Neue Rheinische Zeitung. Nr. 82. Köln, 22. August 1848. Beilage.[Fortsetzung] Eine zweite Arabeske bilden die Angriffe Louis Blancs und Baunes gegen den eben erst vertheilten Bericht über die Juniinsurrektion. Baune erklärte sogar des Repräsentanten Turck Aussagen für reine Verläumdung. Die Versammlung, vor der Heraufbeschwörung des Junigespenstes zitternd, geht rasch zur Tagesordnung über. Endlich die Hauptdiskussion. Die Masse des pariser Kleinhandels hat schon fallirt oder steht am Rande des Bankerotts. Die kleine Bourgeoisie, die den Junisieg entschied, will ihr vergossenes Blut bezahlt haben, sie will Rettung aus ihrer verzweifelten Lage. Rettung vor dem Untergang. Diese Rettung bieten die Concordats amiables. Jeder Kaufmann, der seit dem 24. Februar die Zahlungen eingestellt, kann einen Monat Ausstand vom Handelsgericht erhalten, wenn er nachweist, daß sein Geschäft am 24. Febr. gut stand, daß er nur durch die Stockung fallit geworden. Das Handelsgericht ernennt aus den Gläubigern Kommissare, die Inventar und Bilanz machen und unter deren Aufsicht das Geschäft fortgeführt wird. Auf den Bericht dieser Kommissarien beschließt die Gläubigerversammlung und entscheidet das Handelsgericht über das freiwillige Abfinden. Das ungefähr ist der Inhalt des mit Mühe und Noth von den Kleinbürgern durch den Handelsausschuß gebrachten Entwurfs. Die große Bourgeoisie ist entrüstet. Die Theorie der Concordate einmal zugegeben, ist es nur zu gewiß, daß die bankrutten Krämer ihren großhändlerischen Kreditoren auf freundschaftliche Weise statt der vollen Schuld mit 50, 30, 20, und im günstigsten Falle 5 pCt. abfinden werden. Und die großen Bourgeois haben nicht einmal die Satisfaktion, ihre Schuldner zum Bankrutt, zur kaufmännischen und bürgerlichen Entehrung treiben zu können! Es ist klar, Alle, selbst die noch nicht fallirten, werden sich schleunigst zur "freundschaftlichen Uebereinkunft" hinzudrängen; alle Verbindlichkeiten hören auf verbindlich zu sein, das Vertrauen ist verloren, die Bande der Gesellschaft sind gelöst! Leider aber ist diese momentane Untergrabung des Vertrauens, diese augenblickliche Lösung der gesellschaftlichen Bande der baaren Zahlung das einzige Mittel das noch irgend eine Chance hat, das Vertrauen und die gesellschaftlichen Bande einigermaßen zu flicken. Genug. Die große Bourgeoisie kämpft mit aller Gewalt dagegen an, in ihren Clubs, im Gesetzgebungsausschuß, wo sie siegt, endlich in der Kammer selbst. Sie schreit über Sozialismus, Proudhonismus, über antisoziale Angriffe aufs Eigenthum, sie ist nahe daran, den ehrlichen Pariser Epicier zu den Brigands zu zählen. Vergebens. In der allgemeinen Diskussion setzt sie nichts durch. Der Gegenvorschlag des Gesetzgebungsausschusses fällt trotz Bravards Bravaden; fällt, obwohl der "Sozialist" Considerant dagegen spricht. Dupin aeine versucht noch eine Proposition Rondeaus gegen die kleinbürgerfreundliche Fassung des Handelsausschusses durchzusetzen. Umsonst. Es geht an die Debatte der einzelnen Artikel. Amendements über Amendements kommen ein. Umsonst. Artikel nach Artikel wird angenommen. Da in ihrer höchsten Noth erhebt sich ein neuer Bundesgenosse der großen Bourgeoisie: das Proletariat. An der Porte Saint Denis versammeln sich mehrere Tausend Frauen und Kinder der Insurgenten, um der Versammlung eine Petition für ihre eingesperrten und deportirten Männer, Geliebten und Väter zu überbringen. Ernst und schweigend stellen sie sich in Reihen, um die Boulevards entlang nach dem Revolutionsplatz zu ziehn. Kein Mann, keine Waffe, lauter wehrlose Frauen und Kinder. Das Junigespenst steht plötzlich wieder vor den erschrockenen Augen - das Vaterland ist in Gefahr, die Grundfesten der Republik erbeben, Truppen sammeln sich um das Palais Bourbon, auf den Quais, Pikets werden ausgestellt, die Kammer ist in Belagerungszustand und die zitternden Kleinbürger stürzen versöhnt den großen Bourgeois in die Arme - der letzte, der entscheidende Artikel der Konkordate wird verworfen und damit sind alle früheren Abstimmungen zu nichte gemacht. Die große Bourgoisie hat gesiegt und wenn morgen nicht ein Mittelweg gefunden wird, machen die Kleinbürger en masse bankrutt. Paris, 19. August. Endlich ist der erste Band des großen politischen Romans der Herren Senard und Bauchart erschienen. - Die Linke der Nationalversammlung ist übereingekommen, A. Marrast als Präsident der Nationalversammlung wiederholt zu wählen. - Das wichtigste Tagesereigniß ist unstreitig die plötzliche Auflösung des Generalstabs der hiesigen Nationalgarde. Bisher geschah die Bildung des Generalstabs bekanntlich durch Wahl, auf Spezialbefehl Cavaignac's vom 15. August ist derselbe unmittelbar von ihm selber ernannt worden. In Folge obiger Generalstabs-Reform erläßt heute Changarnier, Generalissimus der hiesigen Nationalgarde, einen Tagesbefehl, der allen Posten-Chefs vorschreibt, sich nach dem Namen und dem Grade desjenigen Generals vor ihm zu erkundigen, von dem ein solcher Befehl ausgeht. - In der Nacht vom 17. zum 18. sind abermals, zu zwei und drei aneinandergeknebelt, 495 Insurgenten aus den Forts nach Havre spedirt worden. Der Moniteur bringt heute ihre Namen. Wir finden darunter nur wenige Deutsche. Zwei Rheinbaiern. - Gestern Abend meldeten die Blätter: Karl Albert habe zu Gunsten seines 26jährigen Sohnes, des Herzogs von Savoyen abgedankt, weil kein Minister den Waffenstillstand habe gegenzeichnen wollen. Karl Albert habe vergebens sich bemüht, ein neues Ministerium zu bilden. Es sei ihm aber überall abschlägige Antwort ertheilt worden und in dieser Verlegenheit habe der Verräther abgedankt. - In den Mairie-Aemtern werden seit gestern wieder bedeutende Massen von scharfen Patronen an die Nationalgarde vertheilt. Großbritannien. * London, 19. Aug. Oberhaus vom 18ten. Lord Brougham beantragt Vorlegung einer Depesche der östereichischen Regierung vom 27. Sept. 1847, in welcher auf Lord Palmerston's Anfrage wegen der sardinischen Angelegenheiten Antwort gegeben wurde. Er behauptet zugleich, Oestreich müsse im Interesse Englands seine Besitzungen in Italien fortbehalten. Die Invasion Karl Albert's in die Lombardei bezeichnet er als Verbrechen Karl Albert sei für Italien eben so ein Fremder, wie der östereichische Kaiser. Was die Mailänder betreffe, so seien die Meisten ganz für Oestreich. L. Brougham bricht in einen wahren Panegyrikus für Oestreich aus, so daß, wenn man ihm Glauben schenkt, es niemals eine bessere Regierung gegeben, als die metternichsche. Dann macht er einen wüthenden Ausfall gegen die Pariser und betheuert, daß er für die übrigen Franzosen viel Achtung habe. Lord Lansdowne hat gegen die verlangte Vorlage nichts einzuwenden und benutzt die Gelegenheit, um England's Verhalten in den italienischen Angelegenheiten in derselben Weise zu rechtfertigen, wie dies Palmerston zuvor im Unterhause gethan. * Dublin, 18. Aug. Gegen Martin, Herausgeber des "Irish Felon", haben die Geschwornen ihr "Schuldig" ausgesprochen. Duffy's Prozeß ist vom Staatsanwalt verschoben worden. Von Thurles schreibt man, daß den Behörden eine Parthie Waffen von den Insurgenten ausgeliefert sei. Die armen Behörden sind aber schlecht mit ihrem Fange zufrieden und meinen, sämmtliche Säbel und Gewehre seien nur eben so viele Stücke altes Eisen, welche wohl für die Rumpelkammer aber nicht für den Krieg paßten. Der Correspondent setzt scherzhaft hinzu: "Die ungehobelten Waffen der Esquimaur und der Südsee-Insulaner sind fürchterlich und ingenids im Vergleich mit den Instrumenten, deren sich "die herrlichste Bauernschaft der Welt" bedienen wollte um ein 40,000 Mann Truppen, die Blüte der britischen Armee von irischem Boden zu vertilgen. Uebrigens ist man den besseren Waffen, die seiner Zeit nach dem Süden Irlands versandt wurden, noch immer nicht auf die Spur gekommen. Es war deren eine bedeutende Menge und man behauptet, daß mehrere Fabrikanten durch die Lieferung derselben reich geworden seien. Man vermuthet, daß die katholische Geistlichkeit, trotz ihrer anscheinenden Bereitwilligkeit die Insurrektion ganz mit unterdrücken zu helfen, doch nicht ganz unschuldig bei dem Verbergen der eigentlichen Kriegsapparate ist und sich nur darauf beschränkt, die schlechtesten und nutzlosesten Waffen auszuliefern. Herr Fitzmaurice, einer der Magistratspersonen die sich jetzt sehr eifrig mit dem Aufsuchen der geflohenen Insurgenten beschäftigen, machte dieser Tage Anstalt in eine Kohlengrube hinabzusteigen, um dort mehrere Flüchtlinge zu arretiren. Einer der Aufseher des Bergwerks erleichterte ihm das gefährliche Durchsuchen der Grube, indem er hintereinander den Schlupfwinkel der armen Flüchtlinge verrieth. Mehrere der Hauptbetheiligten bei dem letzten Insurgententreffen wurden auf diese Weise arretirt. Manche Dörfer und Gehöfte, wo sich viele Schuldige aufhielten, sind von ihren Bewohnern verlassen und stehen leer. Doheny, einer der Anführer, wurde zwei Mal gefangen und entkam jedesmal wieder. Man ist ihm jetzt aber auf's Neue so nah auf den Fersen, daß sein Fall unvermeidlich ist. Gegen Kevin O'Doherty, Mitarbeiter des Irish-Tribune, gegen den man neulich kein Verdikt durchsetzen konnte, ist man jetzt abermals eingeschritten und der Ausgang der Untersuchung scheint sehr zweifelhaft zu werden. Die Nachrichten in Betreff der Aernte bleiben ungünstig. Amerika. * New-York, 5. Aug. Die hiesigen Journale beschäftigen sich fast ausschließlich mit den europäischen Ereignissen. Namentlich erregen die Nachrichten aus Irland und Frankreich das lebhafteste Interesse. Eine telegraphische Depesche meldet, daß auf Cuba eine Revolution ausgebrochen. In den Straßen von Havannah soll es zu einem höchst blutigen Zusammenstoß zwischen den Insurgenten und den Truppen der Regierung gekommen und die Ersteren zur Flucht in die Berge genöthigt worden sein. Mehrere Hunderte sind auf beiden Seiten todt geblieben. Nach Briefen und Journalen aus der Hauptstadt Mexico vom 18. Juli und aus Vera Cruz vom 22. Juli ist es zwischen den Insurgenten und den Regierungstruppen noch zu keiner Entscheidung gekommen. Am 28. Juli werden in Vera Cruz alle amerikanischen Büreaus geschlossen und der General Smith wird mit seinem Stabe den nächsten Tag die Stadt verlassen, so daß dann Mexico von den Amerikanern völlig geräumt ist. Handelsnachrichten. [irrelevantes Material] Schiffahrts-Anzeige. Köln, 20. August 1848. Angekommen: A. L. Müller von Mannheim; L. Lenz und F. C. Schneider von Bamberg. Abgefahren: F. Deiß nach der Saar; J. Linkewitz nach Wesel; Joh. Budberg nach Duisberg. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied Joh. Pera, Jos. Krämer; nach Bingen I. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar G. Weidner; nach der Mosel, Trier und der Saar F. Bayer; nach Mainz Joh. Kiefer; nach dem Niedermain C. Nees; nach dem Mittel- und Obermain Peter Schön; nach Heilbronn C. G. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Klee; nach Worms und Mannheim Seb. Stehlin. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Breynks Köln Nr. 21 Wasserstand. Köln, am 20 August. Rheinhöhe 6' 6" Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 16. August. Johanna Christine Maria, T. v. Mart. Jos. Berretz, ohne Gewerbe, Breitstraße. - Friedrich Heinrich, S. v. Frdr. Heinrich Thormann, Zimmermann, gr. Griechenmarkt. - Marin Jos. Arnold Theod. Franz, S. v. Jos. Franz Trupel, Kfm., Trankgasse. - Georg Andr. August, S. v. Martin Hambach, Gärtner, Kostgasse. - Kath. Hub., T. v. Johann Stemmeler, Viehhändler, Bechergasse. - Heinr., S. v. Hubert Auel, Holzschneider, Löwengasse. - Heinr., S. v. Philipp Clemens, Seilergesell, gr. Griechenmarkt. - Anna Maria Kath., T. v. Joh. Jak. Fasbender, Taglöhner, kl. Griechenmarkt. - Wilh, S. v. Joh. Stauf, Schreinergeselle, Marsilstein. - Elis Christ., T. v. Adolph Wirtz, Zuckerarbeiter, Katharinengraben. - Arnold Math. Hubert, S. v. Franz Jos. Zimmermann, Glockengießer, Marzellenstraße. - 2 unehel. Knaben. 17. August. Karl Ferd., S. v. Georg Ludwig Gafferon, Eisenbahn-Angestellter, Domstraße. - Peter, S. v. Joh. Arnt, Zimmermann, Probsteigasse. - Engelbert, S. v. Joh. Jos. Thill, Schlossermeister, Eigelstein. - Johann Heinr., S. v. Johann Abraham Flanhardt, Bandweber, Apernstraße. - Barbara, T. v. Pet. Rud. Kochen, Kleidermacher, Bothengäßchen. - Anna Joh. Theres., T. v. Joh. Lambert Kempers, Steuermann, Salzgasse. - Ein unehel. Mädchen. Sterbefälle. 16. August. Karl Stein, 5 Tage alt, kl. Griechenmarkt. - Herm. Faßbender, 1 J. 9 M. alt, Zeuggasse. - Kath Neetz, 2 J. 9 M alt, Severinstraße. - Wilh. Wallendahl, ohne Gewerbe, 75 J. alt, verh., Lintgasse. - Elis. Lauterbach, 18 J. alt, unverh., Kämmergasse. 17. August. Gert. Förster, Wwe. Guinbert, 82 J. alt, Ursulakloster. - Heinr. Jos. Brinken, 6 M. alt, Follerstraße. - Wilh. Schmidt, 4 M. alt, Plankgasse. Anna Maria Müngersdof, Wwe. Worringen, 69 J. alt, Minoritenspital. Heirathsankündigungen. 20. August. Heinrich Biandee, Kfm., zu Bonn, und Maria Kath. Koll, Thurnmarkt. - Pet. Arend, Taglöhner, und Anna Maria Gerhards, beide Rächelsgsse. - Ferdinand Bernard Menne, Schreinermeister, Brunostraße, und Anna Maria Katharina Köllen, Perlengraben. - August Wilcke, Kfm, Hosengasse, und Helena Juliana Schwartz, Ursulastraße. - Joh. Phil. Husemann, Wwr., Zuckerarbeiter, Severinstraße, und Gert. Kievernagel, Hermannstraße. - Joh. Karl Berghaus, Unteroffizier im 16 Regiment, früher Blankenheimer Hofkaserne, seit Kurzem zu Meschede, und Maria Louise Pecher, Thieboldsgasse. - Joh. Gerh. Wilh. Albert, Wwr, Bataillonsbüchsenmacher, und Anna Maria Fuchs, beide Blankenheimer Hofkaserne. - Joh. Georg Hettstedt, Kutscher, Weichserhof, und Elis. Kaulen, zu Deutz. - Arnold Bädorf, Cigarrenmacher, und Hubertina Schumacher, beide Perlengraben. - Karl Gottl. Ferd. Koch, Gasarbeiter, und Wilh. Elisabethe Balzer, beide Rachelsgasse. Heirathen. 16. August. Arnold Collect, Zuckerarbeiter, von Lamersdorf, und Maria Adelh. Thünnessen, von hier. - Wilh. Heinr. Pescher, Dachdeckermeister, von Berberg, und Anna Helena Stangier, von Rosbach. - Joh. Riemann, Taglöhner, v. Bedorf, und Anna Christ. Bendel, v. Sinnersdorf. - Jakob Hoefeler, Vergolder, und Adelh. Kolping, beide von hier. 17. August. Peter Gustav Bertram, Dekorationsmaler, von Wermelskirchen, und Anna Kath. Löwenstein, von hier. - Wilh. Jos. Kirchner, Wwr., Schneider, und Anna Marg. Sus. Hamm, beide von hier. - Edm. Silbert Radmacher, Goldarbeiter, von Kaiserswerth, und Anna Maria Clement. Kaiser, von hier. - Pet. Henseler, Steinhauer, von Remagen, und Gertrud Bilstein, von Mülheim. - Joh. Efferen, Schreinergesell, und Agnes Krug, beide von hier - Wilh. Brock, Barbier, und Helena Buschmann, beide von hier. - Gustav Albert Hermann Haacke, Kontroleur beim Proviantamt von Soldin, und Maria Magdalena Adelaide Bogeler, von Saarlouis. Bekanntmachung. Aus Veranlassung, daß vom 21. Juni hujus ab der 5. Dampfwagenzug von Köln nach Bonn Statt um 6 3/4 Uhr um 5 Uhr Nachmittags und der letzte Zug statt um 8 1/2 Uhr um 7 1/2 Uhr Abends abfährt, wird von diesem Tage an a. der 2. Personenzug von Brühl nach Ens-kirchen statt um 7 3/4 Uhr um 6 Uhr Abends, nach Ankunft des fünften Dampfwagenzuges aus Köln und Bonn; b. die Personenpost von Brühl nach Lechenich statt um 8 Uhr um 6 1/4 Uhr Abends abgelassen werden, worauf das korrespondirende und reisende Publikum hierdurch aufmerksam gemacht wird. Die Fahrpost-Gegenstände nach und über Bonn und Koblenz welche bisher mit dem 5. Dampfwagenzug nach Bonn abgesandt wurden, werden nunmehr mit dem 6. Zuge um 7 1/2 Uhr Abends abgesandt und erfolgt deren Annahme in Köln bis 5 Uhr Nachmittags. Die Korrespondenz für die Routen von Brühl nach Enskirchen und Lechenich muß bis 3 1/2 Uhr Nachmittags und für die Route von Bonn nach Koblenz und weiter, wie bisher bis 7 1/2 Uhr Abends hier eingeliefert werden. Letztere geht von hier nach Deutz, und wird von dort nach Ankunft des Berlin-Deutzer Eisenbahnzuges um 8 1/2 Uhr Abends per Reitpost nach Bonn zum Anschluß an die Schnellpost von Koblenz weiterbefördert. Köln, den 19. August 1848. Der Ober-Post-Direktor, Rehfeld. Ein kräftiger Mann sucht während des Morgens Beschäftigung, gleich viel, welche. Bescheid Josephplatz Nro. 2. In der Destillation des J. Drucker in Koblenz kann ein erfahrener Destillateur anhaltende Beschäftigung finden. Briefe werden franco erbeten. Die Leipziger Feuer-Versicherungs-Anstalt versichert alle Mobilar- und Immobilar-Güter, auch Fruchthaufen auf freiem Felde, so wie die Waaren auf der Reise begriffen zu den der Gefahr angemessenen billigst gestellten Prämien-Sätzen. Meine Herren Hülfsagenten, die dem verehrlichen Publikum bereits bekannt, sind stets bereit, Anträge entgegen zu nehmen, um mir solche zur Ausfertigung der Policen einzusenden und über die Bedingungen genügende Auskunft zu ertheilen. Alle Versicherungen bis zu sehr bedeutenden Summen werden durch mich in Vollmacht und im Namen der Anstalt sofort gezeichnet und sind von dem Augenblicke an, wo die Prämie gegen Aushändigung der Police bezahlt ist, in Obligo für die Anstalt. Köln, im August 1848. Der General-Agent der Leipziger Feuer-Versicherungs-Anstalt für die Regierungs-Bezirke Köln und Koblenz Mainone. Ein schöner Mahagoni-Klapptisch zu verkaufen, Blaubach 80. Einladung zum Kränzchen, welches heute Abend 8 Uhr im großen Saale des Deutschen Kaffeehauses unter Leitung des Unterzeichneten Statt findet. Karten zu 10 Sgr. sind zu haben im Lokale des Herrn Franz Stollwerk und bei mir, Sassenhof Nr. 6. Damen frei. Abends ist der Preis erhöht. Franken Sohn. Gerichtlicher Verkauf. Am Mittwoch, den 23. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Waidmarkte zu Köln, verschiedene neue Möbel, als: Tische, Stühle, Kanapees, Kommoden, Schränke, Spiegel, Bettstellen verschiedener Art, Ofen etc. gegen baare Zahlung öffentlich meistbietend versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher Simons. Großes Schützenfest in Deutz. Während diesen Festtagen täglich Tanzmusik in meinem Lokale. I. H. Meist, im Wallfisch in Deutz. Franz-Branntwein zum Einmachen von Früchten, Sternengasse Nr. 9 und 11. Extra frische Häringe, geräucherter Salm, Sardellen bei Veith, Lindgasse Nro. 1. Ein junger Mann, welcher gute Zeugnisse von achtbaren Häusern aufzuweisen hat, sucht eine Komptoir- oder Reisestelle. Die Expedition sagt wer. Heute erhielten wir wieder eine Sendung frischer Austern, welche wir zur Abnahme außer dem Hause sowohl als zum Genusse auf unserer Austernstube hiermit empfehlen. G. Bettger & Comp., kl. Budengasse Nro. 6. Wir zeigen hiermit an, daß wir in Folge bedeutender Nachfrage nach Austern uns schon jetzt entschlossen haben, ein bis zwei Mal per Woche frische Sendungen regelmäßig kommen zu lassen. Die Ankunft der Austern werden wir jedes Mal durch die Zeitung bekannt machen. G. Bettger & Comp., kl. Budengasse Nro. 6. Mehrere Studenten oder Handwerker können billig Kost und Logie haben; Blaubach Nro. 85. Auch sind daselbst zwei Zimmer zu vermiethen. Mailuft in Deutz. Um das Schützenfest zu verherrlichen, sind außer den frisch angestochenen vorzüglichen 1846r Ober-Moselweinen, die große 6/8tel Quartflasche zu 6 und 8 Sgr., auch heute das bairische Lagerbier, ohne Preiserhöhung, in Anbruch genommen. Jeden Abend Illumination. Für gutes Wetter ist bestens gesorgt. An gewisse Unteroffiziere. Nachdem durch Kabinets-Ordre das freundschaftliche "Du" endlich abgeschafft worden, hätten wir erwartet, es beim Militair nie mehr zu hören. Wir haben jedoch mehrfach mit Schaudern beobachtet, in welcher groben Manier, namentlich in Deutz, die Rekruten einexerzirt werden und sehen uns veranlaßt, diese Brutalität öffentlich zu rügen. Gleichzeitig schlagen wir vor, einen Verein zu bilden, welcher die Unteroffiziere, die sich auch nur blos das "Du" erlauben, öffentlich namhaft macht, damit sie mit dem verächtlichen Du betittelt werden, welcher ferner die Unteroffiziere stets im Auge hält, Zeugenaussagen über vorkommende wörtliche oder gar thätliche Mißhandlungen sammelt und mit Kraft darauf wirkt, daß die Soldaten, diese ohnehin so geplagten Leute, in Schutz genommen werden. W. Theater. Dienstag, den 22. August: Alessandro Stradella, große Oper in 3 Akten von Flotow. [Fortsetzung] Eine zweite Arabeske bilden die Angriffe Louis Blancs und Baunes gegen den eben erst vertheilten Bericht über die Juniinsurrektion. Baune erklärte sogar des Repräsentanten Turck Aussagen für reine Verläumdung. Die Versammlung, vor der Heraufbeschwörung des Junigespenstes zitternd, geht rasch zur Tagesordnung über. Endlich die Hauptdiskussion. Die Masse des pariser Kleinhandels hat schon fallirt oder steht am Rande des Bankerotts. Die kleine Bourgeoisie, die den Junisieg entschied, will ihr vergossenes Blut bezahlt haben, sie will Rettung aus ihrer verzweifelten Lage. Rettung vor dem Untergang. Diese Rettung bieten die Concordats amiables. Jeder Kaufmann, der seit dem 24. Februar die Zahlungen eingestellt, kann einen Monat Ausstand vom Handelsgericht erhalten, wenn er nachweist, daß sein Geschäft am 24. Febr. gut stand, daß er nur durch die Stockung fallit geworden. Das Handelsgericht ernennt aus den Gläubigern Kommissare, die Inventar und Bilanz machen und unter deren Aufsicht das Geschäft fortgeführt wird. Auf den Bericht dieser Kommissarien beschließt die Gläubigerversammlung und entscheidet das Handelsgericht über das freiwillige Abfinden. Das ungefähr ist der Inhalt des mit Mühe und Noth von den Kleinbürgern durch den Handelsausschuß gebrachten Entwurfs. Die große Bourgeoisie ist entrüstet. Die Theorie der Concordate einmal zugegeben, ist es nur zu gewiß, daß die bankrutten Krämer ihren großhändlerischen Kreditoren auf freundschaftliche Weise statt der vollen Schuld mit 50, 30, 20, und im günstigsten Falle 5 pCt. abfinden werden. Und die großen Bourgeois haben nicht einmal die Satisfaktion, ihre Schuldner zum Bankrutt, zur kaufmännischen und bürgerlichen Entehrung treiben zu können! Es ist klar, Alle, selbst die noch nicht fallirten, werden sich schleunigst zur „freundschaftlichen Uebereinkunft“ hinzudrängen; alle Verbindlichkeiten hören auf verbindlich zu sein, das Vertrauen ist verloren, die Bande der Gesellschaft sind gelöst! Leider aber ist diese momentane Untergrabung des Vertrauens, diese augenblickliche Lösung der gesellschaftlichen Bande der baaren Zahlung das einzige Mittel das noch irgend eine Chance hat, das Vertrauen und die gesellschaftlichen Bande einigermaßen zu flicken. Genug. Die große Bourgeoisie kämpft mit aller Gewalt dagegen an, in ihren Clubs, im Gesetzgebungsausschuß, wo sie siegt, endlich in der Kammer selbst. Sie schreit über Sozialismus, Proudhonismus, über antisoziale Angriffe aufs Eigenthum, sie ist nahe daran, den ehrlichen Pariser Epicier zu den Brigands zu zählen. Vergebens. In der allgemeinen Diskussion setzt sie nichts durch. Der Gegenvorschlag des Gesetzgebungsausschusses fällt trotz Bravards Bravaden; fällt, obwohl der „Sozialist“ Considerant dagegen spricht. Dupin aîné versucht noch eine Proposition Rondeaus gegen die kleinbürgerfreundliche Fassung des Handelsausschusses durchzusetzen. Umsonst. Es geht an die Debatte der einzelnen Artikel. Amendements über Amendements kommen ein. Umsonst. Artikel nach Artikel wird angenommen. Da in ihrer höchsten Noth erhebt sich ein neuer Bundesgenosse der großen Bourgeoisie: das Proletariat. An der Porte Saint Denis versammeln sich mehrere Tausend Frauen und Kinder der Insurgenten, um der Versammlung eine Petition für ihre eingesperrten und deportirten Männer, Geliebten und Väter zu überbringen. Ernst und schweigend stellen sie sich in Reihen, um die Boulevards entlang nach dem Revolutionsplatz zu ziehn. Kein Mann, keine Waffe, lauter wehrlose Frauen und Kinder. Das Junigespenst steht plötzlich wieder vor den erschrockenen Augen ‒ das Vaterland ist in Gefahr, die Grundfesten der Republik erbeben, Truppen sammeln sich um das Palais Bourbon, auf den Quais, Pikets werden ausgestellt, die Kammer ist in Belagerungszustand und die zitternden Kleinbürger stürzen versöhnt den großen Bourgeois in die Arme ‒ der letzte, der entscheidende Artikel der Konkordate wird verworfen und damit sind alle früheren Abstimmungen zu nichte gemacht. Die große Bourgoisie hat gesiegt und wenn morgen nicht ein Mittelweg gefunden wird, machen die Kleinbürger en masse bankrutt. Paris, 19. August. Endlich ist der erste Band des großen politischen Romans der Herren Senard und Bauchart erschienen. ‒ Die Linke der Nationalversammlung ist übereingekommen, A. Marrast als Präsident der Nationalversammlung wiederholt zu wählen. ‒ Das wichtigste Tagesereigniß ist unstreitig die plötzliche Auflösung des Generalstabs der hiesigen Nationalgarde. Bisher geschah die Bildung des Generalstabs bekanntlich durch Wahl, auf Spezialbefehl Cavaignac's vom 15. August ist derselbe unmittelbar von ihm selber ernannt worden. In Folge obiger Generalstabs-Reform erläßt heute Changarnier, Generalissimus der hiesigen Nationalgarde, einen Tagesbefehl, der allen Posten-Chefs vorschreibt, sich nach dem Namen und dem Grade desjenigen Generals vor ihm zu erkundigen, von dem ein solcher Befehl ausgeht. ‒ In der Nacht vom 17. zum 18. sind abermals, zu zwei und drei aneinandergeknebelt, 495 Insurgenten aus den Forts nach Havre spedirt worden. Der Moniteur bringt heute ihre Namen. Wir finden darunter nur wenige Deutsche. Zwei Rheinbaiern. ‒ Gestern Abend meldeten die Blätter: Karl Albert habe zu Gunsten seines 26jährigen Sohnes, des Herzogs von Savoyen abgedankt, weil kein Minister den Waffenstillstand habe gegenzeichnen wollen. Karl Albert habe vergebens sich bemüht, ein neues Ministerium zu bilden. Es sei ihm aber überall abschlägige Antwort ertheilt worden und in dieser Verlegenheit habe der Verräther abgedankt. ‒ In den Mairie-Aemtern werden seit gestern wieder bedeutende Massen von scharfen Patronen an die Nationalgarde vertheilt. Großbritannien. * London, 19. Aug. Oberhaus vom 18ten. Lord Brougham beantragt Vorlegung einer Depesche der östereichischen Regierung vom 27. Sept. 1847, in welcher auf Lord Palmerston's Anfrage wegen der sardinischen Angelegenheiten Antwort gegeben wurde. Er behauptet zugleich, Oestreich müsse im Interesse Englands seine Besitzungen in Italien fortbehalten. Die Invasion Karl Albert's in die Lombardei bezeichnet er als Verbrechen Karl Albert sei für Italien eben so ein Fremder, wie der östereichische Kaiser. Was die Mailänder betreffe, so seien die Meisten ganz für Oestreich. L. Brougham bricht in einen wahren Panegyrikus für Oestreich aus, so daß, wenn man ihm Glauben schenkt, es niemals eine bessere Regierung gegeben, als die metternichsche. Dann macht er einen wüthenden Ausfall gegen die Pariser und betheuert, daß er für die übrigen Franzosen viel Achtung habe. Lord Lansdowne hat gegen die verlangte Vorlage nichts einzuwenden und benutzt die Gelegenheit, um England's Verhalten in den italienischen Angelegenheiten in derselben Weise zu rechtfertigen, wie dies Palmerston zuvor im Unterhause gethan. * Dublin, 18. Aug. Gegen Martin, Herausgeber des „Irish Felon“, haben die Geschwornen ihr „Schuldig“ ausgesprochen. Duffy's Prozeß ist vom Staatsanwalt verschoben worden. Von Thurles schreibt man, daß den Behörden eine Parthie Waffen von den Insurgenten ausgeliefert sei. Die armen Behörden sind aber schlecht mit ihrem Fange zufrieden und meinen, sämmtliche Säbel und Gewehre seien nur eben so viele Stücke altes Eisen, welche wohl für die Rumpelkammer aber nicht für den Krieg paßten. Der Correspondent setzt scherzhaft hinzu: „Die ungehobelten Waffen der Esquimaur und der Südsee-Insulaner sind fürchterlich und ingenids im Vergleich mit den Instrumenten, deren sich „die herrlichste Bauernschaft der Welt“ bedienen wollte um ein 40,000 Mann Truppen, die Blüte der britischen Armee von irischem Boden zu vertilgen. Uebrigens ist man den besseren Waffen, die seiner Zeit nach dem Süden Irlands versandt wurden, noch immer nicht auf die Spur gekommen. Es war deren eine bedeutende Menge und man behauptet, daß mehrere Fabrikanten durch die Lieferung derselben reich geworden seien. Man vermuthet, daß die katholische Geistlichkeit, trotz ihrer anscheinenden Bereitwilligkeit die Insurrektion ganz mit unterdrücken zu helfen, doch nicht ganz unschuldig bei dem Verbergen der eigentlichen Kriegsapparate ist und sich nur darauf beschränkt, die schlechtesten und nutzlosesten Waffen auszuliefern. Herr Fitzmaurice, einer der Magistratspersonen die sich jetzt sehr eifrig mit dem Aufsuchen der geflohenen Insurgenten beschäftigen, machte dieser Tage Anstalt in eine Kohlengrube hinabzusteigen, um dort mehrere Flüchtlinge zu arretiren. Einer der Aufseher des Bergwerks erleichterte ihm das gefährliche Durchsuchen der Grube, indem er hintereinander den Schlupfwinkel der armen Flüchtlinge verrieth. Mehrere der Hauptbetheiligten bei dem letzten Insurgententreffen wurden auf diese Weise arretirt. Manche Dörfer und Gehöfte, wo sich viele Schuldige aufhielten, sind von ihren Bewohnern verlassen und stehen leer. Doheny, einer der Anführer, wurde zwei Mal gefangen und entkam jedesmal wieder. Man ist ihm jetzt aber auf's Neue so nah auf den Fersen, daß sein Fall unvermeidlich ist. Gegen Kevin O'Doherty, Mitarbeiter des Irish-Tribune, gegen den man neulich kein Verdikt durchsetzen konnte, ist man jetzt abermals eingeschritten und der Ausgang der Untersuchung scheint sehr zweifelhaft zu werden. Die Nachrichten in Betreff der Aernte bleiben ungünstig. Amerika. * New-York, 5. Aug. Die hiesigen Journale beschäftigen sich fast ausschließlich mit den europäischen Ereignissen. Namentlich erregen die Nachrichten aus Irland und Frankreich das lebhafteste Interesse. Eine telegraphische Depesche meldet, daß auf Cuba eine Revolution ausgebrochen. In den Straßen von Havannah soll es zu einem höchst blutigen Zusammenstoß zwischen den Insurgenten und den Truppen der Regierung gekommen und die Ersteren zur Flucht in die Berge genöthigt worden sein. Mehrere Hunderte sind auf beiden Seiten todt geblieben. Nach Briefen und Journalen aus der Hauptstadt Mexico vom 18. Juli und aus Vera Cruz vom 22. Juli ist es zwischen den Insurgenten und den Regierungstruppen noch zu keiner Entscheidung gekommen. Am 28. Juli werden in Vera Cruz alle amerikanischen Büreaus geschlossen und der General Smith wird mit seinem Stabe den nächsten Tag die Stadt verlassen, so daß dann Mexico von den Amerikanern völlig geräumt ist. Handelsnachrichten. [irrelevantes Material] Schiffahrts-Anzeige. Köln, 20. August 1848. Angekommen: A. L. Müller von Mannheim; L. Lenz und F. C. Schneider von Bamberg. Abgefahren: F. Deiß nach der Saar; J. Linkewitz nach Wesel; Joh. Budberg nach Duisberg. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied Joh. Pera, Jos. Krämer; nach Bingen I. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar G. Weidner; nach der Mosel, Trier und der Saar F. Bayer; nach Mainz Joh. Kiefer; nach dem Niedermain C. Nees; nach dem Mittel- und Obermain Peter Schön; nach Heilbronn C. G. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Klee; nach Worms und Mannheim Seb. Stehlin. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Breynks Köln Nr. 21 Wasserstand. Köln, am 20 August. Rheinhöhe 6′ 6″ Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 16. August. Johanna Christine Maria, T. v. Mart. Jos. Berretz, ohne Gewerbe, Breitstraße. ‒ Friedrich Heinrich, S. v. Frdr. Heinrich Thormann, Zimmermann, gr. Griechenmarkt. ‒ Marin Jos. Arnold Theod. Franz, S. v. Jos. Franz Trupel, Kfm., Trankgasse. ‒ Georg Andr. August, S. v. Martin Hambach, Gärtner, Kostgasse. ‒ Kath. Hub., T. v. Johann Stemmeler, Viehhändler, Bechergasse. ‒ Heinr., S. v. Hubert Auel, Holzschneider, Löwengasse. ‒ Heinr., S. v. Philipp Clemens, Seilergesell, gr. Griechenmarkt. ‒ Anna Maria Kath., T. v. Joh. Jak. Fasbender, Taglöhner, kl. Griechenmarkt. ‒ Wilh, S. v. Joh. Stauf, Schreinergeselle, Marsilstein. ‒ Elis Christ., T. v. Adolph Wirtz, Zuckerarbeiter, Katharinengraben. ‒ Arnold Math. Hubert, S. v. Franz Jos. Zimmermann, Glockengießer, Marzellenstraße. ‒ 2 unehel. Knaben. 17. August. Karl Ferd., S. v. Georg Ludwig Gafferon, Eisenbahn-Angestellter, Domstraße. ‒ Peter, S. v. Joh. Arnt, Zimmermann, Probsteigasse. ‒ Engelbert, S. v. Joh. Jos. Thill, Schlossermeister, Eigelstein. ‒ Johann Heinr., S. v. Johann Abraham Flanhardt, Bandweber, Apernstraße. ‒ Barbara, T. v. Pet. Rud. Kochen, Kleidermacher, Bothengäßchen. ‒ Anna Joh. Theres., T. v. Joh. Lambert Kempers, Steuermann, Salzgasse. ‒ Ein unehel. Mädchen. Sterbefälle. 16. August. Karl Stein, 5 Tage alt, kl. Griechenmarkt. ‒ Herm. Faßbender, 1 J. 9 M. alt, Zeuggasse. ‒ Kath Neetz, 2 J. 9 M alt, Severinstraße. ‒ Wilh. Wallendahl, ohne Gewerbe, 75 J. alt, verh., Lintgasse. ‒ Elis. Lauterbach, 18 J. alt, unverh., Kämmergasse. 17. August. Gert. Förster, Wwe. Guinbert, 82 J. alt, Ursulakloster. ‒ Heinr. Jos. Brinken, 6 M. alt, Follerstraße. ‒ Wilh. Schmidt, 4 M. alt, Plankgasse. Anna Maria Müngersdof, Wwe. Worringen, 69 J. alt, Minoritenspital. Heirathsankündigungen. 20. August. Heinrich Biandee, Kfm., zu Bonn, und Maria Kath. Koll, Thurnmarkt. ‒ Pet. Arend, Taglöhner, und Anna Maria Gerhards, beide Rächelsgsse. ‒ Ferdinand Bernard Menne, Schreinermeister, Brunostraße, und Anna Maria Katharina Köllen, Perlengraben. ‒ August Wilcke, Kfm, Hosengasse, und Helena Juliana Schwartz, Ursulastraße. ‒ Joh. Phil. Husemann, Wwr., Zuckerarbeiter, Severinstraße, und Gert. Kievernagel, Hermannstraße. ‒ Joh. Karl Berghaus, Unteroffizier im 16 Regiment, früher Blankenheimer Hofkaserne, seit Kurzem zu Meschede, und Maria Louise Pecher, Thieboldsgasse. ‒ Joh. Gerh. Wilh. Albert, Wwr, Bataillonsbüchsenmacher, und Anna Maria Fuchs, beide Blankenheimer Hofkaserne. ‒ Joh. Georg Hettstedt, Kutscher, Weichserhof, und Elis. Kaulen, zu Deutz. ‒ Arnold Bädorf, Cigarrenmacher, und Hubertina Schumacher, beide Perlengraben. ‒ Karl Gottl. Ferd. Koch, Gasarbeiter, und Wilh. Elisabethe Balzer, beide Rachelsgasse. Heirathen. 16. August. Arnold Collect, Zuckerarbeiter, von Lamersdorf, und Maria Adelh. Thünnessen, von hier. ‒ Wilh. Heinr. Pescher, Dachdeckermeister, von Berberg, und Anna Helena Stangier, von Rosbach. ‒ Joh. Riemann, Taglöhner, v. Bedorf, und Anna Christ. Bendel, v. Sinnersdorf. ‒ Jakob Hoefeler, Vergolder, und Adelh. Kolping, beide von hier. 17. August. Peter Gustav Bertram, Dekorationsmaler, von Wermelskirchen, und Anna Kath. Löwenstein, von hier. ‒ Wilh. Jos. Kirchner, Wwr., Schneider, und Anna Marg. Sus. Hamm, beide von hier. ‒ Edm. Silbert Radmacher, Goldarbeiter, von Kaiserswerth, und Anna Maria Clement. Kaiser, von hier. ‒ Pet. Henseler, Steinhauer, von Remagen, und Gertrud Bilstein, von Mülheim. ‒ Joh. Efferen, Schreinergesell, und Agnes Krug, beide von hier ‒ Wilh. Brock, Barbier, und Helena Buschmann, beide von hier. ‒ Gustav Albert Hermann Haacke, Kontroleur beim Proviantamt von Soldin, und Maria Magdalena Adelaide Bogeler, von Saarlouis. Bekanntmachung. Aus Veranlassung, daß vom 21. Juni hujus ab der 5. Dampfwagenzug von Köln nach Bonn Statt um 6 3/4 Uhr um 5 Uhr Nachmittags und der letzte Zug statt um 8 1/2 Uhr um 7 1/2 Uhr Abends abfährt, wird von diesem Tage an a. der 2. Personenzug von Brühl nach Ens-kirchen statt um 7 3/4 Uhr um 6 Uhr Abends, nach Ankunft des fünften Dampfwagenzuges aus Köln und Bonn; b. die Personenpost von Brühl nach Lechenich statt um 8 Uhr um 6 1/4 Uhr Abends abgelassen werden, worauf das korrespondirende und reisende Publikum hierdurch aufmerksam gemacht wird. Die Fahrpost-Gegenstände nach und über Bonn und Koblenz welche bisher mit dem 5. Dampfwagenzug nach Bonn abgesandt wurden, werden nunmehr mit dem 6. Zuge um 7 1/2 Uhr Abends abgesandt und erfolgt deren Annahme in Köln bis 5 Uhr Nachmittags. Die Korrespondenz für die Routen von Brühl nach Enskirchen und Lechenich muß bis 3 1/2 Uhr Nachmittags und für die Route von Bonn nach Koblenz und weiter, wie bisher bis 7 1/2 Uhr Abends hier eingeliefert werden. Letztere geht von hier nach Deutz, und wird von dort nach Ankunft des Berlin-Deutzer Eisenbahnzuges um 8 1/2 Uhr Abends per Reitpost nach Bonn zum Anschluß an die Schnellpost von Koblenz weiterbefördert. Köln, den 19. August 1848. Der Ober-Post-Direktor, Rehfeld. Ein kräftiger Mann sucht während des Morgens Beschäftigung, gleich viel, welche. Bescheid Josephplatz Nro. 2. In der Destillation des J. Drucker in Koblenz kann ein erfahrener Destillateur anhaltende Beschäftigung finden. Briefe werden franco erbeten. Die Leipziger Feuer-Versicherungs-Anstalt versichert alle Mobilar- und Immobilar-Güter, auch Fruchthaufen auf freiem Felde, so wie die Waaren auf der Reise begriffen zu den der Gefahr angemessenen billigst gestellten Prämien-Sätzen. Meine Herren Hülfsagenten, die dem verehrlichen Publikum bereits bekannt, sind stets bereit, Anträge entgegen zu nehmen, um mir solche zur Ausfertigung der Policen einzusenden und über die Bedingungen genügende Auskunft zu ertheilen. Alle Versicherungen bis zu sehr bedeutenden Summen werden durch mich in Vollmacht und im Namen der Anstalt sofort gezeichnet und sind von dem Augenblicke an, wo die Prämie gegen Aushändigung der Police bezahlt ist, in Obligo für die Anstalt. Köln, im August 1848. Der General-Agent der Leipziger Feuer-Versicherungs-Anstalt für die Regierungs-Bezirke Köln und Koblenz Mainone. Ein schöner Mahagoni-Klapptisch zu verkaufen, Blaubach 80. Einladung zum Kränzchen, welches heute Abend 8 Uhr im großen Saale des Deutschen Kaffeehauses unter Leitung des Unterzeichneten Statt findet. Karten zu 10 Sgr. sind zu haben im Lokale des Herrn Franz Stollwerk und bei mir, Sassenhof Nr. 6. Damen frei. Abends ist der Preis erhöht. Franken Sohn. Gerichtlicher Verkauf. Am Mittwoch, den 23. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Waidmarkte zu Köln, verschiedene neue Möbel, als: Tische, Stühle, Kanapees, Kommoden, Schränke, Spiegel, Bettstellen verschiedener Art, Ofen etc. gegen baare Zahlung öffentlich meistbietend versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher Simons. Großes Schützenfest in Deutz. Während diesen Festtagen täglich Tanzmusik in meinem Lokale. I. H. Meist, im Wallfisch in Deutz. Franz-Branntwein zum Einmachen von Früchten, Sternengasse Nr. 9 und 11. Extra frische Häringe, geräucherter Salm, Sardellen bei Veith, Lindgasse Nro. 1. Ein junger Mann, welcher gute Zeugnisse von achtbaren Häusern aufzuweisen hat, sucht eine Komptoir- oder Reisestelle. Die Expedition sagt wer. Heute erhielten wir wieder eine Sendung frischer Austern, welche wir zur Abnahme außer dem Hause sowohl als zum Genusse auf unserer Austernstube hiermit empfehlen. G. Bettger & Comp., kl. Budengasse Nro. 6. Wir zeigen hiermit an, daß wir in Folge bedeutender Nachfrage nach Austern uns schon jetzt entschlossen haben, ein bis zwei Mal per Woche frische Sendungen regelmäßig kommen zu lassen. Die Ankunft der Austern werden wir jedes Mal durch die Zeitung bekannt machen. G. Bettger & Comp., kl. Budengasse Nro. 6. Mehrere Studenten oder Handwerker können billig Kost und Logie haben; Blaubach Nro. 85. Auch sind daselbst zwei Zimmer zu vermiethen. Mailuft in Deutz. Um das Schützenfest zu verherrlichen, sind außer den frisch angestochenen vorzüglichen 1846r Ober-Moselweinen, die große 6/8tel Quartflasche zu 6 und 8 Sgr., auch heute das bairische Lagerbier, ohne Preiserhöhung, in Anbruch genommen. Jeden Abend Illumination. Für gutes Wetter ist bestens gesorgt. An gewisse Unteroffiziere. Nachdem durch Kabinets-Ordre das freundschaftliche „Du“ endlich abgeschafft worden, hätten wir erwartet, es beim Militair nie mehr zu hören. Wir haben jedoch mehrfach mit Schaudern beobachtet, in welcher groben Manier, namentlich in Deutz, die Rekruten einexerzirt werden und sehen uns veranlaßt, diese Brutalität öffentlich zu rügen. Gleichzeitig schlagen wir vor, einen Verein zu bilden, welcher die Unteroffiziere, die sich auch nur blos das „Du“ erlauben, öffentlich namhaft macht, damit sie mit dem verächtlichen Du betittelt werden, welcher ferner die Unteroffiziere stets im Auge hält, Zeugenaussagen über vorkommende wörtliche oder gar thätliche Mißhandlungen sammelt und mit Kraft darauf wirkt, daß die Soldaten, diese ohnehin so geplagten Leute, in Schutz genommen werden. W. Theater. Dienstag, den 22. August: Alessandro Stradella, große Oper in 3 Akten von Flotow. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div xml:id="ar082b_012" type="jArticle"> <pb facs="#f0002" n="0418"/> <p><ref type="link_fsg">[Fortsetzung]</ref> Eine zweite Arabeske bilden die Angriffe Louis Blancs und Baunes gegen den eben erst vertheilten Bericht über die Juniinsurrektion. Baune erklärte sogar des Repräsentanten Turck Aussagen für reine Verläumdung. Die Versammlung, vor der Heraufbeschwörung des Junigespenstes zitternd, geht rasch zur Tagesordnung über.</p> <p>Endlich die Hauptdiskussion. Die Masse des pariser Kleinhandels hat schon fallirt oder steht am Rande des Bankerotts. Die kleine Bourgeoisie, die den Junisieg entschied, will ihr vergossenes Blut bezahlt haben, sie will Rettung aus ihrer verzweifelten Lage. Rettung vor dem Untergang. Diese Rettung bieten die Concordats amiables.</p> <p>Jeder Kaufmann, der seit dem 24. Februar die Zahlungen eingestellt, kann einen Monat Ausstand vom Handelsgericht erhalten, wenn er nachweist, daß sein Geschäft am 24. Febr. gut stand, daß er nur durch die Stockung fallit geworden. Das Handelsgericht ernennt aus den Gläubigern Kommissare, die Inventar und Bilanz machen und unter deren Aufsicht das Geschäft fortgeführt wird. Auf den Bericht dieser Kommissarien beschließt die Gläubigerversammlung und entscheidet das Handelsgericht über das freiwillige Abfinden.</p> <p>Das ungefähr ist der Inhalt des mit Mühe und Noth von den Kleinbürgern durch den Handelsausschuß gebrachten Entwurfs.</p> <p>Die große Bourgeoisie ist entrüstet. Die Theorie der Concordate einmal zugegeben, ist es nur zu gewiß, daß die bankrutten Krämer ihren großhändlerischen Kreditoren auf freundschaftliche Weise statt der vollen Schuld mit 50, 30, 20, und im günstigsten Falle 5 pCt. abfinden werden. Und die großen Bourgeois haben nicht einmal die Satisfaktion, ihre Schuldner zum Bankrutt, zur kaufmännischen und bürgerlichen Entehrung treiben zu können! Es ist klar, Alle, selbst die noch nicht fallirten, werden sich schleunigst zur „freundschaftlichen Uebereinkunft“ hinzudrängen; alle Verbindlichkeiten hören auf verbindlich zu sein, das Vertrauen ist verloren, die Bande der Gesellschaft sind gelöst!</p> <p>Leider aber ist diese momentane Untergrabung des Vertrauens, diese augenblickliche Lösung der gesellschaftlichen Bande der baaren Zahlung das einzige Mittel das noch irgend eine Chance hat, das Vertrauen und die gesellschaftlichen Bande einigermaßen zu flicken.</p> <p>Genug. Die große Bourgeoisie kämpft mit aller Gewalt dagegen an, in ihren Clubs, im Gesetzgebungsausschuß, wo sie siegt, endlich in der Kammer selbst. Sie schreit über Sozialismus, Proudhonismus, über antisoziale Angriffe aufs Eigenthum, sie ist nahe daran, den ehrlichen Pariser Epicier zu den Brigands zu zählen.</p> <p>Vergebens. In der allgemeinen Diskussion setzt sie nichts durch. Der Gegenvorschlag des Gesetzgebungsausschusses fällt trotz Bravards Bravaden; fällt, obwohl der „Sozialist“ Considerant <hi rendition="#g">dagegen</hi> spricht. Dupin aîné versucht noch eine Proposition Rondeaus gegen die kleinbürgerfreundliche Fassung des Handelsausschusses durchzusetzen. Umsonst. Es geht an die Debatte der einzelnen Artikel. Amendements über Amendements kommen ein. Umsonst. Artikel nach Artikel wird angenommen.</p> <p>Da in ihrer höchsten Noth erhebt sich ein neuer Bundesgenosse der großen Bourgeoisie: das <hi rendition="#g">Proletariat.</hi> </p> <p>An der Porte Saint Denis versammeln sich mehrere Tausend Frauen und Kinder der Insurgenten, um der Versammlung eine Petition für ihre eingesperrten und deportirten Männer, Geliebten und Väter zu überbringen. Ernst und schweigend stellen sie sich in Reihen, um die Boulevards entlang nach dem Revolutionsplatz zu ziehn. Kein Mann, keine Waffe, lauter wehrlose Frauen und Kinder.</p> <p>Das Junigespenst steht plötzlich wieder vor den erschrockenen Augen ‒ das Vaterland ist in Gefahr, die Grundfesten der Republik erbeben, Truppen sammeln sich um das Palais Bourbon, auf den Quais, Pikets werden ausgestellt, die Kammer ist in Belagerungszustand und die zitternden Kleinbürger stürzen versöhnt den großen Bourgeois in die Arme ‒ der letzte, der entscheidende Artikel der Konkordate wird verworfen und damit sind alle früheren Abstimmungen zu nichte gemacht. Die große Bourgoisie hat gesiegt und wenn morgen nicht ein Mittelweg gefunden wird, machen die Kleinbürger en masse bankrutt.</p> </div> <div xml:id="ar082b_013" type="jArticle"> <head>Paris, 19. August.</head> <p>Endlich ist der erste Band des großen politischen Romans der Herren Senard und Bauchart erschienen.</p> <p>‒ Die Linke der Nationalversammlung ist übereingekommen, A. Marrast als Präsident der Nationalversammlung wiederholt zu wählen.</p> <p>‒ Das wichtigste Tagesereigniß ist unstreitig die plötzliche <hi rendition="#g">Auflösung des Generalstabs der hiesigen Nationalgarde.</hi> Bisher geschah die Bildung des Generalstabs bekanntlich durch Wahl, auf Spezialbefehl Cavaignac's vom 15. August ist derselbe unmittelbar von ihm selber ernannt worden.</p> <p>In Folge obiger Generalstabs-Reform erläßt heute Changarnier, Generalissimus der hiesigen Nationalgarde, einen Tagesbefehl, der allen Posten-Chefs vorschreibt, sich nach dem Namen und dem Grade desjenigen Generals vor ihm zu erkundigen, von dem ein solcher Befehl ausgeht.</p> <p>‒ In der Nacht vom 17. zum 18. sind abermals, zu zwei und drei aneinandergeknebelt, 495 Insurgenten aus den Forts nach Havre spedirt worden. Der Moniteur bringt heute ihre Namen. Wir finden darunter nur wenige Deutsche. Zwei Rheinbaiern.</p> <p>‒ Gestern Abend meldeten die Blätter: Karl Albert habe zu Gunsten seines 26jährigen Sohnes, des Herzogs von Savoyen abgedankt, weil kein Minister den Waffenstillstand habe gegenzeichnen wollen. Karl Albert habe vergebens sich bemüht, ein neues Ministerium zu bilden. Es sei ihm aber überall abschlägige Antwort ertheilt worden und in dieser Verlegenheit habe der Verräther abgedankt.</p> <p>‒ In den Mairie-Aemtern werden seit gestern wieder bedeutende Massen von scharfen Patronen an die Nationalgarde vertheilt.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Großbritannien.</head> <div xml:id="ar082b_014" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> London, 19. Aug.</head> <p><hi rendition="#g">Oberhaus</hi> vom 18ten. Lord <hi rendition="#g">Brougham</hi> beantragt Vorlegung einer Depesche der östereichischen Regierung vom 27. Sept. 1847, in welcher auf Lord Palmerston's Anfrage wegen der sardinischen Angelegenheiten Antwort gegeben wurde. Er behauptet zugleich, Oestreich müsse im Interesse Englands seine Besitzungen in Italien fortbehalten. Die Invasion Karl Albert's in die Lombardei bezeichnet er als Verbrechen Karl Albert sei für Italien eben so ein Fremder, wie der östereichische Kaiser. Was die Mailänder betreffe, so seien die Meisten ganz für Oestreich. L. Brougham bricht in einen wahren Panegyrikus für Oestreich aus, so daß, wenn man ihm Glauben schenkt, es niemals eine bessere Regierung gegeben, als die metternichsche. Dann macht er einen wüthenden Ausfall gegen die Pariser und betheuert, daß er für die übrigen Franzosen viel Achtung habe. Lord Lansdowne hat gegen die verlangte Vorlage nichts einzuwenden und benutzt die Gelegenheit, um England's Verhalten in den italienischen Angelegenheiten in derselben Weise zu rechtfertigen, wie dies Palmerston zuvor im Unterhause gethan.</p> </div> <div xml:id="ar082b_015" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Dublin, 18. Aug.</head> <p>Gegen Martin, Herausgeber des „Irish Felon“, haben die Geschwornen ihr „Schuldig“ ausgesprochen. Duffy's Prozeß ist vom Staatsanwalt verschoben worden.</p> <p>Von Thurles schreibt man, daß den Behörden eine Parthie Waffen von den Insurgenten ausgeliefert sei. Die armen Behörden sind aber schlecht mit ihrem Fange zufrieden und meinen, sämmtliche Säbel und Gewehre seien nur eben so viele Stücke altes Eisen, welche wohl für die Rumpelkammer aber nicht für den Krieg paßten. Der Correspondent setzt scherzhaft hinzu: „Die ungehobelten Waffen der Esquimaur und der Südsee-Insulaner sind fürchterlich und ingenids im Vergleich mit den Instrumenten, deren sich „die herrlichste Bauernschaft der Welt“ bedienen wollte um ein 40,000 Mann Truppen, die Blüte der britischen Armee von irischem Boden zu vertilgen.</p> <p>Uebrigens ist man den besseren Waffen, die seiner Zeit nach dem Süden Irlands versandt wurden, noch immer nicht auf die Spur gekommen. Es war deren eine bedeutende Menge und man behauptet, daß mehrere Fabrikanten durch die Lieferung derselben reich geworden seien. Man vermuthet, daß die katholische Geistlichkeit, trotz ihrer anscheinenden Bereitwilligkeit die Insurrektion ganz mit unterdrücken zu helfen, doch nicht ganz unschuldig bei dem Verbergen der eigentlichen Kriegsapparate ist und sich nur darauf beschränkt, die schlechtesten und nutzlosesten Waffen auszuliefern.</p> <p>Herr Fitzmaurice, einer der Magistratspersonen die sich jetzt sehr eifrig mit dem Aufsuchen der geflohenen Insurgenten beschäftigen, machte dieser Tage Anstalt in eine Kohlengrube hinabzusteigen, um dort mehrere Flüchtlinge zu arretiren. Einer der Aufseher des Bergwerks erleichterte ihm das gefährliche Durchsuchen der Grube, indem er hintereinander den Schlupfwinkel der armen Flüchtlinge verrieth. Mehrere der Hauptbetheiligten bei dem letzten Insurgententreffen wurden auf diese Weise arretirt.</p> <p>Manche Dörfer und Gehöfte, wo sich viele Schuldige aufhielten, sind von ihren Bewohnern verlassen und stehen leer.</p> <p>Doheny, einer der Anführer, wurde zwei Mal gefangen und entkam jedesmal wieder. Man ist ihm jetzt aber auf's Neue so nah auf den Fersen, daß sein Fall unvermeidlich ist. Gegen Kevin O'Doherty, Mitarbeiter des Irish-Tribune, gegen den man neulich kein Verdikt durchsetzen konnte, ist man jetzt abermals eingeschritten und der Ausgang der Untersuchung scheint sehr zweifelhaft zu werden. Die Nachrichten in Betreff der Aernte bleiben ungünstig.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Amerika.</head> <div xml:id="ar082b_016" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> New-York, 5. Aug.</head> <p>Die hiesigen Journale beschäftigen sich fast ausschließlich mit den europäischen Ereignissen. Namentlich erregen die Nachrichten aus Irland und Frankreich das lebhafteste Interesse. Eine telegraphische Depesche meldet, daß auf Cuba eine Revolution ausgebrochen. In den Straßen von Havannah soll es zu einem höchst blutigen Zusammenstoß zwischen den Insurgenten und den Truppen der Regierung gekommen und die Ersteren zur Flucht in die Berge genöthigt worden sein. Mehrere Hunderte sind auf beiden Seiten todt geblieben. Nach Briefen und Journalen aus der Hauptstadt Mexico vom 18. Juli und aus Vera Cruz vom 22. Juli ist es zwischen den Insurgenten und den Regierungstruppen noch zu keiner Entscheidung gekommen. Am 28. Juli werden in Vera Cruz alle amerikanischen Büreaus geschlossen und der General Smith wird mit seinem Stabe den nächsten Tag die Stadt verlassen, so daß dann Mexico von den Amerikanern völlig geräumt ist.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Handelsnachrichten.</head> <gap reason="insignificant"/> </div><lb/> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Schiffahrts-Anzeige.</hi> Köln, 20. August 1848.</p> <p><hi rendition="#g">Angekommen:</hi> A. L. Müller von Mannheim; L. Lenz und F. C. Schneider von Bamberg.</p> <p><hi rendition="#g">Abgefahren:</hi> F. Deiß nach der Saar; J. Linkewitz nach Wesel; Joh. Budberg nach Duisberg.</p> <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied Joh. Pera, Jos. Krämer; nach Bingen I. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar G. Weidner; nach der Mosel, Trier und der Saar F. Bayer; nach Mainz Joh. Kiefer; nach dem Niedermain C. Nees; nach dem Mittel- und Obermain Peter Schön; nach Heilbronn C. G. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Klee; nach Worms und Mannheim Seb. Stehlin.</p> <p>Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Breynks Köln Nr. 21<lb/> Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Wilson Köln Nr. 1</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Wasserstand.</hi> </p> <p>Köln, am 20 August. Rheinhöhe 6′ 6″<lb/> Köln, am 21. August. Rheinhöhe 6′ 6″</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Civilstand der Stadt Köln.</hi> </p> <p> <hi rendition="#g">Geburten.</hi> </p> <p>16. August. Johanna Christine Maria, T. v. Mart. Jos. Berretz, ohne Gewerbe, Breitstraße. ‒ Friedrich Heinrich, S. v. Frdr. Heinrich Thormann, Zimmermann, gr. Griechenmarkt. ‒ Marin Jos. Arnold Theod. Franz, S. v. Jos. Franz Trupel, Kfm., Trankgasse. ‒ Georg Andr. August, S. v. Martin Hambach, Gärtner, Kostgasse. ‒ Kath. Hub., T. v. Johann Stemmeler, Viehhändler, Bechergasse. ‒ Heinr., S. v. Hubert Auel, Holzschneider, Löwengasse. ‒ Heinr., S. v. Philipp Clemens, Seilergesell, gr. Griechenmarkt. ‒ Anna Maria Kath., T. v. Joh. Jak. Fasbender, Taglöhner, kl. Griechenmarkt. ‒ Wilh, S. v. Joh. Stauf, Schreinergeselle, Marsilstein. ‒ Elis Christ., T. v. Adolph Wirtz, Zuckerarbeiter, Katharinengraben. ‒ Arnold Math. Hubert, S. v. Franz Jos. Zimmermann, Glockengießer, Marzellenstraße. ‒ 2 unehel. Knaben.</p> <p>17. August. Karl Ferd., S. v. Georg Ludwig Gafferon, Eisenbahn-Angestellter, Domstraße. ‒ Peter, S. v. Joh. Arnt, Zimmermann, Probsteigasse. ‒ Engelbert, S. v. Joh. Jos. Thill, Schlossermeister, Eigelstein. ‒ Johann Heinr., S. v. Johann Abraham Flanhardt, Bandweber, Apernstraße. ‒ Barbara, T. v. Pet. Rud. Kochen, Kleidermacher, Bothengäßchen. ‒ Anna Joh. Theres., T. v. Joh. Lambert Kempers, Steuermann, Salzgasse. ‒ Ein unehel. Mädchen.</p> <p> <hi rendition="#g">Sterbefälle.</hi> </p> <p>16. August. Karl Stein, 5 Tage alt, kl. Griechenmarkt. ‒ Herm. Faßbender, 1 J. 9 M. alt, Zeuggasse. ‒ Kath Neetz, 2 J. 9 M alt, Severinstraße. ‒ Wilh. Wallendahl, ohne Gewerbe, 75 J. alt, verh., Lintgasse. ‒ Elis. Lauterbach, 18 J. alt, unverh., Kämmergasse.</p> <p>17. August. Gert. Förster, Wwe. Guinbert, 82 J. alt, Ursulakloster. ‒ Heinr. Jos. Brinken, 6 M. alt, Follerstraße. ‒ Wilh. Schmidt, 4 M. alt, Plankgasse. Anna Maria Müngersdof, Wwe. Worringen, 69 J. alt, Minoritenspital.</p> <p> <hi rendition="#g">Heirathsankündigungen.</hi> </p> <p>20. August. Heinrich Biandee, Kfm., zu Bonn, und Maria Kath. Koll, Thurnmarkt. ‒ Pet. Arend, Taglöhner, und Anna Maria Gerhards, beide Rächelsgsse. ‒ Ferdinand Bernard Menne, Schreinermeister, Brunostraße, und Anna Maria Katharina Köllen, Perlengraben. ‒ August Wilcke, Kfm, Hosengasse, und Helena Juliana Schwartz, Ursulastraße. ‒ Joh. Phil. Husemann, Wwr., Zuckerarbeiter, Severinstraße, und Gert. Kievernagel, Hermannstraße. ‒ Joh. Karl Berghaus, Unteroffizier im 16 Regiment, früher Blankenheimer Hofkaserne, seit Kurzem zu Meschede, und Maria Louise Pecher, Thieboldsgasse. ‒ Joh. Gerh. Wilh. Albert, Wwr, Bataillonsbüchsenmacher, und Anna Maria Fuchs, beide Blankenheimer Hofkaserne. ‒ Joh. Georg Hettstedt, Kutscher, Weichserhof, und Elis. Kaulen, zu Deutz. ‒ Arnold Bädorf, Cigarrenmacher, und Hubertina Schumacher, beide Perlengraben. ‒ Karl Gottl. Ferd. Koch, Gasarbeiter, und Wilh. Elisabethe Balzer, beide Rachelsgasse.</p> <p> <hi rendition="#g">Heirathen.</hi> </p> <p>16. August. Arnold Collect, Zuckerarbeiter, von Lamersdorf, und Maria Adelh. Thünnessen, von hier. ‒ Wilh. Heinr. Pescher, Dachdeckermeister, von Berberg, und Anna Helena Stangier, von Rosbach. ‒ Joh. Riemann, Taglöhner, v. Bedorf, und Anna Christ. Bendel, v. Sinnersdorf. ‒ Jakob Hoefeler, Vergolder, und Adelh. Kolping, beide von hier.</p> <p>17. August. Peter Gustav Bertram, Dekorationsmaler, von Wermelskirchen, und Anna Kath. Löwenstein, von hier. ‒ Wilh. Jos. Kirchner, Wwr., Schneider, und Anna Marg. Sus. Hamm, beide von hier. ‒ Edm. Silbert Radmacher, Goldarbeiter, von Kaiserswerth, und Anna Maria Clement. Kaiser, von hier. ‒ Pet. Henseler, Steinhauer, von Remagen, und Gertrud Bilstein, von Mülheim. ‒ Joh. Efferen, Schreinergesell, und Agnes Krug, beide von hier ‒ Wilh. Brock, Barbier, und Helena Buschmann, beide von hier. ‒ Gustav Albert Hermann Haacke, Kontroleur beim Proviantamt von Soldin, und Maria Magdalena Adelaide Bogeler, von Saarlouis.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Bekanntmachung.</hi> </p> <p>Aus Veranlassung, daß vom 21. Juni hujus ab der 5. Dampfwagenzug von Köln nach Bonn Statt um 6 3/4 Uhr um 5 Uhr Nachmittags und der letzte Zug statt um 8 1/2 Uhr um 7 1/2 Uhr Abends abfährt, wird von diesem Tage an</p> <p>a. der 2. <hi rendition="#g">Personenzug von Brühl nach Ens-</hi>kirchen statt um 7 3/4 Uhr um 6 Uhr Abends, nach Ankunft des fünften Dampfwagenzuges aus Köln und Bonn;</p> <p>b. die <hi rendition="#g">Personenpost von Brühl nach Lechenich</hi> statt um 8 Uhr um 6 1/4 Uhr Abends abgelassen werden, worauf das korrespondirende und reisende Publikum hierdurch aufmerksam gemacht wird.</p> <p>Die Fahrpost-Gegenstände nach und über Bonn und Koblenz welche bisher mit dem 5. Dampfwagenzug nach Bonn abgesandt wurden, werden nunmehr mit dem 6. Zuge um 7 1/2 Uhr Abends abgesandt und erfolgt deren Annahme in Köln bis 5 Uhr Nachmittags.</p> <p>Die Korrespondenz für die Routen von Brühl nach Enskirchen und Lechenich muß bis 3 1/2 Uhr Nachmittags und für die Route von Bonn nach Koblenz und weiter, wie bisher bis 7 1/2 Uhr Abends hier eingeliefert werden. Letztere geht von hier nach Deutz, und wird von dort nach Ankunft des Berlin-Deutzer Eisenbahnzuges um 8 1/2 Uhr Abends per Reitpost nach Bonn zum Anschluß an die Schnellpost von Koblenz weiterbefördert.</p> <p>Köln, den 19. August 1848.</p> <p>Der Ober-Post-Direktor, <hi rendition="#g">Rehfeld.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein kräftiger Mann sucht während des Morgens Beschäftigung, gleich viel, welche. Bescheid Josephplatz Nro. 2.</p> </div> <div type="jAn"> <p>In der Destillation des J. Drucker in Koblenz kann ein erfahrener Destillateur anhaltende Beschäftigung finden. Briefe werden franco erbeten.</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Die Leipziger Feuer-Versicherungs-Anstalt</hi> versichert alle Mobilar- und Immobilar-Güter, auch Fruchthaufen auf freiem Felde, so wie die Waaren auf der Reise begriffen zu den der Gefahr angemessenen billigst gestellten Prämien-Sätzen. Meine Herren Hülfsagenten, die dem verehrlichen Publikum bereits bekannt, sind stets bereit, Anträge entgegen zu nehmen, um mir solche zur Ausfertigung der Policen einzusenden und über die Bedingungen genügende Auskunft zu ertheilen.</p> <p>Alle Versicherungen bis zu sehr bedeutenden Summen werden durch mich in Vollmacht und im Namen der Anstalt sofort gezeichnet und sind von dem Augenblicke an, wo die Prämie gegen Aushändigung der Police bezahlt ist, in Obligo für die Anstalt.</p> <p>Köln, im August 1848.</p> <p>Der General-Agent der Leipziger Feuer-Versicherungs-Anstalt für die Regierungs-Bezirke Köln und Koblenz <hi rendition="#b">Mainone.</hi> </p> <p>Ein schöner Mahagoni-Klapptisch zu verkaufen, Blaubach 80.</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Einladung</hi> zum <hi rendition="#g">Kränzchen,</hi> welches heute Abend 8 Uhr im großen Saale des <hi rendition="#b">Deutschen Kaffeehauses</hi> unter Leitung des Unterzeichneten Statt findet.</p> <p><hi rendition="#b">Karten zu 10 Sgr.</hi> sind zu haben im Lokale des Herrn Franz Stollwerk und bei mir, Sassenhof Nr. 6.</p> <p> <hi rendition="#b">Damen frei.</hi> </p> <p>Abends ist der Preis erhöht.</p> <p><hi rendition="#b">Franken</hi> Sohn.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Gerichtlicher Verkauf.</hi> </p> <p>Am Mittwoch, den 23. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Waidmarkte zu Köln, verschiedene neue Möbel, als: Tische, Stühle, Kanapees, Kommoden, Schränke, Spiegel, Bettstellen verschiedener Art, Ofen etc. gegen baare Zahlung öffentlich meistbietend versteigert werden.</p> <p>Der Gerichtsvollzieher <hi rendition="#g">Simons.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Großes Schützenfest in Deutz.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Während diesen Festtagen täglich Tanzmusik in meinem Lokale.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">I. H. Meist, im Wallfisch in Deutz.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Franz-Branntwein</hi> zum Einmachen von Früchten, Sternengasse Nr. 9 und 11.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Extra frische Häringe, geräucherter Salm, Sardellen bei Veith, Lindgasse Nro. 1.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein junger Mann, welcher gute Zeugnisse von achtbaren Häusern aufzuweisen hat, sucht eine Komptoir- oder Reisestelle. Die Expedition sagt wer.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Heute erhielten wir wieder eine Sendung frischer <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Austern,</hi></hi> welche wir zur Abnahme außer dem Hause sowohl als zum Genusse auf unserer Austernstube hiermit empfehlen.</p> <p><hi rendition="#b">G. Bettger & Comp.,</hi> kl. Budengasse Nro. 6.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Wir zeigen hiermit an, daß wir in Folge bedeutender Nachfrage nach <hi rendition="#b">Austern</hi> uns schon jetzt entschlossen haben, ein bis zwei Mal per Woche frische Sendungen regelmäßig kommen zu lassen. Die Ankunft der Austern werden wir jedes Mal durch die Zeitung bekannt machen.</p> <p><hi rendition="#b">G. Bettger & Comp.,</hi> kl. Budengasse Nro. 6.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Mehrere Studenten oder Handwerker können billig Kost und Logie haben; Blaubach Nro. 85.</p> <p>Auch sind daselbst zwei Zimmer zu vermiethen.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Mailuft in Deutz.</hi> </p> <p>Um das <hi rendition="#b">Schützenfest zu verherrlichen,</hi> sind außer den frisch angestochenen vorzüglichen <hi rendition="#b">1846r Ober-Moselweinen,</hi> die große 6/8tel Quartflasche zu 6 und 8 Sgr., auch heute das <hi rendition="#b">bairische Lagerbier,</hi> ohne Preiserhöhung, in Anbruch genommen.</p> <p> <hi rendition="#b">Jeden Abend Illumination.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Für gutes Wetter ist bestens gesorgt.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">An gewisse Unteroffiziere.</hi> </p> <p>Nachdem durch Kabinets-Ordre das freundschaftliche „Du“ endlich abgeschafft worden, hätten wir erwartet, es beim Militair nie mehr zu hören. Wir haben jedoch mehrfach mit Schaudern beobachtet, in welcher groben Manier, namentlich in Deutz, die Rekruten einexerzirt werden und sehen uns veranlaßt, diese Brutalität öffentlich zu rügen.</p> <p>Gleichzeitig schlagen wir vor, einen Verein zu bilden, welcher die Unteroffiziere, die sich auch nur blos das „Du“ erlauben, öffentlich namhaft macht, damit sie mit dem verächtlichen Du betittelt werden, welcher ferner die Unteroffiziere stets im Auge hält, Zeugenaussagen über vorkommende wörtliche oder gar thätliche Mißhandlungen sammelt und mit Kraft darauf wirkt, daß die Soldaten, diese ohnehin so geplagten Leute, in Schutz genommen werden. W.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Theater.</hi> </hi> </p> <p>Dienstag, den 22. August: <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Alessandro Stradella,</hi></hi> große Oper in 3 Akten von Flotow.</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0418/0002]
[Fortsetzung] Eine zweite Arabeske bilden die Angriffe Louis Blancs und Baunes gegen den eben erst vertheilten Bericht über die Juniinsurrektion. Baune erklärte sogar des Repräsentanten Turck Aussagen für reine Verläumdung. Die Versammlung, vor der Heraufbeschwörung des Junigespenstes zitternd, geht rasch zur Tagesordnung über.
Endlich die Hauptdiskussion. Die Masse des pariser Kleinhandels hat schon fallirt oder steht am Rande des Bankerotts. Die kleine Bourgeoisie, die den Junisieg entschied, will ihr vergossenes Blut bezahlt haben, sie will Rettung aus ihrer verzweifelten Lage. Rettung vor dem Untergang. Diese Rettung bieten die Concordats amiables.
Jeder Kaufmann, der seit dem 24. Februar die Zahlungen eingestellt, kann einen Monat Ausstand vom Handelsgericht erhalten, wenn er nachweist, daß sein Geschäft am 24. Febr. gut stand, daß er nur durch die Stockung fallit geworden. Das Handelsgericht ernennt aus den Gläubigern Kommissare, die Inventar und Bilanz machen und unter deren Aufsicht das Geschäft fortgeführt wird. Auf den Bericht dieser Kommissarien beschließt die Gläubigerversammlung und entscheidet das Handelsgericht über das freiwillige Abfinden.
Das ungefähr ist der Inhalt des mit Mühe und Noth von den Kleinbürgern durch den Handelsausschuß gebrachten Entwurfs.
Die große Bourgeoisie ist entrüstet. Die Theorie der Concordate einmal zugegeben, ist es nur zu gewiß, daß die bankrutten Krämer ihren großhändlerischen Kreditoren auf freundschaftliche Weise statt der vollen Schuld mit 50, 30, 20, und im günstigsten Falle 5 pCt. abfinden werden. Und die großen Bourgeois haben nicht einmal die Satisfaktion, ihre Schuldner zum Bankrutt, zur kaufmännischen und bürgerlichen Entehrung treiben zu können! Es ist klar, Alle, selbst die noch nicht fallirten, werden sich schleunigst zur „freundschaftlichen Uebereinkunft“ hinzudrängen; alle Verbindlichkeiten hören auf verbindlich zu sein, das Vertrauen ist verloren, die Bande der Gesellschaft sind gelöst!
Leider aber ist diese momentane Untergrabung des Vertrauens, diese augenblickliche Lösung der gesellschaftlichen Bande der baaren Zahlung das einzige Mittel das noch irgend eine Chance hat, das Vertrauen und die gesellschaftlichen Bande einigermaßen zu flicken.
Genug. Die große Bourgeoisie kämpft mit aller Gewalt dagegen an, in ihren Clubs, im Gesetzgebungsausschuß, wo sie siegt, endlich in der Kammer selbst. Sie schreit über Sozialismus, Proudhonismus, über antisoziale Angriffe aufs Eigenthum, sie ist nahe daran, den ehrlichen Pariser Epicier zu den Brigands zu zählen.
Vergebens. In der allgemeinen Diskussion setzt sie nichts durch. Der Gegenvorschlag des Gesetzgebungsausschusses fällt trotz Bravards Bravaden; fällt, obwohl der „Sozialist“ Considerant dagegen spricht. Dupin aîné versucht noch eine Proposition Rondeaus gegen die kleinbürgerfreundliche Fassung des Handelsausschusses durchzusetzen. Umsonst. Es geht an die Debatte der einzelnen Artikel. Amendements über Amendements kommen ein. Umsonst. Artikel nach Artikel wird angenommen.
Da in ihrer höchsten Noth erhebt sich ein neuer Bundesgenosse der großen Bourgeoisie: das Proletariat.
An der Porte Saint Denis versammeln sich mehrere Tausend Frauen und Kinder der Insurgenten, um der Versammlung eine Petition für ihre eingesperrten und deportirten Männer, Geliebten und Väter zu überbringen. Ernst und schweigend stellen sie sich in Reihen, um die Boulevards entlang nach dem Revolutionsplatz zu ziehn. Kein Mann, keine Waffe, lauter wehrlose Frauen und Kinder.
Das Junigespenst steht plötzlich wieder vor den erschrockenen Augen ‒ das Vaterland ist in Gefahr, die Grundfesten der Republik erbeben, Truppen sammeln sich um das Palais Bourbon, auf den Quais, Pikets werden ausgestellt, die Kammer ist in Belagerungszustand und die zitternden Kleinbürger stürzen versöhnt den großen Bourgeois in die Arme ‒ der letzte, der entscheidende Artikel der Konkordate wird verworfen und damit sind alle früheren Abstimmungen zu nichte gemacht. Die große Bourgoisie hat gesiegt und wenn morgen nicht ein Mittelweg gefunden wird, machen die Kleinbürger en masse bankrutt.
Paris, 19. August. Endlich ist der erste Band des großen politischen Romans der Herren Senard und Bauchart erschienen.
‒ Die Linke der Nationalversammlung ist übereingekommen, A. Marrast als Präsident der Nationalversammlung wiederholt zu wählen.
‒ Das wichtigste Tagesereigniß ist unstreitig die plötzliche Auflösung des Generalstabs der hiesigen Nationalgarde. Bisher geschah die Bildung des Generalstabs bekanntlich durch Wahl, auf Spezialbefehl Cavaignac's vom 15. August ist derselbe unmittelbar von ihm selber ernannt worden.
In Folge obiger Generalstabs-Reform erläßt heute Changarnier, Generalissimus der hiesigen Nationalgarde, einen Tagesbefehl, der allen Posten-Chefs vorschreibt, sich nach dem Namen und dem Grade desjenigen Generals vor ihm zu erkundigen, von dem ein solcher Befehl ausgeht.
‒ In der Nacht vom 17. zum 18. sind abermals, zu zwei und drei aneinandergeknebelt, 495 Insurgenten aus den Forts nach Havre spedirt worden. Der Moniteur bringt heute ihre Namen. Wir finden darunter nur wenige Deutsche. Zwei Rheinbaiern.
‒ Gestern Abend meldeten die Blätter: Karl Albert habe zu Gunsten seines 26jährigen Sohnes, des Herzogs von Savoyen abgedankt, weil kein Minister den Waffenstillstand habe gegenzeichnen wollen. Karl Albert habe vergebens sich bemüht, ein neues Ministerium zu bilden. Es sei ihm aber überall abschlägige Antwort ertheilt worden und in dieser Verlegenheit habe der Verräther abgedankt.
‒ In den Mairie-Aemtern werden seit gestern wieder bedeutende Massen von scharfen Patronen an die Nationalgarde vertheilt.
Großbritannien. * London, 19. Aug. Oberhaus vom 18ten. Lord Brougham beantragt Vorlegung einer Depesche der östereichischen Regierung vom 27. Sept. 1847, in welcher auf Lord Palmerston's Anfrage wegen der sardinischen Angelegenheiten Antwort gegeben wurde. Er behauptet zugleich, Oestreich müsse im Interesse Englands seine Besitzungen in Italien fortbehalten. Die Invasion Karl Albert's in die Lombardei bezeichnet er als Verbrechen Karl Albert sei für Italien eben so ein Fremder, wie der östereichische Kaiser. Was die Mailänder betreffe, so seien die Meisten ganz für Oestreich. L. Brougham bricht in einen wahren Panegyrikus für Oestreich aus, so daß, wenn man ihm Glauben schenkt, es niemals eine bessere Regierung gegeben, als die metternichsche. Dann macht er einen wüthenden Ausfall gegen die Pariser und betheuert, daß er für die übrigen Franzosen viel Achtung habe. Lord Lansdowne hat gegen die verlangte Vorlage nichts einzuwenden und benutzt die Gelegenheit, um England's Verhalten in den italienischen Angelegenheiten in derselben Weise zu rechtfertigen, wie dies Palmerston zuvor im Unterhause gethan.
* Dublin, 18. Aug. Gegen Martin, Herausgeber des „Irish Felon“, haben die Geschwornen ihr „Schuldig“ ausgesprochen. Duffy's Prozeß ist vom Staatsanwalt verschoben worden.
Von Thurles schreibt man, daß den Behörden eine Parthie Waffen von den Insurgenten ausgeliefert sei. Die armen Behörden sind aber schlecht mit ihrem Fange zufrieden und meinen, sämmtliche Säbel und Gewehre seien nur eben so viele Stücke altes Eisen, welche wohl für die Rumpelkammer aber nicht für den Krieg paßten. Der Correspondent setzt scherzhaft hinzu: „Die ungehobelten Waffen der Esquimaur und der Südsee-Insulaner sind fürchterlich und ingenids im Vergleich mit den Instrumenten, deren sich „die herrlichste Bauernschaft der Welt“ bedienen wollte um ein 40,000 Mann Truppen, die Blüte der britischen Armee von irischem Boden zu vertilgen.
Uebrigens ist man den besseren Waffen, die seiner Zeit nach dem Süden Irlands versandt wurden, noch immer nicht auf die Spur gekommen. Es war deren eine bedeutende Menge und man behauptet, daß mehrere Fabrikanten durch die Lieferung derselben reich geworden seien. Man vermuthet, daß die katholische Geistlichkeit, trotz ihrer anscheinenden Bereitwilligkeit die Insurrektion ganz mit unterdrücken zu helfen, doch nicht ganz unschuldig bei dem Verbergen der eigentlichen Kriegsapparate ist und sich nur darauf beschränkt, die schlechtesten und nutzlosesten Waffen auszuliefern.
Herr Fitzmaurice, einer der Magistratspersonen die sich jetzt sehr eifrig mit dem Aufsuchen der geflohenen Insurgenten beschäftigen, machte dieser Tage Anstalt in eine Kohlengrube hinabzusteigen, um dort mehrere Flüchtlinge zu arretiren. Einer der Aufseher des Bergwerks erleichterte ihm das gefährliche Durchsuchen der Grube, indem er hintereinander den Schlupfwinkel der armen Flüchtlinge verrieth. Mehrere der Hauptbetheiligten bei dem letzten Insurgententreffen wurden auf diese Weise arretirt.
Manche Dörfer und Gehöfte, wo sich viele Schuldige aufhielten, sind von ihren Bewohnern verlassen und stehen leer.
Doheny, einer der Anführer, wurde zwei Mal gefangen und entkam jedesmal wieder. Man ist ihm jetzt aber auf's Neue so nah auf den Fersen, daß sein Fall unvermeidlich ist. Gegen Kevin O'Doherty, Mitarbeiter des Irish-Tribune, gegen den man neulich kein Verdikt durchsetzen konnte, ist man jetzt abermals eingeschritten und der Ausgang der Untersuchung scheint sehr zweifelhaft zu werden. Die Nachrichten in Betreff der Aernte bleiben ungünstig.
Amerika. * New-York, 5. Aug. Die hiesigen Journale beschäftigen sich fast ausschließlich mit den europäischen Ereignissen. Namentlich erregen die Nachrichten aus Irland und Frankreich das lebhafteste Interesse. Eine telegraphische Depesche meldet, daß auf Cuba eine Revolution ausgebrochen. In den Straßen von Havannah soll es zu einem höchst blutigen Zusammenstoß zwischen den Insurgenten und den Truppen der Regierung gekommen und die Ersteren zur Flucht in die Berge genöthigt worden sein. Mehrere Hunderte sind auf beiden Seiten todt geblieben. Nach Briefen und Journalen aus der Hauptstadt Mexico vom 18. Juli und aus Vera Cruz vom 22. Juli ist es zwischen den Insurgenten und den Regierungstruppen noch zu keiner Entscheidung gekommen. Am 28. Juli werden in Vera Cruz alle amerikanischen Büreaus geschlossen und der General Smith wird mit seinem Stabe den nächsten Tag die Stadt verlassen, so daß dann Mexico von den Amerikanern völlig geräumt ist.
Handelsnachrichten. _
Schiffahrts-Anzeige. Köln, 20. August 1848.
Angekommen: A. L. Müller von Mannheim; L. Lenz und F. C. Schneider von Bamberg.
Abgefahren: F. Deiß nach der Saar; J. Linkewitz nach Wesel; Joh. Budberg nach Duisberg.
In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied Joh. Pera, Jos. Krämer; nach Bingen I. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar G. Weidner; nach der Mosel, Trier und der Saar F. Bayer; nach Mainz Joh. Kiefer; nach dem Niedermain C. Nees; nach dem Mittel- und Obermain Peter Schön; nach Heilbronn C. G. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Klee; nach Worms und Mannheim Seb. Stehlin.
Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Breynks Köln Nr. 21
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Wilson Köln Nr. 1
Wasserstand.
Köln, am 20 August. Rheinhöhe 6′ 6″
Köln, am 21. August. Rheinhöhe 6′ 6″
Civilstand der Stadt Köln.
Geburten.
16. August. Johanna Christine Maria, T. v. Mart. Jos. Berretz, ohne Gewerbe, Breitstraße. ‒ Friedrich Heinrich, S. v. Frdr. Heinrich Thormann, Zimmermann, gr. Griechenmarkt. ‒ Marin Jos. Arnold Theod. Franz, S. v. Jos. Franz Trupel, Kfm., Trankgasse. ‒ Georg Andr. August, S. v. Martin Hambach, Gärtner, Kostgasse. ‒ Kath. Hub., T. v. Johann Stemmeler, Viehhändler, Bechergasse. ‒ Heinr., S. v. Hubert Auel, Holzschneider, Löwengasse. ‒ Heinr., S. v. Philipp Clemens, Seilergesell, gr. Griechenmarkt. ‒ Anna Maria Kath., T. v. Joh. Jak. Fasbender, Taglöhner, kl. Griechenmarkt. ‒ Wilh, S. v. Joh. Stauf, Schreinergeselle, Marsilstein. ‒ Elis Christ., T. v. Adolph Wirtz, Zuckerarbeiter, Katharinengraben. ‒ Arnold Math. Hubert, S. v. Franz Jos. Zimmermann, Glockengießer, Marzellenstraße. ‒ 2 unehel. Knaben.
17. August. Karl Ferd., S. v. Georg Ludwig Gafferon, Eisenbahn-Angestellter, Domstraße. ‒ Peter, S. v. Joh. Arnt, Zimmermann, Probsteigasse. ‒ Engelbert, S. v. Joh. Jos. Thill, Schlossermeister, Eigelstein. ‒ Johann Heinr., S. v. Johann Abraham Flanhardt, Bandweber, Apernstraße. ‒ Barbara, T. v. Pet. Rud. Kochen, Kleidermacher, Bothengäßchen. ‒ Anna Joh. Theres., T. v. Joh. Lambert Kempers, Steuermann, Salzgasse. ‒ Ein unehel. Mädchen.
Sterbefälle.
16. August. Karl Stein, 5 Tage alt, kl. Griechenmarkt. ‒ Herm. Faßbender, 1 J. 9 M. alt, Zeuggasse. ‒ Kath Neetz, 2 J. 9 M alt, Severinstraße. ‒ Wilh. Wallendahl, ohne Gewerbe, 75 J. alt, verh., Lintgasse. ‒ Elis. Lauterbach, 18 J. alt, unverh., Kämmergasse.
17. August. Gert. Förster, Wwe. Guinbert, 82 J. alt, Ursulakloster. ‒ Heinr. Jos. Brinken, 6 M. alt, Follerstraße. ‒ Wilh. Schmidt, 4 M. alt, Plankgasse. Anna Maria Müngersdof, Wwe. Worringen, 69 J. alt, Minoritenspital.
Heirathsankündigungen.
20. August. Heinrich Biandee, Kfm., zu Bonn, und Maria Kath. Koll, Thurnmarkt. ‒ Pet. Arend, Taglöhner, und Anna Maria Gerhards, beide Rächelsgsse. ‒ Ferdinand Bernard Menne, Schreinermeister, Brunostraße, und Anna Maria Katharina Köllen, Perlengraben. ‒ August Wilcke, Kfm, Hosengasse, und Helena Juliana Schwartz, Ursulastraße. ‒ Joh. Phil. Husemann, Wwr., Zuckerarbeiter, Severinstraße, und Gert. Kievernagel, Hermannstraße. ‒ Joh. Karl Berghaus, Unteroffizier im 16 Regiment, früher Blankenheimer Hofkaserne, seit Kurzem zu Meschede, und Maria Louise Pecher, Thieboldsgasse. ‒ Joh. Gerh. Wilh. Albert, Wwr, Bataillonsbüchsenmacher, und Anna Maria Fuchs, beide Blankenheimer Hofkaserne. ‒ Joh. Georg Hettstedt, Kutscher, Weichserhof, und Elis. Kaulen, zu Deutz. ‒ Arnold Bädorf, Cigarrenmacher, und Hubertina Schumacher, beide Perlengraben. ‒ Karl Gottl. Ferd. Koch, Gasarbeiter, und Wilh. Elisabethe Balzer, beide Rachelsgasse.
Heirathen.
16. August. Arnold Collect, Zuckerarbeiter, von Lamersdorf, und Maria Adelh. Thünnessen, von hier. ‒ Wilh. Heinr. Pescher, Dachdeckermeister, von Berberg, und Anna Helena Stangier, von Rosbach. ‒ Joh. Riemann, Taglöhner, v. Bedorf, und Anna Christ. Bendel, v. Sinnersdorf. ‒ Jakob Hoefeler, Vergolder, und Adelh. Kolping, beide von hier.
17. August. Peter Gustav Bertram, Dekorationsmaler, von Wermelskirchen, und Anna Kath. Löwenstein, von hier. ‒ Wilh. Jos. Kirchner, Wwr., Schneider, und Anna Marg. Sus. Hamm, beide von hier. ‒ Edm. Silbert Radmacher, Goldarbeiter, von Kaiserswerth, und Anna Maria Clement. Kaiser, von hier. ‒ Pet. Henseler, Steinhauer, von Remagen, und Gertrud Bilstein, von Mülheim. ‒ Joh. Efferen, Schreinergesell, und Agnes Krug, beide von hier ‒ Wilh. Brock, Barbier, und Helena Buschmann, beide von hier. ‒ Gustav Albert Hermann Haacke, Kontroleur beim Proviantamt von Soldin, und Maria Magdalena Adelaide Bogeler, von Saarlouis.
Bekanntmachung.
Aus Veranlassung, daß vom 21. Juni hujus ab der 5. Dampfwagenzug von Köln nach Bonn Statt um 6 3/4 Uhr um 5 Uhr Nachmittags und der letzte Zug statt um 8 1/2 Uhr um 7 1/2 Uhr Abends abfährt, wird von diesem Tage an
a. der 2. Personenzug von Brühl nach Ens-kirchen statt um 7 3/4 Uhr um 6 Uhr Abends, nach Ankunft des fünften Dampfwagenzuges aus Köln und Bonn;
b. die Personenpost von Brühl nach Lechenich statt um 8 Uhr um 6 1/4 Uhr Abends abgelassen werden, worauf das korrespondirende und reisende Publikum hierdurch aufmerksam gemacht wird.
Die Fahrpost-Gegenstände nach und über Bonn und Koblenz welche bisher mit dem 5. Dampfwagenzug nach Bonn abgesandt wurden, werden nunmehr mit dem 6. Zuge um 7 1/2 Uhr Abends abgesandt und erfolgt deren Annahme in Köln bis 5 Uhr Nachmittags.
Die Korrespondenz für die Routen von Brühl nach Enskirchen und Lechenich muß bis 3 1/2 Uhr Nachmittags und für die Route von Bonn nach Koblenz und weiter, wie bisher bis 7 1/2 Uhr Abends hier eingeliefert werden. Letztere geht von hier nach Deutz, und wird von dort nach Ankunft des Berlin-Deutzer Eisenbahnzuges um 8 1/2 Uhr Abends per Reitpost nach Bonn zum Anschluß an die Schnellpost von Koblenz weiterbefördert.
Köln, den 19. August 1848.
Der Ober-Post-Direktor, Rehfeld.
Ein kräftiger Mann sucht während des Morgens Beschäftigung, gleich viel, welche. Bescheid Josephplatz Nro. 2.
In der Destillation des J. Drucker in Koblenz kann ein erfahrener Destillateur anhaltende Beschäftigung finden. Briefe werden franco erbeten.
Die Leipziger Feuer-Versicherungs-Anstalt versichert alle Mobilar- und Immobilar-Güter, auch Fruchthaufen auf freiem Felde, so wie die Waaren auf der Reise begriffen zu den der Gefahr angemessenen billigst gestellten Prämien-Sätzen. Meine Herren Hülfsagenten, die dem verehrlichen Publikum bereits bekannt, sind stets bereit, Anträge entgegen zu nehmen, um mir solche zur Ausfertigung der Policen einzusenden und über die Bedingungen genügende Auskunft zu ertheilen.
Alle Versicherungen bis zu sehr bedeutenden Summen werden durch mich in Vollmacht und im Namen der Anstalt sofort gezeichnet und sind von dem Augenblicke an, wo die Prämie gegen Aushändigung der Police bezahlt ist, in Obligo für die Anstalt.
Köln, im August 1848.
Der General-Agent der Leipziger Feuer-Versicherungs-Anstalt für die Regierungs-Bezirke Köln und Koblenz Mainone.
Ein schöner Mahagoni-Klapptisch zu verkaufen, Blaubach 80.
Einladung zum Kränzchen, welches heute Abend 8 Uhr im großen Saale des Deutschen Kaffeehauses unter Leitung des Unterzeichneten Statt findet.
Karten zu 10 Sgr. sind zu haben im Lokale des Herrn Franz Stollwerk und bei mir, Sassenhof Nr. 6.
Damen frei.
Abends ist der Preis erhöht.
Franken Sohn.
Gerichtlicher Verkauf.
Am Mittwoch, den 23. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Waidmarkte zu Köln, verschiedene neue Möbel, als: Tische, Stühle, Kanapees, Kommoden, Schränke, Spiegel, Bettstellen verschiedener Art, Ofen etc. gegen baare Zahlung öffentlich meistbietend versteigert werden.
Der Gerichtsvollzieher Simons.
Großes Schützenfest in Deutz.
Während diesen Festtagen täglich Tanzmusik in meinem Lokale.
I. H. Meist, im Wallfisch in Deutz.
Franz-Branntwein zum Einmachen von Früchten, Sternengasse Nr. 9 und 11.
Extra frische Häringe, geräucherter Salm, Sardellen bei Veith, Lindgasse Nro. 1.
Ein junger Mann, welcher gute Zeugnisse von achtbaren Häusern aufzuweisen hat, sucht eine Komptoir- oder Reisestelle. Die Expedition sagt wer.
Heute erhielten wir wieder eine Sendung frischer Austern, welche wir zur Abnahme außer dem Hause sowohl als zum Genusse auf unserer Austernstube hiermit empfehlen.
G. Bettger & Comp., kl. Budengasse Nro. 6.
Wir zeigen hiermit an, daß wir in Folge bedeutender Nachfrage nach Austern uns schon jetzt entschlossen haben, ein bis zwei Mal per Woche frische Sendungen regelmäßig kommen zu lassen. Die Ankunft der Austern werden wir jedes Mal durch die Zeitung bekannt machen.
G. Bettger & Comp., kl. Budengasse Nro. 6.
Mehrere Studenten oder Handwerker können billig Kost und Logie haben; Blaubach Nro. 85.
Auch sind daselbst zwei Zimmer zu vermiethen.
Mailuft in Deutz.
Um das Schützenfest zu verherrlichen, sind außer den frisch angestochenen vorzüglichen 1846r Ober-Moselweinen, die große 6/8tel Quartflasche zu 6 und 8 Sgr., auch heute das bairische Lagerbier, ohne Preiserhöhung, in Anbruch genommen.
Jeden Abend Illumination.
Für gutes Wetter ist bestens gesorgt.
An gewisse Unteroffiziere.
Nachdem durch Kabinets-Ordre das freundschaftliche „Du“ endlich abgeschafft worden, hätten wir erwartet, es beim Militair nie mehr zu hören. Wir haben jedoch mehrfach mit Schaudern beobachtet, in welcher groben Manier, namentlich in Deutz, die Rekruten einexerzirt werden und sehen uns veranlaßt, diese Brutalität öffentlich zu rügen.
Gleichzeitig schlagen wir vor, einen Verein zu bilden, welcher die Unteroffiziere, die sich auch nur blos das „Du“ erlauben, öffentlich namhaft macht, damit sie mit dem verächtlichen Du betittelt werden, welcher ferner die Unteroffiziere stets im Auge hält, Zeugenaussagen über vorkommende wörtliche oder gar thätliche Mißhandlungen sammelt und mit Kraft darauf wirkt, daß die Soldaten, diese ohnehin so geplagten Leute, in Schutz genommen werden. W.
Theater.
Dienstag, den 22. August: Alessandro Stradella, große Oper in 3 Akten von Flotow.
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Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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