gesetzlichen Ordnung sind unter der Bürgschaft einer von dem ganzen Volke gewählten Nationalversammlung für uns erreicht worden. Die Freiheit des Volkes liegt aber auch zunächst in der Unverletzlichkeit seiner Vertreter. Dessenungeachtet ist gestern nach dem Schlusse der Sitzung der Nationalversammlung von einzelnen, vor dem Sitzungsgebäude versammelten Individuen auf Personen, welche die Versammlung verließen, ein thätlicher Angriff vollführt worden. Durch dieses Verbrechen ist nicht nur im Allgemeinen das heilige Recht der persönlichen Freiheit und Sicherheit, sondern auch zugleich das Recht der freien Meinungsäußerung, die Würde der Versammlung der Vertreter der Nation und die Ehre des ganzen preußischen Volkes, und unserer Stadt insbesondere, auf das Unverantwortlichste verletzt worden. In der festen Ueberzeugung, daß unsere ganze Einwohnerschaft unsere gerechte Entrüstung hierüber theilt, machen wir bekannt, daß zur gesetzlichen Verfolgung der Strafbaren die nöthigen Schritte gethan worden sind, und wir zugleich der Nationalversammlung den Schmerz, den alle redlich gesinnten Einwohner Berlins über diesen höchst betrübenden Vorfall mit uns empfinden müssen, ausgedrückt haben. Wir hegen zu unseren Mitbürgern die Erwartung, daß sie, ein Jeder an seiner Stelle und Alle insgesammt in ihrer Organisation als Bürgerwehr fortan solchem Attentat auf Ehre und Freiheit mit Entschlossenheit entgegentreten und jeden etwaigen Versuch dazu schon im ersten Entstehen vereiteln werden. Berlin, 10. Juni 1248. Der Magistrat und die Stadtverordneten. ‒ Mehrere Mitglieder der Linken veröffentlichen eine Erklärung gegen den Bericht, welchen der Pastor Uhlich über den Beschluß vom Freitage hat drucken lassen. Sie machen darauf aufmerksam, daß Uhlich, der in seinem Bericht bedauere, daß der Berends'sche Antrag nicht einstimmig angenommen sei, selbst gegen denselben gestimmt habe. Unterzeichnet sind: Reichenbach, Dr. Stein. Dr. Elsner. d'Ester. Abstimmung über den Antrag des Abgeordneten Zachariä in der 14. Sitzung der Vereinbarungs-Versammlung. Der Antrag lautete auf motivirte Tagesordnung gegenüber der Anerkennung der Revolution im Berends'schen Antrag. Diejenigen also, welche für Ja stimmten, haben die Revolution desavouirt und die Vereinbarungstheorie anerkannt; die, welche für Nein stimmten, haben die Revolution anerkannt. Für Ja haben gestimmt: Althaus, Bürgermeister. Arntz, Dr. juris. v. Auerswald, Minister des Innern. Ballnuß, Pastor. Goswin Bartmann, Pfarrer. Bauer, Landrath. Bauer, Geh. Revisions-Rath. Bauer, Mühlenbesitzer. Bauerband, Professor. Baumstark, Direktor. Bigge, Pfarrer. Binterim, Pfarrer. Bliesner, Salarienkassen-Rendant. Blockhagen, Erzpriester. Bormann, Senator. v. Borries, Landrath. Dr. Brehmer, Oberlehrer. v. Brünneck, Ob. Burggraf. Bumbke, Kuratus. Burckhardt, Orts-Richter. Bußmann, Ritterguts-Besitzer. v. Brüninghaus, Gutsbesitzer. Camphausen, Minister-Präsident. Chrustz, Fleischer. Claußen, Gymnasial-Lehrer. Conditt, Land- und Stadtgerichts-Rath. Contzen, Regierungs-Assessor. Cösling, Kämmerer. Karl August Dahmen. Dallmann, Kolon. Dane, Dr. Daniels, Geh. Ober-Regierungsrath. Dethloff, Kreis-Justizrath. Diesterweg, Justizrath. Diethold, Bürgermeister. Dobberkau, Mühlenbesitzer. Franz Drepper, Bischof. Eichhorn, Professor. v. Enckevort, Kreis-Deputirter. Christian Eschmann. Esser I., Justizrath. Esser II., Justizrath. Evelt, Land- u. Stadtgerichts-Direktor. Feierabend, Bürgermeister. Fischer, Bürgermeister. Fischer, O. L. G. Referendar. Fleischer, Kreisgerichts-Assessor. Fließbach, Bürgermeister. Frencken, Regierungs-, geistlicher und Land-Schulrath. Fretzdorff, Kaufmann. Funke, P. A., Dr. med. Feldhans, Schullehrer. Flemming, Kaufmann. Gellern, Justizrath. Gelshorn, Kaplan. von Gerlach, Regierung-Präsident a. D. Geßler, Land- und Stadtgerichts-Direktor. Gorzolka, Frei-Bauer, Grabow, Ober-Bürgermeister. Ibe Graach, Gutsbesitzer. Grooß, Gutsbesitzer. Groos, Geh. Regierungs-Rath. von Geissel, Erzbischof. Harkort, Kaufmann. Hahn, Land- und Stadtrichter. Hahnrieder, Gutsbesitzer. Hambloch, Jakob, Gewerks-Verwalter. Hànel, Bauer. Hanisch, Bauer. Hansemann, Finanz-Minister. Harrassowitz, Kammerger.-Rath. Haußmann, Bauerguts-Besitzer. Hentrich, Land- und Stadtgerichts-Direktor. Herbertz, Gutsbesitzer. Herholz, Erzpriester. Herrmann, Kommis. Hesse, Geheimer Finanz-Rath. Hofer, Bauer. Huchzermeyer, Pastor. Hüffer, Ober-Bürgermeister, Geh. Regierungs-Rath. Jahr, Justitarius. Jonas, Pastor. Jansink, Kolonist. Keferstein, Rektor, Pastor. Kehl, Justiz-Kommissarius. Keiser, Kolonist und Kleinhändler. Kette, Geheimer Ober-Regierungs-Rath. Kirstein, Bürgermeister. Kochs, Landgerichts-Rath. Konietzko, Kreis-Secretair. Dr. Krabbe, Domkapitular. Krüger, Kaufmann. Dr. Kruhl, Gymnasial-Direktor. Kühnemann, Land- u. Stadtgerichts-Direktor. Kunth, Bürgermeister. Dr. Kunz, praktischer Arzt. Kutzen, Bürgermeister. Küpfer. v. Leipziger, Gutsbesitzer. Lensing, Kanonikus. Frhr. v. Loë, Gutsbesitzer. Lohff, Kossäthenhoffbesitzer. Luckhaus, Kaufmann. Lüdecke, Justizrath. Maager, Stadtverordneten-Vorsteher Mätzke, Geheimer Ober-Regierungs-Rath. Marczynowski, Domainen-Intendant. Mebes, Ober-Regierungs-Rath. v. Meusebach, Regierungs-Assessor. Meyer, Kaufmann. Moritz, Justiz-Kommissarius. Mros, Freigärtner. Mrozik, Postor. Theodor Müllensiefen, Kaufmann. Müller, Ackerer. von Netzow, Landschafts-Rath. Neubarth, Ortsrichter. Neuenburg, Ober-Landesgerichts-Rath. Dr. Niemeyer. Ostermann, Ober-Landesgerichts-Assessor. Pauckert, Apotheker. Pauls, Pfarrer, Land-Dechant. Peltzer, Friedensrichter. Peterek, Schulze. Petersen, Gutsbesitzer. Pieper, Fleischermeister. Plönnis, Ober-Landesgerichts-Assessor. Pohle, Justiz-Kommissarius. Pruß, Dekan. v. Puttkammer, Landrath. Quaßnick, Brau-Krüger. Radtke, Brauer und Gerichtsmann. Reichensperger II., Landgerichts-Rath. Rettig, Tischlermeister. Reygers, Ober-Landesgericht-Assessor. Riebe, Bauer. Riedel, Geheimer Archiv-Rath und Professor. Ritz, Regierungs-Rath. Roeder, Rittergutsbesitzer. Rybnitzki, Schulze. Reichensperger I., Landgerichts-Rath. Salis, Färbermeister. Sames, Friedensrichter. Schadt, Justiz-Amtmann. Scheele, Land- und Stadtgerichts-Direktor. Schiller, Gerichtsschreiber. Schlegel, Land- und Stadtgerichts-Rath. Schlitte, Ober-Landesgerichts-Rath. Schmidt, Rektor. Schmidt, Amtmann. Schmidt, Eigenkäthner. Schmöle, Fabrikbesitzer. Schneider, Bürgermeister. v. Schön, Geheimer Staats-Minister. Schön, Ober-Landesgerichts-Assessor. Scholz, Kreis-Sekretär. Schüty, Informat. phil. Schütze, Justiz-Kommissarius. H. Schulte, Pfarr-Dechant. Schulz, Pastor. Schwonder, Oekonomie-Kommissarius. Semrau, Freischulze. Simons, Geheimer Justiz-Rath. Sohrweide, Büdner. Dr. Sommer, Justiz-Rath. Sperling, Land- und Stadtgerichts-Rath. Sperling, Justiz-Sekretär. Stachelscheidt, Amtmann. Dr. Steinbeck, Stadt-Physikus. Stephany Tischler. Sydow, Pastor. Heinrich Sümmermann, genannt Schulze-Korten, Landwirth. Schlink, Apellations-Rath. Tamnau, Justiz-Kommissar. Thederahn, Schulze. Thümmel I., Ober-L.-G.-Assessor. Tietze, Erbscholtisei-Besitzer. Türschaus, Ober-Landesgerichts-Rath. Uhlich, Prediger. Ullrich, Geheimer Ober-Tribunals-Rath. Upmeyer, Oekonom. Uttech, Justiz-Kommissarius Vogelsang, Land- und Stadtgerichts-Direktor. Voigt, Gutsbesitzer. Vennewitz. Walter, Professor. v. Wangenheim, Ober-Landesgerichts-Rath. Wegener, Apotheker. Wenger, Pastor. Westermann, Justiz-Rath. Westhoff, Elbert Wilh., Dr. theol., Pfarrer. Windthorst, Justiz-Kommissarius. Winterfeld, Kreis-Deputirter. Wolff, Ober-Landesgerichts-Assessor. Zachariä, Justiz-Kommissarius. Zweiffel, Ober-Prokurator. Für Nein haben gestimmt: Abegg, Geh. Reg.-Rath. Alff, Pfarrer, Anwandter, Apotheker. Arnold Maurermeister. Bading, Kammergerichts-Assessor. Baltzer, Pastor. Joh. Nik. Baur, Kaufmann. Nik. Bauer, Handelsmann. Bazynski, Probst. Dr. Beeck, Kreisphysikus. Dr. Behnsch. Dr. Beisert, Gymnasial-Oberlehrer. Berends, Buchdruckereibesitzer. von Berg, Kaplan. von Besser, Landrath. Blöm, Adv-Anw. Karl Boost, Dr. med. Born, Geometer. Bredt, Reg.-Assessor. Brendel, Gastwirth. Brill, Schriftsetzer. von Brodowski, Gen.-Landschafts-Direktor. Broich, Friedensrichter. Bucher, Assessor. Graf Cieszowski, Gutsbesitzer. von Damnitz, Justizkommissar. Dehnel, Brauer. Dierschke, Justizkommissar. Dittrich, Schulze. Doerk, Land- und Stadtgerichtsrath. Duncker, Stadtrath. Dziadek, Bauer. Ebel, Erbscholtiseibesitzer. Eichner, Gerichtsscholz. Elsner, Doktor. Nees von Esenbeck, Professor. D'Ester, Dr. med. Franke, Bürgerm. Friedrich, Gastwirth. Funke, Oekonom. Gierke, Syndikus. Gladbach, A., Lehrer. Gottlieb, Rathmann. Grebel, Friedensrichter. Guittienne, Gutsbes. Hagen, Laurens. Hannow, Waisenhausdirektor. Hansen, Pfarrer und Schulinspektor. Haußmann, Oberkaplan. Heisig, Pfarrer. Hepche, Pastor. Herrmann. Hesse, Landrath. Hildenhagen, Pastor. Hiller, Buchbinderm. Hofferichter, Kaufm. Hammer, Friedensrichter. Herhold, Rektor. Jander, Pastor. Jentzsch, Fleischerm Igel, Lehrer. Jonas, Geh. Revisionsrath. Jung, Landger.-Assessor. Jwand, Müllermeister. Jacoby, Dr. Kämpf, Lehrer. Kaul, Friedensrichter. Von Kirchmann, Staatsanwalt. Klatte, Schulze. Klemm, Schmied. Klingenberg, Dechant. Knaut, Dr. med. Köhler, Landgerichtsrath. Körfgen, Friedensrichter. Kosch, Dr. med. Krackrügge, Kaufm. Ant. von Kraszewski, Gutsbesitzer. Krause, Erbscholtiseibesitzer. Krause, Bürgerm. Kuhr, Gutsbes. und Rittmeister a. D. Kutzner, Gerichtsscholz. Klinghammer, Referendar. Larraß, Gastwirth von Lipski, Gutsbesitzer. Ludwig, Stadtrath. Loos, Justizkommissarius. Lisiecki. Maaß, Justizkommissarius. Mätze, Rektor. Milde, Kaufmann. Mildner, Bauer. Moldenhauer, Lehrer. Müller, Land- und Stadtger.-Rath. Müller, Pastor. Müller, Lehnschulze. Heinr Müller, Gemeindeverordneter. Nenstiel, Kaufmann. Nethe, Bürgermeister. Nickel, Schulze. Otto, Prediger. Packhäuser, Eigenkäthner. Pankow, Tagelöhner. Pape, Kandidat. Pax, Professor. Peters, Ober-Landesgerichts-Rath. Pfahl, Notar. Philipps, Ober-Bürgermeister. Pilet, Kammergerichts-Assessor. Pinder, Ober-Präsident. Plath, Bürgermeister. v. Pokrzywnicki, bischöflicher Syndikus, Ober-Landesgerichts-Assessor. v. Potworowski, Ritterguts-Besitzer. Pomieczynski, Pfarrer. Piegsa, Dr. Quandt, Oekonom. Rahn, Mühlenbesitzer. Reichenbach, Graf. Reinicke, Braueigner. Repel, Brettschneider. Reuter, Landrath. Richter, Dr., Kanonikus. Riel, Ober-Landesgerichts-Assessor. Riemann, Gutspächter. Rodbertus, Gen-Landschafts-Rath. Ruszkiewicz, Martin, Schulze. Richter, Kölmer. Salut, Kaufmann. Schadebrodt, Pastor. Schaffraneck, Pastor. Schell, Professor. Schöne, Pastor. Scholtissek, Schulze. Scholz, Krämer. Scholz, Bauergutsbesitzer. Schornbaum, Staats-Prokurator. Dr. Schramm, Konrektor. Schruff, Dr. med. Schulze, Ober-Landesgerichts-Assessor. Schulz, Häusler. Schulze, Lehrer. Schultz, Justiz-Kommissarius. J. Bapt. Schwickerath. Schwieger, Justiz Kommissarius. Seidel, Geheimer Finanzrath Siebert, Buchdrucker. Siegert, Erbscholze. Specht, Mühlenbesitzer. Spitzel, Lehnschulze. Steffanowicz, Dekan. Steimmig, Fabrikant. Dr. Stein. Stiller, Kreis-Taxator. Strybel, Probst. Szumann, Regierungs-Rath a. D. Stalling, Pastor Alfons v Taczanowsky, Gutsbesitzer. Taczarski, Kolleg. Probst. Teichmann, Justiz-Kommissar. Temme, Staats-Anwalt. Teske, Gutspächter. Thüm, Distrikts-Kommissarius. Toebe, Pastor. v. Trapczynski, Justiz-Kommissar. Treiber, Kanzleirath. v. Unruh, Regierungs-Rath. Wachsmuth, Stadt-Richter. Waldeck, Geheimer Ober-Tribunals-Rath. Wander, Pastor. Weichsel, Justiz-Kommissarius. Dr. Wencelius. Willerberg, Scholtisei-Besitzer, Witt, Oberlehrer. Zacharias, Kaufmann. Zenker, Stadt-Richter. Zimmermann, Lederhändler. v. Zoltowski, Ritterguts-Besitzer. Zorn, Rektor. Fehlende Mitglieder: Abegg, Kommerzien-Rath. Andersch, Gutsbesitzer. Arnold, Gutsbesitzer. Arnold, Gutsbesitzer. Bergmann, Papier-Fabrikant. Euler, Notar. Forstmann, Kaufmann. Hartmann, Justiz-Rath. Jungbluth, Advokat-Anwalt. Kiolbassa, Frei-Gärtner. Krüger, Krug-Gutsbesitzer Marschhausen, Papier-Fabrikant. Rehse, Erbpächter. Neumann, Land- und Stadtgerichts-Rath. Parrisius, Ober-Landgerichts-Assessor. Rehfeld, Diakonus. Riedel, Schulze. Rißmann, ehem. Gutsbesitzer. Rötscher, Rentier. Schade, Erbscholz. Schön, Gerichtsmann. Schönborn, Lehrer. Simon, Stadtgerichtsrath a. D. Skiba, Pastor. Stockmann, Dr. med. Stupp, Justizrath. Von Zettwitz, Freigutsbesitzer. Breslau, 10. Juni. So eben geht uns aus Warschau die Nachricht zu, es sei daselbst auf öffentlicher Straße verkündigt worden, der Kaiser werde dieser Tage eine Erklärung erlassen, die selbst die kühnsten Hoffnungen und Pläne der Polen übertreffen würde. Ebenso erzählt man als gewiß, gegen den 16. d. M. würden die Russen in 3 Armeekorps gegen Westen vorrücken. Das Centrum, unter den Befehlen des Kaisers, würde in der Richtung nach Wien marschiren, der rechte Flügel unter Orlow gegen Berlin vorrücken, und der linke unter Paszkiewicz Krakau und die schlesische Gränze besetzen. Wir dürften also in diesen Tagen bedeutenden Ereignissen entgegengehen und es sich doch bewahrheiten, was von mancher Seite, freilich bis jetzt tauben Ohren, gepredigt worden ist. (A. O.-Z.)** Breslau, 10. Juni. Besonders auf dem Lande fängt man an einzusehen, daß die liberalen Herren doch nur ihre eigenen Zwecke verfolgen, und ihren Geldbeutel nach wie vor füllen wollen. Daß bei diesem Umsichgreifen der „Anarchie“ die Reaktion nicht gering ist, läßt sich denken. Nur ein Pröbchen. In der letzten Zeit haben wie überall so auch hier einzelne Tumulte stattgefunden, eine Katzenmusik und Aehnliches. Da kommt auf einmal die Regierung, die Regierung die bis jetzt stumm und still froh war, daß man sich nicht um sie kümmerte, die Regierung, die in diesem Augenblick nur von Anhängern des todtgemachten Systems verwaltet wird, diese Regierung kommt jetzt mit einem Rescript an den Magistrat, worin sie ihm droht, daß sie die Polizei ermächtigen werde, mit Uebergehung der Bürgerwehr das Militär herbeizuziehen, wenn sich die Bürgerwehr nicht verpflichten wolle, dem verwerflichen und gesetzlosen Treiben dieser Stadt ein Ende zu machen. Das nennt man Volksbewaffnung. 14 Breslau, 11. Juni. Als die Nachricht in Breslau ankam, die Majorität der Nationalversammlung sei zur motivirten Tagesordnung übergegangen, war im ersten Augenblicke die Aufregung allgemein, bald jedoch milderte sie sich, da man erwog, daß ein Ministerium mit 19 Stimmen sich doch nicht halten könne. Dieß bildete zugleich am gestrigen Abend die Besprechung im demokratisch-konstitutionellen Klub, der den demokratischen Verein durch eine Deputation aufforderte, sich mit zu betheiligen an einer Demonstration, welche den Berends'schen Antrag anerkennen und dadurch den Beschluß der Majorität desavouiren sollte. Mit allgemeinem Applaus wurde dieser Antrag aufgenommen, die Ausführung jedoch einer Kommission übertragen. Die Kommission sprach sich heute Morgen dahin aus: 1) Eine Adresse an die Nationalversammlung zu erlassen, in der die Anerkennung der Revolution ausgesprochen, und die gedruckt jedem Mitgliede übergeben werden soll. 2) Eine Proklamation an die Berliner Bürger, in der ausgesprochen werden soll, daß sie im günstigen Augenblick nicht allein stehen und handeln werden. Beide Aktenstücke werden natürlich durch eine Volksversammlung genehmigt werden. In der Kommission waren zugegen Brill, Behnsch und Reichenbach. Letzterer machte zugleich die wichtige Mittheilung, daß das Ministerium jetzt nach dem Schluß der Sitzung eifrig mit einigen Deputirten (z. B. Rodbertus) unterhandle, die Sitzungen zu verlegen nach ‒ ‒ ‒ Potsdam. Dann ist der Augenblick zum Handeln gekommen, dann in den Kampf. 103 Leipzig, 12. Juni. Nicht Camphausen allein ist es, der die Revolution zu seinen Gunsten ausbeutet; es sind alle in deutsche Minister und Staatsräthe verwandelte Liberale von gestern und in dem 39spaltigen Deutschland bot sich den Liberalen ein ganz anderer Spielraum als 1830 in dem einigen untheilbaren Frankreich. Werfen wir einen Blick auf das sächsische Ministerium, das Ministerium Oberländer. Zuerst beruft es den alten Landtag außerordentlich zusammen, um ein neues Wahlgesetz zu berathen, einen Landtag, der nur aus dem Adel, dem Grundbesitz, aus den begüterten Gewerbtreibenden, Blanqui.
<TEI> <text> <body> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div xml:id="ar015_004" type="jArticle"> <p><pb facs="#f0002" n="0062"/> durch ihn und seine Freunde geschehen werde. Er besaß einen heftigen Widerwillen gegen einen Mann, <note place="foot">Blanqui.</note> dessen Name während des Sturms mehrmals in den Vordergrund geschoben wurde; Jedermann weiß das. Vielleicht hatte er auch kein Zutrauen in die Einsicht und die Reinheit der Uebrigen. Was soll ich weiter sagen? Er fand sich unter den Andern, wie ein vom Sturwind erfaßtes Blatt sich unter andern Blättern findet, ‒ auf einer Höhe oder in einem Abgrund. Er fand sich bei ihnen wie Arago oder Lamartine sich auf dem Stadthaus neben Cabet oder neben Thiers hätten finden können, wenn Cabet oder Thiers den glücklichen Gedanken gehabt hätten, am 24. Februar dahinzugehen.</p> <p>Was wollte Barbès? Wollte er die Republick ersticken unter einer Faktion? Wahrlich, Niemand kann das ernsthaft behaupten. Wollte er sich vergreifen an der Souveränetät des allgemeinen Stimmrechts? Man erinnere sich, daß er acht Jahre in den Kerkern des Königthums geschmachtet, daß er zum Tode verurtheilt gewesen war, weil er es gewagt hatte, das Recht der allgemeinen Abstimmung laut zu bekennen. Wollte er die Geschicke Frankreichs in die Hände derjenigen legen, welche man auf dem Stadthaus zu Diktatoren ausrief? Nein, er war auf dem Stadthaus, um gegen mehrere dieser Namen zu protestiren. Wollte er Paris mit Feuer und Blut überziehen? Er schickte sich in die Nothwendigkeit eine neue Regierung zu verkünden, weil er da, wo er sich fortgerissen fand, den Zustand von Paris während dieser Stunde finsterer Verwirrung nicht zu schätzen vermochte. Er that was jeder Mann von Selbstverläugnung und Aufopferung in einer revolutionären Krisis thut. Er wagte sein Leben, um das Volk in einem dieser Momente der unbeschreiblichsten Anarchie nicht betrügen zu lassen, wo das Blut über dem Pflaster von Paris fließt, bevor die Gedanken und der Wille sich klar geworden sind. Wollte er die Macht an sich reißen, um sich zu bereichern?</p> <p>Es ist ein Einwurf, den man gewöhnlich hört, und der auch der natürlichste scheint. Aber unter allen Männern der Bewegung, welche ihr Leben in der Begeisterung des Edlen in die Schanze schlagen, war dieser Mann einer der Edelsten. Er war geboren zur Aufopferung, zur Hingebung, zum Märtyrerthum; unter allen, die jetzt den Stein der Verdammniß auf ihn werfen, ist kein Mensch von Gefühl, der ihn nicht bei näherer Bekanntschaft geliebt und bewundert haben würde.</p> <p>Aber wer kennt ihn nicht? Barbès, der in der Tiefe seines Kerkers keinen andern Gedanken, keine andere Sorge hatte, als die Furcht, einen Unschuldigen in seine Sache verwickelt zu sehen? Wer, der die Briefe von Barbès an den Obristen Rey und Louis Blanc gelesen, hat nicht gefühlt, wie hier eine große Seele traurig gegen eine furchtbare Bestimmung ankämpft? Ein einziges, einfaches Wort des Obristen Rey hat die Herzen aller Franzosen mit einem elektrischen Schlage durchzuckt: „Dank, mein Ehrenmann!“ Ja, „Ehrenmann!“ Dieser Titel ist groß wie die Welt; welchen größeren gäbe es in unserer Zeit? Der Ruhm durchläuft die Straßen, die Eitelkeit hat das Wort des Ruhmes in Mißkredit gebracht. Aber die Zukunft wird nicht mehr der genialen Persönlichkeit gehören; sie gehört der Ehre, und der Napoleon der künftigen Zeit wird nur der Mann von Ehre sein.</p> <p>Du aber, Barbès, in deiner düstern Gefangenschaft, erinnere dich des Wortes der Hölle in Faust:</p> <cit> <quote> <l>„Weil du geliebt hast, wirst du sterben.“</l> </quote> </cit> <p>Es könnte sein, daß das Messer der Guillotine doch nicht auf immer für die politischen Verbrechen gebrochen wäre. Du aber hast es schon nahe vor dir gehabt, und sein Blitzen würde dein Auge nicht zucken machen. Die Kerker der Monarchie haben die Kräfte deines Lebens zuerst gebrochen, und jetzt setzest du deinen Todeskampf in den Gefängnissen der Bourgeoisrepublik fort, Demokrat! Selbst wenn sie die Thüren dir öffneten, würde dein Leben nur ein ewiger Kampf sein. Aber sei getrost! Dein Herz schlug nur für das Volk, für die Sache des Volks wähltest du Leiden, Gefangenschaft, Verbannung und Tod, und wenn die Feinde des Volks auch immer einen Stein nach dir werfen, so wird das Volk bis in die spätesten Tage an deinem Grabe stehen und rufen:</p> <cit> <quote> <l>„Dank, du Ehrenmann!“</l> </quote> </cit><lb/> <p> <hi rendition="#b">Nohant, 7. Juni 1848. <hi rendition="#g">George Sand.</hi></hi> </p> </div> </div> <div n="1"> <head>[Deutschland]</head> <div xml:id="ar015_005" type="jArticle"> <head>Frankfurt, 12. Juni.</head> <p>In verflossener Nacht fanden in Offenbach, in Folge der Befreiung mehrerer Militär-Arrestanten, unruhige Auftritte statt, bei welchen von Seiten des Militärs Feuer gegeben und etwa 10 Personen, worunter einige lebensgefährlich, verwundet wurden. Näheren bestimmten Angaben hierüber sehen wir entgegen. Heute Morgen sind zwei Schwadronen Reiterei, mit zwei Geschützen reitender und zwei Geschützen Fuß-Artillerie zur Verstärkung der Garnison nach Offenbach von Darmstadt abmarschirt, wie denn auch das zu Langen etc. stationirte Bataillon des 2. Infanterie-Regiments gleichfalls gegen Offenbach vorgerückt ist.</p> </div> <div xml:id="ar015_006" type="jArticle"> <head>Berlin, 11. Juni.</head> <p>Die früheren Minister Eichhorn, Thile und Graf Stolberg sind jetzt in Potsdam und häufig bei der Königl. Tafel. Graf Stolberg wurde in der Begleitung des Prinzen von Preußen gesehen, als derselbe in Potsdam ankam. Die Herren Exminister sollen sich keineswegs der Zurückgezogenheit und einem Privatleben hingeben. ‒ Warum sollten sie auch? Wie die Dinge laufen, ist es keine Unmöglichkeit, daß alle jene Herren recht bald wieder an die Spitze der Geschäfte treten.</p> </div> <div xml:id="ar015_007" type="jArticle"> <head>Berlin, 9. Juni.</head> <p>An ein hohes Präsidium der preußischen Nationalversammlung.</p> <p>In Erwägung:</p> <p>daß während der heutigen Kammersitzung eine Volksdeputation bereits bis in das Vorzimmer gedrungen;</p> <p>der Herr Minister von Arnim beim Heraustreten aus dem Ständesaal durch das Volk insultirt worden;</p> <p>mehrere Abgeordnete sich durch eine Hinterthür in Sicherheit bringen mußten;</p> <p>erklären wir die Nationalversammlung im Zustande der Unfreiheit, und tragen darauf an, daß deren Sitz sofort nach einer andern Stadt verlegt werde.</p> <p>(gez.) Harfort. Hambloch. Müllensieffen. Kehl. Windhorst. Reyger. Dr. Funke. Diesterweg. Ritz. v. Brünneck. v. Loë. Dr. Sommer. Groos. Upmeyer und Andere.</p> <p>‒ <hi rendition="#g">An unsere Mitbürger.</hi> Je freier der Staat, um so strenger muß die Handhabung der Gesetze sein. Die staatliche Freiheit und die Zeit der gesetzlichen Ordnung sind unter der Bürgschaft einer von dem ganzen Volke gewählten Nationalversammlung für uns erreicht worden. Die Freiheit des Volkes liegt aber auch zunächst in der Unverletzlichkeit seiner Vertreter. Dessenungeachtet ist gestern nach dem Schlusse der Sitzung der Nationalversammlung von einzelnen, vor dem Sitzungsgebäude versammelten Individuen auf Personen, welche die Versammlung verließen, ein thätlicher Angriff vollführt worden. Durch dieses Verbrechen ist nicht nur im Allgemeinen das heilige Recht der persönlichen Freiheit und Sicherheit, sondern auch zugleich das Recht der freien Meinungsäußerung, die Würde der Versammlung der Vertreter der Nation und die Ehre des ganzen preußischen Volkes, und unserer Stadt insbesondere, auf das Unverantwortlichste verletzt worden. In der festen Ueberzeugung, daß unsere ganze Einwohnerschaft unsere gerechte Entrüstung hierüber theilt, machen wir bekannt, daß zur gesetzlichen Verfolgung der Strafbaren die nöthigen Schritte gethan worden sind, und wir zugleich der Nationalversammlung den Schmerz, den alle redlich gesinnten Einwohner Berlins über diesen höchst betrübenden Vorfall mit uns empfinden müssen, ausgedrückt haben. Wir hegen zu unseren Mitbürgern die Erwartung, daß sie, ein Jeder an seiner Stelle und Alle insgesammt in ihrer Organisation als Bürgerwehr fortan solchem Attentat auf Ehre und Freiheit mit Entschlossenheit entgegentreten und jeden etwaigen Versuch dazu schon im ersten Entstehen vereiteln werden.</p> <p>Berlin, 10. Juni 1248.</p> <p> <hi rendition="#g">Der Magistrat und die Stadtverordneten.</hi> </p> <p>‒ Mehrere Mitglieder der Linken veröffentlichen eine Erklärung gegen den Bericht, welchen der Pastor Uhlich über den Beschluß vom Freitage hat drucken lassen. Sie machen darauf aufmerksam, daß Uhlich, der in seinem Bericht bedauere, daß der Berends'sche Antrag nicht einstimmig angenommen sei, selbst gegen denselben gestimmt habe. Unterzeichnet sind: Reichenbach, Dr. Stein. Dr. Elsner. d'Ester.</p> <p><hi rendition="#g">Abstimmung über den Antrag des Abgeordneten Zachariä</hi> in der 14. Sitzung der Vereinbarungs-Versammlung. Der Antrag lautete auf motivirte Tagesordnung gegenüber der Anerkennung der Revolution im <hi rendition="#g">Berends'</hi>schen Antrag. Diejenigen also, welche für <hi rendition="#g">Ja</hi> stimmten, haben die Revolution desavouirt und die Vereinbarungstheorie anerkannt; die, welche für <hi rendition="#g">Nein</hi> stimmten, haben die Revolution anerkannt.</p> <p>Für <hi rendition="#g">Ja</hi> haben gestimmt:</p> <p>Althaus, Bürgermeister. Arntz, Dr. juris. v. Auerswald, Minister des Innern.</p> <p>Ballnuß, Pastor. Goswin Bartmann, Pfarrer. Bauer, Landrath. Bauer, Geh. Revisions-Rath. Bauer, Mühlenbesitzer. Bauerband, Professor. Baumstark, Direktor. Bigge, Pfarrer. Binterim, Pfarrer. Bliesner, Salarienkassen-Rendant. Blockhagen, Erzpriester. Bormann, Senator. v. Borries, Landrath. Dr. Brehmer, Oberlehrer. v. Brünneck, Ob. Burggraf. Bumbke, Kuratus. Burckhardt, Orts-Richter. Bußmann, Ritterguts-Besitzer. v. Brüninghaus, Gutsbesitzer.</p> <p>Camphausen, Minister-Präsident. Chrustz, Fleischer. Claußen, Gymnasial-Lehrer. Conditt, Land- und Stadtgerichts-Rath. Contzen, Regierungs-Assessor. Cösling, Kämmerer.</p> <p>Karl August Dahmen. Dallmann, Kolon. Dane, Dr. Daniels, Geh. Ober-Regierungsrath. Dethloff, Kreis-Justizrath. Diesterweg, Justizrath. Diethold, Bürgermeister. Dobberkau, Mühlenbesitzer. Franz Drepper, Bischof.</p> <p>Eichhorn, Professor. v. Enckevort, Kreis-Deputirter. Christian Eschmann. Esser I., Justizrath. Esser II., Justizrath. Evelt, Land- u. Stadtgerichts-Direktor.</p> <p>Feierabend, Bürgermeister. Fischer, Bürgermeister. Fischer, O. L. G. Referendar. Fleischer, Kreisgerichts-Assessor. Fließbach, Bürgermeister. Frencken, Regierungs-, geistlicher und Land-Schulrath. Fretzdorff, Kaufmann. Funke, P. A., Dr. med. Feldhans, Schullehrer. Flemming, Kaufmann.</p> <p>Gellern, Justizrath. Gelshorn, Kaplan. von Gerlach, Regierung-Präsident a. D. Geßler, Land- und Stadtgerichts-Direktor. Gorzolka, Frei-Bauer, Grabow, Ober-Bürgermeister. Ibe Graach, Gutsbesitzer. Grooß, Gutsbesitzer. Groos, Geh. Regierungs-Rath. von Geissel, Erzbischof.</p> <p>Harkort, Kaufmann. Hahn, Land- und Stadtrichter. Hahnrieder, Gutsbesitzer. Hambloch, Jakob, Gewerks-Verwalter. Hànel, Bauer. Hanisch, Bauer. Hansemann, Finanz-Minister. Harrassowitz, Kammerger.-Rath. Haußmann, Bauerguts-Besitzer. Hentrich, Land- und Stadtgerichts-Direktor. Herbertz, Gutsbesitzer. Herholz, Erzpriester. Herrmann, Kommis. Hesse, Geheimer Finanz-Rath. Hofer, Bauer. Huchzermeyer, Pastor. Hüffer, Ober-Bürgermeister, Geh. Regierungs-Rath.</p> <p>Jahr, Justitarius. Jonas, Pastor. Jansink, Kolonist.</p> <p>Keferstein, Rektor, Pastor. Kehl, Justiz-Kommissarius. Keiser, Kolonist und Kleinhändler. Kette, Geheimer Ober-Regierungs-Rath. Kirstein, Bürgermeister. Kochs, Landgerichts-Rath. Konietzko, Kreis-Secretair. Dr. Krabbe, Domkapitular. Krüger, Kaufmann. Dr. Kruhl, Gymnasial-Direktor. Kühnemann, Land- u. Stadtgerichts-Direktor. Kunth, Bürgermeister. Dr. Kunz, praktischer Arzt. Kutzen, Bürgermeister. Küpfer.</p> <p>v. Leipziger, Gutsbesitzer. Lensing, Kanonikus. Frhr. v. Loë, Gutsbesitzer. Lohff, Kossäthenhoffbesitzer. Luckhaus, Kaufmann. Lüdecke, Justizrath.</p> <p>Maager, Stadtverordneten-Vorsteher Mätzke, Geheimer Ober-Regierungs-Rath. Marczynowski, Domainen-Intendant. Mebes, Ober-Regierungs-Rath. v. Meusebach, Regierungs-Assessor. Meyer, Kaufmann. Moritz, Justiz-Kommissarius. Mros, Freigärtner. Mrozik, Postor. Theodor Müllensiefen, Kaufmann. Müller, Ackerer.</p> <p>von Netzow, Landschafts-Rath. Neubarth, Ortsrichter. Neuenburg, Ober-Landesgerichts-Rath. Dr. Niemeyer.</p> <p>Ostermann, Ober-Landesgerichts-Assessor.</p> <p>Pauckert, Apotheker. Pauls, Pfarrer, Land-Dechant. Peltzer, Friedensrichter. Peterek, Schulze. Petersen, Gutsbesitzer. Pieper, Fleischermeister. Plönnis, Ober-Landesgerichts-Assessor. Pohle, Justiz-Kommissarius. Pruß, Dekan. v. Puttkammer, Landrath.</p> <p>Quaßnick, Brau-Krüger.</p> <p>Radtke, Brauer und Gerichtsmann. Reichensperger II., Landgerichts-Rath. Rettig, Tischlermeister. Reygers, Ober-Landesgericht-Assessor. Riebe, Bauer. Riedel, Geheimer Archiv-Rath und Professor. Ritz, Regierungs-Rath. Roeder, Rittergutsbesitzer. Rybnitzki, Schulze. Reichensperger I., Landgerichts-Rath.</p> <p>Salis, Färbermeister. Sames, Friedensrichter. Schadt, Justiz-Amtmann. Scheele, Land- und Stadtgerichts-Direktor. Schiller, Gerichtsschreiber. Schlegel, Land- und Stadtgerichts-Rath. Schlitte, Ober-Landesgerichts-Rath. Schmidt, Rektor. Schmidt, Amtmann. Schmidt, Eigenkäthner. Schmöle, Fabrikbesitzer. Schneider, Bürgermeister. v. Schön, Geheimer Staats-Minister. Schön, Ober-Landesgerichts-Assessor. Scholz, Kreis-Sekretär. Schüty, Informat. phil. Schütze, Justiz-Kommissarius. H. Schulte, Pfarr-Dechant. Schulz, Pastor. Schwonder, Oekonomie-Kommissarius. Semrau, Freischulze. Simons, Geheimer Justiz-Rath. Sohrweide, Büdner. Dr. Sommer, Justiz-Rath. Sperling, Land- und Stadtgerichts-Rath. Sperling, Justiz-Sekretär. Stachelscheidt, Amtmann. Dr. Steinbeck, Stadt-Physikus. Stephany Tischler. Sydow, Pastor. Heinrich Sümmermann, genannt Schulze-Korten, Landwirth. Schlink, Apellations-Rath.</p> <p>Tamnau, Justiz-Kommissar. Thederahn, Schulze. Thümmel I., Ober-L.-G.-Assessor. Tietze, Erbscholtisei-Besitzer. Türschaus, Ober-Landesgerichts-Rath.</p> <p>Uhlich, Prediger. Ullrich, Geheimer Ober-Tribunals-Rath. Upmeyer, Oekonom. Uttech, Justiz-Kommissarius</p> <p>Vogelsang, Land- und Stadtgerichts-Direktor. Voigt, Gutsbesitzer. Vennewitz.</p> <p>Walter, Professor. v. Wangenheim, Ober-Landesgerichts-Rath. Wegener, Apotheker. Wenger, Pastor. Westermann, Justiz-Rath. Westhoff, Elbert Wilh., Dr. theol., Pfarrer. Windthorst, Justiz-Kommissarius. Winterfeld, Kreis-Deputirter. Wolff, Ober-Landesgerichts-Assessor.</p> <p>Zachariä, Justiz-Kommissarius. Zweiffel, Ober-Prokurator.</p> <p>Für <hi rendition="#g">Nein</hi> haben gestimmt:</p> <p>Abegg, Geh. Reg.-Rath. Alff, Pfarrer, Anwandter, Apotheker. Arnold Maurermeister.</p> <p>Bading, Kammergerichts-Assessor. Baltzer, Pastor. Joh. Nik. Baur, Kaufmann. Nik. Bauer, Handelsmann. Bazynski, Probst. Dr. Beeck, Kreisphysikus. Dr. Behnsch. Dr. Beisert, Gymnasial-Oberlehrer. Berends, Buchdruckereibesitzer. von Berg, Kaplan. von Besser, Landrath. Blöm, Adv-Anw. Karl Boost, Dr. med. Born, Geometer. Bredt, Reg.-Assessor. Brendel, Gastwirth. Brill, Schriftsetzer. von Brodowski, Gen.-Landschafts-Direktor. Broich, Friedensrichter. Bucher, Assessor. Graf Cieszowski, Gutsbesitzer.</p> <p>von Damnitz, Justizkommissar. Dehnel, Brauer. Dierschke, Justizkommissar. Dittrich, Schulze. Doerk, Land- und Stadtgerichtsrath. Duncker, Stadtrath. Dziadek, Bauer.</p> <p>Ebel, Erbscholtiseibesitzer. Eichner, Gerichtsscholz. Elsner, Doktor. Nees von Esenbeck, Professor. D'Ester, Dr. med.</p> <p>Franke, Bürgerm. Friedrich, Gastwirth. Funke, Oekonom.</p> <p>Gierke, Syndikus. Gladbach, A., Lehrer. Gottlieb, Rathmann. Grebel, Friedensrichter. Guittienne, Gutsbes.</p> <p>Hagen, Laurens. Hannow, Waisenhausdirektor. Hansen, Pfarrer und Schulinspektor. Haußmann, Oberkaplan. Heisig, Pfarrer. Hepche, Pastor. Herrmann. Hesse, Landrath. Hildenhagen, Pastor. Hiller, Buchbinderm. Hofferichter, Kaufm. Hammer, Friedensrichter. Herhold, Rektor.</p> <p>Jander, Pastor. Jentzsch, Fleischerm Igel, Lehrer. Jonas, Geh. Revisionsrath. Jung, Landger.-Assessor. Jwand, Müllermeister. Jacoby, Dr.</p> <p>Kämpf, Lehrer. Kaul, Friedensrichter. Von Kirchmann, Staatsanwalt. Klatte, Schulze. Klemm, Schmied. Klingenberg, Dechant. Knaut, Dr. med. Köhler, Landgerichtsrath. Körfgen, Friedensrichter. Kosch, Dr. med. Krackrügge, Kaufm. Ant. von Kraszewski, Gutsbesitzer. Krause, Erbscholtiseibesitzer. Krause, Bürgerm. Kuhr, Gutsbes. und Rittmeister a. D. Kutzner, Gerichtsscholz. Klinghammer, Referendar.</p> <p>Larraß, Gastwirth von Lipski, Gutsbesitzer. Ludwig, Stadtrath. Loos, Justizkommissarius. Lisiecki.</p> <p>Maaß, Justizkommissarius. Mätze, Rektor. Milde, Kaufmann. Mildner, Bauer. Moldenhauer, Lehrer. Müller, Land- und Stadtger.-Rath. Müller, Pastor. Müller, Lehnschulze. Heinr Müller, Gemeindeverordneter.</p> <p>Nenstiel, Kaufmann. Nethe, Bürgermeister. Nickel, Schulze.</p> <p>Otto, Prediger.</p> <p>Packhäuser, Eigenkäthner. Pankow, Tagelöhner. Pape, Kandidat. Pax, Professor. Peters, Ober-Landesgerichts-Rath. Pfahl, Notar. Philipps, Ober-Bürgermeister. Pilet, Kammergerichts-Assessor. Pinder, Ober-Präsident. Plath, Bürgermeister. v. Pokrzywnicki, bischöflicher Syndikus, Ober-Landesgerichts-Assessor. v. Potworowski, Ritterguts-Besitzer. Pomieczynski, Pfarrer. Piegsa, Dr.</p> <p>Quandt, Oekonom.</p> <p>Rahn, Mühlenbesitzer. Reichenbach, Graf. Reinicke, Braueigner. Repel, Brettschneider. Reuter, Landrath. Richter, Dr., Kanonikus. Riel, Ober-Landesgerichts-Assessor. Riemann, Gutspächter. Rodbertus, Gen-Landschafts-Rath. Ruszkiewicz, Martin, Schulze. Richter, Kölmer.</p> <p>Salut, Kaufmann. Schadebrodt, Pastor. Schaffraneck, Pastor. Schell, Professor. Schöne, Pastor. Scholtissek, Schulze. Scholz, Krämer. Scholz, Bauergutsbesitzer. Schornbaum, Staats-Prokurator. Dr. Schramm, Konrektor. Schruff, Dr. med. Schulze, Ober-Landesgerichts-Assessor. Schulz, Häusler. Schulze, Lehrer. Schultz, Justiz-Kommissarius. J. Bapt. Schwickerath. Schwieger, Justiz Kommissarius. Seidel, Geheimer Finanzrath Siebert, Buchdrucker. Siegert, Erbscholze. Specht, Mühlenbesitzer. Spitzel, Lehnschulze. Steffanowicz, Dekan. Steimmig, Fabrikant. Dr. Stein. Stiller, Kreis-Taxator. Strybel, Probst. Szumann, Regierungs-Rath a. D. Stalling, Pastor</p> <p>Alfons v Taczanowsky, Gutsbesitzer. Taczarski, Kolleg. Probst. Teichmann, Justiz-Kommissar. Temme, Staats-Anwalt. Teske, Gutspächter. Thüm, Distrikts-Kommissarius. Toebe, Pastor. v. Trapczynski, Justiz-Kommissar. Treiber, Kanzleirath.</p> <p>v. Unruh, Regierungs-Rath.</p> <p>Wachsmuth, Stadt-Richter. Waldeck, Geheimer Ober-Tribunals-Rath. Wander, Pastor. Weichsel, Justiz-Kommissarius. Dr. Wencelius. Willerberg, Scholtisei-Besitzer, Witt, Oberlehrer.</p> <p>Zacharias, Kaufmann. Zenker, Stadt-Richter. Zimmermann, Lederhändler. v. Zoltowski, Ritterguts-Besitzer. Zorn, Rektor.</p> <p>Fehlende Mitglieder: Abegg, Kommerzien-Rath. Andersch, Gutsbesitzer. Arnold, Gutsbesitzer. Arnold, Gutsbesitzer. Bergmann, Papier-Fabrikant. Euler, Notar. Forstmann, Kaufmann. Hartmann, Justiz-Rath. Jungbluth, Advokat-Anwalt. Kiolbassa, Frei-Gärtner. Krüger, Krug-Gutsbesitzer Marschhausen, Papier-Fabrikant. Rehse, Erbpächter. Neumann, Land- und Stadtgerichts-Rath. Parrisius, Ober-Landgerichts-Assessor. Rehfeld, Diakonus. Riedel, Schulze. Rißmann, ehem. Gutsbesitzer. Rötscher, Rentier. Schade, Erbscholz. Schön, Gerichtsmann. Schönborn, Lehrer. Simon, Stadtgerichtsrath a. D. Skiba, Pastor. Stockmann, Dr. med. Stupp, Justizrath. Von Zettwitz, Freigutsbesitzer.</p> </div> <div xml:id="ar015_008" type="jArticle"> <head>Breslau, 10. Juni.</head> <p>So eben geht uns aus Warschau die Nachricht zu, es sei daselbst auf öffentlicher Straße verkündigt worden, der Kaiser werde dieser Tage eine Erklärung erlassen, die selbst die kühnsten Hoffnungen und Pläne der Polen übertreffen würde. Ebenso erzählt man als gewiß, gegen den 16. d. M. würden die Russen in 3 Armeekorps gegen Westen vorrücken. Das Centrum, unter den Befehlen des Kaisers, würde in der Richtung nach Wien marschiren, der rechte Flügel unter Orlow gegen Berlin vorrücken, und der linke unter Paszkiewicz Krakau und die schlesische Gränze besetzen. Wir dürften also in diesen Tagen bedeutenden Ereignissen entgegengehen und es sich doch bewahrheiten, was von mancher Seite, freilich bis jetzt tauben Ohren, gepredigt worden ist.</p> <bibl>(A. O.-Z.)</bibl> </div> <div xml:id="ar015_009" type="jArticle"> <head><bibl><author>**</author></bibl> Breslau, 10. Juni.</head> <p>Besonders auf dem Lande fängt man an einzusehen, daß die liberalen Herren doch nur ihre eigenen Zwecke verfolgen, und ihren Geldbeutel nach wie vor füllen wollen. Daß bei diesem Umsichgreifen der „Anarchie“ die Reaktion nicht gering ist, läßt sich denken. Nur ein Pröbchen. In der letzten Zeit haben wie überall so auch hier einzelne Tumulte stattgefunden, eine Katzenmusik und Aehnliches. Da kommt auf einmal die Regierung, <hi rendition="#g">die</hi> Regierung die bis jetzt stumm und still froh war, daß man sich nicht um sie kümmerte, <hi rendition="#g">die</hi> Regierung, die in diesem Augenblick nur von Anhängern des todtgemachten Systems verwaltet wird, diese Regierung kommt jetzt mit einem Rescript an den Magistrat, worin sie ihm droht, daß sie die Polizei ermächtigen werde, mit Uebergehung der Bürgerwehr das Militär herbeizuziehen, wenn sich die Bürgerwehr nicht verpflichten wolle, dem verwerflichen und gesetzlosen Treiben dieser Stadt ein Ende zu machen. Das nennt man Volksbewaffnung.</p> </div> <div xml:id="ar015_010" type="jArticle"> <head><bibl><author>14</author></bibl> Breslau, 11. Juni.</head> <p>Als die Nachricht in Breslau ankam, die Majorität der Nationalversammlung sei zur motivirten Tagesordnung übergegangen, war im ersten Augenblicke die Aufregung allgemein, bald jedoch milderte sie sich, da man erwog, daß ein Ministerium mit 19 Stimmen sich doch nicht halten könne. Dieß bildete zugleich am gestrigen Abend die Besprechung im demokratisch-konstitutionellen Klub, der den demokratischen Verein durch eine Deputation aufforderte, sich mit zu betheiligen an einer Demonstration, welche den Berends'schen Antrag anerkennen und dadurch den Beschluß der Majorität desavouiren sollte. Mit allgemeinem Applaus wurde dieser Antrag aufgenommen, die Ausführung jedoch einer Kommission übertragen. Die Kommission sprach sich heute Morgen dahin aus: 1) Eine Adresse an die Nationalversammlung zu erlassen, in der die Anerkennung der Revolution ausgesprochen, und die gedruckt jedem Mitgliede übergeben werden soll. 2) Eine Proklamation an die Berliner Bürger, in der ausgesprochen werden soll, daß sie im günstigen Augenblick nicht <hi rendition="#g">allein</hi> stehen und handeln werden. Beide Aktenstücke werden natürlich durch eine Volksversammlung genehmigt werden.</p> <p>In der Kommission waren zugegen Brill, Behnsch und Reichenbach. Letzterer machte zugleich die wichtige Mittheilung, daß das Ministerium jetzt nach dem Schluß der Sitzung eifrig mit einigen Deputirten (z. B. Rodbertus) unterhandle, die Sitzungen zu verlegen nach ‒ ‒ ‒ Potsdam. Dann ist der Augenblick zum Handeln gekommen, dann in den Kampf.</p> </div> <div xml:id="ar015_011" type="jArticle"> <head><bibl><author>103</author></bibl> Leipzig, 12. Juni.</head> <p>Nicht Camphausen allein ist es, der die Revolution zu seinen Gunsten ausbeutet; es sind alle in deutsche Minister und Staatsräthe verwandelte Liberale von gestern und in dem 39spaltigen Deutschland bot sich den Liberalen ein ganz anderer Spielraum als 1830 in dem einigen untheilbaren Frankreich. Werfen wir einen Blick auf das sächsische Ministerium, das Ministerium <hi rendition="#g">Oberländer.</hi></p> <p>Zuerst beruft es den <hi rendition="#g">alten</hi> Landtag außerordentlich zusammen, um ein neues Wahlgesetz zu berathen, einen Landtag, der nur aus dem Adel, dem Grundbesitz, aus den begüterten Gewerbtreibenden, </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0062/0002]
durch ihn und seine Freunde geschehen werde. Er besaß einen heftigen Widerwillen gegen einen Mann, dessen Name während des Sturms mehrmals in den Vordergrund geschoben wurde; Jedermann weiß das. Vielleicht hatte er auch kein Zutrauen in die Einsicht und die Reinheit der Uebrigen. Was soll ich weiter sagen? Er fand sich unter den Andern, wie ein vom Sturwind erfaßtes Blatt sich unter andern Blättern findet, ‒ auf einer Höhe oder in einem Abgrund. Er fand sich bei ihnen wie Arago oder Lamartine sich auf dem Stadthaus neben Cabet oder neben Thiers hätten finden können, wenn Cabet oder Thiers den glücklichen Gedanken gehabt hätten, am 24. Februar dahinzugehen.
Was wollte Barbès? Wollte er die Republick ersticken unter einer Faktion? Wahrlich, Niemand kann das ernsthaft behaupten. Wollte er sich vergreifen an der Souveränetät des allgemeinen Stimmrechts? Man erinnere sich, daß er acht Jahre in den Kerkern des Königthums geschmachtet, daß er zum Tode verurtheilt gewesen war, weil er es gewagt hatte, das Recht der allgemeinen Abstimmung laut zu bekennen. Wollte er die Geschicke Frankreichs in die Hände derjenigen legen, welche man auf dem Stadthaus zu Diktatoren ausrief? Nein, er war auf dem Stadthaus, um gegen mehrere dieser Namen zu protestiren. Wollte er Paris mit Feuer und Blut überziehen? Er schickte sich in die Nothwendigkeit eine neue Regierung zu verkünden, weil er da, wo er sich fortgerissen fand, den Zustand von Paris während dieser Stunde finsterer Verwirrung nicht zu schätzen vermochte. Er that was jeder Mann von Selbstverläugnung und Aufopferung in einer revolutionären Krisis thut. Er wagte sein Leben, um das Volk in einem dieser Momente der unbeschreiblichsten Anarchie nicht betrügen zu lassen, wo das Blut über dem Pflaster von Paris fließt, bevor die Gedanken und der Wille sich klar geworden sind. Wollte er die Macht an sich reißen, um sich zu bereichern?
Es ist ein Einwurf, den man gewöhnlich hört, und der auch der natürlichste scheint. Aber unter allen Männern der Bewegung, welche ihr Leben in der Begeisterung des Edlen in die Schanze schlagen, war dieser Mann einer der Edelsten. Er war geboren zur Aufopferung, zur Hingebung, zum Märtyrerthum; unter allen, die jetzt den Stein der Verdammniß auf ihn werfen, ist kein Mensch von Gefühl, der ihn nicht bei näherer Bekanntschaft geliebt und bewundert haben würde.
Aber wer kennt ihn nicht? Barbès, der in der Tiefe seines Kerkers keinen andern Gedanken, keine andere Sorge hatte, als die Furcht, einen Unschuldigen in seine Sache verwickelt zu sehen? Wer, der die Briefe von Barbès an den Obristen Rey und Louis Blanc gelesen, hat nicht gefühlt, wie hier eine große Seele traurig gegen eine furchtbare Bestimmung ankämpft? Ein einziges, einfaches Wort des Obristen Rey hat die Herzen aller Franzosen mit einem elektrischen Schlage durchzuckt: „Dank, mein Ehrenmann!“ Ja, „Ehrenmann!“ Dieser Titel ist groß wie die Welt; welchen größeren gäbe es in unserer Zeit? Der Ruhm durchläuft die Straßen, die Eitelkeit hat das Wort des Ruhmes in Mißkredit gebracht. Aber die Zukunft wird nicht mehr der genialen Persönlichkeit gehören; sie gehört der Ehre, und der Napoleon der künftigen Zeit wird nur der Mann von Ehre sein.
Du aber, Barbès, in deiner düstern Gefangenschaft, erinnere dich des Wortes der Hölle in Faust:
„Weil du geliebt hast, wirst du sterben.“ Es könnte sein, daß das Messer der Guillotine doch nicht auf immer für die politischen Verbrechen gebrochen wäre. Du aber hast es schon nahe vor dir gehabt, und sein Blitzen würde dein Auge nicht zucken machen. Die Kerker der Monarchie haben die Kräfte deines Lebens zuerst gebrochen, und jetzt setzest du deinen Todeskampf in den Gefängnissen der Bourgeoisrepublik fort, Demokrat! Selbst wenn sie die Thüren dir öffneten, würde dein Leben nur ein ewiger Kampf sein. Aber sei getrost! Dein Herz schlug nur für das Volk, für die Sache des Volks wähltest du Leiden, Gefangenschaft, Verbannung und Tod, und wenn die Feinde des Volks auch immer einen Stein nach dir werfen, so wird das Volk bis in die spätesten Tage an deinem Grabe stehen und rufen:
„Dank, du Ehrenmann!“
Nohant, 7. Juni 1848. George Sand.
[Deutschland] Frankfurt, 12. Juni. In verflossener Nacht fanden in Offenbach, in Folge der Befreiung mehrerer Militär-Arrestanten, unruhige Auftritte statt, bei welchen von Seiten des Militärs Feuer gegeben und etwa 10 Personen, worunter einige lebensgefährlich, verwundet wurden. Näheren bestimmten Angaben hierüber sehen wir entgegen. Heute Morgen sind zwei Schwadronen Reiterei, mit zwei Geschützen reitender und zwei Geschützen Fuß-Artillerie zur Verstärkung der Garnison nach Offenbach von Darmstadt abmarschirt, wie denn auch das zu Langen etc. stationirte Bataillon des 2. Infanterie-Regiments gleichfalls gegen Offenbach vorgerückt ist.
Berlin, 11. Juni. Die früheren Minister Eichhorn, Thile und Graf Stolberg sind jetzt in Potsdam und häufig bei der Königl. Tafel. Graf Stolberg wurde in der Begleitung des Prinzen von Preußen gesehen, als derselbe in Potsdam ankam. Die Herren Exminister sollen sich keineswegs der Zurückgezogenheit und einem Privatleben hingeben. ‒ Warum sollten sie auch? Wie die Dinge laufen, ist es keine Unmöglichkeit, daß alle jene Herren recht bald wieder an die Spitze der Geschäfte treten.
Berlin, 9. Juni. An ein hohes Präsidium der preußischen Nationalversammlung.
In Erwägung:
daß während der heutigen Kammersitzung eine Volksdeputation bereits bis in das Vorzimmer gedrungen;
der Herr Minister von Arnim beim Heraustreten aus dem Ständesaal durch das Volk insultirt worden;
mehrere Abgeordnete sich durch eine Hinterthür in Sicherheit bringen mußten;
erklären wir die Nationalversammlung im Zustande der Unfreiheit, und tragen darauf an, daß deren Sitz sofort nach einer andern Stadt verlegt werde.
(gez.) Harfort. Hambloch. Müllensieffen. Kehl. Windhorst. Reyger. Dr. Funke. Diesterweg. Ritz. v. Brünneck. v. Loë. Dr. Sommer. Groos. Upmeyer und Andere.
‒ An unsere Mitbürger. Je freier der Staat, um so strenger muß die Handhabung der Gesetze sein. Die staatliche Freiheit und die Zeit der gesetzlichen Ordnung sind unter der Bürgschaft einer von dem ganzen Volke gewählten Nationalversammlung für uns erreicht worden. Die Freiheit des Volkes liegt aber auch zunächst in der Unverletzlichkeit seiner Vertreter. Dessenungeachtet ist gestern nach dem Schlusse der Sitzung der Nationalversammlung von einzelnen, vor dem Sitzungsgebäude versammelten Individuen auf Personen, welche die Versammlung verließen, ein thätlicher Angriff vollführt worden. Durch dieses Verbrechen ist nicht nur im Allgemeinen das heilige Recht der persönlichen Freiheit und Sicherheit, sondern auch zugleich das Recht der freien Meinungsäußerung, die Würde der Versammlung der Vertreter der Nation und die Ehre des ganzen preußischen Volkes, und unserer Stadt insbesondere, auf das Unverantwortlichste verletzt worden. In der festen Ueberzeugung, daß unsere ganze Einwohnerschaft unsere gerechte Entrüstung hierüber theilt, machen wir bekannt, daß zur gesetzlichen Verfolgung der Strafbaren die nöthigen Schritte gethan worden sind, und wir zugleich der Nationalversammlung den Schmerz, den alle redlich gesinnten Einwohner Berlins über diesen höchst betrübenden Vorfall mit uns empfinden müssen, ausgedrückt haben. Wir hegen zu unseren Mitbürgern die Erwartung, daß sie, ein Jeder an seiner Stelle und Alle insgesammt in ihrer Organisation als Bürgerwehr fortan solchem Attentat auf Ehre und Freiheit mit Entschlossenheit entgegentreten und jeden etwaigen Versuch dazu schon im ersten Entstehen vereiteln werden.
Berlin, 10. Juni 1248.
Der Magistrat und die Stadtverordneten.
‒ Mehrere Mitglieder der Linken veröffentlichen eine Erklärung gegen den Bericht, welchen der Pastor Uhlich über den Beschluß vom Freitage hat drucken lassen. Sie machen darauf aufmerksam, daß Uhlich, der in seinem Bericht bedauere, daß der Berends'sche Antrag nicht einstimmig angenommen sei, selbst gegen denselben gestimmt habe. Unterzeichnet sind: Reichenbach, Dr. Stein. Dr. Elsner. d'Ester.
Abstimmung über den Antrag des Abgeordneten Zachariä in der 14. Sitzung der Vereinbarungs-Versammlung. Der Antrag lautete auf motivirte Tagesordnung gegenüber der Anerkennung der Revolution im Berends'schen Antrag. Diejenigen also, welche für Ja stimmten, haben die Revolution desavouirt und die Vereinbarungstheorie anerkannt; die, welche für Nein stimmten, haben die Revolution anerkannt.
Für Ja haben gestimmt:
Althaus, Bürgermeister. Arntz, Dr. juris. v. Auerswald, Minister des Innern.
Ballnuß, Pastor. Goswin Bartmann, Pfarrer. Bauer, Landrath. Bauer, Geh. Revisions-Rath. Bauer, Mühlenbesitzer. Bauerband, Professor. Baumstark, Direktor. Bigge, Pfarrer. Binterim, Pfarrer. Bliesner, Salarienkassen-Rendant. Blockhagen, Erzpriester. Bormann, Senator. v. Borries, Landrath. Dr. Brehmer, Oberlehrer. v. Brünneck, Ob. Burggraf. Bumbke, Kuratus. Burckhardt, Orts-Richter. Bußmann, Ritterguts-Besitzer. v. Brüninghaus, Gutsbesitzer.
Camphausen, Minister-Präsident. Chrustz, Fleischer. Claußen, Gymnasial-Lehrer. Conditt, Land- und Stadtgerichts-Rath. Contzen, Regierungs-Assessor. Cösling, Kämmerer.
Karl August Dahmen. Dallmann, Kolon. Dane, Dr. Daniels, Geh. Ober-Regierungsrath. Dethloff, Kreis-Justizrath. Diesterweg, Justizrath. Diethold, Bürgermeister. Dobberkau, Mühlenbesitzer. Franz Drepper, Bischof.
Eichhorn, Professor. v. Enckevort, Kreis-Deputirter. Christian Eschmann. Esser I., Justizrath. Esser II., Justizrath. Evelt, Land- u. Stadtgerichts-Direktor.
Feierabend, Bürgermeister. Fischer, Bürgermeister. Fischer, O. L. G. Referendar. Fleischer, Kreisgerichts-Assessor. Fließbach, Bürgermeister. Frencken, Regierungs-, geistlicher und Land-Schulrath. Fretzdorff, Kaufmann. Funke, P. A., Dr. med. Feldhans, Schullehrer. Flemming, Kaufmann.
Gellern, Justizrath. Gelshorn, Kaplan. von Gerlach, Regierung-Präsident a. D. Geßler, Land- und Stadtgerichts-Direktor. Gorzolka, Frei-Bauer, Grabow, Ober-Bürgermeister. Ibe Graach, Gutsbesitzer. Grooß, Gutsbesitzer. Groos, Geh. Regierungs-Rath. von Geissel, Erzbischof.
Harkort, Kaufmann. Hahn, Land- und Stadtrichter. Hahnrieder, Gutsbesitzer. Hambloch, Jakob, Gewerks-Verwalter. Hànel, Bauer. Hanisch, Bauer. Hansemann, Finanz-Minister. Harrassowitz, Kammerger.-Rath. Haußmann, Bauerguts-Besitzer. Hentrich, Land- und Stadtgerichts-Direktor. Herbertz, Gutsbesitzer. Herholz, Erzpriester. Herrmann, Kommis. Hesse, Geheimer Finanz-Rath. Hofer, Bauer. Huchzermeyer, Pastor. Hüffer, Ober-Bürgermeister, Geh. Regierungs-Rath.
Jahr, Justitarius. Jonas, Pastor. Jansink, Kolonist.
Keferstein, Rektor, Pastor. Kehl, Justiz-Kommissarius. Keiser, Kolonist und Kleinhändler. Kette, Geheimer Ober-Regierungs-Rath. Kirstein, Bürgermeister. Kochs, Landgerichts-Rath. Konietzko, Kreis-Secretair. Dr. Krabbe, Domkapitular. Krüger, Kaufmann. Dr. Kruhl, Gymnasial-Direktor. Kühnemann, Land- u. Stadtgerichts-Direktor. Kunth, Bürgermeister. Dr. Kunz, praktischer Arzt. Kutzen, Bürgermeister. Küpfer.
v. Leipziger, Gutsbesitzer. Lensing, Kanonikus. Frhr. v. Loë, Gutsbesitzer. Lohff, Kossäthenhoffbesitzer. Luckhaus, Kaufmann. Lüdecke, Justizrath.
Maager, Stadtverordneten-Vorsteher Mätzke, Geheimer Ober-Regierungs-Rath. Marczynowski, Domainen-Intendant. Mebes, Ober-Regierungs-Rath. v. Meusebach, Regierungs-Assessor. Meyer, Kaufmann. Moritz, Justiz-Kommissarius. Mros, Freigärtner. Mrozik, Postor. Theodor Müllensiefen, Kaufmann. Müller, Ackerer.
von Netzow, Landschafts-Rath. Neubarth, Ortsrichter. Neuenburg, Ober-Landesgerichts-Rath. Dr. Niemeyer.
Ostermann, Ober-Landesgerichts-Assessor.
Pauckert, Apotheker. Pauls, Pfarrer, Land-Dechant. Peltzer, Friedensrichter. Peterek, Schulze. Petersen, Gutsbesitzer. Pieper, Fleischermeister. Plönnis, Ober-Landesgerichts-Assessor. Pohle, Justiz-Kommissarius. Pruß, Dekan. v. Puttkammer, Landrath.
Quaßnick, Brau-Krüger.
Radtke, Brauer und Gerichtsmann. Reichensperger II., Landgerichts-Rath. Rettig, Tischlermeister. Reygers, Ober-Landesgericht-Assessor. Riebe, Bauer. Riedel, Geheimer Archiv-Rath und Professor. Ritz, Regierungs-Rath. Roeder, Rittergutsbesitzer. Rybnitzki, Schulze. Reichensperger I., Landgerichts-Rath.
Salis, Färbermeister. Sames, Friedensrichter. Schadt, Justiz-Amtmann. Scheele, Land- und Stadtgerichts-Direktor. Schiller, Gerichtsschreiber. Schlegel, Land- und Stadtgerichts-Rath. Schlitte, Ober-Landesgerichts-Rath. Schmidt, Rektor. Schmidt, Amtmann. Schmidt, Eigenkäthner. Schmöle, Fabrikbesitzer. Schneider, Bürgermeister. v. Schön, Geheimer Staats-Minister. Schön, Ober-Landesgerichts-Assessor. Scholz, Kreis-Sekretär. Schüty, Informat. phil. Schütze, Justiz-Kommissarius. H. Schulte, Pfarr-Dechant. Schulz, Pastor. Schwonder, Oekonomie-Kommissarius. Semrau, Freischulze. Simons, Geheimer Justiz-Rath. Sohrweide, Büdner. Dr. Sommer, Justiz-Rath. Sperling, Land- und Stadtgerichts-Rath. Sperling, Justiz-Sekretär. Stachelscheidt, Amtmann. Dr. Steinbeck, Stadt-Physikus. Stephany Tischler. Sydow, Pastor. Heinrich Sümmermann, genannt Schulze-Korten, Landwirth. Schlink, Apellations-Rath.
Tamnau, Justiz-Kommissar. Thederahn, Schulze. Thümmel I., Ober-L.-G.-Assessor. Tietze, Erbscholtisei-Besitzer. Türschaus, Ober-Landesgerichts-Rath.
Uhlich, Prediger. Ullrich, Geheimer Ober-Tribunals-Rath. Upmeyer, Oekonom. Uttech, Justiz-Kommissarius
Vogelsang, Land- und Stadtgerichts-Direktor. Voigt, Gutsbesitzer. Vennewitz.
Walter, Professor. v. Wangenheim, Ober-Landesgerichts-Rath. Wegener, Apotheker. Wenger, Pastor. Westermann, Justiz-Rath. Westhoff, Elbert Wilh., Dr. theol., Pfarrer. Windthorst, Justiz-Kommissarius. Winterfeld, Kreis-Deputirter. Wolff, Ober-Landesgerichts-Assessor.
Zachariä, Justiz-Kommissarius. Zweiffel, Ober-Prokurator.
Für Nein haben gestimmt:
Abegg, Geh. Reg.-Rath. Alff, Pfarrer, Anwandter, Apotheker. Arnold Maurermeister.
Bading, Kammergerichts-Assessor. Baltzer, Pastor. Joh. Nik. Baur, Kaufmann. Nik. Bauer, Handelsmann. Bazynski, Probst. Dr. Beeck, Kreisphysikus. Dr. Behnsch. Dr. Beisert, Gymnasial-Oberlehrer. Berends, Buchdruckereibesitzer. von Berg, Kaplan. von Besser, Landrath. Blöm, Adv-Anw. Karl Boost, Dr. med. Born, Geometer. Bredt, Reg.-Assessor. Brendel, Gastwirth. Brill, Schriftsetzer. von Brodowski, Gen.-Landschafts-Direktor. Broich, Friedensrichter. Bucher, Assessor. Graf Cieszowski, Gutsbesitzer.
von Damnitz, Justizkommissar. Dehnel, Brauer. Dierschke, Justizkommissar. Dittrich, Schulze. Doerk, Land- und Stadtgerichtsrath. Duncker, Stadtrath. Dziadek, Bauer.
Ebel, Erbscholtiseibesitzer. Eichner, Gerichtsscholz. Elsner, Doktor. Nees von Esenbeck, Professor. D'Ester, Dr. med.
Franke, Bürgerm. Friedrich, Gastwirth. Funke, Oekonom.
Gierke, Syndikus. Gladbach, A., Lehrer. Gottlieb, Rathmann. Grebel, Friedensrichter. Guittienne, Gutsbes.
Hagen, Laurens. Hannow, Waisenhausdirektor. Hansen, Pfarrer und Schulinspektor. Haußmann, Oberkaplan. Heisig, Pfarrer. Hepche, Pastor. Herrmann. Hesse, Landrath. Hildenhagen, Pastor. Hiller, Buchbinderm. Hofferichter, Kaufm. Hammer, Friedensrichter. Herhold, Rektor.
Jander, Pastor. Jentzsch, Fleischerm Igel, Lehrer. Jonas, Geh. Revisionsrath. Jung, Landger.-Assessor. Jwand, Müllermeister. Jacoby, Dr.
Kämpf, Lehrer. Kaul, Friedensrichter. Von Kirchmann, Staatsanwalt. Klatte, Schulze. Klemm, Schmied. Klingenberg, Dechant. Knaut, Dr. med. Köhler, Landgerichtsrath. Körfgen, Friedensrichter. Kosch, Dr. med. Krackrügge, Kaufm. Ant. von Kraszewski, Gutsbesitzer. Krause, Erbscholtiseibesitzer. Krause, Bürgerm. Kuhr, Gutsbes. und Rittmeister a. D. Kutzner, Gerichtsscholz. Klinghammer, Referendar.
Larraß, Gastwirth von Lipski, Gutsbesitzer. Ludwig, Stadtrath. Loos, Justizkommissarius. Lisiecki.
Maaß, Justizkommissarius. Mätze, Rektor. Milde, Kaufmann. Mildner, Bauer. Moldenhauer, Lehrer. Müller, Land- und Stadtger.-Rath. Müller, Pastor. Müller, Lehnschulze. Heinr Müller, Gemeindeverordneter.
Nenstiel, Kaufmann. Nethe, Bürgermeister. Nickel, Schulze.
Otto, Prediger.
Packhäuser, Eigenkäthner. Pankow, Tagelöhner. Pape, Kandidat. Pax, Professor. Peters, Ober-Landesgerichts-Rath. Pfahl, Notar. Philipps, Ober-Bürgermeister. Pilet, Kammergerichts-Assessor. Pinder, Ober-Präsident. Plath, Bürgermeister. v. Pokrzywnicki, bischöflicher Syndikus, Ober-Landesgerichts-Assessor. v. Potworowski, Ritterguts-Besitzer. Pomieczynski, Pfarrer. Piegsa, Dr.
Quandt, Oekonom.
Rahn, Mühlenbesitzer. Reichenbach, Graf. Reinicke, Braueigner. Repel, Brettschneider. Reuter, Landrath. Richter, Dr., Kanonikus. Riel, Ober-Landesgerichts-Assessor. Riemann, Gutspächter. Rodbertus, Gen-Landschafts-Rath. Ruszkiewicz, Martin, Schulze. Richter, Kölmer.
Salut, Kaufmann. Schadebrodt, Pastor. Schaffraneck, Pastor. Schell, Professor. Schöne, Pastor. Scholtissek, Schulze. Scholz, Krämer. Scholz, Bauergutsbesitzer. Schornbaum, Staats-Prokurator. Dr. Schramm, Konrektor. Schruff, Dr. med. Schulze, Ober-Landesgerichts-Assessor. Schulz, Häusler. Schulze, Lehrer. Schultz, Justiz-Kommissarius. J. Bapt. Schwickerath. Schwieger, Justiz Kommissarius. Seidel, Geheimer Finanzrath Siebert, Buchdrucker. Siegert, Erbscholze. Specht, Mühlenbesitzer. Spitzel, Lehnschulze. Steffanowicz, Dekan. Steimmig, Fabrikant. Dr. Stein. Stiller, Kreis-Taxator. Strybel, Probst. Szumann, Regierungs-Rath a. D. Stalling, Pastor
Alfons v Taczanowsky, Gutsbesitzer. Taczarski, Kolleg. Probst. Teichmann, Justiz-Kommissar. Temme, Staats-Anwalt. Teske, Gutspächter. Thüm, Distrikts-Kommissarius. Toebe, Pastor. v. Trapczynski, Justiz-Kommissar. Treiber, Kanzleirath.
v. Unruh, Regierungs-Rath.
Wachsmuth, Stadt-Richter. Waldeck, Geheimer Ober-Tribunals-Rath. Wander, Pastor. Weichsel, Justiz-Kommissarius. Dr. Wencelius. Willerberg, Scholtisei-Besitzer, Witt, Oberlehrer.
Zacharias, Kaufmann. Zenker, Stadt-Richter. Zimmermann, Lederhändler. v. Zoltowski, Ritterguts-Besitzer. Zorn, Rektor.
Fehlende Mitglieder: Abegg, Kommerzien-Rath. Andersch, Gutsbesitzer. Arnold, Gutsbesitzer. Arnold, Gutsbesitzer. Bergmann, Papier-Fabrikant. Euler, Notar. Forstmann, Kaufmann. Hartmann, Justiz-Rath. Jungbluth, Advokat-Anwalt. Kiolbassa, Frei-Gärtner. Krüger, Krug-Gutsbesitzer Marschhausen, Papier-Fabrikant. Rehse, Erbpächter. Neumann, Land- und Stadtgerichts-Rath. Parrisius, Ober-Landgerichts-Assessor. Rehfeld, Diakonus. Riedel, Schulze. Rißmann, ehem. Gutsbesitzer. Rötscher, Rentier. Schade, Erbscholz. Schön, Gerichtsmann. Schönborn, Lehrer. Simon, Stadtgerichtsrath a. D. Skiba, Pastor. Stockmann, Dr. med. Stupp, Justizrath. Von Zettwitz, Freigutsbesitzer.
Breslau, 10. Juni. So eben geht uns aus Warschau die Nachricht zu, es sei daselbst auf öffentlicher Straße verkündigt worden, der Kaiser werde dieser Tage eine Erklärung erlassen, die selbst die kühnsten Hoffnungen und Pläne der Polen übertreffen würde. Ebenso erzählt man als gewiß, gegen den 16. d. M. würden die Russen in 3 Armeekorps gegen Westen vorrücken. Das Centrum, unter den Befehlen des Kaisers, würde in der Richtung nach Wien marschiren, der rechte Flügel unter Orlow gegen Berlin vorrücken, und der linke unter Paszkiewicz Krakau und die schlesische Gränze besetzen. Wir dürften also in diesen Tagen bedeutenden Ereignissen entgegengehen und es sich doch bewahrheiten, was von mancher Seite, freilich bis jetzt tauben Ohren, gepredigt worden ist.
(A. O.-Z.) ** Breslau, 10. Juni. Besonders auf dem Lande fängt man an einzusehen, daß die liberalen Herren doch nur ihre eigenen Zwecke verfolgen, und ihren Geldbeutel nach wie vor füllen wollen. Daß bei diesem Umsichgreifen der „Anarchie“ die Reaktion nicht gering ist, läßt sich denken. Nur ein Pröbchen. In der letzten Zeit haben wie überall so auch hier einzelne Tumulte stattgefunden, eine Katzenmusik und Aehnliches. Da kommt auf einmal die Regierung, die Regierung die bis jetzt stumm und still froh war, daß man sich nicht um sie kümmerte, die Regierung, die in diesem Augenblick nur von Anhängern des todtgemachten Systems verwaltet wird, diese Regierung kommt jetzt mit einem Rescript an den Magistrat, worin sie ihm droht, daß sie die Polizei ermächtigen werde, mit Uebergehung der Bürgerwehr das Militär herbeizuziehen, wenn sich die Bürgerwehr nicht verpflichten wolle, dem verwerflichen und gesetzlosen Treiben dieser Stadt ein Ende zu machen. Das nennt man Volksbewaffnung.
14 Breslau, 11. Juni. Als die Nachricht in Breslau ankam, die Majorität der Nationalversammlung sei zur motivirten Tagesordnung übergegangen, war im ersten Augenblicke die Aufregung allgemein, bald jedoch milderte sie sich, da man erwog, daß ein Ministerium mit 19 Stimmen sich doch nicht halten könne. Dieß bildete zugleich am gestrigen Abend die Besprechung im demokratisch-konstitutionellen Klub, der den demokratischen Verein durch eine Deputation aufforderte, sich mit zu betheiligen an einer Demonstration, welche den Berends'schen Antrag anerkennen und dadurch den Beschluß der Majorität desavouiren sollte. Mit allgemeinem Applaus wurde dieser Antrag aufgenommen, die Ausführung jedoch einer Kommission übertragen. Die Kommission sprach sich heute Morgen dahin aus: 1) Eine Adresse an die Nationalversammlung zu erlassen, in der die Anerkennung der Revolution ausgesprochen, und die gedruckt jedem Mitgliede übergeben werden soll. 2) Eine Proklamation an die Berliner Bürger, in der ausgesprochen werden soll, daß sie im günstigen Augenblick nicht allein stehen und handeln werden. Beide Aktenstücke werden natürlich durch eine Volksversammlung genehmigt werden.
In der Kommission waren zugegen Brill, Behnsch und Reichenbach. Letzterer machte zugleich die wichtige Mittheilung, daß das Ministerium jetzt nach dem Schluß der Sitzung eifrig mit einigen Deputirten (z. B. Rodbertus) unterhandle, die Sitzungen zu verlegen nach ‒ ‒ ‒ Potsdam. Dann ist der Augenblick zum Handeln gekommen, dann in den Kampf.
103 Leipzig, 12. Juni. Nicht Camphausen allein ist es, der die Revolution zu seinen Gunsten ausbeutet; es sind alle in deutsche Minister und Staatsräthe verwandelte Liberale von gestern und in dem 39spaltigen Deutschland bot sich den Liberalen ein ganz anderer Spielraum als 1830 in dem einigen untheilbaren Frankreich. Werfen wir einen Blick auf das sächsische Ministerium, das Ministerium Oberländer.
Zuerst beruft es den alten Landtag außerordentlich zusammen, um ein neues Wahlgesetz zu berathen, einen Landtag, der nur aus dem Adel, dem Grundbesitz, aus den begüterten Gewerbtreibenden,
Blanqui.
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Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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