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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 59. Köln, 29. Juli 1848.

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Hand auf Kosten der Galanterie! Der frühere Bürgermeister Grand-Champ vom zwölften Arrondissement ist ebenfalls verhaftet worden. Aber am Schlimmsten ist man mit den Leuten daran, von denen man nicht weiß, wie man sie verhaften oder ob man sie verhaften soll. Caussidiere! Das ist ein fürchterlicher Name noch immer. Caussidiere war weder vor noch hinter den Barrikaden gewesen, aber sein Name war dahinter gewesen; und jetzt ist man in der größten Verlegenheit. Die Kommission hat ihn schon einmal vorladen lassen. Caussidiere ist nicht erschienen. Ein zweites Mal hat er ihr schriftlich mit der größten Verächtlichkeit geantwortet, und soll jetzt, wie es heißt, die Kammer davon in Kenntniß setzen. Inmitten dieser Verhaftungen und Einkerkerungen, dieser Transportationen und Deportationen sproßt die Natur in der größten Freigebigkeit auf. Nie sah man einem so üppigen, einem so ergiebigen Herbste entgegen. Aber an dieser gesegneten Aerndte haftet der Fluch! Allenthalben, wo man das dichte Korn schneidet, findet man darunter todte Insurgenten, die sich verblutet haben in diesen Saatfeldern, weil sie, wie Hunde gehetzt, nirgends ein Obdach fanden für ihre Wunden!

- So eben verlautet die Nachricht, daß die exekutive Gewalt beschlossen hat, den Italiänern zu Hülfe zu eilen. Oudinot ist bereits nach den Alpen abgereist.

Paris, 26. Juli.

Der Moniteur bringt uns diesen Morgen 82 neue Sous-Präfekte, darunter mehrere Zeitungsschreiber Drucker etc.

- Die Zahl der auf Staatskosten in der Nähe von Paris und einigen Departements beschäftigten Arbeiter betrug am 24. Juli 12,140. Die Zahl der durch Almosen unterstützten ehemaligen Glieder der Nationalwerkstätten erreichte an demselbem Tage mehr als das Doppelte.

- Achthundert der angesehensten Bürger des gefürchteten 12ten Pariser Stadtbezirks haben in einer Bittschrift, die Boissel gestern der Nationalversammlung überreichte, wieder auf Bewaffnung angetragen.

- Ein Rescript des Ministers des Innern und des Krieges untersagt von heute an allen Zutritt zu den Junigefangenen in den Forts und sonstigen Gefängnissen. Man will einem neuen Komplott auf die Spur gekommen sein. Dieses Verbot erstreckt sich selbst auf die Repräsentanten, deren Mandat souverain ist.

- Gabriel Delessert, Expolizeipräfekt, den die Februarhitze nach London trieb, traf vorgestern in Paris ein, stieg zu Passy im Landhause seines Bruders Francois ab und setzt heute, mit einem Passe der Republik versehen, seine Reise in das Waadtland, seiner ursprünglichen Heimath, fort.

- Es heißt, König Ferdinand von Neapel habe allen Höfen eine Protestation gegen die Ernennung des Herzogs von Genua, Sohns des Königs von Sardinien, zum Könige von Sizilien, zugesandt. Um diesem Protest Nachdruck zu verschaffen, sei eine Armee von 19 bis 20,000 Mann auf dem Wege nach Palermo.

- Die Bank von Paris wird sich bei dem neuen Anleihen mit 25 Millionen Franken betheiligen.

- Die beiden Zwillingsblätter Commerce und Patrie werden heute im Amtszimmer des Notars Potier abermals zum Kauf ausgeboten. Der ehemalige Redakteur, Maurin, ein junger Israelit vom reinsten publizistischen Wasser, der in Marseille bei der Deputirtenwahl glänzend durchfiel, erklärt zwar in der Gazette des Tribunaux, daß dieses Ausgebot nur ein Scheingeschäft sei, dessen Zweck wäre, ihn um eine bedeutende Aktienzahl zu prellen. Wir setzen in seine Behauptung keinen Zweifel. Das Pariser Zeitungswesen ist reines Monopol der Kapitalisten.

- Ueber den Verein des Palais-National giebt dessen Präsident Glais-Bizoin folgende Details:

1) Der Verein des Palais-National besteht aus 256 Unterschriften, die alle ihren Beitrag bezahlt haben; unter ihnen zwei Minister. Kein anderer Verein, selbst der der Rue Poitiers könnte sich einer so großen Anzahl Subseribenten rühmen.

2) Der Verein, weit entfernt, unter Caussidieres, Louis Blanc's Ledru-Rollin's oder Lamartine's Schutze zu stehn, hat Niemals Einen einzigen dieser Repräsentanten als Mitglied gezählt.

3) Der Verein erkennt keine andere Prinzipien an, als diejenigen, die im Konstitutions-Entwurfe niedergelegt sind.

4) Der Verein unterstützt aus vollen Kräften die exekutive Gewalt, den General Cavaignac.

- Nationalversammlung. Sitzung vom 26. Juli. Präsident Marrast eröffnet dieselbe um 2 Uhr. Achtzehn neue Amendements zu dem berüchtigten Klubgesetze werden vertheilt, darunter auch eins vom Deputirten Brives, das den Klubgliedern eine Uniform vorschreibt! Die übrigen sind nicht minder lächerlich, denn sie lassen vom Vereinsrecht nicht viel mehr als den leeren Namen.

Der Bericht über das Umprägungsgesetz der Kupfer- oder Scheidemünze wird vorgelegt.

Unter allgemeiner Aufmerksamkeit besteigt dann Thiers die Bühne und will seinen Bericht über den Proudhon'schen Vorschlag, allen Eigenthümern zu Gunsten ihrer Pächter und Miether sowie des Staatsschatzes 1/3 ihrer Einkünfte abzuziehen, dem Präsidenten überreichen.

Zahlreiche Stimmen: Lesen Sie ihn vor!

Thiers liest ihn vor. Derselbe ist von ziemlicher Länge und wiederholt im Anfange die obigen Hauptbestimmungen des Vorschlages fast wörtlich. Auf diese Weise, fährt der Berichterstatter fort, will Hr. Proudhon die Regierung in den Stand setzen die 45 Centimensteuer, die Erbschafts- und Donations-Abgaben, die Salzgefälle, Getränkezölle u. s. w. abzuschaffen, aller Abgaben, die am meisten auf dem Volk lasten. Man kenne diese Proposition bereits aus dem unterdrückten Proudhon'schen Journale "le Representent du Peuple", in welchem sie zuerst in sehr aufrührerischer Form erschienen. Hr. Thiers erzählt dann die bekannten Erklärungen Proudhon's im Schooße des Finanzausschusses, wonach Proudhon durch seinen Vorschlag keineswegs die Grundpfeiler des Staates, Eigenthum und Familie, habe stürzen wollen. Seine Absicht sei lediglich gewesen, dem Staate in seiner Unterstützung des Handels und der Industrie zu Hülfe zu kommen. Er behalte sich derartige Vorschläge auf später vor. Der Ausschuß habe sich vorläufig jedoch mit nichts weiter als mit Prüfung des vorliegenden Vorschlags zu beschäftigen gehabt und sein Beschluß gehe auf unbedingte Verwerfung des Antrages. Derselbe trage keinen finanziellen Charakter, sondern sei ein Raub (spoliation), der Handel und Industrie vollends ruiniren müsse, wenn man ihn annähme. In Frankreich gebe es eine unendliche Masse kleiner Eigenthümer, deren Renten kaum zur Deckung ihrer Bedürfnisse hinreiche und die alle ruinirt würden. Von völlig schreiendem Unrecht zeuge die Stelle seines Antrages, welche eine willkürliche Prorogation der Miethverträge verlange. Ebenso irrthümlich sei die Berechnung des Antragstellers, der den Ertrag seiner Maßregel auf 320 Millionen anschlage. Der ganze Antrag sei lediglich darauf berechnet, die Böswilligkeit der ohnedies saumseligen Schuldner zu stählen, ein Vorhaben, das ebenso ungerecht als wenig ehrenvoll. (Lärm zur Linken.)

Proudhon: Bürgerpräsident! Ihr habt mehr als einen Bericht gehört; ihr habt eine Anklage gehört. In diesem Bericht kenne ich meinen Vorschlag kaum wieder. Ohne denselben gedruckt vor mir zu haben, kann ich nicht darauf antworten. Man hat meinen Antrag entstellt, oder ihn nicht verstanden (Lärm), oder ihn nicht verstehen wollen. (Noch stärkerer Lärm.) Dieses Mißverständniß muß aufgehellt werden. Ich verlange die Diskussion des Berichts auf Sonnabend.

Dieß wird genehmigt.

Boudet erhebt sich, um die Anzüglichkeiten des Berichterstatters Thiers rücksichtlich der Einführung von Progressivsteuern zu bekämpfen. Er widerrufe seine früheren Vorträge über denselben Gegenstand.

Thiers erklärt, daß die Progressivsteuer die Familien mit Furcht erfülle.

Cavaignac besteigt die Tribüne und erklärt, daß er mit Erstaunen diese Behauptung höre, welche einen Vorwurf des von der Regierung selbst vorgelegten Progressivsteuer-Gesetzentwurfs in sich berge.

Thiers widerspricht, daß er einen solchen Vorwurf habe aussprechen wollen.

Unter starkem Geräusch geht die Versammlung zur Tagesordnung, Klubdiskussion, über.

(4 Uhr.)

Nach 4 Uhr. - Ein wahrer Platzregen von Amendements war auf den Art. 13 gefallen, der bekanntlich von den politischen und den andern Vereinen handelt.

Die Kommission, deren Prüfung sie alle unterworfen worden waren, hat sie in folgende Redaktion zusammengeschmolzen:

§ 1. Jede geheime Gesellschaft ist untersagt.

§ 2. Ihre Glieder sind mit 1/2-bis 2jähriger Gefängniß- und 500 bis 1000 Fr. Geldstrafe zu verurtheilen.

§ 3. Für die Chefs dieser Gesellschaften sind obige Strafen zu verdoppeln.

Während der heftigen Diskussion, die sich hierüber entspann, wurden abermals fünf Amendements gestellt.

Da gar kein Ende vorauszusehen, so trug Boudet auf aberma lige Vertagung der Diskussion auf morgen an und die Versammlung ging unverrichteter Sache um 6 Uhr auseinander.

Die Amendements drehen sich hauptsächlich um die Frage:

Was ist eine geheime Gesellschaft?

Morgen wird Europa die Antwort auf diese Frage erfahren.

Türkei.
Konstantinopel, 12. Juli.

Die Pforte scheint den Angelegenheiten der Donaufürstenthümer allen Ernst zuzuwenden. Vorigen Freitag nahm der Sultan selbst die Revue eines Armeekorps ab, bestehend aus 12 Bataillonen Infanterie, 1200 Mann Kavallerie und einer Batterie von 12 Kanonen, welche Tags darauf nach der untern Donau aufgebrochen sind. Außerdem ist an das jetzt disponible Armeekorps bei Bagdad die Ordre gesandt worden, in Eilmärschen der Hauptstadt zuzueilen, um nach Befinden verwendet zu werden. Um die egyptischen Verhältnisse nicht zu einem Bruche mit der Pforte, der die ganze Macht derselben lähmen müßte, heranreifen zu lassen, ist der Justizminister eiligst in besonderer Mission dahin abgereist, und man erwartet eine friedliche Lösung der etwa entstandenen Streitpunkte. Die Gränzen nach Griechenland sind von den aus Phthiotis herübergekommenen Aufständischen in der Art gesäubert worden, daß sie genöthigt wurden, wieder nach Phthiotis hinüberzuziehen, wo seitdem der Aufstand durch Parteigängerkrieg wieder in vollen Flammen steht. Das Haupt des beigelegten Aufstands in Albanien ist hieher gebracht und dem Sultan vorgestellt worden, der sich an der kleinen wilden Räubergestalt wenig erbaut haben soll. - Man redet stark von einem bedeutenden Aufstande in der Umgegend von Tauris. - Das gestern hier angekommene Dampfschiff von Galacz bringt die Nachricht mit, daß russische Truppen schon in der Wallachei eingerückt seien und Bukarest besetzt haben.

(D. A. Z)

- Zu der sich weithin ausbreitenden Cholera soll nun auch die Pest gekommen sein. Doch streiten sich die Aerzte noch ob die verdächtigen Erkrankungen wirkliche Pestfälle seien.

(A.A.Z.)
Nachtrag.
* Frankfurt, 27. Juli.

National-Versammlung. Abstimmung in der Polenfrage: 1) Ruge's Antrag auf Berufung eines Europäischen Kongresses; 2) der von Blum; 3) von Schulseka; 4) von Dieringer, Thinnes etc. verworfen; dagegen wird der erste Antrag des Ausschusses mit 342 gegen 31 Stimmen angenommen (139 von der Linken enthielten sich der Abstimmung). Sodann angenommen: Giskra's Amendement statt: "auf weitere Vorlage der Preußischen Regierung," die Worte zu setzen: "auf weitere Vorlage der Centralgewalt."

Genff's Antrag über III und IV des Ausschußberichtes verworfen. Lychnowsky's Antrag: "Die bestimmte Erwartung zu Preußen ausgesprochen, daß es den Deutschen im polnischen Theile von Posen ihre Nationalität unter allen Umständen sichern werde" angenommen.

Hennig's Antrag über IV des Ausschußberichtes zur Tagesordnung zu schreiten, angenommen.

Schäffrath's Antrag auf einen Zusatz zu V der Ausschußanträge: Die Theilung Polens sei ein schmachvolles Unrecht, und auf einen Zusatz zu Punkt VI: die Nationalversammlung erkennt die heilige Pflicht des deutschen Volkes, zur Wiederherstellung eines selbstständigen Polens mitzuwirken, wird mit 331 gegen 101 verworfen (26 enthielten sich des Stimmens).

Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material]

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 28. Juli 1848.

Angekommen: C. Königsfeld von Duisburg; Wwe. H. Dunk von Mannheim.

Abgefahren: A. Meyer nach Duisburg; Val. Pfaff nach Mainz.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich J. A. Orts; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr L. Ducoffre; nach Andernach und Neuwied J. Krämer und M. Wiebel; nach Koblenz, der Mosel und Saar L. Tillmann; nach der Mosel, Trier und der Saar F. Bayer; nach Mainz Joh. Acker; nach dem Niedermain Fr. Gerling; nach dem Mittel-und Obermain C. Hegewein; nach Heilbronn G. A. Klee; nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermann; nach Worms und Mannheim And. Rauth;

Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Willms Köln Nr.20
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Berns Köln Nr. 4

Wasserstand.

Köln, am 28. Juli. Rheinhöhe 8' 4"

Allen Verwandten und Freunden machen wir hiermit, statt besonderer Meldung, die traurige Anzeige von dem gestern Morgen 1/4 vor elf Uhr erfolgten Hinscheiden unseres innigst geliebten Gatten und Vaters Christian Moll.

Derselbe starb nach vierwöchentlichem schmerzlichem Krankenlager, gestärkt mit den Heilsmitteln der k. Kirche.

Die hinterbliebene Gattin und Kinder. Köln, den 28. Juli 1848.

Ein junger Mann sucht eine Komptoir-oder Reife-Stelle und kann gute Zeugnisse aufweisen. Die Expedition sagt wer.

Ein Uhrmacher-Lehrling gesucht bei J. Koch, Breitstraße 96.


[Spaltenumbruch]

Volksblätter redigirt von J. Schanemann und Heinrich Benary erscheinen in Berlin, Montag, Mittwoch und Freitag, Abends 6 Uhr.

Man abonnirt bei Reuter und Stargard, Charlottenstraße 54, und in der Expedition, Kommandantenstraße 42. Auswärts bei allen preußischen Postämtern für 21 Sgr. das Vierteljahr.

Der Zweck dieser Zeitschrift ist über das Wesen und die Bestrebungen der Demokratie unter allen Volksklassen Licht zu zu verbreiten. Sie bespricht die hiesigen Klubbverhandlungen, deren Organ sie ist, und ist daher vor allen hier erscheinenden Zeitungen am meisten geeignet, über das Wirken der Berliner Demokratie Nachricht zu geben.

Der freie Staatsbürger,Volksblatt aus Franken, erscheint wöchentlich drei Mal und kostet im ganzen Umfang des Königreichs Baiern jährlich 3 Fl. halbjährlich 1 Fl. 30 Krz. Außerhalb Baiern findet ein entsprechender Postaufschlag Statt. Alle Postämter nehmen Bestellungen an.

Dieses Volksblatt, das Organ der demokratischen Partei in und um Nürnberg, besteht seit dem April d. J. und wird auch in Zukunft, wie bisher, allen Anfechtungen der von der Bourgeoisie unterstützten Bureaukratie Trotz bieten. Sein Gründer und Redakteur, Gustav Drezel, ist zwar durch brutale Polizeiwillkür aus der hiesigen Stadt verwiesen, leitet aber aus der Ferne das Blatt und unterstützt es durch seine Beiträge.

Nürnberg, im Juli.

Die Expedition des "freien Staatsbürgers."

Ich mache alle Freunde der deutschen Einheit, alle Feinde dynastischer Sonder-Interessen auf die G-Korrespondenz aus Berlin in der Kölnischen Zeitung vom 28. Juli aufmerksam A. K--n.

Frische Rheinfische sind zu den billigsten Preisen zu haben bei Joh. Lülsdorff, Lindgasse 21.

Futter gegen Mäuse, Ratten, Wanzen und Schwaben. Thurnmarkt Nro. 39.


[Spaltenumbruch]

Während der Dauer der Assisen täglich table d'hote zu 12 Sgr. per Couvert incl. 1/2 Flasche guten Wein, und zu jeder Stunde alle der Saison angemessene kalte und warme Speisen a la carte, und billige reine Weine bei

Friedrich Knipper im Pfälzerhof, Appellhofs-Platz 17.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Samstag, den 29. Juli 1848, Morgens 9 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln 1 Tafelklavier, 1 Consoltischchen, 1 runden Tisch, 1 Sopha und 6 Stühle, alles von Mahagoniholz, 6 dito von Palisanderholz, 2 große Spiegel in übergoldetem Rahmen, 1 Spiegeltischchen, 1 Ofen u.s.w. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkaufen.

Der Gerichtsvollzieher, Penningsfeld.

Ein tüchtiger Ladengehülfe, mit guten Zeugnissen versehen, sucht eine Stelle in einem Kolonial- oder Material-Waarengeschäft, und könnte auch bei seinen vielseitigen Bekanntschaften die Platzgeschäfte besorgen. Die Expedition sagt wer.

Frankfurter Hof in Köln

Im Mittelpunkt der Stadt gelegen, empfiehlt sich derselbe durch seine elegante Einrichtung und billige Preise Logis und Frühstück 15 Sgr. Diner 1/2 Flasche Wein 16 Sgr.

Edmund Leonhard.

Tanzlehrer Millewitsch ertheilt fortwährend Unterricht, nach einem neuen Lehrkursus in 5 Tagen. Großen Griechenmarkt Nr. 33.

Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

Hand auf Kosten der Galanterie! Der frühere Bürgermeister Grand-Champ vom zwölften Arrondissement ist ebenfalls verhaftet worden. Aber am Schlimmsten ist man mit den Leuten daran, von denen man nicht weiß, wie man sie verhaften oder ob man sie verhaften soll. Caussidiere! Das ist ein fürchterlicher Name noch immer. Caussidiere war weder vor noch hinter den Barrikaden gewesen, aber sein Name war dahinter gewesen; und jetzt ist man in der größten Verlegenheit. Die Kommission hat ihn schon einmal vorladen lassen. Caussidiere ist nicht erschienen. Ein zweites Mal hat er ihr schriftlich mit der größten Verächtlichkeit geantwortet, und soll jetzt, wie es heißt, die Kammer davon in Kenntniß setzen. Inmitten dieser Verhaftungen und Einkerkerungen, dieser Transportationen und Deportationen sproßt die Natur in der größten Freigebigkeit auf. Nie sah man einem so üppigen, einem so ergiebigen Herbste entgegen. Aber an dieser gesegneten Aerndte haftet der Fluch! Allenthalben, wo man das dichte Korn schneidet, findet man darunter todte Insurgenten, die sich verblutet haben in diesen Saatfeldern, weil sie, wie Hunde gehetzt, nirgends ein Obdach fanden für ihre Wunden!

‒ So eben verlautet die Nachricht, daß die exekutive Gewalt beschlossen hat, den Italiänern zu Hülfe zu eilen. Oudinot ist bereits nach den Alpen abgereist.

Paris, 26. Juli.

Der Moniteur bringt uns diesen Morgen 82 neue Sous-Präfekte, darunter mehrere Zeitungsschreiber Drucker etc.

‒ Die Zahl der auf Staatskosten in der Nähe von Paris und einigen Departements beschäftigten Arbeiter betrug am 24. Juli 12,140. Die Zahl der durch Almosen unterstützten ehemaligen Glieder der Nationalwerkstätten erreichte an demselbem Tage mehr als das Doppelte.

‒ Achthundert der angesehensten Bürger des gefürchteten 12ten Pariser Stadtbezirks haben in einer Bittschrift, die Boissel gestern der Nationalversammlung überreichte, wieder auf Bewaffnung angetragen.

‒ Ein Rescript des Ministers des Innern und des Krieges untersagt von heute an allen Zutritt zu den Junigefangenen in den Forts und sonstigen Gefängnissen. Man will einem neuen Komplott auf die Spur gekommen sein. Dieses Verbot erstreckt sich selbst auf die Repräsentanten, deren Mandat souverain ist.

‒ Gabriel Delessert, Expolizeipräfekt, den die Februarhitze nach London trieb, traf vorgestern in Paris ein, stieg zu Passy im Landhause seines Bruders Francois ab und setzt heute, mit einem Passe der Republik versehen, seine Reise in das Waadtland, seiner ursprünglichen Heimath, fort.

‒ Es heißt, König Ferdinand von Neapel habe allen Höfen eine Protestation gegen die Ernennung des Herzogs von Genua, Sohns des Königs von Sardinien, zum Könige von Sizilien, zugesandt. Um diesem Protest Nachdruck zu verschaffen, sei eine Armee von 19 bis 20,000 Mann auf dem Wege nach Palermo.

‒ Die Bank von Paris wird sich bei dem neuen Anleihen mit 25 Millionen Franken betheiligen.

‒ Die beiden Zwillingsblätter Commerce und Patrie werden heute im Amtszimmer des Notars Potier abermals zum Kauf ausgeboten. Der ehemalige Redakteur, Maurin, ein junger Israelit vom reinsten publizistischen Wasser, der in Marseille bei der Deputirtenwahl glänzend durchfiel, erklärt zwar in der Gazette des Tribunaux, daß dieses Ausgebot nur ein Scheingeschäft sei, dessen Zweck wäre, ihn um eine bedeutende Aktienzahl zu prellen. Wir setzen in seine Behauptung keinen Zweifel. Das Pariser Zeitungswesen ist reines Monopol der Kapitalisten.

‒ Ueber den Verein des Palais-National giebt dessen Präsident Glais-Bizoin folgende Details:

1) Der Verein des Palais-National besteht aus 256 Unterschriften, die alle ihren Beitrag bezahlt haben; unter ihnen zwei Minister. Kein anderer Verein, selbst der der Rue Poitiers könnte sich einer so großen Anzahl Subseribenten rühmen.

2) Der Verein, weit entfernt, unter Caussidieres, Louis Blanc's Ledru-Rollin's oder Lamartine's Schutze zu stehn, hat Niemals Einen einzigen dieser Repräsentanten als Mitglied gezählt.

3) Der Verein erkennt keine andere Prinzipien an, als diejenigen, die im Konstitutions-Entwurfe niedergelegt sind.

4) Der Verein unterstützt aus vollen Kräften die exekutive Gewalt, den General Cavaignac.

Nationalversammlung. Sitzung vom 26. Juli. Präsident Marrast eröffnet dieselbe um 2 Uhr. Achtzehn neue Amendements zu dem berüchtigten Klubgesetze werden vertheilt, darunter auch eins vom Deputirten Brives, das den Klubgliedern eine Uniform vorschreibt! Die übrigen sind nicht minder lächerlich, denn sie lassen vom Vereinsrecht nicht viel mehr als den leeren Namen.

Der Bericht über das Umprägungsgesetz der Kupfer- oder Scheidemünze wird vorgelegt.

Unter allgemeiner Aufmerksamkeit besteigt dann Thiers die Bühne und will seinen Bericht über den Proudhon'schen Vorschlag, allen Eigenthümern zu Gunsten ihrer Pächter und Miether sowie des Staatsschatzes 1/3 ihrer Einkünfte abzuziehen, dem Präsidenten überreichen.

Zahlreiche Stimmen: Lesen Sie ihn vor!

Thiers liest ihn vor. Derselbe ist von ziemlicher Länge und wiederholt im Anfange die obigen Hauptbestimmungen des Vorschlages fast wörtlich. Auf diese Weise, fährt der Berichterstatter fort, will Hr. Proudhon die Regierung in den Stand setzen die 45 Centimensteuer, die Erbschafts- und Donations-Abgaben, die Salzgefälle, Getränkezölle u. s. w. abzuschaffen, aller Abgaben, die am meisten auf dem Volk lasten. Man kenne diese Proposition bereits aus dem unterdrückten Proudhon'schen Journale „le Représentent du Peuple“, in welchem sie zuerst in sehr aufrührerischer Form erschienen. Hr. Thiers erzählt dann die bekannten Erklärungen Proudhon's im Schooße des Finanzausschusses, wonach Proudhon durch seinen Vorschlag keineswegs die Grundpfeiler des Staates, Eigenthum und Familie, habe stürzen wollen. Seine Absicht sei lediglich gewesen, dem Staate in seiner Unterstützung des Handels und der Industrie zu Hülfe zu kommen. Er behalte sich derartige Vorschläge auf später vor. Der Ausschuß habe sich vorläufig jedoch mit nichts weiter als mit Prüfung des vorliegenden Vorschlags zu beschäftigen gehabt und sein Beschluß gehe auf unbedingte Verwerfung des Antrages. Derselbe trage keinen finanziellen Charakter, sondern sei ein Raub (spoliation), der Handel und Industrie vollends ruiniren müsse, wenn man ihn annähme. In Frankreich gebe es eine unendliche Masse kleiner Eigenthümer, deren Renten kaum zur Deckung ihrer Bedürfnisse hinreiche und die alle ruinirt würden. Von völlig schreiendem Unrecht zeuge die Stelle seines Antrages, welche eine willkürliche Prorogation der Miethverträge verlange. Ebenso irrthümlich sei die Berechnung des Antragstellers, der den Ertrag seiner Maßregel auf 320 Millionen anschlage. Der ganze Antrag sei lediglich darauf berechnet, die Böswilligkeit der ohnedies saumseligen Schuldner zu stählen, ein Vorhaben, das ebenso ungerecht als wenig ehrenvoll. (Lärm zur Linken.)

Proudhon: Bürgerpräsident! Ihr habt mehr als einen Bericht gehört; ihr habt eine Anklage gehört. In diesem Bericht kenne ich meinen Vorschlag kaum wieder. Ohne denselben gedruckt vor mir zu haben, kann ich nicht darauf antworten. Man hat meinen Antrag entstellt, oder ihn nicht verstanden (Lärm), oder ihn nicht verstehen wollen. (Noch stärkerer Lärm.) Dieses Mißverständniß muß aufgehellt werden. Ich verlange die Diskussion des Berichts auf Sonnabend.

Dieß wird genehmigt.

Boudet erhebt sich, um die Anzüglichkeiten des Berichterstatters Thiers rücksichtlich der Einführung von Progressivsteuern zu bekämpfen. Er widerrufe seine früheren Vorträge über denselben Gegenstand.

Thiers erklärt, daß die Progressivsteuer die Familien mit Furcht erfülle.

Cavaignac besteigt die Tribüne und erklärt, daß er mit Erstaunen diese Behauptung höre, welche einen Vorwurf des von der Regierung selbst vorgelegten Progressivsteuer-Gesetzentwurfs in sich berge.

Thiers widerspricht, daß er einen solchen Vorwurf habe aussprechen wollen.

Unter starkem Geräusch geht die Versammlung zur Tagesordnung, Klubdiskussion, über.

(4 Uhr.)

Nach 4 Uhr. ‒ Ein wahrer Platzregen von Amendements war auf den Art. 13 gefallen, der bekanntlich von den politischen und den andern Vereinen handelt.

Die Kommission, deren Prüfung sie alle unterworfen worden waren, hat sie in folgende Redaktion zusammengeschmolzen:

§ 1. Jede geheime Gesellschaft ist untersagt.

§ 2. Ihre Glieder sind mit 1/2-bis 2jähriger Gefängniß- und 500 bis 1000 Fr. Geldstrafe zu verurtheilen.

§ 3. Für die Chefs dieser Gesellschaften sind obige Strafen zu verdoppeln.

Während der heftigen Diskussion, die sich hierüber entspann, wurden abermals fünf Amendements gestellt.

Da gar kein Ende vorauszusehen, so trug Boudet auf aberma lige Vertagung der Diskussion auf morgen an und die Versammlung ging unverrichteter Sache um 6 Uhr auseinander.

Die Amendements drehen sich hauptsächlich um die Frage:

Was ist eine geheime Gesellschaft?

Morgen wird Europa die Antwort auf diese Frage erfahren.

Türkei.
Konstantinopel, 12. Juli.

Die Pforte scheint den Angelegenheiten der Donaufürstenthümer allen Ernst zuzuwenden. Vorigen Freitag nahm der Sultan selbst die Revue eines Armeekorps ab, bestehend aus 12 Bataillonen Infanterie, 1200 Mann Kavallerie und einer Batterie von 12 Kanonen, welche Tags darauf nach der untern Donau aufgebrochen sind. Außerdem ist an das jetzt disponible Armeekorps bei Bagdad die Ordre gesandt worden, in Eilmärschen der Hauptstadt zuzueilen, um nach Befinden verwendet zu werden. Um die egyptischen Verhältnisse nicht zu einem Bruche mit der Pforte, der die ganze Macht derselben lähmen müßte, heranreifen zu lassen, ist der Justizminister eiligst in besonderer Mission dahin abgereist, und man erwartet eine friedliche Lösung der etwa entstandenen Streitpunkte. Die Gränzen nach Griechenland sind von den aus Phthiotis herübergekommenen Aufständischen in der Art gesäubert worden, daß sie genöthigt wurden, wieder nach Phthiotis hinüberzuziehen, wo seitdem der Aufstand durch Parteigängerkrieg wieder in vollen Flammen steht. Das Haupt des beigelegten Aufstands in Albanien ist hieher gebracht und dem Sultan vorgestellt worden, der sich an der kleinen wilden Räubergestalt wenig erbaut haben soll. ‒ Man redet stark von einem bedeutenden Aufstande in der Umgegend von Tauris. ‒ Das gestern hier angekommene Dampfschiff von Galacz bringt die Nachricht mit, daß russische Truppen schon in der Wallachei eingerückt seien und Bukarest besetzt haben.

(D. A. Z)

‒ Zu der sich weithin ausbreitenden Cholera soll nun auch die Pest gekommen sein. Doch streiten sich die Aerzte noch ob die verdächtigen Erkrankungen wirkliche Pestfälle seien.

(A.A.Z.)
Nachtrag.
* Frankfurt, 27. Juli.

National-Versammlung. Abstimmung in der Polenfrage: 1) Ruge's Antrag auf Berufung eines Europäischen Kongresses; 2) der von Blum; 3) von Schulseka; 4) von Dieringer, Thinnes etc. verworfen; dagegen wird der erste Antrag des Ausschusses mit 342 gegen 31 Stimmen angenommen (139 von der Linken enthielten sich der Abstimmung). Sodann angenommen: Giskra's Amendement statt: „auf weitere Vorlage der Preußischen Regierung,“ die Worte zu setzen: „auf weitere Vorlage der Centralgewalt.“

Genff's Antrag über III und IV des Ausschußberichtes verworfen. Lychnowsky's Antrag: „Die bestimmte Erwartung zu Preußen ausgesprochen, daß es den Deutschen im polnischen Theile von Posen ihre Nationalität unter allen Umständen sichern werde“ angenommen.

Hennig's Antrag über IV des Ausschußberichtes zur Tagesordnung zu schreiten, angenommen.

Schäffrath's Antrag auf einen Zusatz zu V der Ausschußanträge: Die Theilung Polens sei ein schmachvolles Unrecht, und auf einen Zusatz zu Punkt VI: die Nationalversammlung erkennt die heilige Pflicht des deutschen Volkes, zur Wiederherstellung eines selbstständigen Polens mitzuwirken, wird mit 331 gegen 101 verworfen (26 enthielten sich des Stimmens).

Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material]

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 28. Juli 1848.

Angekommen: C. Königsfeld von Duisburg; Wwe. H. Dunk von Mannheim.

Abgefahren: A. Meyer nach Duisburg; Val. Pfaff nach Mainz.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich J. A. Orts; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr L. Ducoffre; nach Andernach und Neuwied J. Krämer und M. Wiebel; nach Koblenz, der Mosel und Saar L. Tillmann; nach der Mosel, Trier und der Saar F. Bayer; nach Mainz Joh. Acker; nach dem Niedermain Fr. Gerling; nach dem Mittel-und Obermain C. Hegewein; nach Heilbronn G. A. Klee; nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermann; nach Worms und Mannheim And. Rauth;

Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Willms Köln Nr.20
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Berns Köln Nr. 4

Wasserstand.

Köln, am 28. Juli. Rheinhöhe 8′ 4″

Allen Verwandten und Freunden machen wir hiermit, statt besonderer Meldung, die traurige Anzeige von dem gestern Morgen 1/4 vor elf Uhr erfolgten Hinscheiden unseres innigst geliebten Gatten und Vaters Christian Moll.

Derselbe starb nach vierwöchentlichem schmerzlichem Krankenlager, gestärkt mit den Heilsmitteln der k. Kirche.

Die hinterbliebene Gattin und Kinder. Köln, den 28. Juli 1848.

Ein junger Mann sucht eine Komptoir-oder Reife-Stelle und kann gute Zeugnisse aufweisen. Die Expedition sagt wer.

Ein Uhrmacher-Lehrling gesucht bei J. Koch, Breitstraße 96.


[Spaltenumbruch]

Volksblätter redigirt von J. Schanemann und Heinrich Benary erscheinen in Berlin, Montag, Mittwoch und Freitag, Abends 6 Uhr.

Man abonnirt bei Reuter und Stargard, Charlottenstraße 54, und in der Expedition, Kommandantenstraße 42. Auswärts bei allen preußischen Postämtern für 21 Sgr. das Vierteljahr.

Der Zweck dieser Zeitschrift ist über das Wesen und die Bestrebungen der Demokratie unter allen Volksklassen Licht zu zu verbreiten. Sie bespricht die hiesigen Klubbverhandlungen, deren Organ sie ist, und ist daher vor allen hier erscheinenden Zeitungen am meisten geeignet, über das Wirken der Berliner Demokratie Nachricht zu geben.

Der freie Staatsbürger,Volksblatt aus Franken, erscheint wöchentlich drei Mal und kostet im ganzen Umfang des Königreichs Baiern jährlich 3 Fl. halbjährlich 1 Fl. 30 Krz. Außerhalb Baiern findet ein entsprechender Postaufschlag Statt. Alle Postämter nehmen Bestellungen an.

Dieses Volksblatt, das Organ der demokratischen Partei in und um Nürnberg, besteht seit dem April d. J. und wird auch in Zukunft, wie bisher, allen Anfechtungen der von der Bourgeoisie unterstützten Bureaukratie Trotz bieten. Sein Gründer und Redakteur, Gustav Drezel, ist zwar durch brutale Polizeiwillkür aus der hiesigen Stadt verwiesen, leitet aber aus der Ferne das Blatt und unterstützt es durch seine Beiträge.

Nürnberg, im Juli.

Die Expedition des „freien Staatsbürgers.“

Ich mache alle Freunde der deutschen Einheit, alle Feinde dynastischer Sonder-Interessen auf die G-Korrespondenz aus Berlin in der Kölnischen Zeitung vom 28. Juli aufmerksam A. K-‒n.

Frische Rheinfische sind zu den billigsten Preisen zu haben bei Joh. Lülsdorff, Lindgasse 21.

Futter gegen Mäuse, Ratten, Wanzen und Schwaben. Thurnmarkt Nro. 39.


[Spaltenumbruch]

Während der Dauer der Assisen täglich table d'hôte zu 12 Sgr. per Couvert incl. 1/2 Flasche guten Wein, und zu jeder Stunde alle der Saison angemessene kalte und warme Speisen à la carte, und billige reine Weine bei

Friedrich Knipper im Pfälzerhof, Appellhofs-Platz 17.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Samstag, den 29. Juli 1848, Morgens 9 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln 1 Tafelklavier, 1 Consoltischchen, 1 runden Tisch, 1 Sopha und 6 Stühle, alles von Mahagoniholz, 6 dito von Palisanderholz, 2 große Spiegel in übergoldetem Rahmen, 1 Spiegeltischchen, 1 Ofen u.s.w. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkaufen.

Der Gerichtsvollzieher, Penningsfeld.

Ein tüchtiger Ladengehülfe, mit guten Zeugnissen versehen, sucht eine Stelle in einem Kolonial- oder Material-Waarengeschäft, und könnte auch bei seinen vielseitigen Bekanntschaften die Platzgeschäfte besorgen. Die Expedition sagt wer.

Frankfurter Hof in Köln

Im Mittelpunkt der Stadt gelegen, empfiehlt sich derselbe durch seine elegante Einrichtung und billige Preise Logis und Frühstück 15 Sgr. Diner 1/2 Flasche Wein 16 Sgr.

Edmund Leonhard.

Tanzlehrer Millewitsch ertheilt fortwährend Unterricht, nach einem neuen Lehrkursus in 5 Tagen. Großen Griechenmarkt Nr. 33.

Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

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          <p><pb facs="#f0004" n="0296"/>
Hand auf Kosten der Galanterie!       Der frühere Bürgermeister Grand-Champ vom zwölften Arrondissement ist ebenfalls verhaftet       worden. Aber am Schlimmsten ist man mit den Leuten daran, von denen man nicht weiß, wie man       sie verhaften oder ob man sie verhaften soll. Caussidiere! Das ist ein fürchterlicher Name       noch immer. Caussidiere war weder vor noch hinter den Barrikaden gewesen, aber sein Name war       dahinter gewesen; und jetzt ist man in der größten Verlegenheit. Die Kommission hat ihn schon       einmal vorladen lassen. Caussidiere ist nicht erschienen. Ein zweites Mal hat er ihr       schriftlich mit der größten Verächtlichkeit geantwortet, und soll jetzt, wie es heißt, die       Kammer davon in Kenntniß setzen. Inmitten dieser Verhaftungen und Einkerkerungen, dieser       Transportationen und Deportationen sproßt die Natur in der größten Freigebigkeit auf. Nie sah       man einem so üppigen, einem so ergiebigen Herbste entgegen. Aber an dieser gesegneten Aerndte       haftet der Fluch! Allenthalben, wo man das dichte Korn schneidet, findet man darunter todte       Insurgenten, die sich verblutet haben in diesen Saatfeldern, weil sie, wie Hunde gehetzt,       nirgends ein Obdach fanden für ihre Wunden!</p>
          <p>&#x2012; So eben verlautet die Nachricht, daß die exekutive Gewalt beschlossen hat, den Italiänern       zu Hülfe zu eilen. Oudinot ist bereits nach den Alpen abgereist.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar059_026" type="jArticle">
          <head>Paris, 26. Juli.</head>
          <p>Der Moniteur bringt uns diesen Morgen 82 neue Sous-Präfekte, darunter mehrere       Zeitungsschreiber Drucker etc.</p>
          <p>&#x2012; Die Zahl der auf Staatskosten in der Nähe von Paris und einigen Departements beschäftigten       Arbeiter betrug am 24. Juli 12,140. Die Zahl der durch Almosen unterstützten ehemaligen       Glieder der Nationalwerkstätten erreichte an demselbem Tage mehr als das Doppelte.</p>
          <p> &#x2012; Achthundert der angesehensten Bürger des gefürchteten 12ten Pariser Stadtbezirks haben in       einer Bittschrift, die Boissel gestern der Nationalversammlung überreichte, wieder auf       Bewaffnung angetragen.</p>
          <p> &#x2012; Ein Rescript des Ministers des Innern und des Krieges untersagt von heute an allen       Zutritt zu den Junigefangenen in den Forts und sonstigen Gefängnissen. Man will einem neuen       Komplott auf die Spur gekommen sein. Dieses Verbot erstreckt sich selbst auf die       Repräsentanten, deren Mandat souverain ist. </p>
          <p> &#x2012; Gabriel Delessert, Expolizeipräfekt, den die Februarhitze nach London trieb, traf       vorgestern in Paris ein, stieg zu Passy im Landhause seines Bruders Francois ab und setzt       heute, mit einem Passe der Republik versehen, seine Reise in das Waadtland, seiner       ursprünglichen Heimath, fort.</p>
          <p> &#x2012; Es heißt, König Ferdinand von Neapel habe allen Höfen eine Protestation gegen die       Ernennung des Herzogs von Genua, Sohns des Königs von Sardinien, zum Könige von Sizilien,       zugesandt. Um diesem Protest Nachdruck zu verschaffen, sei eine Armee von 19 bis 20,000 Mann       auf dem Wege nach Palermo.</p>
          <p> &#x2012; Die Bank von Paris wird sich bei dem neuen Anleihen mit 25 Millionen Franken       betheiligen.</p>
          <p> &#x2012; Die beiden Zwillingsblätter Commerce und Patrie werden heute im Amtszimmer des Notars       Potier abermals zum Kauf ausgeboten. Der ehemalige Redakteur, Maurin, ein junger Israelit vom       reinsten publizistischen Wasser, der in Marseille bei der Deputirtenwahl glänzend durchfiel,       erklärt zwar in der Gazette des Tribunaux, daß dieses Ausgebot nur ein Scheingeschäft sei,       dessen Zweck wäre, ihn um eine bedeutende Aktienzahl zu prellen. Wir setzen in seine       Behauptung keinen Zweifel. Das Pariser Zeitungswesen ist reines Monopol der Kapitalisten.</p>
          <p>&#x2012; Ueber den Verein des Palais-National giebt dessen Präsident Glais-Bizoin folgende       Details:</p>
          <p>1) Der Verein des Palais-National besteht aus 256 Unterschriften, die alle ihren Beitrag       bezahlt haben; unter ihnen zwei Minister. Kein anderer Verein, selbst der der Rue Poitiers       könnte sich einer so großen Anzahl Subseribenten rühmen. </p>
          <p>2) Der Verein, weit entfernt, unter Caussidieres, Louis Blanc's Ledru-Rollin's oder       Lamartine's Schutze zu stehn, hat Niemals Einen einzigen dieser Repräsentanten als Mitglied       gezählt.</p>
          <p>3) Der Verein erkennt keine andere Prinzipien an, als diejenigen, die im       Konstitutions-Entwurfe niedergelegt sind.</p>
          <p>4) Der Verein unterstützt aus vollen Kräften die exekutive Gewalt, den General       Cavaignac.</p>
          <p>&#x2012; <hi rendition="#g">Nationalversammlung.</hi> Sitzung vom 26. Juli. Präsident Marrast       eröffnet dieselbe um 2 Uhr. Achtzehn neue Amendements zu dem berüchtigten Klubgesetze werden       vertheilt, darunter auch eins vom Deputirten Brives, das den Klubgliedern eine Uniform       vorschreibt! Die übrigen sind nicht minder lächerlich, denn sie lassen vom Vereinsrecht nicht       viel mehr als den leeren Namen.</p>
          <p>Der Bericht über das Umprägungsgesetz der Kupfer- oder Scheidemünze wird vorgelegt.</p>
          <p>Unter allgemeiner Aufmerksamkeit besteigt dann Thiers die Bühne und will seinen Bericht über       den Proudhon'schen Vorschlag, allen Eigenthümern zu Gunsten ihrer Pächter und Miether sowie       des Staatsschatzes 1/3 ihrer Einkünfte abzuziehen, dem Präsidenten überreichen.</p>
          <p>Zahlreiche Stimmen: Lesen Sie ihn vor!</p>
          <p>Thiers liest ihn vor. Derselbe ist von ziemlicher Länge und wiederholt im Anfange die obigen       Hauptbestimmungen des Vorschlages fast wörtlich. Auf diese Weise, fährt der Berichterstatter       fort, will Hr. Proudhon die Regierung in den Stand setzen die 45 Centimensteuer, die       Erbschafts- und Donations-Abgaben, die Salzgefälle, Getränkezölle u. s. w. abzuschaffen, aller       Abgaben, die am meisten auf dem Volk lasten. Man kenne diese Proposition bereits aus dem       unterdrückten Proudhon'schen Journale &#x201E;le Représentent du Peuple&#x201C;, in welchem sie zuerst in       sehr aufrührerischer Form erschienen. Hr. Thiers erzählt dann die bekannten Erklärungen       Proudhon's im Schooße des Finanzausschusses, wonach Proudhon durch seinen Vorschlag keineswegs       die Grundpfeiler des Staates, Eigenthum und Familie, habe stürzen wollen. Seine Absicht sei       lediglich gewesen, dem Staate in seiner Unterstützung des Handels und der Industrie zu Hülfe       zu kommen. Er behalte sich derartige Vorschläge auf später vor. Der Ausschuß habe sich       vorläufig jedoch mit nichts weiter als mit Prüfung des vorliegenden Vorschlags zu beschäftigen       gehabt und sein Beschluß gehe auf unbedingte Verwerfung des Antrages. Derselbe trage keinen       finanziellen Charakter, sondern sei ein Raub (spoliation), der Handel und Industrie vollends       ruiniren müsse, wenn man ihn annähme. In Frankreich gebe es eine unendliche Masse kleiner       Eigenthümer, deren Renten kaum zur Deckung ihrer Bedürfnisse hinreiche und die alle ruinirt       würden. Von völlig schreiendem Unrecht zeuge die Stelle seines Antrages, welche eine       willkürliche Prorogation der Miethverträge verlange. Ebenso irrthümlich sei die Berechnung des       Antragstellers, der den Ertrag seiner Maßregel auf 320 Millionen anschlage. Der ganze Antrag       sei lediglich darauf berechnet, die Böswilligkeit der ohnedies saumseligen Schuldner zu       stählen, ein Vorhaben, das ebenso ungerecht als wenig ehrenvoll. (Lärm zur Linken.)</p>
          <p>Proudhon: Bürgerpräsident! Ihr habt mehr als einen Bericht gehört; ihr habt eine Anklage       gehört. In <hi rendition="#g">diesem</hi> Bericht kenne ich meinen Vorschlag kaum wieder. Ohne       denselben gedruckt vor mir zu haben, kann ich nicht darauf antworten. Man hat meinen Antrag       entstellt, oder ihn nicht verstanden (Lärm), oder ihn nicht verstehen wollen. (Noch stärkerer       Lärm.) Dieses Mißverständniß muß aufgehellt werden. Ich verlange die Diskussion des Berichts       auf Sonnabend.</p>
          <p>Dieß wird genehmigt.</p>
          <p>Boudet erhebt sich, um die Anzüglichkeiten des Berichterstatters Thiers rücksichtlich der       Einführung von Progressivsteuern zu bekämpfen. Er widerrufe seine früheren Vorträge über       denselben Gegenstand.</p>
          <p>Thiers erklärt, daß die Progressivsteuer die Familien mit Furcht erfülle.</p>
          <p>Cavaignac besteigt die Tribüne und erklärt, daß er mit Erstaunen diese Behauptung höre,       welche einen Vorwurf des von der Regierung selbst vorgelegten Progressivsteuer-Gesetzentwurfs       in sich berge.</p>
          <p>Thiers widerspricht, daß er einen solchen Vorwurf habe aussprechen wollen.</p>
          <p>Unter starkem Geräusch geht die Versammlung zur Tagesordnung, Klubdiskussion, über. </p>
          <p>(4 Uhr.)</p>
          <p>Nach 4 Uhr. &#x2012; Ein wahrer Platzregen von Amendements war auf den Art. 13 gefallen, der       bekanntlich von den politischen und den andern Vereinen handelt.</p>
          <p>Die Kommission, deren Prüfung sie alle unterworfen worden waren, hat sie in folgende       Redaktion zusammengeschmolzen:</p>
          <p>§ 1. Jede geheime Gesellschaft ist untersagt.</p>
          <p>§ 2. Ihre Glieder sind mit 1/2-bis 2jähriger Gefängniß- und 500 bis 1000 Fr. Geldstrafe zu       verurtheilen.</p>
          <p>§ 3. Für die Chefs dieser Gesellschaften sind obige Strafen zu verdoppeln.</p>
          <p>Während der heftigen Diskussion, die sich hierüber entspann, wurden abermals fünf       Amendements gestellt.</p>
          <p>Da gar kein Ende vorauszusehen, so trug Boudet auf aberma lige Vertagung der Diskussion auf       morgen an und die Versammlung ging unverrichteter Sache um 6 Uhr auseinander.</p>
          <p>Die Amendements drehen sich hauptsächlich um die Frage:</p>
          <p>Was ist eine geheime Gesellschaft?</p>
          <p>Morgen wird Europa die Antwort auf diese Frage erfahren.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Türkei.</head>
        <div xml:id="ar059_027" type="jArticle">
          <head>Konstantinopel, 12. Juli.</head>
          <p>Die Pforte scheint den Angelegenheiten der Donaufürstenthümer allen Ernst zuzuwenden.       Vorigen Freitag nahm der Sultan selbst die Revue eines Armeekorps ab, bestehend aus 12       Bataillonen Infanterie, 1200 Mann Kavallerie und einer Batterie von 12 Kanonen, welche Tags       darauf nach der untern Donau aufgebrochen sind. Außerdem ist an das jetzt disponible       Armeekorps bei Bagdad die Ordre gesandt worden, in Eilmärschen der Hauptstadt zuzueilen, um       nach Befinden verwendet zu werden. Um die egyptischen Verhältnisse nicht zu einem Bruche mit       der Pforte, der die ganze Macht derselben lähmen müßte, heranreifen zu lassen, ist der       Justizminister eiligst in besonderer Mission dahin abgereist, und man erwartet eine friedliche       Lösung der etwa entstandenen Streitpunkte. Die Gränzen nach Griechenland sind von den aus       Phthiotis herübergekommenen Aufständischen in der Art gesäubert worden, daß sie genöthigt       wurden, wieder nach Phthiotis hinüberzuziehen, wo seitdem der Aufstand durch Parteigängerkrieg       wieder in vollen Flammen steht. Das Haupt des beigelegten Aufstands in Albanien ist hieher       gebracht und dem Sultan vorgestellt worden, der sich an der kleinen wilden Räubergestalt wenig       erbaut haben soll. &#x2012; Man redet stark von einem bedeutenden Aufstande in der Umgegend von       Tauris. &#x2012; Das gestern hier angekommene Dampfschiff von Galacz bringt die Nachricht mit, daß       russische Truppen schon in der Wallachei eingerückt seien und Bukarest besetzt haben.</p>
          <bibl>(D. A. Z)</bibl>
        </div>
        <div xml:id="ar059_028" type="jArticle">
          <p> &#x2012; Zu der sich weithin ausbreitenden Cholera soll nun auch die Pest gekommen sein. Doch       streiten sich die Aerzte noch ob die verdächtigen Erkrankungen wirkliche Pestfälle seien.</p>
          <bibl>(A.A.Z.)</bibl>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Nachtrag.</head>
        <div xml:id="ar059_029" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Frankfurt, 27. Juli.</head>
          <p><hi rendition="#g">National-Versammlung.</hi> Abstimmung in der Polenfrage: 1) Ruge's Antrag       auf Berufung eines Europäischen Kongresses; 2) der von Blum; 3) von Schulseka; 4) von       Dieringer, Thinnes etc. verworfen; dagegen wird der erste Antrag des Ausschusses mit 342 gegen       31 Stimmen angenommen (139 von der <hi rendition="#g">Linken</hi> enthielten sich der       Abstimmung). Sodann angenommen: Giskra's Amendement statt: &#x201E;auf weitere Vorlage der       Preußischen Regierung,&#x201C; die Worte zu setzen: &#x201E;auf weitere Vorlage der Centralgewalt.&#x201C;</p>
          <p><hi rendition="#g">Genff's</hi> Antrag über III und IV des Ausschußberichtes verworfen. <hi rendition="#g">Lychnowsky's</hi> Antrag: &#x201E;Die bestimmte Erwartung zu Preußen ausgesprochen,       daß es den Deutschen im polnischen Theile von Posen ihre Nationalität unter allen Umständen       sichern werde&#x201C; angenommen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Hennig's</hi> Antrag über IV des Ausschußberichtes zur Tagesordnung zu       schreiten, angenommen.</p>
          <p>Schäffrath's Antrag auf einen Zusatz zu V der Ausschußanträge: Die Theilung Polens sei ein       schmachvolles Unrecht, und auf einen Zusatz zu Punkt VI: die Nationalversammlung erkennt die       heilige Pflicht des deutschen Volkes, zur Wiederherstellung eines selbstständigen Polens       mitzuwirken, wird mit 331 gegen 101 verworfen (26 enthielten sich des Stimmens).</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Handels-Nachrichten.</head>
        <gap reason="insignificant"/>
      </div>
      <div type="jAnnouncements" n="1">
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Schiffahrts-Anzeige.</hi> Köln, 28. Juli 1848.</p>
          <p><hi rendition="#g">Angekommen:</hi> C. Königsfeld von Duisburg; Wwe. H. Dunk von       Mannheim.</p>
          <p><hi rendition="#g">Abgefahren:</hi> A. Meyer nach Duisburg; Val. Pfaff nach Mainz.</p>
          <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Ruhrort bis Emmerich J. A. Orts; nach Düsseldorf bis       Mühlheim an der Ruhr L. Ducoffre; nach Andernach und Neuwied J. Krämer und M. Wiebel; nach       Koblenz, der Mosel und Saar L. Tillmann; nach der Mosel, Trier und der Saar F. Bayer; nach       Mainz Joh. Acker; nach dem Niedermain Fr. Gerling; nach dem Mittel-und Obermain C. Hegewein;       nach Heilbronn G. A. Klee; nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermann; nach Worms und Mannheim       And. Rauth;</p>
          <p>Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Willms Köln Nr.20<lb/>
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Berns Köln       Nr. 4</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Wasserstand.</hi> </p>
          <p>Köln, am 28. Juli. Rheinhöhe 8&#x2032; 4&#x2033;</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Allen Verwandten und Freunden machen wir hiermit, statt besonderer Meldung, die traurige       Anzeige von dem gestern Morgen 1/4 vor elf Uhr erfolgten Hinscheiden unseres innigst geliebten       Gatten und Vaters <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Christian Moll.</hi></hi> </p>
          <p>Derselbe starb nach vierwöchentlichem schmerzlichem Krankenlager, gestärkt mit den       Heilsmitteln der k. Kirche.</p>
          <p><hi rendition="#g">Die hinterbliebene Gattin und Kinder.</hi> Köln, den 28. Juli 1848.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein junger Mann sucht eine Komptoir-oder Reife-Stelle und kann gute Zeugnisse aufweisen. Die       Expedition sagt wer.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein Uhrmacher-Lehrling gesucht bei J. Koch, Breitstraße 96.</p>
        </div><lb/>
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        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Volksblätter</hi></hi> redigirt von <hi rendition="#g">J. Schanemann und Heinrich Benary</hi> erscheinen in Berlin, Montag, Mittwoch und Freitag,       Abends 6 Uhr.</p>
          <p>Man abonnirt bei Reuter und Stargard, Charlottenstraße 54, und in der Expedition,       Kommandantenstraße 42. Auswärts bei allen preußischen Postämtern für 21 Sgr. das       Vierteljahr.</p>
          <p>Der Zweck dieser Zeitschrift ist über das Wesen und die Bestrebungen der Demokratie unter       allen Volksklassen Licht zu zu verbreiten. Sie bespricht die hiesigen Klubbverhandlungen,       deren Organ sie ist, und ist daher vor allen hier erscheinenden Zeitungen am meisten geeignet,       über das Wirken der Berliner Demokratie Nachricht zu geben.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Der freie Staatsbürger,</hi>Volksblatt aus Franken, erscheint wöchentlich       drei Mal und kostet im ganzen Umfang des Königreichs Baiern jährlich 3 Fl. halbjährlich 1 Fl.       30 Krz. Außerhalb Baiern findet ein entsprechender Postaufschlag Statt. Alle Postämter nehmen       Bestellungen an.</p>
          <p>Dieses Volksblatt, das Organ der demokratischen Partei in und um Nürnberg, besteht seit dem       April d. J. und wird auch in Zukunft, wie bisher, allen Anfechtungen der von der Bourgeoisie       unterstützten Bureaukratie Trotz bieten. Sein Gründer und Redakteur, Gustav Drezel, ist zwar       durch brutale Polizeiwillkür aus der hiesigen Stadt verwiesen, leitet aber aus der Ferne das       Blatt und unterstützt es durch seine Beiträge.</p>
          <p>Nürnberg, im Juli.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Die Expedition des &#x201E;freien Staatsbürgers.&#x201C;</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ich mache alle Freunde der deutschen Einheit, alle Feinde dynastischer Sonder-Interessen auf       die G-Korrespondenz aus Berlin in der Kölnischen Zeitung vom 28. Juli aufmerksam A. K-&#x2012;n.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Frische Rheinfische sind zu den billigsten Preisen zu haben bei <hi rendition="#g">Joh.        Lülsdorff,</hi> Lindgasse 21.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Futter gegen Mäuse, Ratten, Wanzen und Schwaben. Thurnmarkt Nro. 39.</p>
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          <p>Während der Dauer der Assisen täglich table d'hôte zu 12 Sgr. per Couvert incl. 1/2 Flasche       guten Wein, und zu jeder Stunde alle der Saison angemessene kalte und warme Speisen à la       carte, und billige reine Weine bei</p>
          <p><hi rendition="#b">Friedrich Knipper</hi> im Pfälzerhof, Appellhofs-Platz 17.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Gerichtlicher Verkauf.</hi> </p>
          <p>Am Samstag, den 29. Juli 1848, Morgens 9 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Markte in der       Apostelnstraße zu Köln 1 Tafelklavier, 1 Consoltischchen, 1 runden Tisch, 1 Sopha und 6       Stühle, alles von Mahagoniholz, 6 dito von Palisanderholz, 2 große Spiegel in übergoldetem       Rahmen, 1 Spiegeltischchen, 1 Ofen u.s.w. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung       verkaufen.</p>
          <p>Der Gerichtsvollzieher, <hi rendition="#g">Penningsfeld.</hi> </p>
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          <p> <hi rendition="#g">Frankfurter Hof in Köln</hi> </p>
          <p>Im Mittelpunkt der Stadt gelegen, empfiehlt sich derselbe durch seine elegante Einrichtung       und billige Preise Logis und Frühstück 15 Sgr. Diner 1/2 Flasche Wein 16 Sgr.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Edmund Leonhard.</hi> </p>
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          <p><hi rendition="#b">Tanzlehrer Millewitsch</hi> ertheilt fortwährend Unterricht, nach einem       neuen Lehrkursus in 5 Tagen. Großen Griechenmarkt Nr. 33.</p>
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        <p>Der Gerant, Korff.<lb/>
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.</p>
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[0296/0004] Hand auf Kosten der Galanterie! Der frühere Bürgermeister Grand-Champ vom zwölften Arrondissement ist ebenfalls verhaftet worden. Aber am Schlimmsten ist man mit den Leuten daran, von denen man nicht weiß, wie man sie verhaften oder ob man sie verhaften soll. Caussidiere! Das ist ein fürchterlicher Name noch immer. Caussidiere war weder vor noch hinter den Barrikaden gewesen, aber sein Name war dahinter gewesen; und jetzt ist man in der größten Verlegenheit. Die Kommission hat ihn schon einmal vorladen lassen. Caussidiere ist nicht erschienen. Ein zweites Mal hat er ihr schriftlich mit der größten Verächtlichkeit geantwortet, und soll jetzt, wie es heißt, die Kammer davon in Kenntniß setzen. Inmitten dieser Verhaftungen und Einkerkerungen, dieser Transportationen und Deportationen sproßt die Natur in der größten Freigebigkeit auf. Nie sah man einem so üppigen, einem so ergiebigen Herbste entgegen. Aber an dieser gesegneten Aerndte haftet der Fluch! Allenthalben, wo man das dichte Korn schneidet, findet man darunter todte Insurgenten, die sich verblutet haben in diesen Saatfeldern, weil sie, wie Hunde gehetzt, nirgends ein Obdach fanden für ihre Wunden! ‒ So eben verlautet die Nachricht, daß die exekutive Gewalt beschlossen hat, den Italiänern zu Hülfe zu eilen. Oudinot ist bereits nach den Alpen abgereist. Paris, 26. Juli. Der Moniteur bringt uns diesen Morgen 82 neue Sous-Präfekte, darunter mehrere Zeitungsschreiber Drucker etc. ‒ Die Zahl der auf Staatskosten in der Nähe von Paris und einigen Departements beschäftigten Arbeiter betrug am 24. Juli 12,140. Die Zahl der durch Almosen unterstützten ehemaligen Glieder der Nationalwerkstätten erreichte an demselbem Tage mehr als das Doppelte. ‒ Achthundert der angesehensten Bürger des gefürchteten 12ten Pariser Stadtbezirks haben in einer Bittschrift, die Boissel gestern der Nationalversammlung überreichte, wieder auf Bewaffnung angetragen. ‒ Ein Rescript des Ministers des Innern und des Krieges untersagt von heute an allen Zutritt zu den Junigefangenen in den Forts und sonstigen Gefängnissen. Man will einem neuen Komplott auf die Spur gekommen sein. Dieses Verbot erstreckt sich selbst auf die Repräsentanten, deren Mandat souverain ist. ‒ Gabriel Delessert, Expolizeipräfekt, den die Februarhitze nach London trieb, traf vorgestern in Paris ein, stieg zu Passy im Landhause seines Bruders Francois ab und setzt heute, mit einem Passe der Republik versehen, seine Reise in das Waadtland, seiner ursprünglichen Heimath, fort. ‒ Es heißt, König Ferdinand von Neapel habe allen Höfen eine Protestation gegen die Ernennung des Herzogs von Genua, Sohns des Königs von Sardinien, zum Könige von Sizilien, zugesandt. Um diesem Protest Nachdruck zu verschaffen, sei eine Armee von 19 bis 20,000 Mann auf dem Wege nach Palermo. ‒ Die Bank von Paris wird sich bei dem neuen Anleihen mit 25 Millionen Franken betheiligen. ‒ Die beiden Zwillingsblätter Commerce und Patrie werden heute im Amtszimmer des Notars Potier abermals zum Kauf ausgeboten. Der ehemalige Redakteur, Maurin, ein junger Israelit vom reinsten publizistischen Wasser, der in Marseille bei der Deputirtenwahl glänzend durchfiel, erklärt zwar in der Gazette des Tribunaux, daß dieses Ausgebot nur ein Scheingeschäft sei, dessen Zweck wäre, ihn um eine bedeutende Aktienzahl zu prellen. Wir setzen in seine Behauptung keinen Zweifel. Das Pariser Zeitungswesen ist reines Monopol der Kapitalisten. ‒ Ueber den Verein des Palais-National giebt dessen Präsident Glais-Bizoin folgende Details: 1) Der Verein des Palais-National besteht aus 256 Unterschriften, die alle ihren Beitrag bezahlt haben; unter ihnen zwei Minister. Kein anderer Verein, selbst der der Rue Poitiers könnte sich einer so großen Anzahl Subseribenten rühmen. 2) Der Verein, weit entfernt, unter Caussidieres, Louis Blanc's Ledru-Rollin's oder Lamartine's Schutze zu stehn, hat Niemals Einen einzigen dieser Repräsentanten als Mitglied gezählt. 3) Der Verein erkennt keine andere Prinzipien an, als diejenigen, die im Konstitutions-Entwurfe niedergelegt sind. 4) Der Verein unterstützt aus vollen Kräften die exekutive Gewalt, den General Cavaignac. ‒ Nationalversammlung. Sitzung vom 26. Juli. Präsident Marrast eröffnet dieselbe um 2 Uhr. Achtzehn neue Amendements zu dem berüchtigten Klubgesetze werden vertheilt, darunter auch eins vom Deputirten Brives, das den Klubgliedern eine Uniform vorschreibt! Die übrigen sind nicht minder lächerlich, denn sie lassen vom Vereinsrecht nicht viel mehr als den leeren Namen. Der Bericht über das Umprägungsgesetz der Kupfer- oder Scheidemünze wird vorgelegt. Unter allgemeiner Aufmerksamkeit besteigt dann Thiers die Bühne und will seinen Bericht über den Proudhon'schen Vorschlag, allen Eigenthümern zu Gunsten ihrer Pächter und Miether sowie des Staatsschatzes 1/3 ihrer Einkünfte abzuziehen, dem Präsidenten überreichen. Zahlreiche Stimmen: Lesen Sie ihn vor! Thiers liest ihn vor. Derselbe ist von ziemlicher Länge und wiederholt im Anfange die obigen Hauptbestimmungen des Vorschlages fast wörtlich. Auf diese Weise, fährt der Berichterstatter fort, will Hr. Proudhon die Regierung in den Stand setzen die 45 Centimensteuer, die Erbschafts- und Donations-Abgaben, die Salzgefälle, Getränkezölle u. s. w. abzuschaffen, aller Abgaben, die am meisten auf dem Volk lasten. Man kenne diese Proposition bereits aus dem unterdrückten Proudhon'schen Journale „le Représentent du Peuple“, in welchem sie zuerst in sehr aufrührerischer Form erschienen. Hr. Thiers erzählt dann die bekannten Erklärungen Proudhon's im Schooße des Finanzausschusses, wonach Proudhon durch seinen Vorschlag keineswegs die Grundpfeiler des Staates, Eigenthum und Familie, habe stürzen wollen. Seine Absicht sei lediglich gewesen, dem Staate in seiner Unterstützung des Handels und der Industrie zu Hülfe zu kommen. Er behalte sich derartige Vorschläge auf später vor. Der Ausschuß habe sich vorläufig jedoch mit nichts weiter als mit Prüfung des vorliegenden Vorschlags zu beschäftigen gehabt und sein Beschluß gehe auf unbedingte Verwerfung des Antrages. Derselbe trage keinen finanziellen Charakter, sondern sei ein Raub (spoliation), der Handel und Industrie vollends ruiniren müsse, wenn man ihn annähme. In Frankreich gebe es eine unendliche Masse kleiner Eigenthümer, deren Renten kaum zur Deckung ihrer Bedürfnisse hinreiche und die alle ruinirt würden. Von völlig schreiendem Unrecht zeuge die Stelle seines Antrages, welche eine willkürliche Prorogation der Miethverträge verlange. Ebenso irrthümlich sei die Berechnung des Antragstellers, der den Ertrag seiner Maßregel auf 320 Millionen anschlage. Der ganze Antrag sei lediglich darauf berechnet, die Böswilligkeit der ohnedies saumseligen Schuldner zu stählen, ein Vorhaben, das ebenso ungerecht als wenig ehrenvoll. (Lärm zur Linken.) Proudhon: Bürgerpräsident! Ihr habt mehr als einen Bericht gehört; ihr habt eine Anklage gehört. In diesem Bericht kenne ich meinen Vorschlag kaum wieder. Ohne denselben gedruckt vor mir zu haben, kann ich nicht darauf antworten. Man hat meinen Antrag entstellt, oder ihn nicht verstanden (Lärm), oder ihn nicht verstehen wollen. (Noch stärkerer Lärm.) Dieses Mißverständniß muß aufgehellt werden. Ich verlange die Diskussion des Berichts auf Sonnabend. Dieß wird genehmigt. Boudet erhebt sich, um die Anzüglichkeiten des Berichterstatters Thiers rücksichtlich der Einführung von Progressivsteuern zu bekämpfen. Er widerrufe seine früheren Vorträge über denselben Gegenstand. Thiers erklärt, daß die Progressivsteuer die Familien mit Furcht erfülle. Cavaignac besteigt die Tribüne und erklärt, daß er mit Erstaunen diese Behauptung höre, welche einen Vorwurf des von der Regierung selbst vorgelegten Progressivsteuer-Gesetzentwurfs in sich berge. Thiers widerspricht, daß er einen solchen Vorwurf habe aussprechen wollen. Unter starkem Geräusch geht die Versammlung zur Tagesordnung, Klubdiskussion, über. (4 Uhr.) Nach 4 Uhr. ‒ Ein wahrer Platzregen von Amendements war auf den Art. 13 gefallen, der bekanntlich von den politischen und den andern Vereinen handelt. Die Kommission, deren Prüfung sie alle unterworfen worden waren, hat sie in folgende Redaktion zusammengeschmolzen: § 1. Jede geheime Gesellschaft ist untersagt. § 2. Ihre Glieder sind mit 1/2-bis 2jähriger Gefängniß- und 500 bis 1000 Fr. Geldstrafe zu verurtheilen. § 3. Für die Chefs dieser Gesellschaften sind obige Strafen zu verdoppeln. Während der heftigen Diskussion, die sich hierüber entspann, wurden abermals fünf Amendements gestellt. Da gar kein Ende vorauszusehen, so trug Boudet auf aberma lige Vertagung der Diskussion auf morgen an und die Versammlung ging unverrichteter Sache um 6 Uhr auseinander. Die Amendements drehen sich hauptsächlich um die Frage: Was ist eine geheime Gesellschaft? Morgen wird Europa die Antwort auf diese Frage erfahren. Türkei. Konstantinopel, 12. Juli. Die Pforte scheint den Angelegenheiten der Donaufürstenthümer allen Ernst zuzuwenden. Vorigen Freitag nahm der Sultan selbst die Revue eines Armeekorps ab, bestehend aus 12 Bataillonen Infanterie, 1200 Mann Kavallerie und einer Batterie von 12 Kanonen, welche Tags darauf nach der untern Donau aufgebrochen sind. Außerdem ist an das jetzt disponible Armeekorps bei Bagdad die Ordre gesandt worden, in Eilmärschen der Hauptstadt zuzueilen, um nach Befinden verwendet zu werden. Um die egyptischen Verhältnisse nicht zu einem Bruche mit der Pforte, der die ganze Macht derselben lähmen müßte, heranreifen zu lassen, ist der Justizminister eiligst in besonderer Mission dahin abgereist, und man erwartet eine friedliche Lösung der etwa entstandenen Streitpunkte. Die Gränzen nach Griechenland sind von den aus Phthiotis herübergekommenen Aufständischen in der Art gesäubert worden, daß sie genöthigt wurden, wieder nach Phthiotis hinüberzuziehen, wo seitdem der Aufstand durch Parteigängerkrieg wieder in vollen Flammen steht. Das Haupt des beigelegten Aufstands in Albanien ist hieher gebracht und dem Sultan vorgestellt worden, der sich an der kleinen wilden Räubergestalt wenig erbaut haben soll. ‒ Man redet stark von einem bedeutenden Aufstande in der Umgegend von Tauris. ‒ Das gestern hier angekommene Dampfschiff von Galacz bringt die Nachricht mit, daß russische Truppen schon in der Wallachei eingerückt seien und Bukarest besetzt haben. (D. A. Z) ‒ Zu der sich weithin ausbreitenden Cholera soll nun auch die Pest gekommen sein. Doch streiten sich die Aerzte noch ob die verdächtigen Erkrankungen wirkliche Pestfälle seien. (A.A.Z.) Nachtrag. * Frankfurt, 27. Juli. National-Versammlung. Abstimmung in der Polenfrage: 1) Ruge's Antrag auf Berufung eines Europäischen Kongresses; 2) der von Blum; 3) von Schulseka; 4) von Dieringer, Thinnes etc. verworfen; dagegen wird der erste Antrag des Ausschusses mit 342 gegen 31 Stimmen angenommen (139 von der Linken enthielten sich der Abstimmung). Sodann angenommen: Giskra's Amendement statt: „auf weitere Vorlage der Preußischen Regierung,“ die Worte zu setzen: „auf weitere Vorlage der Centralgewalt.“ Genff's Antrag über III und IV des Ausschußberichtes verworfen. Lychnowsky's Antrag: „Die bestimmte Erwartung zu Preußen ausgesprochen, daß es den Deutschen im polnischen Theile von Posen ihre Nationalität unter allen Umständen sichern werde“ angenommen. Hennig's Antrag über IV des Ausschußberichtes zur Tagesordnung zu schreiten, angenommen. Schäffrath's Antrag auf einen Zusatz zu V der Ausschußanträge: Die Theilung Polens sei ein schmachvolles Unrecht, und auf einen Zusatz zu Punkt VI: die Nationalversammlung erkennt die heilige Pflicht des deutschen Volkes, zur Wiederherstellung eines selbstständigen Polens mitzuwirken, wird mit 331 gegen 101 verworfen (26 enthielten sich des Stimmens). Handels-Nachrichten. _ Schiffahrts-Anzeige. Köln, 28. Juli 1848. Angekommen: C. Königsfeld von Duisburg; Wwe. H. Dunk von Mannheim. Abgefahren: A. Meyer nach Duisburg; Val. Pfaff nach Mainz. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich J. A. Orts; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr L. Ducoffre; nach Andernach und Neuwied J. Krämer und M. Wiebel; nach Koblenz, der Mosel und Saar L. Tillmann; nach der Mosel, Trier und der Saar F. Bayer; nach Mainz Joh. Acker; nach dem Niedermain Fr. Gerling; nach dem Mittel-und Obermain C. Hegewein; nach Heilbronn G. A. Klee; nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermann; nach Worms und Mannheim And. Rauth; Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Willms Köln Nr.20 Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Berns Köln Nr. 4 Wasserstand. Köln, am 28. Juli. Rheinhöhe 8′ 4″ Allen Verwandten und Freunden machen wir hiermit, statt besonderer Meldung, die traurige Anzeige von dem gestern Morgen 1/4 vor elf Uhr erfolgten Hinscheiden unseres innigst geliebten Gatten und Vaters Christian Moll. Derselbe starb nach vierwöchentlichem schmerzlichem Krankenlager, gestärkt mit den Heilsmitteln der k. Kirche. Die hinterbliebene Gattin und Kinder. Köln, den 28. Juli 1848. Ein junger Mann sucht eine Komptoir-oder Reife-Stelle und kann gute Zeugnisse aufweisen. Die Expedition sagt wer. Ein Uhrmacher-Lehrling gesucht bei J. Koch, Breitstraße 96. Volksblätter redigirt von J. Schanemann und Heinrich Benary erscheinen in Berlin, Montag, Mittwoch und Freitag, Abends 6 Uhr. Man abonnirt bei Reuter und Stargard, Charlottenstraße 54, und in der Expedition, Kommandantenstraße 42. Auswärts bei allen preußischen Postämtern für 21 Sgr. das Vierteljahr. Der Zweck dieser Zeitschrift ist über das Wesen und die Bestrebungen der Demokratie unter allen Volksklassen Licht zu zu verbreiten. Sie bespricht die hiesigen Klubbverhandlungen, deren Organ sie ist, und ist daher vor allen hier erscheinenden Zeitungen am meisten geeignet, über das Wirken der Berliner Demokratie Nachricht zu geben. Der freie Staatsbürger,Volksblatt aus Franken, erscheint wöchentlich drei Mal und kostet im ganzen Umfang des Königreichs Baiern jährlich 3 Fl. halbjährlich 1 Fl. 30 Krz. Außerhalb Baiern findet ein entsprechender Postaufschlag Statt. Alle Postämter nehmen Bestellungen an. Dieses Volksblatt, das Organ der demokratischen Partei in und um Nürnberg, besteht seit dem April d. J. und wird auch in Zukunft, wie bisher, allen Anfechtungen der von der Bourgeoisie unterstützten Bureaukratie Trotz bieten. Sein Gründer und Redakteur, Gustav Drezel, ist zwar durch brutale Polizeiwillkür aus der hiesigen Stadt verwiesen, leitet aber aus der Ferne das Blatt und unterstützt es durch seine Beiträge. Nürnberg, im Juli. Die Expedition des „freien Staatsbürgers.“ Ich mache alle Freunde der deutschen Einheit, alle Feinde dynastischer Sonder-Interessen auf die G-Korrespondenz aus Berlin in der Kölnischen Zeitung vom 28. Juli aufmerksam A. K-‒n. Frische Rheinfische sind zu den billigsten Preisen zu haben bei Joh. Lülsdorff, Lindgasse 21. Futter gegen Mäuse, Ratten, Wanzen und Schwaben. Thurnmarkt Nro. 39. Während der Dauer der Assisen täglich table d'hôte zu 12 Sgr. per Couvert incl. 1/2 Flasche guten Wein, und zu jeder Stunde alle der Saison angemessene kalte und warme Speisen à la carte, und billige reine Weine bei Friedrich Knipper im Pfälzerhof, Appellhofs-Platz 17. Gerichtlicher Verkauf. Am Samstag, den 29. Juli 1848, Morgens 9 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln 1 Tafelklavier, 1 Consoltischchen, 1 runden Tisch, 1 Sopha und 6 Stühle, alles von Mahagoniholz, 6 dito von Palisanderholz, 2 große Spiegel in übergoldetem Rahmen, 1 Spiegeltischchen, 1 Ofen u.s.w. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Penningsfeld. Ein tüchtiger Ladengehülfe, mit guten Zeugnissen versehen, sucht eine Stelle in einem Kolonial- oder Material-Waarengeschäft, und könnte auch bei seinen vielseitigen Bekanntschaften die Platzgeschäfte besorgen. Die Expedition sagt wer. Frankfurter Hof in Köln Im Mittelpunkt der Stadt gelegen, empfiehlt sich derselbe durch seine elegante Einrichtung und billige Preise Logis und Frühstück 15 Sgr. Diner 1/2 Flasche Wein 16 Sgr. Edmund Leonhard. Tanzlehrer Millewitsch ertheilt fortwährend Unterricht, nach einem neuen Lehrkursus in 5 Tagen. Großen Griechenmarkt Nr. 33. Der Gerant, Korff. Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

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Marx-Engels-Gesamtausgabe: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-20T13:08:10Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 59. Köln, 29. Juli 1848, S. 0296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz059_1848/4>, abgerufen am 21.11.2024.