Neue Rheinische Zeitung. Nr. 43. Köln, 13. Juli 1848.Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. No. 43. Köln, Donnerstag 13. Juli 1848.Die "Neue Rheinische Zeitung" erscheint vom 1. Juni an täglich. Bestellungen für dies Quartal, Juli bis September, wolle man baldigst machen. Alle Postämter Deutschlands nehmen Bestellungen an. Für Frankreich übernehmen Abonnements Herr G. A. Alexander, Nr. 28, Brandgasse in Straßburg, und 23, rue Notre Dame de Nazareth in Paris; so wie das königliche Ober-Post-Amt in Aachen. Für England die HH. J. J. Ewer & Comp. 72, Newgate Street in London. Für Belgien und Holland die respekt. königlichen Briefpost-Aemter und das Postbüreau zu Lüttich. Abonnementspreis in Köln vierteljährlich 1 Thlr. 15 Sgr., in allen übrigen Orten Preußens 2 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf. Inserate: die vierspaltige Petitzeile oder deren Raum 1 Sgr. 6 Pf. Anzeigen aller Art erlangen durch die großen Verbindungen der Zeitung die weiteste Verbreitung. Uebersicht. Deutschland. Köln. (Preußische Reorganisirung und Pacificirung Posens. [Fortsetzung.] - Ein Manifest der Kontrerevolution.) Berlin. (Bericht der Linken. - Polizeiwirthschaft. - Der Reichsverweser in Potsdam.) Breslau. (Der demokratische Verein. - Verhaftungen. - Arbeiterverein.) Frankfurt. (N.-V. - Erzherzog Johann.) Wien. (Neues Ministerium. - Arbeiterunruhen. - Der Sicherheitsausschuß.) Prag. (Windischgrätz's Bekanntmachung.) Von der Siebenbürger Gränze. (Bibesco entflohen.) Ungarn. Preßburg. (Angebliche Hinrichtung Stourdza's.) Pesth. (Ein Insurgentenhaufen geschlagen. - Die hohe ungarische Geistlichkeit.) Französische Republik. Paris. (Die Gefangenen. - Girardin. - Cabet. - Die Konservativen über Deutschland. - Die Mobilgarde. - R.-V. vom 10. Juli. - Landron und Portalis. - Der Constitutionnel und die Reforme). Großbritannien. London. (Nachrichten aus den Manufakturdistrikten. - Verhaftungen in Dublin. - Anfang des Prozesses von Ernst Jones). Polen. Lemberg. (Physiognomie von Galizien. Bauern und Adel. - Wiener Deputirten). Italien. Mailand. (Krankheit unter der Besatzung Mantua's). Turin. (Altöstreichische Politik. - La Concerdia über die A. A. Z.) Rom. (Kammerdebatten). Neapel. (Eröffnung des Parlaments. - Nunziante geschlagen). Reggio in Kalabrien. (Die Fortschritte der Insurrektion). Nordamerika. (Präsidentschaftsfrage. - Nachrichten aus Mexiko). Brasilien. (Auflösung der Kammern). Deutschland.
19 Köln, 17. Juli. (Forts. des Artikels in Nr. 41). Ueber den Zustand des zertretenen, mit Mord und Brand überzogenen Landes gibt der Bericht eines Deutschen Aufschluß, dessen Original unter den Akten des Staatsministeriums zu Berlin liegt. "Jeder neue Tag bringt in dem Großherzogthum neue Greuelscenen und Gewaltthaten. Es gibt hier keine Civilgewalt mehr; das Militärkommando zu Posen regiert das Land. Ein Martialgesetz ist nicht publizirt, dessenungeachtet durchziehen militärische Horden alle Kreise und üben die empörendste Gewalt gegen das Volk. Alle Deutsche und sogar die Juden werden bewaffnet; der polni schen Bevölkerung nimmt man Alles, was nur einer Waffe ähnlich sieht, sogar Taschenmesser, und die Soldateska mißhandelt dabei die unglücklichen Bauern auf die grausamste Weise ... Während man dem Volke sagt, der polnische Adel wolle dasselbe nur wieder knechten, wird dies verrathene Volk wehrlos niedergeschossen, mit 50 bis 60 Säbelhieben langsam todt geschlagen ... Kein Gesetz und keine Gerechtigkeit mehr für den Polen. Und warum? Weil er das begehrt, was heutzutage alle Völker begehren: Freiheit und Gerechtigkeit; weil er demjenigen Zustande auf legalem Wege nachstrebt, welcher - aber nach blutigen Kämpfen - in der Hauptstadt Ein königl. hochpreisliches Staatsministerium selbst an's Staatsruder gebracht hat ... Es ist möglich, vielleicht wahrscheinlich, daß das Militär mit Hülfe der bewaffneten Deutschen und Juden über die gänzlich entwaffnete polnische Bevölkerung die Oberhand gewinnt: aber die Verzweiflung gibt auch den Unbewaffneten eine mehr als menschliche Kraft. Dann wird es ein Abschlachten von Menschenmassen jeden Alters und jeden Geschlechts. Will das königl. Ministerium die Verantwortlichkeit hierfür übernehmen? Will dasselbe die Vernichtung der polnischen Stämme mit Gewalt hervorrufen?" Das hochpreisliche Ministerium Camphausen-Auerswald antwortete auf diese Interpellation ebensowenig, wie auf die Berichte des Erzbischofs, welcher zuletzt sich weigerte, das Volk mit der Hoffnung einer bessern Zukunft zu trösten, da diese Hoffnung jedem Polen abgeschnitten werde. Die Führer der Polen, denen selbst die Bekanntmachung des Kommissarius vom 17. April das Zeugniß gibt, daß sie im Vertrauen auf die königl. Verheißungen mit Gefahr ihres Lebens die Entwaffnung der Massen ins Werk setzten, versuchten noch einmal, in Berlin Gehör zu verlangen. Ihre Abgeordneten richteten an den Minister des Innern eine ausführliche Denkschrift über die Zustände des Landes und verlangten über die Dringlichkeit der ihnen längst verheißenen Maßregeln eine Privataudienz. Der Herr Minister antwortete ihnen nicht. Auf ihre wiederholten Vorstellungen wegen Gefahr im Verzug, ertheilte ihnen zuletzt der Minister der bürgerfreundlichen Vermittlung den Rath, sich an den General Willisen, den königl. Reorganisationskommissarius zu wenden, an den Mann, welcher eben nach Berlin gekommen, weil er dem Treiben der fanatisirten Soldateska gegenüber völlig ohnmächtig war. Man sieht, wie Hr. Auerswald durch die Revolution zur Vermittlung zugeschliffen war; das tapfere preußische Heer schlug die wehrlosen Polen einzeln mit Säbeln und Ladestöcken todt, Herr Auerswald klopfte ihnen blos mit schäkerndem Spott die Schulter. Als die Deputation unerachtet der verweigerten Annahme dem Minister sich vorzustellen wußte, versicherte Hr. Auerswald, daß ihre Wünsche über Zerstreuung des Mißtrauens gegen das preußische Gouvernement bereits erfüllt seien; der General Colomb habe Befehl erhalten, den Belagerungszustand von Posen aufzuheben, preußische Garnisonen nur an den Orten, wo sie verlangt würden, zu lassen, und keine militärische Maßregel ohne ausdrückliche Aufforderung der obersten Civilbehörde zu ergreifen. Drei Tage nach dieser Versicherung erschien die königl. Kabinetsordre vom 26. April über die zweite Theilung Polens, wonach 22 Kreise von Polen abgerissen und die Verheißungen der Reorganisation auf 4 und 2/4 Kreise beschränkt wurden. Die Polen konnten jetzt allerdings mit der Ueberzeugung von dannen gehen, daß Niemand mehr in dem ganzen Großherzogthum über die Absichten der preußischen Staatsregierung im Zweifel sein werde; alle Erwartungen von der verheißenen Reorganisation waren systematisch getäuscht worden, um das Land wehrlos dem Terrorismus des Säbels zu überantworten. Der General Colomb hatte unterdeß nicht gezögert, diese "nationale" preußische Organisation praktisch "anzubahnen". Von den angeblichen Befehlen des Ministers Auerswald, war keiner ausgeführt. Der Belagerungszustand von Posen, der ohne die geringste Veranlassung beliebt worden, war nicht aufgehoben; die militärischen Maßregeln, obgleich auch die Kabinetsordre die Pacifikation für beendigt erklärte, wurden nicht sistirt; und auf die polnischen Cadres wurde gegen die Zustimmung der Civilbehörde am 29. ein offener Angriff gemacht. Die Cadres der Stadt Xiax wurden am 29. April von dem General Colomb gestürmt, nachdem der General dem Oberpräsidenten noch am 28. Abends das Versprechen gegeben, keinen feindlichen Angriff auf dieselben zu machen. Mit dieser Schlacht war der Beginn des allgemeinen Kriegs aussprochen. Hatten bisher die mobilen Kolonnen, diese fliegenden Horden privilegirter Räuber, den Mord und die Plünderung im Einzelnen geübt, so wurde jetzt das ganze Land in den Schauplatz eines organisirten Vertilgungskrieges verwandelt. Die in Miloslaw befindlichen Cadres, welche sich nach der Konvention in voller Sicherheit glauben mußten, wurden von einer Heeresmacht von 6-7000 Mann überfallen; aber während des Kampfes durch die von Neustadt und Pleschen herbeigeeilten Cadres bis gegen 3000 Mann verstärkt, trugen die zur Verzweiflung getriebenen Polen einen blutigen Sieg über den an Zahl und Bewaffnung ihnen überlegenen Feind davon. In einer dritten Schlacht bei Wreschen war es bloß der Uebereilung der Polen, welche zu früh aus dem Walde losbrachen, zuzuschreiben, wenn sie den preußischen Truppen nicht eine ähnliche Züchtigung bereiteten und sie gänzlich aufrieben. Die polnischen Führer schlossen bei Bardo eine Kapitulation mit dem General Wedell, der indeß nur wenige Bewaffnete im Lager vorfand: die polnischen Soldaten, gewarnt durch den früheren Verrath der Preußen, zogen es vor, in kleinen Haufen in die Wälder zu flüchten, wo sie sich allein vor den barbarischen Schlächtereien ihrer Henker geschützt glauben. Die christlich-germanische Soldateska offenbarte hier ihren Heldenmuth, indem sie auf den Wegen die Christusbilder mit Säbeln in Stücke zerhackte, Geistliche ermordete und verjagte, die Kirchen beraubte, die Häuser der Polen überfiel, ausplünderte und in Brand steckte, die Männer verstümmelte, die Frauen schändete und die Gefangenen mit Kolben und Ladstöcken todtschlug. Bei der Besetzung der Stadt Buk am 4. Mai, schleppten die Soldaten die Einwohner aus den Häusern und erschossen sie auf der Straße, so u. A. den Vikar Bielski, - wie es später hieß: aus Versehen. Am 5. Mai wurde in Pinne der Gutsbesitzer Milewski von 6 Soldaten ergriffen und sofort auf der Straße erschossen. Zu Znin erhielten drei Bürger auf offenem Markte im Beisein des General Hirschfeld (von Shrapnells) 25 Peitschenhiebe, weil sie beim Abnehmen der preußischen Adler behülflich gewesen. Zu Ostrowo wurden ebenfalls auf offnem Markte mehrere Handwerker gepeitscht, um ihnen das Geständniß abzulocken, ob sie Waffen versteckt hielten. Auf dem Schlosse des Grafen Raczynski zu Rogalin drangen die braven Truppen ein, um mit altpreußischem Vandalismus Möbel, Gemälde, Urkundensammlungen zu zerstören, das Gut von Grund aus an Silberzeug, Pretiosen, Uhren, Geld und Pfandbriefen auszuplündern und die Inwohner als Gefangene mit Kolben und Ladstöcken zu mißhandeln. Alle diese Ritterlichkeiten wurden verübt unter den Augen der Generale Hirschfeld (von Shrapnells), Wedell, Steinäcker, Colomb; sie wurden verübt unter der Verantwortlichkeit des bürgerfreundlichen Ministeriums der Vermittelung, Camphausen-Auerswald. Endlich auf die Kunde von den Schlachten von Miloslow und Wreschen wurde, was die Polen vergebens vor dem Ausbruch des Kampfes erwartet und verlangt hatten, mit "ausgedehnten Vollmachten" ein Reorganisations-Kommissarius nach dem Großherzogthum gesendet. Seine Vollmachten betrafen zwar nicht die Anarchie und den mordwüthigen Terrorismus der Soldateska, wohl aber in desto umfassenderer Weise das zu vollendende polnische Reorganisationswerk; auch waren diese ausgedehnten Instruktionen nicht dem früheren Kommissarius, sondern einem neuen Friedensboten in der Person des General Pfuel (v. Höllenstein) ertheilt. (Schluß folgt.) * Köln. Wir beeilen uns folgendes contrerevolutionäre Aktenstück, die Magna-Charta der Bürgervereine, konstitutionellen Vereine u. s. w. der Oeffentlichkeit zu übergeben. Das Publikum wird sehen, wie die Tendenz den "republikanischen und anarchischen Bestrebungen entgegenzuwirken" nur die konventionelle Firma einer Partei ist, die nach ihrer eignen Erklärung "sich völlig unabhängig von der Krone und den jedesmaligen Rathgebern derselben halten" muß. Die Leiter der revolutionären Bewegung, welche seit drei Monaten sich des größten Theils von Europa bemächtigt hat, und deren eigentliches Ziel noch nicht klar ausgesprochen worden ist, haben sich zur Erreichung ihrer Zwecke der verschiedenartigsten Mittel bedient, bei deren Auswahl die speziellen politischen, kirchlichen und socialen Verhältnisse des betreffenden Schauplatzes in genaue Berücksichtigung genommen wurden. Sie haben überall die wundesten Stellen des socialen Organismus angegriffen, und sich hierdurch der Mitwirkung von Klassen und Parteien zu erfreuen gehabt, welche keineswegs gleichartige, jedenfalls nicht durchweg revolutionäre Tendenzen verfolgten und dennoch, von Einer unsichtbaren Hand geleitet, unbewußt auf dasselbe Ziel, den Umsturz des Bestehenden, hinarbeiteten. Scheinbare und wirkliche Bedürfnisse, böse und edle Leidenschaften, vorgeschützte und begründete Beschwerden, haben diesem Streben zur Stütze dienen müssen. Nationale Sympathien und Antipathien, politische und materielle Interessen, sociale und kirchliche Fragen sind als Hebel einer Umwälzung in Bewegung gesetzt worden, welche durch eine Koalation sämmtlicher Unzufriedenen unwiderstehlich werden mußte. Die Regierungen der meisten Länder mußten so allseitigen, unerwarteten Angriffen um so sicherer unterliegen, als zum Kampfplatze die großen Centralpunkte materieller und geistiger Kräfte gewählt wurden, in welchen eine solche Koalation mit derjenigen Schnelligkeit bewirkt werden konnte, welche einem stärkeren aber unvorbereiteten Gegner gegenüber als die wesentlichste Bedingung des Sieges erschien. Der letzter ist, wenigstens in Preußen, bis jetzt nur in jenen Centralpunkten, in den größeren Städten errungen worden. Namentlich auf dem platten Lande sind die Bestrebungen der revolutionären Partei bisher nur vereinzelt, durch Ausbeutung einzelner krankhafter Zustände (z. B. der gutsherrlich-bäuerlichen Verhältnisse und der Lage der Leinenindustrie) oder bei gewissen wichtigen Anlässen (z. B. den Wahlen) in Anwendung gebracht worden. Im Allgemeinen hat sich das platte Land und der größere Theil der kleineren Städte dem Einfluß der Hauptstädte entzogen, und die revolutionäre Parte hat es für rathsam gehalten, vor der Hand nicht durch Ausdehnung ihrer Operationen auf jenes viel weitere, aber ungleich schwerer auszubeutende Feld die Kräfte zu zersplittern, deren sie zunächst in den Centralpunkten in vollem Maaße bedurfte. Nachdem in den letzteren jedoch augenblicklich fast jede Widerstandsfähigkeit geschwunden zu sein scheint, beginnt die revolutionaire Partei bereits, ihre Eroberung auf die Provinzen auszudehnen, und die Fäden zu befestigen und in genauere Verbindung zu bringen, welche bisher nur ein dünnes, unzusammenhängendes Netz bildeten. Dieser Versuch, dessen Gelingen die wesentlichsten Grundlagen des gesellschaftlichen Lebens bedrohen, die Existenz des Staates selbst und die Erhaltung des Eigenthums in Frage stellen würde, kann einer, meisterhaft organisirten Partei gegenüber, von deren Thätigkeit, Umsicht und Kühnheit bereits hinlängliche Proben vorliegen, nur dadurch vereitelt werden, daß sich alle redlichen und entschlossenen Männer, welche die Herstellung einer festen, rechtlichen Ordnung wünschen, "ohne Rücksicht auf die unter ihnen obwaltenden, zur Zeit für unwesentlich zu erachtenden Meinungs-Nuancen." Angesichts der drohenden allgemeinen Gefahr zu festen, gemeinsamen Wirken nach einem bestimmten Ziele hin vereinigen. Dieses Ziel kann mit Rücksicht auf den Standpunkt, welchen die Bewegung bereits erreicht und rechtlich befestigt hat, nicht anders bezeichnet werden, als durch die Tendenz: republikanischen und anarchischen Bestrebungen entgegenzuwirken; mit andern Worten: den positiven Rechtsboden, insbesondere also das Königthum in der regierenden Dynastie mit der gesetzlichen Thronfolge und das Eigenthum zu beschützen und zu befestigen. Der Standpunkt, welcher diese Tendenz bezeichnet, ist bis jetzt noch derjenige einer ungeheuern Majorität des preußischen Volkes. Wenn derselbe dessenungeachtet gegenwärtig bedroht erscheint, so liegt der Grund hievon darin, daß die konservativen Elemente, in Folge der, durch die Krone legalisirten Umwälzung des positiven Staatsrechts ihres Bodens beraubt, sich in verschiedenen, zum Theil unfruchtbaren Richtungen planlos zersplittert haben und des Vereinigungpunktes entbehren, vermöge dessen allein das ihnen durch ihre numerische Stärke, ihre materiellen Hülfsmittel und ihre geistige Ueberlegenheit zustehende Uebergewicht wirksam ausgebeutet zu werden vermag. - Derselbe Umstand hat die Hoffnung vereitelt, daß die, zur Vereinbarung der preußischen Staatsverfassung mit der Krone zusammenberufene Versammlung einen solchen Vereinigungspunkt bilden werde. Die Leiter der revolutionären Partei waren zu thätig und gewandt, die aufrichtigen Freunde der Freiheit zu besorgt vor einer Reaktion und zu befangen in den Hoffnungen, welche sie an die Einführung des konstitutionellen Systems knüpften, die Anhänger des alten Systems mit dem letztern allzuverwachsen zu sehr entmuthigt und in der öffentlichen Meinung zu weit aus dem Felde geschlagen, als daß ein solches Resultat hätte erreicht werden können. Ist auch die Majorität der Versammlung der oben ausgesprochenen Tendenz zugethan, so hat doch ihre bisherige vierwöchentliche Wirksamkeit zur Genüge nachgewiesen, daß sie ohne einen festen Stützpunkt von Außen jener Tendenz um so weniger eine entschiedene Geltung zu verschaffen im Stande ist, als ihr eine, zwar wenige eminente Talente zählende, aber konsequent geleitete Minorität gegenübersteht, welche in terrorisirenden Pöbelmassen leicht mächtige Bundesgenossen finden kann und diese bereits zur Hülfe gerufen zu haben scheint. Daß die Sache des Königthums und des Gesetzes auf mehr talentvolle Männer zählen kann, als auf diejenigen, welche ihr innerhalb der vereinbarenden Versammlung zugethan sind, geht schon aus dem Umstande unzweifelhaft hervor, daß in der letztern, welche an politischen Kapacitäten ungleich ärmer ist, als der vereinigte Landtag, viele der begabtesten und freisinnigsten Mitglieder des letztern fehlten. Es kommt also nur darauf an, daß sich alle "Wohlgesinnten" zu einer Partei vereinigen, welche die, oben ausgesprochene Tendenz zu der ihrigen macht und derselben durch geordnetes Zusammenwirken den Sieg zu verschaffen sucht. Eine solche Partei würde im Wesentlichen nach folgenden Grundsätzen zu verfahren haben: 1) Dieselbe muß zunächst alle minder erheblichen Interessen denjenigen, welche als Lebensbedingungen erscheinen, unterordnen und sich deshalb bis zur Besiegung der gemeinschaftlichen Feinde, der Anarchie und der republikanischen Propaganda, im eigenen Lager aller Streitigkeiten über die spezielle Form der monarchischen Verfassung enthalten. Selbstredend können hierbei nur Verfassungsformen vorausgesetzt werden, welche nicht allein dem Namen, sondern auch dem Wesen nach, "monarchisch" sind, und es würde daher z. B. das Streben, eine Verfassung einzuführen, welche auf dem Einkammersystem beruhen und dem Könige nur die vollziehende Gewalt überlassen, also die Republik unter monarchischen Formen verstecken sollte, von der monarchischen Partei nicht unangegriffen gelassen werden können. Unter dieser Voraussetzung müssen sich jedoch alle Bekenner des monarchischen Prinzips, sie mögen Anhänger des ständischen oder des konstitutionellen Systems, Angehörige der einen oder der andern Glaubenspartei sein, zu einem Kampfe gegen Anarchie und Republik coalisiren. - Durch eine solche Coalition wird keine jener speziellen Richtungen präjudicirt, vielmehr liegt es in gleichem Interesse aller, zunächst ihre wesentlichsten Fundamente, die Monarchie und die Herrschaft des Gesetzes, sicher zu stellen, indem erst nach Gewinnung eines festen Rechtsbodens die Lösung der Frage, welches Gebäude darauf zu errichten sei, eine befriedgende und unantastbare Entscheidung finden kann. Hiernach dürfen sich die Anhänger des gestürzten Systems um der Befriedigung einer kleinlichen Rachsucht gegen ihre siegreichen Feinde willen, von dem gemeinsamen Kampfe gegen die ungleich gefährlicheren Gegner nicht ausschließen, welche ihr Grundprinzip bedrohen; wenn sie vielmehr sich mit allen monarchisch Gesinnten zur Erhaltung und Befestigung der Monarchie vereinigen, Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. No. 43. Köln, Donnerstag 13. Juli 1848.Die „Neue Rheinische Zeitung“ erscheint vom 1. Juni an täglich. Bestellungen für dies Quartal, Juli bis September, wolle man baldigst machen. Alle Postämter Deutschlands nehmen Bestellungen an. Für Frankreich übernehmen Abonnements Herr G. A. Alexander, Nr. 28, Brandgasse in Straßburg, und 23, rue Notre Dame de Nazareth in Paris; so wie das königliche Ober-Post-Amt in Aachen. Für England die HH. J. J. Ewer & Comp. 72, Newgate Street in London. Für Belgien und Holland die respekt. königlichen Briefpost-Aemter und das Postbüreau zu Lüttich. Abonnementspreis in Köln vierteljährlich 1 Thlr. 15 Sgr., in allen übrigen Orten Preußens 2 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf. Inserate: die vierspaltige Petitzeile oder deren Raum 1 Sgr. 6 Pf. Anzeigen aller Art erlangen durch die großen Verbindungen der Zeitung die weiteste Verbreitung. Uebersicht. Deutschland. Köln. (Preußische Reorganisirung und Pacificirung Posens. [Fortsetzung.] ‒ Ein Manifest der Kontrerevolution.) Berlin. (Bericht der Linken. ‒ Polizeiwirthschaft. ‒ Der Reichsverweser in Potsdam.) Breslau. (Der demokratische Verein. ‒ Verhaftungen. ‒ Arbeiterverein.) Frankfurt. (N.-V. ‒ Erzherzog Johann.) Wien. (Neues Ministerium. ‒ Arbeiterunruhen. ‒ Der Sicherheitsausschuß.) Prag. (Windischgrätz's Bekanntmachung.) Von der Siebenbürger Gränze. (Bibesco entflohen.) Ungarn. Preßburg. (Angebliche Hinrichtung Stourdza's.) Pesth. (Ein Insurgentenhaufen geschlagen. ‒ Die hohe ungarische Geistlichkeit.) Französische Republik. Paris. (Die Gefangenen. ‒ Girardin. ‒ Cabet. ‒ Die Konservativen über Deutschland. ‒ Die Mobilgarde. ‒ R.-V. vom 10. Juli. ‒ Landron und Portalis. ‒ Der Constitutionnel und die Reforme). Großbritannien. London. (Nachrichten aus den Manufakturdistrikten. ‒ Verhaftungen in Dublin. ‒ Anfang des Prozesses von Ernst Jones). Polen. Lemberg. (Physiognomie von Galizien. Bauern und Adel. ‒ Wiener Deputirten). Italien. Mailand. (Krankheit unter der Besatzung Mantua's). Turin. (Altöstreichische Politik. ‒ La Concerdia über die A. A. Z.) Rom. (Kammerdebatten). Neapel. (Eröffnung des Parlaments. ‒ Nunziante geschlagen). Reggio in Kalabrien. (Die Fortschritte der Insurrektion). Nordamerika. (Präsidentschaftsfrage. ‒ Nachrichten aus Mexiko). Brasilien. (Auflösung der Kammern). Deutschland.
19 Köln, 17. Juli. (Forts. des Artikels in Nr. 41). Ueber den Zustand des zertretenen, mit Mord und Brand überzogenen Landes gibt der Bericht eines Deutschen Aufschluß, dessen Original unter den Akten des Staatsministeriums zu Berlin liegt. „Jeder neue Tag bringt in dem Großherzogthum neue Greuelscenen und Gewaltthaten. Es gibt hier keine Civilgewalt mehr; das Militärkommando zu Posen regiert das Land. Ein Martialgesetz ist nicht publizirt, dessenungeachtet durchziehen militärische Horden alle Kreise und üben die empörendste Gewalt gegen das Volk. Alle Deutsche und sogar die Juden werden bewaffnet; der polni schen Bevölkerung nimmt man Alles, was nur einer Waffe ähnlich sieht, sogar Taschenmesser, und die Soldateska mißhandelt dabei die unglücklichen Bauern auf die grausamste Weise … Während man dem Volke sagt, der polnische Adel wolle dasselbe nur wieder knechten, wird dies verrathene Volk wehrlos niedergeschossen, mit 50 bis 60 Säbelhieben langsam todt geschlagen … Kein Gesetz und keine Gerechtigkeit mehr für den Polen. Und warum? Weil er das begehrt, was heutzutage alle Völker begehren: Freiheit und Gerechtigkeit; weil er demjenigen Zustande auf legalem Wege nachstrebt, welcher ‒ aber nach blutigen Kämpfen ‒ in der Hauptstadt Ein königl. hochpreisliches Staatsministerium selbst an's Staatsruder gebracht hat … Es ist möglich, vielleicht wahrscheinlich, daß das Militär mit Hülfe der bewaffneten Deutschen und Juden über die gänzlich entwaffnete polnische Bevölkerung die Oberhand gewinnt: aber die Verzweiflung gibt auch den Unbewaffneten eine mehr als menschliche Kraft. Dann wird es ein Abschlachten von Menschenmassen jeden Alters und jeden Geschlechts. Will das königl. Ministerium die Verantwortlichkeit hierfür übernehmen? Will dasselbe die Vernichtung der polnischen Stämme mit Gewalt hervorrufen?“ Das hochpreisliche Ministerium Camphausen-Auerswald antwortete auf diese Interpellation ebensowenig, wie auf die Berichte des Erzbischofs, welcher zuletzt sich weigerte, das Volk mit der Hoffnung einer bessern Zukunft zu trösten, da diese Hoffnung jedem Polen abgeschnitten werde. Die Führer der Polen, denen selbst die Bekanntmachung des Kommissarius vom 17. April das Zeugniß gibt, daß sie im Vertrauen auf die königl. Verheißungen mit Gefahr ihres Lebens die Entwaffnung der Massen ins Werk setzten, versuchten noch einmal, in Berlin Gehör zu verlangen. Ihre Abgeordneten richteten an den Minister des Innern eine ausführliche Denkschrift über die Zustände des Landes und verlangten über die Dringlichkeit der ihnen längst verheißenen Maßregeln eine Privataudienz. Der Herr Minister antwortete ihnen nicht. Auf ihre wiederholten Vorstellungen wegen Gefahr im Verzug, ertheilte ihnen zuletzt der Minister der bürgerfreundlichen Vermittlung den Rath, sich an den General Willisen, den königl. Reorganisationskommissarius zu wenden, an den Mann, welcher eben nach Berlin gekommen, weil er dem Treiben der fanatisirten Soldateska gegenüber völlig ohnmächtig war. Man sieht, wie Hr. Auerswald durch die Revolution zur Vermittlung zugeschliffen war; das tapfere preußische Heer schlug die wehrlosen Polen einzeln mit Säbeln und Ladestöcken todt, Herr Auerswald klopfte ihnen blos mit schäkerndem Spott die Schulter. Als die Deputation unerachtet der verweigerten Annahme dem Minister sich vorzustellen wußte, versicherte Hr. Auerswald, daß ihre Wünsche über Zerstreuung des Mißtrauens gegen das preußische Gouvernement bereits erfüllt seien; der General Colomb habe Befehl erhalten, den Belagerungszustand von Posen aufzuheben, preußische Garnisonen nur an den Orten, wo sie verlangt würden, zu lassen, und keine militärische Maßregel ohne ausdrückliche Aufforderung der obersten Civilbehörde zu ergreifen. Drei Tage nach dieser Versicherung erschien die königl. Kabinetsordre vom 26. April über die zweite Theilung Polens, wonach 22 Kreise von Polen abgerissen und die Verheißungen der Reorganisation auf 4 und 2/4 Kreise beschränkt wurden. Die Polen konnten jetzt allerdings mit der Ueberzeugung von dannen gehen, daß Niemand mehr in dem ganzen Großherzogthum über die Absichten der preußischen Staatsregierung im Zweifel sein werde; alle Erwartungen von der verheißenen Reorganisation waren systematisch getäuscht worden, um das Land wehrlos dem Terrorismus des Säbels zu überantworten. Der General Colomb hatte unterdeß nicht gezögert, diese „nationale“ preußische Organisation praktisch „anzubahnen“. Von den angeblichen Befehlen des Ministers Auerswald, war keiner ausgeführt. Der Belagerungszustand von Posen, der ohne die geringste Veranlassung beliebt worden, war nicht aufgehoben; die militärischen Maßregeln, obgleich auch die Kabinetsordre die Pacifikation für beendigt erklärte, wurden nicht sistirt; und auf die polnischen Cadres wurde gegen die Zustimmung der Civilbehörde am 29. ein offener Angriff gemacht. Die Cadres der Stadt Xiax wurden am 29. April von dem General Colomb gestürmt, nachdem der General dem Oberpräsidenten noch am 28. Abends das Versprechen gegeben, keinen feindlichen Angriff auf dieselben zu machen. Mit dieser Schlacht war der Beginn des allgemeinen Kriegs aussprochen. Hatten bisher die mobilen Kolonnen, diese fliegenden Horden privilegirter Räuber, den Mord und die Plünderung im Einzelnen geübt, so wurde jetzt das ganze Land in den Schauplatz eines organisirten Vertilgungskrieges verwandelt. Die in Miloslaw befindlichen Cadres, welche sich nach der Konvention in voller Sicherheit glauben mußten, wurden von einer Heeresmacht von 6-7000 Mann überfallen; aber während des Kampfes durch die von Neustadt und Pleschen herbeigeeilten Cadres bis gegen 3000 Mann verstärkt, trugen die zur Verzweiflung getriebenen Polen einen blutigen Sieg über den an Zahl und Bewaffnung ihnen überlegenen Feind davon. In einer dritten Schlacht bei Wreschen war es bloß der Uebereilung der Polen, welche zu früh aus dem Walde losbrachen, zuzuschreiben, wenn sie den preußischen Truppen nicht eine ähnliche Züchtigung bereiteten und sie gänzlich aufrieben. Die polnischen Führer schlossen bei Bardo eine Kapitulation mit dem General Wedell, der indeß nur wenige Bewaffnete im Lager vorfand: die polnischen Soldaten, gewarnt durch den früheren Verrath der Preußen, zogen es vor, in kleinen Haufen in die Wälder zu flüchten, wo sie sich allein vor den barbarischen Schlächtereien ihrer Henker geschützt glauben. Die christlich-germanische Soldateska offenbarte hier ihren Heldenmuth, indem sie auf den Wegen die Christusbilder mit Säbeln in Stücke zerhackte, Geistliche ermordete und verjagte, die Kirchen beraubte, die Häuser der Polen überfiel, ausplünderte und in Brand steckte, die Männer verstümmelte, die Frauen schändete und die Gefangenen mit Kolben und Ladstöcken todtschlug. Bei der Besetzung der Stadt Buk am 4. Mai, schleppten die Soldaten die Einwohner aus den Häusern und erschossen sie auf der Straße, so u. A. den Vikar Bielski, ‒ wie es später hieß: aus Versehen. Am 5. Mai wurde in Pinne der Gutsbesitzer Milewski von 6 Soldaten ergriffen und sofort auf der Straße erschossen. Zu Znin erhielten drei Bürger auf offenem Markte im Beisein des General Hirschfeld (von Shrapnells) 25 Peitschenhiebe, weil sie beim Abnehmen der preußischen Adler behülflich gewesen. Zu Ostrowo wurden ebenfalls auf offnem Markte mehrere Handwerker gepeitscht, um ihnen das Geständniß abzulocken, ob sie Waffen versteckt hielten. Auf dem Schlosse des Grafen Raczynski zu Rogalin drangen die braven Truppen ein, um mit altpreußischem Vandalismus Möbel, Gemälde, Urkundensammlungen zu zerstören, das Gut von Grund aus an Silberzeug, Pretiosen, Uhren, Geld und Pfandbriefen auszuplündern und die Inwohner als Gefangene mit Kolben und Ladstöcken zu mißhandeln. Alle diese Ritterlichkeiten wurden verübt unter den Augen der Generale Hirschfeld (von Shrapnells), Wedell, Steinäcker, Colomb; sie wurden verübt unter der Verantwortlichkeit des bürgerfreundlichen Ministeriums der Vermittelung, Camphausen-Auerswald. Endlich auf die Kunde von den Schlachten von Miloslow und Wreschen wurde, was die Polen vergebens vor dem Ausbruch des Kampfes erwartet und verlangt hatten, mit „ausgedehnten Vollmachten“ ein Reorganisations-Kommissarius nach dem Großherzogthum gesendet. Seine Vollmachten betrafen zwar nicht die Anarchie und den mordwüthigen Terrorismus der Soldateska, wohl aber in desto umfassenderer Weise das zu vollendende polnische Reorganisationswerk; auch waren diese ausgedehnten Instruktionen nicht dem früheren Kommissarius, sondern einem neuen Friedensboten in der Person des General Pfuel (v. Höllenstein) ertheilt. (Schluß folgt.) * Köln. Wir beeilen uns folgendes contrerevolutionäre Aktenstück, die Magna-Charta der Bürgervereine, konstitutionellen Vereine u. s. w. der Oeffentlichkeit zu übergeben. Das Publikum wird sehen, wie die Tendenz den „republikanischen und anarchischen Bestrebungen entgegenzuwirken“ nur die konventionelle Firma einer Partei ist, die nach ihrer eignen Erklärung „sich völlig unabhängig von der Krone und den jedesmaligen Rathgebern derselben halten“ muß. Die Leiter der revolutionären Bewegung, welche seit drei Monaten sich des größten Theils von Europa bemächtigt hat, und deren eigentliches Ziel noch nicht klar ausgesprochen worden ist, haben sich zur Erreichung ihrer Zwecke der verschiedenartigsten Mittel bedient, bei deren Auswahl die speziellen politischen, kirchlichen und socialen Verhältnisse des betreffenden Schauplatzes in genaue Berücksichtigung genommen wurden. Sie haben überall die wundesten Stellen des socialen Organismus angegriffen, und sich hierdurch der Mitwirkung von Klassen und Parteien zu erfreuen gehabt, welche keineswegs gleichartige, jedenfalls nicht durchweg revolutionäre Tendenzen verfolgten und dennoch, von Einer unsichtbaren Hand geleitet, unbewußt auf dasselbe Ziel, den Umsturz des Bestehenden, hinarbeiteten. Scheinbare und wirkliche Bedürfnisse, böse und edle Leidenschaften, vorgeschützte und begründete Beschwerden, haben diesem Streben zur Stütze dienen müssen. Nationale Sympathien und Antipathien, politische und materielle Interessen, sociale und kirchliche Fragen sind als Hebel einer Umwälzung in Bewegung gesetzt worden, welche durch eine Koalation sämmtlicher Unzufriedenen unwiderstehlich werden mußte. Die Regierungen der meisten Länder mußten so allseitigen, unerwarteten Angriffen um so sicherer unterliegen, als zum Kampfplatze die großen Centralpunkte materieller und geistiger Kräfte gewählt wurden, in welchen eine solche Koalation mit derjenigen Schnelligkeit bewirkt werden konnte, welche einem stärkeren aber unvorbereiteten Gegner gegenüber als die wesentlichste Bedingung des Sieges erschien. Der letzter ist, wenigstens in Preußen, bis jetzt nur in jenen Centralpunkten, in den größeren Städten errungen worden. Namentlich auf dem platten Lande sind die Bestrebungen der revolutionären Partei bisher nur vereinzelt, durch Ausbeutung einzelner krankhafter Zustände (z. B. der gutsherrlich-bäuerlichen Verhältnisse und der Lage der Leinenindustrie) oder bei gewissen wichtigen Anlässen (z. B. den Wahlen) in Anwendung gebracht worden. Im Allgemeinen hat sich das platte Land und der größere Theil der kleineren Städte dem Einfluß der Hauptstädte entzogen, und die revolutionäre Parte hat es für rathsam gehalten, vor der Hand nicht durch Ausdehnung ihrer Operationen auf jenes viel weitere, aber ungleich schwerer auszubeutende Feld die Kräfte zu zersplittern, deren sie zunächst in den Centralpunkten in vollem Maaße bedurfte. Nachdem in den letzteren jedoch augenblicklich fast jede Widerstandsfähigkeit geschwunden zu sein scheint, beginnt die revolutionaire Partei bereits, ihre Eroberung auf die Provinzen auszudehnen, und die Fäden zu befestigen und in genauere Verbindung zu bringen, welche bisher nur ein dünnes, unzusammenhängendes Netz bildeten. Dieser Versuch, dessen Gelingen die wesentlichsten Grundlagen des gesellschaftlichen Lebens bedrohen, die Existenz des Staates selbst und die Erhaltung des Eigenthums in Frage stellen würde, kann einer, meisterhaft organisirten Partei gegenüber, von deren Thätigkeit, Umsicht und Kühnheit bereits hinlängliche Proben vorliegen, nur dadurch vereitelt werden, daß sich alle redlichen und entschlossenen Männer, welche die Herstellung einer festen, rechtlichen Ordnung wünschen, „ohne Rücksicht auf die unter ihnen obwaltenden, zur Zeit für unwesentlich zu erachtenden Meinungs-Núancen.“ Angesichts der drohenden allgemeinen Gefahr zu festen, gemeinsamen Wirken nach einem bestimmten Ziele hin vereinigen. Dieses Ziel kann mit Rücksicht auf den Standpunkt, welchen die Bewegung bereits erreicht und rechtlich befestigt hat, nicht anders bezeichnet werden, als durch die Tendenz: republikanischen und anarchischen Bestrebungen entgegenzuwirken; mit andern Worten: den positiven Rechtsboden, insbesondere also das Königthum in der regierenden Dynastie mit der gesetzlichen Thronfolge und das Eigenthum zu beschützen und zu befestigen. Der Standpunkt, welcher diese Tendenz bezeichnet, ist bis jetzt noch derjenige einer ungeheuern Majorität des preußischen Volkes. Wenn derselbe dessenungeachtet gegenwärtig bedroht erscheint, so liegt der Grund hievon darin, daß die konservativen Elemente, in Folge der, durch die Krone legalisirten Umwälzung des positiven Staatsrechts ihres Bodens beraubt, sich in verschiedenen, zum Theil unfruchtbaren Richtungen planlos zersplittert haben und des Vereinigungpunktes entbehren, vermöge dessen allein das ihnen durch ihre numerische Stärke, ihre materiellen Hülfsmittel und ihre geistige Ueberlegenheit zustehende Uebergewicht wirksam ausgebeutet zu werden vermag. ‒ Derselbe Umstand hat die Hoffnung vereitelt, daß die, zur Vereinbarung der preußischen Staatsverfassung mit der Krone zusammenberufene Versammlung einen solchen Vereinigungspunkt bilden werde. Die Leiter der revolutionären Partei waren zu thätig und gewandt, die aufrichtigen Freunde der Freiheit zu besorgt vor einer Reaktion und zu befangen in den Hoffnungen, welche sie an die Einführung des konstitutionellen Systems knüpften, die Anhänger des alten Systems mit dem letztern allzuverwachsen zu sehr entmuthigt und in der öffentlichen Meinung zu weit aus dem Felde geschlagen, als daß ein solches Resultat hätte erreicht werden können. Ist auch die Majorität der Versammlung der oben ausgesprochenen Tendenz zugethan, so hat doch ihre bisherige vierwöchentliche Wirksamkeit zur Genüge nachgewiesen, daß sie ohne einen festen Stützpunkt von Außen jener Tendenz um so weniger eine entschiedene Geltung zu verschaffen im Stande ist, als ihr eine, zwar wenige eminente Talente zählende, aber konsequent geleitete Minorität gegenübersteht, welche in terrorisirenden Pöbelmassen leicht mächtige Bundesgenossen finden kann und diese bereits zur Hülfe gerufen zu haben scheint. Daß die Sache des Königthums und des Gesetzes auf mehr talentvolle Männer zählen kann, als auf diejenigen, welche ihr innerhalb der vereinbarenden Versammlung zugethan sind, geht schon aus dem Umstande unzweifelhaft hervor, daß in der letztern, welche an politischen Kapacitäten ungleich ärmer ist, als der vereinigte Landtag, viele der begabtesten und freisinnigsten Mitglieder des letztern fehlten. Es kommt also nur darauf an, daß sich alle „Wohlgesinnten“ zu einer Partei vereinigen, welche die, oben ausgesprochene Tendenz zu der ihrigen macht und derselben durch geordnetes Zusammenwirken den Sieg zu verschaffen sucht. Eine solche Partei würde im Wesentlichen nach folgenden Grundsätzen zu verfahren haben: 1) Dieselbe muß zunächst alle minder erheblichen Interessen denjenigen, welche als Lebensbedingungen erscheinen, unterordnen und sich deshalb bis zur Besiegung der gemeinschaftlichen Feinde, der Anarchie und der republikanischen Propaganda, im eigenen Lager aller Streitigkeiten über die spezielle Form der monarchischen Verfassung enthalten. Selbstredend können hierbei nur Verfassungsformen vorausgesetzt werden, welche nicht allein dem Namen, sondern auch dem Wesen nach, „monarchisch“ sind, und es würde daher z. B. das Streben, eine Verfassung einzuführen, welche auf dem Einkammersystem beruhen und dem Könige nur die vollziehende Gewalt überlassen, also die Republik unter monarchischen Formen verstecken sollte, von der monarchischen Partei nicht unangegriffen gelassen werden können. Unter dieser Voraussetzung müssen sich jedoch alle Bekenner des monarchischen Prinzips, sie mögen Anhänger des ständischen oder des konstitutionellen Systems, Angehörige der einen oder der andern Glaubenspartei sein, zu einem Kampfe gegen Anarchie und Republik coalisiren. ‒ Durch eine solche Coalition wird keine jener speziellen Richtungen präjudicirt, vielmehr liegt es in gleichem Interesse aller, zunächst ihre wesentlichsten Fundamente, die Monarchie und die Herrschaft des Gesetzes, sicher zu stellen, indem erst nach Gewinnung eines festen Rechtsbodens die Lösung der Frage, welches Gebäude darauf zu errichten sei, eine befriedgende und unantastbare Entscheidung finden kann. Hiernach dürfen sich die Anhänger des gestürzten Systems um der Befriedigung einer kleinlichen Rachsucht gegen ihre siegreichen Feinde willen, von dem gemeinsamen Kampfe gegen die ungleich gefährlicheren Gegner nicht ausschließen, welche ihr Grundprinzip bedrohen; wenn sie vielmehr sich mit allen monarchisch Gesinnten zur Erhaltung und Befestigung der Monarchie vereinigen, <TEI> <text> <pb facs="#f0001" n="0211"/> <front> <titlePage type="heading"> <titlePart type="main">Neue Rheinische Zeitung.</titlePart> <titlePart type="sub">Organ der Demokratie.</titlePart> <docImprint> <docDate>No. 43. Köln, Donnerstag 13. Juli 1848.</docDate> </docImprint> </titlePage> </front> <body> <div type="jExpedition"> <p>Die „Neue Rheinische Zeitung“ erscheint vom 1. Juni an täglich. Bestellungen für dies Quartal, Juli bis September, wolle man baldigst machen. Alle Postämter Deutschlands nehmen Bestellungen an. Für Frankreich übernehmen Abonnements Herr G. A. <hi rendition="#g">Alexander,</hi> Nr. 28, Brandgasse in <hi rendition="#g">Straßburg,</hi> und 23, rue Notre Dame de Nazareth in Paris; so wie das königliche Ober-Post-Amt in Aachen. Für England die HH. J. J. <hi rendition="#g">Ewer</hi> & Comp. 72, Newgate Street in London. Für Belgien und Holland die respekt. königlichen Briefpost-Aemter und das Postbüreau zu Lüttich.</p> <p>Abonnementspreis in Köln vierteljährlich 1 Thlr. 15 Sgr., in allen übrigen Orten Preußens 2 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf. <hi rendition="#g">Inserate:</hi> die vierspaltige Petitzeile oder deren Raum 1 Sgr. 6 Pf. Anzeigen aller Art erlangen durch die großen Verbindungen der Zeitung die weiteste Verbreitung.</p> </div> <div type="contents" n="1"> <head>Uebersicht.</head> <p><hi rendition="#g">Deutschland.</hi> Köln. (Preußische Reorganisirung und Pacificirung Posens. [Fortsetzung.] ‒ Ein Manifest der Kontrerevolution.) Berlin. (Bericht der Linken. ‒ Polizeiwirthschaft. ‒ Der Reichsverweser in Potsdam.) Breslau. (Der demokratische Verein. ‒ Verhaftungen. ‒ Arbeiterverein.) Frankfurt. (N.-V. ‒ Erzherzog Johann.) Wien. (Neues Ministerium. ‒ Arbeiterunruhen. ‒ Der Sicherheitsausschuß.) Prag. (Windischgrätz's Bekanntmachung.) Von der Siebenbürger Gränze. (Bibesco entflohen.)</p> <p><hi rendition="#g">Ungarn.</hi> Preßburg. (Angebliche Hinrichtung Stourdza's.) Pesth. (Ein Insurgentenhaufen geschlagen. ‒ Die hohe ungarische Geistlichkeit.)</p> <p><hi rendition="#g">Französische Republik.</hi> Paris. (Die Gefangenen. ‒ Girardin. ‒ Cabet. ‒ Die Konservativen über Deutschland. ‒ Die Mobilgarde. ‒ R.-V. vom 10. Juli. ‒ Landron und Portalis. ‒ Der Constitutionnel und die Reforme).</p> <p><hi rendition="#g">Großbritannien.</hi> London. (Nachrichten aus den Manufakturdistrikten. ‒ Verhaftungen in Dublin. ‒ Anfang des Prozesses von Ernst Jones).</p> <p><hi rendition="#g">Polen.</hi> Lemberg. (Physiognomie von Galizien. Bauern und Adel. ‒ Wiener Deputirten).</p> <p><hi rendition="#g">Italien.</hi> Mailand. (Krankheit unter der Besatzung Mantua's). Turin. (Altöstreichische Politik. ‒ La Concerdia über die A. A. Z.) Rom. (Kammerdebatten). Neapel. (Eröffnung des Parlaments. ‒ Nunziante geschlagen). Reggio in Kalabrien. (Die Fortschritte der Insurrektion).</p> <p><hi rendition="#g">Nordamerika.</hi> (Präsidentschaftsfrage. ‒ Nachrichten aus Mexiko).</p> <p><hi rendition="#g">Brasilien.</hi> (Auflösung der Kammern).</p> </div> <div n="1"> <head>Deutschland.</head> <div xml:id="ar043_001" type="jArticle"> <head><bibl><author>19</author></bibl> Köln, 17. Juli.</head> <p>(Forts. des Artikels in Nr. 41). Ueber den Zustand des zertretenen, mit Mord und Brand überzogenen Landes gibt der Bericht eines Deutschen Aufschluß, dessen Original unter den Akten des Staatsministeriums zu Berlin liegt.</p> <p>„Jeder neue Tag bringt in dem Großherzogthum neue Greuelscenen und Gewaltthaten. Es gibt hier keine Civilgewalt mehr; das Militärkommando zu Posen regiert das Land. Ein Martialgesetz ist nicht publizirt, dessenungeachtet durchziehen militärische Horden alle Kreise und üben die empörendste Gewalt gegen das Volk. Alle Deutsche und sogar die Juden werden bewaffnet; der polni schen Bevölkerung nimmt man Alles, was nur einer Waffe ähnlich sieht, sogar Taschenmesser, und die Soldateska mißhandelt dabei die unglücklichen Bauern auf die grausamste Weise … Während man dem Volke sagt, der polnische Adel wolle dasselbe nur wieder knechten, wird dies verrathene Volk wehrlos niedergeschossen, mit 50 bis 60 Säbelhieben langsam todt geschlagen … Kein Gesetz und keine Gerechtigkeit mehr für den Polen. Und warum? <hi rendition="#g">Weil er das begehrt, was heutzutage alle Völker begehren:</hi> Freiheit und Gerechtigkeit; weil er demjenigen Zustande auf legalem Wege nachstrebt, welcher ‒ aber nach blutigen Kämpfen ‒ in der Hauptstadt Ein königl. hochpreisliches Staatsministerium selbst an's Staatsruder gebracht hat … Es ist möglich, vielleicht wahrscheinlich, daß das Militär mit Hülfe der bewaffneten Deutschen und Juden über die gänzlich entwaffnete polnische Bevölkerung die Oberhand gewinnt: aber die Verzweiflung gibt auch den Unbewaffneten eine mehr als menschliche Kraft. Dann wird es ein Abschlachten von Menschenmassen jeden Alters und jeden Geschlechts. Will das königl. Ministerium die Verantwortlichkeit hierfür übernehmen? Will dasselbe die Vernichtung der polnischen Stämme mit Gewalt hervorrufen?“</p> <p>Das hochpreisliche Ministerium Camphausen-Auerswald antwortete auf diese Interpellation ebensowenig, wie auf die Berichte des Erzbischofs, welcher zuletzt sich weigerte, das Volk mit der Hoffnung einer bessern Zukunft zu trösten, da diese Hoffnung jedem Polen abgeschnitten werde.</p> <p>Die Führer der Polen, denen selbst die Bekanntmachung des Kommissarius vom 17. April das Zeugniß gibt, daß sie im Vertrauen auf die königl. Verheißungen mit Gefahr ihres Lebens die Entwaffnung der Massen ins Werk setzten, versuchten noch einmal, in Berlin Gehör zu verlangen. Ihre Abgeordneten richteten an den Minister des Innern eine ausführliche Denkschrift über die Zustände des Landes und verlangten über die Dringlichkeit der ihnen längst verheißenen Maßregeln eine Privataudienz.</p> <p>Der Herr Minister antwortete ihnen nicht.</p> <p>Auf ihre wiederholten Vorstellungen wegen Gefahr im Verzug, ertheilte ihnen zuletzt der Minister der bürgerfreundlichen Vermittlung den Rath, sich an den General Willisen, den königl. Reorganisationskommissarius zu wenden, an den Mann, welcher eben nach Berlin gekommen, weil er dem Treiben der fanatisirten Soldateska gegenüber völlig ohnmächtig war.</p> <p>Man sieht, wie Hr. Auerswald durch die Revolution zur Vermittlung zugeschliffen war; das tapfere preußische Heer schlug die wehrlosen Polen einzeln mit Säbeln und Ladestöcken todt, Herr Auerswald klopfte ihnen blos mit schäkerndem Spott die Schulter.</p> <p>Als die Deputation unerachtet der verweigerten Annahme dem Minister sich vorzustellen wußte, versicherte Hr. Auerswald, daß ihre Wünsche über Zerstreuung des Mißtrauens gegen das preußische Gouvernement bereits erfüllt seien; der General Colomb habe Befehl erhalten, den Belagerungszustand von Posen aufzuheben, preußische Garnisonen nur an den Orten, wo sie verlangt würden, zu lassen, und keine militärische Maßregel ohne ausdrückliche Aufforderung der obersten Civilbehörde zu ergreifen.</p> <p>Drei Tage nach dieser Versicherung erschien die königl. Kabinetsordre vom 26. April über die <hi rendition="#g">zweite</hi> Theilung Polens, wonach 22 Kreise von Polen abgerissen und die Verheißungen der Reorganisation auf 4 und 2/4 Kreise beschränkt wurden. Die Polen konnten jetzt allerdings mit der Ueberzeugung von dannen gehen, daß Niemand mehr in dem ganzen Großherzogthum über die Absichten der preußischen Staatsregierung im Zweifel sein werde; alle Erwartungen von der verheißenen Reorganisation waren systematisch getäuscht worden, um das Land wehrlos dem Terrorismus des Säbels zu überantworten.</p> <p>Der General Colomb hatte unterdeß nicht gezögert, diese „nationale“ preußische Organisation praktisch <hi rendition="#g">„anzubahnen“.</hi></p> <p>Von den angeblichen Befehlen des Ministers Auerswald, war keiner ausgeführt. Der Belagerungszustand von Posen, der ohne die geringste Veranlassung beliebt worden, war nicht aufgehoben; die militärischen Maßregeln, obgleich auch die Kabinetsordre die Pacifikation für beendigt erklärte, wurden nicht sistirt; und auf die polnischen Cadres wurde gegen die Zustimmung der Civilbehörde am 29. ein offener Angriff gemacht. Die Cadres der Stadt Xiax wurden am 29. April von dem General Colomb gestürmt, nachdem der General dem Oberpräsidenten noch am 28. Abends das Versprechen gegeben, keinen feindlichen Angriff auf dieselben zu machen.</p> <p>Mit dieser Schlacht war der Beginn des allgemeinen Kriegs aussprochen. Hatten bisher die mobilen Kolonnen, diese fliegenden Horden privilegirter Räuber, den Mord und die Plünderung im Einzelnen geübt, so wurde jetzt das ganze Land in den Schauplatz eines organisirten Vertilgungskrieges verwandelt. Die in Miloslaw befindlichen Cadres, welche sich nach der Konvention in voller Sicherheit glauben mußten, wurden von einer Heeresmacht von 6-7000 Mann überfallen; aber während des Kampfes durch die von Neustadt und Pleschen herbeigeeilten Cadres bis gegen 3000 Mann verstärkt, trugen die zur Verzweiflung getriebenen Polen einen blutigen Sieg über den an Zahl und Bewaffnung ihnen überlegenen Feind davon. In einer dritten Schlacht bei Wreschen war es bloß der Uebereilung der Polen, welche zu früh aus dem Walde losbrachen, zuzuschreiben, wenn sie den preußischen Truppen nicht eine ähnliche Züchtigung bereiteten und sie gänzlich aufrieben. Die polnischen Führer schlossen bei Bardo eine Kapitulation mit dem General Wedell, der indeß nur wenige Bewaffnete im Lager vorfand: die polnischen Soldaten, gewarnt durch den früheren Verrath der Preußen, zogen es vor, in kleinen Haufen in die Wälder zu flüchten, wo sie sich allein vor den barbarischen Schlächtereien ihrer Henker geschützt glauben.</p> <p>Die christlich-germanische Soldateska offenbarte hier ihren Heldenmuth, indem sie auf den Wegen die Christusbilder mit Säbeln in Stücke zerhackte, Geistliche ermordete und verjagte, die Kirchen beraubte, die Häuser der Polen überfiel, ausplünderte und in Brand steckte, die Männer verstümmelte, die Frauen schändete und die Gefangenen mit Kolben und Ladstöcken todtschlug.</p> <p>Bei der Besetzung der Stadt Buk am 4. Mai, schleppten die Soldaten die Einwohner aus den Häusern und erschossen sie auf der Straße, so u. A. den Vikar Bielski, ‒ wie es später hieß: aus Versehen.</p> <p>Am 5. Mai wurde in Pinne der Gutsbesitzer Milewski von 6 Soldaten ergriffen und sofort auf der Straße erschossen.</p> <p>Zu Znin erhielten drei Bürger auf offenem Markte im Beisein des General Hirschfeld (von Shrapnells) 25 Peitschenhiebe, weil sie beim Abnehmen der preußischen Adler behülflich gewesen.</p> <p>Zu Ostrowo wurden ebenfalls auf offnem Markte mehrere Handwerker gepeitscht, um ihnen das Geständniß abzulocken, ob sie Waffen versteckt hielten.</p> <p>Auf dem Schlosse des Grafen Raczynski zu Rogalin drangen die braven Truppen ein, um mit altpreußischem Vandalismus Möbel, Gemälde, Urkundensammlungen zu zerstören, das Gut von Grund aus an Silberzeug, Pretiosen, Uhren, Geld und Pfandbriefen auszuplündern und die Inwohner als Gefangene mit Kolben und Ladstöcken zu mißhandeln.</p> <p>Alle diese Ritterlichkeiten wurden verübt unter den Augen der Generale Hirschfeld (von Shrapnells), Wedell, Steinäcker, Colomb; sie wurden verübt unter der Verantwortlichkeit des bürgerfreundlichen Ministeriums der Vermittelung, Camphausen-Auerswald.</p> <p>Endlich auf die Kunde von den Schlachten von Miloslow und Wreschen wurde, was die Polen vergebens vor dem Ausbruch des Kampfes erwartet und verlangt hatten, mit „ausgedehnten Vollmachten“ ein Reorganisations-Kommissarius nach dem Großherzogthum gesendet. Seine Vollmachten betrafen zwar nicht die Anarchie und den mordwüthigen Terrorismus der Soldateska, wohl aber in desto umfassenderer Weise das zu vollendende polnische Reorganisationswerk; auch waren diese ausgedehnten Instruktionen nicht dem früheren Kommissarius, sondern einem neuen Friedensboten in der Person des General Pfuel (v. Höllenstein) ertheilt.</p> <p> <ref type="link">(Schluß folgt.)</ref> </p> </div> <div xml:id="ar043_002" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Köln.</head> <p>Wir beeilen uns folgendes contrerevolutionäre Aktenstück, die Magna-Charta der Bürgervereine, konstitutionellen Vereine u. s. w. der Oeffentlichkeit zu übergeben. Das Publikum wird sehen, wie die Tendenz den „republikanischen und anarchischen Bestrebungen entgegenzuwirken“ nur die konventionelle Firma einer Partei ist, die nach ihrer eignen Erklärung <hi rendition="#g">„sich völlig unabhängig von der Krone und den jedesmaligen Rathgebern derselben halten“</hi> muß.</p> </div> <div xml:id="ar043_003" type="jArticle"> <p>Die Leiter der revolutionären Bewegung, welche seit drei Monaten sich des größten Theils von Europa bemächtigt hat, und deren eigentliches Ziel noch nicht klar ausgesprochen worden ist, haben sich zur Erreichung ihrer Zwecke der verschiedenartigsten Mittel bedient, bei deren Auswahl die speziellen politischen, kirchlichen und socialen Verhältnisse des betreffenden Schauplatzes in genaue Berücksichtigung genommen wurden. Sie haben überall die wundesten Stellen des socialen Organismus angegriffen, und sich hierdurch der Mitwirkung von Klassen und Parteien zu erfreuen gehabt, welche keineswegs gleichartige, jedenfalls nicht durchweg revolutionäre Tendenzen verfolgten und dennoch, von Einer unsichtbaren Hand geleitet, unbewußt auf dasselbe Ziel, den Umsturz des Bestehenden, hinarbeiteten. Scheinbare und wirkliche Bedürfnisse, böse und edle Leidenschaften, vorgeschützte und begründete Beschwerden, haben diesem Streben zur Stütze dienen müssen. Nationale Sympathien und Antipathien, politische und materielle Interessen, sociale und kirchliche Fragen sind als Hebel einer Umwälzung in Bewegung gesetzt worden, welche durch eine Koalation sämmtlicher Unzufriedenen unwiderstehlich werden mußte. Die Regierungen der meisten Länder mußten so allseitigen, unerwarteten Angriffen um so sicherer unterliegen, als zum Kampfplatze die großen Centralpunkte materieller und geistiger Kräfte gewählt wurden, in welchen eine solche Koalation mit derjenigen Schnelligkeit bewirkt werden konnte, welche einem stärkeren aber unvorbereiteten Gegner gegenüber als die wesentlichste Bedingung des Sieges erschien. Der letzter ist, wenigstens in Preußen, bis jetzt nur in jenen Centralpunkten, in den größeren Städten errungen worden. Namentlich auf dem platten Lande sind die Bestrebungen der revolutionären Partei bisher nur vereinzelt, durch Ausbeutung einzelner krankhafter Zustände (z. B. der gutsherrlich-bäuerlichen Verhältnisse und der Lage der Leinenindustrie) oder bei gewissen wichtigen Anlässen (z. B. den Wahlen) in Anwendung gebracht worden. Im Allgemeinen hat sich das platte Land und der größere Theil der kleineren Städte dem Einfluß der Hauptstädte entzogen, und die revolutionäre Parte hat es für rathsam gehalten, vor der Hand nicht durch Ausdehnung ihrer Operationen auf jenes viel weitere, aber ungleich schwerer auszubeutende Feld die Kräfte zu zersplittern, deren sie zunächst in den Centralpunkten in vollem Maaße bedurfte. Nachdem in den letzteren jedoch augenblicklich fast jede Widerstandsfähigkeit geschwunden zu sein scheint, beginnt die revolutionaire Partei bereits, ihre Eroberung auf die Provinzen auszudehnen, und die Fäden zu befestigen und in genauere Verbindung zu bringen, welche bisher nur ein dünnes, unzusammenhängendes Netz bildeten.</p> <p>Dieser Versuch, dessen Gelingen die wesentlichsten Grundlagen des gesellschaftlichen Lebens bedrohen, die Existenz des Staates selbst und die Erhaltung des Eigenthums in Frage stellen würde, kann einer, meisterhaft organisirten Partei gegenüber, von deren Thätigkeit, Umsicht und Kühnheit bereits hinlängliche Proben vorliegen, nur dadurch vereitelt werden, daß sich alle redlichen und entschlossenen Männer, welche die Herstellung einer festen, rechtlichen Ordnung wünschen, „ohne Rücksicht auf die unter ihnen obwaltenden, <hi rendition="#g">zur Zeit für unwesentlich zu erachtenden</hi> Meinungs-Núancen.“ Angesichts der drohenden allgemeinen Gefahr zu festen, gemeinsamen Wirken nach einem bestimmten Ziele hin vereinigen.</p> <p>Dieses Ziel kann mit Rücksicht auf den Standpunkt, welchen die Bewegung bereits erreicht und rechtlich befestigt hat, <hi rendition="#g">nicht anders bezeichnet</hi> werden, als durch die Tendenz:</p> <p rendition="#et">republikanischen und anarchischen Bestrebungen entgegenzuwirken;</p> <p>mit andern Worten:</p> <p rendition="#et">den positiven Rechtsboden, insbesondere also das Königthum in der regierenden Dynastie mit der gesetzlichen Thronfolge und das Eigenthum zu beschützen und zu befestigen.</p> <p>Der Standpunkt, welcher diese Tendenz bezeichnet, ist bis jetzt noch derjenige einer ungeheuern Majorität des preußischen Volkes. Wenn derselbe dessenungeachtet gegenwärtig bedroht erscheint, so liegt der Grund hievon darin, daß <hi rendition="#g">die konservativen Elemente,</hi> in Folge der, durch die Krone legalisirten Umwälzung des positiven Staatsrechts <hi rendition="#g">ihres Bodens beraubt,</hi> sich in verschiedenen, zum Theil unfruchtbaren Richtungen planlos zersplittert haben und des Vereinigungpunktes entbehren, vermöge dessen allein das ihnen durch ihre numerische Stärke, ihre materiellen Hülfsmittel und ihre geistige Ueberlegenheit zustehende Uebergewicht wirksam ausgebeutet zu werden vermag. ‒ Derselbe Umstand hat die <hi rendition="#g">Hoffnung</hi> vereitelt, daß die, zur <hi rendition="#g">Vereinbarung der preußischen Staatsverfassung mit der Krone zusammenberufene Versammlung einen solchen Vereinigungspunkt bilden werde.</hi> Die Leiter der revolutionären Partei waren zu thätig und gewandt, die aufrichtigen Freunde der Freiheit zu besorgt vor einer Reaktion und <hi rendition="#g">zu befangen in den Hoffnungen, welche sie an die Einführung des konstitutionellen Systems knüpften,</hi> die Anhänger des alten Systems mit dem letztern allzuverwachsen zu sehr <hi rendition="#g">entmuthigt</hi> und in der öffentlichen Meinung zu weit aus dem Felde geschlagen, als daß ein solches Resultat hätte erreicht werden können. Ist auch die Majorität der Versammlung der oben ausgesprochenen Tendenz zugethan, so hat doch ihre bisherige vierwöchentliche Wirksamkeit zur Genüge nachgewiesen, daß sie ohne einen festen Stützpunkt von Außen jener Tendenz um so weniger eine entschiedene Geltung zu verschaffen im Stande ist, als ihr eine, zwar wenige eminente Talente zählende, aber konsequent geleitete Minorität gegenübersteht, welche in terrorisirenden Pöbelmassen leicht mächtige Bundesgenossen finden kann und diese bereits zur Hülfe gerufen zu haben scheint. Daß die Sache des Königthums und des Gesetzes auf mehr talentvolle Männer zählen kann, als auf diejenigen, welche ihr innerhalb der vereinbarenden Versammlung zugethan sind, geht schon aus dem Umstande unzweifelhaft hervor, daß in der letztern, welche an politischen Kapacitäten ungleich ärmer ist, als der vereinigte Landtag, viele der begabtesten und freisinnigsten Mitglieder des letztern fehlten. Es kommt also nur darauf an, daß sich alle „Wohlgesinnten“ zu einer Partei vereinigen, welche die, oben ausgesprochene Tendenz zu der ihrigen macht und derselben durch geordnetes Zusammenwirken den Sieg zu verschaffen sucht. Eine solche Partei würde im Wesentlichen nach folgenden Grundsätzen zu verfahren haben:</p> <p>1) Dieselbe muß zunächst alle minder erheblichen Interessen denjenigen, welche als Lebensbedingungen erscheinen, unterordnen und sich deshalb bis zur Besiegung der gemeinschaftlichen Feinde, der Anarchie und der republikanischen Propaganda, im eigenen Lager <hi rendition="#g">aller Streitigkeiten über die spezielle Form der monarchischen Verfassung</hi> enthalten. Selbstredend können hierbei nur Verfassungsformen vorausgesetzt werden, welche nicht allein dem Namen, sondern auch dem Wesen nach, <hi rendition="#g">„monarchisch“</hi> sind, und es würde daher z. 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Unter dieser Voraussetzung müssen sich jedoch <hi rendition="#g">alle Bekenner des monarchischen Prinzips,</hi> sie mögen Anhänger des <hi rendition="#g">ständischen</hi> oder des <hi rendition="#g">konstitutionellen Systems,</hi> Angehörige der einen oder der andern Glaubenspartei sein, <hi rendition="#g">zu einem Kampfe gegen Anarchie und Republik coalisiren.</hi> ‒ Durch eine solche Coalition wird keine jener speziellen Richtungen präjudicirt, vielmehr liegt es in gleichem Interesse aller, zunächst ihre wesentlichsten Fundamente, die Monarchie und die Herrschaft des Gesetzes, sicher zu stellen, <hi rendition="#g">indem erst nach Gewinnung eines festen Rechtsbodens die Lösung der Frage, welches Gebäude darauf zu errichten sei, eine befriedgende und unantastbare Entscheidung finden kann.</hi> Hiernach dürfen sich die <hi rendition="#b">Anhänger des gestürzten Systems</hi> um der Befriedigung einer kleinlichen Rachsucht gegen ihre siegreichen Feinde willen, von dem gemeinsamen Kampfe gegen die ungleich gefährlicheren Gegner nicht ausschließen, welche ihr Grundprinzip bedrohen; wenn sie vielmehr sich mit allen monarchisch Gesinnten zur Erhaltung und Befestigung der Monarchie vereinigen, </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0211/0001]
Neue Rheinische Zeitung.Organ der Demokratie.No. 43. Köln, Donnerstag 13. Juli 1848. Die „Neue Rheinische Zeitung“ erscheint vom 1. Juni an täglich. Bestellungen für dies Quartal, Juli bis September, wolle man baldigst machen. Alle Postämter Deutschlands nehmen Bestellungen an. Für Frankreich übernehmen Abonnements Herr G. A. Alexander, Nr. 28, Brandgasse in Straßburg, und 23, rue Notre Dame de Nazareth in Paris; so wie das königliche Ober-Post-Amt in Aachen. Für England die HH. J. J. Ewer & Comp. 72, Newgate Street in London. Für Belgien und Holland die respekt. königlichen Briefpost-Aemter und das Postbüreau zu Lüttich.
Abonnementspreis in Köln vierteljährlich 1 Thlr. 15 Sgr., in allen übrigen Orten Preußens 2 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf. Inserate: die vierspaltige Petitzeile oder deren Raum 1 Sgr. 6 Pf. Anzeigen aller Art erlangen durch die großen Verbindungen der Zeitung die weiteste Verbreitung.
Uebersicht. Deutschland. Köln. (Preußische Reorganisirung und Pacificirung Posens. [Fortsetzung.] ‒ Ein Manifest der Kontrerevolution.) Berlin. (Bericht der Linken. ‒ Polizeiwirthschaft. ‒ Der Reichsverweser in Potsdam.) Breslau. (Der demokratische Verein. ‒ Verhaftungen. ‒ Arbeiterverein.) Frankfurt. (N.-V. ‒ Erzherzog Johann.) Wien. (Neues Ministerium. ‒ Arbeiterunruhen. ‒ Der Sicherheitsausschuß.) Prag. (Windischgrätz's Bekanntmachung.) Von der Siebenbürger Gränze. (Bibesco entflohen.)
Ungarn. Preßburg. (Angebliche Hinrichtung Stourdza's.) Pesth. (Ein Insurgentenhaufen geschlagen. ‒ Die hohe ungarische Geistlichkeit.)
Französische Republik. Paris. (Die Gefangenen. ‒ Girardin. ‒ Cabet. ‒ Die Konservativen über Deutschland. ‒ Die Mobilgarde. ‒ R.-V. vom 10. Juli. ‒ Landron und Portalis. ‒ Der Constitutionnel und die Reforme).
Großbritannien. London. (Nachrichten aus den Manufakturdistrikten. ‒ Verhaftungen in Dublin. ‒ Anfang des Prozesses von Ernst Jones).
Polen. Lemberg. (Physiognomie von Galizien. Bauern und Adel. ‒ Wiener Deputirten).
Italien. Mailand. (Krankheit unter der Besatzung Mantua's). Turin. (Altöstreichische Politik. ‒ La Concerdia über die A. A. Z.) Rom. (Kammerdebatten). Neapel. (Eröffnung des Parlaments. ‒ Nunziante geschlagen). Reggio in Kalabrien. (Die Fortschritte der Insurrektion).
Nordamerika. (Präsidentschaftsfrage. ‒ Nachrichten aus Mexiko).
Brasilien. (Auflösung der Kammern).
Deutschland. 19 Köln, 17. Juli. (Forts. des Artikels in Nr. 41). Ueber den Zustand des zertretenen, mit Mord und Brand überzogenen Landes gibt der Bericht eines Deutschen Aufschluß, dessen Original unter den Akten des Staatsministeriums zu Berlin liegt.
„Jeder neue Tag bringt in dem Großherzogthum neue Greuelscenen und Gewaltthaten. Es gibt hier keine Civilgewalt mehr; das Militärkommando zu Posen regiert das Land. Ein Martialgesetz ist nicht publizirt, dessenungeachtet durchziehen militärische Horden alle Kreise und üben die empörendste Gewalt gegen das Volk. Alle Deutsche und sogar die Juden werden bewaffnet; der polni schen Bevölkerung nimmt man Alles, was nur einer Waffe ähnlich sieht, sogar Taschenmesser, und die Soldateska mißhandelt dabei die unglücklichen Bauern auf die grausamste Weise … Während man dem Volke sagt, der polnische Adel wolle dasselbe nur wieder knechten, wird dies verrathene Volk wehrlos niedergeschossen, mit 50 bis 60 Säbelhieben langsam todt geschlagen … Kein Gesetz und keine Gerechtigkeit mehr für den Polen. Und warum? Weil er das begehrt, was heutzutage alle Völker begehren: Freiheit und Gerechtigkeit; weil er demjenigen Zustande auf legalem Wege nachstrebt, welcher ‒ aber nach blutigen Kämpfen ‒ in der Hauptstadt Ein königl. hochpreisliches Staatsministerium selbst an's Staatsruder gebracht hat … Es ist möglich, vielleicht wahrscheinlich, daß das Militär mit Hülfe der bewaffneten Deutschen und Juden über die gänzlich entwaffnete polnische Bevölkerung die Oberhand gewinnt: aber die Verzweiflung gibt auch den Unbewaffneten eine mehr als menschliche Kraft. Dann wird es ein Abschlachten von Menschenmassen jeden Alters und jeden Geschlechts. Will das königl. Ministerium die Verantwortlichkeit hierfür übernehmen? Will dasselbe die Vernichtung der polnischen Stämme mit Gewalt hervorrufen?“
Das hochpreisliche Ministerium Camphausen-Auerswald antwortete auf diese Interpellation ebensowenig, wie auf die Berichte des Erzbischofs, welcher zuletzt sich weigerte, das Volk mit der Hoffnung einer bessern Zukunft zu trösten, da diese Hoffnung jedem Polen abgeschnitten werde.
Die Führer der Polen, denen selbst die Bekanntmachung des Kommissarius vom 17. April das Zeugniß gibt, daß sie im Vertrauen auf die königl. Verheißungen mit Gefahr ihres Lebens die Entwaffnung der Massen ins Werk setzten, versuchten noch einmal, in Berlin Gehör zu verlangen. Ihre Abgeordneten richteten an den Minister des Innern eine ausführliche Denkschrift über die Zustände des Landes und verlangten über die Dringlichkeit der ihnen längst verheißenen Maßregeln eine Privataudienz.
Der Herr Minister antwortete ihnen nicht.
Auf ihre wiederholten Vorstellungen wegen Gefahr im Verzug, ertheilte ihnen zuletzt der Minister der bürgerfreundlichen Vermittlung den Rath, sich an den General Willisen, den königl. Reorganisationskommissarius zu wenden, an den Mann, welcher eben nach Berlin gekommen, weil er dem Treiben der fanatisirten Soldateska gegenüber völlig ohnmächtig war.
Man sieht, wie Hr. Auerswald durch die Revolution zur Vermittlung zugeschliffen war; das tapfere preußische Heer schlug die wehrlosen Polen einzeln mit Säbeln und Ladestöcken todt, Herr Auerswald klopfte ihnen blos mit schäkerndem Spott die Schulter.
Als die Deputation unerachtet der verweigerten Annahme dem Minister sich vorzustellen wußte, versicherte Hr. Auerswald, daß ihre Wünsche über Zerstreuung des Mißtrauens gegen das preußische Gouvernement bereits erfüllt seien; der General Colomb habe Befehl erhalten, den Belagerungszustand von Posen aufzuheben, preußische Garnisonen nur an den Orten, wo sie verlangt würden, zu lassen, und keine militärische Maßregel ohne ausdrückliche Aufforderung der obersten Civilbehörde zu ergreifen.
Drei Tage nach dieser Versicherung erschien die königl. Kabinetsordre vom 26. April über die zweite Theilung Polens, wonach 22 Kreise von Polen abgerissen und die Verheißungen der Reorganisation auf 4 und 2/4 Kreise beschränkt wurden. Die Polen konnten jetzt allerdings mit der Ueberzeugung von dannen gehen, daß Niemand mehr in dem ganzen Großherzogthum über die Absichten der preußischen Staatsregierung im Zweifel sein werde; alle Erwartungen von der verheißenen Reorganisation waren systematisch getäuscht worden, um das Land wehrlos dem Terrorismus des Säbels zu überantworten.
Der General Colomb hatte unterdeß nicht gezögert, diese „nationale“ preußische Organisation praktisch „anzubahnen“.
Von den angeblichen Befehlen des Ministers Auerswald, war keiner ausgeführt. Der Belagerungszustand von Posen, der ohne die geringste Veranlassung beliebt worden, war nicht aufgehoben; die militärischen Maßregeln, obgleich auch die Kabinetsordre die Pacifikation für beendigt erklärte, wurden nicht sistirt; und auf die polnischen Cadres wurde gegen die Zustimmung der Civilbehörde am 29. ein offener Angriff gemacht. Die Cadres der Stadt Xiax wurden am 29. April von dem General Colomb gestürmt, nachdem der General dem Oberpräsidenten noch am 28. Abends das Versprechen gegeben, keinen feindlichen Angriff auf dieselben zu machen.
Mit dieser Schlacht war der Beginn des allgemeinen Kriegs aussprochen. Hatten bisher die mobilen Kolonnen, diese fliegenden Horden privilegirter Räuber, den Mord und die Plünderung im Einzelnen geübt, so wurde jetzt das ganze Land in den Schauplatz eines organisirten Vertilgungskrieges verwandelt. Die in Miloslaw befindlichen Cadres, welche sich nach der Konvention in voller Sicherheit glauben mußten, wurden von einer Heeresmacht von 6-7000 Mann überfallen; aber während des Kampfes durch die von Neustadt und Pleschen herbeigeeilten Cadres bis gegen 3000 Mann verstärkt, trugen die zur Verzweiflung getriebenen Polen einen blutigen Sieg über den an Zahl und Bewaffnung ihnen überlegenen Feind davon. In einer dritten Schlacht bei Wreschen war es bloß der Uebereilung der Polen, welche zu früh aus dem Walde losbrachen, zuzuschreiben, wenn sie den preußischen Truppen nicht eine ähnliche Züchtigung bereiteten und sie gänzlich aufrieben. Die polnischen Führer schlossen bei Bardo eine Kapitulation mit dem General Wedell, der indeß nur wenige Bewaffnete im Lager vorfand: die polnischen Soldaten, gewarnt durch den früheren Verrath der Preußen, zogen es vor, in kleinen Haufen in die Wälder zu flüchten, wo sie sich allein vor den barbarischen Schlächtereien ihrer Henker geschützt glauben.
Die christlich-germanische Soldateska offenbarte hier ihren Heldenmuth, indem sie auf den Wegen die Christusbilder mit Säbeln in Stücke zerhackte, Geistliche ermordete und verjagte, die Kirchen beraubte, die Häuser der Polen überfiel, ausplünderte und in Brand steckte, die Männer verstümmelte, die Frauen schändete und die Gefangenen mit Kolben und Ladstöcken todtschlug.
Bei der Besetzung der Stadt Buk am 4. Mai, schleppten die Soldaten die Einwohner aus den Häusern und erschossen sie auf der Straße, so u. A. den Vikar Bielski, ‒ wie es später hieß: aus Versehen.
Am 5. Mai wurde in Pinne der Gutsbesitzer Milewski von 6 Soldaten ergriffen und sofort auf der Straße erschossen.
Zu Znin erhielten drei Bürger auf offenem Markte im Beisein des General Hirschfeld (von Shrapnells) 25 Peitschenhiebe, weil sie beim Abnehmen der preußischen Adler behülflich gewesen.
Zu Ostrowo wurden ebenfalls auf offnem Markte mehrere Handwerker gepeitscht, um ihnen das Geständniß abzulocken, ob sie Waffen versteckt hielten.
Auf dem Schlosse des Grafen Raczynski zu Rogalin drangen die braven Truppen ein, um mit altpreußischem Vandalismus Möbel, Gemälde, Urkundensammlungen zu zerstören, das Gut von Grund aus an Silberzeug, Pretiosen, Uhren, Geld und Pfandbriefen auszuplündern und die Inwohner als Gefangene mit Kolben und Ladstöcken zu mißhandeln.
Alle diese Ritterlichkeiten wurden verübt unter den Augen der Generale Hirschfeld (von Shrapnells), Wedell, Steinäcker, Colomb; sie wurden verübt unter der Verantwortlichkeit des bürgerfreundlichen Ministeriums der Vermittelung, Camphausen-Auerswald.
Endlich auf die Kunde von den Schlachten von Miloslow und Wreschen wurde, was die Polen vergebens vor dem Ausbruch des Kampfes erwartet und verlangt hatten, mit „ausgedehnten Vollmachten“ ein Reorganisations-Kommissarius nach dem Großherzogthum gesendet. Seine Vollmachten betrafen zwar nicht die Anarchie und den mordwüthigen Terrorismus der Soldateska, wohl aber in desto umfassenderer Weise das zu vollendende polnische Reorganisationswerk; auch waren diese ausgedehnten Instruktionen nicht dem früheren Kommissarius, sondern einem neuen Friedensboten in der Person des General Pfuel (v. Höllenstein) ertheilt.
(Schluß folgt.)
* Köln. Wir beeilen uns folgendes contrerevolutionäre Aktenstück, die Magna-Charta der Bürgervereine, konstitutionellen Vereine u. s. w. der Oeffentlichkeit zu übergeben. Das Publikum wird sehen, wie die Tendenz den „republikanischen und anarchischen Bestrebungen entgegenzuwirken“ nur die konventionelle Firma einer Partei ist, die nach ihrer eignen Erklärung „sich völlig unabhängig von der Krone und den jedesmaligen Rathgebern derselben halten“ muß.
Die Leiter der revolutionären Bewegung, welche seit drei Monaten sich des größten Theils von Europa bemächtigt hat, und deren eigentliches Ziel noch nicht klar ausgesprochen worden ist, haben sich zur Erreichung ihrer Zwecke der verschiedenartigsten Mittel bedient, bei deren Auswahl die speziellen politischen, kirchlichen und socialen Verhältnisse des betreffenden Schauplatzes in genaue Berücksichtigung genommen wurden. Sie haben überall die wundesten Stellen des socialen Organismus angegriffen, und sich hierdurch der Mitwirkung von Klassen und Parteien zu erfreuen gehabt, welche keineswegs gleichartige, jedenfalls nicht durchweg revolutionäre Tendenzen verfolgten und dennoch, von Einer unsichtbaren Hand geleitet, unbewußt auf dasselbe Ziel, den Umsturz des Bestehenden, hinarbeiteten. Scheinbare und wirkliche Bedürfnisse, böse und edle Leidenschaften, vorgeschützte und begründete Beschwerden, haben diesem Streben zur Stütze dienen müssen. Nationale Sympathien und Antipathien, politische und materielle Interessen, sociale und kirchliche Fragen sind als Hebel einer Umwälzung in Bewegung gesetzt worden, welche durch eine Koalation sämmtlicher Unzufriedenen unwiderstehlich werden mußte. Die Regierungen der meisten Länder mußten so allseitigen, unerwarteten Angriffen um so sicherer unterliegen, als zum Kampfplatze die großen Centralpunkte materieller und geistiger Kräfte gewählt wurden, in welchen eine solche Koalation mit derjenigen Schnelligkeit bewirkt werden konnte, welche einem stärkeren aber unvorbereiteten Gegner gegenüber als die wesentlichste Bedingung des Sieges erschien. Der letzter ist, wenigstens in Preußen, bis jetzt nur in jenen Centralpunkten, in den größeren Städten errungen worden. Namentlich auf dem platten Lande sind die Bestrebungen der revolutionären Partei bisher nur vereinzelt, durch Ausbeutung einzelner krankhafter Zustände (z. B. der gutsherrlich-bäuerlichen Verhältnisse und der Lage der Leinenindustrie) oder bei gewissen wichtigen Anlässen (z. B. den Wahlen) in Anwendung gebracht worden. Im Allgemeinen hat sich das platte Land und der größere Theil der kleineren Städte dem Einfluß der Hauptstädte entzogen, und die revolutionäre Parte hat es für rathsam gehalten, vor der Hand nicht durch Ausdehnung ihrer Operationen auf jenes viel weitere, aber ungleich schwerer auszubeutende Feld die Kräfte zu zersplittern, deren sie zunächst in den Centralpunkten in vollem Maaße bedurfte. Nachdem in den letzteren jedoch augenblicklich fast jede Widerstandsfähigkeit geschwunden zu sein scheint, beginnt die revolutionaire Partei bereits, ihre Eroberung auf die Provinzen auszudehnen, und die Fäden zu befestigen und in genauere Verbindung zu bringen, welche bisher nur ein dünnes, unzusammenhängendes Netz bildeten.
Dieser Versuch, dessen Gelingen die wesentlichsten Grundlagen des gesellschaftlichen Lebens bedrohen, die Existenz des Staates selbst und die Erhaltung des Eigenthums in Frage stellen würde, kann einer, meisterhaft organisirten Partei gegenüber, von deren Thätigkeit, Umsicht und Kühnheit bereits hinlängliche Proben vorliegen, nur dadurch vereitelt werden, daß sich alle redlichen und entschlossenen Männer, welche die Herstellung einer festen, rechtlichen Ordnung wünschen, „ohne Rücksicht auf die unter ihnen obwaltenden, zur Zeit für unwesentlich zu erachtenden Meinungs-Núancen.“ Angesichts der drohenden allgemeinen Gefahr zu festen, gemeinsamen Wirken nach einem bestimmten Ziele hin vereinigen.
Dieses Ziel kann mit Rücksicht auf den Standpunkt, welchen die Bewegung bereits erreicht und rechtlich befestigt hat, nicht anders bezeichnet werden, als durch die Tendenz:
republikanischen und anarchischen Bestrebungen entgegenzuwirken;
mit andern Worten:
den positiven Rechtsboden, insbesondere also das Königthum in der regierenden Dynastie mit der gesetzlichen Thronfolge und das Eigenthum zu beschützen und zu befestigen.
Der Standpunkt, welcher diese Tendenz bezeichnet, ist bis jetzt noch derjenige einer ungeheuern Majorität des preußischen Volkes. Wenn derselbe dessenungeachtet gegenwärtig bedroht erscheint, so liegt der Grund hievon darin, daß die konservativen Elemente, in Folge der, durch die Krone legalisirten Umwälzung des positiven Staatsrechts ihres Bodens beraubt, sich in verschiedenen, zum Theil unfruchtbaren Richtungen planlos zersplittert haben und des Vereinigungpunktes entbehren, vermöge dessen allein das ihnen durch ihre numerische Stärke, ihre materiellen Hülfsmittel und ihre geistige Ueberlegenheit zustehende Uebergewicht wirksam ausgebeutet zu werden vermag. ‒ Derselbe Umstand hat die Hoffnung vereitelt, daß die, zur Vereinbarung der preußischen Staatsverfassung mit der Krone zusammenberufene Versammlung einen solchen Vereinigungspunkt bilden werde. Die Leiter der revolutionären Partei waren zu thätig und gewandt, die aufrichtigen Freunde der Freiheit zu besorgt vor einer Reaktion und zu befangen in den Hoffnungen, welche sie an die Einführung des konstitutionellen Systems knüpften, die Anhänger des alten Systems mit dem letztern allzuverwachsen zu sehr entmuthigt und in der öffentlichen Meinung zu weit aus dem Felde geschlagen, als daß ein solches Resultat hätte erreicht werden können. Ist auch die Majorität der Versammlung der oben ausgesprochenen Tendenz zugethan, so hat doch ihre bisherige vierwöchentliche Wirksamkeit zur Genüge nachgewiesen, daß sie ohne einen festen Stützpunkt von Außen jener Tendenz um so weniger eine entschiedene Geltung zu verschaffen im Stande ist, als ihr eine, zwar wenige eminente Talente zählende, aber konsequent geleitete Minorität gegenübersteht, welche in terrorisirenden Pöbelmassen leicht mächtige Bundesgenossen finden kann und diese bereits zur Hülfe gerufen zu haben scheint. Daß die Sache des Königthums und des Gesetzes auf mehr talentvolle Männer zählen kann, als auf diejenigen, welche ihr innerhalb der vereinbarenden Versammlung zugethan sind, geht schon aus dem Umstande unzweifelhaft hervor, daß in der letztern, welche an politischen Kapacitäten ungleich ärmer ist, als der vereinigte Landtag, viele der begabtesten und freisinnigsten Mitglieder des letztern fehlten. Es kommt also nur darauf an, daß sich alle „Wohlgesinnten“ zu einer Partei vereinigen, welche die, oben ausgesprochene Tendenz zu der ihrigen macht und derselben durch geordnetes Zusammenwirken den Sieg zu verschaffen sucht. Eine solche Partei würde im Wesentlichen nach folgenden Grundsätzen zu verfahren haben:
1) Dieselbe muß zunächst alle minder erheblichen Interessen denjenigen, welche als Lebensbedingungen erscheinen, unterordnen und sich deshalb bis zur Besiegung der gemeinschaftlichen Feinde, der Anarchie und der republikanischen Propaganda, im eigenen Lager aller Streitigkeiten über die spezielle Form der monarchischen Verfassung enthalten. Selbstredend können hierbei nur Verfassungsformen vorausgesetzt werden, welche nicht allein dem Namen, sondern auch dem Wesen nach, „monarchisch“ sind, und es würde daher z. B. das Streben, eine Verfassung einzuführen, welche auf dem Einkammersystem beruhen und dem Könige nur die vollziehende Gewalt überlassen, also die Republik unter monarchischen Formen verstecken sollte, von der monarchischen Partei nicht unangegriffen gelassen werden können. Unter dieser Voraussetzung müssen sich jedoch alle Bekenner des monarchischen Prinzips, sie mögen Anhänger des ständischen oder des konstitutionellen Systems, Angehörige der einen oder der andern Glaubenspartei sein, zu einem Kampfe gegen Anarchie und Republik coalisiren. ‒ Durch eine solche Coalition wird keine jener speziellen Richtungen präjudicirt, vielmehr liegt es in gleichem Interesse aller, zunächst ihre wesentlichsten Fundamente, die Monarchie und die Herrschaft des Gesetzes, sicher zu stellen, indem erst nach Gewinnung eines festen Rechtsbodens die Lösung der Frage, welches Gebäude darauf zu errichten sei, eine befriedgende und unantastbare Entscheidung finden kann. Hiernach dürfen sich die Anhänger des gestürzten Systems um der Befriedigung einer kleinlichen Rachsucht gegen ihre siegreichen Feinde willen, von dem gemeinsamen Kampfe gegen die ungleich gefährlicheren Gegner nicht ausschließen, welche ihr Grundprinzip bedrohen; wenn sie vielmehr sich mit allen monarchisch Gesinnten zur Erhaltung und Befestigung der Monarchie vereinigen,
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Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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