Neue Rheinische Zeitung. Nr. 158. Köln, 2. Dezember 1848.Den zur Politik verfeinerten Schachergeist repräsentirt in diesem Augenblicke unter den Wiener Blättern keines hitziger, als die "Presse". Es ist ferner komisch, die standrechtliche Polemik dieses Blattes und des Lloyd gegenüber Frankfurt und Berlin zu verfolgen. Wenn die Frankfurter die Steuerverweigerung der Berlinerin für null und nichtig erklären, so sind sie süperbe; bestehen sie aber auf einer Untersuchung wegen der Hinrichtung Blum's, so erhalten sie Fußtritte. Noch komischer ist der Hohn, mit welchem diese standrechtlichen Blätter Deutschland begeifern, wenn es östreichische Lande als deutsche in Anspruch nimmt. Wenn ich ihnen die den Frankfurtern und der Frankfurter Centralmacht gegebenen Fußtritte nicht verübeln kann, so möchte ich sie doch gerne wegen ihres Antideutschthums züchtigen, weil nur gesinnungslose Schacherwuth dahintersteckt, die sie einen Absolutismus exploitiren läßt, der ihre Polemik bezahlt und mit standrechtlichen Prinzipien ausstattet. !!! Frankfurt a. M. den 29. November. Sitzung der National-Versammlung. Präsident Riesser. Tagesordnung: Bericht über die östreichischen Angelegenheiten, erstattet vom östreichischen Ausschuß; noch mehrere andere Berichte, die kaum dran kommen werden. Vor der Tagesordnung: Präsident theilt ein Schreiben der Handelsstände von einer sehr großen Anzahl Ost-Westpreußischer und pommerscher Städte mit, die einen allgemeinen deutschen Zolltarif vorlegen, den sie mit großer Mühe ausgearbeitet haben, begründet auf die Praxis. Bauer von Hechingen frägt das Reichskriegsministerium über die unmäßige Besetzung des Kreises Sigmaringen mit Reichstruppen Aus welchem Grunde dies geschieht? -- Der Kriegsminister ist nicht anwesend. Der Finanzausschuß beantragt die Vergütung der Reisekosten für die Einholung des Erzherzog Johann nach Frankfurt. Tagesordnung. 1., Oestreichischer Bericht. Die Anträge des Ausschusses lauten, 1., die der Majorität: Die Centralgewalt und das Reichsministerium werden nochmals aufgefordert 1) mit allem Nachdrucke dahin zu wirken, daß jener Beschluß vom 3. November l. J zum Vollzuge komme, und daß die über Wien verhängten Ausnahmsmaaßregeln nach wiederhergestellter Ordnung und Ruhe alsbald aufgehoben werden; 2) durch den neuerlich nach Oesterreich bestimmten Reichscommissär ohne ferneren Aufschub die offene und unumwundene Anerkennung der deutschen Centralgewalt, wie die Durchführung der Beschlüsse der constituirenden deutschen Reichsversammlung in den deutschen Provinzen Oesterreichs zu erwirken. v. Beisler. -- Schubert. -- Schrenk. -- Francke. -- Arneth. -- Sommaruga. -- Weiß. -- v. Zenetti. -- H. Löw. -- Neumayr. Die Anträge der Minorität des Ausschusses: In Erwägung, daß die Reichscommissäre Welcker und Mosle gegenüber den österreichischen Autoritäten nicht jene Achtung sich zu verschaffen vermochten, welche der Centralgewalt und ihren Commissären gebührt, in fernerer Erwägung, daß abgesehen von den eingeschlagenen Mitteln und Wegen der Reichscommissäre (denen die constituirende Reichsversammlung ihre Billigung nicht ertheilen kann), sich aber jedenfalls ergeben hat, daß bisher das Reichsministerium Oesterreich gegenüber nicht jene Stellung der Centralgewalt zu erwirken wußte, die sie jedem deutschen Einzelstaate gegenüber einzunehmen hat: Venedey. Pattay. Reitter. Kirchgeßner. Eine Menge Amendements sind gestellt, die ich Ihnen gebe, wenn sie etwa angenommen werden sollten. Die Diskussion beginnt mit Giskra aus Mähren (gegen den Ausschuß). Das Gefühl des tiefen Schmerzes über das namenlose Unglück meines Wohnortes bestimmt mich zu reden. Die Stimmen jener sind vereinzelt, die den Eroberer von Wien billigen, die den Belagerungszustand für eine glückliche Erfindung halten. -- Die Centralgewalt und diese Versammlung hätten die Catastrophe verhindern können. -- Der Redner geht das Wirken und Treiben der Reichskommissäre mit Genauigkeit durch und verweist dabei, daß sie sowohl überall zu spät gekommen, als auch nirgends am rechten Orte wirksam gewesen. Sie stellten Kreuz- und Querzüge an, um das entflohene Haupt der ostreichischen Dynastie zu suchen. -- Sie gingen nicht nach Wien, um den Verdacht zu vermeiden, daß sie Partei fürs Volk nehmen. (Zischen rechts -- Bravo links.) Die Quellen, woher die Reichskommissäre ihre Nachrichten über Wien in Ollmütz erhielten, würden selbst jeden halbliberalen Oestreicher in Erstaunen setzen. Sie gingen nicht nach Wien nach dem Schmerlingschen Prinzip: "wer sich in Gefahr begiebt, kommt darin um." (Heiterkeit links.) Dem Wunsche des Reichsverwesers gemäß gingen sie nach Ollmütz. (Links: Hört!) (Im Centrum ruft einer Schluß! Tumult links. Der Präsident erklärt den Schlußruf für ganz unziemlich und unangemessen) Die klägliche Audienz der Commissäre bei Windischgrätz malt Giskra mit treffenden Farben. Mit den Personen des Hofes z. B. mit dem Fürsten Felix Schwarzenberg hatten die Commissare Conferenzen statt mit den konstitutionellen Ministern Sie sonnten sich in der höchsten Huld des Hofes. (Bravo links.) Mit der Zusicherung: "man werde solche Maaßregeln treffen, welche die Zuneigung der Völker sichern" hielten die Reichskommissäre ihre Aufgabe vollendet. (Links: Schmach!) Hieraus folgt: Die Reichskommissäre hatten entweder andere Instruktionen als sie darlegten, oder sie verfolgten andere Tendenzen, als sie in ihren Briefen aussprachen. Jellachich hat die Commissare für Gratulatoren zu seinem Verfahren, nicht für Hinderer desselben gehalten. Der Redner geht hierauf das Benehmen der Centralgewalt, die Wirksamkeit der National-Versammlung gegenüber Oesterreich durch, und erweist das Widersprechende der Reden und Thaten. Ueber die Greuel, in Wien verübt von der Soldateka, will er hier weggehen. Die Soldaten wurden besoffen gemacht vor dem Sturm auf Wien, es wurde ihnen gesagt, jemehr Studenten ihr schlachtet, desto lieber seid ihr eurem Kaiser. Dies habe ich von einem Augenzeugen. (Tumult im rechten Centrum). Den Fall Blums aber und die standrechtliche Behandlung der übrigen Hingemordeten erweist Giskra als gegen die Gesetze Oesterreichs. Alle Gesetze Oesterreichs hat Windisch-Grätz durch einen Federzug vernichtet, was ja selbst dem Vollmachtgeber, dem Kaiser, nicht zusteht. Wir haben einen Rechtskundigen im Reichsministerium, der Ober-Appellationgerichtsrath in Oesterreich gewesen -- er wird mich widerlegen. (Heiterkeit.) Wie human und mäßig die Herren Generäle gewesen, das beweisen die Orden und die Handschreiben des Czaaren an dieselben für ihre Mäßigung. (Sensation). Die Mäßigung ging so weit, daß ein Journalist erschossen worden (Jellinek), weil er Artikel gegen die Dynastie geschrieben. Druckereien, welche die Beschlüsse der Frankfurter Versammlung über Oesterreich drucken, werden demolirt. Gegen Petitionssteller werden Kriminaluntersuchungen eingeleitet. Briefe werden nach Belieben unterschlagen. Die Censur übt das Militär. Die Wirkungen des Geldausfuhrverbots schildert Giskra. Er zeigt Papiergeld von 5 Kreuzer Werth, was in Ermangelung von Silbergeld gebraucht wird. Das Reichsministerium hat die Folgen der Wiener Ereignisse, des Sieges der Soldaten vorausgesehen -- es hat den Sieg der Soldateska nicht verhindert -- also gewünscht. (Stürmischer Applaus links) Die Geschichte wird das erste Reichsministerium richten. Die Reichskommissäre haben nichts gewirkt, aber sie haben absichtlich nichts gewirkt. (Tumult) Giskra begründet diese Ansicht. (Bravo!) Das Reichsministerium hat den Karakter der absichtlichen Thatlosigkeit, der faits accomplis, deswegen hat es kein Programm aufgestellt. Es hätte darin Worte machen müssen, die seine Thaten verhöhnt hätten. (Bravo links. Sehr wahr!) Die Folgen dieses Ministeriums treten bereits ein in Deutschland. Ueberall Stimmen gegen die Centralgewalt. (Aufregung im Centrum) Wo ist die Anerkennung der Centralgewalt? Etwa in den 360,000 Mann Reichstruppen? Ueberall sind die Gesandten der Einzelstaaten an den fremden Höfen! In Worten besteht die Anerkennung der Centralgewalt. Nirgends werden die Reichsgesetze publicirt, noch vielweniger befolgt. -- (Centrum Schluß! links Ruhe!). -- Schwarzgelb ist allwärts in Oesterreich an die Stelle des schwarz-roth-gold getreten Man spottet dort des deutschen Parlamentes und der Centralgewalt. Windischgrätz und Jellachich sagen: lassen wir doch den Redeverein in Frankfurt, was kümmern uns Gagern und Schmerling, die uns ja vor Wien gerufen haben? Parlament und Centralgewalt werden überall als die Todtengräber von Deutschland betrachtet. (Donnernder und langer Beifall. Der Präsident weist Jemand von der Gallerie, der sich des Beifalls nicht enthalten kann). Die Versammlung ist die Dienerin der Krone und der Fürsten. Riesser unterbricht den Redner wegen dieses Ausdrucks. Er fährt fort: Die deutschen Abgeordneten aus Oesterreich, wenn sie nach ihrem Vaterland einst zurückkehren, werden eingekerkert und erschossen werden. Und wer soll sie schützen? Etwa Deutschland? -- Daß man nichts thut, daß man nur die Thatsachen geschehen läßt, das rechtfertigt man durch das Gespensterbild der rothen Republik. -- Noch hoffe ich Rettung! -- Aber nicht solange diese Verwaltung an der Spitze Deutschlands steht. Man wird die Revolution niederschlagen, aber sie wird sich immer blutrother wieder erheben! (Langer stürmischer Beifall.) Beda Weber (ultramontan mit schwarzgelbem Anstrich) für den Ausschuß. Seine Rede klingt nach Giskra's spurlos vorüber. Fröbel: Nach Giskra's Rede brauche er nur noch einige Worte über die Stellung der Parteien in Wien hinzuzufügen, um klar zu machen, daß die Bewegung in Wien eine deutsche war. Die gefährdete deutsche Sache hat in Wien zur Revolution greifen müssen. Fröbel fuhrt diese Ansicht weitläufig aus, durch viele Data auseignem Wirken und eigner Anschauung in Wien. Der Zweck der Wiener Revolution sei übrigens nicht die Republik gewesen. Aber jedenfalls ein deutscher, nationaler, diesen hätten die Reichskommissäre verfolgen müssen. Welker: Die Reichskommissäre thaten alles, was in ihren Kräften stand, um ihre schwierige Aufgabe so zu lösen, wie sie irgend ein billig denkender verlangen kann. Daß die Greuel, die der bekannte dringliche Antrag von Zimmermann aus Spandau in 16 Punkten schildert, in Wien wirklich vorgekommen, könne er nicht glauben. (Links: Ja wohl.) Diese Punkte scheinen bloß an die Ecken der Straßen angeschlagen zu sein, um das Volk gegen ihn einzunehmen. -- Das Reichsministerium hat übrigens sämmtliche Depeschen dem Hause vorgelegt. -- Windischgrätz habe sie keineswegs schimpflich, sondern äußerst zuvorkommend behandelt. Entweder lügt Welcker hier auf der Tribüne, oder er log in seinem Briefe an den Reichsminister, worin er sagt, daß sie von Windischgrätz mit einer "gewissen Schroffheit" empfangen worden. Wer das Gegentheil sprache -- sei unwahr. (Tumult links). Im Kreise der Generale seien sie bewirthet worden (Heiterkeit). Er habe bloß eine Rechtsablehnung erfahren. Welker spricht noch sehr lange und durch häufigen Tumult unterbrochen fort. Nebenbei erfahren wir, daß auf seiner Reise Herr Welker 1 1/2 Nächte durchgefahren und daß er im Wagen nicht schlafen kann. -- Den Vorwurf der Feigheit, als Beweggrund, nicht nach Wien gegangen zu sein, weist er für seinen bewährten Reisegefährten entschieden zurück. Von seinem Muth will er nicht viel sprechen, denn wer viel davon spricht, hat nicht viel davor. Er beweist, daß er zu Windischgrätz und nicht nach Wien gehen mußte, um den Conflikt zu verhuten. -- Denn Windischgrätz hatte sich zum Kampf entschlossen, da war also die Gefahr zu verhuten, aber Wien war zu nichts recht entschlossen, weder zu Kampf noch zu Frieden. "Gottlob, wir sind im Belagerungszustand." Abgesetzt haben wir den Fürsten Windischgrätz freilich nicht, (fährt Hr. Welker fort) aber unsere Möglichkeit haben wir gethan soweit es ging, ohne uns lächerlich zu machen; wenn Sie den Fürsten abgesetzt haben wollen, so setzen sie ihn doch noch ab! (Gelächter.) Windischgrätz, der Kaiser und Wessenberg kommen ihm mit einem Rechtssatz entgegen. (Hört!) Sie sagten ihm nehmlich: "wir konnen unsere Angelegenheiten selbst ordnen, wir können Ruhe und Ordnung selbst herstellen, wir haben so und so viel 1000 Mann." Glauben Sie, daß drei Mitglieder des Reichstages in Wien an der Spitze des Aufruhrs standen, hätte dem Reichstag in den Augen der osterreichischen Regierung genutzt? (Tumult links.) An der Härte des Windischgrätz sei nur der Bruch der Capitulation seitens der Wiener schuld. Zuletzt kramt er uns seine Staatsweisheit in Bezug auf das Verhältniß zwischen Oesterreich und Deutschland aus. (Linkes Centrum: Zur Sache!) Zum Schluß seiner Rede, die uber 2 volle Stunden dauerte, bravo und Beifall rechts und rechtes Centrum. Schluß! und Vertagen! läßt sich vernehmen. Es ist 1/2 3 Uhr. Schmerling, (Reichsminister): Bedauert in hohem Grade, daß der Sieg des österreichischen Heeres in Wien nicht mit größerer Mäßigkeit benutzt wurde, er hat sich entschieden gegen die Ausnahmemaaßregeln ausgesprochen, und alles gethan, was geschehen ("werden") konnte. Der erste Redner (Giskra) hat das Ministerium entschieden angegriffen, und verantwortlich gemacht fur Alles was in Oesterreich geschehen. Er rechtfertigt nun die Schritte des Ministeriums. Wo ist nun in Deutschland ein Ort, welcher bedauert, daß wir den Krieg in Dänemark nicht fortgefuhrt haben? Wir haben jetzt auch die Nachricht, daß Dänemark ernstlich auf einen Frieden denkt (Bravo in rechten Centrum.) Sie glauben, wir würden ein Bundniß eingehen mit Rußland dem Lande der Despotie, der Knute. Nein, wir verbünden uns mit den Ländern, deren Panier die Freiheit. (Die Metternich'sche Schule hat gefruchtet.) Meine Herren, man hat uns angegriffen, aber kein Wort der Belehrung hat man uns gesagt. Wir warten auf ein einziges Wort der Belehrung! (Bravo auf der Rechten und rechten Centrum.) Giskra erhält zu einer persönlichen Bemerkung das Wort: Er erklärt in seinem und Fröbel's Namen, daß es ihnen nicht eingefallen ist, die österreichischen Farben haben beschimpfen oder Jemand persönlich beleidigen zu wollen. Schluß und Vertagung werden verworfen. Vogt. (Das Haus leert sich bedeutend.) Das Ministerium habe seiner Partei vorgeworfen, daß sie nur angreife, nicht das Ministerium belehre. Er, seinerseits glaube, es genüge für die Opposition, ein Ministerium anzugreifen, er würde sich aber wohl hüten, das Ministerium bekannt zu machen mit den Maaßregeln, die sie anwenden würden, wenn sie zur Regierung kämen. (Heiterkeit. Bravo.) Der Minister hat gesagt, er hält die Anarchie für mehr als ein Gespenst; er wüßte ein Anderes, was nur das Ministerium für ein Gespenst hielt, was aber seine Partei sehr konkret mit Bomben und Kanonen kennen lernte, nehmlich -- die Reaktion. Früher habe das Ministerium gegen Anarchie und Reaktion zu kämpfen vorgegeben, jetzt sei es auf dem Punkte angelangt, wo es keine Reaktion sieht. Den Reichsverweser und die Centralgewalt habe man wenig angegriffen, aber das Ministerium, und unter diesem Ministerium werde allerdings die Centralgewalt keine Achtung nach Außen erlangen. (Links Bravo.) Vogt fährt fort, Schmerling, Welker und Beda Weber höchst witzig anzugreifen. Welker habe von Drohbriefen gesprochen, die ihm geschrieben worden, er (Vogt) habe deren eine Unzahl bekommen, es aber für ungehörig gehalten, von dergleichen Dingen diese Versammlung zu unterhalten. Schließlich wird die Debatte und Abstimmung auf die nächste Sitzung vertagt. Frankfurt, 22. Nov. Seitdem ich hieher zurückgekehrt bin, enthalten einige Zeitungen über die Gründe, welche den Feldmarschall Windischgrätz bestimmt haben mögen, unter so vielen andern Opfern mich zu verschonen, die Vermuthung oder das Gerücht, daß ich mein Leben wichtigen Enthüllungen über die Demokratie verdanke. Wer einen Funken von Gefühl hat, wird sich sagen, daß es nach Allem, was ich in den letzten Wochen erlebt, etwas schwer ist, auch noch diese Mißhandlung zu ertragen. Ich kann mich aber durch zweierlei trösten: erstens dadurch, daß es keinen Menschen gibt, der durch die erwähnten verläumderischen Gerüchte in Besorgniß versetzt werden kann, weil es keinen gibt, von dem ich etwas zu verrathen hatte; und zweitens dadurch, daß mir, wenn man durchaus gehängt oder erschossen werden muß, um sich vom Verdachte der Verrätherei rein zu halten, unsre noch lange nicht beendigte Revolution muthmaßlich noch Gelegenheit zu dieser Art von Ehrenrettung geben wird. Einstweilen wird das deutsche Volk sich bald überzeugen, daß mich weder Verurtheilung noch Begnadigung von meinen demokratischen, oder, um bestimmter zu reden, republikanischen Ansichten und Bestrebungen bekehrt hat. Vorläufig berufe ich mich außerdem auf meinen, der Nationalversammlung in ihrer Sitzung vom 18. d. M. erstatteten Bericht, und füge hinzu, daß ich eine ausführlichere Darstellung meiner Wiener Erlebnisse unter der Feder habe, von der ich hoffen darf, daß man ihr das Gepräge der unverkürzten Wahrheit zuerkennen wird. Ich fordere alle öffentlichen Blätter, welche es nicht für ihre Aufgabe halten, die Unterlassung eines physischen Mordes durch einen moralischen zu verbessern, hiermit auf, diese Erklärung abzudrucken. Julius Fröbel. * Mannheim, 28. Nov. In der hiesigen Abendzeitung findet sich folgende Mittheilung: Die Untersuchung gegen G. Struve ist soweit vorgerückt, daß er nächster Tage die Anklage Seitens der Staatsbehörde erwartet. Nach dem Gange der Untersuchung sieht Struve in seiner Person zugleich die Sache der republikanischen Parthei vor Gericht gezogen und er hat sich darum besonders noch den republikanischgesinnten Abgeordneten O.-G.-Advokat Brentano zur Vertheidigung berufen, welche dieser sofort übernehmen wird. G. Struve ist zur Zeit in Rastatt in Haft, seine Gattin schmachtet zu Freiburg im Kerker. Ungarn. Hermannstadt, 10. Nov. Am 5. Nov. ist durch den Rittmeister Ritter v. Kalchberg des Chevauxlegersregiments Erzherzog Ferdinand Max mit 2 Eskadronen dieses Regiments und 2 Kompagnien Leiningen Infanterie das 4000 Mann starke Szeklerlager bei Radnoth angegriffen und zersprengt worden. Der Feind hat sich über die Marosch geflüchtet und dort zerstreut, 2 Offiziere und 120 Mann wurden zu Gefangenen gemacht. (Sieb. B.)Italien. * Die "A. Z." berichtet aus Padua vom 20. Nov., daß man dort den Tag zuvor den Donner der Kanonen in der Richtung von Mestre deutlich vernommen habe. Er begann gegen 11 Uhr Vormittags, wurde immer heftiger bis 2 Uhr, ließ dann mehr und mehr nach, und war gegen 5 Uhr Nachmittags völlig verstummt. Nach den Berichten, welche beim hiesigen Militärkommando eingelaufen sind, hatte die Colonne des Obersten Jelachich, die in Stra und Dolo lag, gegen Mestre und Fusina sich gewandt, und um 8 Uhr Abends sind 3 Kompagnien Infanterie mit Geschütz in jene Richtung abgerückt, um als Reserve dem Kampfplatz näher sich aufzustellen. Heute Vormittags hörte man von Zeit zu Zeit wieder das Brummen des schweren Positions- und des Belagerungsgeschützes, jetzt ist es aber auch wieder verstummt. Daß der König von Neapel am 12. Nov. durch die Befehlshaber der englischen und französischen Flotte vor Neapel genöthigt ward, 1500 nach Messina eingeschiffte Soldaten wieder ausschiffen zu lassen, bestätigt sich. * Der Großherzog von Toskana hat für alle bisher vorgekommenen sogenannten politischen Vergehen und Verbrechen eine vollständige Amnestie bewilligt. Im "Journal des Debats" findet sich folgende telegraphische Depesche mitgetheilt: "Civita Vecchia, 23. Novbr. Rom ist ruhig. Das neue Ministerium hat sein Programm veröffentlicht und die Leitung der Staatsangelegenheiten übernommen. Mamiani trifft heute Abend hier ein." Dieser Depesche zufolge wäre also der Pabst bis zum 23. Nov. nicht aus Rom geflüchtet. Schweiz. ** Bern, 28. Nov. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Französische Republik. * Paris. Herr Cavaignac. Durch die Verhandlungen in der Kammer sind die Debatten keineswegs erledigt worden. Im Gegentheile: Neue Anklagen erheben sich gegen Cavaignac, mit einer gesteigerten Heftigkeit. Schon am 18. Juni wollte die exekutive Kommission sich zurückziehen. Cavaignac allein hat sie bewogen, zu bleiben, und nahm die Verpflichtung über sich, das Schicksal der Kommission zu theilen. Cavaignac mußte bleiben oder abdanken mit der Kommission; er that weder das Eine noch das Andere: die Kommission trat aus und Cavaignac blieb. Am 22. Juni kam eine Deputation zum General. Dieser äußerte sich, daß die Kommission, in ihrer jetzigen Zusammensetzung, sich selbst gegenseitig vernichte. Er gab der Deputation zu verstehen, daß er keine Verbindlichkeiten der Kommission gegenüber habe, und bereit sei, jeden von der Nationalversammlung ihm übertragenen Posten zu übernehmen. Am 24. Juni waren Senard, Präsident der Kammer, und Cavaignac in einem Kabinette eingeschlossen, um über die Bedingungen der dem General zu übertragenden Macht zu berathschlagen. Garnier-Pages wirft dem General seine Undankbarkeit gegen die exekutive Kommission vor; er hat Unrecht; der einzige Vorwurf, den man ihm machen kann, ist, wie Cavaignac selbst eingesteht, sein schlechtes Gedächtniß. Der 25. Juni nahte heran. Die Insurrektion ward immer drohender! Cavaignac, als Kriegsminister, hatte alle Vorsichtsmaßregeln unterlassen. Da betrat Bastide, Minister der äußeren Angelegenheiten, die Rednerbühne und zeigt an, daß vielleicht schon in einer Stunde das Stadthaus in den Händen der Insurgenten sein werde. Der Vorschlag Dufaure's, in Bezug auf den Belagerungszustand von Paris und die Conzentration der Gewalten in die Hände eines Einzigen, wird auf der Stelle votirt. Die Kommission läßt in diesem Augenblicke der Kammer mittheilen, daß sie sich zurückziehe, nicht vor der Gefahr, sondern vor einem Votum der Versammlung. Unmittelbar nach der Abdankung der Kommission und der Ernennung Cavaignac's zum Diktator sendete dieser seine erste telegraphische Depesche ab, um Truppen von allen Seiten nach Paris herbeikommen zu lassen. Bedarf es noch anderer Beweise, um klar darzuthun, daß Cavaignac die Kommission auf die schmählichste Weise hintergangen, und durch seine Saumseligkeit die Insurrektion dermaßen Raum gewinnen ließ, daß der Besieger der Juni-Schlacht der Herr und Meister über Paris und die Bourgeois-Kammer werden mußte? Die Conzentration der Gewalten in Cavaignac's Händen zeigt jetzt ihre Resultate: sie bedeutet weiter nichts, als die Militärherrschaft, der Herrschaft der rohen Gewalt, von der Bourgeoisie erkauft, zur Ueberwältigung des Proletariats. Paris, den 29. Nov. Die urplötzliche Intervention unseres Kabinets in die Angelegenheiten des Papstes wird hier allgemein als ein Wahlmanöver zu Gunsten Cavaignac's betrachtet. Auffallend ist in der That, daß Cavaignac um 3 Uhr in dem Augenblick', wo obige Depesche bereits zirkulirte, schon einen Emissär mit 4,000 Mann vor Rom sendet, während er wohl wußte, daß Rom ruhig sei und der Papst den Quirinal nicht verlassen etc. Will man Hrn. Cavaignac als Retter des Ultramontanismus mit neuen Lorbeeren bekränzen? -- Die Regierung ist durch den Telegraphen benachrichtigt, daß Hr. v. Corcelles bereits in Toulon eingetroffen, von wo er sich bekanntlich mit der Brigade Moliere's vor Civita Vecchia zu begeben hat. Diese Brigade kantonirte bereits seit längerer Zeit Den zur Politik verfeinerten Schachergeist repräsentirt in diesem Augenblicke unter den Wiener Blättern keines hitziger, als die „Presse“. Es ist ferner komisch, die standrechtliche Polemik dieses Blattes und des Lloyd gegenüber Frankfurt und Berlin zu verfolgen. Wenn die Frankfurter die Steuerverweigerung der Berlinerin für null und nichtig erklären, so sind sie süperbe; bestehen sie aber auf einer Untersuchung wegen der Hinrichtung Blum's, so erhalten sie Fußtritte. Noch komischer ist der Hohn, mit welchem diese standrechtlichen Blätter Deutschland begeifern, wenn es östreichische Lande als deutsche in Anspruch nimmt. Wenn ich ihnen die den Frankfurtern und der Frankfurter Centralmacht gegebenen Fußtritte nicht verübeln kann, so möchte ich sie doch gerne wegen ihres Antideutschthums züchtigen, weil nur gesinnungslose Schacherwuth dahintersteckt, die sie einen Absolutismus exploitiren läßt, der ihre Polemik bezahlt und mit standrechtlichen Prinzipien ausstattet. !!! Frankfurt a. M. den 29. November. Sitzung der National-Versammlung. Präsident Riesser. Tagesordnung: Bericht über die östreichischen Angelegenheiten, erstattet vom östreichischen Ausschuß; noch mehrere andere Berichte, die kaum dran kommen werden. Vor der Tagesordnung: Präsident theilt ein Schreiben der Handelsstände von einer sehr großen Anzahl Ost-Westpreußischer und pommerscher Städte mit, die einen allgemeinen deutschen Zolltarif vorlegen, den sie mit großer Mühe ausgearbeitet haben, begründet auf die Praxis. Bauer von Hechingen frägt das Reichskriegsministerium über die unmäßige Besetzung des Kreises Sigmaringen mit Reichstruppen Aus welchem Grunde dies geschieht? — Der Kriegsminister ist nicht anwesend. Der Finanzausschuß beantragt die Vergütung der Reisekosten für die Einholung des Erzherzog Johann nach Frankfurt. Tagesordnung. 1., Oestreichischer Bericht. Die Anträge des Ausschusses lauten, 1., die der Majorität: Die Centralgewalt und das Reichsministerium werden nochmals aufgefordert 1) mit allem Nachdrucke dahin zu wirken, daß jener Beschluß vom 3. November l. J zum Vollzuge komme, und daß die über Wien verhängten Ausnahmsmaaßregeln nach wiederhergestellter Ordnung und Ruhe alsbald aufgehoben werden; 2) durch den neuerlich nach Oesterreich bestimmten Reichscommissär ohne ferneren Aufschub die offene und unumwundene Anerkennung der deutschen Centralgewalt, wie die Durchführung der Beschlüsse der constituirenden deutschen Reichsversammlung in den deutschen Provinzen Oesterreichs zu erwirken. v. Beisler. — Schubert. — Schrenk. — Francke. — Arneth. — Sommaruga. — Weiß. — v. Zenetti. — H. Löw. — Neumayr. Die Anträge der Minorität des Ausschusses: In Erwägung, daß die Reichscommissäre Welcker und Mosle gegenüber den österreichischen Autoritäten nicht jene Achtung sich zu verschaffen vermochten, welche der Centralgewalt und ihren Commissären gebührt, in fernerer Erwägung, daß abgesehen von den eingeschlagenen Mitteln und Wegen der Reichscommissäre (denen die constituirende Reichsversammlung ihre Billigung nicht ertheilen kann), sich aber jedenfalls ergeben hat, daß bisher das Reichsministerium Oesterreich gegenüber nicht jene Stellung der Centralgewalt zu erwirken wußte, die sie jedem deutschen Einzelstaate gegenüber einzunehmen hat: Venedey. Pattay. Reitter. Kirchgeßner. Eine Menge Amendements sind gestellt, die ich Ihnen gebe, wenn sie etwa angenommen werden sollten. Die Diskussion beginnt mit Giskra aus Mähren (gegen den Ausschuß). Das Gefühl des tiefen Schmerzes über das namenlose Unglück meines Wohnortes bestimmt mich zu reden. Die Stimmen jener sind vereinzelt, die den Eroberer von Wien billigen, die den Belagerungszustand für eine glückliche Erfindung halten. — Die Centralgewalt und diese Versammlung hätten die Catastrophe verhindern können. — Der Redner geht das Wirken und Treiben der Reichskommissäre mit Genauigkeit durch und verweist dabei, daß sie sowohl überall zu spät gekommen, als auch nirgends am rechten Orte wirksam gewesen. Sie stellten Kreuz- und Querzüge an, um das entflohene Haupt der ostreichischen Dynastie zu suchen. — Sie gingen nicht nach Wien, um den Verdacht zu vermeiden, daß sie Partei fürs Volk nehmen. (Zischen rechts — Bravo links.) Die Quellen, woher die Reichskommissäre ihre Nachrichten über Wien in Ollmütz erhielten, würden selbst jeden halbliberalen Oestreicher in Erstaunen setzen. Sie gingen nicht nach Wien nach dem Schmerlingschen Prinzip: „wer sich in Gefahr begiebt, kommt darin um.“ (Heiterkeit links.) Dem Wunsche des Reichsverwesers gemäß gingen sie nach Ollmütz. (Links: Hört!) (Im Centrum ruft einer Schluß! Tumult links. Der Präsident erklärt den Schlußruf für ganz unziemlich und unangemessen) Die klägliche Audienz der Commissäre bei Windischgrätz malt Giskra mit treffenden Farben. Mit den Personen des Hofes z. B. mit dem Fürsten Felix Schwarzenberg hatten die Commissare Conferenzen statt mit den konstitutionellen Ministern Sie sonnten sich in der höchsten Huld des Hofes. (Bravo links.) Mit der Zusicherung: „man werde solche Maaßregeln treffen, welche die Zuneigung der Völker sichern“ hielten die Reichskommissäre ihre Aufgabe vollendet. (Links: Schmach!) Hieraus folgt: Die Reichskommissäre hatten entweder andere Instruktionen als sie darlegten, oder sie verfolgten andere Tendenzen, als sie in ihren Briefen aussprachen. Jellachich hat die Commissare für Gratulatoren zu seinem Verfahren, nicht für Hinderer desselben gehalten. Der Redner geht hierauf das Benehmen der Centralgewalt, die Wirksamkeit der National-Versammlung gegenüber Oesterreich durch, und erweist das Widersprechende der Reden und Thaten. Ueber die Greuel, in Wien verübt von der Soldateka, will er hier weggehen. Die Soldaten wurden besoffen gemacht vor dem Sturm auf Wien, es wurde ihnen gesagt, jemehr Studenten ihr schlachtet, desto lieber seid ihr eurem Kaiser. Dies habe ich von einem Augenzeugen. (Tumult im rechten Centrum). Den Fall Blums aber und die standrechtliche Behandlung der übrigen Hingemordeten erweist Giskra als gegen die Gesetze Oesterreichs. Alle Gesetze Oesterreichs hat Windisch-Grätz durch einen Federzug vernichtet, was ja selbst dem Vollmachtgeber, dem Kaiser, nicht zusteht. Wir haben einen Rechtskundigen im Reichsministerium, der Ober-Appellationgerichtsrath in Oesterreich gewesen — er wird mich widerlegen. (Heiterkeit.) Wie human und mäßig die Herren Generäle gewesen, das beweisen die Orden und die Handschreiben des Czaaren an dieselben für ihre Mäßigung. (Sensation). Die Mäßigung ging so weit, daß ein Journalist erschossen worden (Jellinek), weil er Artikel gegen die Dynastie geschrieben. Druckereien, welche die Beschlüsse der Frankfurter Versammlung über Oesterreich drucken, werden demolirt. Gegen Petitionssteller werden Kriminaluntersuchungen eingeleitet. Briefe werden nach Belieben unterschlagen. Die Censur übt das Militär. Die Wirkungen des Geldausfuhrverbots schildert Giskra. Er zeigt Papiergeld von 5 Kreuzer Werth, was in Ermangelung von Silbergeld gebraucht wird. Das Reichsministerium hat die Folgen der Wiener Ereignisse, des Sieges der Soldaten vorausgesehen — es hat den Sieg der Soldateska nicht verhindert — also gewünscht. (Stürmischer Applaus links) Die Geschichte wird das erste Reichsministerium richten. Die Reichskommissäre haben nichts gewirkt, aber sie haben absichtlich nichts gewirkt. (Tumult) Giskra begründet diese Ansicht. (Bravo!) Das Reichsministerium hat den Karakter der absichtlichen Thatlosigkeit, der faits accomplis, deswegen hat es kein Programm aufgestellt. Es hätte darin Worte machen müssen, die seine Thaten verhöhnt hätten. (Bravo links. Sehr wahr!) Die Folgen dieses Ministeriums treten bereits ein in Deutschland. Ueberall Stimmen gegen die Centralgewalt. (Aufregung im Centrum) Wo ist die Anerkennung der Centralgewalt? Etwa in den 360,000 Mann Reichstruppen? Ueberall sind die Gesandten der Einzelstaaten an den fremden Höfen! In Worten besteht die Anerkennung der Centralgewalt. Nirgends werden die Reichsgesetze publicirt, noch vielweniger befolgt. — (Centrum Schluß! links Ruhe!). — Schwarzgelb ist allwärts in Oesterreich an die Stelle des schwarz-roth-gold getreten Man spottet dort des deutschen Parlamentes und der Centralgewalt. Windischgrätz und Jellachich sagen: lassen wir doch den Redeverein in Frankfurt, was kümmern uns Gagern und Schmerling, die uns ja vor Wien gerufen haben? Parlament und Centralgewalt werden überall als die Todtengräber von Deutschland betrachtet. (Donnernder und langer Beifall. Der Präsident weist Jemand von der Gallerie, der sich des Beifalls nicht enthalten kann). Die Versammlung ist die Dienerin der Krone und der Fürsten. Riesser unterbricht den Redner wegen dieses Ausdrucks. Er fährt fort: Die deutschen Abgeordneten aus Oesterreich, wenn sie nach ihrem Vaterland einst zurückkehren, werden eingekerkert und erschossen werden. Und wer soll sie schützen? Etwa Deutschland? — Daß man nichts thut, daß man nur die Thatsachen geschehen läßt, das rechtfertigt man durch das Gespensterbild der rothen Republik. — Noch hoffe ich Rettung! — Aber nicht solange diese Verwaltung an der Spitze Deutschlands steht. Man wird die Revolution niederschlagen, aber sie wird sich immer blutrother wieder erheben! (Langer stürmischer Beifall.) Beda Weber (ultramontan mit schwarzgelbem Anstrich) für den Ausschuß. Seine Rede klingt nach Giskra's spurlos vorüber. Fröbel: Nach Giskra's Rede brauche er nur noch einige Worte über die Stellung der Parteien in Wien hinzuzufügen, um klar zu machen, daß die Bewegung in Wien eine deutsche war. Die gefährdete deutsche Sache hat in Wien zur Revolution greifen müssen. Fröbel fuhrt diese Ansicht weitläufig aus, durch viele Data auseignem Wirken und eigner Anschauung in Wien. Der Zweck der Wiener Revolution sei übrigens nicht die Republik gewesen. Aber jedenfalls ein deutscher, nationaler, diesen hätten die Reichskommissäre verfolgen müssen. Welker: Die Reichskommissäre thaten alles, was in ihren Kräften stand, um ihre schwierige Aufgabe so zu lösen, wie sie irgend ein billig denkender verlangen kann. Daß die Greuel, die der bekannte dringliche Antrag von Zimmermann aus Spandau in 16 Punkten schildert, in Wien wirklich vorgekommen, könne er nicht glauben. (Links: Ja wohl.) Diese Punkte scheinen bloß an die Ecken der Straßen angeschlagen zu sein, um das Volk gegen ihn einzunehmen. — Das Reichsministerium hat übrigens sämmtliche Depeschen dem Hause vorgelegt. — Windischgrätz habe sie keineswegs schimpflich, sondern äußerst zuvorkommend behandelt. Entweder lügt Welcker hier auf der Tribüne, oder er log in seinem Briefe an den Reichsminister, worin er sagt, daß sie von Windischgrätz mit einer „gewissen Schroffheit“ empfangen worden. Wer das Gegentheil sprache — sei unwahr. (Tumult links). Im Kreise der Generale seien sie bewirthet worden (Heiterkeit). Er habe bloß eine Rechtsablehnung erfahren. Welker spricht noch sehr lange und durch häufigen Tumult unterbrochen fort. Nebenbei erfahren wir, daß auf seiner Reise Herr Welker 1 1/2 Nächte durchgefahren und daß er im Wagen nicht schlafen kann. — Den Vorwurf der Feigheit, als Beweggrund, nicht nach Wien gegangen zu sein, weist er für seinen bewährten Reisegefährten entschieden zurück. Von seinem Muth will er nicht viel sprechen, denn wer viel davon spricht, hat nicht viel davor. Er beweist, daß er zu Windischgrätz und nicht nach Wien gehen mußte, um den Conflikt zu verhuten. — Denn Windischgrätz hatte sich zum Kampf entschlossen, da war also die Gefahr zu verhuten, aber Wien war zu nichts recht entschlossen, weder zu Kampf noch zu Frieden. „Gottlob, wir sind im Belagerungszustand.“ Abgesetzt haben wir den Fürsten Windischgrätz freilich nicht, (fährt Hr. Welker fort) aber unsere Möglichkeit haben wir gethan soweit es ging, ohne uns lächerlich zu machen; wenn Sie den Fürsten abgesetzt haben wollen, so setzen sie ihn doch noch ab! (Gelächter.) Windischgrätz, der Kaiser und Wessenberg kommen ihm mit einem Rechtssatz entgegen. (Hört!) Sie sagten ihm nehmlich: „wir konnen unsere Angelegenheiten selbst ordnen, wir können Ruhe und Ordnung selbst herstellen, wir haben so und so viel 1000 Mann.“ Glauben Sie, daß drei Mitglieder des Reichstages in Wien an der Spitze des Aufruhrs standen, hätte dem Reichstag in den Augen der osterreichischen Regierung genutzt? (Tumult links.) An der Härte des Windischgrätz sei nur der Bruch der Capitulation seitens der Wiener schuld. Zuletzt kramt er uns seine Staatsweisheit in Bezug auf das Verhältniß zwischen Oesterreich und Deutschland aus. (Linkes Centrum: Zur Sache!) Zum Schluß seiner Rede, die uber 2 volle Stunden dauerte, bravo und Beifall rechts und rechtes Centrum. Schluß! und Vertagen! läßt sich vernehmen. Es ist 1/2 3 Uhr. Schmerling, (Reichsminister): Bedauert in hohem Grade, daß der Sieg des österreichischen Heeres in Wien nicht mit größerer Mäßigkeit benutzt wurde, er hat sich entschieden gegen die Ausnahmemaaßregeln ausgesprochen, und alles gethan, was geschehen („werden“) konnte. Der erste Redner (Giskra) hat das Ministerium entschieden angegriffen, und verantwortlich gemacht fur Alles was in Oesterreich geschehen. Er rechtfertigt nun die Schritte des Ministeriums. Wo ist nun in Deutschland ein Ort, welcher bedauert, daß wir den Krieg in Dänemark nicht fortgefuhrt haben? Wir haben jetzt auch die Nachricht, daß Dänemark ernstlich auf einen Frieden denkt (Bravo in rechten Centrum.) Sie glauben, wir würden ein Bundniß eingehen mit Rußland dem Lande der Despotie, der Knute. Nein, wir verbünden uns mit den Ländern, deren Panier die Freiheit. (Die Metternich'sche Schule hat gefruchtet.) Meine Herren, man hat uns angegriffen, aber kein Wort der Belehrung hat man uns gesagt. Wir warten auf ein einziges Wort der Belehrung! (Bravo auf der Rechten und rechten Centrum.) Giskra erhält zu einer persönlichen Bemerkung das Wort: Er erklärt in seinem und Fröbel's Namen, daß es ihnen nicht eingefallen ist, die österreichischen Farben haben beschimpfen oder Jemand persönlich beleidigen zu wollen. Schluß und Vertagung werden verworfen. Vogt. (Das Haus leert sich bedeutend.) Das Ministerium habe seiner Partei vorgeworfen, daß sie nur angreife, nicht das Ministerium belehre. Er, seinerseits glaube, es genüge für die Opposition, ein Ministerium anzugreifen, er würde sich aber wohl hüten, das Ministerium bekannt zu machen mit den Maaßregeln, die sie anwenden würden, wenn sie zur Regierung kämen. (Heiterkeit. Bravo.) Der Minister hat gesagt, er hält die Anarchie für mehr als ein Gespenst; er wüßte ein Anderes, was nur das Ministerium für ein Gespenst hielt, was aber seine Partei sehr konkret mit Bomben und Kanonen kennen lernte, nehmlich — die Reaktion. Früher habe das Ministerium gegen Anarchie und Reaktion zu kämpfen vorgegeben, jetzt sei es auf dem Punkte angelangt, wo es keine Reaktion sieht. Den Reichsverweser und die Centralgewalt habe man wenig angegriffen, aber das Ministerium, und unter diesem Ministerium werde allerdings die Centralgewalt keine Achtung nach Außen erlangen. (Links Bravo.) Vogt fährt fort, Schmerling, Welker und Beda Weber höchst witzig anzugreifen. Welker habe von Drohbriefen gesprochen, die ihm geschrieben worden, er (Vogt) habe deren eine Unzahl bekommen, es aber für ungehörig gehalten, von dergleichen Dingen diese Versammlung zu unterhalten. Schließlich wird die Debatte und Abstimmung auf die nächste Sitzung vertagt. Frankfurt, 22. Nov. Seitdem ich hieher zurückgekehrt bin, enthalten einige Zeitungen über die Gründe, welche den Feldmarschall Windischgrätz bestimmt haben mögen, unter so vielen andern Opfern mich zu verschonen, die Vermuthung oder das Gerücht, daß ich mein Leben wichtigen Enthüllungen über die Demokratie verdanke. Wer einen Funken von Gefühl hat, wird sich sagen, daß es nach Allem, was ich in den letzten Wochen erlebt, etwas schwer ist, auch noch diese Mißhandlung zu ertragen. Ich kann mich aber durch zweierlei trösten: erstens dadurch, daß es keinen Menschen gibt, der durch die erwähnten verläumderischen Gerüchte in Besorgniß versetzt werden kann, weil es keinen gibt, von dem ich etwas zu verrathen hatte; und zweitens dadurch, daß mir, wenn man durchaus gehängt oder erschossen werden muß, um sich vom Verdachte der Verrätherei rein zu halten, unsre noch lange nicht beendigte Revolution muthmaßlich noch Gelegenheit zu dieser Art von Ehrenrettung geben wird. Einstweilen wird das deutsche Volk sich bald überzeugen, daß mich weder Verurtheilung noch Begnadigung von meinen demokratischen, oder, um bestimmter zu reden, republikanischen Ansichten und Bestrebungen bekehrt hat. Vorläufig berufe ich mich außerdem auf meinen, der Nationalversammlung in ihrer Sitzung vom 18. d. M. erstatteten Bericht, und füge hinzu, daß ich eine ausführlichere Darstellung meiner Wiener Erlebnisse unter der Feder habe, von der ich hoffen darf, daß man ihr das Gepräge der unverkürzten Wahrheit zuerkennen wird. Ich fordere alle öffentlichen Blätter, welche es nicht für ihre Aufgabe halten, die Unterlassung eines physischen Mordes durch einen moralischen zu verbessern, hiermit auf, diese Erklärung abzudrucken. Julius Fröbel. * Mannheim, 28. Nov. In der hiesigen Abendzeitung findet sich folgende Mittheilung: Die Untersuchung gegen G. Struve ist soweit vorgerückt, daß er nächster Tage die Anklage Seitens der Staatsbehörde erwartet. Nach dem Gange der Untersuchung sieht Struve in seiner Person zugleich die Sache der republikanischen Parthei vor Gericht gezogen und er hat sich darum besonders noch den republikanischgesinnten Abgeordneten O.-G.-Advokat Brentano zur Vertheidigung berufen, welche dieser sofort übernehmen wird. G. Struve ist zur Zeit in Rastatt in Haft, seine Gattin schmachtet zu Freiburg im Kerker. Ungarn. Hermannstadt, 10. Nov. Am 5. Nov. ist durch den Rittmeister Ritter v. Kalchberg des Chevauxlegersregiments Erzherzog Ferdinand Max mit 2 Eskadronen dieses Regiments und 2 Kompagnien Leiningen Infanterie das 4000 Mann starke Szeklerlager bei Radnoth angegriffen und zersprengt worden. Der Feind hat sich über die Marosch geflüchtet und dort zerstreut, 2 Offiziere und 120 Mann wurden zu Gefangenen gemacht. (Sieb. B.)Italien. * Die „A. Z.“ berichtet aus Padua vom 20. Nov., daß man dort den Tag zuvor den Donner der Kanonen in der Richtung von Mestre deutlich vernommen habe. Er begann gegen 11 Uhr Vormittags, wurde immer heftiger bis 2 Uhr, ließ dann mehr und mehr nach, und war gegen 5 Uhr Nachmittags völlig verstummt. Nach den Berichten, welche beim hiesigen Militärkommando eingelaufen sind, hatte die Colonne des Obersten Jelachich, die in Stra und Dolo lag, gegen Mestre und Fusina sich gewandt, und um 8 Uhr Abends sind 3 Kompagnien Infanterie mit Geschütz in jene Richtung abgerückt, um als Reserve dem Kampfplatz näher sich aufzustellen. Heute Vormittags hörte man von Zeit zu Zeit wieder das Brummen des schweren Positions- und des Belagerungsgeschützes, jetzt ist es aber auch wieder verstummt. Daß der König von Neapel am 12. Nov. durch die Befehlshaber der englischen und französischen Flotte vor Neapel genöthigt ward, 1500 nach Messina eingeschiffte Soldaten wieder ausschiffen zu lassen, bestätigt sich. * Der Großherzog von Toskana hat für alle bisher vorgekommenen sogenannten politischen Vergehen und Verbrechen eine vollständige Amnestie bewilligt. Im „Journal des Debats“ findet sich folgende telegraphische Depesche mitgetheilt: „Civita Vecchia, 23. Novbr. Rom ist ruhig. Das neue Ministerium hat sein Programm veröffentlicht und die Leitung der Staatsangelegenheiten übernommen. Mamiani trifft heute Abend hier ein.“ Dieser Depesche zufolge wäre also der Pabst bis zum 23. Nov. nicht aus Rom geflüchtet. Schweiz. ** Bern, 28. Nov. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Französische Republik. * Paris. Herr Cavaignac. Durch die Verhandlungen in der Kammer sind die Debatten keineswegs erledigt worden. Im Gegentheile: Neue Anklagen erheben sich gegen Cavaignac, mit einer gesteigerten Heftigkeit. Schon am 18. Juni wollte die exekutive Kommission sich zurückziehen. Cavaignac allein hat sie bewogen, zu bleiben, und nahm die Verpflichtung über sich, das Schicksal der Kommission zu theilen. Cavaignac mußte bleiben oder abdanken mit der Kommission; er that weder das Eine noch das Andere: die Kommission trat aus und Cavaignac blieb. Am 22. Juni kam eine Deputation zum General. Dieser äußerte sich, daß die Kommission, in ihrer jetzigen Zusammensetzung, sich selbst gegenseitig vernichte. Er gab der Deputation zu verstehen, daß er keine Verbindlichkeiten der Kommission gegenüber habe, und bereit sei, jeden von der Nationalversammlung ihm übertragenen Posten zu übernehmen. Am 24. Juni waren Senard, Präsident der Kammer, und Cavaignac in einem Kabinette eingeschlossen, um über die Bedingungen der dem General zu übertragenden Macht zu berathschlagen. Garnier-Pages wirft dem General seine Undankbarkeit gegen die exekutive Kommission vor; er hat Unrecht; der einzige Vorwurf, den man ihm machen kann, ist, wie Cavaignac selbst eingesteht, sein schlechtes Gedächtniß. Der 25. Juni nahte heran. Die Insurrektion ward immer drohender! Cavaignac, als Kriegsminister, hatte alle Vorsichtsmaßregeln unterlassen. Da betrat Bastide, Minister der äußeren Angelegenheiten, die Rednerbühne und zeigt an, daß vielleicht schon in einer Stunde das Stadthaus in den Händen der Insurgenten sein werde. Der Vorschlag Dufaure's, in Bezug auf den Belagerungszustand von Paris und die Conzentration der Gewalten in die Hände eines Einzigen, wird auf der Stelle votirt. Die Kommission läßt in diesem Augenblicke der Kammer mittheilen, daß sie sich zurückziehe, nicht vor der Gefahr, sondern vor einem Votum der Versammlung. Unmittelbar nach der Abdankung der Kommission und der Ernennung Cavaignac's zum Diktator sendete dieser seine erste telegraphische Depesche ab, um Truppen von allen Seiten nach Paris herbeikommen zu lassen. Bedarf es noch anderer Beweise, um klar darzuthun, daß Cavaignac die Kommission auf die schmählichste Weise hintergangen, und durch seine Saumseligkeit die Insurrektion dermaßen Raum gewinnen ließ, daß der Besieger der Juni-Schlacht der Herr und Meister über Paris und die Bourgeois-Kammer werden mußte? Die Conzentration der Gewalten in Cavaignac's Händen zeigt jetzt ihre Resultate: sie bedeutet weiter nichts, als die Militärherrschaft, der Herrschaft der rohen Gewalt, von der Bourgeoisie erkauft, zur Ueberwältigung des Proletariats. Paris, den 29. Nov. Die urplötzliche Intervention unseres Kabinets in die Angelegenheiten des Papstes wird hier allgemein als ein Wahlmanöver zu Gunsten Cavaignac's betrachtet. Auffallend ist in der That, daß Cavaignac um 3 Uhr in dem Augenblick', wo obige Depesche bereits zirkulirte, schon einen Emissär mit 4,000 Mann vor Rom sendet, während er wohl wußte, daß Rom ruhig sei und der Papst den Quirinal nicht verlassen etc. Will man Hrn. Cavaignac als Retter des Ultramontanismus mit neuen Lorbeeren bekränzen? — Die Regierung ist durch den Telegraphen benachrichtigt, daß Hr. v. Corcelles bereits in Toulon eingetroffen, von wo er sich bekanntlich mit der Brigade Moliére's vor Civita Vecchia zu begeben hat. Diese Brigade kantonirte bereits seit längerer Zeit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div xml:id="ar158_021" type="jArticle"> <pb facs="#f0003" n="0839"/> <p>Den zur Politik verfeinerten Schachergeist repräsentirt in diesem Augenblicke unter den Wiener Blättern keines hitziger, als die „Presse“. Es ist ferner komisch, die standrechtliche Polemik dieses Blattes und des Lloyd gegenüber Frankfurt und Berlin zu verfolgen. Wenn die Frankfurter die Steuerverweigerung der Berlinerin für null und nichtig erklären, so sind sie süperbe; bestehen sie aber auf einer Untersuchung wegen der Hinrichtung Blum's, so erhalten sie Fußtritte. Noch komischer ist der Hohn, mit welchem diese standrechtlichen Blätter Deutschland begeifern, wenn es östreichische Lande als deutsche in Anspruch nimmt. Wenn ich ihnen die den Frankfurtern und der Frankfurter Centralmacht gegebenen Fußtritte nicht verübeln kann, so möchte ich sie doch gerne wegen ihres Antideutschthums züchtigen, weil nur gesinnungslose Schacherwuth dahintersteckt, die sie einen Absolutismus exploitiren läßt, der ihre Polemik bezahlt und mit standrechtlichen Prinzipien ausstattet.</p> </div> <div xml:id="ar158_022" type="jArticle"> <head><bibl><author>!!!</author></bibl> Frankfurt a. M. den 29. November.</head> <p>Sitzung der National-Versammlung. Präsident Riesser.</p> <p> <hi rendition="#g">Tagesordnung:</hi> </p> <p>Bericht über die östreichischen Angelegenheiten, erstattet vom östreichischen Ausschuß; noch mehrere andere Berichte, die kaum dran kommen werden.</p> <p>Vor der Tagesordnung:</p> <p><hi rendition="#g">Präsident</hi> theilt ein Schreiben der Handelsstände von einer sehr großen Anzahl Ost-Westpreußischer und pommerscher Städte mit, die einen allgemeinen deutschen Zolltarif vorlegen, den sie mit großer Mühe ausgearbeitet haben, begründet auf die Praxis.</p> <p><hi rendition="#g">Bauer</hi> von Hechingen frägt das Reichskriegsministerium über die unmäßige Besetzung des Kreises Sigmaringen mit Reichstruppen Aus welchem Grunde dies geschieht? — Der Kriegsminister ist nicht anwesend.</p> <p>Der Finanzausschuß beantragt die Vergütung der Reisekosten für die Einholung des Erzherzog Johann nach Frankfurt.</p> <p><hi rendition="#g">Tagesordnung</hi>.</p> <p><hi rendition="#g">1., Oestreichischer Bericht</hi>.</p> <p>Die Anträge des Ausschusses lauten, 1., <hi rendition="#g">die der Majorität:</hi> Die Centralgewalt und das Reichsministerium werden nochmals aufgefordert</p> <p>1) mit allem Nachdrucke dahin zu wirken, daß jener Beschluß vom 3. November l. J zum Vollzuge komme, und daß die über Wien verhängten Ausnahmsmaaßregeln nach wiederhergestellter Ordnung und Ruhe alsbald aufgehoben werden;</p> <p>2) durch den neuerlich nach Oesterreich bestimmten Reichscommissär ohne ferneren Aufschub die offene und unumwundene Anerkennung der deutschen Centralgewalt, wie die Durchführung der Beschlüsse der constituirenden deutschen Reichsversammlung in den deutschen Provinzen Oesterreichs zu erwirken.</p> <p rendition="#et"> <hi rendition="#g">v. Beisler. — Schubert. — Schrenk. — Francke. — Arneth. — Sommaruga. — Weiß. — v. Zenetti. — H. Löw. — Neumayr.</hi> </p> <p>Die Anträge der Minorität des Ausschusses:</p> <p rendition="#et">In Erwägung, daß die Reichscommissäre <hi rendition="#g">Welcker</hi> und <hi rendition="#g">Mosle</hi> gegenüber den österreichischen Autoritäten nicht jene Achtung sich zu verschaffen vermochten, welche der Centralgewalt und ihren Commissären gebührt, in fernerer Erwägung, daß abgesehen von den eingeschlagenen Mitteln und Wegen der Reichscommissäre (denen die constituirende Reichsversammlung ihre Billigung nicht ertheilen kann), sich aber jedenfalls ergeben hat, daß bisher das Reichsministerium Oesterreich gegenüber nicht jene Stellung der Centralgewalt zu erwirken wußte, die sie jedem deutschen Einzelstaate gegenüber einzunehmen hat:<lb/> „Fordert die constituirende Reichsversammlung die Centralgewalt auf, endlich zu erwirken, daß die von der Reichsversammlung erlassenen Gesetze und Beschlüsse mit dem der Würde und der Ehre Deutschland's angemessenen Nachdrucke in Deutsch-Oesterreich in Vollzug gesetzt werden.“</p> <p> <hi rendition="#g">Venedey. Pattay. Reitter. Kirchgeßner.</hi> </p> <p>Eine Menge Amendements sind gestellt, die ich Ihnen gebe, wenn sie etwa angenommen werden sollten.</p> <p>Die Diskussion beginnt mit</p> <p><hi rendition="#g">Giskra</hi> aus Mähren (gegen den Ausschuß). Das Gefühl des tiefen Schmerzes über das namenlose Unglück meines Wohnortes bestimmt mich zu reden. Die Stimmen jener sind vereinzelt, die den Eroberer von Wien billigen, die den Belagerungszustand für eine glückliche Erfindung halten. — Die Centralgewalt und diese Versammlung hätten die Catastrophe verhindern können. — Der Redner geht das Wirken und Treiben der Reichskommissäre mit Genauigkeit durch und verweist dabei, daß sie sowohl überall zu spät gekommen, als auch nirgends am rechten Orte wirksam gewesen. Sie stellten Kreuz- und Querzüge an, um das entflohene Haupt der ostreichischen Dynastie zu suchen. — Sie gingen nicht nach Wien, <hi rendition="#g">um den Verdacht zu vermeiden,</hi> daß sie Partei <hi rendition="#g">fürs</hi> Volk nehmen. (Zischen rechts — Bravo links.) Die Quellen, woher die Reichskommissäre ihre Nachrichten über Wien in Ollmütz erhielten, würden selbst jeden halbliberalen Oestreicher in Erstaunen setzen.</p> <p>Sie gingen nicht nach Wien nach dem Schmerlingschen Prinzip: „wer sich in Gefahr begiebt, kommt darin um.“ (Heiterkeit links.)</p> <p>Dem Wunsche des Reichsverwesers gemäß gingen sie nach Ollmütz. (Links: Hört!) (Im Centrum ruft einer Schluß! Tumult links. Der Präsident erklärt den Schlußruf für ganz unziemlich und unangemessen) Die klägliche Audienz der Commissäre bei Windischgrätz malt Giskra mit treffenden Farben. Mit den Personen des Hofes z. B. mit dem Fürsten Felix Schwarzenberg hatten die Commissare Conferenzen statt mit den konstitutionellen Ministern Sie sonnten sich in der höchsten Huld des Hofes. (Bravo links.) Mit der Zusicherung: „man werde solche Maaßregeln treffen, welche die Zuneigung der Völker sichern“ hielten die Reichskommissäre ihre Aufgabe vollendet. (Links: Schmach!) Hieraus folgt: Die Reichskommissäre hatten entweder andere Instruktionen als sie darlegten, oder sie verfolgten andere Tendenzen, als sie in ihren Briefen aussprachen. Jellachich hat die Commissare für Gratulatoren zu seinem Verfahren, nicht für Hinderer desselben gehalten.</p> <p>Der Redner geht hierauf das Benehmen der Centralgewalt, die Wirksamkeit der National-Versammlung gegenüber Oesterreich durch, und erweist das Widersprechende der Reden und Thaten.</p> <p>Ueber die Greuel, in Wien verübt von der Soldateka, will er hier weggehen. Die Soldaten wurden besoffen gemacht vor dem Sturm auf Wien, es wurde ihnen gesagt, jemehr Studenten ihr schlachtet, desto lieber seid ihr eurem Kaiser. Dies habe ich von einem Augenzeugen. (Tumult im rechten Centrum). Den Fall Blums aber und die standrechtliche Behandlung der übrigen Hingemordeten erweist Giskra als gegen die Gesetze Oesterreichs. Alle Gesetze Oesterreichs hat Windisch-Grätz durch einen Federzug vernichtet, was ja selbst dem Vollmachtgeber, dem Kaiser, nicht zusteht. Wir haben einen Rechtskundigen im Reichsministerium, der Ober-Appellationgerichtsrath in Oesterreich gewesen — er wird mich widerlegen. (Heiterkeit.) Wie human und mäßig die Herren Generäle gewesen, das beweisen die Orden und die Handschreiben des Czaaren an dieselben für ihre Mäßigung. (Sensation). Die Mäßigung ging so weit, daß ein Journalist erschossen worden (Jellinek), weil er Artikel gegen die Dynastie geschrieben. Druckereien, welche die Beschlüsse der Frankfurter Versammlung über Oesterreich drucken, werden demolirt. Gegen Petitionssteller werden Kriminaluntersuchungen eingeleitet. Briefe werden nach Belieben unterschlagen. Die Censur übt das Militär. Die Wirkungen des Geldausfuhrverbots schildert Giskra. Er zeigt Papiergeld von 5 Kreuzer Werth, was in Ermangelung von Silbergeld gebraucht wird.</p> <p>Das Reichsministerium hat die Folgen der Wiener Ereignisse, des Sieges der Soldaten vorausgesehen — es hat den Sieg der Soldateska nicht verhindert — also gewünscht. (Stürmischer Applaus links) Die Geschichte wird das erste Reichsministerium richten. Die Reichskommissäre haben nichts gewirkt, aber sie haben absichtlich nichts gewirkt. (Tumult) Giskra begründet diese Ansicht. (Bravo!) Das Reichsministerium hat den Karakter der absichtlichen Thatlosigkeit, der faits accomplis, deswegen hat es kein Programm aufgestellt. Es hätte darin Worte machen müssen, die seine Thaten verhöhnt hätten. (Bravo links. Sehr wahr!) Die Folgen dieses Ministeriums treten bereits ein in Deutschland. Ueberall Stimmen gegen die Centralgewalt. (Aufregung im Centrum) Wo ist die Anerkennung der Centralgewalt? Etwa in den 360,000 Mann Reichstruppen? Ueberall sind die Gesandten der Einzelstaaten an den fremden Höfen! In Worten besteht die Anerkennung der Centralgewalt.</p> <p>Nirgends werden die Reichsgesetze publicirt, noch vielweniger befolgt. — (Centrum Schluß! links Ruhe!). — Schwarzgelb ist allwärts in Oesterreich an die Stelle des schwarz-roth-gold getreten Man spottet dort des deutschen Parlamentes und der Centralgewalt. Windischgrätz und Jellachich sagen: lassen wir doch den Redeverein in Frankfurt, was kümmern uns Gagern und Schmerling, die uns ja vor Wien gerufen haben?</p> <p>Parlament und Centralgewalt werden überall als die Todtengräber von Deutschland betrachtet. (Donnernder und langer Beifall. Der Präsident weist Jemand von der Gallerie, der sich des Beifalls nicht enthalten kann). Die Versammlung ist die Dienerin der Krone und der Fürsten.</p> <p><hi rendition="#g">Riesser</hi> unterbricht den Redner wegen dieses Ausdrucks. Er fährt fort:</p> <p>Die deutschen Abgeordneten aus Oesterreich, wenn sie nach ihrem Vaterland einst zurückkehren, werden eingekerkert und erschossen werden. Und wer soll sie schützen? Etwa Deutschland? — Daß man nichts thut, daß man nur die Thatsachen geschehen läßt, das rechtfertigt man durch das Gespensterbild der rothen Republik. — Noch hoffe ich Rettung! — Aber nicht solange diese Verwaltung an der Spitze Deutschlands steht. Man wird die Revolution niederschlagen, aber sie wird sich immer blutrother wieder erheben! (Langer stürmischer Beifall.)</p> <p><hi rendition="#g">Beda Weber</hi> (ultramontan mit schwarzgelbem Anstrich) für den Ausschuß. Seine Rede klingt nach Giskra's spurlos vorüber.</p> <p><hi rendition="#g">Fröbel:</hi> Nach Giskra's Rede brauche er nur noch einige Worte über die Stellung der Parteien in Wien hinzuzufügen, um klar zu machen, daß die Bewegung in Wien eine deutsche war.</p> <p>Die gefährdete deutsche Sache hat in Wien zur Revolution greifen müssen. Fröbel fuhrt diese Ansicht weitläufig aus, durch viele Data auseignem Wirken und eigner Anschauung in Wien. Der Zweck der Wiener Revolution sei übrigens nicht die Republik gewesen. Aber jedenfalls ein deutscher, nationaler, diesen hätten die Reichskommissäre verfolgen müssen.</p> <p><hi rendition="#g">Welker:</hi> Die Reichskommissäre thaten alles, was in ihren Kräften stand, um ihre schwierige Aufgabe so zu lösen, wie sie irgend ein billig denkender verlangen kann.</p> <p>Daß die Greuel, die der bekannte dringliche Antrag von Zimmermann aus Spandau in 16 Punkten schildert, in Wien wirklich vorgekommen, könne er nicht glauben. (Links: Ja wohl.) Diese Punkte scheinen bloß an die Ecken der Straßen angeschlagen zu sein, um das Volk gegen ihn einzunehmen. — Das Reichsministerium hat übrigens sämmtliche Depeschen dem Hause vorgelegt. — Windischgrätz habe sie keineswegs schimpflich, sondern äußerst zuvorkommend behandelt.</p> <p>Entweder lügt Welcker hier auf der Tribüne, oder er log in seinem Briefe an den Reichsminister, worin er sagt, daß sie von Windischgrätz mit einer „gewissen Schroffheit“ empfangen worden.</p> <p>Wer das Gegentheil sprache — sei unwahr. (Tumult links). Im Kreise der Generale seien sie bewirthet worden (Heiterkeit). Er habe bloß eine Rechtsablehnung erfahren.</p> <p>Welker spricht noch sehr lange und durch häufigen Tumult unterbrochen fort. Nebenbei erfahren wir, daß auf seiner Reise Herr Welker 1 1/2 Nächte durchgefahren und daß er im Wagen nicht schlafen kann. — Den Vorwurf der Feigheit, als Beweggrund, nicht nach Wien gegangen zu sein, weist er für seinen bewährten Reisegefährten entschieden zurück. Von seinem Muth will er nicht viel sprechen, denn wer viel davon spricht, hat nicht viel davor. Er beweist, daß er zu Windischgrätz und nicht nach Wien gehen mußte, um den Conflikt zu verhuten. — Denn Windischgrätz hatte sich zum Kampf entschlossen, da war also die Gefahr zu verhuten, aber Wien war zu nichts recht entschlossen, weder zu Kampf noch zu Frieden.</p> <p>„Gottlob, wir sind im Belagerungszustand.“</p> <p>Abgesetzt haben wir den Fürsten Windischgrätz freilich nicht, (fährt Hr. Welker fort) aber unsere Möglichkeit haben wir gethan soweit es ging, ohne uns lächerlich zu machen; wenn Sie den Fürsten abgesetzt haben wollen, so setzen sie ihn doch noch ab! (Gelächter.) Windischgrätz, der Kaiser und Wessenberg kommen ihm mit einem Rechtssatz entgegen. (Hört!) Sie sagten ihm nehmlich: „wir konnen unsere Angelegenheiten selbst ordnen, wir können Ruhe und Ordnung selbst herstellen, wir haben so und so viel 1000 Mann.“ Glauben Sie, daß drei Mitglieder des Reichstages in Wien an der Spitze des Aufruhrs standen, hätte dem Reichstag in den Augen der osterreichischen Regierung genutzt? (Tumult links.) An der Härte des Windischgrätz sei nur der Bruch der Capitulation seitens der Wiener schuld. Zuletzt kramt er uns seine Staatsweisheit in Bezug auf das Verhältniß zwischen Oesterreich und Deutschland aus. (Linkes Centrum: Zur Sache!) Zum Schluß seiner Rede, die uber 2 volle Stunden dauerte, bravo und Beifall rechts und rechtes Centrum. Schluß! und Vertagen! läßt sich vernehmen.</p> <p>Es ist 1/2 3 Uhr.</p> <p><hi rendition="#g">Schmerling,</hi> (Reichsminister): Bedauert in hohem Grade, daß der Sieg des österreichischen Heeres in Wien nicht mit größerer Mäßigkeit benutzt wurde, er hat sich entschieden gegen die Ausnahmemaaßregeln ausgesprochen, und alles gethan, was geschehen („werden“) konnte. Der erste Redner (Giskra) hat das Ministerium entschieden angegriffen, und verantwortlich gemacht fur Alles was in Oesterreich geschehen.</p> <p>Er rechtfertigt nun die Schritte des Ministeriums. Wo ist nun in Deutschland ein Ort, welcher bedauert, daß wir den Krieg in Dänemark nicht fortgefuhrt haben? Wir haben jetzt auch die Nachricht, daß Dänemark ernstlich auf einen Frieden denkt (Bravo in rechten Centrum.)</p> <p>Sie glauben, wir würden ein Bundniß eingehen mit Rußland dem Lande der Despotie, der Knute. Nein, wir verbünden uns mit den Ländern, deren Panier die Freiheit. (Die Metternich'sche Schule hat gefruchtet.)</p> <p>Meine Herren, man hat uns angegriffen, aber kein Wort der Belehrung hat man uns gesagt. Wir warten auf ein einziges Wort der Belehrung! (Bravo auf der Rechten und rechten Centrum.)</p> <p><hi rendition="#g">Giskra</hi> erhält zu einer persönlichen Bemerkung das Wort: Er erklärt in seinem und Fröbel's Namen, daß es ihnen nicht eingefallen ist, die österreichischen Farben haben beschimpfen oder Jemand persönlich beleidigen zu wollen.</p> <p>Schluß und Vertagung werden verworfen.</p> <p><hi rendition="#g">Vogt</hi>. (Das Haus leert sich bedeutend.) Das Ministerium habe seiner Partei vorgeworfen, daß sie nur angreife, nicht das Ministerium belehre. Er, seinerseits glaube, es genüge für die Opposition, ein Ministerium anzugreifen, er würde sich aber wohl hüten, das Ministerium bekannt zu machen mit den Maaßregeln, die sie anwenden würden, wenn sie zur Regierung kämen. (Heiterkeit. Bravo.) Der Minister hat gesagt, er hält die Anarchie für mehr als ein Gespenst; er wüßte ein Anderes, was nur das Ministerium für ein Gespenst hielt, was aber seine Partei sehr konkret mit Bomben und Kanonen kennen lernte, nehmlich — die Reaktion. Früher habe das Ministerium gegen Anarchie und Reaktion zu kämpfen vorgegeben, jetzt sei es auf dem Punkte angelangt, wo es keine Reaktion sieht. Den Reichsverweser und die Centralgewalt habe man wenig angegriffen, aber das Ministerium, und unter diesem Ministerium werde allerdings die Centralgewalt keine Achtung nach Außen erlangen. (Links Bravo.) Vogt fährt fort, Schmerling, Welker und Beda Weber höchst witzig anzugreifen. Welker habe von Drohbriefen gesprochen, die ihm geschrieben worden, er (Vogt) habe deren eine Unzahl bekommen, es aber für ungehörig gehalten, von dergleichen Dingen diese Versammlung zu unterhalten. Schließlich wird die Debatte und Abstimmung auf die nächste Sitzung vertagt.</p> </div> <div xml:id="ar158_023" type="jArticle"> <head>Frankfurt, 22. Nov.</head> <p>Seitdem ich hieher zurückgekehrt bin, enthalten einige Zeitungen über die Gründe, welche den Feldmarschall Windischgrätz bestimmt haben mögen, unter so vielen andern Opfern mich zu verschonen, die Vermuthung oder das Gerücht, daß ich mein Leben wichtigen Enthüllungen über die Demokratie verdanke. Wer einen Funken von Gefühl hat, wird sich sagen, daß es nach Allem, was ich in den letzten Wochen erlebt, etwas schwer ist, auch noch diese Mißhandlung zu ertragen. Ich kann mich aber durch zweierlei trösten: erstens dadurch, daß es keinen Menschen gibt, der durch die erwähnten verläumderischen Gerüchte in Besorgniß versetzt werden kann, weil es keinen gibt, von dem ich etwas zu verrathen hatte; und zweitens dadurch, daß mir, wenn man durchaus gehängt oder erschossen werden muß, um sich vom Verdachte der Verrätherei rein zu halten, unsre noch lange nicht beendigte Revolution muthmaßlich noch Gelegenheit zu dieser Art von Ehrenrettung geben wird. Einstweilen wird das deutsche Volk sich bald überzeugen, daß mich weder Verurtheilung noch Begnadigung von meinen demokratischen, oder, um bestimmter zu reden, republikanischen Ansichten und Bestrebungen bekehrt hat. Vorläufig berufe ich mich außerdem auf meinen, der Nationalversammlung in ihrer Sitzung vom 18. d. M. erstatteten Bericht, und füge hinzu, daß ich eine ausführlichere Darstellung meiner Wiener Erlebnisse unter der Feder habe, von der ich hoffen darf, daß man ihr das Gepräge der unverkürzten Wahrheit zuerkennen wird.</p> <p>Ich fordere alle öffentlichen Blätter, welche es nicht für ihre Aufgabe halten, die Unterlassung eines physischen Mordes durch einen moralischen zu verbessern, hiermit auf, diese Erklärung abzudrucken.</p> <p><hi rendition="#g">Julius Fröbel</hi>.</p> </div> <div xml:id="ar158_024" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Mannheim, 28. Nov.</head> <p>In der hiesigen Abendzeitung findet sich folgende Mittheilung:</p> <p>Die Untersuchung gegen G. <hi rendition="#g">Struve</hi> ist soweit vorgerückt, daß er nächster Tage die Anklage Seitens der Staatsbehörde erwartet. Nach dem Gange der Untersuchung sieht Struve in seiner Person zugleich die Sache der republikanischen Parthei vor Gericht gezogen und er hat sich darum besonders noch den republikanischgesinnten Abgeordneten O.-G.-Advokat <hi rendition="#g">Brentano</hi> zur Vertheidigung berufen, welche dieser sofort übernehmen wird. G. Struve ist zur Zeit in Rastatt in Haft, seine Gattin schmachtet zu Freiburg im Kerker.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Ungarn.</head> <div xml:id="ar158_025" type="jArticle"> <head>Hermannstadt, 10. Nov.</head> <p>Am 5. Nov. ist durch den Rittmeister Ritter v. Kalchberg des Chevauxlegersregiments Erzherzog Ferdinand Max mit 2 Eskadronen dieses Regiments und 2 Kompagnien Leiningen Infanterie das 4000 Mann starke Szeklerlager bei Radnoth angegriffen und zersprengt worden. Der Feind hat sich über die Marosch geflüchtet und dort zerstreut, 2 Offiziere und 120 Mann wurden zu Gefangenen gemacht.</p> <bibl>(Sieb. B.)</bibl> </div> </div> <div n="1"> <head>Italien.</head> <div xml:id="ar158_026" type="jArticle"> <head> <bibl> <author>*</author> </bibl> </head> <p>Die „A. Z.“ berichtet aus <hi rendition="#g">Padua</hi> vom 20. Nov., daß man dort den Tag zuvor den Donner der Kanonen in der Richtung von <hi rendition="#g">Mestre</hi> deutlich vernommen habe.</p> <p>Er begann gegen 11 Uhr Vormittags, wurde immer heftiger bis 2 Uhr, ließ dann mehr und mehr nach, und war gegen 5 Uhr Nachmittags völlig verstummt. Nach den Berichten, welche beim hiesigen Militärkommando eingelaufen sind, hatte die Colonne des Obersten Jelachich, die in Stra und Dolo lag, gegen Mestre und Fusina sich gewandt, und um 8 Uhr Abends sind 3 Kompagnien Infanterie mit Geschütz in jene Richtung abgerückt, um als Reserve dem Kampfplatz näher sich aufzustellen. Heute Vormittags hörte man von Zeit zu Zeit wieder das Brummen des schweren Positions- und des Belagerungsgeschützes, jetzt ist es aber auch wieder verstummt.</p> <p>Daß der König von Neapel am 12. Nov. durch die Befehlshaber der englischen und französischen Flotte vor Neapel genöthigt ward, 1500 nach Messina eingeschiffte Soldaten wieder ausschiffen zu lassen, bestätigt sich.</p> </div> <div xml:id="ar158_027" type="jArticle"> <head> <bibl> <author>*</author> </bibl> </head> <p>Der Großherzog von Toskana hat für alle bisher vorgekommenen sogenannten politischen Vergehen und Verbrechen eine vollständige <hi rendition="#g">Amnestie</hi> bewilligt.</p> <p>Im „Journal des Debats“ findet sich folgende telegraphische Depesche mitgetheilt:</p> <p>„<hi rendition="#g">Civita Vecchia,</hi> 23. Novbr. Rom ist ruhig. Das neue Ministerium hat sein Programm veröffentlicht und die Leitung der Staatsangelegenheiten übernommen. Mamiani trifft heute Abend hier ein.“</p> <p>Dieser Depesche zufolge wäre also der Pabst bis zum 23. Nov. nicht aus Rom geflüchtet.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Schweiz.</head> <div xml:id="ar158_028_c" type="jArticle"> <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Bern zur Bundesstadt erklärt – Franscini, vorgesehen für: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi>, I/8. </bibl> </note> <head><bibl><author>**</author></bibl> Bern, 28. Nov.</head> <gap reason="copyright"/> </div> </div> <div n="1"> <head>Französische Republik.</head> <div xml:id="ar158_029" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Paris.</head> <p><hi rendition="#g">Herr Cavaignac</hi>.</p> <p>Durch die Verhandlungen in der Kammer sind die Debatten keineswegs erledigt worden. Im Gegentheile: Neue Anklagen erheben sich gegen Cavaignac, mit einer gesteigerten Heftigkeit. Schon am 18. Juni wollte die exekutive Kommission sich zurückziehen. Cavaignac allein hat sie bewogen, zu bleiben, und nahm die Verpflichtung über sich, das Schicksal der Kommission zu theilen. Cavaignac mußte bleiben oder abdanken mit der Kommission; er that weder das Eine noch das Andere: die Kommission trat aus und Cavaignac blieb. Am 22. Juni kam eine Deputation zum General. Dieser äußerte sich, daß die Kommission, in ihrer jetzigen Zusammensetzung, sich selbst gegenseitig vernichte. Er gab der Deputation zu verstehen, daß er keine Verbindlichkeiten der Kommission gegenüber habe, und bereit sei, jeden von der Nationalversammlung ihm übertragenen Posten zu übernehmen. Am 24. Juni waren Senard, Präsident der Kammer, und Cavaignac in einem Kabinette eingeschlossen, um über die Bedingungen der dem General zu übertragenden Macht zu berathschlagen. Garnier-Pages wirft dem General seine Undankbarkeit gegen die exekutive Kommission vor; er hat Unrecht; der einzige Vorwurf, den man ihm machen kann, ist, wie Cavaignac selbst eingesteht, sein schlechtes Gedächtniß.</p> <p>Der 25. Juni nahte heran. Die Insurrektion ward immer drohender! Cavaignac, als Kriegsminister, hatte alle Vorsichtsmaßregeln unterlassen. Da betrat Bastide, Minister der äußeren Angelegenheiten, die Rednerbühne und zeigt an, daß vielleicht schon in einer Stunde das Stadthaus in den Händen der Insurgenten sein werde. Der Vorschlag Dufaure's, in Bezug auf den Belagerungszustand von Paris und die Conzentration der Gewalten in die Hände eines Einzigen, wird auf der Stelle votirt. Die Kommission läßt in diesem Augenblicke der Kammer mittheilen, daß sie sich zurückziehe, nicht vor der Gefahr, sondern vor einem Votum der Versammlung. Unmittelbar nach der Abdankung der Kommission und der Ernennung Cavaignac's zum Diktator sendete dieser seine erste telegraphische Depesche ab, um Truppen von allen Seiten nach Paris herbeikommen zu lassen. Bedarf es noch anderer Beweise, um klar darzuthun, daß Cavaignac die Kommission auf die schmählichste Weise hintergangen, und durch seine Saumseligkeit die Insurrektion dermaßen Raum gewinnen ließ, daß der Besieger der Juni-Schlacht der Herr und Meister über Paris und die Bourgeois-Kammer werden mußte?</p> <p>Die Conzentration der Gewalten in Cavaignac's Händen zeigt jetzt ihre Resultate: sie bedeutet weiter nichts, als die Militärherrschaft, der Herrschaft der rohen Gewalt, von der Bourgeoisie erkauft, zur Ueberwältigung des Proletariats.</p> </div> <div xml:id="ar158_030" type="jArticle"> <head>Paris, den 29. Nov.</head> <p>Die urplötzliche Intervention unseres Kabinets in die Angelegenheiten des Papstes wird hier allgemein als ein Wahlmanöver zu Gunsten Cavaignac's betrachtet. Auffallend ist in der That, daß Cavaignac um 3 Uhr in dem Augenblick', wo obige Depesche bereits zirkulirte, schon einen Emissär mit 4,000 Mann vor Rom sendet, während er wohl wußte, daß Rom ruhig sei und der Papst den Quirinal nicht verlassen etc. Will man Hrn. Cavaignac als Retter des Ultramontanismus mit neuen Lorbeeren bekränzen?</p> <p>— Die Regierung ist durch den Telegraphen benachrichtigt, daß Hr. v. Corcelles bereits in Toulon eingetroffen, von wo er sich bekanntlich mit der Brigade Moliére's vor Civita Vecchia zu begeben hat. Diese Brigade kantonirte bereits seit längerer Zeit </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0839/0003]
Den zur Politik verfeinerten Schachergeist repräsentirt in diesem Augenblicke unter den Wiener Blättern keines hitziger, als die „Presse“. Es ist ferner komisch, die standrechtliche Polemik dieses Blattes und des Lloyd gegenüber Frankfurt und Berlin zu verfolgen. Wenn die Frankfurter die Steuerverweigerung der Berlinerin für null und nichtig erklären, so sind sie süperbe; bestehen sie aber auf einer Untersuchung wegen der Hinrichtung Blum's, so erhalten sie Fußtritte. Noch komischer ist der Hohn, mit welchem diese standrechtlichen Blätter Deutschland begeifern, wenn es östreichische Lande als deutsche in Anspruch nimmt. Wenn ich ihnen die den Frankfurtern und der Frankfurter Centralmacht gegebenen Fußtritte nicht verübeln kann, so möchte ich sie doch gerne wegen ihres Antideutschthums züchtigen, weil nur gesinnungslose Schacherwuth dahintersteckt, die sie einen Absolutismus exploitiren läßt, der ihre Polemik bezahlt und mit standrechtlichen Prinzipien ausstattet.
!!! Frankfurt a. M. den 29. November. Sitzung der National-Versammlung. Präsident Riesser.
Tagesordnung:
Bericht über die östreichischen Angelegenheiten, erstattet vom östreichischen Ausschuß; noch mehrere andere Berichte, die kaum dran kommen werden.
Vor der Tagesordnung:
Präsident theilt ein Schreiben der Handelsstände von einer sehr großen Anzahl Ost-Westpreußischer und pommerscher Städte mit, die einen allgemeinen deutschen Zolltarif vorlegen, den sie mit großer Mühe ausgearbeitet haben, begründet auf die Praxis.
Bauer von Hechingen frägt das Reichskriegsministerium über die unmäßige Besetzung des Kreises Sigmaringen mit Reichstruppen Aus welchem Grunde dies geschieht? — Der Kriegsminister ist nicht anwesend.
Der Finanzausschuß beantragt die Vergütung der Reisekosten für die Einholung des Erzherzog Johann nach Frankfurt.
Tagesordnung.
1., Oestreichischer Bericht.
Die Anträge des Ausschusses lauten, 1., die der Majorität: Die Centralgewalt und das Reichsministerium werden nochmals aufgefordert
1) mit allem Nachdrucke dahin zu wirken, daß jener Beschluß vom 3. November l. J zum Vollzuge komme, und daß die über Wien verhängten Ausnahmsmaaßregeln nach wiederhergestellter Ordnung und Ruhe alsbald aufgehoben werden;
2) durch den neuerlich nach Oesterreich bestimmten Reichscommissär ohne ferneren Aufschub die offene und unumwundene Anerkennung der deutschen Centralgewalt, wie die Durchführung der Beschlüsse der constituirenden deutschen Reichsversammlung in den deutschen Provinzen Oesterreichs zu erwirken.
v. Beisler. — Schubert. — Schrenk. — Francke. — Arneth. — Sommaruga. — Weiß. — v. Zenetti. — H. Löw. — Neumayr.
Die Anträge der Minorität des Ausschusses:
In Erwägung, daß die Reichscommissäre Welcker und Mosle gegenüber den österreichischen Autoritäten nicht jene Achtung sich zu verschaffen vermochten, welche der Centralgewalt und ihren Commissären gebührt, in fernerer Erwägung, daß abgesehen von den eingeschlagenen Mitteln und Wegen der Reichscommissäre (denen die constituirende Reichsversammlung ihre Billigung nicht ertheilen kann), sich aber jedenfalls ergeben hat, daß bisher das Reichsministerium Oesterreich gegenüber nicht jene Stellung der Centralgewalt zu erwirken wußte, die sie jedem deutschen Einzelstaate gegenüber einzunehmen hat:
„Fordert die constituirende Reichsversammlung die Centralgewalt auf, endlich zu erwirken, daß die von der Reichsversammlung erlassenen Gesetze und Beschlüsse mit dem der Würde und der Ehre Deutschland's angemessenen Nachdrucke in Deutsch-Oesterreich in Vollzug gesetzt werden.“
Venedey. Pattay. Reitter. Kirchgeßner.
Eine Menge Amendements sind gestellt, die ich Ihnen gebe, wenn sie etwa angenommen werden sollten.
Die Diskussion beginnt mit
Giskra aus Mähren (gegen den Ausschuß). Das Gefühl des tiefen Schmerzes über das namenlose Unglück meines Wohnortes bestimmt mich zu reden. Die Stimmen jener sind vereinzelt, die den Eroberer von Wien billigen, die den Belagerungszustand für eine glückliche Erfindung halten. — Die Centralgewalt und diese Versammlung hätten die Catastrophe verhindern können. — Der Redner geht das Wirken und Treiben der Reichskommissäre mit Genauigkeit durch und verweist dabei, daß sie sowohl überall zu spät gekommen, als auch nirgends am rechten Orte wirksam gewesen. Sie stellten Kreuz- und Querzüge an, um das entflohene Haupt der ostreichischen Dynastie zu suchen. — Sie gingen nicht nach Wien, um den Verdacht zu vermeiden, daß sie Partei fürs Volk nehmen. (Zischen rechts — Bravo links.) Die Quellen, woher die Reichskommissäre ihre Nachrichten über Wien in Ollmütz erhielten, würden selbst jeden halbliberalen Oestreicher in Erstaunen setzen.
Sie gingen nicht nach Wien nach dem Schmerlingschen Prinzip: „wer sich in Gefahr begiebt, kommt darin um.“ (Heiterkeit links.)
Dem Wunsche des Reichsverwesers gemäß gingen sie nach Ollmütz. (Links: Hört!) (Im Centrum ruft einer Schluß! Tumult links. Der Präsident erklärt den Schlußruf für ganz unziemlich und unangemessen) Die klägliche Audienz der Commissäre bei Windischgrätz malt Giskra mit treffenden Farben. Mit den Personen des Hofes z. B. mit dem Fürsten Felix Schwarzenberg hatten die Commissare Conferenzen statt mit den konstitutionellen Ministern Sie sonnten sich in der höchsten Huld des Hofes. (Bravo links.) Mit der Zusicherung: „man werde solche Maaßregeln treffen, welche die Zuneigung der Völker sichern“ hielten die Reichskommissäre ihre Aufgabe vollendet. (Links: Schmach!) Hieraus folgt: Die Reichskommissäre hatten entweder andere Instruktionen als sie darlegten, oder sie verfolgten andere Tendenzen, als sie in ihren Briefen aussprachen. Jellachich hat die Commissare für Gratulatoren zu seinem Verfahren, nicht für Hinderer desselben gehalten.
Der Redner geht hierauf das Benehmen der Centralgewalt, die Wirksamkeit der National-Versammlung gegenüber Oesterreich durch, und erweist das Widersprechende der Reden und Thaten.
Ueber die Greuel, in Wien verübt von der Soldateka, will er hier weggehen. Die Soldaten wurden besoffen gemacht vor dem Sturm auf Wien, es wurde ihnen gesagt, jemehr Studenten ihr schlachtet, desto lieber seid ihr eurem Kaiser. Dies habe ich von einem Augenzeugen. (Tumult im rechten Centrum). Den Fall Blums aber und die standrechtliche Behandlung der übrigen Hingemordeten erweist Giskra als gegen die Gesetze Oesterreichs. Alle Gesetze Oesterreichs hat Windisch-Grätz durch einen Federzug vernichtet, was ja selbst dem Vollmachtgeber, dem Kaiser, nicht zusteht. Wir haben einen Rechtskundigen im Reichsministerium, der Ober-Appellationgerichtsrath in Oesterreich gewesen — er wird mich widerlegen. (Heiterkeit.) Wie human und mäßig die Herren Generäle gewesen, das beweisen die Orden und die Handschreiben des Czaaren an dieselben für ihre Mäßigung. (Sensation). Die Mäßigung ging so weit, daß ein Journalist erschossen worden (Jellinek), weil er Artikel gegen die Dynastie geschrieben. Druckereien, welche die Beschlüsse der Frankfurter Versammlung über Oesterreich drucken, werden demolirt. Gegen Petitionssteller werden Kriminaluntersuchungen eingeleitet. Briefe werden nach Belieben unterschlagen. Die Censur übt das Militär. Die Wirkungen des Geldausfuhrverbots schildert Giskra. Er zeigt Papiergeld von 5 Kreuzer Werth, was in Ermangelung von Silbergeld gebraucht wird.
Das Reichsministerium hat die Folgen der Wiener Ereignisse, des Sieges der Soldaten vorausgesehen — es hat den Sieg der Soldateska nicht verhindert — also gewünscht. (Stürmischer Applaus links) Die Geschichte wird das erste Reichsministerium richten. Die Reichskommissäre haben nichts gewirkt, aber sie haben absichtlich nichts gewirkt. (Tumult) Giskra begründet diese Ansicht. (Bravo!) Das Reichsministerium hat den Karakter der absichtlichen Thatlosigkeit, der faits accomplis, deswegen hat es kein Programm aufgestellt. Es hätte darin Worte machen müssen, die seine Thaten verhöhnt hätten. (Bravo links. Sehr wahr!) Die Folgen dieses Ministeriums treten bereits ein in Deutschland. Ueberall Stimmen gegen die Centralgewalt. (Aufregung im Centrum) Wo ist die Anerkennung der Centralgewalt? Etwa in den 360,000 Mann Reichstruppen? Ueberall sind die Gesandten der Einzelstaaten an den fremden Höfen! In Worten besteht die Anerkennung der Centralgewalt.
Nirgends werden die Reichsgesetze publicirt, noch vielweniger befolgt. — (Centrum Schluß! links Ruhe!). — Schwarzgelb ist allwärts in Oesterreich an die Stelle des schwarz-roth-gold getreten Man spottet dort des deutschen Parlamentes und der Centralgewalt. Windischgrätz und Jellachich sagen: lassen wir doch den Redeverein in Frankfurt, was kümmern uns Gagern und Schmerling, die uns ja vor Wien gerufen haben?
Parlament und Centralgewalt werden überall als die Todtengräber von Deutschland betrachtet. (Donnernder und langer Beifall. Der Präsident weist Jemand von der Gallerie, der sich des Beifalls nicht enthalten kann). Die Versammlung ist die Dienerin der Krone und der Fürsten.
Riesser unterbricht den Redner wegen dieses Ausdrucks. Er fährt fort:
Die deutschen Abgeordneten aus Oesterreich, wenn sie nach ihrem Vaterland einst zurückkehren, werden eingekerkert und erschossen werden. Und wer soll sie schützen? Etwa Deutschland? — Daß man nichts thut, daß man nur die Thatsachen geschehen läßt, das rechtfertigt man durch das Gespensterbild der rothen Republik. — Noch hoffe ich Rettung! — Aber nicht solange diese Verwaltung an der Spitze Deutschlands steht. Man wird die Revolution niederschlagen, aber sie wird sich immer blutrother wieder erheben! (Langer stürmischer Beifall.)
Beda Weber (ultramontan mit schwarzgelbem Anstrich) für den Ausschuß. Seine Rede klingt nach Giskra's spurlos vorüber.
Fröbel: Nach Giskra's Rede brauche er nur noch einige Worte über die Stellung der Parteien in Wien hinzuzufügen, um klar zu machen, daß die Bewegung in Wien eine deutsche war.
Die gefährdete deutsche Sache hat in Wien zur Revolution greifen müssen. Fröbel fuhrt diese Ansicht weitläufig aus, durch viele Data auseignem Wirken und eigner Anschauung in Wien. Der Zweck der Wiener Revolution sei übrigens nicht die Republik gewesen. Aber jedenfalls ein deutscher, nationaler, diesen hätten die Reichskommissäre verfolgen müssen.
Welker: Die Reichskommissäre thaten alles, was in ihren Kräften stand, um ihre schwierige Aufgabe so zu lösen, wie sie irgend ein billig denkender verlangen kann.
Daß die Greuel, die der bekannte dringliche Antrag von Zimmermann aus Spandau in 16 Punkten schildert, in Wien wirklich vorgekommen, könne er nicht glauben. (Links: Ja wohl.) Diese Punkte scheinen bloß an die Ecken der Straßen angeschlagen zu sein, um das Volk gegen ihn einzunehmen. — Das Reichsministerium hat übrigens sämmtliche Depeschen dem Hause vorgelegt. — Windischgrätz habe sie keineswegs schimpflich, sondern äußerst zuvorkommend behandelt.
Entweder lügt Welcker hier auf der Tribüne, oder er log in seinem Briefe an den Reichsminister, worin er sagt, daß sie von Windischgrätz mit einer „gewissen Schroffheit“ empfangen worden.
Wer das Gegentheil sprache — sei unwahr. (Tumult links). Im Kreise der Generale seien sie bewirthet worden (Heiterkeit). Er habe bloß eine Rechtsablehnung erfahren.
Welker spricht noch sehr lange und durch häufigen Tumult unterbrochen fort. Nebenbei erfahren wir, daß auf seiner Reise Herr Welker 1 1/2 Nächte durchgefahren und daß er im Wagen nicht schlafen kann. — Den Vorwurf der Feigheit, als Beweggrund, nicht nach Wien gegangen zu sein, weist er für seinen bewährten Reisegefährten entschieden zurück. Von seinem Muth will er nicht viel sprechen, denn wer viel davon spricht, hat nicht viel davor. Er beweist, daß er zu Windischgrätz und nicht nach Wien gehen mußte, um den Conflikt zu verhuten. — Denn Windischgrätz hatte sich zum Kampf entschlossen, da war also die Gefahr zu verhuten, aber Wien war zu nichts recht entschlossen, weder zu Kampf noch zu Frieden.
„Gottlob, wir sind im Belagerungszustand.“
Abgesetzt haben wir den Fürsten Windischgrätz freilich nicht, (fährt Hr. Welker fort) aber unsere Möglichkeit haben wir gethan soweit es ging, ohne uns lächerlich zu machen; wenn Sie den Fürsten abgesetzt haben wollen, so setzen sie ihn doch noch ab! (Gelächter.) Windischgrätz, der Kaiser und Wessenberg kommen ihm mit einem Rechtssatz entgegen. (Hört!) Sie sagten ihm nehmlich: „wir konnen unsere Angelegenheiten selbst ordnen, wir können Ruhe und Ordnung selbst herstellen, wir haben so und so viel 1000 Mann.“ Glauben Sie, daß drei Mitglieder des Reichstages in Wien an der Spitze des Aufruhrs standen, hätte dem Reichstag in den Augen der osterreichischen Regierung genutzt? (Tumult links.) An der Härte des Windischgrätz sei nur der Bruch der Capitulation seitens der Wiener schuld. Zuletzt kramt er uns seine Staatsweisheit in Bezug auf das Verhältniß zwischen Oesterreich und Deutschland aus. (Linkes Centrum: Zur Sache!) Zum Schluß seiner Rede, die uber 2 volle Stunden dauerte, bravo und Beifall rechts und rechtes Centrum. Schluß! und Vertagen! läßt sich vernehmen.
Es ist 1/2 3 Uhr.
Schmerling, (Reichsminister): Bedauert in hohem Grade, daß der Sieg des österreichischen Heeres in Wien nicht mit größerer Mäßigkeit benutzt wurde, er hat sich entschieden gegen die Ausnahmemaaßregeln ausgesprochen, und alles gethan, was geschehen („werden“) konnte. Der erste Redner (Giskra) hat das Ministerium entschieden angegriffen, und verantwortlich gemacht fur Alles was in Oesterreich geschehen.
Er rechtfertigt nun die Schritte des Ministeriums. Wo ist nun in Deutschland ein Ort, welcher bedauert, daß wir den Krieg in Dänemark nicht fortgefuhrt haben? Wir haben jetzt auch die Nachricht, daß Dänemark ernstlich auf einen Frieden denkt (Bravo in rechten Centrum.)
Sie glauben, wir würden ein Bundniß eingehen mit Rußland dem Lande der Despotie, der Knute. Nein, wir verbünden uns mit den Ländern, deren Panier die Freiheit. (Die Metternich'sche Schule hat gefruchtet.)
Meine Herren, man hat uns angegriffen, aber kein Wort der Belehrung hat man uns gesagt. Wir warten auf ein einziges Wort der Belehrung! (Bravo auf der Rechten und rechten Centrum.)
Giskra erhält zu einer persönlichen Bemerkung das Wort: Er erklärt in seinem und Fröbel's Namen, daß es ihnen nicht eingefallen ist, die österreichischen Farben haben beschimpfen oder Jemand persönlich beleidigen zu wollen.
Schluß und Vertagung werden verworfen.
Vogt. (Das Haus leert sich bedeutend.) Das Ministerium habe seiner Partei vorgeworfen, daß sie nur angreife, nicht das Ministerium belehre. Er, seinerseits glaube, es genüge für die Opposition, ein Ministerium anzugreifen, er würde sich aber wohl hüten, das Ministerium bekannt zu machen mit den Maaßregeln, die sie anwenden würden, wenn sie zur Regierung kämen. (Heiterkeit. Bravo.) Der Minister hat gesagt, er hält die Anarchie für mehr als ein Gespenst; er wüßte ein Anderes, was nur das Ministerium für ein Gespenst hielt, was aber seine Partei sehr konkret mit Bomben und Kanonen kennen lernte, nehmlich — die Reaktion. Früher habe das Ministerium gegen Anarchie und Reaktion zu kämpfen vorgegeben, jetzt sei es auf dem Punkte angelangt, wo es keine Reaktion sieht. Den Reichsverweser und die Centralgewalt habe man wenig angegriffen, aber das Ministerium, und unter diesem Ministerium werde allerdings die Centralgewalt keine Achtung nach Außen erlangen. (Links Bravo.) Vogt fährt fort, Schmerling, Welker und Beda Weber höchst witzig anzugreifen. Welker habe von Drohbriefen gesprochen, die ihm geschrieben worden, er (Vogt) habe deren eine Unzahl bekommen, es aber für ungehörig gehalten, von dergleichen Dingen diese Versammlung zu unterhalten. Schließlich wird die Debatte und Abstimmung auf die nächste Sitzung vertagt.
Frankfurt, 22. Nov. Seitdem ich hieher zurückgekehrt bin, enthalten einige Zeitungen über die Gründe, welche den Feldmarschall Windischgrätz bestimmt haben mögen, unter so vielen andern Opfern mich zu verschonen, die Vermuthung oder das Gerücht, daß ich mein Leben wichtigen Enthüllungen über die Demokratie verdanke. Wer einen Funken von Gefühl hat, wird sich sagen, daß es nach Allem, was ich in den letzten Wochen erlebt, etwas schwer ist, auch noch diese Mißhandlung zu ertragen. Ich kann mich aber durch zweierlei trösten: erstens dadurch, daß es keinen Menschen gibt, der durch die erwähnten verläumderischen Gerüchte in Besorgniß versetzt werden kann, weil es keinen gibt, von dem ich etwas zu verrathen hatte; und zweitens dadurch, daß mir, wenn man durchaus gehängt oder erschossen werden muß, um sich vom Verdachte der Verrätherei rein zu halten, unsre noch lange nicht beendigte Revolution muthmaßlich noch Gelegenheit zu dieser Art von Ehrenrettung geben wird. Einstweilen wird das deutsche Volk sich bald überzeugen, daß mich weder Verurtheilung noch Begnadigung von meinen demokratischen, oder, um bestimmter zu reden, republikanischen Ansichten und Bestrebungen bekehrt hat. Vorläufig berufe ich mich außerdem auf meinen, der Nationalversammlung in ihrer Sitzung vom 18. d. M. erstatteten Bericht, und füge hinzu, daß ich eine ausführlichere Darstellung meiner Wiener Erlebnisse unter der Feder habe, von der ich hoffen darf, daß man ihr das Gepräge der unverkürzten Wahrheit zuerkennen wird.
Ich fordere alle öffentlichen Blätter, welche es nicht für ihre Aufgabe halten, die Unterlassung eines physischen Mordes durch einen moralischen zu verbessern, hiermit auf, diese Erklärung abzudrucken.
Julius Fröbel.
* Mannheim, 28. Nov. In der hiesigen Abendzeitung findet sich folgende Mittheilung:
Die Untersuchung gegen G. Struve ist soweit vorgerückt, daß er nächster Tage die Anklage Seitens der Staatsbehörde erwartet. Nach dem Gange der Untersuchung sieht Struve in seiner Person zugleich die Sache der republikanischen Parthei vor Gericht gezogen und er hat sich darum besonders noch den republikanischgesinnten Abgeordneten O.-G.-Advokat Brentano zur Vertheidigung berufen, welche dieser sofort übernehmen wird. G. Struve ist zur Zeit in Rastatt in Haft, seine Gattin schmachtet zu Freiburg im Kerker.
Ungarn. Hermannstadt, 10. Nov. Am 5. Nov. ist durch den Rittmeister Ritter v. Kalchberg des Chevauxlegersregiments Erzherzog Ferdinand Max mit 2 Eskadronen dieses Regiments und 2 Kompagnien Leiningen Infanterie das 4000 Mann starke Szeklerlager bei Radnoth angegriffen und zersprengt worden. Der Feind hat sich über die Marosch geflüchtet und dort zerstreut, 2 Offiziere und 120 Mann wurden zu Gefangenen gemacht.
(Sieb. B.) Italien. * Die „A. Z.“ berichtet aus Padua vom 20. Nov., daß man dort den Tag zuvor den Donner der Kanonen in der Richtung von Mestre deutlich vernommen habe.
Er begann gegen 11 Uhr Vormittags, wurde immer heftiger bis 2 Uhr, ließ dann mehr und mehr nach, und war gegen 5 Uhr Nachmittags völlig verstummt. Nach den Berichten, welche beim hiesigen Militärkommando eingelaufen sind, hatte die Colonne des Obersten Jelachich, die in Stra und Dolo lag, gegen Mestre und Fusina sich gewandt, und um 8 Uhr Abends sind 3 Kompagnien Infanterie mit Geschütz in jene Richtung abgerückt, um als Reserve dem Kampfplatz näher sich aufzustellen. Heute Vormittags hörte man von Zeit zu Zeit wieder das Brummen des schweren Positions- und des Belagerungsgeschützes, jetzt ist es aber auch wieder verstummt.
Daß der König von Neapel am 12. Nov. durch die Befehlshaber der englischen und französischen Flotte vor Neapel genöthigt ward, 1500 nach Messina eingeschiffte Soldaten wieder ausschiffen zu lassen, bestätigt sich.
* Der Großherzog von Toskana hat für alle bisher vorgekommenen sogenannten politischen Vergehen und Verbrechen eine vollständige Amnestie bewilligt.
Im „Journal des Debats“ findet sich folgende telegraphische Depesche mitgetheilt:
„Civita Vecchia, 23. Novbr. Rom ist ruhig. Das neue Ministerium hat sein Programm veröffentlicht und die Leitung der Staatsangelegenheiten übernommen. Mamiani trifft heute Abend hier ein.“
Dieser Depesche zufolge wäre also der Pabst bis zum 23. Nov. nicht aus Rom geflüchtet.
Schweiz. ** Bern, 28. Nov. _ Französische Republik. * Paris. Herr Cavaignac.
Durch die Verhandlungen in der Kammer sind die Debatten keineswegs erledigt worden. Im Gegentheile: Neue Anklagen erheben sich gegen Cavaignac, mit einer gesteigerten Heftigkeit. Schon am 18. Juni wollte die exekutive Kommission sich zurückziehen. Cavaignac allein hat sie bewogen, zu bleiben, und nahm die Verpflichtung über sich, das Schicksal der Kommission zu theilen. Cavaignac mußte bleiben oder abdanken mit der Kommission; er that weder das Eine noch das Andere: die Kommission trat aus und Cavaignac blieb. Am 22. Juni kam eine Deputation zum General. Dieser äußerte sich, daß die Kommission, in ihrer jetzigen Zusammensetzung, sich selbst gegenseitig vernichte. Er gab der Deputation zu verstehen, daß er keine Verbindlichkeiten der Kommission gegenüber habe, und bereit sei, jeden von der Nationalversammlung ihm übertragenen Posten zu übernehmen. Am 24. Juni waren Senard, Präsident der Kammer, und Cavaignac in einem Kabinette eingeschlossen, um über die Bedingungen der dem General zu übertragenden Macht zu berathschlagen. Garnier-Pages wirft dem General seine Undankbarkeit gegen die exekutive Kommission vor; er hat Unrecht; der einzige Vorwurf, den man ihm machen kann, ist, wie Cavaignac selbst eingesteht, sein schlechtes Gedächtniß.
Der 25. Juni nahte heran. Die Insurrektion ward immer drohender! Cavaignac, als Kriegsminister, hatte alle Vorsichtsmaßregeln unterlassen. Da betrat Bastide, Minister der äußeren Angelegenheiten, die Rednerbühne und zeigt an, daß vielleicht schon in einer Stunde das Stadthaus in den Händen der Insurgenten sein werde. Der Vorschlag Dufaure's, in Bezug auf den Belagerungszustand von Paris und die Conzentration der Gewalten in die Hände eines Einzigen, wird auf der Stelle votirt. Die Kommission läßt in diesem Augenblicke der Kammer mittheilen, daß sie sich zurückziehe, nicht vor der Gefahr, sondern vor einem Votum der Versammlung. Unmittelbar nach der Abdankung der Kommission und der Ernennung Cavaignac's zum Diktator sendete dieser seine erste telegraphische Depesche ab, um Truppen von allen Seiten nach Paris herbeikommen zu lassen. Bedarf es noch anderer Beweise, um klar darzuthun, daß Cavaignac die Kommission auf die schmählichste Weise hintergangen, und durch seine Saumseligkeit die Insurrektion dermaßen Raum gewinnen ließ, daß der Besieger der Juni-Schlacht der Herr und Meister über Paris und die Bourgeois-Kammer werden mußte?
Die Conzentration der Gewalten in Cavaignac's Händen zeigt jetzt ihre Resultate: sie bedeutet weiter nichts, als die Militärherrschaft, der Herrschaft der rohen Gewalt, von der Bourgeoisie erkauft, zur Ueberwältigung des Proletariats.
Paris, den 29. Nov. Die urplötzliche Intervention unseres Kabinets in die Angelegenheiten des Papstes wird hier allgemein als ein Wahlmanöver zu Gunsten Cavaignac's betrachtet. Auffallend ist in der That, daß Cavaignac um 3 Uhr in dem Augenblick', wo obige Depesche bereits zirkulirte, schon einen Emissär mit 4,000 Mann vor Rom sendet, während er wohl wußte, daß Rom ruhig sei und der Papst den Quirinal nicht verlassen etc. Will man Hrn. Cavaignac als Retter des Ultramontanismus mit neuen Lorbeeren bekränzen?
— Die Regierung ist durch den Telegraphen benachrichtigt, daß Hr. v. Corcelles bereits in Toulon eingetroffen, von wo er sich bekanntlich mit der Brigade Moliére's vor Civita Vecchia zu begeben hat. Diese Brigade kantonirte bereits seit längerer Zeit
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(2017-03-20T13:08:10Z)
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(2017-03-20T13:08:10Z)
Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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