Neue Rheinische Zeitung. Nr. 127. Köln, 27. Oktober 1848.4) Das Reichsministerium übe die "Polizei" aus, aber eine "Polizei, wodurch das Vaterland nach Innen und nach Außen vor Verderben bewahrt würde." Unsere letzte Nachricht aus dem "deutschen Reiche" lautet dahin, daß, abgesehen von dem Frankfurter Concil, blos für die Reichsgewalt teutscher Nation eine Ausgabe von 10 Millionen und einigen hunderttausenden Gulden von September bis Dezember verursacht wird. Die Produktionskosten sind nicht zu stark für eine "Polizei," die das Vaterland nach Innen und nach Außen "vor Verderben" schützt. !!! Frankfurt, 24. Oktober. Tagesordnung: 1) Fortsetzung der Debatte über §. §. 2. 3. und 4. (Art: [unleserliches Material]) des Verfassungsentwurfs. Den Wortlaut der §. §. gab ich Ihnen in der Sitzung vom 20. Oktober. - 2) Ergänzungswahlen in die Ausschüsse. Simson präsidirt. - Vor der Tagesordnung. Blömer (für den Ausschuß der Gesetzgebung) zeigt einen Bericht an, welcher beantragt über den Antrag des Abgeordneten Wesendonk "die in Folge des Aufstandes vom 18. September in Frankfurt Angeklagten durch Jury's abzuurtheilen" zur Tagesordnung überzugehen. - Sänger, interpellirt den Reichsminister des Innern wegen Feststellung der Reichsgränze im Großherzogthum Posen. Joseph soll eine Interpellation an den Reichsminister der Justiz verlesen. Ist nicht anwesend. Jahn: (horribles Gelächter.) interpellirt das Reichsministerium wegen der nach Wien gereisten Abgeordneten: Blum, Tramputsch, Frobel. - Bei den jetzigen Zeiten sei Gefahr für die Personen derselben vorhanden (Gelächter), er frägt deshalb (!) das Ministerium, ob jene Abg. mit irgend einem offiziellen Auftrage versehen nach Wien gegangen sind, ob mit Reichspässen versehen, und ob beurlaubt? - (Endloses Gelächter begleitet Herrn Jahn von der Tribüne. Links: Das sind Späße die nicht auf die Tribüne passen!) - Schmerling in Beantwortung der Interpellation von Sänger (s. oben) zeigt an, daß der hessische General Schäfer als Reichskommissär mit der Abzeichnung der Posenschen Demarkationslinie beauftragt sei, und demnächst dahin abgehen werde. Maifeld will in Folge der gestrigen Rede des Herrn v. Vinke eine schriftliche Erklärung gegen denselben zu Protokoll geben. Wird von der Versammlung nicht zugegeben. - Tagesordnung. Die Stimmzettel zu den Ergänzungswahlen werden eingesammelt. Mitlerweile beginnt die Fortsetzung der Debatte über §. 2 bis 4 des Entwurfs der Verfassung. - Reidtel aus Brünn spricht gegen den Entwurf der Verfassung. - Ganz Oestreich östreichisch und ganz zu Deutschland! - (Ganz schwarz-gelb!) Man möchte ja sehen, mit Oestreich in gutem Vernehmen zu bleiben. Ich bitte Sie sagt der Redner, mit heftigstem Ausdrucke, ich bitte Sie wiederholt er 6 bis 7 mal, mit Oestreich Ruhe zu halten. (Gelächter!) Wagner aus Steyr in Oestreich. Für den Entwurf des Verfassungs-Ausschusses. Er kennt viele gescheudte und tüchtige Männer, welche sich dahin ausgesprochen haben, daß in der Trennung Deutsch-Oestreichs von dem übrigen Oestreich das größte Glück für Oestreich überhaupt zu suchen sei. (Bravo links) Nur bei Unterdrückung des slavischen Elements sei der Panslavismus zu fürchten. Denn dann würde er seine Zuflucht zu Rußland nehmen. - Er sei kein Feind der pragmatischen Sanktion weil sie ein vergilbtes Pergament, denn es gäbe auch vergilbte Pergamente welche von der Hand der Revolution gegeben und die Freiheiten des Volks enthalten z. B. die Magna charta! - (Bravo.) Der Redner ist für das Prinzip der Nationalitäten, weil das Nationalgefühl ein großer Hebel des Fortschritts sei. - Deutsch-Oestreich zu Deutschland! - Maifeld aus Oestreich. Ganz schwarzgelb. Alles für Oestreich! - Gegen den Entwurf. v. Mühlfeld aus Wien. Für den Entwurf eingeschrieben, spricht er dagegen. - Weist von sich den Vorwurf, ein schwarzgelber zu sein. Er sei deutsch. Sei einer der ersten gewesen der dem Ruf in's Vorparlament gefolgt ist. - Gegen die Personalunion. - Der Redner erhitzt sich für die Erhaltung des ganzen östreichischen Föderativstaates; aber Oestreich hätte die Pflicht seinen südöstlichen Staaten die deutsche (!) Freiheit zu bringen. Oestreich entweder aufgenommen in den deutschen Bundesstaat, oder Oesterreich ein föderativer Staatenbund. (Lautes Bravo der Centren. Zischen links.) v. Vinke. Gegen den Entwurf. Wie immer besteht seine Rede aus Aphorismen aller vorhergehenden Redner, die er parlamentarisch bekämpft, wobei man fortwährend hört: "Das verehrte Mitglied von daher sagt, und das verehrte Mitglied von dorther sagt: "Die Personalunion würde unbedingt den Zerfall Oestreichs in einzelne Staaten zur Folge haben. - Wenn die stenographischen Berichte, sagt Vinke, auf die Nachwelt kämen (gewagte Behauptung!) so würde man sich über so manche unpatriotische Aeußerung wundern (von links) in dieser Versammlung, die zur Begründung der Einheit Deutschlands berufen sei. (höhnisches Bravo links.) Ungarn sei keineswegs der natürliche Bundesgenosse Deutschlands. Sie würden es so lange sein, als ihr Interesse es erheischt. Das Prinzip der Nationalitäten kann (selbst) nicht wegläugnen. - Im Anfang seiner Rede meint Vinke durch eine Zerstückelung Oestreichs. würden wir die Slaven den Russen in die Hände treiben, gegen das Ende derselben meint er, wir würden dadurch den Slaven in die Hände arbeiten. - Wir wollen, sagt Vinke, eine exceptionelle Stellung Oestreichs allerdings nicht in Deutschland, aber neben Deutschland. (Links: hort!) Er erklärt sich für das Amendement Kaiser "die Verhältnisse Oestreichs bleiben der definitiven Anordnung vorbehalten." - Preußen habe seiner Meinung nach, keine Berechtigung und auch nicht den Willen einer exceptionellen Stellung in Deutschland. Aber durch die Annahme der Paragraphen des Ausschusses würde es ein weit größeres Feld zu dieser exceptionellen Stellung erhalten. Daß er (Vinke) deshalb gegen die Annahme der §. §. des Ausschusses spräche, beweise am besten, daß er nicht auf dem preußischen sondern auf dem deutschen Standpunkte stehe. (langes Bravo rechts und Centren. Links Zischen.) Nachdem Vinke gesprochen verlassen die Centren und die Rechte massenweise das Haus. - Schneider aus Wien. Für die Paragraphen des Entwurfs. Er achtet das Urtheil der andern Parthei, aber er fragt, was hat das Volk von Oestreich für einen Vortheil von diesem Staatenbund? - Oestreich's Geschichte bis auf die neueste Zeit sei die Geschichte eines unfreien Volkes. - Gegen einen gänzlichen Ausschluß Oestreichs aus Deutschland müsse er sich erklären. (Auf der Rechten sitzen 6 Abgeordnete, im ganzen Saal ungefähr 150.) - Vom statistischen Standpunkt aus erweist der Redner durch sehr sorgsame Zahlenaufstellungen, daß Oestreich sein Interesse im Anschluß an Deutschland, aber nicht im Zusammenhalten aller östreichischen Provinzen zu einem Oestreich suchen muß. - Der Sieg der Demokratie in Oestreich sei der Sieg derselben in Deutschland. Wenn ich, schließt der Redner, auch auf Kosten eines einigen Oestreichs ein einiges Deutschland vor Augen sehe, werde ich keinen Augenblick anstehen, Oestreich für Deutschland zu opfern. (Bravo.) Clemens aus Bonn hält eine ganz bedeutungslose Rede zu Gunsten der Schwarzgelben. - Er hat mit Schmerling und Consorten das Amendement Schreiner unterschrieben: "bei der höchst eigenthümlichen und schwierigen Lage Oestreichs in der Gegenwart wird die gesetzliche Durchführung dieses und der folgenden §. §. dem Zeitpunkt der wid erhergestellten Ordnung im Innern der östreichischen Monarchie vorbehalten." - (Schlußruf läßt sich vernehmen.) - (Der Schlußruf wird heftig.) - Der Redner hört auf nach 3/4 Stunden. Man verlangt den Schluß der Debatte. - Viele schreien: Weiter reden! Präsident theilt mit, daß noch 40 Redner eingeschrieben sind, und der Schlußruf wohl kaum ernstlich gemeint sein kann. - Die Diskussion geht weiter mit Biedermann, der lang und breit für den Entwurf spricht! - Folgt Herr Reichensperger, gegen den Entwurf, für Oestreich und schwarzgelb. Herr Reichensberger giebt ein Amendement ein, welches die Streichung des Paragraphen 3 beantragt. - Der Schluß der Debatte wird verworfen. Dagegen vertagt man die Debatte. Morgen keine Sitzung. Schluß um 3 Uhr. * Aachen. Als Entgegnung auf die vielen Adressen, die allenthalben in den Regierungsbezirken Aachen von der Rückschrittspartei an die Berliner National-Versammlung abgesandt wurden und die dem Wesen nach alle nur den Zweck verfolgen, die Versammlung von jeder, die Regierung überwachenden Wirksamkeit abhalten und auf die alleinige Anfertigung einer Verfassung beschränken zu wollen, ist heute nachstehende, vom hiesigen Volksvereine und einer von diesem berufenen überaus zahlreichen Volksversammlung unterzeichnete Adresse an die besagte Natioal-Versammlung abgesandt worden. An die hohe National-Versammlung zu Berlin. Zu den Trugschlüssen, womit die Reaktion unsere junge Freiheit zu umgarnen sucht, gehört auch der, daß die mit der Feststellung der Verfassung beauftragten Volksvertreter sich nur mit der Ver fassungsfrage zu beschäftigen hätten, unbekümmert, wie inzwischen das Interesse der Staatsbürger von der Regierung wahrgenommen werde. Und in der That würde, wenn die hohe Versammlung darauf einginge, der Reaktion vortrefflich in die Hände gespielt werden. Vor Interpellationen gesichert, würden die Büreaukratie und der Polizei- und Militair-Despotismus sich bald erholen von den Schlägen, die sie in den Märztagen erlitten, die Zeiten des beschränkten Unterthanenverstandes würden bald zurückkehren und das Zustandekommen einer freisinnigen Verfassung würde mehr als je in Frage gestellt werden. Von diesem Gesichtspunkte ausgehend und in der Ueberzeugung, daß nicht durch Interpellationen, sondern durch verkehrte Regierungsmaßregeln Handel, Industrie und Verkehr leiden, beantragen die unterzeichneten Bürger Aachens: "die hohe Versammlung möge fortfahren, unter dem Verfassungswerke ein wachsames Auge auf die Maßregeln der Regierung zu richten." * Schleswig, 21. Okt. In der gestrigen Abendsitzung stattete der aus 9 Mitgliedern zusammengesetzte Ausschuß Bericht über die Regierungsanträge ab. Mit einer Majorität von 8 gegen 1 empfahl er der Landesversammlung zur Annahme folgende Beschlüsse: 1) die Landesversammlung genehmigt, daß die Mitglieder der provisorischen Regierung von ihrer bisherigen Stellung abtreten. und spricht derselben die dankbare Anerkennung des Landes aus; 2) die Landesversammlung ertheilt in der Voraussetzung, daß die designirten Regierungsmitglieder, namentlich die Herren Landvogt Boysen, Amtmann Baron v. Heintze, Adolph v. Moltke, Oberappellationsgerichtsrath Preußer und Graf v. Reventlow-Jersbeck, die herzogliche Gewalt im Interesse des Landes und nach den bestehenden Rechten und Gesetzen ausüben werden, ihre Zustimmung dazu, daß dieselben die gemeinsame Regierung der Herzogthümer Schleswig-Holstein übernehmen; 3) die Landesversammlung beschließt, sich am 21. d. zu vertagen, beauftragt jedoch das Bureau, sobald die Umstände solches nach dessen Ermessen erforderlich erachten, die Versammlung wieder einzuberufen, und verlängert zu diesem Behuf die Funktion der Mitglieder des Bureaus bis auf den Zeitpunkt von 8 Tagen nach der Wiederzusammenberufung der Versammlung. * Schleswig, 22. Okt. Gestern Abend gegen 12 Uhr wurde über die Regierungsanträge abgestimmt. Die Entscheidung fiel im Sinne der Regierung aus und die Versammlung vertagte sich. In derselben Sitzung wurde die Wiedereinführung der schleswig-holsteinschen Flagge an der Stelle der allgemeinen deutschen beschlossen. Heute früh nahm die provisorische Regierung Abschied von dem bei ihr angestellten Personale. Um 12 Uhr wurde die neue Regierung in möglichster Stille von den Kommissarien Stedtmann und von Reedtz auf dem Schlosse Gottorf installirt. Polen. Krakau. Die hierortige Garnison hat sich um zwei Bataillone des Infanterie-Regiments Parma, bestehend aus Bukowinern und um ein Bataillon des schlesischen Infanterie-Regiments Schönhals, vermindert, dessenungeachtet sind hier noch vier Bataillone Infanterie, eine Division Kavallerie und eine zahlreiche Artillerie als Besatzung. Das alte Schloß, der ehrwürdige Wohnsitz der Jagellonen, ist nicht mehr zu kennen, dasselbe ist vollständig in Vertheidigungszustand gesetzt, so zwar, daß es wenigstens einer Armee von 20,000 Mann und eines tüchtigen Artillerieparkes bedürfte, um solches mit einigem Erfolge anzugreifen. Während der äußere Wall mit 12- und 24pfündigem Geschütz besetzt ist, sind oben auf der Plattform dieser alten Königsburg, gerade wo Johann Sobieskys Lieblingsaufenthalt gewesen war, Mörser im Kaliber von 60 bis 90 Pfund aufgepflanzt. Jeder Mörser hat schon seine Bestimmung auf einen Stadttheil, und ist zu diesem Behufe mit eigenen Nummern versehen. Der Mörser Nr. 1 ist auf das Dominikanerkloster gerichtet, der von Nr. 2 auf den Potocky'schen Palast, Nr. 3 nach dem Stradom und so weiter. Von einer Besetzung Krakaus durch die Russen ist noch keine Rede, das russische Militär zog sich meistentheils gegen den Pruth hinab, die nächste Besatzung von Krakau im russischen Gebiete, bildet, nebst dem Grenzkordon durch die Kosaken, ein Bataillon des 11. Jägerregiments, welches an zwei Meilen weit zerstreut liegt. Ueber der Grenze herrscht Todtenstille und unserm Handel stehen noch immer die alten unübersteiglichen Schwierigkeiten gegenüber. Die in Galizien liegenden ungarischen Soldaten sind in Kriegszustand erklärt, da man ihren Durchbruch nach Ungarn besorgte, auch das Regiment Deutschmeister soll die lebhaftesten Sympathien für Wien äußern. Im Wadowicer Kreise an der ungarischen Gränze, dem Arvaer Komitate zu, wurden an 9000 Mann zusammengezogen, dieselben sollten nach Ungarn einrücken, haben aber so eben Gegenbefehl erhalten und warten auf die weitere Weisung. Die errichteten Reservebataillons in Galizien befinden sich in dem schlechtesten Zustande, ohne Wäsche, nur mit Kitteln bekleidet, in zerrissnen Schuhen und mit fast unbrauchbaren Waffen versehen. In der Monturskommission in Jaroslau, wo so viele Montursstücke vorräthig sein sollten, fand man höchst miserable Vorräthe, und doch vernahm man früher, es wäre alles vollkommen ausgerüstet. (A. Oestr. Z.)Krakau, 18. Okt. Gestern hatte eine Deputation der Bürgerschaft eine Audienz beim Gouverneur, Hrn. Zaleski, um ihn zu ersuchen, doch endlich die hiesige Nationalgarde zu organisiren. Auf die Erwiederung des Gouverneurs, daß er dazu noch nicht beauftragt worden sei, bemerkte ein Mitglied der Deputation, die Organisation der Nationalgarde wäre um so wünschenswrrther, als widrigenfalls die Bürger leicht zum letzten Mittel greifen und sich selbst bewaffnen würden. Darauf meinte Hr. v. Zaleski: er überlasse ihnen, das zu thun, was sie für gut fänden, erlaube sich aber nur zu bemerken, daß sobald die Ruhe und Ordnung in der Stadt gestört würde, es nur eines vom Schlosse zu gebenden Signals bedürfe, und in wenigen Stunden würden russische Truppen die Gränze überschreiten und Krakau besetzen. Also nicht bloß in der freien Stadt Krakau, die unter dem Protektorate der drei Mächte stand, auch in das in den östreichischen Staat einverleibte Gebiet sollen die Russen als Handlanger und willige Werkzeuge gerufen werden und ein östreichischer Landesgouverneur bedient sich einer solchen Drohung als Antwort auf eine Bitte, die jede Stadt des Kaiserstaates als die Erfüllung eines vom konstitutionellen Kaiser gegebenen Gesetzes gebieterisch zu fordern berechtigt ist. (Berl. J.) Italien. * Turin, 19. Okt. Nach von Mailand erhaltenen Berichten soll Radetzky das Hauptquartier nach Lodi verlegt haben. Die Observationskorps, welche in großer Anzahl längs dem Tessin aufgestellt waren, werden nach und nach vermindert und ziehen sich ins Innere der Lombardei zurück. Lecco soll die dreifarbige Fahne aufgezogen haben. Man will außerdem wissen, der General habe dem Podesta von Mailand 6 Millionen, innerhalb drei Tagen zu bezahlen, abverlangt, worauf der Podesta, in der Unmöglichkeit, diesem Befehle nachzukommen, um seine Entlassung eingekommen sei. * Nachstehendes Plakat zirkulirt in diesem Augenblicke in der ganzen Lombardei: Instruktion für die Lombarden. "Haltet euch bereit, den großen Schlag zu thun! "Beunruhigt den Feind ohne Aufhören! Gönnt ihm weder Frieden noch Waffenstillstand! Erforscht seine Bewegungen, überfallt ihn unversehens, würgt ihn ohne Gnade, vor allem die Offiziere! Verweigert die Steuern, bedroht und tödtet Jeden, der Grundstücke in öffentlicher Versteigerung an sich bringt, als einen Verräther am Vaterlande! Das italienische Gouvernement wird diese Ankäufe nicht billigen! "Nichts Deutsches mehr! Selbst die Reichen haben sich einfach in inländische Stoffe zu kleiden! Die Frauen werden Trauer anlegen! Wer schöne Kleider trägt, wird als Oesterreicher behandelt werden! Inschriften auf die Mauern der Städte und Dörfer, Affichen ans die Kirchenthüren, in die Felder, an die Bäume! Während der Nacht Geschrei, Flintenschüsse, plötzliches Läuten, unaufhörliches Rufen zu den Waffen! Auf diese Weise wird der Feind gezwungen sein, seine Kräfte bis in die Dörfer zu zerstreuen, wo man ihn mit Vortheil und zu gelegener Zeit angreifen kann. "Das Volk wird jeden Abend in den Kirchen zusammenkommen und Gott bitten, uns von unserm Unglück zu erlösen. Sensen, Heugabeln, Hacken, Messer, jede Art von Waffen in Bereitschaft zu halten! "Die Pulvermagazine in die Luft gesprengt, die Kasernen in Brand gesteckt, den Feind durch unaufhörliche Schreckensthaten überzeugt, daß unser Boden ihn verschlingen wird, wenn er uns nicht alle verschlingt! Endlich, nicht zu vergessen, daß die Oesterreicher nichts als gemeine Instrumente des Despotismus sind, von Radetzky und Compagnie erkaufte Meuchelmörder, und daß, indem sie Welschland unterdrücken, sie in ihrem Vaterlande, wo man sich für dieselbe Sache schlägt, Brudermord begehen! "Mit einem Worte, es ist ein heiliges Werk, solche Ungeheuer von der Erde zu vertilgen!" * Rom, 14. October. Der General Zucchi, der das Portefeuille des Kriegs angenommen hat, wird stündlich erwartet. - Die 200,000 Piaster, welche zur Tilgung der im Januar 1849 zu annullirenden Schatzbons nöthig sind, hat der Clerus durch eine freiwillige Anleihe aufgebracht, ohne daß es nöthig gewesen wäre, deßwegen zum Verkauf der hypothesirten Kirchengüter zu schreiten. Französische Republik. * Paris, 23. Okt. C. Girardin führt in der "Presse" seinen Krieg gegen Cavaignac fort. Der Moniteur, heißt es unter anderm, ist der unversöhnlichste Feind Cavaignac's. Den 2. September erklärte Cavaignac: "Wenn die Nationalversammlung den Belagerungszustand aufhebe, würde sie das Land einer wirklichen Gefahr aussetzen." Den 4. September dito, den 11. September dito. Und dennoch hatte die Nationalversammlung die Gesetze über die Klubs, über die Kaution der Journale, wie über die Vergehn und Verbrechen der Presse schon am 9. und 11. August votirt. Den 11. Oktober noch widersetzt sich Cavaignac aus allen Kräften der Aufhebung des Belagerungszustandes, und den 19. ejusdem hält er die Aufhebung des Belagerungszustandes für dringend nöthig. Ist das "Gewissenhaftigkeit" oder Inkonsequenz? Setzt danach Vertrauen in die Betheurungen, Vorhersagungen und Prinzipien Cavaignac's! Schenkt der Regierung dieses Mannes Glauben, die, vom 9. August bis zum 20. Oktober, schon bei ihrem dritten Gesetze gegen das Recht der Diskussion angelangt ist, ein Gesetz, das sie am Vorabende des Tages vorlegt, wo die Konstitution votirt werden und die Versammlung zur Redaktion der organischen Gesetze, worunter in erster Linie ein definitives Gesetz über die Presse figurirt, übergehen wird. Kann man die Unfähigkeit weiter treiben? Es übersteigt dies alles, was wir in den kläglichsten Epochen unter den schwächsten Ministerien erlebt haben. Man hat gesehen, mit welcher ungeheuren Majorität sich die Nationalversammlung in der Sitzung vom 22. Oktober gegen die Unterdrückung des Ersatzsystems in der Armee ausgesprochen hat. Nun wohl. Den 23. Juni drückte sich Herr Cavaignac, damals Kriegsminister, wörtlich aus wie folgt: "Ich schließe mit der Bemerkung, daß das Kriegsministerium, im Namen der exekutiven Kommission, es sich zur Ehre anrechnen wird, ihnen einen Gesetzesvorschlag vorzulegen und sie zur Annahme desselben zu bewegen, der erklären wird, daß jeder französische Bürger gehalten sein wird, in derselben Weise der Verpflichtung des Militärdienstes nachzukommen. Es wird sich ferner einen Ehrenpunkt daras machen, die Abschaffung des Ersatzsystems aussprechen zu lassen." Nach dieser neuen persönlichen Niederlage des Herrn Cavaignac, der geschlagen worden ist bei Gelegenheit der Sendung der Commissaire in die Departements, geschlagen bei der Frage der Confiscation der Präsidentschaft zu seinem Profit, geschlagen, bei der, ebenso in seinem Profit aufgeworfenen Frage betreffs der Suspension der Journale und der Verlängerung des Belagerungszustandes, geschlagen endlich bei Gelegenheit des militairischen Ersatzsystems - nach dieser neuen Niederlage, wird Herr Cavaignac damit davon kommen, ein neues Vertrauensvotum von der Versammlung zu erbetteln, und es wird ihm noch einmal gegeben werden, denn man nennt diese Vota jetzt Armuthsvota. (Testimonia paupertatis). Paris, 24. Okt. Hosiannah! Das Verfassungswerk ist vorüber. Am 4. Sept. begonnen, brachte die Nationalversammlung 49 Tage und (wenn man die Sonntage und sonstigen Nebengeschäfte abrechnet) etwa 30 Sitzungen damit zu. Die gestrige Schlußsitzung bot wenig Feierliches. Die Linke unterhielt sich über ganz andere Dinge, als die im Saale vorgingen und die Rechte saß ziemlich bewegungslos bei den langweiligen Debatten, die sich nur um einige transitorische Bestimmungen drehten. Die Versammlung verzog sich ziemlich gleichgültig gegen 6 Uhr zu Tische und wir haben durchaus nichts von jener Herzensergießung gesehen, von denen uns die Chroniken berichten, daß die Väter der geretteten Kirche am Schlusse des tridentinischen Konzils beseelt waren. Unsere Volks(?)vertreter verzogen sich einsilbig und kalt wie drakonische Gesetzgeber in ihre Speisehäuser und wohnten erst später ihren privilegirten Klubs in der Rue de Poitiers und dem Palais National bei. - Der National veröffentlicht Briefe aus Konstantinopel vom 6. Okt., in welchen das verrätherische Treiben Rußlands in den Donaufürstenthümern ziemlich klar an den Tag gelegt wird. Diese Korrespondenzen rühren offenbar aus offizieller Quelle her. - Drei Dekrete im heutigen Moniteur ermächtigen drei bedeutende Kapitalisten-Associationen zu verschiedenen Ausbeutungen unter den Titeln: a) Union generale, eine gegenseitige Versicherungsanstalt gegen Hagelschaden. b) La clementine gegen Brandschaden. c) Societe des papeteries du Marais et de Sainte-Marie etc. Alle diese Unternehmungen beruhen auf anonymen Assoziationsverträgen, die den betreffenden Dekreten beigeheftet werden müssen. - Auf Befehl des Kriegsministers wurden gestern abermals 45 Kanonen verschiedenen Kalibers aus Vincennes nach dem Fort Montvalerien geschafft. Dieses Fort allein besitzt jetzt über 100 Feuerschlünde, welche die Bonapartisten, Legitimisten und Kommunisten zum Schweigen zu bringen bestimmt scheinen. - Unter dem Vorsitz des Expairs Alton-Shee, "der weder Christ noch Katholik," fand gestern Mittags vor der Barriere du Roule (Hierzu eine Beilage.) 4) Das Reichsministerium übe die „Polizei“ aus, aber eine „Polizei, wodurch das Vaterland nach Innen und nach Außen vor Verderben bewahrt würde.“ Unsere letzte Nachricht aus dem „deutschen Reiche“ lautet dahin, daß, abgesehen von dem Frankfurter Concil, blos für die Reichsgewalt teutscher Nation eine Ausgabe von 10 Millionen und einigen hunderttausenden Gulden von September bis Dezember verursacht wird. Die Produktionskosten sind nicht zu stark für eine „Polizei,“ die das Vaterland nach Innen und nach Außen „vor Verderben“ schützt. !!! Frankfurt, 24. Oktober. Tagesordnung: 1) Fortsetzung der Debatte über §. §. 2. 3. und 4. (Art: [unleserliches Material]) des Verfassungsentwurfs. Den Wortlaut der §. §. gab ich Ihnen in der Sitzung vom 20. Oktober. ‒ 2) Ergänzungswahlen in die Ausschüsse. Simson präsidirt. ‒ Vor der Tagesordnung. Blömer (für den Ausschuß der Gesetzgebung) zeigt einen Bericht an, welcher beantragt über den Antrag des Abgeordneten Wesendonk „die in Folge des Aufstandes vom 18. September in Frankfurt Angeklagten durch Jury's abzuurtheilen“ zur Tagesordnung überzugehen. ‒ Sänger, interpellirt den Reichsminister des Innern wegen Feststellung der Reichsgränze im Großherzogthum Posen. Joseph soll eine Interpellation an den Reichsminister der Justiz verlesen. Ist nicht anwesend. Jahn: (horribles Gelächter.) interpellirt das Reichsministerium wegen der nach Wien gereisten Abgeordneten: Blum, Tramputsch, Frobel. ‒ Bei den jetzigen Zeiten sei Gefahr für die Personen derselben vorhanden (Gelächter), er frägt deshalb (!) das Ministerium, ob jene Abg. mit irgend einem offiziellen Auftrage versehen nach Wien gegangen sind, ob mit Reichspässen versehen, und ob beurlaubt? ‒ (Endloses Gelächter begleitet Herrn Jahn von der Tribüne. Links: Das sind Späße die nicht auf die Tribüne passen!) ‒ Schmerling in Beantwortung der Interpellation von Sänger (s. oben) zeigt an, daß der hessische General Schäfer als Reichskommissär mit der Abzeichnung der Posenschen Demarkationslinie beauftragt sei, und demnächst dahin abgehen werde. Maifeld will in Folge der gestrigen Rede des Herrn v. Vinke eine schriftliche Erklärung gegen denselben zu Protokoll geben. Wird von der Versammlung nicht zugegeben. ‒ Tagesordnung. Die Stimmzettel zu den Ergänzungswahlen werden eingesammelt. Mitlerweile beginnt die Fortsetzung der Debatte über §. 2 bis 4 des Entwurfs der Verfassung. ‒ Reidtel aus Brünn spricht gegen den Entwurf der Verfassung. ‒ Ganz Oestreich östreichisch und ganz zu Deutschland! ‒ (Ganz schwarz-gelb!) Man möchte ja sehen, mit Oestreich in gutem Vernehmen zu bleiben. Ich bitte Sie sagt der Redner, mit heftigstem Ausdrucke, ich bitte Sie wiederholt er 6 bis 7 mal, mit Oestreich Ruhe zu halten. (Gelächter!) Wagner aus Steyr in Oestreich. Für den Entwurf des Verfassungs-Ausschusses. Er kennt viele gescheudte und tüchtige Männer, welche sich dahin ausgesprochen haben, daß in der Trennung Deutsch-Oestreichs von dem übrigen Oestreich das größte Glück für Oestreich überhaupt zu suchen sei. (Bravo links) Nur bei Unterdrückung des slavischen Elements sei der Panslavismus zu fürchten. Denn dann würde er seine Zuflucht zu Rußland nehmen. ‒ Er sei kein Feind der pragmatischen Sanktion weil sie ein vergilbtes Pergament, denn es gäbe auch vergilbte Pergamente welche von der Hand der Revolution gegeben und die Freiheiten des Volks enthalten z. B. die Magna charta! ‒ (Bravo.) Der Redner ist für das Prinzip der Nationalitäten, weil das Nationalgefühl ein großer Hebel des Fortschritts sei. ‒ Deutsch-Oestreich zu Deutschland! ‒ Maifeld aus Oestreich. Ganz schwarzgelb. Alles für Oestreich! ‒ Gegen den Entwurf. v. Mühlfeld aus Wien. Für den Entwurf eingeschrieben, spricht er dagegen. ‒ Weist von sich den Vorwurf, ein schwarzgelber zu sein. Er sei deutsch. Sei einer der ersten gewesen der dem Ruf in's Vorparlament gefolgt ist. ‒ Gegen die Personalunion. ‒ Der Redner erhitzt sich für die Erhaltung des ganzen östreichischen Föderativstaates; aber Oestreich hätte die Pflicht seinen südöstlichen Staaten die deutsche (!) Freiheit zu bringen. Oestreich entweder aufgenommen in den deutschen Bundesstaat, oder Oesterreich ein föderativer Staatenbund. (Lautes Bravo der Centren. Zischen links.) v. Vinke. Gegen den Entwurf. Wie immer besteht seine Rede aus Aphorismen aller vorhergehenden Redner, die er parlamentarisch bekämpft, wobei man fortwährend hört: „Das verehrte Mitglied von daher sagt, und das verehrte Mitglied von dorther sagt: „Die Personalunion würde unbedingt den Zerfall Oestreichs in einzelne Staaten zur Folge haben. ‒ Wenn die stenographischen Berichte, sagt Vinke, auf die Nachwelt kämen (gewagte Behauptung!) so würde man sich über so manche unpatriotische Aeußerung wundern (von links) in dieser Versammlung, die zur Begründung der Einheit Deutschlands berufen sei. (höhnisches Bravo links.) Ungarn sei keineswegs der natürliche Bundesgenosse Deutschlands. Sie würden es so lange sein, als ihr Interesse es erheischt. Das Prinzip der Nationalitäten kann (selbst) nicht wegläugnen. ‒ Im Anfang seiner Rede meint Vinke durch eine Zerstückelung Oestreichs. würden wir die Slaven den Russen in die Hände treiben, gegen das Ende derselben meint er, wir würden dadurch den Slaven in die Hände arbeiten. ‒ Wir wollen, sagt Vinke, eine exceptionelle Stellung Oestreichs allerdings nicht in Deutschland, aber neben Deutschland. (Links: hort!) Er erklärt sich für das Amendement Kaiser „die Verhältnisse Oestreichs bleiben der definitiven Anordnung vorbehalten.“ ‒ Preußen habe seiner Meinung nach, keine Berechtigung und auch nicht den Willen einer exceptionellen Stellung in Deutschland. Aber durch die Annahme der Paragraphen des Ausschusses würde es ein weit größeres Feld zu dieser exceptionellen Stellung erhalten. Daß er (Vinke) deshalb gegen die Annahme der §. §. des Ausschusses spräche, beweise am besten, daß er nicht auf dem preußischen sondern auf dem deutschen Standpunkte stehe. (langes Bravo rechts und Centren. Links Zischen.) Nachdem Vinke gesprochen verlassen die Centren und die Rechte massenweise das Haus. ‒ Schneider aus Wien. Für die Paragraphen des Entwurfs. Er achtet das Urtheil der andern Parthei, aber er fragt, was hat das Volk von Oestreich für einen Vortheil von diesem Staatenbund? ‒ Oestreich's Geschichte bis auf die neueste Zeit sei die Geschichte eines unfreien Volkes. ‒ Gegen einen gänzlichen Ausschluß Oestreichs aus Deutschland müsse er sich erklären. (Auf der Rechten sitzen 6 Abgeordnete, im ganzen Saal ungefähr 150.) ‒ Vom statistischen Standpunkt aus erweist der Redner durch sehr sorgsame Zahlenaufstellungen, daß Oestreich sein Interesse im Anschluß an Deutschland, aber nicht im Zusammenhalten aller östreichischen Provinzen zu einem Oestreich suchen muß. ‒ Der Sieg der Demokratie in Oestreich sei der Sieg derselben in Deutschland. Wenn ich, schließt der Redner, auch auf Kosten eines einigen Oestreichs ein einiges Deutschland vor Augen sehe, werde ich keinen Augenblick anstehen, Oestreich für Deutschland zu opfern. (Bravo.) Clemens aus Bonn hält eine ganz bedeutungslose Rede zu Gunsten der Schwarzgelben. ‒ Er hat mit Schmerling und Consorten das Amendement Schreiner unterschrieben: „bei der höchst eigenthümlichen und schwierigen Lage Oestreichs in der Gegenwart wird die gesetzliche Durchführung dieses und der folgenden §. §. dem Zeitpunkt der wid erhergestellten Ordnung im Innern der östreichischen Monarchie vorbehalten.“ ‒ (Schlußruf läßt sich vernehmen.) ‒ (Der Schlußruf wird heftig.) ‒ Der Redner hört auf nach 3/4 Stunden. Man verlangt den Schluß der Debatte. ‒ Viele schreien: Weiter reden! Präsident theilt mit, daß noch 40 Redner eingeschrieben sind, und der Schlußruf wohl kaum ernstlich gemeint sein kann. ‒ Die Diskussion geht weiter mit Biedermann, der lang und breit für den Entwurf spricht! ‒ Folgt Herr Reichensperger, gegen den Entwurf, für Oestreich und schwarzgelb. Herr Reichensberger giebt ein Amendement ein, welches die Streichung des Paragraphen 3 beantragt. ‒ Der Schluß der Debatte wird verworfen. Dagegen vertagt man die Debatte. Morgen keine Sitzung. Schluß um 3 Uhr. * Aachen. Als Entgegnung auf die vielen Adressen, die allenthalben in den Regierungsbezirken Aachen von der Rückschrittspartei an die Berliner National-Versammlung abgesandt wurden und die dem Wesen nach alle nur den Zweck verfolgen, die Versammlung von jeder, die Regierung überwachenden Wirksamkeit abhalten und auf die alleinige Anfertigung einer Verfassung beschränken zu wollen, ist heute nachstehende, vom hiesigen Volksvereine und einer von diesem berufenen überaus zahlreichen Volksversammlung unterzeichnete Adresse an die besagte Natioal-Versammlung abgesandt worden. An die hohe National-Versammlung zu Berlin. Zu den Trugschlüssen, womit die Reaktion unsere junge Freiheit zu umgarnen sucht, gehört auch der, daß die mit der Feststellung der Verfassung beauftragten Volksvertreter sich nur mit der Ver fassungsfrage zu beschäftigen hätten, unbekümmert, wie inzwischen das Interesse der Staatsbürger von der Regierung wahrgenommen werde. Und in der That würde, wenn die hohe Versammlung darauf einginge, der Reaktion vortrefflich in die Hände gespielt werden. Vor Interpellationen gesichert, würden die Büreaukratie und der Polizei- und Militair-Despotismus sich bald erholen von den Schlägen, die sie in den Märztagen erlitten, die Zeiten des beschränkten Unterthanenverstandes würden bald zurückkehren und das Zustandekommen einer freisinnigen Verfassung würde mehr als je in Frage gestellt werden. Von diesem Gesichtspunkte ausgehend und in der Ueberzeugung, daß nicht durch Interpellationen, sondern durch verkehrte Regierungsmaßregeln Handel, Industrie und Verkehr leiden, beantragen die unterzeichneten Bürger Aachens: „die hohe Versammlung möge fortfahren, unter dem Verfassungswerke ein wachsames Auge auf die Maßregeln der Regierung zu richten.“ * Schleswig, 21. Okt. In der gestrigen Abendsitzung stattete der aus 9 Mitgliedern zusammengesetzte Ausschuß Bericht über die Regierungsanträge ab. Mit einer Majorität von 8 gegen 1 empfahl er der Landesversammlung zur Annahme folgende Beschlüsse: 1) die Landesversammlung genehmigt, daß die Mitglieder der provisorischen Regierung von ihrer bisherigen Stellung abtreten. und spricht derselben die dankbare Anerkennung des Landes aus; 2) die Landesversammlung ertheilt in der Voraussetzung, daß die designirten Regierungsmitglieder, namentlich die Herren Landvogt Boysen, Amtmann Baron v. Heintze, Adolph v. Moltke, Oberappellationsgerichtsrath Preußer und Graf v. Reventlow-Jersbeck, die herzogliche Gewalt im Interesse des Landes und nach den bestehenden Rechten und Gesetzen ausüben werden, ihre Zustimmung dazu, daß dieselben die gemeinsame Regierung der Herzogthümer Schleswig-Holstein übernehmen; 3) die Landesversammlung beschließt, sich am 21. d. zu vertagen, beauftragt jedoch das Bureau, sobald die Umstände solches nach dessen Ermessen erforderlich erachten, die Versammlung wieder einzuberufen, und verlängert zu diesem Behuf die Funktion der Mitglieder des Bureaus bis auf den Zeitpunkt von 8 Tagen nach der Wiederzusammenberufung der Versammlung. * Schleswig, 22. Okt. Gestern Abend gegen 12 Uhr wurde über die Regierungsanträge abgestimmt. Die Entscheidung fiel im Sinne der Regierung aus und die Versammlung vertagte sich. In derselben Sitzung wurde die Wiedereinführung der schleswig-holsteinschen Flagge an der Stelle der allgemeinen deutschen beschlossen. Heute früh nahm die provisorische Regierung Abschied von dem bei ihr angestellten Personale. Um 12 Uhr wurde die neue Regierung in möglichster Stille von den Kommissarien Stedtmann und von Reedtz auf dem Schlosse Gottorf installirt. Polen. Krakau. Die hierortige Garnison hat sich um zwei Bataillone des Infanterie-Regiments Parma, bestehend aus Bukowinern und um ein Bataillon des schlesischen Infanterie-Regiments Schönhals, vermindert, dessenungeachtet sind hier noch vier Bataillone Infanterie, eine Division Kavallerie und eine zahlreiche Artillerie als Besatzung. Das alte Schloß, der ehrwürdige Wohnsitz der Jagellonen, ist nicht mehr zu kennen, dasselbe ist vollständig in Vertheidigungszustand gesetzt, so zwar, daß es wenigstens einer Armee von 20,000 Mann und eines tüchtigen Artillerieparkes bedürfte, um solches mit einigem Erfolge anzugreifen. Während der äußere Wall mit 12- und 24pfündigem Geschütz besetzt ist, sind oben auf der Plattform dieser alten Königsburg, gerade wo Johann Sobieskys Lieblingsaufenthalt gewesen war, Mörser im Kaliber von 60 bis 90 Pfund aufgepflanzt. Jeder Mörser hat schon seine Bestimmung auf einen Stadttheil, und ist zu diesem Behufe mit eigenen Nummern versehen. Der Mörser Nr. 1 ist auf das Dominikanerkloster gerichtet, der von Nr. 2 auf den Potocky'schen Palast, Nr. 3 nach dem Stradom und so weiter. Von einer Besetzung Krakaus durch die Russen ist noch keine Rede, das russische Militär zog sich meistentheils gegen den Pruth hinab, die nächste Besatzung von Krakau im russischen Gebiete, bildet, nebst dem Grenzkordon durch die Kosaken, ein Bataillon des 11. Jägerregiments, welches an zwei Meilen weit zerstreut liegt. Ueber der Grenze herrscht Todtenstille und unserm Handel stehen noch immer die alten unübersteiglichen Schwierigkeiten gegenüber. Die in Galizien liegenden ungarischen Soldaten sind in Kriegszustand erklärt, da man ihren Durchbruch nach Ungarn besorgte, auch das Regiment Deutschmeister soll die lebhaftesten Sympathien für Wien äußern. Im Wadowicer Kreise an der ungarischen Gränze, dem Arvaer Komitate zu, wurden an 9000 Mann zusammengezogen, dieselben sollten nach Ungarn einrücken, haben aber so eben Gegenbefehl erhalten und warten auf die weitere Weisung. Die errichteten Reservebataillons in Galizien befinden sich in dem schlechtesten Zustande, ohne Wäsche, nur mit Kitteln bekleidet, in zerrissnen Schuhen und mit fast unbrauchbaren Waffen versehen. In der Monturskommission in Jaroslau, wo so viele Montursstücke vorräthig sein sollten, fand man höchst miserable Vorräthe, und doch vernahm man früher, es wäre alles vollkommen ausgerüstet. (A. Oestr. Z.)Krakau, 18. Okt. Gestern hatte eine Deputation der Bürgerschaft eine Audienz beim Gouverneur, Hrn. Zaleski, um ihn zu ersuchen, doch endlich die hiesige Nationalgarde zu organisiren. Auf die Erwiederung des Gouverneurs, daß er dazu noch nicht beauftragt worden sei, bemerkte ein Mitglied der Deputation, die Organisation der Nationalgarde wäre um so wünschenswrrther, als widrigenfalls die Bürger leicht zum letzten Mittel greifen und sich selbst bewaffnen würden. Darauf meinte Hr. v. Zaleski: er überlasse ihnen, das zu thun, was sie für gut fänden, erlaube sich aber nur zu bemerken, daß sobald die Ruhe und Ordnung in der Stadt gestört würde, es nur eines vom Schlosse zu gebenden Signals bedürfe, und in wenigen Stunden würden russische Truppen die Gränze überschreiten und Krakau besetzen. Also nicht bloß in der freien Stadt Krakau, die unter dem Protektorate der drei Mächte stand, auch in das in den östreichischen Staat einverleibte Gebiet sollen die Russen als Handlanger und willige Werkzeuge gerufen werden und ein östreichischer Landesgouverneur bedient sich einer solchen Drohung als Antwort auf eine Bitte, die jede Stadt des Kaiserstaates als die Erfüllung eines vom konstitutionellen Kaiser gegebenen Gesetzes gebieterisch zu fordern berechtigt ist. (Berl. J.) Italien. * Turin, 19. Okt. Nach von Mailand erhaltenen Berichten soll Radetzky das Hauptquartier nach Lodi verlegt haben. Die Observationskorps, welche in großer Anzahl längs dem Tessin aufgestellt waren, werden nach und nach vermindert und ziehen sich ins Innere der Lombardei zurück. Lecco soll die dreifarbige Fahne aufgezogen haben. Man will außerdem wissen, der General habe dem Podesta von Mailand 6 Millionen, innerhalb drei Tagen zu bezahlen, abverlangt, worauf der Podesta, in der Unmöglichkeit, diesem Befehle nachzukommen, um seine Entlassung eingekommen sei. * Nachstehendes Plakat zirkulirt in diesem Augenblicke in der ganzen Lombardei: Instruktion für die Lombarden. „Haltet euch bereit, den großen Schlag zu thun! „Beunruhigt den Feind ohne Aufhören! Gönnt ihm weder Frieden noch Waffenstillstand! Erforscht seine Bewegungen, überfallt ihn unversehens, würgt ihn ohne Gnade, vor allem die Offiziere! Verweigert die Steuern, bedroht und tödtet Jeden, der Grundstücke in öffentlicher Versteigerung an sich bringt, als einen Verräther am Vaterlande! Das italienische Gouvernement wird diese Ankäufe nicht billigen! „Nichts Deutsches mehr! Selbst die Reichen haben sich einfach in inländische Stoffe zu kleiden! Die Frauen werden Trauer anlegen! Wer schöne Kleider trägt, wird als Oesterreicher behandelt werden! Inschriften auf die Mauern der Städte und Dörfer, Affichen ans die Kirchenthüren, in die Felder, an die Bäume! Während der Nacht Geschrei, Flintenschüsse, plötzliches Läuten, unaufhörliches Rufen zu den Waffen! Auf diese Weise wird der Feind gezwungen sein, seine Kräfte bis in die Dörfer zu zerstreuen, wo man ihn mit Vortheil und zu gelegener Zeit angreifen kann. „Das Volk wird jeden Abend in den Kirchen zusammenkommen und Gott bitten, uns von unserm Unglück zu erlösen. Sensen, Heugabeln, Hacken, Messer, jede Art von Waffen in Bereitschaft zu halten! „Die Pulvermagazine in die Luft gesprengt, die Kasernen in Brand gesteckt, den Feind durch unaufhörliche Schreckensthaten überzeugt, daß unser Boden ihn verschlingen wird, wenn er uns nicht alle verschlingt! Endlich, nicht zu vergessen, daß die Oesterreicher nichts als gemeine Instrumente des Despotismus sind, von Radetzky und Compagnie erkaufte Meuchelmörder, und daß, indem sie Welschland unterdrücken, sie in ihrem Vaterlande, wo man sich für dieselbe Sache schlägt, Brudermord begehen! „Mit einem Worte, es ist ein heiliges Werk, solche Ungeheuer von der Erde zu vertilgen!“ * Rom, 14. October. Der General Zucchi, der das Portefeuille des Kriegs angenommen hat, wird stündlich erwartet. ‒ Die 200,000 Piaster, welche zur Tilgung der im Januar 1849 zu annullirenden Schatzbons nöthig sind, hat der Clerus durch eine freiwillige Anleihe aufgebracht, ohne daß es nöthig gewesen wäre, deßwegen zum Verkauf der hypothesirten Kirchengüter zu schreiten. Französische Republik. * Paris, 23. Okt. C. Girardin führt in der „Presse“ seinen Krieg gegen Cavaignac fort. Der Moniteur, heißt es unter anderm, ist der unversöhnlichste Feind Cavaignac's. Den 2. September erklärte Cavaignac: „Wenn die Nationalversammlung den Belagerungszustand aufhebe, würde sie das Land einer wirklichen Gefahr aussetzen.“ Den 4. September dito, den 11. September dito. Und dennoch hatte die Nationalversammlung die Gesetze über die Klubs, über die Kaution der Journale, wie über die Vergehn und Verbrechen der Presse schon am 9. und 11. August votirt. Den 11. Oktober noch widersetzt sich Cavaignac aus allen Kräften der Aufhebung des Belagerungszustandes, und den 19. ejusdem hält er die Aufhebung des Belagerungszustandes für dringend nöthig. Ist das „Gewissenhaftigkeit“ oder Inkonsequenz? Setzt danach Vertrauen in die Betheurungen, Vorhersagungen und Prinzipien Cavaignac's! Schenkt der Regierung dieses Mannes Glauben, die, vom 9. August bis zum 20. Oktober, schon bei ihrem dritten Gesetze gegen das Recht der Diskussion angelangt ist, ein Gesetz, das sie am Vorabende des Tages vorlegt, wo die Konstitution votirt werden und die Versammlung zur Redaktion der organischen Gesetze, worunter in erster Linie ein definitives Gesetz über die Presse figurirt, übergehen wird. Kann man die Unfähigkeit weiter treiben? Es übersteigt dies alles, was wir in den kläglichsten Epochen unter den schwächsten Ministerien erlebt haben. Man hat gesehen, mit welcher ungeheuren Majorität sich die Nationalversammlung in der Sitzung vom 22. Oktober gegen die Unterdrückung des Ersatzsystems in der Armee ausgesprochen hat. Nun wohl. Den 23. Juni drückte sich Herr Cavaignac, damals Kriegsminister, wörtlich aus wie folgt: „Ich schließe mit der Bemerkung, daß das Kriegsministerium, im Namen der exekutiven Kommission, es sich zur Ehre anrechnen wird, ihnen einen Gesetzesvorschlag vorzulegen und sie zur Annahme desselben zu bewegen, der erklären wird, daß jeder französische Bürger gehalten sein wird, in derselben Weise der Verpflichtung des Militärdienstes nachzukommen. Es wird sich ferner einen Ehrenpunkt daras machen, die Abschaffung des Ersatzsystems aussprechen zu lassen.“ Nach dieser neuen persönlichen Niederlage des Herrn Cavaignac, der geschlagen worden ist bei Gelegenheit der Sendung der Commissaire in die Departements, geschlagen bei der Frage der Confiscation der Präsidentschaft zu seinem Profit, geschlagen, bei der, ebenso in seinem Profit aufgeworfenen Frage betreffs der Suspension der Journale und der Verlängerung des Belagerungszustandes, geschlagen endlich bei Gelegenheit des militairischen Ersatzsystems ‒ nach dieser neuen Niederlage, wird Herr Cavaignac damit davon kommen, ein neues Vertrauensvotum von der Versammlung zu erbetteln, und es wird ihm noch einmal gegeben werden, denn man nennt diese Vota jetzt Armuthsvota. (Testimonia paupertatis). Paris, 24. Okt. Hosiannah! Das Verfassungswerk ist vorüber. Am 4. Sept. begonnen, brachte die Nationalversammlung 49 Tage und (wenn man die Sonntage und sonstigen Nebengeschäfte abrechnet) etwa 30 Sitzungen damit zu. Die gestrige Schlußsitzung bot wenig Feierliches. Die Linke unterhielt sich über ganz andere Dinge, als die im Saale vorgingen und die Rechte saß ziemlich bewegungslos bei den langweiligen Debatten, die sich nur um einige transitorische Bestimmungen drehten. Die Versammlung verzog sich ziemlich gleichgültig gegen 6 Uhr zu Tische und wir haben durchaus nichts von jener Herzensergießung gesehen, von denen uns die Chroniken berichten, daß die Väter der geretteten Kirche am Schlusse des tridentinischen Konzils beseelt waren. Unsere Volks(?)vertreter verzogen sich einsilbig und kalt wie drakonische Gesetzgeber in ihre Speisehäuser und wohnten erst später ihren privilegirten Klubs in der Rue de Poitiers und dem Palais National bei. ‒ Der National veröffentlicht Briefe aus Konstantinopel vom 6. Okt., in welchen das verrätherische Treiben Rußlands in den Donaufürstenthümern ziemlich klar an den Tag gelegt wird. Diese Korrespondenzen rühren offenbar aus offizieller Quelle her. ‒ Drei Dekrete im heutigen Moniteur ermächtigen drei bedeutende Kapitalisten-Associationen zu verschiedenen Ausbeutungen unter den Titeln: a) Union generale, eine gegenseitige Versicherungsanstalt gegen Hagelschaden. b) La clementine gegen Brandschaden. c) Société des papeteries du Marais et de Sainte-Marie etc. Alle diese Unternehmungen beruhen auf anonymen Assoziationsverträgen, die den betreffenden Dekreten beigeheftet werden müssen. ‒ Auf Befehl des Kriegsministers wurden gestern abermals 45 Kanonen verschiedenen Kalibers aus Vincennes nach dem Fort Montvalerien geschafft. Dieses Fort allein besitzt jetzt über 100 Feuerschlünde, welche die Bonapartisten, Legitimisten und Kommunisten zum Schweigen zu bringen bestimmt scheinen. ‒ Unter dem Vorsitz des Expairs Alton-Shee, „der weder Christ noch Katholik,“ fand gestern Mittags vor der Barriere du Roule (Hierzu eine Beilage.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div xml:id="ar127_019" type="jArticle"> <pb facs="#f0004" n="0640"/> <p>4) Das Reichsministerium übe die „<hi rendition="#g">Polizei</hi>“ aus, aber eine „Polizei, wodurch das Vaterland nach Innen und nach Außen vor Verderben bewahrt würde.“</p> <p>Unsere letzte Nachricht aus dem „deutschen Reiche“ lautet dahin, daß, abgesehen von dem Frankfurter Concil, blos für die <hi rendition="#g">Reichsgewalt</hi> teutscher Nation eine Ausgabe von 10 Millionen und einigen hunderttausenden Gulden von September bis Dezember verursacht wird. Die Produktionskosten sind nicht zu stark für eine „<hi rendition="#g">Polizei,</hi>“ die das Vaterland nach Innen und nach Außen „vor Verderben“ schützt.</p> </div> <div xml:id="ar127_020" type="jArticle"> <head><bibl><author>!!!</author></bibl> Frankfurt, 24. Oktober.</head> <p>Tagesordnung: 1) Fortsetzung der Debatte über §. §. 2. 3. und 4. (Art: <gap reason="illegible"/>) des Verfassungsentwurfs. Den Wortlaut der §. §. gab ich Ihnen in der Sitzung vom 20. Oktober. ‒ 2) Ergänzungswahlen in die Ausschüsse. Simson präsidirt. ‒ Vor der Tagesordnung.</p> <p><hi rendition="#g">Blömer</hi> (für den Ausschuß der Gesetzgebung) zeigt einen Bericht an, welcher beantragt über den Antrag des Abgeordneten Wesendonk „die in Folge des Aufstandes vom 18. September in Frankfurt Angeklagten durch Jury's abzuurtheilen“ zur Tagesordnung überzugehen. ‒</p> <p><hi rendition="#g">Sänger,</hi> interpellirt den Reichsminister des Innern wegen Feststellung der Reichsgränze im Großherzogthum Posen.</p> <p><hi rendition="#g">Joseph</hi> soll eine Interpellation an den Reichsminister der Justiz verlesen. Ist nicht anwesend.</p> <p><hi rendition="#g">Jahn:</hi> (horribles Gelächter.) interpellirt das Reichsministerium wegen der nach Wien gereisten Abgeordneten: Blum, Tramputsch, Frobel. ‒ Bei den jetzigen Zeiten sei Gefahr für die Personen derselben vorhanden (Gelächter), er frägt deshalb (!) das Ministerium, ob jene Abg. mit irgend einem offiziellen Auftrage versehen nach Wien gegangen sind, ob mit Reichspässen versehen, und ob beurlaubt? ‒ (Endloses Gelächter begleitet Herrn Jahn von der Tribüne. Links: Das sind Späße die nicht auf die Tribüne passen!) ‒</p> <p><hi rendition="#g">Schmerling</hi> in Beantwortung der Interpellation von Sänger (s. oben) zeigt an, daß der hessische General Schäfer als Reichskommissär mit der Abzeichnung der Posenschen Demarkationslinie beauftragt sei, und demnächst dahin abgehen werde.</p> <p><hi rendition="#g">Maifeld</hi> will in Folge der gestrigen Rede des Herrn v. Vinke eine schriftliche Erklärung gegen denselben zu Protokoll geben. Wird von der Versammlung nicht zugegeben. ‒</p> <p><hi rendition="#g">Tagesordnung.</hi> Die Stimmzettel zu den Ergänzungswahlen werden eingesammelt. Mitlerweile beginnt die Fortsetzung der Debatte über §. 2 bis 4 des Entwurfs der Verfassung. ‒</p> <p><hi rendition="#g">Reidtel</hi> aus Brünn spricht gegen den Entwurf der Verfassung. ‒ Ganz Oestreich östreichisch und ganz zu Deutschland! ‒ (Ganz schwarz-gelb!)</p> <p>Man möchte ja sehen, mit Oestreich in gutem Vernehmen zu bleiben. Ich bitte Sie sagt der Redner, mit heftigstem Ausdrucke, ich bitte Sie wiederholt er 6 bis 7 mal, mit Oestreich Ruhe zu halten. (Gelächter!)</p> <p><hi rendition="#g">Wagner</hi> aus Steyr in Oestreich. Für den Entwurf des Verfassungs-Ausschusses. Er kennt viele gescheudte und tüchtige Männer, welche sich dahin ausgesprochen haben, daß in der Trennung Deutsch-Oestreichs von dem übrigen Oestreich das größte Glück für Oestreich überhaupt zu suchen sei. (Bravo links) Nur bei Unterdrückung des slavischen Elements sei der Panslavismus zu fürchten. Denn dann würde er seine Zuflucht zu Rußland nehmen. ‒ Er sei kein Feind der pragmatischen Sanktion weil sie ein vergilbtes Pergament, denn es gäbe auch vergilbte Pergamente welche von der Hand der Revolution gegeben und die Freiheiten des Volks enthalten z. B. die Magna charta! ‒ (Bravo.) Der Redner ist für das Prinzip der Nationalitäten, weil das Nationalgefühl ein großer Hebel des Fortschritts sei. ‒ Deutsch-Oestreich zu Deutschland! ‒</p> <p><hi rendition="#g">Maifeld</hi> aus Oestreich. Ganz schwarzgelb. Alles für Oestreich! ‒ Gegen den Entwurf.</p> <p><hi rendition="#g">v. Mühlfeld</hi> aus Wien. Für den Entwurf eingeschrieben, spricht er dagegen. ‒ Weist von sich den Vorwurf, ein schwarzgelber zu sein. Er sei deutsch. Sei einer der ersten gewesen der dem Ruf in's Vorparlament gefolgt ist. ‒ Gegen die Personalunion. ‒ Der Redner erhitzt sich für die Erhaltung des ganzen östreichischen Föderativstaates; aber Oestreich hätte die Pflicht seinen südöstlichen Staaten die deutsche (!) Freiheit zu bringen. Oestreich entweder aufgenommen in den deutschen Bundesstaat, oder Oesterreich ein föderativer Staatenbund. (Lautes Bravo der Centren. Zischen links.)</p> <p><hi rendition="#g">v. Vinke.</hi> Gegen den Entwurf. Wie immer besteht seine Rede aus Aphorismen aller vorhergehenden Redner, die er parlamentarisch bekämpft, wobei man fortwährend hört: „Das verehrte Mitglied von daher sagt, und das verehrte Mitglied von dorther sagt: „Die Personalunion würde unbedingt den Zerfall Oestreichs in einzelne Staaten zur Folge haben. ‒ Wenn die stenographischen Berichte, sagt Vinke, auf die Nachwelt kämen (gewagte Behauptung!) so würde man sich über so manche unpatriotische Aeußerung wundern (von links) in dieser Versammlung, die zur Begründung der Einheit Deutschlands berufen sei. (höhnisches Bravo links.) Ungarn sei keineswegs der natürliche Bundesgenosse Deutschlands. Sie würden es so lange sein, als ihr Interesse es erheischt. Das Prinzip der Nationalitäten kann (selbst) nicht wegläugnen. ‒ Im Anfang seiner Rede meint Vinke durch eine Zerstückelung Oestreichs. würden wir die Slaven den Russen in die Hände treiben, gegen das Ende derselben meint er, wir würden dadurch den Slaven in die Hände arbeiten. ‒</p> <p>Wir wollen, sagt Vinke, eine exceptionelle Stellung Oestreichs allerdings nicht in Deutschland, aber neben Deutschland. (Links: hort!)</p> <p>Er erklärt sich für das Amendement Kaiser „die Verhältnisse Oestreichs bleiben der definitiven Anordnung vorbehalten.“ ‒</p> <p>Preußen habe seiner Meinung nach, keine Berechtigung und auch nicht den Willen einer exceptionellen Stellung in Deutschland. Aber durch die Annahme der Paragraphen des Ausschusses würde es ein weit größeres Feld zu dieser exceptionellen Stellung erhalten. Daß er (Vinke) deshalb gegen die Annahme der §. §. des Ausschusses spräche, beweise am besten, daß er nicht auf dem preußischen sondern auf dem deutschen Standpunkte stehe. (langes Bravo rechts und Centren. Links Zischen.) Nachdem Vinke gesprochen verlassen die Centren und die Rechte massenweise das Haus. ‒</p> <p><hi rendition="#g">Schneider</hi> aus Wien. Für die Paragraphen des Entwurfs. Er achtet das Urtheil der andern Parthei, aber er fragt, was hat das Volk von Oestreich für einen Vortheil von diesem Staatenbund? ‒ Oestreich's Geschichte bis auf die neueste Zeit sei die Geschichte eines unfreien Volkes. ‒ Gegen einen gänzlichen Ausschluß Oestreichs aus Deutschland müsse er sich erklären. (Auf der Rechten sitzen 6 Abgeordnete, im ganzen Saal ungefähr 150.) ‒ Vom statistischen Standpunkt aus erweist der Redner durch sehr sorgsame Zahlenaufstellungen, daß Oestreich sein Interesse im Anschluß an Deutschland, aber nicht im Zusammenhalten aller östreichischen Provinzen zu einem Oestreich suchen muß. ‒ Der Sieg der Demokratie in Oestreich sei der Sieg derselben in Deutschland. Wenn ich, schließt der Redner, auch auf Kosten eines einigen Oestreichs ein einiges Deutschland vor Augen sehe, werde ich keinen Augenblick anstehen, Oestreich für Deutschland zu opfern. (Bravo.)</p> <p><hi rendition="#g">Clemens</hi> aus Bonn hält eine ganz bedeutungslose Rede zu Gunsten der Schwarzgelben. ‒ Er hat mit Schmerling und Consorten das Amendement Schreiner unterschrieben: „bei der höchst eigenthümlichen und schwierigen Lage Oestreichs in der Gegenwart wird die gesetzliche Durchführung dieses und der folgenden §. §. dem Zeitpunkt der wid erhergestellten Ordnung im Innern der östreichischen Monarchie vorbehalten.“ ‒ (Schlußruf läßt sich vernehmen.) ‒ (Der Schlußruf wird heftig.) ‒ Der Redner hört auf nach 3/4 Stunden. Man verlangt den Schluß der Debatte. ‒ Viele schreien: Weiter reden!</p> <p>Präsident theilt mit, daß noch 40 Redner eingeschrieben sind, und der Schlußruf wohl kaum ernstlich gemeint sein kann. ‒</p> <p>Die Diskussion geht weiter mit Biedermann, der lang und breit für den Entwurf spricht! ‒</p> <p>Folgt Herr Reichensperger, gegen den Entwurf, für Oestreich und schwarzgelb. Herr Reichensberger giebt ein Amendement ein, welches die Streichung des Paragraphen 3 beantragt. ‒</p> <p>Der Schluß der Debatte wird verworfen. Dagegen vertagt man die Debatte.</p> <p>Morgen keine Sitzung. Schluß um 3 Uhr.</p> </div> <div xml:id="ar127_021" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Aachen.</head> <p>Als Entgegnung auf die vielen Adressen, die allenthalben in den Regierungsbezirken Aachen von der Rückschrittspartei an die Berliner National-Versammlung abgesandt wurden und die dem Wesen nach alle nur den Zweck verfolgen, die Versammlung von jeder, die Regierung überwachenden Wirksamkeit abhalten und auf die alleinige Anfertigung einer Verfassung beschränken zu wollen, ist heute nachstehende, vom hiesigen Volksvereine und einer von diesem berufenen überaus zahlreichen Volksversammlung unterzeichnete Adresse an die besagte Natioal-Versammlung abgesandt worden.</p> <p>An die hohe National-Versammlung zu Berlin.</p> <p>Zu den Trugschlüssen, womit die Reaktion unsere junge Freiheit zu umgarnen sucht, gehört auch der, daß die mit der Feststellung der Verfassung beauftragten Volksvertreter sich nur mit der Ver fassungsfrage zu beschäftigen hätten, unbekümmert, wie inzwischen das Interesse der Staatsbürger von der Regierung wahrgenommen werde. Und in der That würde, wenn die hohe Versammlung darauf einginge, der Reaktion vortrefflich in die Hände gespielt werden. Vor Interpellationen gesichert, würden die Büreaukratie und der Polizei- und Militair-Despotismus sich bald erholen von den Schlägen, die sie in den Märztagen erlitten, die Zeiten des beschränkten Unterthanenverstandes würden bald zurückkehren und das Zustandekommen einer freisinnigen Verfassung würde mehr als je in Frage gestellt werden.</p> <p>Von diesem Gesichtspunkte ausgehend und in der Ueberzeugung, daß nicht durch Interpellationen, sondern durch verkehrte Regierungsmaßregeln Handel, Industrie und Verkehr leiden, beantragen die unterzeichneten Bürger Aachens:</p> <p>„die hohe Versammlung möge fortfahren, unter dem Verfassungswerke ein wachsames Auge auf die Maßregeln der Regierung zu richten.“</p> </div> <div xml:id="ar127_022" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Schleswig, 21. Okt.</head> <p>In der gestrigen Abendsitzung stattete der aus 9 Mitgliedern zusammengesetzte Ausschuß Bericht über die Regierungsanträge ab. Mit einer Majorität von 8 gegen 1 empfahl er der Landesversammlung zur Annahme folgende Beschlüsse:</p> <p>1) die Landesversammlung genehmigt, daß die Mitglieder der provisorischen Regierung von ihrer bisherigen Stellung abtreten. und spricht derselben die dankbare Anerkennung des Landes aus; 2) die Landesversammlung ertheilt in der Voraussetzung, daß die designirten Regierungsmitglieder, namentlich die Herren Landvogt Boysen, Amtmann Baron v. Heintze, Adolph v. Moltke, Oberappellationsgerichtsrath Preußer und Graf v. Reventlow-Jersbeck, die herzogliche Gewalt im Interesse des Landes und nach den bestehenden Rechten und Gesetzen ausüben werden, ihre Zustimmung dazu, daß dieselben die gemeinsame Regierung der Herzogthümer Schleswig-Holstein übernehmen;</p> <p>3) die Landesversammlung beschließt, sich am 21. d. zu vertagen, beauftragt jedoch das Bureau, sobald die Umstände solches nach dessen Ermessen erforderlich erachten, die Versammlung wieder einzuberufen, und verlängert zu diesem Behuf die Funktion der Mitglieder des Bureaus bis auf den Zeitpunkt von 8 Tagen nach der Wiederzusammenberufung der Versammlung.</p> </div> <div xml:id="ar127_023" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Schleswig, 22. Okt.</head> <p>Gestern Abend gegen 12 Uhr wurde über die Regierungsanträge abgestimmt. Die Entscheidung fiel im Sinne der Regierung aus und die Versammlung vertagte sich. In derselben Sitzung wurde die Wiedereinführung der schleswig-holsteinschen Flagge an der Stelle der allgemeinen deutschen beschlossen.</p> <p>Heute früh nahm die provisorische Regierung Abschied von dem bei ihr angestellten Personale. Um 12 Uhr wurde die neue Regierung in möglichster Stille von den Kommissarien Stedtmann und von Reedtz auf dem Schlosse Gottorf installirt.</p> </div> </div> <div n="1"> <head> <hi rendition="#g">Polen.</hi> </head> <div xml:id="ar127_024" type="jArticle"> <head>Krakau.</head> <p>Die hierortige Garnison hat sich um zwei Bataillone des Infanterie-Regiments Parma, bestehend aus Bukowinern und um ein Bataillon des schlesischen Infanterie-Regiments Schönhals, vermindert, dessenungeachtet sind hier noch vier Bataillone Infanterie, eine Division Kavallerie und eine zahlreiche Artillerie als Besatzung. Das alte Schloß, der ehrwürdige Wohnsitz der Jagellonen, ist nicht mehr zu kennen, dasselbe ist vollständig in Vertheidigungszustand gesetzt, so zwar, daß es wenigstens einer Armee von 20,000 Mann und eines tüchtigen Artillerieparkes bedürfte, um solches mit einigem Erfolge anzugreifen. Während der äußere Wall mit 12- und 24pfündigem Geschütz besetzt ist, sind oben auf der Plattform dieser alten Königsburg, gerade wo Johann Sobieskys Lieblingsaufenthalt gewesen war, Mörser im Kaliber von 60 bis 90 Pfund aufgepflanzt. Jeder Mörser hat schon seine Bestimmung auf einen Stadttheil, und ist zu diesem Behufe mit eigenen Nummern versehen. Der Mörser Nr. 1 ist auf das Dominikanerkloster gerichtet, der von Nr. 2 auf den Potocky'schen Palast, Nr. 3 nach dem Stradom und so weiter. Von einer Besetzung Krakaus durch die Russen ist noch keine Rede, das russische Militär zog sich meistentheils gegen den Pruth hinab, die nächste Besatzung von Krakau im russischen Gebiete, bildet, nebst dem Grenzkordon durch die Kosaken, ein Bataillon des 11. Jägerregiments, welches an zwei Meilen weit zerstreut liegt. Ueber der Grenze herrscht Todtenstille und unserm Handel stehen noch immer die alten unübersteiglichen Schwierigkeiten gegenüber.</p> <p>Die in Galizien liegenden ungarischen Soldaten sind in Kriegszustand erklärt, da man ihren Durchbruch nach Ungarn besorgte, auch das Regiment Deutschmeister soll die lebhaftesten Sympathien für Wien äußern.</p> <p>Im Wadowicer Kreise an der ungarischen Gränze, dem Arvaer Komitate zu, wurden an 9000 Mann zusammengezogen, dieselben sollten nach Ungarn einrücken, haben aber so eben Gegenbefehl erhalten und warten auf die weitere Weisung. Die errichteten Reservebataillons in Galizien befinden sich in dem schlechtesten Zustande, ohne Wäsche, nur mit Kitteln bekleidet, in zerrissnen Schuhen und mit fast unbrauchbaren Waffen versehen. In der Monturskommission in Jaroslau, wo so viele Montursstücke vorräthig sein sollten, fand man höchst miserable Vorräthe, und doch vernahm man früher, es wäre alles vollkommen ausgerüstet.</p> <bibl>(A. Oestr. Z.)</bibl> </div> <div xml:id="ar127_025" type="jArticle"> <head>Krakau, 18. Okt.</head> <p>Gestern hatte eine Deputation der Bürgerschaft eine Audienz beim Gouverneur, Hrn. Zaleski, um ihn zu ersuchen, doch endlich die hiesige Nationalgarde zu organisiren. Auf die Erwiederung des Gouverneurs, daß er dazu noch nicht beauftragt worden sei, bemerkte ein Mitglied der Deputation, die Organisation der Nationalgarde wäre um so wünschenswrrther, als widrigenfalls die Bürger leicht zum letzten Mittel greifen und sich selbst bewaffnen würden. Darauf meinte Hr. v. Zaleski: er überlasse ihnen, das zu thun, was sie für gut fänden, erlaube sich aber nur zu bemerken, daß sobald die Ruhe und Ordnung in der Stadt gestört würde, es nur eines vom Schlosse zu gebenden Signals bedürfe, und in wenigen Stunden würden russische Truppen die Gränze überschreiten und Krakau besetzen. Also nicht bloß in der freien Stadt Krakau, die unter dem Protektorate der drei Mächte stand, auch in das in den östreichischen Staat einverleibte Gebiet sollen die Russen als Handlanger und willige Werkzeuge gerufen werden und ein östreichischer Landesgouverneur bedient sich einer solchen Drohung als Antwort auf eine Bitte, die jede Stadt des Kaiserstaates als die Erfüllung eines vom konstitutionellen Kaiser gegebenen Gesetzes gebieterisch zu fordern berechtigt ist.</p> <p> <bibl>(Berl. J.)</bibl> </p> </div> </div> <div n="1"> <head> <hi rendition="#g">Italien.</hi> </head> <div xml:id="ar127_026" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Turin, 19. Okt.</head> <p>Nach von Mailand erhaltenen Berichten soll Radetzky das Hauptquartier nach Lodi verlegt haben. Die Observationskorps, welche in großer Anzahl längs dem Tessin aufgestellt waren, werden nach und nach vermindert und ziehen sich ins Innere der Lombardei zurück. Lecco soll die dreifarbige Fahne aufgezogen haben. Man will außerdem wissen, der General habe dem Podesta von Mailand 6 Millionen, innerhalb drei Tagen zu bezahlen, abverlangt, worauf der Podesta, in der Unmöglichkeit, diesem Befehle nachzukommen, um seine Entlassung eingekommen sei.</p> <p><bibl><author>*</author></bibl> Nachstehendes Plakat zirkulirt in diesem Augenblicke in der ganzen Lombardei:</p> <p>Instruktion für die Lombarden.</p> <p>„Haltet euch bereit, den großen Schlag zu thun!</p> <p>„Beunruhigt den Feind ohne Aufhören! Gönnt ihm weder Frieden noch Waffenstillstand! Erforscht seine Bewegungen, überfallt ihn unversehens, würgt ihn ohne Gnade, vor allem die Offiziere! Verweigert die Steuern, bedroht und tödtet Jeden, der Grundstücke in öffentlicher Versteigerung an sich bringt, als einen Verräther am Vaterlande! Das italienische Gouvernement wird diese Ankäufe nicht billigen!</p> <p>„Nichts Deutsches mehr! Selbst die Reichen haben sich einfach in inländische Stoffe zu kleiden! Die Frauen werden Trauer anlegen! Wer schöne Kleider trägt, wird als Oesterreicher behandelt werden! Inschriften auf die Mauern der Städte und Dörfer, Affichen ans die Kirchenthüren, in die Felder, an die Bäume! Während der Nacht Geschrei, Flintenschüsse, plötzliches Läuten, unaufhörliches Rufen zu den Waffen! Auf diese Weise wird der Feind gezwungen sein, seine Kräfte bis in die Dörfer zu zerstreuen, wo man ihn mit Vortheil und zu gelegener Zeit angreifen kann.</p> <p>„Das Volk wird jeden Abend in den Kirchen zusammenkommen und Gott bitten, uns von unserm Unglück zu erlösen. Sensen, Heugabeln, Hacken, Messer, jede Art von Waffen in Bereitschaft zu halten!</p> <p>„Die Pulvermagazine in die Luft gesprengt, die Kasernen in Brand gesteckt, den Feind durch unaufhörliche Schreckensthaten überzeugt, daß unser Boden ihn verschlingen wird, wenn er uns nicht alle verschlingt! Endlich, nicht zu vergessen, daß die Oesterreicher nichts als gemeine Instrumente des Despotismus sind, von Radetzky und Compagnie erkaufte Meuchelmörder, und daß, indem sie Welschland unterdrücken, sie in ihrem Vaterlande, wo man sich für dieselbe Sache schlägt, Brudermord begehen!</p> <p>„Mit einem Worte, es ist ein heiliges Werk, solche Ungeheuer von der Erde zu vertilgen!“</p> </div> <div xml:id="ar127_027" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Rom, 14. October.</head> <p>Der General Zucchi, der das Portefeuille des Kriegs angenommen hat, wird stündlich erwartet. ‒ Die 200,000 Piaster, welche zur Tilgung der im Januar 1849 zu annullirenden Schatzbons nöthig sind, hat der Clerus durch eine freiwillige Anleihe aufgebracht, ohne daß es nöthig gewesen wäre, deßwegen zum Verkauf der hypothesirten Kirchengüter zu schreiten.</p> </div> </div> <div n="1"> <head> <hi rendition="#g">Französische Republik.</hi> </head> <div xml:id="ar127_028" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Paris, 23. Okt.</head> <p><hi rendition="#g">C. Girardin</hi> führt in der „<hi rendition="#g">Presse</hi>“ seinen Krieg gegen <hi rendition="#g">Cavaignac</hi> fort. Der <hi rendition="#g">Moniteur,</hi> heißt es unter anderm, ist der unversöhnlichste Feind Cavaignac's.</p> <p>Den 2. September erklärte Cavaignac: „Wenn die Nationalversammlung den Belagerungszustand aufhebe, würde sie das Land einer <hi rendition="#g">wirklichen Gefahr</hi> aussetzen.“ Den 4. September dito, den 11. September dito. Und dennoch hatte die Nationalversammlung die Gesetze über die Klubs, über die Kaution der Journale, wie über die Vergehn und Verbrechen der Presse schon am 9. und 11. August votirt. Den 11. Oktober noch widersetzt sich Cavaignac aus allen Kräften der Aufhebung des Belagerungszustandes, und den 19. ejusdem hält er die Aufhebung des Belagerungszustandes für dringend nöthig. Ist das „Gewissenhaftigkeit“ oder Inkonsequenz?</p> <p>Setzt danach Vertrauen in die Betheurungen, Vorhersagungen und Prinzipien Cavaignac's!</p> <p>Schenkt der Regierung dieses Mannes Glauben, die, vom 9. August bis zum 20. Oktober, schon bei ihrem dritten Gesetze gegen das Recht der Diskussion angelangt ist, ein Gesetz, das sie am Vorabende des Tages vorlegt, wo die Konstitution votirt werden und die Versammlung zur Redaktion der organischen Gesetze, worunter in erster Linie ein definitives Gesetz über die Presse figurirt, übergehen wird. Kann man die Unfähigkeit weiter treiben? Es übersteigt dies alles, was wir in den kläglichsten Epochen unter den schwächsten Ministerien erlebt haben.</p> <p>Man hat gesehen, mit welcher ungeheuren Majorität sich die Nationalversammlung in der Sitzung vom 22. Oktober gegen die Unterdrückung des Ersatzsystems in der Armee ausgesprochen hat. Nun wohl. Den 23. Juni drückte sich Herr Cavaignac, damals <hi rendition="#g">Kriegsminister,</hi> wörtlich aus wie folgt:</p> <p>„Ich schließe mit der Bemerkung, daß das Kriegsministerium, im Namen der exekutiven Kommission, es sich <hi rendition="#g">zur Ehre</hi> anrechnen wird, ihnen einen Gesetzesvorschlag vorzulegen und sie zur Annahme desselben zu bewegen, der erklären wird, daß jeder französische Bürger gehalten sein wird, in derselben Weise der Verpflichtung des Militärdienstes nachzukommen. Es wird sich ferner einen Ehrenpunkt daras machen, die <hi rendition="#g">Abschaffung des Ersatzsystems</hi> aussprechen zu lassen.“</p> <p>Nach dieser neuen persönlichen Niederlage des Herrn Cavaignac, der geschlagen worden ist bei Gelegenheit der Sendung der Commissaire in die Departements, geschlagen bei der Frage der Confiscation der Präsidentschaft zu seinem Profit, geschlagen, bei der, ebenso in seinem Profit aufgeworfenen Frage betreffs der Suspension der Journale und der Verlängerung des Belagerungszustandes, geschlagen endlich bei Gelegenheit des militairischen Ersatzsystems ‒ nach dieser neuen Niederlage, wird Herr Cavaignac damit davon kommen, ein neues Vertrauensvotum von der Versammlung zu erbetteln, und es wird ihm noch einmal gegeben werden, denn man nennt diese Vota jetzt <hi rendition="#g">Armuthsvota.</hi> (Testimonia paupertatis).</p> </div> <div xml:id="ar127_029" type="jArticle"> <head>Paris, 24. Okt.</head> <p>Hosiannah! Das Verfassungswerk ist vorüber. Am 4. Sept. begonnen, brachte die Nationalversammlung 49 Tage und (wenn man die Sonntage und sonstigen Nebengeschäfte abrechnet) etwa 30 Sitzungen damit zu.</p> <p>Die gestrige Schlußsitzung bot wenig Feierliches. Die Linke unterhielt sich über ganz andere Dinge, als die im Saale vorgingen und die Rechte saß ziemlich bewegungslos bei den langweiligen Debatten, die sich nur um einige transitorische Bestimmungen drehten.</p> <p>Die Versammlung verzog sich ziemlich gleichgültig gegen 6 Uhr zu Tische und wir haben durchaus nichts von jener Herzensergießung gesehen, von denen uns die Chroniken berichten, daß die Väter der geretteten Kirche am Schlusse des tridentinischen Konzils beseelt waren.</p> <p>Unsere Volks(?)vertreter verzogen sich einsilbig und kalt wie drakonische Gesetzgeber in ihre Speisehäuser und wohnten erst später ihren privilegirten Klubs in der Rue de Poitiers und dem Palais National bei.</p> <p>‒ Der National veröffentlicht Briefe aus Konstantinopel vom 6. Okt., in welchen das verrätherische Treiben Rußlands in den Donaufürstenthümern ziemlich klar an den Tag gelegt wird. Diese Korrespondenzen rühren offenbar aus offizieller Quelle her.</p> <p>‒ Drei Dekrete im heutigen Moniteur ermächtigen drei bedeutende Kapitalisten-Associationen zu verschiedenen Ausbeutungen unter den Titeln:</p> <p>a) Union generale, eine gegenseitige Versicherungsanstalt gegen Hagelschaden.</p> <p>b) La clementine gegen Brandschaden.</p> <p>c) Société des papeteries du Marais et de Sainte-Marie etc. Alle diese Unternehmungen beruhen auf anonymen Assoziationsverträgen, die den betreffenden Dekreten beigeheftet werden müssen.</p> <p>‒ Auf Befehl des Kriegsministers wurden gestern abermals 45 Kanonen verschiedenen Kalibers aus Vincennes nach dem Fort Montvalerien geschafft. Dieses Fort allein besitzt jetzt über 100 Feuerschlünde, welche die Bonapartisten, Legitimisten und Kommunisten zum Schweigen zu bringen bestimmt scheinen.</p> <p>‒ Unter dem Vorsitz des Expairs Alton-Shee, „der weder Christ noch Katholik,“ fand gestern Mittags vor der Barriere du Roule <ref type="link">(Hierzu eine Beilage.)</ref> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0640/0004]
4) Das Reichsministerium übe die „Polizei“ aus, aber eine „Polizei, wodurch das Vaterland nach Innen und nach Außen vor Verderben bewahrt würde.“
Unsere letzte Nachricht aus dem „deutschen Reiche“ lautet dahin, daß, abgesehen von dem Frankfurter Concil, blos für die Reichsgewalt teutscher Nation eine Ausgabe von 10 Millionen und einigen hunderttausenden Gulden von September bis Dezember verursacht wird. Die Produktionskosten sind nicht zu stark für eine „Polizei,“ die das Vaterland nach Innen und nach Außen „vor Verderben“ schützt.
!!! Frankfurt, 24. Oktober. Tagesordnung: 1) Fortsetzung der Debatte über §. §. 2. 3. und 4. (Art: _ ) des Verfassungsentwurfs. Den Wortlaut der §. §. gab ich Ihnen in der Sitzung vom 20. Oktober. ‒ 2) Ergänzungswahlen in die Ausschüsse. Simson präsidirt. ‒ Vor der Tagesordnung.
Blömer (für den Ausschuß der Gesetzgebung) zeigt einen Bericht an, welcher beantragt über den Antrag des Abgeordneten Wesendonk „die in Folge des Aufstandes vom 18. September in Frankfurt Angeklagten durch Jury's abzuurtheilen“ zur Tagesordnung überzugehen. ‒
Sänger, interpellirt den Reichsminister des Innern wegen Feststellung der Reichsgränze im Großherzogthum Posen.
Joseph soll eine Interpellation an den Reichsminister der Justiz verlesen. Ist nicht anwesend.
Jahn: (horribles Gelächter.) interpellirt das Reichsministerium wegen der nach Wien gereisten Abgeordneten: Blum, Tramputsch, Frobel. ‒ Bei den jetzigen Zeiten sei Gefahr für die Personen derselben vorhanden (Gelächter), er frägt deshalb (!) das Ministerium, ob jene Abg. mit irgend einem offiziellen Auftrage versehen nach Wien gegangen sind, ob mit Reichspässen versehen, und ob beurlaubt? ‒ (Endloses Gelächter begleitet Herrn Jahn von der Tribüne. Links: Das sind Späße die nicht auf die Tribüne passen!) ‒
Schmerling in Beantwortung der Interpellation von Sänger (s. oben) zeigt an, daß der hessische General Schäfer als Reichskommissär mit der Abzeichnung der Posenschen Demarkationslinie beauftragt sei, und demnächst dahin abgehen werde.
Maifeld will in Folge der gestrigen Rede des Herrn v. Vinke eine schriftliche Erklärung gegen denselben zu Protokoll geben. Wird von der Versammlung nicht zugegeben. ‒
Tagesordnung. Die Stimmzettel zu den Ergänzungswahlen werden eingesammelt. Mitlerweile beginnt die Fortsetzung der Debatte über §. 2 bis 4 des Entwurfs der Verfassung. ‒
Reidtel aus Brünn spricht gegen den Entwurf der Verfassung. ‒ Ganz Oestreich östreichisch und ganz zu Deutschland! ‒ (Ganz schwarz-gelb!)
Man möchte ja sehen, mit Oestreich in gutem Vernehmen zu bleiben. Ich bitte Sie sagt der Redner, mit heftigstem Ausdrucke, ich bitte Sie wiederholt er 6 bis 7 mal, mit Oestreich Ruhe zu halten. (Gelächter!)
Wagner aus Steyr in Oestreich. Für den Entwurf des Verfassungs-Ausschusses. Er kennt viele gescheudte und tüchtige Männer, welche sich dahin ausgesprochen haben, daß in der Trennung Deutsch-Oestreichs von dem übrigen Oestreich das größte Glück für Oestreich überhaupt zu suchen sei. (Bravo links) Nur bei Unterdrückung des slavischen Elements sei der Panslavismus zu fürchten. Denn dann würde er seine Zuflucht zu Rußland nehmen. ‒ Er sei kein Feind der pragmatischen Sanktion weil sie ein vergilbtes Pergament, denn es gäbe auch vergilbte Pergamente welche von der Hand der Revolution gegeben und die Freiheiten des Volks enthalten z. B. die Magna charta! ‒ (Bravo.) Der Redner ist für das Prinzip der Nationalitäten, weil das Nationalgefühl ein großer Hebel des Fortschritts sei. ‒ Deutsch-Oestreich zu Deutschland! ‒
Maifeld aus Oestreich. Ganz schwarzgelb. Alles für Oestreich! ‒ Gegen den Entwurf.
v. Mühlfeld aus Wien. Für den Entwurf eingeschrieben, spricht er dagegen. ‒ Weist von sich den Vorwurf, ein schwarzgelber zu sein. Er sei deutsch. Sei einer der ersten gewesen der dem Ruf in's Vorparlament gefolgt ist. ‒ Gegen die Personalunion. ‒ Der Redner erhitzt sich für die Erhaltung des ganzen östreichischen Föderativstaates; aber Oestreich hätte die Pflicht seinen südöstlichen Staaten die deutsche (!) Freiheit zu bringen. Oestreich entweder aufgenommen in den deutschen Bundesstaat, oder Oesterreich ein föderativer Staatenbund. (Lautes Bravo der Centren. Zischen links.)
v. Vinke. Gegen den Entwurf. Wie immer besteht seine Rede aus Aphorismen aller vorhergehenden Redner, die er parlamentarisch bekämpft, wobei man fortwährend hört: „Das verehrte Mitglied von daher sagt, und das verehrte Mitglied von dorther sagt: „Die Personalunion würde unbedingt den Zerfall Oestreichs in einzelne Staaten zur Folge haben. ‒ Wenn die stenographischen Berichte, sagt Vinke, auf die Nachwelt kämen (gewagte Behauptung!) so würde man sich über so manche unpatriotische Aeußerung wundern (von links) in dieser Versammlung, die zur Begründung der Einheit Deutschlands berufen sei. (höhnisches Bravo links.) Ungarn sei keineswegs der natürliche Bundesgenosse Deutschlands. Sie würden es so lange sein, als ihr Interesse es erheischt. Das Prinzip der Nationalitäten kann (selbst) nicht wegläugnen. ‒ Im Anfang seiner Rede meint Vinke durch eine Zerstückelung Oestreichs. würden wir die Slaven den Russen in die Hände treiben, gegen das Ende derselben meint er, wir würden dadurch den Slaven in die Hände arbeiten. ‒
Wir wollen, sagt Vinke, eine exceptionelle Stellung Oestreichs allerdings nicht in Deutschland, aber neben Deutschland. (Links: hort!)
Er erklärt sich für das Amendement Kaiser „die Verhältnisse Oestreichs bleiben der definitiven Anordnung vorbehalten.“ ‒
Preußen habe seiner Meinung nach, keine Berechtigung und auch nicht den Willen einer exceptionellen Stellung in Deutschland. Aber durch die Annahme der Paragraphen des Ausschusses würde es ein weit größeres Feld zu dieser exceptionellen Stellung erhalten. Daß er (Vinke) deshalb gegen die Annahme der §. §. des Ausschusses spräche, beweise am besten, daß er nicht auf dem preußischen sondern auf dem deutschen Standpunkte stehe. (langes Bravo rechts und Centren. Links Zischen.) Nachdem Vinke gesprochen verlassen die Centren und die Rechte massenweise das Haus. ‒
Schneider aus Wien. Für die Paragraphen des Entwurfs. Er achtet das Urtheil der andern Parthei, aber er fragt, was hat das Volk von Oestreich für einen Vortheil von diesem Staatenbund? ‒ Oestreich's Geschichte bis auf die neueste Zeit sei die Geschichte eines unfreien Volkes. ‒ Gegen einen gänzlichen Ausschluß Oestreichs aus Deutschland müsse er sich erklären. (Auf der Rechten sitzen 6 Abgeordnete, im ganzen Saal ungefähr 150.) ‒ Vom statistischen Standpunkt aus erweist der Redner durch sehr sorgsame Zahlenaufstellungen, daß Oestreich sein Interesse im Anschluß an Deutschland, aber nicht im Zusammenhalten aller östreichischen Provinzen zu einem Oestreich suchen muß. ‒ Der Sieg der Demokratie in Oestreich sei der Sieg derselben in Deutschland. Wenn ich, schließt der Redner, auch auf Kosten eines einigen Oestreichs ein einiges Deutschland vor Augen sehe, werde ich keinen Augenblick anstehen, Oestreich für Deutschland zu opfern. (Bravo.)
Clemens aus Bonn hält eine ganz bedeutungslose Rede zu Gunsten der Schwarzgelben. ‒ Er hat mit Schmerling und Consorten das Amendement Schreiner unterschrieben: „bei der höchst eigenthümlichen und schwierigen Lage Oestreichs in der Gegenwart wird die gesetzliche Durchführung dieses und der folgenden §. §. dem Zeitpunkt der wid erhergestellten Ordnung im Innern der östreichischen Monarchie vorbehalten.“ ‒ (Schlußruf läßt sich vernehmen.) ‒ (Der Schlußruf wird heftig.) ‒ Der Redner hört auf nach 3/4 Stunden. Man verlangt den Schluß der Debatte. ‒ Viele schreien: Weiter reden!
Präsident theilt mit, daß noch 40 Redner eingeschrieben sind, und der Schlußruf wohl kaum ernstlich gemeint sein kann. ‒
Die Diskussion geht weiter mit Biedermann, der lang und breit für den Entwurf spricht! ‒
Folgt Herr Reichensperger, gegen den Entwurf, für Oestreich und schwarzgelb. Herr Reichensberger giebt ein Amendement ein, welches die Streichung des Paragraphen 3 beantragt. ‒
Der Schluß der Debatte wird verworfen. Dagegen vertagt man die Debatte.
Morgen keine Sitzung. Schluß um 3 Uhr.
* Aachen. Als Entgegnung auf die vielen Adressen, die allenthalben in den Regierungsbezirken Aachen von der Rückschrittspartei an die Berliner National-Versammlung abgesandt wurden und die dem Wesen nach alle nur den Zweck verfolgen, die Versammlung von jeder, die Regierung überwachenden Wirksamkeit abhalten und auf die alleinige Anfertigung einer Verfassung beschränken zu wollen, ist heute nachstehende, vom hiesigen Volksvereine und einer von diesem berufenen überaus zahlreichen Volksversammlung unterzeichnete Adresse an die besagte Natioal-Versammlung abgesandt worden.
An die hohe National-Versammlung zu Berlin.
Zu den Trugschlüssen, womit die Reaktion unsere junge Freiheit zu umgarnen sucht, gehört auch der, daß die mit der Feststellung der Verfassung beauftragten Volksvertreter sich nur mit der Ver fassungsfrage zu beschäftigen hätten, unbekümmert, wie inzwischen das Interesse der Staatsbürger von der Regierung wahrgenommen werde. Und in der That würde, wenn die hohe Versammlung darauf einginge, der Reaktion vortrefflich in die Hände gespielt werden. Vor Interpellationen gesichert, würden die Büreaukratie und der Polizei- und Militair-Despotismus sich bald erholen von den Schlägen, die sie in den Märztagen erlitten, die Zeiten des beschränkten Unterthanenverstandes würden bald zurückkehren und das Zustandekommen einer freisinnigen Verfassung würde mehr als je in Frage gestellt werden.
Von diesem Gesichtspunkte ausgehend und in der Ueberzeugung, daß nicht durch Interpellationen, sondern durch verkehrte Regierungsmaßregeln Handel, Industrie und Verkehr leiden, beantragen die unterzeichneten Bürger Aachens:
„die hohe Versammlung möge fortfahren, unter dem Verfassungswerke ein wachsames Auge auf die Maßregeln der Regierung zu richten.“
* Schleswig, 21. Okt. In der gestrigen Abendsitzung stattete der aus 9 Mitgliedern zusammengesetzte Ausschuß Bericht über die Regierungsanträge ab. Mit einer Majorität von 8 gegen 1 empfahl er der Landesversammlung zur Annahme folgende Beschlüsse:
1) die Landesversammlung genehmigt, daß die Mitglieder der provisorischen Regierung von ihrer bisherigen Stellung abtreten. und spricht derselben die dankbare Anerkennung des Landes aus; 2) die Landesversammlung ertheilt in der Voraussetzung, daß die designirten Regierungsmitglieder, namentlich die Herren Landvogt Boysen, Amtmann Baron v. Heintze, Adolph v. Moltke, Oberappellationsgerichtsrath Preußer und Graf v. Reventlow-Jersbeck, die herzogliche Gewalt im Interesse des Landes und nach den bestehenden Rechten und Gesetzen ausüben werden, ihre Zustimmung dazu, daß dieselben die gemeinsame Regierung der Herzogthümer Schleswig-Holstein übernehmen;
3) die Landesversammlung beschließt, sich am 21. d. zu vertagen, beauftragt jedoch das Bureau, sobald die Umstände solches nach dessen Ermessen erforderlich erachten, die Versammlung wieder einzuberufen, und verlängert zu diesem Behuf die Funktion der Mitglieder des Bureaus bis auf den Zeitpunkt von 8 Tagen nach der Wiederzusammenberufung der Versammlung.
* Schleswig, 22. Okt. Gestern Abend gegen 12 Uhr wurde über die Regierungsanträge abgestimmt. Die Entscheidung fiel im Sinne der Regierung aus und die Versammlung vertagte sich. In derselben Sitzung wurde die Wiedereinführung der schleswig-holsteinschen Flagge an der Stelle der allgemeinen deutschen beschlossen.
Heute früh nahm die provisorische Regierung Abschied von dem bei ihr angestellten Personale. Um 12 Uhr wurde die neue Regierung in möglichster Stille von den Kommissarien Stedtmann und von Reedtz auf dem Schlosse Gottorf installirt.
Polen. Krakau. Die hierortige Garnison hat sich um zwei Bataillone des Infanterie-Regiments Parma, bestehend aus Bukowinern und um ein Bataillon des schlesischen Infanterie-Regiments Schönhals, vermindert, dessenungeachtet sind hier noch vier Bataillone Infanterie, eine Division Kavallerie und eine zahlreiche Artillerie als Besatzung. Das alte Schloß, der ehrwürdige Wohnsitz der Jagellonen, ist nicht mehr zu kennen, dasselbe ist vollständig in Vertheidigungszustand gesetzt, so zwar, daß es wenigstens einer Armee von 20,000 Mann und eines tüchtigen Artillerieparkes bedürfte, um solches mit einigem Erfolge anzugreifen. Während der äußere Wall mit 12- und 24pfündigem Geschütz besetzt ist, sind oben auf der Plattform dieser alten Königsburg, gerade wo Johann Sobieskys Lieblingsaufenthalt gewesen war, Mörser im Kaliber von 60 bis 90 Pfund aufgepflanzt. Jeder Mörser hat schon seine Bestimmung auf einen Stadttheil, und ist zu diesem Behufe mit eigenen Nummern versehen. Der Mörser Nr. 1 ist auf das Dominikanerkloster gerichtet, der von Nr. 2 auf den Potocky'schen Palast, Nr. 3 nach dem Stradom und so weiter. Von einer Besetzung Krakaus durch die Russen ist noch keine Rede, das russische Militär zog sich meistentheils gegen den Pruth hinab, die nächste Besatzung von Krakau im russischen Gebiete, bildet, nebst dem Grenzkordon durch die Kosaken, ein Bataillon des 11. Jägerregiments, welches an zwei Meilen weit zerstreut liegt. Ueber der Grenze herrscht Todtenstille und unserm Handel stehen noch immer die alten unübersteiglichen Schwierigkeiten gegenüber.
Die in Galizien liegenden ungarischen Soldaten sind in Kriegszustand erklärt, da man ihren Durchbruch nach Ungarn besorgte, auch das Regiment Deutschmeister soll die lebhaftesten Sympathien für Wien äußern.
Im Wadowicer Kreise an der ungarischen Gränze, dem Arvaer Komitate zu, wurden an 9000 Mann zusammengezogen, dieselben sollten nach Ungarn einrücken, haben aber so eben Gegenbefehl erhalten und warten auf die weitere Weisung. Die errichteten Reservebataillons in Galizien befinden sich in dem schlechtesten Zustande, ohne Wäsche, nur mit Kitteln bekleidet, in zerrissnen Schuhen und mit fast unbrauchbaren Waffen versehen. In der Monturskommission in Jaroslau, wo so viele Montursstücke vorräthig sein sollten, fand man höchst miserable Vorräthe, und doch vernahm man früher, es wäre alles vollkommen ausgerüstet.
(A. Oestr. Z.) Krakau, 18. Okt. Gestern hatte eine Deputation der Bürgerschaft eine Audienz beim Gouverneur, Hrn. Zaleski, um ihn zu ersuchen, doch endlich die hiesige Nationalgarde zu organisiren. Auf die Erwiederung des Gouverneurs, daß er dazu noch nicht beauftragt worden sei, bemerkte ein Mitglied der Deputation, die Organisation der Nationalgarde wäre um so wünschenswrrther, als widrigenfalls die Bürger leicht zum letzten Mittel greifen und sich selbst bewaffnen würden. Darauf meinte Hr. v. Zaleski: er überlasse ihnen, das zu thun, was sie für gut fänden, erlaube sich aber nur zu bemerken, daß sobald die Ruhe und Ordnung in der Stadt gestört würde, es nur eines vom Schlosse zu gebenden Signals bedürfe, und in wenigen Stunden würden russische Truppen die Gränze überschreiten und Krakau besetzen. Also nicht bloß in der freien Stadt Krakau, die unter dem Protektorate der drei Mächte stand, auch in das in den östreichischen Staat einverleibte Gebiet sollen die Russen als Handlanger und willige Werkzeuge gerufen werden und ein östreichischer Landesgouverneur bedient sich einer solchen Drohung als Antwort auf eine Bitte, die jede Stadt des Kaiserstaates als die Erfüllung eines vom konstitutionellen Kaiser gegebenen Gesetzes gebieterisch zu fordern berechtigt ist.
(Berl. J.)
Italien. * Turin, 19. Okt. Nach von Mailand erhaltenen Berichten soll Radetzky das Hauptquartier nach Lodi verlegt haben. Die Observationskorps, welche in großer Anzahl längs dem Tessin aufgestellt waren, werden nach und nach vermindert und ziehen sich ins Innere der Lombardei zurück. Lecco soll die dreifarbige Fahne aufgezogen haben. Man will außerdem wissen, der General habe dem Podesta von Mailand 6 Millionen, innerhalb drei Tagen zu bezahlen, abverlangt, worauf der Podesta, in der Unmöglichkeit, diesem Befehle nachzukommen, um seine Entlassung eingekommen sei.
* Nachstehendes Plakat zirkulirt in diesem Augenblicke in der ganzen Lombardei:
Instruktion für die Lombarden.
„Haltet euch bereit, den großen Schlag zu thun!
„Beunruhigt den Feind ohne Aufhören! Gönnt ihm weder Frieden noch Waffenstillstand! Erforscht seine Bewegungen, überfallt ihn unversehens, würgt ihn ohne Gnade, vor allem die Offiziere! Verweigert die Steuern, bedroht und tödtet Jeden, der Grundstücke in öffentlicher Versteigerung an sich bringt, als einen Verräther am Vaterlande! Das italienische Gouvernement wird diese Ankäufe nicht billigen!
„Nichts Deutsches mehr! Selbst die Reichen haben sich einfach in inländische Stoffe zu kleiden! Die Frauen werden Trauer anlegen! Wer schöne Kleider trägt, wird als Oesterreicher behandelt werden! Inschriften auf die Mauern der Städte und Dörfer, Affichen ans die Kirchenthüren, in die Felder, an die Bäume! Während der Nacht Geschrei, Flintenschüsse, plötzliches Läuten, unaufhörliches Rufen zu den Waffen! Auf diese Weise wird der Feind gezwungen sein, seine Kräfte bis in die Dörfer zu zerstreuen, wo man ihn mit Vortheil und zu gelegener Zeit angreifen kann.
„Das Volk wird jeden Abend in den Kirchen zusammenkommen und Gott bitten, uns von unserm Unglück zu erlösen. Sensen, Heugabeln, Hacken, Messer, jede Art von Waffen in Bereitschaft zu halten!
„Die Pulvermagazine in die Luft gesprengt, die Kasernen in Brand gesteckt, den Feind durch unaufhörliche Schreckensthaten überzeugt, daß unser Boden ihn verschlingen wird, wenn er uns nicht alle verschlingt! Endlich, nicht zu vergessen, daß die Oesterreicher nichts als gemeine Instrumente des Despotismus sind, von Radetzky und Compagnie erkaufte Meuchelmörder, und daß, indem sie Welschland unterdrücken, sie in ihrem Vaterlande, wo man sich für dieselbe Sache schlägt, Brudermord begehen!
„Mit einem Worte, es ist ein heiliges Werk, solche Ungeheuer von der Erde zu vertilgen!“
* Rom, 14. October. Der General Zucchi, der das Portefeuille des Kriegs angenommen hat, wird stündlich erwartet. ‒ Die 200,000 Piaster, welche zur Tilgung der im Januar 1849 zu annullirenden Schatzbons nöthig sind, hat der Clerus durch eine freiwillige Anleihe aufgebracht, ohne daß es nöthig gewesen wäre, deßwegen zum Verkauf der hypothesirten Kirchengüter zu schreiten.
Französische Republik. * Paris, 23. Okt. C. Girardin führt in der „Presse“ seinen Krieg gegen Cavaignac fort. Der Moniteur, heißt es unter anderm, ist der unversöhnlichste Feind Cavaignac's.
Den 2. September erklärte Cavaignac: „Wenn die Nationalversammlung den Belagerungszustand aufhebe, würde sie das Land einer wirklichen Gefahr aussetzen.“ Den 4. September dito, den 11. September dito. Und dennoch hatte die Nationalversammlung die Gesetze über die Klubs, über die Kaution der Journale, wie über die Vergehn und Verbrechen der Presse schon am 9. und 11. August votirt. Den 11. Oktober noch widersetzt sich Cavaignac aus allen Kräften der Aufhebung des Belagerungszustandes, und den 19. ejusdem hält er die Aufhebung des Belagerungszustandes für dringend nöthig. Ist das „Gewissenhaftigkeit“ oder Inkonsequenz?
Setzt danach Vertrauen in die Betheurungen, Vorhersagungen und Prinzipien Cavaignac's!
Schenkt der Regierung dieses Mannes Glauben, die, vom 9. August bis zum 20. Oktober, schon bei ihrem dritten Gesetze gegen das Recht der Diskussion angelangt ist, ein Gesetz, das sie am Vorabende des Tages vorlegt, wo die Konstitution votirt werden und die Versammlung zur Redaktion der organischen Gesetze, worunter in erster Linie ein definitives Gesetz über die Presse figurirt, übergehen wird. Kann man die Unfähigkeit weiter treiben? Es übersteigt dies alles, was wir in den kläglichsten Epochen unter den schwächsten Ministerien erlebt haben.
Man hat gesehen, mit welcher ungeheuren Majorität sich die Nationalversammlung in der Sitzung vom 22. Oktober gegen die Unterdrückung des Ersatzsystems in der Armee ausgesprochen hat. Nun wohl. Den 23. Juni drückte sich Herr Cavaignac, damals Kriegsminister, wörtlich aus wie folgt:
„Ich schließe mit der Bemerkung, daß das Kriegsministerium, im Namen der exekutiven Kommission, es sich zur Ehre anrechnen wird, ihnen einen Gesetzesvorschlag vorzulegen und sie zur Annahme desselben zu bewegen, der erklären wird, daß jeder französische Bürger gehalten sein wird, in derselben Weise der Verpflichtung des Militärdienstes nachzukommen. Es wird sich ferner einen Ehrenpunkt daras machen, die Abschaffung des Ersatzsystems aussprechen zu lassen.“
Nach dieser neuen persönlichen Niederlage des Herrn Cavaignac, der geschlagen worden ist bei Gelegenheit der Sendung der Commissaire in die Departements, geschlagen bei der Frage der Confiscation der Präsidentschaft zu seinem Profit, geschlagen, bei der, ebenso in seinem Profit aufgeworfenen Frage betreffs der Suspension der Journale und der Verlängerung des Belagerungszustandes, geschlagen endlich bei Gelegenheit des militairischen Ersatzsystems ‒ nach dieser neuen Niederlage, wird Herr Cavaignac damit davon kommen, ein neues Vertrauensvotum von der Versammlung zu erbetteln, und es wird ihm noch einmal gegeben werden, denn man nennt diese Vota jetzt Armuthsvota. (Testimonia paupertatis).
Paris, 24. Okt. Hosiannah! Das Verfassungswerk ist vorüber. Am 4. Sept. begonnen, brachte die Nationalversammlung 49 Tage und (wenn man die Sonntage und sonstigen Nebengeschäfte abrechnet) etwa 30 Sitzungen damit zu.
Die gestrige Schlußsitzung bot wenig Feierliches. Die Linke unterhielt sich über ganz andere Dinge, als die im Saale vorgingen und die Rechte saß ziemlich bewegungslos bei den langweiligen Debatten, die sich nur um einige transitorische Bestimmungen drehten.
Die Versammlung verzog sich ziemlich gleichgültig gegen 6 Uhr zu Tische und wir haben durchaus nichts von jener Herzensergießung gesehen, von denen uns die Chroniken berichten, daß die Väter der geretteten Kirche am Schlusse des tridentinischen Konzils beseelt waren.
Unsere Volks(?)vertreter verzogen sich einsilbig und kalt wie drakonische Gesetzgeber in ihre Speisehäuser und wohnten erst später ihren privilegirten Klubs in der Rue de Poitiers und dem Palais National bei.
‒ Der National veröffentlicht Briefe aus Konstantinopel vom 6. Okt., in welchen das verrätherische Treiben Rußlands in den Donaufürstenthümern ziemlich klar an den Tag gelegt wird. Diese Korrespondenzen rühren offenbar aus offizieller Quelle her.
‒ Drei Dekrete im heutigen Moniteur ermächtigen drei bedeutende Kapitalisten-Associationen zu verschiedenen Ausbeutungen unter den Titeln:
a) Union generale, eine gegenseitige Versicherungsanstalt gegen Hagelschaden.
b) La clementine gegen Brandschaden.
c) Société des papeteries du Marais et de Sainte-Marie etc. Alle diese Unternehmungen beruhen auf anonymen Assoziationsverträgen, die den betreffenden Dekreten beigeheftet werden müssen.
‒ Auf Befehl des Kriegsministers wurden gestern abermals 45 Kanonen verschiedenen Kalibers aus Vincennes nach dem Fort Montvalerien geschafft. Dieses Fort allein besitzt jetzt über 100 Feuerschlünde, welche die Bonapartisten, Legitimisten und Kommunisten zum Schweigen zu bringen bestimmt scheinen.
‒ Unter dem Vorsitz des Expairs Alton-Shee, „der weder Christ noch Katholik,“ fand gestern Mittags vor der Barriere du Roule (Hierzu eine Beilage.)
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Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
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Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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