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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 101. Köln, 13. September 1848.

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stellte ein Abgeordneter den Antrag: daß jeder Verein monatlich die Hälfte seiner Einnahmen an den Ausschuß einsenden solle. Da sich hierüber eine weitläufige Debatte in Aussicht stellte, so wurde diese Frage auf den andern Morgen vertagt.

Bürger Giolina, Schiffsarzt aus Cincinatti ersuchte die Versammlung, einen Ausschuß zu ernennen, mit dem er einen regelmaßigen Verkehr zwischen den amerikanischen und europäischen Deutschen einleiten konne. Es wurde ihm anheimgestellt, sich hierzu an den Kreisausschuß zu wenden.

Nachdem auf den Abend eine gesellige Zusammenkunft im Pfälzerhofe verabredet worden, Schluß der Sitzung.

Nachmittags 2 Uhr öffentliche Sitzung im Eiserschen Saale.

Schurz, vom demokratischen Verein zu Bonn, berichtet über das rasche Steigen der dortigen Demokraten-Partei, welche anfangs scheinbar gar keinen Boden gehabt habe.

Geisenheimer, vom demokratischen Verein zu Düsseldorf. Gleich nach den Märzereignissen gründete sich ein schnell wachsender demokratischer Verein. Als die Wahlen herankamen, zeigte sich schon die Moglichkeit, mit der zahlreichen Beamten-und Geldherrschaft den Kampf aufzunehmen, und namentlich strömten kurz vor der Wahl die Leute so stark herbei, daß schon in den ersten Stunden der Sieg (auf 80 Wahlmänner 75 keine Demokraten) entschieden war. Nachmittags waren bereits die meisten Gegner zu uns übergegangen. Seitdem ist ein Wendepunkt eingetreten, indem die Reaktion stark wurde. Man gründete nämlich einen konstitutionellen Verein, in welchem sich 25 Offiziere, 3 Prinzen, 3 oder 4 Geistliche, 6 bis 8 Gensdarmen, 20 Steueraufseher zusammenthaten, die ubrigen Bourgeois. Wir haben, hier nicht so entschieden gesiegt, aber haben die Fahne oben gehalten. Man ließ sich in Masse in diesen Verein einschreiben, tampste gegen eine Adresse zu Gunsten der Rechten zu Frankfurt. Hierbei sind wir unterlegen, aber das Resultat war, daß die Mehrzahl der Burger einsah, welcher Verein das Wohl des Volkes wolle. Die Demokraten traten aus dem Konstitutionellen wieder aus, der jetzt langweilig zwischen seinen vier Wanden sitzt. In den letzten Tagen beschäftigten sich die Demokraten mit einer Adresse zu Gunsten Brentano's.

Rockmann, vom Volksklub in Düsseldorf, berichtet; Im demokratischen Vereine zu dort ist nach Wesendonks Wahl eine Erschlaffung eingetreten, welche fremdartige Elemente aufkommen ließ. Da bildeten etwa zwanzig einen neuen Verein, der so schnelle Anerkennung fand, daß er jetzt schon 300 Mitglieder zählt. Uebrigens gehen beide Vereine Hand in Hand.

Imandt aus Crefeld: In Crefeld besteht nur ein unbedeutender Mittelstand, aber eine große Masse Proletarier und reicher Fabrikherren. Die Bourgeoisie jubelte bei den ersten Ereignissen. Man hielt Volksversammlungen, aber dies schien nach der funften Versammlung gefahrlich. Der Vorstand trat ab, und es bildete sich ein constitutioneller Verein, in welchem die inzwischen sehr zahm gewordenen Demagogen Platz nahmen. Da brachte ein unerwartetes Ereigniß einen Umschwung hervor. Die Stadt zählt doppelt so viel Katholiken wie Evangelische. Als die Bourgois den 6. August nicht feiern wollten, fühlten sich die Katholiken beleidigt. Jetzt regten sich die Demokraten. Es wurde ein glänzendes Fest gefeiert und am andern Tage ein demokratischer Verein gebildet. Daneben kann der Arbeiterverein und die 800 Mann zählende Weberinnung in Aufnahme. Alle werden künftig einen gemeinsamen Verein bilden. Der Kampf ist schwierig, indem die Fabrikanten ihre Arbeiter ganz in der Gewalt haben und viele den Clubmitgliedern keine Arbeit geben. Ja man hat den Arbeitern sobald die Bürgerwehr organisirt war, die zwei Monate lang gewahrten höhern Löhne wieder entzogen. Man spricht mit Recht gegen die Volksjustiz, aber gräuliche Ungerechtigkeiten haben erst aufgehort, nachdem einige Fensterscheiben gebrochen waren. Endlich zwingen die Bourgois den Webermeister ihre Gesellen in den constit. Verein zu führen.

Schilly aus Trier. Die Schicksale der dortigen Demokratie unterscheidet sich kaum von dem anderer Vereine. Deshalb berichtet er vorzugsweise über die Feier des 6. August, die der Centralgewalt nicht so sehr galt, als sie eine Demonstration gegen Preußen war. Die Centralgewalt, so wenig sie uns genugen kann, ist aus dem Volke hervorgegangen und deshalb mussen ihr die Fursten gehorchen. Neben dem demokratischen Verein giebt es einen Landwehr-und einen Arbeiterverein. Ersterer ruckte am 6. August an 600 Mann stark aus unter selbst gewählten Fuhrern. Auch diese Leute haben die Faust geballt gegen das Preußenthum und ein Kreutz an der Mutze getragen mit der Aufschrift: "Mit Gott fur ein einiges Deutschland." (Rauschender Beifall und Hoch der Trierschen Landwehr.) Man muß vor Allem auf die Landwehr wirken.

v. Mirbach aus Dortmund: Unser Land gilt als ein guter Boden für den Pumpernickel, als übler Boden für die Demokratie. An der Spitze unserere Burgerwehr trat eine liebenswürdige Reaktion von stark pleristischer Farbung, welche auch zwei Monate lang die Volksversammlungen leitete. Nachdem der Ausschuß sammt seinem "Euer" Prastoene, wie er zu unterschreiben pflegt, bei Menzende einige Unannehmlichkeiten erfahren, wurde er etwas stiller. Unterdessen entstand der Volksverein, der jetzt 40 Mitglieder zahlt, obgleich uns Hr. Hoffken neulich bange machen wollte, indem er erzahlte, die Linke in Frankfurt zähle nur 25 und die 660 starke Rechte hatte kein anderes Mittel, als diese todt zu schlagen. - In Westphalen kommt es vor allem darauf an, die Macht der Geistlichkeit zu brechen.

Becker aus Hamm: Der Arbeiterverein zählt 300 Mitglieder. Neulich war ich bei Rempel in Bielefeld. Ein Bauer kam ins Zimmer und erklärte, er wolle mit Rempel über die Freiheit sprechen. Rempel verwies ihn auf den "Volksfreund," den er herausgiebt und an dem der Bauer sofort Freude fand. Nun fragt der Bauer, ob er auch einmal bei einer großen Gesellschaft, wie er sich ausdrückte, sein dürfte. Rempel erwiederte, heute Abend 7 Uhr sei eine solche, er solle nur bleiben. Er meinte, er konnte bis dahin zurück sein. Um 7 Uhr kam der Mann auf der Eisenbahn zurück und hatte 40 andere Bauern geholt.

Jellinghaus aus Solingen: Unser politischer Klub hat schon viel erlebt trotz seiner Jugend. Anfangs schloß sich die Aristokratie an und stieß damit die Arbeiter von sich und nachher verbot sie denselben, unter Drohung, die Arbeit zu entziehen, die Theilnahme. Das große Mißgeschick haben wir mit den Berliner Wahlen. Wir wählen den geheimen gehorsamsten Finanzrath Hesse, ohne ihn zu kennen und dann den Strumpfwi[unleserliches Material], der uns schrieb, er sei früher Republikaner gewesen, sitze jetzt aber mit Ueberzeugung auf der äußersten Rechte.

Roß aus Crefeld: Bei uns gilt republikanische Gesinnung für ein Verbrechen.

Keirenheim aus Bochum: In der Stadt hat die Demokratie Bedeutung, auf dem Lande aber steht es bei uns schlecht, wo Pfaffen, Adel und Beamte den Bauern so bearbeiten, daß Leute wie Reichensperger gewählt wurden. Gleichwohl sind tüchtige demokratische Elemente im Landvolk und Mosel und Eifel werden stets für die Freiheit des Volks sein. (Der Mosel ein Hoch! im Publikum).

Becker aus Köln: Als die Preßfreiheit durch Hrn. Dumont proklamirt wurde, da war allgemeiner Jubel, da war Alles liberal. Indessen ließen die Heuler nicht lange auf sich warten. Das Zusammentreffen des Kongresses mit dem Domfest ist auf perfide Weise ausgebeutet worden. Wir bauen hier auch an einem Dome, dem Dome der Freiheit. Auch wir sind Werkleute. Möge unser Dom nicht ebenso Ruine werden, wie der auf der Litsch.

Schapper aus Köln: Der Arbeiterverein besteht aus 7000 Mitgliedern. Seine Häupter sitzen im Kerker. Der Verein hat sich an den in [unleserliches Material] Wahlen nicht betheiligt. Gegen den Verein wird furchtbar geheult. Die Verhaftungen schaden ihm nichts. Ein Präsident wird sich immer finden, und man muß 7000 Menschen einkerkern, ehe ein solcher fehlt. Der Verein hat gegen den Handwerkerkongreß in Frankfurt protestirt. Er wirkt unter andern durch die Filialvereine und die Arbeiter-Zeitung, welche auch starken Absatz aufs Land findet. Auf dem Lande ist die Demokratie stark.

Bengel aus Mulheim a. Rh.: Bei uns haben die Lohnlisten, wie in Crefeld, eine Revolution gemacht. Wir haben Gladbach bei der Wahl durchgesetzt.

Als die Berichte somit erschöpft waren, trat Elsner, Deputirter der Vereinbarer zum Domfeste, auf: Ich trete vor Sie in zweideutiger Stellung als Vereinbarer. Aber ich will das wieder gut machen als Mitglied des demokratischen Vereins in Breslau. Das Einzige, was die Berliner Vereinbarer geleistet haben ist, daß sie sich für unverletzlich erklärt haben. In allen Fragen bleibt die Demokratie in der Minorität. Aber die Majorität des Volkes ist für uns. Sehen sie jetzt auf die vielfachen Vorgänge wegen der Huldigungsfeier. Die alte Schmach tritt wieder ein. Jetzt droht uns wieder ein Zweikammersystem, das hoffentlich nicht lange dauern soll. In Schlesien hat das Land viele Bauern zu Abgeordneten gewählt. Diese sitzen im Centrum, stimmen mit uns gegen Feudalwesen, gegen uns in allen andern Fragen. Sonst sind die s. g. "kleinen Leute" in Schlesien demokratisch.

Auf eine Frage aus dem Publikum, wie man sich dem Feste gegenüber benehmen solle, wird aus dem Publikum geantwortet: man solle nichts dagegen thun, namentlich nichts gegen Persönlichkeiten.

Kinkel aus Bonn: Das Schlechste ist die Sonderbündelei. Deshalb hüte man sich vor Sonderbunds-Republickchen, die gleich sonderbundlerische Vendeen auf der andern Seite hervorrufen würden. Man warte bis die Gesammt-Republik reif ist.

Wolff aus Köln: Vom jetzigen Frankreich ist nichts für uns zu hoffen. Dort muß erst eine neue Revolution siegen. Das heutige Domfest hat nichts mit Deutschlands Einheit zu thun, das ist eine Kölner Geldsacksfrage. Die Kölner haben ganz Recht.

Giolina aus Cinncinati: Die deutschen Demokraten in Amerika geben den Ausschlag bei der Präsidentenfrage. Amerikas Freiheit beruht auf der Trennung von Kirche und Staat und auf den Proletariern.

Engels aus Köln: Der Charakterzug der Rheinlande ist Haß gegen das Beamten-und Stockpreußenthum; diese Gesinnung wird hoffentlich fortdauern.

Sitzung am 14. August, Morgens 10 Uhr.

Tagesordnung: Beschaffung der Geldmittel.

Auf die Bemerkung eines westphalischen Abgeordneten, daß mehrere Vereine in Westphalen bereits Beiträge an die Kreiskasse in Bielefeld abgeführt, wurde die Frage über die Zulassung der Westphalen wiederaufgegriffen und zur Berathung gestellt. Nach längern Debatten, worin die westph. Abgeordneten sich für den Anschluß an die Rheinprovinz aussprachen, vorausgesetzt, daß die übrigen westph. Vereine nicht widersprächen, wurden 2 Anträge zur Abstimmung gebracht:

1. Der hier versammelte Rheinisch-Westphälische Demokratenkongreß erklärt, daß der Beschluß des exekutiren Centralausschusses in Berlin, wodurch Rheinland und Westphalen getrennt sind, dem Frankfurter Beschlüsse widerspricht und daß es im Interesse der Demokratie liegt, daß beide vereint bleiben.

2. Der rheinische Demokratenkongreß so wie die hier anwesenden Abgeordneten aus Westphalen drücken den Wunsch aus, daß es bei dem Frankfurter Beschlusse verbleibe, indem es im Interesse der Demokraten liegt, daß Rheinland und Westphalen nicht getrennt werden.

Die Mehrzahl war für die 2. Fassung. Als nun zur Geldfrage selbst geschritten wurde, sprach sich von vornherein die Mehrzahl gegen den früher schon gestellten Antrag, die Hälfte der Vereinseinnahmen auszuliefern, aus. Es wurde besonders geltend gemacht, daß dieses die Vereine zu stark drücken würde, da meistens kaum die Ausgaben durch die gewöhnlichen Einnahmen gedeckt werden, und deshalb vorgeschlagen, nur den Ertrag einer Sammlung freiwilliger Beiträge zur Kreiskasse einzusenden.

(Schluß folgt).

Civilstand der Stadt Köln.

Geburten.

Den 8. Cath., T. v. Wilh. Heinr. Pütz, Schreinermeister, Hosengasse.

Den 9. Cath., T. v. Nicol. Himmel, Kammacher, Schartg. - Reg., T. v. Heinrich Nolden, Schiffzieher, Kostg. - Sophia, T. v. Thom. Urbach, Karrenschieber, Follerstr. - Cath., T. v. Servat. Bergs, Tagl., gr. Spitzeng. - Anna Maria Henr., T. v. Ant. Curis, Kleiderm., Mühlenbach. - Zwei unehel. Knaben.

Sterbefälle.

Anton Krudwig, Gastw., 38 J. alt, verh. gr. Sandkaul. - Carl Hub. Adolph Hack, 4 J. 2 M. alt, Bechergasse.

Heirathen.

Den 8. Pet. Jos. Walber, Bedienter, v. Gemünd, und Maria Hel. Schröder v. Medebach.

Den 9. Theod. Küpper, Nagelsch. v. Brühl, mit Soph. Hammermann v. Fischenich.

Anzeigen.

Schifffahrts-Anzeige.

Köln, 12. September 1848.

Angekommen: Fr Kühnle und H. Bechert von Heilbronn. Kapt. Willms von Rotterdam mit 5324 St. Kapt. Baumann von Amsterdam mit 4517 Ctr.

Abgefahren: L. Tillmann nach Koblenz: M. J. Deis nach der Saar. Jac. Schaaf nach Wesel.

In Ladung: Nach Antwerpen G. Verwaayen. Nach Rotterdam W. Hagewegh. Nach Ruhrort bis Emmerich H. Lübbers. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr I. Budberg. Nach Andernach und Neuwied H. Schumacher, B. Schilowski. Nach Koblenz, der Mosel und der Saar L. Tillmann. Nach der Mosel, und Trier und der Saar M. J. Deiß. Nach Bingen Nach Mainz J. Hirschmann. Nach dem Niedermain Geb. Schulz. Nach dem Mittel-und Obermain F C Schneider. Nach Worms und Mannheim Wb. W. Dunk. Nach Heilbronn G. Goob. Nach Kannstadt und Stuttgardt L. Bühler. Ferner nach Rotterdam Capt Demmer Köln Nr. 25.
Ferner nach Amsterdam Capt Scholwerth, Nr. 3
Ferner nach Stettin Capt Range, Bark "Fortschritt."

Rheinhöhe am 12. Sept. 6' 2"

Erwiederung auf die gestrige Aufforderung.

Wir finden den Protest für ganz gerecht, und zur weiteren Besprechung laden wir sämmtliche Metzger heute Mittwoch den 13. d. M., bei Hrn. Jüsgen, Hochstraße, zur General-Versammlung ein, um sich zahlreich präzis Abends 6 Uhr einzufinden,

Die Kommission der Metzger.

Bekanntmachung.

In hiesiger Packkammer lagert seit einiger Zeit ein Paket sign. B. 103 13 Wesel; 4 Pfd. schwer, ohne Adresse.

Der Absender wird davon hierdurch mit der Aufforderung benachrichtiger: die Adresse an das hiesige Ober-Post-Amt oder an die Post-Anstalt des Aufgabe-Orts, baldigst abzugeben.

Köln, den 9. September 1848.

Der Ober-Post-Direktor, Rehfeldt

Für franz. Handelscorrespondenz eröffnete ich Montag den 11. d. Mts. einen Cursus.

J. Lehwest, Lehrer, Hohestraße Nr. 104.

Bei W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr. 24) ist zu haben:

Die Weissagung

des

97 jährigen Benediktiner Mönchs

Paola

in seiner Todesstunde.

Aufgezeichnet von seinem Beichtvater dem Pater Clemens.

Dritte Auflage.

Preis 6 Pf.

Dieses Schriftchen hat schon 3 Auflagen erlebt (jede von 2000 Exempl.), und ist vorzüglich wegen der vielen eingetroffenen Vorhersagungen um so mehr zu empfehlen.

Wer möchte es läugnen, daß wir in einer großen Zeit leben. Ein eigenthümlicher revolutionärer Geist durchzieht fast ganz Europa von Westen nach Osten, überall Aufruhr und Empörung. Auf allen Punkten hat die von Gott eingesetzte Ordnung aufgehört und mit bangem Zagen sieht der wohlgesinnte, der gottesfürchtige Mann in die Zukunft, da er jeden Augenblick fürchtet, den Zorn des Allmächtigen über die verdorbenen Menschen hereinbrechen zu sehen. In solcher Zeit der tiefsten Bekümmerniß muß es gewiß jedem gottesfürchtigen Herzen wohlthuend sein, aus dem Munde eines wahrhaft formmen Mönchs in seiner Sterbestunde, die ihm von den Engeln des Herrn eingegebenen Worte der Prophezeihung zu vernehmen. Der Herr unser Gott scheint die Gottlosen und Pflichtvergessenen schwer züchtigen zu wollen, ehe er sie auf den Weg des Lichts zurückführt.

Im Verlage von W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr. 24 in Köln) ist erschienen:

Der fromme Christ

im

Gebete und in der Unterhaltung

mit

Gott.

Ein vollständiges Gebet-und Andachtsbuch

für

katholischen Christen.

Mit einer erbauenden Vorrede

von

einem katholischen Geistlichen.

Mit hochwürdiger erzbischöflicher Approbation

Preisinschönem farbigenTitel15 Sgr.
PreisinbronzirtemTitel10 Sgr.
Preisinschwarz. DruckTitel7 1/2 Sgr.

Dieses Gebetbuch hat besonders viel Anklang gefunden, und da die hochwürdigste Geistlichkeit Westphalens dasselbe mit einem passenden Vorwort ausgestattet hat, so verdient dieses Buch besonders empfohlen zu werden, zumal dem betenden Christ dadurch manche heilsame Lehre und Ermahnung geboten wird, seinen Gott und Herrn im Geiste und in der Demuth anzubeten, sich von irdischen Gedanken zu entfernen, und den wahren Weg des Heils, vorzüglich aber Trost und Linderung zu finden in diesen so gewitterschweren und unruhigen Zeiten. Moge der Inhalt in dem Herzen eines jeden römisch-katholischen Christen eine gute Aufnahme finden, alsdann ist der Verfasser auf's beste belohnt.

Hr. Rolinger, Lehrer in Lüttich, rue de la regence Nr. 18, wünscht einige junge Leute in Kost und Unterricht zu nehmen.

Gebrauchte Dachziegeln und Laien

werden zu kaufen gesucht, die Expedition sagt wo.

Freie Volksblätter.

Die "Freien Volksblätter" erfreuen sich, als erste Früchte der Revolution, bis jetzt eines fünfmonatlichen Bestehens. - Sie haben offen gekämpft für die Sache der Demokratie, für die des Volkes, in dem Streben nach einer Befestigung der verheißenen breitesten demokratischen Basis.

Nachdem dieser Satz von der einen Seite eine Lüge, von der andern nichts als eine leere Phrase geworden, steht uns die Reaktion der Throne drohender gegenüber, als vor dem 18. und 19. März. - Allerdings ist es zur Wahrheit geworden, daß man dem Volke die errungene Freiheit vorenthalten will, daß man seine Souveränität verhöhnt; - und obgleich ein Ministerium nach dem andern zum Sturze gekommen, greift man, hartnäckig genug, wieder von neuem zu Männern, die allerdings das Vertrauen der Regierung, aber nicht das des Volkes besitzen. - Es geht daraus hervor, daß die bisherigen Minister nicht Männer des Volkes, sondern Organe des Thrones waren. In einer Monarchie aber, die nicht auf freie Institutionen begründet ist, deren Stützen nicht im Sinne der Wahrheit im Herzen des Volkes wurzeln, stehen die Interessen der Regierung denen des Volkes schnurstracks entgegen; das beweisen alle Revolutionen. Es waren die bisherigen Ministerien demnach volksfeindlicher Natur!

Bei dieser Sachlage bleibt uns nichts Anderes übrig, als dem volksfeindlichen Streben von dieser Seite, das Streben nach äußerster Freiheit entgegenzusetzen. Wir wollen demnach den Kampf, mit der Wahrheit gewappnet, der Lüge gegenüber von neuem beginnen; wir wollen zunächst, als Mitglieder des preußischen Staates, in unserm Kreise zu wirken suchen, indem wir nur in der Befreiung der einzelnen deutschen Staaten eine Einigung Deutschlands für möglich halten und eine deutsche Centralgewalt so lange ohnmächtig sein wird, bis die Macht der Fürsten gebrochen. Dies ist die Richtung, die unsere Blätter bis jetzt verfolgt haben, die sie mit neuer Kraft verfolgen werden und bitten wir unsere Freunde uns in diesem Streben zu unterstützen.

Köln, im September 1848.

Die Redaktion,Bernh. Dietz.

Die Blätter werden vom 1. Oktober an in Köln erscheinen, wodurch etwa vorgekommene Unregelmäßigkeiten in der Versendung aufhören.

Briefe bittet man schon jetzt dahin zu adressiren.

Für Köln und Mülheim beträgt der Pränumerationspreis 15 Sgr., auswärts durch die Postanstalten bezogen jetzt nur 18 1/4 Sgr. - Insertionsgebühren die Zeile 1 Sgr.

Zu zahlreichem Abonnement wird freundlich eingeladen.

Im Verlage von W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr.24 in Köln) ist erschienen:

Der

Gang nach Golgatha oder der heil. Kreuzweg.

Unter diesem Titel ist das heilige Abendmahl und der ganze Leidensweg Christi in 14 bildlichen Darstellungen vorgestellt; aber auch ist jedem Bildnisse eine passende und erbauende Schrift beigefügt, die auch das verstockteste Herz zur Neue antreiben muß, wenn er hier betrachtet, was der Heiland, unser göttlicher Erlöser ihm zu Liebe gelitten hat.

Groß Plakat auf Schreibpapier 2 1/2 Sgr. auf seinem Berlinpapier 2 Sgr

Bei W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr. 24) ist zu haben:

Das von Sr. erzbischöfischen Gnaden, Johannes v. Geissel angeordnete Gebet, mit einem Anhange:

Gebet und Anliegen

in der jetzt so hart bedrängten Zeit und

Kriegsgefahren.

Um kurz dieses so ansprechende Gebet zu empfehlen, bedarf es nur der Anzeige, daß bereits eine Auflage von 73,000 Exempl. in kurzer Zeit vergriffen wurde.

Aufforderung.

Wer von dem verstorbenen Kunst-Conservator, Herrn Christ. Geerling, Gelder, Kunst-oder andere Gegenstände in Händen, oder irgend eine Verpflichtung gegen dessen Erbmasse zu erfüllen, oder Ansprüche an dessen Masse zu machen hat, wende sich an den unterzeichneten Bevollmächtigten der Geschwister und Geschwisterkinder des Verstorbenen.

Köln, den 11. September 1848.

Pet. Steph Riphahn.

Gr. Sandkaul Nr. 26.

Gerichtlicher Verkauf.

Am 15. September 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Waidmarkte zu Köln, ein Wagen, Tische, Stühle, ein Sopha etc. gegen baare Zahlung öffentlich meistbietend verkauft werden.

Der Gerichtsvollzieher, Simons.

In der gestrigen Aufforderung mehrerer Metzger an die bestehende Kommission der Metzger in Köln und Deutz soll es heißen:

"und verlangen auf den 13. dieses Monats (statt 27.) längstens eine unwiederrufliche General-Versammlung etc."

Ein fleißiger mit guten Zeugnissen versehener Handlungs-Gehülfe sucht eine Stelle. Die Exp. sagt das Nähere.

Es sind wieder ganz frische Austern vorräthig bei G. Bettger Comp.

Kl. Bauerngasse Nr. 6.

Theater-Anzeige.

Mittwoch den 13. Sept.: (Zum Erstenmal):

Gasthaus-Abenteuer.

Posse in drei Akten von Th. Oswald.

Vorher:

Der Ehrgeiz in der Küche.

Lustspiel in einem Akt nach dem Französischen von W. Remhart.

Der Gerant: Korff.

Druck von J. W Dietz, unter Hutmacher Nro. 17.

stellte ein Abgeordneter den Antrag: daß jeder Verein monatlich die Hälfte seiner Einnahmen an den Ausschuß einsenden solle. Da sich hierüber eine weitläufige Debatte in Aussicht stellte, so wurde diese Frage auf den andern Morgen vertagt.

Bürger Giolina, Schiffsarzt aus Cincinatti ersuchte die Versammlung, einen Ausschuß zu ernennen, mit dem er einen regelmaßigen Verkehr zwischen den amerikanischen und europäischen Deutschen einleiten konne. Es wurde ihm anheimgestellt, sich hierzu an den Kreisausschuß zu wenden.

Nachdem auf den Abend eine gesellige Zusammenkunft im Pfälzerhofe verabredet worden, Schluß der Sitzung.

Nachmittags 2 Uhr öffentliche Sitzung im Eiserschen Saale.

Schurz, vom demokratischen Verein zu Bonn, berichtet über das rasche Steigen der dortigen Demokraten-Partei, welche anfangs scheinbar gar keinen Boden gehabt habe.

Geisenheimer, vom demokratischen Verein zu Düsseldorf. Gleich nach den Märzereignissen gründete sich ein schnell wachsender demokratischer Verein. Als die Wahlen herankamen, zeigte sich schon die Moglichkeit, mit der zahlreichen Beamten-und Geldherrschaft den Kampf aufzunehmen, und namentlich strömten kurz vor der Wahl die Leute so stark herbei, daß schon in den ersten Stunden der Sieg (auf 80 Wahlmänner 75 keine Demokraten) entschieden war. Nachmittags waren bereits die meisten Gegner zu uns übergegangen. Seitdem ist ein Wendepunkt eingetreten, indem die Reaktion stark wurde. Man gründete nämlich einen konstitutionellen Verein, in welchem sich 25 Offiziere, 3 Prinzen, 3 oder 4 Geistliche, 6 bis 8 Gensdarmen, 20 Steueraufseher zusammenthaten, die ubrigen Bourgeois. Wir haben, hier nicht so entschieden gesiegt, aber haben die Fahne oben gehalten. Man ließ sich in Masse in diesen Verein einschreiben, tampste gegen eine Adresse zu Gunsten der Rechten zu Frankfurt. Hierbei sind wir unterlegen, aber das Resultat war, daß die Mehrzahl der Burger einsah, welcher Verein das Wohl des Volkes wolle. Die Demokraten traten aus dem Konstitutionellen wieder aus, der jetzt langweilig zwischen seinen vier Wanden sitzt. In den letzten Tagen beschäftigten sich die Demokraten mit einer Adresse zu Gunsten Brentano's.

Rockmann, vom Volksklub in Düsseldorf, berichtet; Im demokratischen Vereine zu dort ist nach Wesendonks Wahl eine Erschlaffung eingetreten, welche fremdartige Elemente aufkommen ließ. Da bildeten etwa zwanzig einen neuen Verein, der so schnelle Anerkennung fand, daß er jetzt schon 300 Mitglieder zählt. Uebrigens gehen beide Vereine Hand in Hand.

Imandt aus Crefeld: In Crefeld besteht nur ein unbedeutender Mittelstand, aber eine große Masse Proletarier und reicher Fabrikherren. Die Bourgeoisie jubelte bei den ersten Ereignissen. Man hielt Volksversammlungen, aber dies schien nach der funften Versammlung gefahrlich. Der Vorstand trat ab, und es bildete sich ein constitutioneller Verein, in welchem die inzwischen sehr zahm gewordenen Demagogen Platz nahmen. Da brachte ein unerwartetes Ereigniß einen Umschwung hervor. Die Stadt zählt doppelt so viel Katholiken wie Evangelische. Als die Bourgois den 6. August nicht feiern wollten, fühlten sich die Katholiken beleidigt. Jetzt regten sich die Demokraten. Es wurde ein glänzendes Fest gefeiert und am andern Tage ein demokratischer Verein gebildet. Daneben kann der Arbeiterverein und die 800 Mann zählende Weberinnung in Aufnahme. Alle werden künftig einen gemeinsamen Verein bilden. Der Kampf ist schwierig, indem die Fabrikanten ihre Arbeiter ganz in der Gewalt haben und viele den Clubmitgliedern keine Arbeit geben. Ja man hat den Arbeitern sobald die Bürgerwehr organisirt war, die zwei Monate lang gewahrten höhern Löhne wieder entzogen. Man spricht mit Recht gegen die Volksjustiz, aber gräuliche Ungerechtigkeiten haben erst aufgehort, nachdem einige Fensterscheiben gebrochen waren. Endlich zwingen die Bourgois den Webermeister ihre Gesellen in den constit. Verein zu führen.

Schilly aus Trier. Die Schicksale der dortigen Demokratie unterscheidet sich kaum von dem anderer Vereine. Deshalb berichtet er vorzugsweise über die Feier des 6. August, die der Centralgewalt nicht so sehr galt, als sie eine Demonstration gegen Preußen war. Die Centralgewalt, so wenig sie uns genugen kann, ist aus dem Volke hervorgegangen und deshalb mussen ihr die Fursten gehorchen. Neben dem demokratischen Verein giebt es einen Landwehr-und einen Arbeiterverein. Ersterer ruckte am 6. August an 600 Mann stark aus unter selbst gewählten Fuhrern. Auch diese Leute haben die Faust geballt gegen das Preußenthum und ein Kreutz an der Mutze getragen mit der Aufschrift: „Mit Gott fur ein einiges Deutschland.“ (Rauschender Beifall und Hoch der Trierschen Landwehr.) Man muß vor Allem auf die Landwehr wirken.

v. Mirbach aus Dortmund: Unser Land gilt als ein guter Boden für den Pumpernickel, als übler Boden für die Demokratie. An der Spitze unserere Burgerwehr trat eine liebenswürdige Reaktion von stark pleristischer Farbung, welche auch zwei Monate lang die Volksversammlungen leitete. Nachdem der Ausschuß sammt seinem „Euer“ Prastoene, wie er zu unterschreiben pflegt, bei Menzende einige Unannehmlichkeiten erfahren, wurde er etwas stiller. Unterdessen entstand der Volksverein, der jetzt 40 Mitglieder zahlt, obgleich uns Hr. Hoffken neulich bange machen wollte, indem er erzahlte, die Linke in Frankfurt zähle nur 25 und die 660 starke Rechte hatte kein anderes Mittel, als diese todt zu schlagen. ‒ In Westphalen kommt es vor allem darauf an, die Macht der Geistlichkeit zu brechen.

Becker aus Hamm: Der Arbeiterverein zählt 300 Mitglieder. Neulich war ich bei Rempel in Bielefeld. Ein Bauer kam ins Zimmer und erklärte, er wolle mit Rempel über die Freiheit sprechen. Rempel verwies ihn auf den „Volksfreund,“ den er herausgiebt und an dem der Bauer sofort Freude fand. Nun fragt der Bauer, ob er auch einmal bei einer großen Gesellschaft, wie er sich ausdrückte, sein dürfte. Rempel erwiederte, heute Abend 7 Uhr sei eine solche, er solle nur bleiben. Er meinte, er konnte bis dahin zurück sein. Um 7 Uhr kam der Mann auf der Eisenbahn zurück und hatte 40 andere Bauern geholt.

Jellinghaus aus Solingen: Unser politischer Klub hat schon viel erlebt trotz seiner Jugend. Anfangs schloß sich die Aristokratie an und stieß damit die Arbeiter von sich und nachher verbot sie denselben, unter Drohung, die Arbeit zu entziehen, die Theilnahme. Das große Mißgeschick haben wir mit den Berliner Wahlen. Wir wählen den geheimen gehorsamsten Finanzrath Hesse, ohne ihn zu kennen und dann den Strumpfwi[unleserliches Material], der uns schrieb, er sei früher Republikaner gewesen, sitze jetzt aber mit Ueberzeugung auf der äußersten Rechte.

Roß aus Crefeld: Bei uns gilt republikanische Gesinnung für ein Verbrechen.

Keirenheim aus Bochum: In der Stadt hat die Demokratie Bedeutung, auf dem Lande aber steht es bei uns schlecht, wo Pfaffen, Adel und Beamte den Bauern so bearbeiten, daß Leute wie Reichensperger gewählt wurden. Gleichwohl sind tüchtige demokratische Elemente im Landvolk und Mosel und Eifel werden stets für die Freiheit des Volks sein. (Der Mosel ein Hoch! im Publikum).

Becker aus Köln: Als die Preßfreiheit durch Hrn. Dumont proklamirt wurde, da war allgemeiner Jubel, da war Alles liberal. Indessen ließen die Heuler nicht lange auf sich warten. Das Zusammentreffen des Kongresses mit dem Domfest ist auf perfide Weise ausgebeutet worden. Wir bauen hier auch an einem Dome, dem Dome der Freiheit. Auch wir sind Werkleute. Möge unser Dom nicht ebenso Ruine werden, wie der auf der Litsch.

Schapper aus Köln: Der Arbeiterverein besteht aus 7000 Mitgliedern. Seine Häupter sitzen im Kerker. Der Verein hat sich an den in [unleserliches Material] Wahlen nicht betheiligt. Gegen den Verein wird furchtbar geheult. Die Verhaftungen schaden ihm nichts. Ein Präsident wird sich immer finden, und man muß 7000 Menschen einkerkern, ehe ein solcher fehlt. Der Verein hat gegen den Handwerkerkongreß in Frankfurt protestirt. Er wirkt unter andern durch die Filialvereine und die Arbeiter-Zeitung, welche auch starken Absatz aufs Land findet. Auf dem Lande ist die Demokratie stark.

Bengel aus Mulheim a. Rh.: Bei uns haben die Lohnlisten, wie in Crefeld, eine Revolution gemacht. Wir haben Gladbach bei der Wahl durchgesetzt.

Als die Berichte somit erschöpft waren, trat Elsner, Deputirter der Vereinbarer zum Domfeste, auf: Ich trete vor Sie in zweideutiger Stellung als Vereinbarer. Aber ich will das wieder gut machen als Mitglied des demokratischen Vereins in Breslau. Das Einzige, was die Berliner Vereinbarer geleistet haben ist, daß sie sich für unverletzlich erklärt haben. In allen Fragen bleibt die Demokratie in der Minorität. Aber die Majorität des Volkes ist für uns. Sehen sie jetzt auf die vielfachen Vorgänge wegen der Huldigungsfeier. Die alte Schmach tritt wieder ein. Jetzt droht uns wieder ein Zweikammersystem, das hoffentlich nicht lange dauern soll. In Schlesien hat das Land viele Bauern zu Abgeordneten gewählt. Diese sitzen im Centrum, stimmen mit uns gegen Feudalwesen, gegen uns in allen andern Fragen. Sonst sind die s. g. „kleinen Leute“ in Schlesien demokratisch.

Auf eine Frage aus dem Publikum, wie man sich dem Feste gegenüber benehmen solle, wird aus dem Publikum geantwortet: man solle nichts dagegen thun, namentlich nichts gegen Persönlichkeiten.

Kinkel aus Bonn: Das Schlechste ist die Sonderbündelei. Deshalb hüte man sich vor Sonderbunds-Republickchen, die gleich sonderbundlerische Vendeen auf der andern Seite hervorrufen würden. Man warte bis die Gesammt-Republik reif ist.

Wolff aus Köln: Vom jetzigen Frankreich ist nichts für uns zu hoffen. Dort muß erst eine neue Revolution siegen. Das heutige Domfest hat nichts mit Deutschlands Einheit zu thun, das ist eine Kölner Geldsacksfrage. Die Kölner haben ganz Recht.

Giolina aus Cinncinati: Die deutschen Demokraten in Amerika geben den Ausschlag bei der Präsidentenfrage. Amerikas Freiheit beruht auf der Trennung von Kirche und Staat und auf den Proletariern.

Engels aus Köln: Der Charakterzug der Rheinlande ist Haß gegen das Beamten-und Stockpreußenthum; diese Gesinnung wird hoffentlich fortdauern.

Sitzung am 14. August, Morgens 10 Uhr.

Tagesordnung: Beschaffung der Geldmittel.

Auf die Bemerkung eines westphalischen Abgeordneten, daß mehrere Vereine in Westphalen bereits Beiträge an die Kreiskasse in Bielefeld abgeführt, wurde die Frage über die Zulassung der Westphalen wiederaufgegriffen und zur Berathung gestellt. Nach längern Debatten, worin die westph. Abgeordneten sich für den Anschluß an die Rheinprovinz aussprachen, vorausgesetzt, daß die übrigen westph. Vereine nicht widersprächen, wurden 2 Anträge zur Abstimmung gebracht:

1. Der hier versammelte Rheinisch-Westphälische Demokratenkongreß erklärt, daß der Beschluß des exekutiren Centralausschusses in Berlin, wodurch Rheinland und Westphalen getrennt sind, dem Frankfurter Beschlüsse widerspricht und daß es im Interesse der Demokratie liegt, daß beide vereint bleiben.

2. Der rheinische Demokratenkongreß so wie die hier anwesenden Abgeordneten aus Westphalen drücken den Wunsch aus, daß es bei dem Frankfurter Beschlusse verbleibe, indem es im Interesse der Demokraten liegt, daß Rheinland und Westphalen nicht getrennt werden.

Die Mehrzahl war für die 2. Fassung. Als nun zur Geldfrage selbst geschritten wurde, sprach sich von vornherein die Mehrzahl gegen den früher schon gestellten Antrag, die Hälfte der Vereinseinnahmen auszuliefern, aus. Es wurde besonders geltend gemacht, daß dieses die Vereine zu stark drücken würde, da meistens kaum die Ausgaben durch die gewöhnlichen Einnahmen gedeckt werden, und deshalb vorgeschlagen, nur den Ertrag einer Sammlung freiwilliger Beiträge zur Kreiskasse einzusenden.

(Schluß folgt).

Civilstand der Stadt Köln.

Geburten.

Den 8. Cath., T. v. Wilh. Heinr. Pütz, Schreinermeister, Hosengasse.

Den 9. Cath., T. v. Nicol. Himmel, Kammacher, Schartg. ‒ Reg., T. v. Heinrich Nolden, Schiffzieher, Kostg. ‒ Sophia, T. v. Thom. Urbach, Karrenschieber, Follerstr. ‒ Cath., T. v. Servat. Bergs, Tagl., gr. Spitzeng. ‒ Anna Maria Henr., T. v. Ant. Curis, Kleiderm., Mühlenbach. ‒ Zwei unehel. Knaben.

Sterbefälle.

Anton Krudwig, Gastw., 38 J. alt, verh. gr. Sandkaul. ‒ Carl Hub. Adolph Hack, 4 J. 2 M. alt, Bechergasse.

Heirathen.

Den 8. Pet. Jos. Walber, Bedienter, v. Gemünd, und Maria Hel. Schröder v. Medebach.

Den 9. Theod. Küpper, Nagelsch. v. Brühl, mit Soph. Hammermann v. Fischenich.

Anzeigen.

Schifffahrts-Anzeige.

Köln, 12. September 1848.

Angekommen: Fr Kühnle und H. Bechert von Heilbronn. Kapt. Willms von Rotterdam mit 5324 St. Kapt. Baumann von Amsterdam mit 4517 Ctr.

Abgefahren: L. Tillmann nach Koblenz: M. J. Deis nach der Saar. Jac. Schaaf nach Wesel.

In Ladung: Nach Antwerpen G. Verwaayen. Nach Rotterdam W. Hagewegh. Nach Ruhrort bis Emmerich H. Lübbers. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr I. Budberg. Nach Andernach und Neuwied H. Schumacher, B. Schilowski. Nach Koblenz, der Mosel und der Saar L. Tillmann. Nach der Mosel, und Trier und der Saar M. J. Deiß. Nach Bingen Nach Mainz J. Hirschmann. Nach dem Niedermain Geb. Schulz. Nach dem Mittel-und Obermain F C Schneider. Nach Worms und Mannheim Wb. W. Dunk. Nach Heilbronn G. Goob. Nach Kannstadt und Stuttgardt L. Bühler. Ferner nach Rotterdam Capt Demmer Köln Nr. 25.
Ferner nach Amsterdam Capt Scholwerth, Nr. 3
Ferner nach Stettin Capt Range, Bark „Fortschritt.“

Rheinhöhe am 12. Sept. 6′ 2″

Erwiederung auf die gestrige Aufforderung.

Wir finden den Protest für ganz gerecht, und zur weiteren Besprechung laden wir sämmtliche Metzger heute Mittwoch den 13. d. M., bei Hrn. Jüsgen, Hochstraße, zur General-Versammlung ein, um sich zahlreich präzis Abends 6 Uhr einzufinden,

Die Kommission der Metzger.

Bekanntmachung.

In hiesiger Packkammer lagert seit einiger Zeit ein Paket sign. B. 103 13 Wesel; 4 Pfd. schwer, ohne Adresse.

Der Absender wird davon hierdurch mit der Aufforderung benachrichtiger: die Adresse an das hiesige Ober-Post-Amt oder an die Post-Anstalt des Aufgabe-Orts, baldigst abzugeben.

Köln, den 9. September 1848.

Der Ober-Post-Direktor, Rehfeldt

Für franz. Handelscorrespondenz eröffnete ich Montag den 11. d. Mts. einen Cursus.

J. Lehwest, Lehrer, Hohestraße Nr. 104.

Bei W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr. 24) ist zu haben:

Die Weissagung

des

97 jährigen Benediktiner Mönchs

Paola

in seiner Todesstunde.

Aufgezeichnet von seinem Beichtvater dem Pater Clemens.

Dritte Auflage.

Preis 6 Pf.

Dieses Schriftchen hat schon 3 Auflagen erlebt (jede von 2000 Exempl.), und ist vorzüglich wegen der vielen eingetroffenen Vorhersagungen um so mehr zu empfehlen.

Wer möchte es läugnen, daß wir in einer großen Zeit leben. Ein eigenthümlicher revolutionärer Geist durchzieht fast ganz Europa von Westen nach Osten, überall Aufruhr und Empörung. Auf allen Punkten hat die von Gott eingesetzte Ordnung aufgehört und mit bangem Zagen sieht der wohlgesinnte, der gottesfürchtige Mann in die Zukunft, da er jeden Augenblick fürchtet, den Zorn des Allmächtigen über die verdorbenen Menschen hereinbrechen zu sehen. In solcher Zeit der tiefsten Bekümmerniß muß es gewiß jedem gottesfürchtigen Herzen wohlthuend sein, aus dem Munde eines wahrhaft formmen Mönchs in seiner Sterbestunde, die ihm von den Engeln des Herrn eingegebenen Worte der Prophezeihung zu vernehmen. Der Herr unser Gott scheint die Gottlosen und Pflichtvergessenen schwer züchtigen zu wollen, ehe er sie auf den Weg des Lichts zurückführt.

Im Verlage von W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr. 24 in Köln) ist erschienen:

Der fromme Christ

im

Gebete und in der Unterhaltung

mit

Gott.

Ein vollständiges Gebet-und Andachtsbuch

für

katholischen Christen.

Mit einer erbauenden Vorrede

von

einem katholischen Geistlichen.

Mit hochwürdiger erzbischöflicher Approbation

Preisinschönem farbigenTitel15 Sgr.
PreisinbronzirtemTitel10 Sgr.
Preisinschwarz. DruckTitel7 1/2 Sgr.

Dieses Gebetbuch hat besonders viel Anklang gefunden, und da die hochwürdigste Geistlichkeit Westphalens dasselbe mit einem passenden Vorwort ausgestattet hat, so verdient dieses Buch besonders empfohlen zu werden, zumal dem betenden Christ dadurch manche heilsame Lehre und Ermahnung geboten wird, seinen Gott und Herrn im Geiste und in der Demuth anzubeten, sich von irdischen Gedanken zu entfernen, und den wahren Weg des Heils, vorzüglich aber Trost und Linderung zu finden in diesen so gewitterschweren und unruhigen Zeiten. Moge der Inhalt in dem Herzen eines jeden römisch-katholischen Christen eine gute Aufnahme finden, alsdann ist der Verfasser auf's beste belohnt.

Hr. Rolinger, Lehrer in Lüttich, rue de la régence Nr. 18, wünscht einige junge Leute in Kost und Unterricht zu nehmen.

Gebrauchte Dachziegeln und Laien

werden zu kaufen gesucht, die Expedition sagt wo.

Freie Volksblätter.

Die „Freien Volksblätter“ erfreuen sich, als erste Früchte der Revolution, bis jetzt eines fünfmonatlichen Bestehens. ‒ Sie haben offen gekämpft für die Sache der Demokratie, für die des Volkes, in dem Streben nach einer Befestigung der verheißenen breitesten demokratischen Basis.

Nachdem dieser Satz von der einen Seite eine Lüge, von der andern nichts als eine leere Phrase geworden, steht uns die Reaktion der Throne drohender gegenüber, als vor dem 18. und 19. März. ‒ Allerdings ist es zur Wahrheit geworden, daß man dem Volke die errungene Freiheit vorenthalten will, daß man seine Souveränität verhöhnt; ‒ und obgleich ein Ministerium nach dem andern zum Sturze gekommen, greift man, hartnäckig genug, wieder von neuem zu Männern, die allerdings das Vertrauen der Regierung, aber nicht das des Volkes besitzen. ‒ Es geht daraus hervor, daß die bisherigen Minister nicht Männer des Volkes, sondern Organe des Thrones waren. In einer Monarchie aber, die nicht auf freie Institutionen begründet ist, deren Stützen nicht im Sinne der Wahrheit im Herzen des Volkes wurzeln, stehen die Interessen der Regierung denen des Volkes schnurstracks entgegen; das beweisen alle Revolutionen. Es waren die bisherigen Ministerien demnach volksfeindlicher Natur!

Bei dieser Sachlage bleibt uns nichts Anderes übrig, als dem volksfeindlichen Streben von dieser Seite, das Streben nach äußerster Freiheit entgegenzusetzen. Wir wollen demnach den Kampf, mit der Wahrheit gewappnet, der Lüge gegenüber von neuem beginnen; wir wollen zunächst, als Mitglieder des preußischen Staates, in unserm Kreise zu wirken suchen, indem wir nur in der Befreiung der einzelnen deutschen Staaten eine Einigung Deutschlands für möglich halten und eine deutsche Centralgewalt so lange ohnmächtig sein wird, bis die Macht der Fürsten gebrochen. Dies ist die Richtung, die unsere Blätter bis jetzt verfolgt haben, die sie mit neuer Kraft verfolgen werden und bitten wir unsere Freunde uns in diesem Streben zu unterstützen.

Köln, im September 1848.

Die Redaktion,Bernh. Dietz.

Die Blätter werden vom 1. Oktober an in Köln erscheinen, wodurch etwa vorgekommene Unregelmäßigkeiten in der Versendung aufhören.

Briefe bittet man schon jetzt dahin zu adressiren.

Für Köln und Mülheim beträgt der Pränumerationspreis 15 Sgr., auswärts durch die Postanstalten bezogen jetzt nur 18 1/4 Sgr. ‒ Insertionsgebühren die Zeile 1 Sgr.

Zu zahlreichem Abonnement wird freundlich eingeladen.

Im Verlage von W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr.24 in Köln) ist erschienen:

Der

Gang nach Golgatha oder der heil. Kreuzweg.

Unter diesem Titel ist das heilige Abendmahl und der ganze Leidensweg Christi in 14 bildlichen Darstellungen vorgestellt; aber auch ist jedem Bildnisse eine passende und erbauende Schrift beigefügt, die auch das verstockteste Herz zur Neue antreiben muß, wenn er hier betrachtet, was der Heiland, unser göttlicher Erlöser ihm zu Liebe gelitten hat.

Groß Plakat auf Schreibpapier 2 1/2 Sgr. auf seinem Berlinpapier 2 Sgr

Bei W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr. 24) ist zu haben:

Das von Sr. erzbischöfischen Gnaden, Johannes v. Geissel angeordnete Gebet, mit einem Anhange:

Gebet und Anliegen

in der jetzt so hart bedrängten Zeit und

Kriegsgefahren.

Um kurz dieses so ansprechende Gebet zu empfehlen, bedarf es nur der Anzeige, daß bereits eine Auflage von 73,000 Exempl. in kurzer Zeit vergriffen wurde.

Aufforderung.

Wer von dem verstorbenen Kunst-Conservator, Herrn Christ. Geerling, Gelder, Kunst-oder andere Gegenstände in Händen, oder irgend eine Verpflichtung gegen dessen Erbmasse zu erfüllen, oder Ansprüche an dessen Masse zu machen hat, wende sich an den unterzeichneten Bevollmächtigten der Geschwister und Geschwisterkinder des Verstorbenen.

Köln, den 11. September 1848.

Pet. Steph Riphahn.

Gr. Sandkaul Nr. 26.

Gerichtlicher Verkauf.

Am 15. September 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Waidmarkte zu Köln, ein Wagen, Tische, Stühle, ein Sopha etc. gegen baare Zahlung öffentlich meistbietend verkauft werden.

Der Gerichtsvollzieher, Simons.

In der gestrigen Aufforderung mehrerer Metzger an die bestehende Kommission der Metzger in Köln und Deutz soll es heißen:

„und verlangen auf den 13. dieses Monats (statt 27.) längstens eine unwiederrufliche General-Versammlung etc.“

Ein fleißiger mit guten Zeugnissen versehener Handlungs-Gehülfe sucht eine Stelle. Die Exp. sagt das Nähere.

Es sind wieder ganz frische Austern vorräthig bei G. Bettger Comp.

Kl. Bauerngasse Nr. 6.

Theater-Anzeige.

Mittwoch den 13. Sept.: (Zum Erstenmal):

Gasthaus-Abenteuer.

Posse in drei Akten von Th. Oswald.

Vorher:

Der Ehrgeiz in der Küche.

Lustspiel in einem Akt nach dem Französischen von W. Remhart.

Der Gerant: Korff.

Druck von J. W Dietz, unter Hutmacher Nro. 17.

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          <p><pb facs="#f0004" n="0508"/>
stellte ein Abgeordneter den Antrag: daß jeder Verein monatlich die Hälfte       seiner Einnahmen an den Ausschuß einsenden solle. Da sich hierüber eine weitläufige Debatte in       Aussicht stellte, so wurde diese Frage auf den andern Morgen vertagt.</p>
          <p>Bürger Giolina, Schiffsarzt aus Cincinatti ersuchte die Versammlung, einen Ausschuß zu       ernennen, mit dem er einen regelmaßigen Verkehr zwischen den amerikanischen und europäischen       Deutschen einleiten konne. Es wurde ihm anheimgestellt, sich hierzu an den Kreisausschuß zu       wenden.</p>
          <p>Nachdem auf den Abend eine gesellige Zusammenkunft im Pfälzerhofe verabredet worden, Schluß       der Sitzung.</p>
          <p>Nachmittags 2 Uhr öffentliche Sitzung im Eiserschen Saale.</p>
          <p><hi rendition="#g">Schurz,</hi> vom demokratischen Verein zu Bonn, berichtet über das rasche       Steigen der dortigen Demokraten-Partei, welche anfangs scheinbar gar keinen Boden gehabt       habe.</p>
          <p><hi rendition="#g">Geisenheimer,</hi> vom demokratischen Verein zu Düsseldorf. Gleich nach       den Märzereignissen gründete sich ein schnell wachsender demokratischer Verein. Als die Wahlen       herankamen, zeigte sich schon die Moglichkeit, mit der zahlreichen Beamten-und Geldherrschaft       den Kampf aufzunehmen, und namentlich strömten kurz vor der Wahl die Leute so stark herbei,       daß schon in den ersten Stunden der Sieg (auf 80 Wahlmänner 75 keine Demokraten) entschieden       war. Nachmittags waren bereits die meisten Gegner zu uns übergegangen. Seitdem ist ein       Wendepunkt eingetreten, indem die Reaktion stark wurde. Man gründete nämlich einen       konstitutionellen Verein, in welchem sich 25 Offiziere, 3 Prinzen, 3 oder 4 Geistliche, 6 bis       8 Gensdarmen, 20 Steueraufseher zusammenthaten, die ubrigen Bourgeois. Wir haben, hier nicht       so entschieden gesiegt, aber haben die Fahne oben gehalten. Man ließ sich in Masse in diesen       Verein einschreiben, tampste gegen eine Adresse zu Gunsten der Rechten zu Frankfurt. Hierbei       sind wir unterlegen, aber das Resultat war, daß die Mehrzahl der Burger einsah, welcher Verein       das Wohl des Volkes wolle. Die Demokraten traten aus dem Konstitutionellen wieder aus, der       jetzt langweilig zwischen seinen vier Wanden sitzt. In den letzten Tagen beschäftigten sich       die Demokraten mit einer Adresse zu Gunsten Brentano's.</p>
          <p><hi rendition="#g">Rockmann,</hi> vom Volksklub in Düsseldorf, berichtet; Im demokratischen       Vereine zu dort ist nach Wesendonks Wahl eine Erschlaffung eingetreten, welche fremdartige       Elemente aufkommen ließ. Da bildeten etwa zwanzig einen neuen Verein, der so schnelle       Anerkennung fand, daß er jetzt schon 300 Mitglieder zählt. Uebrigens gehen beide Vereine Hand       in Hand.</p>
          <p><hi rendition="#g">Imandt</hi> aus Crefeld: In Crefeld besteht nur ein unbedeutender       Mittelstand, aber eine große Masse Proletarier und reicher Fabrikherren. Die Bourgeoisie       jubelte bei den ersten Ereignissen. Man hielt Volksversammlungen, aber dies schien nach der       funften Versammlung gefahrlich. Der Vorstand trat ab, und es bildete sich ein       constitutioneller Verein, in welchem die inzwischen sehr zahm gewordenen Demagogen Platz       nahmen. Da brachte ein unerwartetes Ereigniß einen Umschwung hervor. Die Stadt zählt doppelt       so viel Katholiken wie Evangelische. Als die Bourgois den 6. August nicht feiern wollten,       fühlten sich die Katholiken beleidigt. Jetzt regten sich die Demokraten. Es wurde ein       glänzendes Fest gefeiert und am andern Tage ein demokratischer Verein gebildet. Daneben kann       der Arbeiterverein und die 800 Mann zählende Weberinnung in Aufnahme. Alle werden künftig       einen gemeinsamen Verein bilden. Der Kampf ist schwierig, indem die Fabrikanten ihre Arbeiter       ganz in der Gewalt haben und viele den Clubmitgliedern keine Arbeit geben. Ja man hat den       Arbeitern sobald die Bürgerwehr organisirt war, die zwei Monate lang gewahrten höhern Löhne       wieder entzogen. Man spricht mit Recht gegen die Volksjustiz, aber gräuliche Ungerechtigkeiten       haben erst aufgehort, nachdem einige Fensterscheiben gebrochen waren. Endlich zwingen die       Bourgois den Webermeister ihre Gesellen in den constit. Verein zu führen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Schilly</hi> aus Trier. Die Schicksale der dortigen Demokratie       unterscheidet sich kaum von dem anderer Vereine. Deshalb berichtet er vorzugsweise über die       Feier des 6. August, die der Centralgewalt nicht so sehr galt, als sie eine Demonstration       gegen Preußen war. Die Centralgewalt, so wenig sie uns genugen kann, ist aus dem Volke       hervorgegangen und deshalb mussen ihr die Fursten gehorchen. Neben dem demokratischen Verein       giebt es einen Landwehr-und einen Arbeiterverein. Ersterer ruckte am 6. August an 600 Mann       stark aus unter selbst gewählten Fuhrern. Auch diese Leute haben die Faust geballt gegen das       Preußenthum und ein Kreutz an der Mutze getragen mit der Aufschrift: &#x201E;Mit Gott fur ein einiges       Deutschland.&#x201C; (Rauschender Beifall und Hoch der Trierschen Landwehr.) Man muß vor Allem auf       die Landwehr wirken.</p>
          <p><hi rendition="#g">v. Mirbach</hi> aus Dortmund: Unser Land gilt als ein guter Boden für den       Pumpernickel, als übler Boden für die Demokratie. An der Spitze unserere Burgerwehr trat eine       liebenswürdige Reaktion von stark pleristischer Farbung, welche auch zwei Monate lang die       Volksversammlungen leitete. Nachdem der Ausschuß sammt seinem &#x201E;Euer&#x201C; Prastoene, wie er zu       unterschreiben pflegt, bei Menzende einige Unannehmlichkeiten erfahren, wurde er etwas       stiller. Unterdessen entstand der Volksverein, der jetzt 40 Mitglieder zahlt, obgleich uns Hr.       Hoffken neulich bange machen wollte, indem er erzahlte, die Linke in Frankfurt zähle nur 25       und die 660 starke Rechte hatte kein anderes Mittel, als diese todt zu schlagen. &#x2012; In       Westphalen kommt es vor allem darauf an, die Macht der Geistlichkeit zu brechen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Becker</hi> aus Hamm: Der Arbeiterverein zählt 300 Mitglieder. Neulich       war ich bei Rempel in Bielefeld. Ein Bauer kam ins Zimmer und erklärte, er wolle mit Rempel       über die Freiheit sprechen. Rempel verwies ihn auf den &#x201E;Volksfreund,&#x201C; den er herausgiebt und       an dem der Bauer sofort Freude fand. Nun fragt der Bauer, ob er auch einmal bei einer großen       Gesellschaft, wie er sich ausdrückte, sein dürfte. Rempel erwiederte, heute Abend 7 Uhr sei       eine solche, er solle nur bleiben. Er meinte, er konnte bis dahin zurück sein. Um 7 Uhr kam       der Mann auf der Eisenbahn zurück und hatte 40 andere Bauern geholt.</p>
          <p><hi rendition="#g">Jellinghaus</hi> aus Solingen: Unser politischer Klub hat schon viel       erlebt trotz seiner Jugend. Anfangs schloß sich die Aristokratie an und stieß damit die       Arbeiter von sich und nachher verbot sie denselben, unter Drohung, die Arbeit zu entziehen,       die Theilnahme. Das große Mißgeschick haben wir mit den Berliner Wahlen. Wir wählen den       geheimen gehorsamsten Finanzrath Hesse, ohne ihn zu kennen und dann den Strumpfwi<gap reason="illegible"/>, der uns schrieb, er sei früher Republikaner gewesen, sitze jetzt aber       mit Ueberzeugung auf der äußersten Rechte.</p>
          <p>Roß aus Crefeld: Bei uns gilt republikanische Gesinnung für ein Verbrechen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Keirenheim</hi> aus Bochum: In der Stadt hat die Demokratie Bedeutung,       auf dem Lande aber steht es bei uns schlecht, wo Pfaffen, Adel und Beamte den Bauern so       bearbeiten, daß Leute wie Reichensperger gewählt wurden. Gleichwohl sind tüchtige       demokratische Elemente im Landvolk und Mosel und Eifel werden stets für die Freiheit des Volks       sein. (Der Mosel ein Hoch! im Publikum). </p>
          <p><hi rendition="#g">Becker</hi> aus Köln: Als die Preßfreiheit durch Hrn. Dumont proklamirt       wurde, da war allgemeiner Jubel, da war Alles liberal. Indessen ließen die Heuler nicht lange       auf sich warten. Das Zusammentreffen des Kongresses mit dem Domfest ist auf perfide Weise       ausgebeutet worden. Wir bauen hier auch an einem Dome, dem Dome der Freiheit. Auch wir sind       Werkleute. Möge unser Dom nicht ebenso Ruine werden, wie der auf der Litsch.</p>
          <p><hi rendition="#g">Schapper</hi> aus Köln: Der Arbeiterverein besteht aus 7000 Mitgliedern.       Seine Häupter sitzen im Kerker. Der Verein hat sich an den in <gap reason="illegible"/> Wahlen       nicht betheiligt. Gegen den Verein wird furchtbar geheult. Die Verhaftungen schaden ihm       nichts. Ein Präsident wird sich immer finden, und man muß 7000 Menschen einkerkern, ehe ein       solcher fehlt. Der Verein hat gegen den Handwerkerkongreß in Frankfurt protestirt. Er wirkt       unter andern durch die Filialvereine und die Arbeiter-Zeitung, welche auch starken Absatz aufs       Land findet. Auf dem Lande ist die Demokratie stark.</p>
          <p><hi rendition="#g">Bengel</hi> aus Mulheim a. Rh.: Bei uns haben die Lohnlisten, wie in       Crefeld, eine Revolution gemacht. Wir haben Gladbach bei der Wahl durchgesetzt.</p>
          <p>Als die Berichte somit erschöpft waren, trat Elsner, Deputirter der Vereinbarer zum       Domfeste, auf: Ich trete vor Sie in zweideutiger Stellung als Vereinbarer. Aber ich will das       wieder gut machen als Mitglied des demokratischen Vereins in Breslau. Das Einzige, was die       Berliner Vereinbarer geleistet haben ist, daß sie sich für unverletzlich erklärt haben. In       allen Fragen bleibt die Demokratie in der Minorität. Aber die Majorität des Volkes ist für       uns. Sehen sie jetzt auf die vielfachen Vorgänge wegen der Huldigungsfeier. Die alte Schmach       tritt wieder ein. Jetzt droht uns wieder ein Zweikammersystem, das hoffentlich nicht lange       dauern soll. In Schlesien hat das Land viele Bauern zu Abgeordneten gewählt. Diese sitzen im       Centrum, stimmen mit uns gegen Feudalwesen, gegen uns in allen andern Fragen. Sonst sind die       s. g. &#x201E;kleinen Leute&#x201C; in Schlesien demokratisch.</p>
          <p>Auf eine Frage aus dem Publikum, wie man sich dem Feste gegenüber benehmen solle, wird aus       dem Publikum geantwortet: man solle nichts dagegen thun, namentlich nichts gegen       Persönlichkeiten.</p>
          <p><hi rendition="#g">Kinkel</hi> aus Bonn: Das Schlechste ist die Sonderbündelei. Deshalb hüte       man sich vor Sonderbunds-Republickchen, die gleich sonderbundlerische Vendeen auf der andern       Seite hervorrufen würden. Man warte bis die Gesammt-Republik reif ist.</p>
          <p><hi rendition="#g">Wolff</hi> aus Köln: Vom jetzigen Frankreich ist nichts für uns zu       hoffen. Dort muß erst eine neue Revolution siegen. Das heutige Domfest hat nichts mit       Deutschlands Einheit zu thun, das ist eine Kölner Geldsacksfrage. Die Kölner haben ganz       Recht.</p>
          <p><hi rendition="#g">Giolina</hi> aus Cinncinati: Die deutschen Demokraten in Amerika geben       den Ausschlag bei der Präsidentenfrage. Amerikas Freiheit beruht auf der Trennung von Kirche       und Staat und auf den Proletariern.</p>
          <p><hi rendition="#g">Engels</hi> aus Köln: Der Charakterzug der Rheinlande ist Haß gegen das       Beamten-und Stockpreußenthum; diese Gesinnung wird hoffentlich fortdauern.</p>
          <p>Sitzung am 14. August, Morgens 10 Uhr.</p>
          <p>Tagesordnung: Beschaffung der Geldmittel.</p>
          <p>Auf die Bemerkung eines westphalischen Abgeordneten, daß mehrere Vereine in Westphalen       bereits Beiträge an die Kreiskasse in Bielefeld abgeführt, wurde die Frage über die Zulassung       der Westphalen wiederaufgegriffen und zur Berathung gestellt. Nach längern Debatten, worin die       westph. Abgeordneten sich für den Anschluß an die Rheinprovinz aussprachen, vorausgesetzt, daß       die übrigen westph. Vereine nicht widersprächen, wurden 2 Anträge zur Abstimmung gebracht: </p>
          <p>1. Der hier versammelte Rheinisch-Westphälische Demokratenkongreß erklärt, daß der Beschluß       des exekutiren Centralausschusses in Berlin, wodurch Rheinland und Westphalen getrennt sind,       dem Frankfurter Beschlüsse widerspricht und daß es im Interesse der Demokratie liegt, daß       beide vereint bleiben.</p>
          <p>2. Der rheinische Demokratenkongreß so wie die hier anwesenden Abgeordneten aus Westphalen       drücken den Wunsch aus, daß es bei dem Frankfurter Beschlusse verbleibe, indem es im Interesse       der Demokraten liegt, daß Rheinland und Westphalen nicht getrennt werden.</p>
          <p>Die Mehrzahl war für die 2. Fassung. Als nun zur Geldfrage selbst geschritten wurde, sprach       sich von vornherein die Mehrzahl gegen den früher schon gestellten Antrag, die Hälfte der       Vereinseinnahmen auszuliefern, aus. Es wurde besonders geltend gemacht, daß dieses die Vereine       zu stark drücken würde, da meistens kaum die Ausgaben durch die gewöhnlichen Einnahmen gedeckt       werden, und deshalb vorgeschlagen, nur den Ertrag einer Sammlung freiwilliger Beiträge zur       Kreiskasse einzusenden.</p>
          <p>
            <ref type="link">(Schluß folgt).</ref>
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          <p>Anton Krudwig, Gastw., 38 J. alt, verh. gr. Sandkaul. &#x2012; Carl Hub. Adolph Hack, 4 J. 2 M.       alt, Bechergasse.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Heirathen.</hi> </p>
          <p>Den 8. Pet. Jos. Walber, Bedienter, v. Gemünd, und Maria Hel. Schröder v. Medebach.</p>
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            <p>Köln, 12. September 1848. </p>
            <p><hi rendition="#g">Angekommen:</hi> Fr Kühnle und H. Bechert von Heilbronn. Kapt. Willms von       Rotterdam mit 5324 St. Kapt. Baumann von Amsterdam mit 4517 Ctr.</p>
            <p><hi rendition="#g">Abgefahren:</hi> L. Tillmann nach Koblenz: M. J. Deis nach der Saar. Jac.       Schaaf nach Wesel.</p>
            <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Antwerpen G. Verwaayen. Nach Rotterdam W. Hagewegh.       Nach Ruhrort bis Emmerich H. Lübbers. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr I. Budberg. Nach       Andernach und Neuwied H. Schumacher, B. Schilowski. Nach Koblenz, der Mosel und der Saar L.       Tillmann. Nach der Mosel, und Trier und der Saar M. J. Deiß. Nach Bingen Nach Mainz J.       Hirschmann. Nach dem Niedermain Geb. Schulz. Nach dem Mittel-und Obermain F C Schneider. Nach       Worms und Mannheim Wb. W. Dunk. Nach Heilbronn G. Goob. Nach Kannstadt und Stuttgardt L.       Bühler. Ferner nach Rotterdam Capt Demmer Köln Nr. 25.<lb/>
Ferner nach Amsterdam Capt       Scholwerth, Nr. 3<lb/>
Ferner nach Stettin Capt Range, Bark &#x201E;Fortschritt.&#x201C;</p>
            <p>Rheinhöhe am 12. Sept. 6&#x2032; 2&#x2033;</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p> <hi rendition="#b">Erwiederung auf die gestrige Aufforderung.</hi> </p>
            <p> <hi rendition="#b">Wir finden den Protest für ganz gerecht, und zur weiteren Besprechung        laden wir sämmtliche Metzger heute Mittwoch den 13. d. M., bei Hrn. <hi rendition="#g">Jüsgen,</hi> Hochstraße, zur General-Versammlung ein, um sich zahlreich präzis Abends 6 Uhr        einzufinden,</hi> </p>
            <p> <hi rendition="#g">Die Kommission der Metzger.</hi> </p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Bekanntmachung.</p>
            <p>In hiesiger Packkammer lagert seit einiger Zeit ein Paket sign. B.         <bibl><author>103</author></bibl> 13 Wesel; 4 Pfd. schwer, ohne Adresse.</p>
            <p>Der Absender wird davon hierdurch mit der Aufforderung benachrichtiger: die Adresse an das       hiesige Ober-Post-Amt oder an die Post-Anstalt des Aufgabe-Orts, baldigst abzugeben.</p>
            <p>Köln, den 9. September 1848.</p>
            <p>Der Ober-Post-Direktor, <hi rendition="#g">Rehfeldt</hi> </p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Für franz. Handelscorrespondenz eröffnete ich Montag den 11. d. Mts. einen Cursus.</p>
            <p><hi rendition="#b">J. Lehwest,</hi> Lehrer, Hohestraße Nr. 104.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Bei <hi rendition="#g">W. A. Rosenkranz</hi> (Weberstraße Nr. 24) ist zu haben:</p>
            <p> <hi rendition="#b">Die Weissagung</hi> </p>
            <p>des</p>
            <p>97 jährigen Benediktiner Mönchs</p>
            <p> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#b">Paola</hi> </hi> </p>
            <p> <hi rendition="#b">in seiner Todesstunde.</hi> </p>
            <p><hi rendition="#g">Aufgezeichnet</hi> von seinem Beichtvater dem Pater <hi rendition="#g">Clemens.</hi> </p>
            <p> <hi rendition="#b">Dritte Auflage.</hi> </p>
            <p>Preis 6 Pf.</p>
            <p>Dieses Schriftchen hat schon 3 Auflagen erlebt (jede von 2000 Exempl.), und ist vorzüglich       wegen der vielen eingetroffenen Vorhersagungen um so mehr zu empfehlen.</p>
            <p>Wer möchte es läugnen, daß wir in einer großen Zeit leben. Ein eigenthümlicher       revolutionärer Geist durchzieht fast ganz Europa von Westen nach Osten, überall Aufruhr und       Empörung. Auf allen Punkten hat die von Gott eingesetzte Ordnung aufgehört und mit bangem       Zagen sieht der wohlgesinnte, der gottesfürchtige Mann in die Zukunft, da er jeden Augenblick       fürchtet, den Zorn des Allmächtigen über die verdorbenen Menschen hereinbrechen zu sehen. In       solcher Zeit der tiefsten Bekümmerniß muß es gewiß jedem gottesfürchtigen Herzen wohlthuend       sein, aus dem Munde eines wahrhaft formmen Mönchs in seiner Sterbestunde, die ihm von den       Engeln des Herrn eingegebenen Worte der Prophezeihung zu vernehmen. Der Herr unser Gott       scheint die Gottlosen und Pflichtvergessenen schwer züchtigen zu wollen, ehe er sie auf den       Weg des Lichts zurückführt.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Im Verlage von <hi rendition="#g">W. A. Rosenkranz</hi> (Weberstraße Nr. 24 in Köln) ist       erschienen:</p>
            <p> <hi rendition="#b">Der fromme Christ</hi> </p>
            <p>im</p>
            <p>Gebete und in der Unterhaltung</p>
            <p>mit</p>
            <p> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Gott.</hi> </hi> </p>
            <p>Ein vollständiges Gebet-und Andachtsbuch </p>
            <p>für</p>
            <p> <hi rendition="#b">katholischen Christen.</hi> </p>
            <p>Mit einer erbauenden Vorrede</p>
            <p>von</p>
            <p> <hi rendition="#b">einem katholischen Geistlichen.</hi> </p>
            <p>Mit hochwürdiger erzbischöflicher Approbation</p>
            <table>
              <row>
                <cell>Preis</cell>
                <cell>in</cell>
                <cell>schönem farbigen</cell>
                <cell>Titel</cell>
                <cell>15 Sgr.</cell>
              </row>
              <row>
                <cell>Preis</cell>
                <cell>in</cell>
                <cell>bronzirtem</cell>
                <cell>Titel</cell>
                <cell>10 Sgr.</cell>
              </row>
              <row>
                <cell>Preis</cell>
                <cell>in</cell>
                <cell>schwarz. Druck</cell>
                <cell>Titel</cell>
                <cell>7 1/2 Sgr.</cell>
              </row>
            </table>
            <p>Dieses Gebetbuch hat besonders viel Anklang gefunden, und da die hochwürdigste Geistlichkeit       Westphalens dasselbe mit einem passenden Vorwort ausgestattet hat, so verdient dieses Buch       besonders empfohlen zu werden, zumal dem betenden Christ dadurch manche heilsame Lehre und       Ermahnung geboten wird, seinen Gott und Herrn im Geiste und in der Demuth anzubeten, sich von       irdischen Gedanken zu entfernen, und den wahren Weg des Heils, vorzüglich aber Trost und       Linderung zu finden in diesen so gewitterschweren und unruhigen Zeiten. Moge der Inhalt in dem       Herzen eines jeden römisch-katholischen Christen eine gute Aufnahme finden, alsdann ist der       Verfasser auf's beste belohnt.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p><hi rendition="#g">Hr. Rolinger,</hi> Lehrer in Lüttich, rue de la régence <hi rendition="#b">Nr. 18,</hi> wünscht einige junge Leute in Kost und Unterricht zu nehmen.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p> <hi rendition="#b">Gebrauchte Dachziegeln und Laien</hi> </p>
            <p>werden zu kaufen gesucht, die Expedition sagt wo.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p> <hi rendition="#b">Freie Volksblätter.</hi> </p>
            <p>Die &#x201E;Freien Volksblätter&#x201C; erfreuen sich, als erste Früchte der Revolution, bis jetzt eines       fünfmonatlichen Bestehens. &#x2012; Sie haben offen gekämpft für die Sache der Demokratie, für die       des Volkes, in dem Streben nach einer Befestigung der verheißenen <hi rendition="#g">breitesten demokratischen Basis.</hi> </p>
            <p>Nachdem dieser Satz von der einen Seite eine <hi rendition="#g">Lüge,</hi> von der andern       nichts als eine leere Phrase geworden, steht uns die Reaktion der Throne drohender gegenüber,       als vor dem 18. und 19. März. &#x2012; Allerdings ist es zur Wahrheit geworden, daß man dem Volke die       errungene Freiheit vorenthalten will, daß man seine Souveränität verhöhnt; &#x2012; und obgleich ein       Ministerium nach dem andern zum Sturze gekommen, greift man, hartnäckig genug, wieder von       neuem zu Männern, die allerdings das Vertrauen der Regierung, aber nicht das des Volkes       besitzen. &#x2012; Es geht daraus hervor, daß die bisherigen Minister nicht Männer des Volkes,       sondern Organe des Thrones waren. In einer Monarchie aber, die nicht auf freie Institutionen       begründet ist, deren Stützen nicht im Sinne der Wahrheit im Herzen des Volkes wurzeln, stehen       die Interessen der Regierung denen des Volkes schnurstracks entgegen; das beweisen alle       Revolutionen. Es waren die bisherigen Ministerien demnach volksfeindlicher Natur!</p>
            <p>Bei dieser Sachlage bleibt uns nichts Anderes übrig, als dem <hi rendition="#g">volksfeindlichen Streben</hi> von dieser Seite, das Streben nach <hi rendition="#g">äußerster Freiheit</hi> entgegenzusetzen. Wir wollen demnach den Kampf, mit der Wahrheit       gewappnet, der Lüge gegenüber von neuem beginnen; wir wollen zunächst, als Mitglieder des       preußischen Staates, in <hi rendition="#g">unserm</hi> Kreise zu wirken suchen, indem wir nur       in der Befreiung der einzelnen deutschen Staaten eine Einigung Deutschlands für möglich halten       und eine deutsche Centralgewalt so lange ohnmächtig sein wird, bis die Macht der Fürsten       gebrochen. Dies ist die Richtung, die unsere Blätter bis jetzt verfolgt haben, die sie mit       neuer Kraft verfolgen werden und bitten wir unsere Freunde uns in diesem Streben zu       unterstützen.</p>
            <p><hi rendition="#g">Köln,</hi> im September 1848.</p>
            <p>Die Redaktion,<hi rendition="#b">Bernh. Dietz.</hi> </p>
            <p>Die Blätter werden vom 1. Oktober an in Köln erscheinen, wodurch etwa vorgekommene       Unregelmäßigkeiten in der Versendung aufhören.</p>
            <p>Briefe bittet man schon jetzt dahin zu adressiren.</p>
            <p>Für Köln und Mülheim beträgt der Pränumerationspreis 15 Sgr., auswärts durch die       Postanstalten bezogen jetzt nur <hi rendition="#b">18 1/4</hi> Sgr. &#x2012; Insertionsgebühren die       Zeile 1 Sgr.</p>
            <p>Zu zahlreichem Abonnement wird freundlich eingeladen.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Im Verlage von <hi rendition="#g">W. A. Rosenkranz</hi> (Weberstraße Nr.24 in Köln) ist       erschienen: </p>
            <p>Der</p>
            <p><hi rendition="#b">Gang nach Golgatha</hi> oder <hi rendition="#b">der heil.       Kreuzweg.</hi> </p>
            <p>Unter diesem Titel ist das heilige Abendmahl und der ganze Leidensweg Christi in 14       bildlichen Darstellungen vorgestellt; aber auch ist jedem Bildnisse eine passende und       erbauende Schrift beigefügt, die auch das verstockteste Herz zur Neue antreiben muß, wenn er       hier betrachtet, was der Heiland, unser göttlicher Erlöser ihm zu Liebe gelitten hat.</p>
            <p>Groß Plakat auf Schreibpapier 2 1/2 Sgr. auf seinem Berlinpapier 2 Sgr</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Bei <hi rendition="#g">W. A. Rosenkranz</hi> (Weberstraße Nr. 24) ist zu haben:</p>
            <p>Das von Sr. erzbischöfischen Gnaden, Johannes v. Geissel angeordnete Gebet, mit einem       Anhange:</p>
            <p> <hi rendition="#b">Gebet und Anliegen</hi> </p>
            <p>in der <hi rendition="#b">jetzt so hart bedrängten Zeit und</hi> </p>
            <p> <hi rendition="#b">Kriegsgefahren.</hi> </p>
            <p>Um kurz dieses so ansprechende Gebet zu empfehlen, bedarf es nur der Anzeige, daß bereits       eine Auflage von 73,000 Exempl. in kurzer Zeit vergriffen wurde.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p> <hi rendition="#b">Aufforderung.</hi> </p>
            <p>Wer von dem verstorbenen Kunst-Conservator, Herrn Christ. Geerling, Gelder, Kunst-oder       andere Gegenstände in Händen, oder irgend eine Verpflichtung gegen dessen Erbmasse zu       erfüllen, oder Ansprüche an dessen Masse zu machen hat, wende sich an den unterzeichneten       Bevollmächtigten der Geschwister und Geschwisterkinder des Verstorbenen.</p>
            <p>Köln, den 11. September 1848.</p>
            <p> <hi rendition="#b">Pet. Steph Riphahn.</hi> </p>
            <p>Gr. Sandkaul Nr. 26.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Gerichtlicher Verkauf.</p>
            <p>Am 15. September 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem       Waidmarkte zu Köln, ein Wagen, Tische, Stühle, ein Sopha etc. gegen baare Zahlung öffentlich       meistbietend verkauft werden.</p>
            <p>Der Gerichtsvollzieher, <hi rendition="#g">Simons.</hi> </p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>In der gestrigen Aufforderung mehrerer Metzger an die bestehende Kommission der Metzger in       Köln und Deutz soll es heißen:</p>
            <p> <hi rendition="#b">&#x201E;und verlangen auf den 13. dieses Monats (statt 27.) längstens eine        unwiederrufliche General-Versammlung etc.&#x201C;</hi> </p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Ein fleißiger mit guten Zeugnissen versehener Handlungs-Gehülfe sucht eine Stelle. Die Exp.       sagt das Nähere.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Es sind wieder ganz frische <hi rendition="#b">Austern</hi> vorräthig bei <hi rendition="#b">G. Bettger Comp.</hi> </p>
            <p>Kl. Bauerngasse Nr. 6.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p> <hi rendition="#b">Theater-Anzeige.</hi> </p>
            <p>Mittwoch den 13. Sept.: (Zum Erstenmal): </p>
            <p>Gasthaus-Abenteuer.</p>
            <p>Posse in drei Akten von Th. Oswald.</p>
            <p>Vorher:</p>
            <p>Der Ehrgeiz in der Küche.</p>
            <p>Lustspiel in einem Akt nach dem Französischen von W. Remhart.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
      <div type="imprint">
        <p>Der Gerant: <hi rendition="#g">Korff.</hi> </p>
        <p>Druck von <hi rendition="#g">J. W Dietz,</hi> unter Hutmacher Nro. 17.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0508/0004] stellte ein Abgeordneter den Antrag: daß jeder Verein monatlich die Hälfte seiner Einnahmen an den Ausschuß einsenden solle. Da sich hierüber eine weitläufige Debatte in Aussicht stellte, so wurde diese Frage auf den andern Morgen vertagt. Bürger Giolina, Schiffsarzt aus Cincinatti ersuchte die Versammlung, einen Ausschuß zu ernennen, mit dem er einen regelmaßigen Verkehr zwischen den amerikanischen und europäischen Deutschen einleiten konne. Es wurde ihm anheimgestellt, sich hierzu an den Kreisausschuß zu wenden. Nachdem auf den Abend eine gesellige Zusammenkunft im Pfälzerhofe verabredet worden, Schluß der Sitzung. Nachmittags 2 Uhr öffentliche Sitzung im Eiserschen Saale. Schurz, vom demokratischen Verein zu Bonn, berichtet über das rasche Steigen der dortigen Demokraten-Partei, welche anfangs scheinbar gar keinen Boden gehabt habe. Geisenheimer, vom demokratischen Verein zu Düsseldorf. Gleich nach den Märzereignissen gründete sich ein schnell wachsender demokratischer Verein. Als die Wahlen herankamen, zeigte sich schon die Moglichkeit, mit der zahlreichen Beamten-und Geldherrschaft den Kampf aufzunehmen, und namentlich strömten kurz vor der Wahl die Leute so stark herbei, daß schon in den ersten Stunden der Sieg (auf 80 Wahlmänner 75 keine Demokraten) entschieden war. Nachmittags waren bereits die meisten Gegner zu uns übergegangen. Seitdem ist ein Wendepunkt eingetreten, indem die Reaktion stark wurde. Man gründete nämlich einen konstitutionellen Verein, in welchem sich 25 Offiziere, 3 Prinzen, 3 oder 4 Geistliche, 6 bis 8 Gensdarmen, 20 Steueraufseher zusammenthaten, die ubrigen Bourgeois. Wir haben, hier nicht so entschieden gesiegt, aber haben die Fahne oben gehalten. Man ließ sich in Masse in diesen Verein einschreiben, tampste gegen eine Adresse zu Gunsten der Rechten zu Frankfurt. Hierbei sind wir unterlegen, aber das Resultat war, daß die Mehrzahl der Burger einsah, welcher Verein das Wohl des Volkes wolle. Die Demokraten traten aus dem Konstitutionellen wieder aus, der jetzt langweilig zwischen seinen vier Wanden sitzt. In den letzten Tagen beschäftigten sich die Demokraten mit einer Adresse zu Gunsten Brentano's. Rockmann, vom Volksklub in Düsseldorf, berichtet; Im demokratischen Vereine zu dort ist nach Wesendonks Wahl eine Erschlaffung eingetreten, welche fremdartige Elemente aufkommen ließ. Da bildeten etwa zwanzig einen neuen Verein, der so schnelle Anerkennung fand, daß er jetzt schon 300 Mitglieder zählt. Uebrigens gehen beide Vereine Hand in Hand. Imandt aus Crefeld: In Crefeld besteht nur ein unbedeutender Mittelstand, aber eine große Masse Proletarier und reicher Fabrikherren. Die Bourgeoisie jubelte bei den ersten Ereignissen. Man hielt Volksversammlungen, aber dies schien nach der funften Versammlung gefahrlich. Der Vorstand trat ab, und es bildete sich ein constitutioneller Verein, in welchem die inzwischen sehr zahm gewordenen Demagogen Platz nahmen. Da brachte ein unerwartetes Ereigniß einen Umschwung hervor. Die Stadt zählt doppelt so viel Katholiken wie Evangelische. Als die Bourgois den 6. August nicht feiern wollten, fühlten sich die Katholiken beleidigt. Jetzt regten sich die Demokraten. Es wurde ein glänzendes Fest gefeiert und am andern Tage ein demokratischer Verein gebildet. Daneben kann der Arbeiterverein und die 800 Mann zählende Weberinnung in Aufnahme. Alle werden künftig einen gemeinsamen Verein bilden. Der Kampf ist schwierig, indem die Fabrikanten ihre Arbeiter ganz in der Gewalt haben und viele den Clubmitgliedern keine Arbeit geben. Ja man hat den Arbeitern sobald die Bürgerwehr organisirt war, die zwei Monate lang gewahrten höhern Löhne wieder entzogen. Man spricht mit Recht gegen die Volksjustiz, aber gräuliche Ungerechtigkeiten haben erst aufgehort, nachdem einige Fensterscheiben gebrochen waren. Endlich zwingen die Bourgois den Webermeister ihre Gesellen in den constit. Verein zu führen. Schilly aus Trier. Die Schicksale der dortigen Demokratie unterscheidet sich kaum von dem anderer Vereine. Deshalb berichtet er vorzugsweise über die Feier des 6. August, die der Centralgewalt nicht so sehr galt, als sie eine Demonstration gegen Preußen war. Die Centralgewalt, so wenig sie uns genugen kann, ist aus dem Volke hervorgegangen und deshalb mussen ihr die Fursten gehorchen. Neben dem demokratischen Verein giebt es einen Landwehr-und einen Arbeiterverein. Ersterer ruckte am 6. August an 600 Mann stark aus unter selbst gewählten Fuhrern. Auch diese Leute haben die Faust geballt gegen das Preußenthum und ein Kreutz an der Mutze getragen mit der Aufschrift: „Mit Gott fur ein einiges Deutschland.“ (Rauschender Beifall und Hoch der Trierschen Landwehr.) Man muß vor Allem auf die Landwehr wirken. v. Mirbach aus Dortmund: Unser Land gilt als ein guter Boden für den Pumpernickel, als übler Boden für die Demokratie. An der Spitze unserere Burgerwehr trat eine liebenswürdige Reaktion von stark pleristischer Farbung, welche auch zwei Monate lang die Volksversammlungen leitete. Nachdem der Ausschuß sammt seinem „Euer“ Prastoene, wie er zu unterschreiben pflegt, bei Menzende einige Unannehmlichkeiten erfahren, wurde er etwas stiller. Unterdessen entstand der Volksverein, der jetzt 40 Mitglieder zahlt, obgleich uns Hr. Hoffken neulich bange machen wollte, indem er erzahlte, die Linke in Frankfurt zähle nur 25 und die 660 starke Rechte hatte kein anderes Mittel, als diese todt zu schlagen. ‒ In Westphalen kommt es vor allem darauf an, die Macht der Geistlichkeit zu brechen. Becker aus Hamm: Der Arbeiterverein zählt 300 Mitglieder. Neulich war ich bei Rempel in Bielefeld. Ein Bauer kam ins Zimmer und erklärte, er wolle mit Rempel über die Freiheit sprechen. Rempel verwies ihn auf den „Volksfreund,“ den er herausgiebt und an dem der Bauer sofort Freude fand. Nun fragt der Bauer, ob er auch einmal bei einer großen Gesellschaft, wie er sich ausdrückte, sein dürfte. Rempel erwiederte, heute Abend 7 Uhr sei eine solche, er solle nur bleiben. Er meinte, er konnte bis dahin zurück sein. Um 7 Uhr kam der Mann auf der Eisenbahn zurück und hatte 40 andere Bauern geholt. Jellinghaus aus Solingen: Unser politischer Klub hat schon viel erlebt trotz seiner Jugend. Anfangs schloß sich die Aristokratie an und stieß damit die Arbeiter von sich und nachher verbot sie denselben, unter Drohung, die Arbeit zu entziehen, die Theilnahme. Das große Mißgeschick haben wir mit den Berliner Wahlen. Wir wählen den geheimen gehorsamsten Finanzrath Hesse, ohne ihn zu kennen und dann den Strumpfwi_ , der uns schrieb, er sei früher Republikaner gewesen, sitze jetzt aber mit Ueberzeugung auf der äußersten Rechte. Roß aus Crefeld: Bei uns gilt republikanische Gesinnung für ein Verbrechen. Keirenheim aus Bochum: In der Stadt hat die Demokratie Bedeutung, auf dem Lande aber steht es bei uns schlecht, wo Pfaffen, Adel und Beamte den Bauern so bearbeiten, daß Leute wie Reichensperger gewählt wurden. Gleichwohl sind tüchtige demokratische Elemente im Landvolk und Mosel und Eifel werden stets für die Freiheit des Volks sein. (Der Mosel ein Hoch! im Publikum). Becker aus Köln: Als die Preßfreiheit durch Hrn. Dumont proklamirt wurde, da war allgemeiner Jubel, da war Alles liberal. Indessen ließen die Heuler nicht lange auf sich warten. Das Zusammentreffen des Kongresses mit dem Domfest ist auf perfide Weise ausgebeutet worden. Wir bauen hier auch an einem Dome, dem Dome der Freiheit. Auch wir sind Werkleute. Möge unser Dom nicht ebenso Ruine werden, wie der auf der Litsch. Schapper aus Köln: Der Arbeiterverein besteht aus 7000 Mitgliedern. Seine Häupter sitzen im Kerker. Der Verein hat sich an den in _ Wahlen nicht betheiligt. Gegen den Verein wird furchtbar geheult. Die Verhaftungen schaden ihm nichts. Ein Präsident wird sich immer finden, und man muß 7000 Menschen einkerkern, ehe ein solcher fehlt. Der Verein hat gegen den Handwerkerkongreß in Frankfurt protestirt. Er wirkt unter andern durch die Filialvereine und die Arbeiter-Zeitung, welche auch starken Absatz aufs Land findet. Auf dem Lande ist die Demokratie stark. Bengel aus Mulheim a. Rh.: Bei uns haben die Lohnlisten, wie in Crefeld, eine Revolution gemacht. Wir haben Gladbach bei der Wahl durchgesetzt. Als die Berichte somit erschöpft waren, trat Elsner, Deputirter der Vereinbarer zum Domfeste, auf: Ich trete vor Sie in zweideutiger Stellung als Vereinbarer. Aber ich will das wieder gut machen als Mitglied des demokratischen Vereins in Breslau. Das Einzige, was die Berliner Vereinbarer geleistet haben ist, daß sie sich für unverletzlich erklärt haben. In allen Fragen bleibt die Demokratie in der Minorität. Aber die Majorität des Volkes ist für uns. Sehen sie jetzt auf die vielfachen Vorgänge wegen der Huldigungsfeier. Die alte Schmach tritt wieder ein. Jetzt droht uns wieder ein Zweikammersystem, das hoffentlich nicht lange dauern soll. In Schlesien hat das Land viele Bauern zu Abgeordneten gewählt. Diese sitzen im Centrum, stimmen mit uns gegen Feudalwesen, gegen uns in allen andern Fragen. Sonst sind die s. g. „kleinen Leute“ in Schlesien demokratisch. Auf eine Frage aus dem Publikum, wie man sich dem Feste gegenüber benehmen solle, wird aus dem Publikum geantwortet: man solle nichts dagegen thun, namentlich nichts gegen Persönlichkeiten. Kinkel aus Bonn: Das Schlechste ist die Sonderbündelei. Deshalb hüte man sich vor Sonderbunds-Republickchen, die gleich sonderbundlerische Vendeen auf der andern Seite hervorrufen würden. Man warte bis die Gesammt-Republik reif ist. Wolff aus Köln: Vom jetzigen Frankreich ist nichts für uns zu hoffen. Dort muß erst eine neue Revolution siegen. Das heutige Domfest hat nichts mit Deutschlands Einheit zu thun, das ist eine Kölner Geldsacksfrage. Die Kölner haben ganz Recht. Giolina aus Cinncinati: Die deutschen Demokraten in Amerika geben den Ausschlag bei der Präsidentenfrage. Amerikas Freiheit beruht auf der Trennung von Kirche und Staat und auf den Proletariern. Engels aus Köln: Der Charakterzug der Rheinlande ist Haß gegen das Beamten-und Stockpreußenthum; diese Gesinnung wird hoffentlich fortdauern. Sitzung am 14. August, Morgens 10 Uhr. Tagesordnung: Beschaffung der Geldmittel. Auf die Bemerkung eines westphalischen Abgeordneten, daß mehrere Vereine in Westphalen bereits Beiträge an die Kreiskasse in Bielefeld abgeführt, wurde die Frage über die Zulassung der Westphalen wiederaufgegriffen und zur Berathung gestellt. Nach längern Debatten, worin die westph. Abgeordneten sich für den Anschluß an die Rheinprovinz aussprachen, vorausgesetzt, daß die übrigen westph. Vereine nicht widersprächen, wurden 2 Anträge zur Abstimmung gebracht: 1. Der hier versammelte Rheinisch-Westphälische Demokratenkongreß erklärt, daß der Beschluß des exekutiren Centralausschusses in Berlin, wodurch Rheinland und Westphalen getrennt sind, dem Frankfurter Beschlüsse widerspricht und daß es im Interesse der Demokratie liegt, daß beide vereint bleiben. 2. Der rheinische Demokratenkongreß so wie die hier anwesenden Abgeordneten aus Westphalen drücken den Wunsch aus, daß es bei dem Frankfurter Beschlusse verbleibe, indem es im Interesse der Demokraten liegt, daß Rheinland und Westphalen nicht getrennt werden. Die Mehrzahl war für die 2. Fassung. Als nun zur Geldfrage selbst geschritten wurde, sprach sich von vornherein die Mehrzahl gegen den früher schon gestellten Antrag, die Hälfte der Vereinseinnahmen auszuliefern, aus. Es wurde besonders geltend gemacht, daß dieses die Vereine zu stark drücken würde, da meistens kaum die Ausgaben durch die gewöhnlichen Einnahmen gedeckt werden, und deshalb vorgeschlagen, nur den Ertrag einer Sammlung freiwilliger Beiträge zur Kreiskasse einzusenden. (Schluß folgt). Civilstand der Stadt Köln. Geburten. Den 8. Cath., T. v. Wilh. Heinr. Pütz, Schreinermeister, Hosengasse. Den 9. Cath., T. v. Nicol. Himmel, Kammacher, Schartg. ‒ Reg., T. v. Heinrich Nolden, Schiffzieher, Kostg. ‒ Sophia, T. v. Thom. Urbach, Karrenschieber, Follerstr. ‒ Cath., T. v. Servat. Bergs, Tagl., gr. Spitzeng. ‒ Anna Maria Henr., T. v. Ant. Curis, Kleiderm., Mühlenbach. ‒ Zwei unehel. Knaben. Sterbefälle. Anton Krudwig, Gastw., 38 J. alt, verh. gr. Sandkaul. ‒ Carl Hub. Adolph Hack, 4 J. 2 M. alt, Bechergasse. Heirathen. Den 8. Pet. Jos. Walber, Bedienter, v. Gemünd, und Maria Hel. Schröder v. Medebach. Den 9. Theod. Küpper, Nagelsch. v. Brühl, mit Soph. Hammermann v. Fischenich. Anzeigen. Schifffahrts-Anzeige. Köln, 12. September 1848. Angekommen: Fr Kühnle und H. Bechert von Heilbronn. Kapt. Willms von Rotterdam mit 5324 St. Kapt. Baumann von Amsterdam mit 4517 Ctr. Abgefahren: L. Tillmann nach Koblenz: M. J. Deis nach der Saar. Jac. Schaaf nach Wesel. In Ladung: Nach Antwerpen G. Verwaayen. Nach Rotterdam W. Hagewegh. Nach Ruhrort bis Emmerich H. Lübbers. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr I. Budberg. Nach Andernach und Neuwied H. Schumacher, B. Schilowski. Nach Koblenz, der Mosel und der Saar L. Tillmann. Nach der Mosel, und Trier und der Saar M. J. Deiß. Nach Bingen Nach Mainz J. Hirschmann. Nach dem Niedermain Geb. Schulz. Nach dem Mittel-und Obermain F C Schneider. Nach Worms und Mannheim Wb. W. Dunk. Nach Heilbronn G. Goob. Nach Kannstadt und Stuttgardt L. Bühler. Ferner nach Rotterdam Capt Demmer Köln Nr. 25. Ferner nach Amsterdam Capt Scholwerth, Nr. 3 Ferner nach Stettin Capt Range, Bark „Fortschritt.“ Rheinhöhe am 12. Sept. 6′ 2″ Erwiederung auf die gestrige Aufforderung. Wir finden den Protest für ganz gerecht, und zur weiteren Besprechung laden wir sämmtliche Metzger heute Mittwoch den 13. d. M., bei Hrn. Jüsgen, Hochstraße, zur General-Versammlung ein, um sich zahlreich präzis Abends 6 Uhr einzufinden, Die Kommission der Metzger. Bekanntmachung. In hiesiger Packkammer lagert seit einiger Zeit ein Paket sign. B. 103 13 Wesel; 4 Pfd. schwer, ohne Adresse. Der Absender wird davon hierdurch mit der Aufforderung benachrichtiger: die Adresse an das hiesige Ober-Post-Amt oder an die Post-Anstalt des Aufgabe-Orts, baldigst abzugeben. Köln, den 9. September 1848. Der Ober-Post-Direktor, Rehfeldt Für franz. Handelscorrespondenz eröffnete ich Montag den 11. d. Mts. einen Cursus. J. Lehwest, Lehrer, Hohestraße Nr. 104. Bei W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr. 24) ist zu haben: Die Weissagung des 97 jährigen Benediktiner Mönchs Paola in seiner Todesstunde. Aufgezeichnet von seinem Beichtvater dem Pater Clemens. Dritte Auflage. Preis 6 Pf. Dieses Schriftchen hat schon 3 Auflagen erlebt (jede von 2000 Exempl.), und ist vorzüglich wegen der vielen eingetroffenen Vorhersagungen um so mehr zu empfehlen. Wer möchte es läugnen, daß wir in einer großen Zeit leben. Ein eigenthümlicher revolutionärer Geist durchzieht fast ganz Europa von Westen nach Osten, überall Aufruhr und Empörung. Auf allen Punkten hat die von Gott eingesetzte Ordnung aufgehört und mit bangem Zagen sieht der wohlgesinnte, der gottesfürchtige Mann in die Zukunft, da er jeden Augenblick fürchtet, den Zorn des Allmächtigen über die verdorbenen Menschen hereinbrechen zu sehen. In solcher Zeit der tiefsten Bekümmerniß muß es gewiß jedem gottesfürchtigen Herzen wohlthuend sein, aus dem Munde eines wahrhaft formmen Mönchs in seiner Sterbestunde, die ihm von den Engeln des Herrn eingegebenen Worte der Prophezeihung zu vernehmen. Der Herr unser Gott scheint die Gottlosen und Pflichtvergessenen schwer züchtigen zu wollen, ehe er sie auf den Weg des Lichts zurückführt. Im Verlage von W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr. 24 in Köln) ist erschienen: Der fromme Christ im Gebete und in der Unterhaltung mit Gott. Ein vollständiges Gebet-und Andachtsbuch für katholischen Christen. Mit einer erbauenden Vorrede von einem katholischen Geistlichen. Mit hochwürdiger erzbischöflicher Approbation Preis in schönem farbigen Titel 15 Sgr. Preis in bronzirtem Titel 10 Sgr. Preis in schwarz. Druck Titel 7 1/2 Sgr. Dieses Gebetbuch hat besonders viel Anklang gefunden, und da die hochwürdigste Geistlichkeit Westphalens dasselbe mit einem passenden Vorwort ausgestattet hat, so verdient dieses Buch besonders empfohlen zu werden, zumal dem betenden Christ dadurch manche heilsame Lehre und Ermahnung geboten wird, seinen Gott und Herrn im Geiste und in der Demuth anzubeten, sich von irdischen Gedanken zu entfernen, und den wahren Weg des Heils, vorzüglich aber Trost und Linderung zu finden in diesen so gewitterschweren und unruhigen Zeiten. Moge der Inhalt in dem Herzen eines jeden römisch-katholischen Christen eine gute Aufnahme finden, alsdann ist der Verfasser auf's beste belohnt. Hr. Rolinger, Lehrer in Lüttich, rue de la régence Nr. 18, wünscht einige junge Leute in Kost und Unterricht zu nehmen. Gebrauchte Dachziegeln und Laien werden zu kaufen gesucht, die Expedition sagt wo. Freie Volksblätter. Die „Freien Volksblätter“ erfreuen sich, als erste Früchte der Revolution, bis jetzt eines fünfmonatlichen Bestehens. ‒ Sie haben offen gekämpft für die Sache der Demokratie, für die des Volkes, in dem Streben nach einer Befestigung der verheißenen breitesten demokratischen Basis. Nachdem dieser Satz von der einen Seite eine Lüge, von der andern nichts als eine leere Phrase geworden, steht uns die Reaktion der Throne drohender gegenüber, als vor dem 18. und 19. März. ‒ Allerdings ist es zur Wahrheit geworden, daß man dem Volke die errungene Freiheit vorenthalten will, daß man seine Souveränität verhöhnt; ‒ und obgleich ein Ministerium nach dem andern zum Sturze gekommen, greift man, hartnäckig genug, wieder von neuem zu Männern, die allerdings das Vertrauen der Regierung, aber nicht das des Volkes besitzen. ‒ Es geht daraus hervor, daß die bisherigen Minister nicht Männer des Volkes, sondern Organe des Thrones waren. In einer Monarchie aber, die nicht auf freie Institutionen begründet ist, deren Stützen nicht im Sinne der Wahrheit im Herzen des Volkes wurzeln, stehen die Interessen der Regierung denen des Volkes schnurstracks entgegen; das beweisen alle Revolutionen. Es waren die bisherigen Ministerien demnach volksfeindlicher Natur! Bei dieser Sachlage bleibt uns nichts Anderes übrig, als dem volksfeindlichen Streben von dieser Seite, das Streben nach äußerster Freiheit entgegenzusetzen. Wir wollen demnach den Kampf, mit der Wahrheit gewappnet, der Lüge gegenüber von neuem beginnen; wir wollen zunächst, als Mitglieder des preußischen Staates, in unserm Kreise zu wirken suchen, indem wir nur in der Befreiung der einzelnen deutschen Staaten eine Einigung Deutschlands für möglich halten und eine deutsche Centralgewalt so lange ohnmächtig sein wird, bis die Macht der Fürsten gebrochen. Dies ist die Richtung, die unsere Blätter bis jetzt verfolgt haben, die sie mit neuer Kraft verfolgen werden und bitten wir unsere Freunde uns in diesem Streben zu unterstützen. Köln, im September 1848. Die Redaktion,Bernh. Dietz. Die Blätter werden vom 1. Oktober an in Köln erscheinen, wodurch etwa vorgekommene Unregelmäßigkeiten in der Versendung aufhören. Briefe bittet man schon jetzt dahin zu adressiren. Für Köln und Mülheim beträgt der Pränumerationspreis 15 Sgr., auswärts durch die Postanstalten bezogen jetzt nur 18 1/4 Sgr. ‒ Insertionsgebühren die Zeile 1 Sgr. Zu zahlreichem Abonnement wird freundlich eingeladen. Im Verlage von W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr.24 in Köln) ist erschienen: Der Gang nach Golgatha oder der heil. Kreuzweg. Unter diesem Titel ist das heilige Abendmahl und der ganze Leidensweg Christi in 14 bildlichen Darstellungen vorgestellt; aber auch ist jedem Bildnisse eine passende und erbauende Schrift beigefügt, die auch das verstockteste Herz zur Neue antreiben muß, wenn er hier betrachtet, was der Heiland, unser göttlicher Erlöser ihm zu Liebe gelitten hat. Groß Plakat auf Schreibpapier 2 1/2 Sgr. auf seinem Berlinpapier 2 Sgr Bei W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr. 24) ist zu haben: Das von Sr. erzbischöfischen Gnaden, Johannes v. Geissel angeordnete Gebet, mit einem Anhange: Gebet und Anliegen in der jetzt so hart bedrängten Zeit und Kriegsgefahren. Um kurz dieses so ansprechende Gebet zu empfehlen, bedarf es nur der Anzeige, daß bereits eine Auflage von 73,000 Exempl. in kurzer Zeit vergriffen wurde. Aufforderung. Wer von dem verstorbenen Kunst-Conservator, Herrn Christ. Geerling, Gelder, Kunst-oder andere Gegenstände in Händen, oder irgend eine Verpflichtung gegen dessen Erbmasse zu erfüllen, oder Ansprüche an dessen Masse zu machen hat, wende sich an den unterzeichneten Bevollmächtigten der Geschwister und Geschwisterkinder des Verstorbenen. Köln, den 11. September 1848. Pet. Steph Riphahn. Gr. Sandkaul Nr. 26. Gerichtlicher Verkauf. Am 15. September 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Waidmarkte zu Köln, ein Wagen, Tische, Stühle, ein Sopha etc. gegen baare Zahlung öffentlich meistbietend verkauft werden. Der Gerichtsvollzieher, Simons. In der gestrigen Aufforderung mehrerer Metzger an die bestehende Kommission der Metzger in Köln und Deutz soll es heißen: „und verlangen auf den 13. dieses Monats (statt 27.) längstens eine unwiederrufliche General-Versammlung etc.“ Ein fleißiger mit guten Zeugnissen versehener Handlungs-Gehülfe sucht eine Stelle. Die Exp. sagt das Nähere. Es sind wieder ganz frische Austern vorräthig bei G. Bettger Comp. Kl. Bauerngasse Nr. 6. Theater-Anzeige. Mittwoch den 13. Sept.: (Zum Erstenmal): Gasthaus-Abenteuer. Posse in drei Akten von Th. Oswald. Vorher: Der Ehrgeiz in der Küche. Lustspiel in einem Akt nach dem Französischen von W. Remhart. Der Gerant: Korff. Druck von J. W Dietz, unter Hutmacher Nro. 17.

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Marx-Engels-Gesamtausgabe: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-20T13:08:10Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 101. Köln, 13. September 1848, S. 0508. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz101_1848/4>, abgerufen am 21.11.2024.