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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 65. Köln, 4. August 1848.

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er fort, wissen, welche Gründe die Regierung hatte, den Redakteur der Presse elf Tage lang in strenge Haft zu setzen, und endlich drittens, warum sie jüngst eine Durchsuchung des Journals Patrie durch die Polizei verordnete? Ich weiß nicht, schließt er, ob die Thatsachen, auf die man mich heute früh aufmerksam machte, gegründet sind; man theilte mir nämlich mit, daß auch Blätter ohne Kaution erscheinen. In diesem Falle wäre die Parteilichkeit und Schwäche der Regierung unverzeihlich. Besonders hierüber gewärtige ich die Antwort der Regierung.

Marie, Justizminister und Vater der berüchtigten Nationalwerkstätten, die Proudhon gestern eine Carrikatur des Sozialismus nannte, erwiderte: Die Interpellation betrifft drei Punkte: a) Sequestration der Journale durch den Diktator, b) Polizeibesuch bei der Patrie, c) Arrestation Girardins. Ich werde kurz sein. Was den Polizeieinfall in die Bureaur und Druckerei der Patrie betrifft, so ist er erfunden. Ich habe Erkundigungen eingezogen, die ihn als unwahr schildern. Es bleibt also nur übrig, über die Maßregeln gegen die "Presse", die Verhaftung ihres Redakteurs und die Suspension der übrigen Blätter Rechenschaft zu geben. Der Minister entwirft nun ein düstres Bild von dem Junisturme; Cavaignac zum Diktator ernannt, habe die Unterdrückung der Journale für nöthig gehalten, dieselbe jetzt tadeln zu wollen, hieße gegen Ihre eigene Erklärung stoßen, welche dem General aussprach, daß er sich wohl um's Vaterland verdient gemacht habe. Nachdem der Minister auf diese Weise an die Logik der Versammlung appellirt, ruft er aus: Man. frägt uns, warum wir jene Blätter noch nicht freigelassen, jetzt, wo jede Gefahr vorüber scheine? Nachgewiesener Maßen trifft die Journalpresse ein großer Theil der Schuld der Junirevolution. Wir haben also die Nothwendigkeit eingesehen, daß Preßgesetze unerläßlich sind. Die betreffenden Entwürfe liegen Ihnen bereits vor. Bis sie votirt sind und der Belagerungsstand aufgehoben ist, glauben wir, von jenen Maßregeln nicht abweichen zu dürfen.

Dupont (Dordogone) wünscht zu wissen, ob die Regierung nicht auch Spezialmaßregeln gegen die Provinzialpresse beabsichtige. Es sei ihm zu Ohren gekommen, daß den Mairieämtern der Befehl zugegangen, eine Art Journal über die Journale zu führen?

Der Minister antwortet nicht.

Besin bestreitet nicht, daß die böse Presse die Revolution hervorgerufen; aber "La Presse" gehöre zu denen, welche gegen die Barrikaden marschirt wären. Er dringt auf Freilassung.

Balette erklärt sich als Abonnent der Presse und sagt, er habe sie jeden Tag fleißig gelesen und bei weitem nicht jene gefährliche Doktrinen gefunden, von denen die Bühne hier wiederhalle. Er will den Belagerungsstand ebenfalls aufgehoben und das Blatt frei wissen.

Ihm folgte noch eine Menge von Rednern.

Dupont (Büssac) tadelt die Maßregeln der Regierung sehr scharf. Er will die Preßfreiheit als heilig gesichert wissen. Ebenso die persönliche Freiheit. G. Sarrut ruft sogar den Ministern zu: Ich weiß, Ihr habt politische Gefangene zu richten. Wohlan, stellt die Diktatur wieder her, wenn Euch die Preßfreiheit Furcht einjagt! Selbst Victor Hugo predigt gegen den Belagerungstand; selbst ihm dauert er zu lange. Er will kein Provisorium gestatten, wie Marie erklärt. Cavaignac, den dieses Geschrei gegen Diktatur ziemlich verdrießlich macht, besteigt die Bühne und erklärt nach kurzem unbestimmten Vortrage, daß er nach keiner Verlängerung der ihm übertragenen Gewalt trachte. Seine Worte hatten etwas Drohendes.

Langlais zog wüthend gegen die Regierung los. Meaulle schlägt eine motivirte Tagesordnung vor. Cavaignac verlangt jedoch eine simple Tagesordnung. Dies geschieht und die Versammlung geht zur Hypothekenbesteuerung über.

Die Provisorische Regierung erließ am 19. und 26. April ein Dekret, das eine Steuer von einem Procent auf alle Hypotheken-Kapitalien legte. Lebhafte Klagen erhoben sich aus allen Ecken Frankreichs. Die Petitionen der Kapitalisten überhäuften die Nationalversammlung, und die beiden Repräsentanten Creton und Marchal protestirten gegen diesen Angriff auf das Kapital. Der Finanzausschuß, aus Kapitalisten a la Thiers bestehend, trug auf Abschaffung jenes kommunistischen Dekrets der Provisorischen Regierung an. Goudchaux, der neue Finanzminister, bald die Lücke bemerkend, die diese Abschaffung in der Staatskasse hervorrufen müsse, beeilte sich, ein anderes Dekret vorzulegen, das nicht Ein Procent, sondern nur Ein Fünftel des Zinsertrages aller Hypothekenforderungen verlangt.

Dieser neue Gesetzentwurf kam so eben zur Diskussion. Der Finanzausschuß, hinter dieser Steuer einen Anfang zur Incometaxe witternd, widersetzte sich durch sein Organ Corcelle gegen dieselbe.

Goudchaux bestieg die Bühne um seinen Entwurf zu vertheidigen. Er that dies aber so plump und so stotternd, daß wir glauben, seinen Sturz prophezeien zu können. Sein heutiges Auftreten ist der Nagel zum Sarge. Er begann mit der Betheuerung seines Demokratismus, die Form der Regierung sei ihm gleich; das Glück der Massen Alles. Er könne sich die Republik auch mit dem Eigenthum denken, darum greife er nicht dasselbe an, sondern nur das Einkommen desselben, und zwar nicht so stark wie die Provisorische Regierung, die Eins vom Hundert forderte, sondern er verlange nur ein Fünftel vom Gesammtzins, d. h. seine Quittung über ein Fünftel müsse jeder Hypothekengläubiger an Zahlungsstatt vom Schuldner annehmen. Auch verlange er diese Steuer nur pro 1848. Der Finanzausschuß zeige zwar große Furcht gegen Einkommensteuer; allein derselbe spanne seine Pferde hinter den Wagen an, während er (Goudchaux) sie vorne anspanne. Diese Grobheit rief einen fürchterlichen Sturm von Lastegrie und Comp. hervor, und verspricht uns morgen glänzende Rache. Die Diskussion wird vertagt und um 6 1/4 Uhr die Sitzung geschlossen.

Holland.
Maestricht, 31. Juli.

Man versichert, daß gestern zu Baeshartelt eine Konferenz des Ministers Lightenveldt mit dem Baron von Scherpenzeel-Heusch und Herrn Schoenmaeckers, Deputirter des Herzogthums Limburg bei der Nationalversammlung zu Frankfurt, stattfand. In dieser Konferenz soll Schoenmaeckers erklärt haben, daß er seine Entlassung besagter Versammlung einreichen wird. Man behauptet, deutsche Bundestruppen würden nach Limburg geschickt. Wir glauben, daß das deutsche Parlament Beschlüsse leicht faßt, aber schwer ausführt. Heute Morgen ließ die Militärbehörde die Rohstoffe wie einen Theil noch nicht ganz zubereiteten Pulvers aus der Fabrik von Madame Loisel zu Houthem wegnehmen. Der Wagen, der die Beute trug, wurde es fortirt von einem Detachement Infanterie und Artillerie.

(Journal du Duche de Limbourg.)

- Die Handelskammer von Maestricht hat eine Petition an den König von Holland erlassen, deren Hauptinhalt also lautet: "Vor einigen Monaten lief das Gerücht, daß einige Personen intriguirten, um Limburg von Holland durch die deutsche Nationalversammlung trennen zu lassen. Wir stellten Ew. Maj. die aus einer solchen Trennung für die Provinz Limburg überhaupt, und für Maestricht und Venlo speziell hervorgehenden Nachtheilen vor, und baten Sie unsere Interessen bei der Nationalversammlung zu vertheidigen. Nichtsdestoweniger hat die Nationalversammlung vom 19. Juli die Trennung Limburgs von Holland beschlossen. Wir appelliren noch einmal an die Intervention Ew. Maj. Was soll sonst aus Maestricht und Venlo mit ihrer isolirten Lage werden? Der Ruin stände uns unmittelbar bevor."

Man sieht: Die Handelskammer von Maestricht macht keine patriotischen Phrasen. Sie spricht nur von ihren kommerziellen Interessen. Wenn die Vertreter deutscher Nation, was nach ihren bisherigen Präcedentien nicht zu erwarten steht, energisch auftreten, so steht ihnen nur das eine Uebel bevor, zum Herzogthum Limburg auch Maestricht und Venlo mit in den Kauf nehmen zu müssen.

Ungarn.
Pesth, 26. Juli.

Heute reist von hier eine glänzende Deputation des Landtags nach Innsbruck ab, um dem König die Nothwendigkeit seiner baldigen Herreise vorzustellen. Die Deputation wird dem König darthun, wie eine längere Verschiebung dieser Reise den Verband der österreichischen Monarchie gefährde.

Die Nachrichten vom Kriegsschauplatz im Banat lauten noch immer ungünstig für die Ungarn. Der Oberbefehlshaber der ungarischen Streitkräfte, F.-M.-L. Graf Bechtold, hatte einen beinahe viertägigen Kampf mit den Insurgenten bei Földvar, welcher zum Vortheile der Letztern geendet; Graf Bechtold fand es rathsam, sich zurückzuziehen.

Die ganze im Felde stehende Macht der Insurgenten schlägt Graf Bechtold in seinem jüngsten Bericht auf 23,000 Mann an, worunter meist Grenzer und andere Soldaten. Die feindlichen Verschanzungen, deren wichtigste strategische Punkte zwischen Morästen gewählt worden sind, hält Graf Bechtold für sehr haltbar.

(A. D. Z.)
Großbritannien.
* London, 1. August.

Im Oberhause bemerkte gestern Lord Brougham, daß er vor dem Ende der Session den Zustand Irlands zur Sprache zu bringen wünsche. Im Unterhause wurden verschiedene unbedeutende Gegenstände erledigt. Eine Debatte über die Zuckergesetze nahm den größten Theil der Sitzung fort.

Die gestern von Irland eingetroffene Nachricht, daß am Samstag, den 29. Juli, bei Ballingarry auf Boulagh Common ein Zusammentreffen der Polizei mit den Rebellen statt hatte, bestätigt sich. Etwa 50 oder 60 Konstabler zerstreute d. n Haufen der Insurgenten und Smith O'Brien floh zu Roß in der Richtung von Urlingford.

Die Truppen rücken jetzt von allen Seiten auf Ballingarry zu und der Aufstand in diesem Theile des Landes ist durchaus unterdrückt. Die Kavallerie und die Polizei setzen den Flüchtigen nach. Ballingarry liegt 77 Meilen von Dublin.

Das Gouvernement fährt im Uebrigen fort, seine Maßregeln zu treffen. Verschiedene Theile des Landes, wie Kerry, Westmeath, Süd-Wexford u. s. w. wurden neuerdings als unter dem Zwangs-Akt stehend erklärt.

Der Prozeß der verhafteten Herausgeber der "Nation", des "Felon" und der "Tribune", Duffy, Martin und Doherty wird vor die am 8. August beginnenden Assisen kommen.

Türkei.
Konstautinopel, 19. Juli.

Die Pforte hat sich an die Großmächte gewandt, um einen förmlichen Protest gegen den Einfall der Russen. Sie hat indeß unter dem Vorwande mangelnder Instruktionen, überall ausweichende Antwort erhalten. Titoff, der russische Gesandte, hat vorgestern wegen der Wallachei eine starke Note an die Pforte eingereicht. Darüber ist langer Ministerrath abgehalten und heute fortgesetzt worden. Die Note soll von der Pforte namentlich darüber Auskunft verlangen, welche Mittel ihr zu Gebote stehen, falls die Wallachen den Fürsten Bibesco zurückweisen sollten. Ein Korps von 15,000 Albanesen, unter Sadif Pascha's Anführung, hat Befehl erhalten, nach Schumla zu marschiren. Die türkische Flotte wird erst nach dem Bairamsfeste den Bosporus verlassen.

Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material]

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 3. August 1848.

Abgefahren: L. Ducoffre nach Duisburg.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich H. Lübbers; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Ch. Königsfeld; nach Andernach und Neuwied B. Schilowski und Cl. Nolbach; nach Koblenz, der Mosel und Saar J. Tillmann; nach der Mosel, Trier und der Saar P. Kohlbecher; nach Mainz Joh. Acker; nach dem Niedermain C. Nees; nach dem Mittel- und Obermain Val. Ebert; nach Heilbronn G. A. Klee; nach Kannstadt und Stuttgart H. Klee; nach Worms und Mannheim Mart. Aulmich.

Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Kamps Köln Nr. 17
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Scholwerth Köln Nr. 3

Wasserstand.

Köln, am 3. August. Rheinhöhe 7' 6"

Civilstand der Stadt Köln.

Geburten.

30. Juli. Kath., T. v. Johann Brinkwerth, Mechaniker, Weberstraße.

31. Juli. Friedr., S. v. Jos. Reutinger, Taglöhner, Kranenbaumerhof. - Ant. Hub., S. v. Wilh. Hub. Kürten, Kfm., Johannstraße. - Sib., T. v. Nath. Keller, Kfm, Gereonstraße. - Gottfr., S. v. Joseph Scheidweiler, Taglöhner, Hundegasse. - Marg., T. v. Wilh. Bruchhäußer, Schneider, Wahlgasse. - Christ. Joseph. Ther., T. v. Heinr., Linden, Postwagenmeister, Streitzeuggasse. - Heinr., S. v. Pet. Nattermann, Postillon, Streitzeuggasse. - Anna Maria Christ, T. v. Joh. Anton Schaefer, Brandweinbrenner, Herzogstraße. - Pet. Jos., S. v. Franz Eduard Stamm, Schlossermeister, Petersgäßchen. - Joh. Baptist, S. v. Engelb. Hub. Eren, Schlossergesell, Maximinenstraße. - Eva Francisca Hubert., T. v. Balthasar Jansen, Porzellanarbeiter, Plankgasse. - Sophia Odilia, T. v. Wilh. Dahlbender, Dampfbootheizer, Thurnmarkt. - Jakob, S. v. Jak. Daverkausen, Gärtner, Gereonswall. - Franz Anton, S. v. Philipp Waldeck, Schmied, Schnurgasse.

Sterbefälle.

31. Juli. Kath. Goldschmidt, Wwe. Bertram, 70 Jahre alt, Machabäerstraße. - Joh. Heinr. Koch, 6 W. alt, gr. Griechenmarkt. - Aegid. Offizier, Mattenmacher, 37 J alt, verh., gr. Spitzengasse.

Bekanntmachung.

Nach einer Benachrichtigung des Königlichen Haupt-Post-Amts in Stuttgart, ist die Adresse zu einem am 17. v. M. hier zur Post gegebenen Packete an Wagner in Stuttgart, Sign. J. W. 1200 Thlr Werth., 2 Pfd. schwer, abhanden gekommen, und das Packet nicht zu bestellen. Der unbekannte Absender desselben wird daher aufgefordert, eine neue Adresse anzufertigen und diese, bei Vorzeigung des Auslieferungs-Scheines, dem hiesigen Ober-Post-Amte zu übergeben.

Köln, den 2. August 1848

Der Ober-Post-Direktor, Rehfeld.

Frische Rheinfische sind zu den billigsten Preisen zu haben bei Joh. Lülsdorff, Lindgasse 21.

THE BRUSSELS HERALD

AND

BRITISH AND CONTINENTAL GAZETTE.

On and after Wednesday the 2nd of August 1848, will be published at Brussels the Brussels Herald and British and Continental Gazette with which will be incorporated the Brussels Herald and British Gazette, a newspaper established since 1827, the property in which has been purchased by the Proprietors of this new Journal. Complete arrangements have been made for the receipt (up to the hour of going to Press) of the latest news including every information as to continental funds, railroads and money markets. The Brussels Herald and British and Continental Gazette will thus form for Great Britain and her dependencies an authentic and circumstantial channel of intelligence on every subject affecting international interests. A portion of its columns will be specially devoted to the protection of English Property invested in Foreign undertakings.

As this Paper will circulate extensively not merely throughout the Continent but in England and the Colonies, it will form the best medium for Advertisements ever established in this Country, and the Proprietors being desirous of keeping pace with the economic principles of the age have fixed the terms of subscriptions and of advertisements at the lowest possible rates consistent with the efficient production of the Journal.

Published at Brussels every Wednesday and Saturday morning.

TERMS OF SUBSCRIPTION.

(Pand in advance.)

Bestellungen auf die in Hannover erscheinenden Vaterlandsblätter des Dr. Schläger nehmen alle Postämter des In-und Auslandes an. Abonnements-Preis 1/4 Jahr 3/4 Thlr. Inserat-Gebühr für die Zeile 8 Pf.

Freitag, den 4. August, findet die Verlosung von Tisch und Kleiderschrank Nachmittags 4 Uhr bei Herrn Decker in der Salzgasse Statt.

M. Becker.

Weberstraße Nro. 18 - sind mehrere Zimmer zu vermiethen.

Demokratische Gesellschaft.

Versammlung

Freitag, den 4. August, Abends 8 Uhr, (im Eiser'schen Saale ausnahmsweise wegen Reparatur des gewöhnlichen Lokals).

Zu vermiethen

mehrere freundliche Zimmer nebst Keller-Abschluß und Mitgebrauch des Speichers. Kl. Telegraphenstr. N. 6 -

Pompier-Kranken-Kasse.

Die Mitglieder der Pompier-Kranken-Kasse werden zu einer General-Versammlung auf Sonntag, den 6. d. M., Vormittags 10 Uhr, im Rathhaussaale zu einer Berathung in Betreff der bei dem Bankhause A. Schaafhausen deponirten Kranken-Kassen-Fonds hierdurch ergebenst eingeladen.

Köln, den 2. August 1848.

Für den Vorstand der Krankenkasse:

Der Stadtbaumeister, Harperath.

Großes Schützenfest des Junggesellen-Schützenvereins in Deutz.

Sonntag, den 20. d. Mts., wird das große Junggesellen-Vogelschießen in Deutz gefeiert.

Diejenigen Junggesellen, sowohl Einheimische wie Auswärtige, welche sich noch daran betheiligen wollen, sind höflichst eingeladen, sich bei dem Brudermeister Herrn Joh. Kaebe, Siegburgerstraße Nro. 203 E, oder in unserer General-Versammlung am Sonntag, den 13. d. M., von Nachmittags 3 bis 6 Uhr, im gelben Saale der Mailust zu melden.

Das Festprogramm lassen wir später folgen.

Für gute Restauration ist bestens gesorgt, dieselbe hat sowohl bei dem Vogelschießen wie auf unsern Schützenbällen und sonstigen Festlichkeiten der Herr Kost aus der Mailust übernommen.

Der Vorstand.

Unser Geschäftslokal ist jetzt Altenbergerstraße Nro. 17.

Meuser u. Comp.

Während der Dauer der Assisen täglich table d'hote zu 12 Sgr. per Couvert incl. 1/2 Flasche guten Wein, und zu jeder Stunde alle der Saison angemessene kalte und warme Speisen a la carte, und billige reine Weine bei

Friedrich Knipper im Pfälzerhof, Appellhofs-Platz 17.

Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

er fort, wissen, welche Gründe die Regierung hatte, den Redakteur der Presse elf Tage lang in strenge Haft zu setzen, und endlich drittens, warum sie jüngst eine Durchsuchung des Journals Patrie durch die Polizei verordnete? Ich weiß nicht, schließt er, ob die Thatsachen, auf die man mich heute früh aufmerksam machte, gegründet sind; man theilte mir nämlich mit, daß auch Blätter ohne Kaution erscheinen. In diesem Falle wäre die Parteilichkeit und Schwäche der Regierung unverzeihlich. Besonders hierüber gewärtige ich die Antwort der Regierung.

Marie, Justizminister und Vater der berüchtigten Nationalwerkstätten, die Proudhon gestern eine Carrikatur des Sozialismus nannte, erwiderte: Die Interpellation betrifft drei Punkte: a) Sequestration der Journale durch den Diktator, b) Polizeibesuch bei der Patrie, c) Arrestation Girardins. Ich werde kurz sein. Was den Polizeieinfall in die Bureaur und Druckerei der Patrie betrifft, so ist er erfunden. Ich habe Erkundigungen eingezogen, die ihn als unwahr schildern. Es bleibt also nur übrig, über die Maßregeln gegen die „Presse“, die Verhaftung ihres Redakteurs und die Suspension der übrigen Blätter Rechenschaft zu geben. Der Minister entwirft nun ein düstres Bild von dem Junisturme; Cavaignac zum Diktator ernannt, habe die Unterdrückung der Journale für nöthig gehalten, dieselbe jetzt tadeln zu wollen, hieße gegen Ihre eigene Erklärung stoßen, welche dem General aussprach, daß er sich wohl um's Vaterland verdient gemacht habe. Nachdem der Minister auf diese Weise an die Logik der Versammlung appellirt, ruft er aus: Man. frägt uns, warum wir jene Blätter noch nicht freigelassen, jetzt, wo jede Gefahr vorüber scheine? Nachgewiesener Maßen trifft die Journalpresse ein großer Theil der Schuld der Junirevolution. Wir haben also die Nothwendigkeit eingesehen, daß Preßgesetze unerläßlich sind. Die betreffenden Entwürfe liegen Ihnen bereits vor. Bis sie votirt sind und der Belagerungsstand aufgehoben ist, glauben wir, von jenen Maßregeln nicht abweichen zu dürfen.

Dupont (Dordogone) wünscht zu wissen, ob die Regierung nicht auch Spezialmaßregeln gegen die Provinzialpresse beabsichtige. Es sei ihm zu Ohren gekommen, daß den Mairieämtern der Befehl zugegangen, eine Art Journal über die Journale zu führen?

Der Minister antwortet nicht.

Besin bestreitet nicht, daß die böse Presse die Revolution hervorgerufen; aber „La Presse“ gehöre zu denen, welche gegen die Barrikaden marschirt wären. Er dringt auf Freilassung.

Balette erklärt sich als Abonnent der Presse und sagt, er habe sie jeden Tag fleißig gelesen und bei weitem nicht jene gefährliche Doktrinen gefunden, von denen die Bühne hier wiederhalle. Er will den Belagerungsstand ebenfalls aufgehoben und das Blatt frei wissen.

Ihm folgte noch eine Menge von Rednern.

Dupont (Büssac) tadelt die Maßregeln der Regierung sehr scharf. Er will die Preßfreiheit als heilig gesichert wissen. Ebenso die persönliche Freiheit. G. Sarrut ruft sogar den Ministern zu: Ich weiß, Ihr habt politische Gefangene zu richten. Wohlan, stellt die Diktatur wieder her, wenn Euch die Preßfreiheit Furcht einjagt! Selbst Victor Hugo predigt gegen den Belagerungstand; selbst ihm dauert er zu lange. Er will kein Provisorium gestatten, wie Marie erklärt. Cavaignac, den dieses Geschrei gegen Diktatur ziemlich verdrießlich macht, besteigt die Bühne und erklärt nach kurzem unbestimmten Vortrage, daß er nach keiner Verlängerung der ihm übertragenen Gewalt trachte. Seine Worte hatten etwas Drohendes.

Langlais zog wüthend gegen die Regierung los. Méaulle schlägt eine motivirte Tagesordnung vor. Cavaignac verlangt jedoch eine simple Tagesordnung. Dies geschieht und die Versammlung geht zur Hypothekenbesteuerung über.

Die Provisorische Regierung erließ am 19. und 26. April ein Dekret, das eine Steuer von einem Procent auf alle Hypotheken-Kapitalien legte. Lebhafte Klagen erhoben sich aus allen Ecken Frankreichs. Die Petitionen der Kapitalisten überhäuften die Nationalversammlung, und die beiden Repräsentanten Creton und Marchal protestirten gegen diesen Angriff auf das Kapital. Der Finanzausschuß, aus Kapitalisten à la Thiers bestehend, trug auf Abschaffung jenes kommunistischen Dekrets der Provisorischen Regierung an. Goudchaux, der neue Finanzminister, bald die Lücke bemerkend, die diese Abschaffung in der Staatskasse hervorrufen müsse, beeilte sich, ein anderes Dekret vorzulegen, das nicht Ein Procent, sondern nur Ein Fünftel des Zinsertrages aller Hypothekenforderungen verlangt.

Dieser neue Gesetzentwurf kam so eben zur Diskussion. Der Finanzausschuß, hinter dieser Steuer einen Anfang zur Incometaxe witternd, widersetzte sich durch sein Organ Corcelle gegen dieselbe.

Goudchaux bestieg die Bühne um seinen Entwurf zu vertheidigen. Er that dies aber so plump und so stotternd, daß wir glauben, seinen Sturz prophezeien zu können. Sein heutiges Auftreten ist der Nagel zum Sarge. Er begann mit der Betheuerung seines Demokratismus, die Form der Regierung sei ihm gleich; das Glück der Massen Alles. Er könne sich die Republik auch mit dem Eigenthum denken, darum greife er nicht dasselbe an, sondern nur das Einkommen desselben, und zwar nicht so stark wie die Provisorische Regierung, die Eins vom Hundert forderte, sondern er verlange nur ein Fünftel vom Gesammtzins, d. h. seine Quittung über ein Fünftel müsse jeder Hypothekengläubiger an Zahlungsstatt vom Schuldner annehmen. Auch verlange er diese Steuer nur pro 1848. Der Finanzausschuß zeige zwar große Furcht gegen Einkommensteuer; allein derselbe spanne seine Pferde hinter den Wagen an, während er (Goudchaux) sie vorne anspanne. Diese Grobheit rief einen fürchterlichen Sturm von Lastegrie und Comp. hervor, und verspricht uns morgen glänzende Rache. Die Diskussion wird vertagt und um 6 1/4 Uhr die Sitzung geschlossen.

Holland.
Maestricht, 31. Juli.

Man versichert, daß gestern zu Baeshartelt eine Konferenz des Ministers Lightenveldt mit dem Baron von Scherpenzeel-Heusch und Herrn Schoenmaeckers, Deputirter des Herzogthums Limburg bei der Nationalversammlung zu Frankfurt, stattfand. In dieser Konferenz soll Schoenmaeckers erklärt haben, daß er seine Entlassung besagter Versammlung einreichen wird. Man behauptet, deutsche Bundestruppen würden nach Limburg geschickt. Wir glauben, daß das deutsche Parlament Beschlüsse leicht faßt, aber schwer ausführt. Heute Morgen ließ die Militärbehörde die Rohstoffe wie einen Theil noch nicht ganz zubereiteten Pulvers aus der Fabrik von Madame Loisel zu Houthem wegnehmen. Der Wagen, der die Beute trug, wurde es fortirt von einem Detachement Infanterie und Artillerie.

(Journal du Duché de Limbourg.)

‒ Die Handelskammer von Maestricht hat eine Petition an den König von Holland erlassen, deren Hauptinhalt also lautet: „Vor einigen Monaten lief das Gerücht, daß einige Personen intriguirten, um Limburg von Holland durch die deutsche Nationalversammlung trennen zu lassen. Wir stellten Ew. Maj. die aus einer solchen Trennung für die Provinz Limburg überhaupt, und für Maestricht und Venlo speziell hervorgehenden Nachtheilen vor, und baten Sie unsere Interessen bei der Nationalversammlung zu vertheidigen. Nichtsdestoweniger hat die Nationalversammlung vom 19. Juli die Trennung Limburgs von Holland beschlossen. Wir appelliren noch einmal an die Intervention Ew. Maj. Was soll sonst aus Maestricht und Venlo mit ihrer isolirten Lage werden? Der Ruin stände uns unmittelbar bevor.“

Man sieht: Die Handelskammer von Maestricht macht keine patriotischen Phrasen. Sie spricht nur von ihren kommerziellen Interessen. Wenn die Vertreter deutscher Nation, was nach ihren bisherigen Präcedentien nicht zu erwarten steht, energisch auftreten, so steht ihnen nur das eine Uebel bevor, zum Herzogthum Limburg auch Maestricht und Venlo mit in den Kauf nehmen zu müssen.

Ungarn.
Pesth, 26. Juli.

Heute reist von hier eine glänzende Deputation des Landtags nach Innsbruck ab, um dem König die Nothwendigkeit seiner baldigen Herreise vorzustellen. Die Deputation wird dem König darthun, wie eine längere Verschiebung dieser Reise den Verband der österreichischen Monarchie gefährde.

Die Nachrichten vom Kriegsschauplatz im Banat lauten noch immer ungünstig für die Ungarn. Der Oberbefehlshaber der ungarischen Streitkräfte, F.-M.-L. Graf Bechtold, hatte einen beinahe viertägigen Kampf mit den Insurgenten bei Földvar, welcher zum Vortheile der Letztern geendet; Graf Bechtold fand es rathsam, sich zurückzuziehen.

Die ganze im Felde stehende Macht der Insurgenten schlägt Graf Bechtold in seinem jüngsten Bericht auf 23,000 Mann an, worunter meist Grenzer und andere Soldaten. Die feindlichen Verschanzungen, deren wichtigste strategische Punkte zwischen Morästen gewählt worden sind, hält Graf Bechtold für sehr haltbar.

(A. D. Z.)
Großbritannien.
* London, 1. August.

Im Oberhause bemerkte gestern Lord Brougham, daß er vor dem Ende der Session den Zustand Irlands zur Sprache zu bringen wünsche. Im Unterhause wurden verschiedene unbedeutende Gegenstände erledigt. Eine Debatte über die Zuckergesetze nahm den größten Theil der Sitzung fort.

Die gestern von Irland eingetroffene Nachricht, daß am Samstag, den 29. Juli, bei Ballingarry auf Boulagh Common ein Zusammentreffen der Polizei mit den Rebellen statt hatte, bestätigt sich. Etwa 50 oder 60 Konstabler zerstreute d. n Haufen der Insurgenten und Smith O'Brien floh zu Roß in der Richtung von Urlingford.

Die Truppen rücken jetzt von allen Seiten auf Ballingarry zu und der Aufstand in diesem Theile des Landes ist durchaus unterdrückt. Die Kavallerie und die Polizei setzen den Flüchtigen nach. Ballingarry liegt 77 Meilen von Dublin.

Das Gouvernement fährt im Uebrigen fort, seine Maßregeln zu treffen. Verschiedene Theile des Landes, wie Kerry, Westmeath, Süd-Wexford u. s. w. wurden neuerdings als unter dem Zwangs-Akt stehend erklärt.

Der Prozeß der verhafteten Herausgeber der „Nation“, des „Felon“ und der „Tribune“, Duffy, Martin und Doherty wird vor die am 8. August beginnenden Assisen kommen.

Türkei.
Konstautinopel, 19. Juli.

Die Pforte hat sich an die Großmächte gewandt, um einen förmlichen Protest gegen den Einfall der Russen. Sie hat indeß unter dem Vorwande mangelnder Instruktionen, überall ausweichende Antwort erhalten. Titoff, der russische Gesandte, hat vorgestern wegen der Wallachei eine starke Note an die Pforte eingereicht. Darüber ist langer Ministerrath abgehalten und heute fortgesetzt worden. Die Note soll von der Pforte namentlich darüber Auskunft verlangen, welche Mittel ihr zu Gebote stehen, falls die Wallachen den Fürsten Bibesco zurückweisen sollten. Ein Korps von 15,000 Albanesen, unter Sadif Pascha's Anführung, hat Befehl erhalten, nach Schumla zu marschiren. Die türkische Flotte wird erst nach dem Bairamsfeste den Bosporus verlassen.

Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material]

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 3. August 1848.

Abgefahren: L. Ducoffre nach Duisburg.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich H. Lübbers; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Ch. Königsfeld; nach Andernach und Neuwied B. Schilowski und Cl. Nolbach; nach Koblenz, der Mosel und Saar J. Tillmann; nach der Mosel, Trier und der Saar P. Kohlbecher; nach Mainz Joh. Acker; nach dem Niedermain C. Nees; nach dem Mittel- und Obermain Val. Ebert; nach Heilbronn G. A. Klee; nach Kannstadt und Stuttgart H. Klee; nach Worms und Mannheim Mart. Aulmich.

Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Kamps Köln Nr. 17
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Scholwerth Köln Nr. 3

Wasserstand.

Köln, am 3. August. Rheinhöhe 7′ 6″

Civilstand der Stadt Köln.

Geburten.

30. Juli. Kath., T. v. Johann Brinkwerth, Mechaniker, Weberstraße.

31. Juli. Friedr., S. v. Jos. Reutinger, Taglöhner, Kranenbaumerhof. ‒ Ant. Hub., S. v. Wilh. Hub. Kürten, Kfm., Johannstraße. ‒ Sib., T. v. Nath. Keller, Kfm, Gereonstraße. ‒ Gottfr., S. v. Joseph Scheidweiler, Taglöhner, Hundegasse. ‒ Marg., T. v. Wilh. Bruchhäußer, Schneider, Wahlgasse. ‒ Christ. Joseph. Ther., T. v. Heinr., Linden, Postwagenmeister, Streitzeuggasse. ‒ Heinr., S. v. Pet. Nattermann, Postillon, Streitzeuggasse. ‒ Anna Maria Christ, T. v. Joh. Anton Schaefer, Brandweinbrenner, Herzogstraße. ‒ Pet. Jos., S. v. Franz Eduard Stamm, Schlossermeister, Petersgäßchen. ‒ Joh. Baptist, S. v. Engelb. Hub. Eren, Schlossergesell, Maximinenstraße. ‒ Eva Francisca Hubert., T. v. Balthasar Jansen, Porzellanarbeiter, Plankgasse. ‒ Sophia Odilia, T. v. Wilh. Dahlbender, Dampfbootheizer, Thurnmarkt. ‒ Jakob, S. v. Jak. Daverkausen, Gärtner, Gereonswall. ‒ Franz Anton, S. v. Philipp Waldeck, Schmied, Schnurgasse.

Sterbefälle.

31. Juli. Kath. Goldschmidt, Wwe. Bertram, 70 Jahre alt, Machabäerstraße. ‒ Joh. Heinr. Koch, 6 W. alt, gr. Griechenmarkt. ‒ Aegid. Offizier, Mattenmacher, 37 J alt, verh., gr. Spitzengasse.

Bekanntmachung.

Nach einer Benachrichtigung des Königlichen Haupt-Post-Amts in Stuttgart, ist die Adresse zu einem am 17. v. M. hier zur Post gegebenen Packete an Wagner in Stuttgart, Sign. J. W. 1200 Thlr Werth., 2 Pfd. schwer, abhanden gekommen, und das Packet nicht zu bestellen. Der unbekannte Absender desselben wird daher aufgefordert, eine neue Adresse anzufertigen und diese, bei Vorzeigung des Auslieferungs-Scheines, dem hiesigen Ober-Post-Amte zu übergeben.

Köln, den 2. August 1848

Der Ober-Post-Direktor, Rehfeld.

Frische Rheinfische sind zu den billigsten Preisen zu haben bei Joh. Lülsdorff, Lindgasse 21.

THE BRUSSELS HERALD

AND

BRITISH AND CONTINENTAL GAZETTE.

On and after Wednesday the 2nd of August 1848, will be published at Brussels the Brussels Herald and British and Continental Gazette with which will be incorporated the Brussels Herald and British Gazette, a newspaper established since 1827, the property in which has been purchased by the Proprietors of this new Journal. Complete arrangements have been made for the receipt (up to the hour of going to Press) of the latest news including every information as to continental funds, railroads and money markets. The Brussels Herald and British and Continental Gazette will thus form for Great Britain and her dependencies an authentic and circumstantial channel of intelligence on every subject affecting international interests. A portion of its columns will be specially devoted to the protection of English Property invested in Foreign undertakings.

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Published at Brussels every Wednesday and Saturday morning.

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(Pand in advance.)

Bestellungen auf die in Hannover erscheinenden Vaterlandsblätter des Dr. Schläger nehmen alle Postämter des In-und Auslandes an. Abonnements-Preis 1/4 Jahr 3/4 Thlr. Inserat-Gebühr für die Zeile 8 Pf.

Freitag, den 4. August, findet die Verlosung von Tisch und Kleiderschrank Nachmittags 4 Uhr bei Herrn Decker in der Salzgasse Statt.

M. Becker.

Weberstraße Nro. 18 ‒ sind mehrere Zimmer zu vermiethen.

Demokratische Gesellschaft.

Versammlung

Freitag, den 4. August, Abends 8 Uhr, (im Eiser'schen Saale ausnahmsweise wegen Reparatur des gewöhnlichen Lokals).

Zu vermiethen

mehrere freundliche Zimmer nebst Keller-Abschluß und Mitgebrauch des Speichers. Kl. Telegraphenstr. N. 6 ‒

Pompier-Kranken-Kasse.

Die Mitglieder der Pompier-Kranken-Kasse werden zu einer General-Versammlung auf Sonntag, den 6. d. M., Vormittags 10 Uhr, im Rathhaussaale zu einer Berathung in Betreff der bei dem Bankhause A. Schaafhausen deponirten Kranken-Kassen-Fonds hierdurch ergebenst eingeladen.

Köln, den 2. August 1848.

Für den Vorstand der Krankenkasse:

Der Stadtbaumeister, Harperath.

Großes Schützenfest des Junggesellen-Schützenvereins in Deutz.

Sonntag, den 20. d. Mts., wird das große Junggesellen-Vogelschießen in Deutz gefeiert.

Diejenigen Junggesellen, sowohl Einheimische wie Auswärtige, welche sich noch daran betheiligen wollen, sind höflichst eingeladen, sich bei dem Brudermeister Herrn Joh. Kaebe, Siegburgerstraße Nro. 203 E, oder in unserer General-Versammlung am Sonntag, den 13. d. M., von Nachmittags 3 bis 6 Uhr, im gelben Saale der Mailust zu melden.

Das Festprogramm lassen wir später folgen.

Für gute Restauration ist bestens gesorgt, dieselbe hat sowohl bei dem Vogelschießen wie auf unsern Schützenbällen und sonstigen Festlichkeiten der Herr Kost aus der Mailust übernommen.

Der Vorstand.

Unser Geschäftslokal ist jetzt Altenbergerstraße Nro. 17.

Meuser u. Comp.

Während der Dauer der Assisen täglich table d'hôte zu 12 Sgr. per Couvert incl. 1/2 Flasche guten Wein, und zu jeder Stunde alle der Saison angemessene kalte und warme Speisen à la carte, und billige reine Weine bei

Friedrich Knipper im Pfälzerhof, Appellhofs-Platz 17.

Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

<TEI>
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        <div xml:id="ar065_019" type="jArticle">
          <p><pb facs="#f0004" n="0326"/>
er                         fort, wissen, welche Gründe die Regierung hatte, den Redakteur der Presse                         elf Tage lang in strenge Haft zu setzen, und endlich drittens, warum sie                         jüngst eine Durchsuchung des Journals Patrie durch die Polizei verordnete?                         Ich weiß nicht, schließt er, ob die Thatsachen, auf die man mich heute früh                         aufmerksam machte, gegründet sind; man theilte mir nämlich mit, daß auch                         Blätter ohne Kaution erscheinen. In diesem Falle wäre die Parteilichkeit und                         Schwäche der Regierung unverzeihlich. Besonders hierüber gewärtige ich die                         Antwort der Regierung.</p>
          <p><hi rendition="#g">Marie,</hi> Justizminister und Vater der berüchtigten                         Nationalwerkstätten, die Proudhon gestern eine Carrikatur des Sozialismus                         nannte, erwiderte: Die Interpellation betrifft drei Punkte: a) Sequestration                         der Journale durch den Diktator, b) Polizeibesuch bei der Patrie, c)                         Arrestation Girardins. Ich werde kurz sein. Was den Polizeieinfall in die                         Bureaur und Druckerei der Patrie betrifft, so ist er erfunden. Ich habe                         Erkundigungen eingezogen, die ihn als unwahr schildern. Es bleibt also nur                         übrig, über die Maßregeln gegen die &#x201E;<hi rendition="#g">Presse</hi>&#x201C;, die                         Verhaftung ihres Redakteurs und die Suspension der übrigen Blätter                         Rechenschaft zu geben. Der Minister entwirft nun ein düstres Bild von dem                         Junisturme; Cavaignac zum Diktator ernannt, habe die Unterdrückung der                         Journale für nöthig gehalten, dieselbe jetzt tadeln zu wollen, hieße gegen                         Ihre eigene Erklärung stoßen, welche dem General aussprach, daß er sich wohl                         um's Vaterland verdient gemacht habe. Nachdem der Minister auf diese Weise                         an die Logik der Versammlung appellirt, ruft er aus: Man. frägt uns, warum                         wir jene Blätter noch nicht freigelassen, jetzt, wo jede Gefahr vorüber                         scheine? Nachgewiesener Maßen trifft die Journalpresse ein großer Theil der                         Schuld der Junirevolution. Wir haben also die Nothwendigkeit eingesehen, daß <hi rendition="#g">Preßgesetze</hi> unerläßlich sind. Die betreffenden                         Entwürfe liegen Ihnen bereits vor. Bis sie votirt sind und der                         Belagerungsstand aufgehoben ist, glauben wir, von jenen Maßregeln nicht                         abweichen zu dürfen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Dupont</hi> (Dordogone) wünscht zu wissen, ob die                         Regierung nicht auch Spezialmaßregeln gegen die Provinzialpresse                         beabsichtige. Es sei ihm zu Ohren gekommen, daß den Mairieämtern der Befehl                         zugegangen, eine Art Journal über die Journale zu führen?</p>
          <p>Der Minister antwortet nicht.</p>
          <p><hi rendition="#g">Besin</hi> bestreitet nicht, daß die böse Presse die                         Revolution hervorgerufen; aber &#x201E;La Presse&#x201C; gehöre zu denen, welche <hi rendition="#g">gegen</hi> die Barrikaden marschirt wären. Er dringt auf                         Freilassung.</p>
          <p><hi rendition="#g">Balette</hi> erklärt sich als Abonnent der Presse und                         sagt, er habe sie jeden Tag fleißig gelesen und bei weitem nicht jene                         gefährliche Doktrinen gefunden, von denen die Bühne hier wiederhalle. Er                         will den Belagerungsstand ebenfalls aufgehoben und das Blatt frei                         wissen.</p>
          <p>Ihm folgte noch eine Menge von Rednern.</p>
          <p><hi rendition="#g">Dupont</hi> (Büssac) tadelt die Maßregeln der Regierung                         sehr scharf. Er will die Preßfreiheit als heilig gesichert wissen. Ebenso                         die persönliche Freiheit. G. Sarrut ruft sogar den Ministern zu: Ich weiß,                         Ihr habt politische Gefangene zu richten. Wohlan, stellt die Diktatur wieder                         her, wenn Euch die Preßfreiheit Furcht einjagt! Selbst Victor Hugo predigt                         gegen den Belagerungstand; selbst ihm dauert er zu lange. Er will kein                         Provisorium gestatten, wie Marie erklärt. Cavaignac, den dieses Geschrei                         gegen Diktatur ziemlich verdrießlich macht, besteigt die Bühne und erklärt                         nach kurzem unbestimmten Vortrage, daß er nach keiner Verlängerung der ihm                         übertragenen Gewalt trachte. Seine Worte hatten etwas Drohendes.</p>
          <p>Langlais zog wüthend gegen die Regierung los. Méaulle schlägt eine motivirte                         Tagesordnung vor. Cavaignac verlangt jedoch eine simple Tagesordnung. Dies                         geschieht und die Versammlung geht zur Hypothekenbesteuerung über.</p>
          <p>Die Provisorische Regierung erließ am 19. und 26. April ein Dekret, das eine                         Steuer von einem Procent auf alle Hypotheken-Kapitalien legte. Lebhafte                         Klagen erhoben sich aus allen Ecken Frankreichs. Die Petitionen der                         Kapitalisten überhäuften die Nationalversammlung, und die beiden                         Repräsentanten Creton und Marchal protestirten gegen diesen Angriff auf das                         Kapital. Der Finanzausschuß, aus Kapitalisten à la Thiers bestehend, trug                         auf Abschaffung jenes kommunistischen Dekrets der Provisorischen Regierung                         an. Goudchaux, der neue Finanzminister, bald die Lücke bemerkend, die diese                         Abschaffung in der Staatskasse hervorrufen müsse, beeilte sich, ein anderes                         Dekret vorzulegen, das nicht Ein Procent, sondern nur Ein Fünftel des                         Zinsertrages aller Hypothekenforderungen verlangt.</p>
          <p>Dieser neue Gesetzentwurf kam so eben zur Diskussion. Der Finanzausschuß,                         hinter dieser Steuer einen Anfang zur Incometaxe witternd, widersetzte sich                         durch sein Organ Corcelle gegen dieselbe.</p>
          <p>Goudchaux bestieg die Bühne um seinen Entwurf zu vertheidigen. Er that dies                         aber so plump und so stotternd, daß wir glauben, seinen Sturz prophezeien zu                         können. Sein heutiges Auftreten ist der Nagel zum Sarge. Er begann mit der                         Betheuerung seines Demokratismus, die Form der Regierung sei ihm gleich; das                         Glück der Massen Alles. Er könne sich die Republik auch <hi rendition="#g">mit</hi> dem Eigenthum denken, darum greife er nicht dasselbe an,                         sondern nur das Einkommen desselben, und zwar nicht so stark wie die                         Provisorische Regierung, die Eins vom Hundert forderte, sondern er verlange                         nur ein Fünftel vom Gesammtzins, d. h. seine Quittung über ein Fünftel müsse                         jeder Hypothekengläubiger an Zahlungsstatt vom Schuldner annehmen. Auch                         verlange er diese Steuer nur pro 1848. Der Finanzausschuß zeige zwar große                         Furcht gegen Einkommensteuer; allein derselbe spanne seine Pferde <hi rendition="#g">hinter</hi> den Wagen an, während er (Goudchaux) sie                         vorne anspanne. Diese Grobheit rief einen fürchterlichen Sturm von Lastegrie                         und Comp. hervor, und verspricht uns morgen glänzende Rache. Die Diskussion                         wird vertagt und um 6 1/4 Uhr die Sitzung geschlossen.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Holland.</head>
        <div xml:id="ar065_020" type="jArticle">
          <head> Maestricht, 31. Juli.</head>
          <p>Man versichert, daß gestern zu Baeshartelt eine Konferenz des Ministers                         Lightenveldt mit dem Baron von Scherpenzeel-Heusch und Herrn Schoenmaeckers,                         Deputirter des Herzogthums Limburg bei der Nationalversammlung zu Frankfurt,                         stattfand. In dieser Konferenz soll Schoenmaeckers erklärt haben, daß er                         seine Entlassung besagter Versammlung einreichen wird. Man behauptet,                         deutsche Bundestruppen würden nach Limburg geschickt. Wir glauben, daß das                         deutsche Parlament Beschlüsse leicht faßt, aber schwer ausführt. Heute                         Morgen ließ die Militärbehörde die Rohstoffe wie einen Theil noch nicht ganz                         zubereiteten Pulvers aus der Fabrik von Madame Loisel zu Houthem wegnehmen.                         Der Wagen, der die Beute trug, wurde es fortirt von einem Detachement                         Infanterie und Artillerie.</p>
          <bibl>(Journal du Duché de Limbourg.)</bibl>
          <p>&#x2012; Die Handelskammer von Maestricht hat eine Petition an den König von Holland                         erlassen, deren Hauptinhalt also lautet: &#x201E;Vor einigen Monaten lief das                         Gerücht, daß einige Personen intriguirten, um Limburg von Holland durch die                         deutsche Nationalversammlung trennen zu lassen. Wir stellten Ew. Maj. die                         aus einer solchen Trennung für die Provinz Limburg überhaupt, und für                         Maestricht und Venlo speziell hervorgehenden Nachtheilen vor, und baten Sie                         unsere Interessen bei der Nationalversammlung zu vertheidigen.                         Nichtsdestoweniger hat die Nationalversammlung vom 19. Juli die Trennung                         Limburgs von Holland beschlossen. Wir appelliren noch einmal an die                         Intervention Ew. Maj. Was soll sonst aus Maestricht und Venlo mit ihrer                         isolirten Lage werden? Der Ruin stände uns unmittelbar bevor.&#x201C;</p>
          <p>Man sieht: Die Handelskammer von Maestricht macht keine patriotischen                         Phrasen. Sie spricht nur von ihren kommerziellen Interessen. Wenn die                         Vertreter deutscher Nation, was nach ihren bisherigen Präcedentien nicht zu                         erwarten steht, energisch auftreten, so steht ihnen nur das eine Uebel                         bevor, zum Herzogthum Limburg auch Maestricht und Venlo mit in den Kauf                         nehmen zu müssen.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Ungarn.</head>
        <div xml:id="ar065_021" type="jArticle">
          <head>Pesth, 26. Juli.</head>
          <p>Heute reist von hier eine glänzende Deputation des Landtags nach Innsbruck                         ab, um dem König die Nothwendigkeit seiner baldigen Herreise vorzustellen.                         Die Deputation wird dem König darthun, wie eine längere Verschiebung dieser                         Reise den Verband der österreichischen Monarchie gefährde.</p>
          <p>Die Nachrichten vom Kriegsschauplatz im Banat lauten noch immer ungünstig für                         die Ungarn. Der Oberbefehlshaber der ungarischen Streitkräfte, F.-M.-L. Graf                         Bechtold, hatte einen beinahe viertägigen Kampf mit den Insurgenten bei                         Földvar, welcher zum Vortheile der Letztern geendet; Graf Bechtold fand es                         rathsam, sich zurückzuziehen.</p>
          <p>Die ganze im Felde stehende Macht der Insurgenten schlägt Graf Bechtold in                         seinem jüngsten Bericht auf 23,000 Mann an, worunter meist Grenzer und                         andere Soldaten. Die feindlichen Verschanzungen, deren wichtigste                         strategische Punkte zwischen Morästen gewählt worden sind, hält Graf                         Bechtold für sehr haltbar.</p>
          <bibl>(A. D. Z.)</bibl>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Großbritannien.</head>
        <div xml:id="ar065_022" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> London, 1. August.</head>
          <p>Im Oberhause bemerkte gestern Lord Brougham, daß er vor dem Ende der Session                         den Zustand Irlands zur Sprache zu bringen wünsche. Im Unterhause wurden                         verschiedene unbedeutende Gegenstände erledigt. Eine Debatte über die                         Zuckergesetze nahm den größten Theil der Sitzung fort.</p>
          <p>Die gestern von Irland eingetroffene Nachricht, daß am Samstag, den 29. Juli,                         bei Ballingarry auf Boulagh Common ein Zusammentreffen der Polizei mit den                         Rebellen statt hatte, bestätigt sich. Etwa 50 oder 60 Konstabler zerstreute                         d. n Haufen der Insurgenten und Smith O'Brien floh zu Roß in der Richtung                         von Urlingford.</p>
          <p>Die Truppen rücken jetzt von allen Seiten auf Ballingarry zu und der Aufstand                         in diesem Theile des Landes ist durchaus unterdrückt. Die Kavallerie und die                         Polizei setzen den Flüchtigen nach. Ballingarry liegt 77 Meilen von                         Dublin.</p>
          <p>Das Gouvernement fährt im Uebrigen fort, seine Maßregeln zu treffen.                         Verschiedene Theile des Landes, wie Kerry, Westmeath, Süd-Wexford u. s. w.                         wurden neuerdings als unter dem Zwangs-Akt stehend erklärt.</p>
          <p>Der Prozeß der verhafteten Herausgeber der &#x201E;Nation&#x201C;, des &#x201E;Felon&#x201C; und der                         &#x201E;Tribune&#x201C;, Duffy, Martin und Doherty wird vor die am 8. August beginnenden                         Assisen kommen.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Türkei.</head>
        <div xml:id="ar065_023" type="jArticle">
          <head>Konstautinopel, 19. Juli.</head>
          <p>Die Pforte hat sich an die Großmächte gewandt, um einen förmlichen Protest                         gegen den Einfall der Russen. Sie hat indeß unter dem Vorwande mangelnder                         Instruktionen, überall ausweichende Antwort erhalten. Titoff, der russische                         Gesandte, hat vorgestern wegen der Wallachei eine starke Note an die Pforte                         eingereicht. Darüber ist langer Ministerrath abgehalten und heute                         fortgesetzt worden. Die Note soll von der Pforte namentlich darüber Auskunft                         verlangen, welche Mittel ihr zu Gebote stehen, falls die Wallachen den                         Fürsten Bibesco zurückweisen sollten. Ein Korps von 15,000 Albanesen, unter                         Sadif Pascha's Anführung, hat Befehl erhalten, nach Schumla zu marschiren.                         Die türkische Flotte wird erst nach dem Bairamsfeste den Bosporus                         verlassen.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Handels-Nachrichten.</head>
        <gap reason="insignificant"/>
      </div>
      <div type="jAnnouncements" n="1">
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Schiffahrts-Anzeige.</hi> Köln, 3. August 1848.</p>
          <p><hi rendition="#g">Abgefahren:</hi> L. Ducoffre nach Duisburg.</p>
          <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Ruhrort bis Emmerich H. Lübbers; nach                         Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Ch. Königsfeld; nach Andernach und                         Neuwied B. Schilowski und Cl. Nolbach; nach Koblenz, der Mosel und Saar J.                         Tillmann; nach der Mosel, Trier und der Saar P. Kohlbecher; nach Mainz Joh.                         Acker; nach dem Niedermain C. Nees; nach dem Mittel- und Obermain Val.                         Ebert; nach Heilbronn G. A. Klee; nach Kannstadt und Stuttgart H. Klee; nach                         Worms und Mannheim Mart. Aulmich.</p>
          <p>Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Kamps Köln Nr. 17<lb/>
Ferner: Nach Amsterdam                         Kapt. Scholwerth Köln Nr. 3</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Wasserstand.</hi> </p>
          <p><hi rendition="#g">Köln,</hi> am 3. August. Rheinhöhe 7&#x2032; 6&#x2033;</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Civilstand der Stadt Köln.</hi> </p>
          <p> <hi rendition="#g">Geburten.</hi> </p>
          <p>30. Juli. Kath., T. v. Johann Brinkwerth, Mechaniker, Weberstraße.</p>
          <p>31. Juli. Friedr., S. v. Jos. Reutinger, Taglöhner, Kranenbaumerhof. &#x2012; Ant.                         Hub., S. v. Wilh. Hub. Kürten, Kfm., Johannstraße. &#x2012; Sib., T. v. Nath.                         Keller, Kfm, Gereonstraße. &#x2012; Gottfr., S. v. Joseph Scheidweiler, Taglöhner,                         Hundegasse. &#x2012; Marg., T. v. Wilh. Bruchhäußer, Schneider, Wahlgasse. &#x2012;                         Christ. Joseph. Ther., T. v. Heinr., Linden, Postwagenmeister,                         Streitzeuggasse. &#x2012; Heinr., S. v. Pet. Nattermann, Postillon,                         Streitzeuggasse. &#x2012; Anna Maria Christ, T. v. Joh. Anton Schaefer,                         Brandweinbrenner, Herzogstraße. &#x2012; Pet. Jos., S. v. Franz Eduard Stamm,                         Schlossermeister, Petersgäßchen. &#x2012; Joh. Baptist, S. v. Engelb. Hub. Eren,                         Schlossergesell, Maximinenstraße. &#x2012; Eva Francisca Hubert., T. v. Balthasar                         Jansen, Porzellanarbeiter, Plankgasse. &#x2012; Sophia Odilia, T. v. Wilh.                         Dahlbender, Dampfbootheizer, Thurnmarkt. &#x2012; Jakob, S. v. Jak. Daverkausen,                         Gärtner, Gereonswall. &#x2012; Franz Anton, S. v. Philipp Waldeck, Schmied,                         Schnurgasse.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Sterbefälle.</hi> </p>
          <p>31. Juli. Kath. Goldschmidt, Wwe. Bertram, 70 Jahre alt, Machabäerstraße. &#x2012;                         Joh. Heinr. Koch, 6 W. alt, gr. Griechenmarkt. &#x2012; Aegid. Offizier,                         Mattenmacher, 37 J alt, verh., gr. Spitzengasse.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Bekanntmachung.</hi> </p>
          <p>Nach einer Benachrichtigung des Königlichen Haupt-Post-Amts in Stuttgart, ist                         die Adresse zu einem am 17. v. M. hier zur Post gegebenen Packete an Wagner                         in Stuttgart, Sign. J. W. 1200 Thlr Werth., 2 Pfd. schwer, abhanden                         gekommen, und das Packet nicht zu bestellen. Der unbekannte Absender                         desselben wird daher aufgefordert, eine neue Adresse anzufertigen und diese,                         bei Vorzeigung des Auslieferungs-Scheines, dem hiesigen Ober-Post-Amte zu                         übergeben.</p>
          <p>Köln, den 2. August 1848</p>
          <p>Der Ober-Post-Direktor, <hi rendition="#g">Rehfeld.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Frische Rheinfische sind zu den billigsten Preisen zu haben bei <hi rendition="#g">Joh. Lülsdorff,</hi> Lindgasse 21.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">THE BRUSSELS HERALD</hi> </p>
          <p>AND</p>
          <p> <hi rendition="#b">BRITISH AND CONTINENTAL GAZETTE.</hi> </p>
          <p>On and after Wednesday the 2nd of August 1848, will be published at Brussels                         the <hi rendition="#g">Brussels Herald and British and Continental                             Gazette</hi> with which will be incorporated the <hi rendition="#g">Brussels Herald and British Gazette,</hi> a newspaper established since                         1827, the property in which has been purchased by the Proprietors of this                         new Journal. Complete arrangements have been made for the receipt (up to the                         hour of going to Press) of the latest news including every information as to                         continental funds, railroads and money markets. The <hi rendition="#g">Brussels Herald and British and Continental Gazette</hi> will thus form                         for Great Britain and her dependencies an authentic and circumstantial                         channel of intelligence on every subject affecting international interests.                         A portion of its columns will be specially devoted to the protection of                         English Property invested in Foreign undertakings.</p>
          <p>As this Paper will circulate extensively not merely throughout the Continent                         but in England and the Colonies, it will form the best medium for                         Advertisements ever established in this Country, and the Proprietors being                         desirous of keeping pace with the economic principles of the age have fixed                         the terms of subscriptions and of advertisements at the lowest possible                         rates consistent with the efficient production of the Journal.</p>
          <p>Published at Brussels every <hi rendition="#g">Wednesday</hi> and <hi rendition="#g">Saturday</hi> morning.</p>
          <p> <hi rendition="#b">TERMS OF SUBSCRIPTION.</hi> </p>
          <p>(Pand in advance.)</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Bestellungen auf die in Hannover erscheinenden <hi rendition="#b">Vaterlandsblätter</hi> des Dr. <hi rendition="#g">Schläger</hi> nehmen                         alle Postämter des In-und Auslandes an. Abonnements-Preis 1/4 Jahr 3/4 Thlr.                         Inserat-Gebühr für die Zeile 8 Pf.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Freitag, den 4. August, findet die Verlosung von Tisch und Kleiderschrank                         Nachmittags 4 Uhr bei Herrn Decker in der Salzgasse Statt.</p>
          <p> <hi rendition="#b">M. Becker.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Weberstraße Nro. 18 &#x2012; sind mehrere Zimmer zu                             vermiethen.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Demokratische Gesellschaft.</hi> </p>
          <p> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Versammlung</hi> </hi> </p>
          <p>Freitag, den 4. August, Abends 8 Uhr, (im Eiser'schen Saale ausnahmsweise                         wegen Reparatur des gewöhnlichen Lokals).</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Zu vermiethen</hi> </hi> </p>
          <p>mehrere freundliche Zimmer nebst Keller-Abschluß und Mitgebrauch des                         Speichers. Kl. Telegraphenstr. N. 6 &#x2012;</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Pompier-Kranken-Kasse.</hi> </p>
          <p>Die Mitglieder der Pompier-Kranken-Kasse werden zu einer General-Versammlung                         auf Sonntag, den 6. d. M., Vormittags 10 Uhr, im Rathhaussaale zu einer                         Berathung in Betreff der bei dem Bankhause A. Schaafhausen deponirten                         Kranken-Kassen-Fonds hierdurch ergebenst eingeladen.</p>
          <p>Köln, den 2. August 1848.</p>
          <p>Für den Vorstand der Krankenkasse: </p>
          <p>Der Stadtbaumeister, <hi rendition="#g">Harperath.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Großes Schützenfest des Junggesellen-Schützenvereins <hi rendition="#g">in Deutz.</hi> </hi> </p>
          <p>Sonntag, den 20. d. Mts., wird das große Junggesellen-Vogelschießen in Deutz                         gefeiert.</p>
          <p>Diejenigen Junggesellen, sowohl Einheimische wie Auswärtige, welche sich noch                         daran betheiligen wollen, sind höflichst eingeladen, sich bei dem                         Brudermeister Herrn Joh. Kaebe, Siegburgerstraße Nro. 203 E, oder in unserer                         General-Versammlung am Sonntag, den 13. d. M., von Nachmittags 3 bis 6 Uhr,                         im gelben Saale der Mailust zu melden.</p>
          <p>Das Festprogramm lassen wir später folgen.</p>
          <p>Für gute Restauration ist bestens gesorgt, dieselbe hat sowohl bei dem                         Vogelschießen wie auf unsern Schützenbällen und sonstigen Festlichkeiten der                         Herr Kost aus der Mailust übernommen.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Der Vorstand.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Unser Geschäftslokal ist jetzt Altenbergerstraße Nro.                             17.</hi> </p>
          <p> <hi rendition="#b">Meuser u. Comp.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Während der Dauer der Assisen täglich table d'hôte zu 12 Sgr. per Couvert                         incl. 1/2 Flasche guten Wein, und zu jeder Stunde alle der Saison                         angemessene kalte und warme Speisen à la carte, und billige reine Weine                         bei</p>
          <p><hi rendition="#b">Friedrich Knipper</hi> im Pfälzerhof, Appellhofs-Platz                         17.</p>
        </div>
      </div>
      <div type="imprint">
        <p>Der Gerant, <hi rendition="#g">Korff.</hi><lb/>
Druck von W. <hi rendition="#g">Clouth,</hi> St. Agatha Nro. 12.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0326/0004] er fort, wissen, welche Gründe die Regierung hatte, den Redakteur der Presse elf Tage lang in strenge Haft zu setzen, und endlich drittens, warum sie jüngst eine Durchsuchung des Journals Patrie durch die Polizei verordnete? Ich weiß nicht, schließt er, ob die Thatsachen, auf die man mich heute früh aufmerksam machte, gegründet sind; man theilte mir nämlich mit, daß auch Blätter ohne Kaution erscheinen. In diesem Falle wäre die Parteilichkeit und Schwäche der Regierung unverzeihlich. Besonders hierüber gewärtige ich die Antwort der Regierung. Marie, Justizminister und Vater der berüchtigten Nationalwerkstätten, die Proudhon gestern eine Carrikatur des Sozialismus nannte, erwiderte: Die Interpellation betrifft drei Punkte: a) Sequestration der Journale durch den Diktator, b) Polizeibesuch bei der Patrie, c) Arrestation Girardins. Ich werde kurz sein. Was den Polizeieinfall in die Bureaur und Druckerei der Patrie betrifft, so ist er erfunden. Ich habe Erkundigungen eingezogen, die ihn als unwahr schildern. Es bleibt also nur übrig, über die Maßregeln gegen die „Presse“, die Verhaftung ihres Redakteurs und die Suspension der übrigen Blätter Rechenschaft zu geben. Der Minister entwirft nun ein düstres Bild von dem Junisturme; Cavaignac zum Diktator ernannt, habe die Unterdrückung der Journale für nöthig gehalten, dieselbe jetzt tadeln zu wollen, hieße gegen Ihre eigene Erklärung stoßen, welche dem General aussprach, daß er sich wohl um's Vaterland verdient gemacht habe. Nachdem der Minister auf diese Weise an die Logik der Versammlung appellirt, ruft er aus: Man. frägt uns, warum wir jene Blätter noch nicht freigelassen, jetzt, wo jede Gefahr vorüber scheine? Nachgewiesener Maßen trifft die Journalpresse ein großer Theil der Schuld der Junirevolution. Wir haben also die Nothwendigkeit eingesehen, daß Preßgesetze unerläßlich sind. Die betreffenden Entwürfe liegen Ihnen bereits vor. Bis sie votirt sind und der Belagerungsstand aufgehoben ist, glauben wir, von jenen Maßregeln nicht abweichen zu dürfen. Dupont (Dordogone) wünscht zu wissen, ob die Regierung nicht auch Spezialmaßregeln gegen die Provinzialpresse beabsichtige. Es sei ihm zu Ohren gekommen, daß den Mairieämtern der Befehl zugegangen, eine Art Journal über die Journale zu führen? Der Minister antwortet nicht. Besin bestreitet nicht, daß die böse Presse die Revolution hervorgerufen; aber „La Presse“ gehöre zu denen, welche gegen die Barrikaden marschirt wären. Er dringt auf Freilassung. Balette erklärt sich als Abonnent der Presse und sagt, er habe sie jeden Tag fleißig gelesen und bei weitem nicht jene gefährliche Doktrinen gefunden, von denen die Bühne hier wiederhalle. Er will den Belagerungsstand ebenfalls aufgehoben und das Blatt frei wissen. Ihm folgte noch eine Menge von Rednern. Dupont (Büssac) tadelt die Maßregeln der Regierung sehr scharf. Er will die Preßfreiheit als heilig gesichert wissen. Ebenso die persönliche Freiheit. G. Sarrut ruft sogar den Ministern zu: Ich weiß, Ihr habt politische Gefangene zu richten. Wohlan, stellt die Diktatur wieder her, wenn Euch die Preßfreiheit Furcht einjagt! Selbst Victor Hugo predigt gegen den Belagerungstand; selbst ihm dauert er zu lange. Er will kein Provisorium gestatten, wie Marie erklärt. Cavaignac, den dieses Geschrei gegen Diktatur ziemlich verdrießlich macht, besteigt die Bühne und erklärt nach kurzem unbestimmten Vortrage, daß er nach keiner Verlängerung der ihm übertragenen Gewalt trachte. Seine Worte hatten etwas Drohendes. Langlais zog wüthend gegen die Regierung los. Méaulle schlägt eine motivirte Tagesordnung vor. Cavaignac verlangt jedoch eine simple Tagesordnung. Dies geschieht und die Versammlung geht zur Hypothekenbesteuerung über. Die Provisorische Regierung erließ am 19. und 26. April ein Dekret, das eine Steuer von einem Procent auf alle Hypotheken-Kapitalien legte. Lebhafte Klagen erhoben sich aus allen Ecken Frankreichs. Die Petitionen der Kapitalisten überhäuften die Nationalversammlung, und die beiden Repräsentanten Creton und Marchal protestirten gegen diesen Angriff auf das Kapital. Der Finanzausschuß, aus Kapitalisten à la Thiers bestehend, trug auf Abschaffung jenes kommunistischen Dekrets der Provisorischen Regierung an. Goudchaux, der neue Finanzminister, bald die Lücke bemerkend, die diese Abschaffung in der Staatskasse hervorrufen müsse, beeilte sich, ein anderes Dekret vorzulegen, das nicht Ein Procent, sondern nur Ein Fünftel des Zinsertrages aller Hypothekenforderungen verlangt. Dieser neue Gesetzentwurf kam so eben zur Diskussion. Der Finanzausschuß, hinter dieser Steuer einen Anfang zur Incometaxe witternd, widersetzte sich durch sein Organ Corcelle gegen dieselbe. Goudchaux bestieg die Bühne um seinen Entwurf zu vertheidigen. Er that dies aber so plump und so stotternd, daß wir glauben, seinen Sturz prophezeien zu können. Sein heutiges Auftreten ist der Nagel zum Sarge. Er begann mit der Betheuerung seines Demokratismus, die Form der Regierung sei ihm gleich; das Glück der Massen Alles. Er könne sich die Republik auch mit dem Eigenthum denken, darum greife er nicht dasselbe an, sondern nur das Einkommen desselben, und zwar nicht so stark wie die Provisorische Regierung, die Eins vom Hundert forderte, sondern er verlange nur ein Fünftel vom Gesammtzins, d. h. seine Quittung über ein Fünftel müsse jeder Hypothekengläubiger an Zahlungsstatt vom Schuldner annehmen. Auch verlange er diese Steuer nur pro 1848. Der Finanzausschuß zeige zwar große Furcht gegen Einkommensteuer; allein derselbe spanne seine Pferde hinter den Wagen an, während er (Goudchaux) sie vorne anspanne. Diese Grobheit rief einen fürchterlichen Sturm von Lastegrie und Comp. hervor, und verspricht uns morgen glänzende Rache. Die Diskussion wird vertagt und um 6 1/4 Uhr die Sitzung geschlossen. Holland. Maestricht, 31. Juli. Man versichert, daß gestern zu Baeshartelt eine Konferenz des Ministers Lightenveldt mit dem Baron von Scherpenzeel-Heusch und Herrn Schoenmaeckers, Deputirter des Herzogthums Limburg bei der Nationalversammlung zu Frankfurt, stattfand. In dieser Konferenz soll Schoenmaeckers erklärt haben, daß er seine Entlassung besagter Versammlung einreichen wird. Man behauptet, deutsche Bundestruppen würden nach Limburg geschickt. Wir glauben, daß das deutsche Parlament Beschlüsse leicht faßt, aber schwer ausführt. Heute Morgen ließ die Militärbehörde die Rohstoffe wie einen Theil noch nicht ganz zubereiteten Pulvers aus der Fabrik von Madame Loisel zu Houthem wegnehmen. Der Wagen, der die Beute trug, wurde es fortirt von einem Detachement Infanterie und Artillerie. (Journal du Duché de Limbourg.) ‒ Die Handelskammer von Maestricht hat eine Petition an den König von Holland erlassen, deren Hauptinhalt also lautet: „Vor einigen Monaten lief das Gerücht, daß einige Personen intriguirten, um Limburg von Holland durch die deutsche Nationalversammlung trennen zu lassen. Wir stellten Ew. Maj. die aus einer solchen Trennung für die Provinz Limburg überhaupt, und für Maestricht und Venlo speziell hervorgehenden Nachtheilen vor, und baten Sie unsere Interessen bei der Nationalversammlung zu vertheidigen. Nichtsdestoweniger hat die Nationalversammlung vom 19. Juli die Trennung Limburgs von Holland beschlossen. Wir appelliren noch einmal an die Intervention Ew. Maj. Was soll sonst aus Maestricht und Venlo mit ihrer isolirten Lage werden? Der Ruin stände uns unmittelbar bevor.“ Man sieht: Die Handelskammer von Maestricht macht keine patriotischen Phrasen. Sie spricht nur von ihren kommerziellen Interessen. Wenn die Vertreter deutscher Nation, was nach ihren bisherigen Präcedentien nicht zu erwarten steht, energisch auftreten, so steht ihnen nur das eine Uebel bevor, zum Herzogthum Limburg auch Maestricht und Venlo mit in den Kauf nehmen zu müssen. Ungarn. Pesth, 26. Juli. Heute reist von hier eine glänzende Deputation des Landtags nach Innsbruck ab, um dem König die Nothwendigkeit seiner baldigen Herreise vorzustellen. Die Deputation wird dem König darthun, wie eine längere Verschiebung dieser Reise den Verband der österreichischen Monarchie gefährde. Die Nachrichten vom Kriegsschauplatz im Banat lauten noch immer ungünstig für die Ungarn. Der Oberbefehlshaber der ungarischen Streitkräfte, F.-M.-L. Graf Bechtold, hatte einen beinahe viertägigen Kampf mit den Insurgenten bei Földvar, welcher zum Vortheile der Letztern geendet; Graf Bechtold fand es rathsam, sich zurückzuziehen. Die ganze im Felde stehende Macht der Insurgenten schlägt Graf Bechtold in seinem jüngsten Bericht auf 23,000 Mann an, worunter meist Grenzer und andere Soldaten. Die feindlichen Verschanzungen, deren wichtigste strategische Punkte zwischen Morästen gewählt worden sind, hält Graf Bechtold für sehr haltbar. (A. D. Z.) Großbritannien. * London, 1. August. Im Oberhause bemerkte gestern Lord Brougham, daß er vor dem Ende der Session den Zustand Irlands zur Sprache zu bringen wünsche. Im Unterhause wurden verschiedene unbedeutende Gegenstände erledigt. Eine Debatte über die Zuckergesetze nahm den größten Theil der Sitzung fort. Die gestern von Irland eingetroffene Nachricht, daß am Samstag, den 29. Juli, bei Ballingarry auf Boulagh Common ein Zusammentreffen der Polizei mit den Rebellen statt hatte, bestätigt sich. Etwa 50 oder 60 Konstabler zerstreute d. n Haufen der Insurgenten und Smith O'Brien floh zu Roß in der Richtung von Urlingford. Die Truppen rücken jetzt von allen Seiten auf Ballingarry zu und der Aufstand in diesem Theile des Landes ist durchaus unterdrückt. Die Kavallerie und die Polizei setzen den Flüchtigen nach. Ballingarry liegt 77 Meilen von Dublin. Das Gouvernement fährt im Uebrigen fort, seine Maßregeln zu treffen. Verschiedene Theile des Landes, wie Kerry, Westmeath, Süd-Wexford u. s. w. wurden neuerdings als unter dem Zwangs-Akt stehend erklärt. Der Prozeß der verhafteten Herausgeber der „Nation“, des „Felon“ und der „Tribune“, Duffy, Martin und Doherty wird vor die am 8. August beginnenden Assisen kommen. Türkei. Konstautinopel, 19. Juli. Die Pforte hat sich an die Großmächte gewandt, um einen förmlichen Protest gegen den Einfall der Russen. Sie hat indeß unter dem Vorwande mangelnder Instruktionen, überall ausweichende Antwort erhalten. Titoff, der russische Gesandte, hat vorgestern wegen der Wallachei eine starke Note an die Pforte eingereicht. Darüber ist langer Ministerrath abgehalten und heute fortgesetzt worden. Die Note soll von der Pforte namentlich darüber Auskunft verlangen, welche Mittel ihr zu Gebote stehen, falls die Wallachen den Fürsten Bibesco zurückweisen sollten. Ein Korps von 15,000 Albanesen, unter Sadif Pascha's Anführung, hat Befehl erhalten, nach Schumla zu marschiren. Die türkische Flotte wird erst nach dem Bairamsfeste den Bosporus verlassen. Handels-Nachrichten. _ Schiffahrts-Anzeige. Köln, 3. August 1848. Abgefahren: L. Ducoffre nach Duisburg. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich H. Lübbers; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Ch. Königsfeld; nach Andernach und Neuwied B. Schilowski und Cl. Nolbach; nach Koblenz, der Mosel und Saar J. Tillmann; nach der Mosel, Trier und der Saar P. Kohlbecher; nach Mainz Joh. Acker; nach dem Niedermain C. Nees; nach dem Mittel- und Obermain Val. Ebert; nach Heilbronn G. A. Klee; nach Kannstadt und Stuttgart H. Klee; nach Worms und Mannheim Mart. Aulmich. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Kamps Köln Nr. 17 Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Scholwerth Köln Nr. 3 Wasserstand. Köln, am 3. August. Rheinhöhe 7′ 6″ Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 30. Juli. Kath., T. v. Johann Brinkwerth, Mechaniker, Weberstraße. 31. Juli. Friedr., S. v. Jos. Reutinger, Taglöhner, Kranenbaumerhof. ‒ Ant. Hub., S. v. Wilh. Hub. Kürten, Kfm., Johannstraße. ‒ Sib., T. v. Nath. Keller, Kfm, Gereonstraße. ‒ Gottfr., S. v. Joseph Scheidweiler, Taglöhner, Hundegasse. ‒ Marg., T. v. Wilh. Bruchhäußer, Schneider, Wahlgasse. ‒ Christ. Joseph. Ther., T. v. Heinr., Linden, Postwagenmeister, Streitzeuggasse. ‒ Heinr., S. v. Pet. Nattermann, Postillon, Streitzeuggasse. ‒ Anna Maria Christ, T. v. Joh. Anton Schaefer, Brandweinbrenner, Herzogstraße. ‒ Pet. Jos., S. v. Franz Eduard Stamm, Schlossermeister, Petersgäßchen. ‒ Joh. Baptist, S. v. Engelb. Hub. Eren, Schlossergesell, Maximinenstraße. ‒ Eva Francisca Hubert., T. v. Balthasar Jansen, Porzellanarbeiter, Plankgasse. ‒ Sophia Odilia, T. v. Wilh. Dahlbender, Dampfbootheizer, Thurnmarkt. ‒ Jakob, S. v. Jak. Daverkausen, Gärtner, Gereonswall. ‒ Franz Anton, S. v. Philipp Waldeck, Schmied, Schnurgasse. Sterbefälle. 31. Juli. Kath. Goldschmidt, Wwe. Bertram, 70 Jahre alt, Machabäerstraße. ‒ Joh. Heinr. Koch, 6 W. alt, gr. Griechenmarkt. ‒ Aegid. Offizier, Mattenmacher, 37 J alt, verh., gr. Spitzengasse. Bekanntmachung. Nach einer Benachrichtigung des Königlichen Haupt-Post-Amts in Stuttgart, ist die Adresse zu einem am 17. v. M. hier zur Post gegebenen Packete an Wagner in Stuttgart, Sign. J. W. 1200 Thlr Werth., 2 Pfd. schwer, abhanden gekommen, und das Packet nicht zu bestellen. Der unbekannte Absender desselben wird daher aufgefordert, eine neue Adresse anzufertigen und diese, bei Vorzeigung des Auslieferungs-Scheines, dem hiesigen Ober-Post-Amte zu übergeben. Köln, den 2. August 1848 Der Ober-Post-Direktor, Rehfeld. Frische Rheinfische sind zu den billigsten Preisen zu haben bei Joh. Lülsdorff, Lindgasse 21. THE BRUSSELS HERALD AND BRITISH AND CONTINENTAL GAZETTE. On and after Wednesday the 2nd of August 1848, will be published at Brussels the Brussels Herald and British and Continental Gazette with which will be incorporated the Brussels Herald and British Gazette, a newspaper established since 1827, the property in which has been purchased by the Proprietors of this new Journal. Complete arrangements have been made for the receipt (up to the hour of going to Press) of the latest news including every information as to continental funds, railroads and money markets. The Brussels Herald and British and Continental Gazette will thus form for Great Britain and her dependencies an authentic and circumstantial channel of intelligence on every subject affecting international interests. A portion of its columns will be specially devoted to the protection of English Property invested in Foreign undertakings. As this Paper will circulate extensively not merely throughout the Continent but in England and the Colonies, it will form the best medium for Advertisements ever established in this Country, and the Proprietors being desirous of keeping pace with the economic principles of the age have fixed the terms of subscriptions and of advertisements at the lowest possible rates consistent with the efficient production of the Journal. Published at Brussels every Wednesday and Saturday morning. TERMS OF SUBSCRIPTION. (Pand in advance.) Bestellungen auf die in Hannover erscheinenden Vaterlandsblätter des Dr. Schläger nehmen alle Postämter des In-und Auslandes an. Abonnements-Preis 1/4 Jahr 3/4 Thlr. Inserat-Gebühr für die Zeile 8 Pf. Freitag, den 4. August, findet die Verlosung von Tisch und Kleiderschrank Nachmittags 4 Uhr bei Herrn Decker in der Salzgasse Statt. M. Becker. Weberstraße Nro. 18 ‒ sind mehrere Zimmer zu vermiethen. Demokratische Gesellschaft. Versammlung Freitag, den 4. August, Abends 8 Uhr, (im Eiser'schen Saale ausnahmsweise wegen Reparatur des gewöhnlichen Lokals). Zu vermiethen mehrere freundliche Zimmer nebst Keller-Abschluß und Mitgebrauch des Speichers. Kl. Telegraphenstr. N. 6 ‒ Pompier-Kranken-Kasse. Die Mitglieder der Pompier-Kranken-Kasse werden zu einer General-Versammlung auf Sonntag, den 6. d. M., Vormittags 10 Uhr, im Rathhaussaale zu einer Berathung in Betreff der bei dem Bankhause A. Schaafhausen deponirten Kranken-Kassen-Fonds hierdurch ergebenst eingeladen. Köln, den 2. August 1848. Für den Vorstand der Krankenkasse: Der Stadtbaumeister, Harperath. Großes Schützenfest des Junggesellen-Schützenvereins in Deutz. Sonntag, den 20. d. Mts., wird das große Junggesellen-Vogelschießen in Deutz gefeiert. Diejenigen Junggesellen, sowohl Einheimische wie Auswärtige, welche sich noch daran betheiligen wollen, sind höflichst eingeladen, sich bei dem Brudermeister Herrn Joh. Kaebe, Siegburgerstraße Nro. 203 E, oder in unserer General-Versammlung am Sonntag, den 13. d. M., von Nachmittags 3 bis 6 Uhr, im gelben Saale der Mailust zu melden. Das Festprogramm lassen wir später folgen. Für gute Restauration ist bestens gesorgt, dieselbe hat sowohl bei dem Vogelschießen wie auf unsern Schützenbällen und sonstigen Festlichkeiten der Herr Kost aus der Mailust übernommen. Der Vorstand. Unser Geschäftslokal ist jetzt Altenbergerstraße Nro. 17. Meuser u. Comp. Während der Dauer der Assisen täglich table d'hôte zu 12 Sgr. per Couvert incl. 1/2 Flasche guten Wein, und zu jeder Stunde alle der Saison angemessene kalte und warme Speisen à la carte, und billige reine Weine bei Friedrich Knipper im Pfälzerhof, Appellhofs-Platz 17. Der Gerant, Korff. Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 65. Köln, 4. August 1848, S. 0326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz065_1848/4>, abgerufen am 21.11.2024.