Neue Rheinische Zeitung. Nr. 158. Köln, 2. Dezember 1848.in der Nähe von Marseille. Sie wurde im Frühjahr organisirt um nach Venedig abzusegeln. Seit dieser Zeit blieb sie auf dem Kriegsfuße in ihren Kantonnements. Sie ist schlagfertig und kann nun ihre Lanzen, statt gegen die Oestereicher unter Radetzki und Welden -- gegen die Demokraten in Rom brechen. Vortrefflich! In den Kirchen Sr. Heiligkeit werden dann die Mönche singen: Gott segne Cavaignac! -- Die "Patria" vom 22. Nov. (aus Florenz) bringt uns das Programm des neuen römischen Ministeriums. Dasselbe athmet keineswegs jene bluttriefende Anarchie, wie Hr. Dr. Bixio gestern unserer erschrockenen Nationalversammlung glauben machen wollte. -- Cavaignac erklärt gestern in einer Rede, mit der er eine Deputation von 2,000 Mann Bürgerwehr (meistens Krämer) empfing, daß er der Republik auch dann noch dienen würde, wenn ihn die Volksstimme auch nicht zum Präsidenten wähle etc. -- Heute Abend findet eine große Polenfeier statt, zum Andenken an die Revolution von 1830. -- Heute Morgen 5 Uhr trug sich in Paris eine ganz originelle Intervention zu. In der Rue de Seine sammelten sich mehrere hundert Arbeiter vor der Wohnung Proudons, um denselben zu hindern, sich nicht mit Felix Pyat zu schießen! Ein Duell auf Pistolen war zwischen den beiden Sozialisten-Chefs festgesetzt. Nationalversammlung. Sitzung vom 29. November. Anfang 1 1/2 Uhr. Corbon, Vizepräsident. An der Tagesordnung sind Joly's Interpellationen über Spanien. Joly: Bürger! Ich nehme das Wort um im Namen spanischer Flüchtlinge gewisse Aufklärungen vom Ministerium zu verlangen. Hierfür ist nothwendig, daß ich Sie mit folgendem Sachverhältniß bekannt mache. Kurze Zeit nach der Februar-Revolution beauftragte die spanische Regierung (Kabinet Christine et Narvaez) einen Agenten, der sich über Paris nach Berlin begeben sollte, um Preußen zu einer Allianz mit Spanien gegen die franz. Republik zu vermögen. (Ah! ah!) Die Ereignisse in Deutschland, die Erhebung Berlin's im März vereitelten jedoch diese Interventionsgelüste. Unterwegs erreichten den Agenten Befehle vom Ministerium Narvaez, welche ihm vorschrieben, in Paris zu bleiben, dort die Festungswerke zu prüfen und sich mit der dortigen preußischen Gesandschaft in Verbindung zu setzen. Diese Zuvorkommenheit Spaniens war es, welche den Hof von Berlin vermochten, die so lange verweigerte Anerkennung der Königin Isabelle auszusprechen. Diese Pläne des spanischen Hofes beweisen jedoch zur Genüge, daß er die franz. Republik haßt und vielleicht noch anderen gescheiterten Hoffnungen (dem Vater Montpensiers?) zur Mittelsperson dient. Trotzdem benahm man sich überall freundlich gegen diesen Hof; Herr v. Lesseps, den Hr. Guizot dorthin geschickt hatte, wurde auch von der Republik bestätigt. Kein Wunder, daß er durch frühere Instruktionen gebunden, die Partei des Fortschrittes, die Radikalen oder Progressisten zu bekämpfen fortfuhr. Von diesem Augenblick konnte sich zwischen Frankreich und Spanien höchstens ein herzliches Einverständniß etabliren. Das jetzige Kabinet ernannte eine Art von Kommissarius (Labriere) welcher den Auftrag erhielt, die ganze spanische Gränze zu überwachen. Das hätte nichts zu sagen, aber sein Mandat wurde ausgedehnt, man wich von dem ursprünglichen Zweck und wurde zum Verräther an den spanischen Patrioten. (Murren zur Rechten Ja! Ja! vom Berge.) Jawohl, man hat die Patrioten ausgeliefert! Labriere, der sich nach Jungniere begab, hat diese Infamie begangen. (Reklamation.) Lesen Sie das madrider ministerielle Blatt Heraldo .... Drei Offiziere wurden auf diese Weise von der franz. Polizei an die spanische Polizei überliefert, vors Kriegsgericht gestellt und erschossen. Die Papiere, die man bei diesen Patrioten gefunden, wurden nach Paris geschickt, von wo sie der spanischen Gesandschaft ausgeliefert wurden. (Reklamation auf der Ministerbank) Zum Beweise, daß der Inhalt dieser Papiere der spanischen Polizei bekannt geworden, berufe ich mich auf die Protokolle der Kriegsgerichte, welche unter Bezugnahme auf diese Papiere diese 3 Offiziere erschießen ließen. (Sensation.) Bastide, Minister des Aeußern, erklärt, daß diese Papiere von ihm nicht an die spanische Gesandtschaft oder Polizei ausgeliefert worden seien. Sie befänden sich noch in einem Schub, zu dem Niemand als Er den Schlüssel habe (??), daß man einen Kommissarius dahin geschickt habe, sei ganz in der Ordnung, man könne doch unmöglich dulden, daß die Pyrenäengränze ein Schauplatz revolutionärer Flüchtigen werde. (Murren vom Berge, Beifall zur Rechten). Was die Beibehaltung des Herrn Lesseps als Vertreter der Republik betreffe, so finde sich keine nachtheilige Note über ihn in den Conduitenlisten. (Stimme zur Linken: Ich verlange das Wort!) Lesseps ist kein Feind der Republik (Ah!). Der Vorwurf endlich, daß wir die alte royalistische Politik in Spanien befolgten, ist ungegründet. Seit Louis XIV. glaubte man immer in Spanien eine Intrigue unterhalten zu müssen, unsere Politik besteht dagegen darin, keinerlei Intriguen zu nähren. Dufaure, den schwachen Eindruck bemerkend, eilt seinem Kollegen zu Hülfe und lies't die Verhaltungsbefehle des Kabinets an Lesseps und die beiden Oberspione längs der Pyrenäen vor, auf die wir morgen zurückkommen werden. Joly ergreift von neuem das Wort. Auch Senard macht einige Bemerkungen. Die Versammlung geht indeß zur Tagesordnung (dem Marine-Büdget) über. Lacrosse, der sich literarisch viel mit dem Seewesen beschäftigte, benutzt die allgemeine Diskussion des Marine-Büdgets. um seine Klagen über den angeblichen Verfall der französischen Seemacht zu verlautbaren. Jetzt, gerade jetzt, meint er, sei Europa in einer Lage, wo jede Schwächung der Seekräfte ein Verbrechen wäre. So habe der neue Seeminister die Seeartillerie von 30 Kompagnien auf 23 vermindert, um eine Ersparniß von 300,000 Fr. zu erzielen. Für eine solche Bagatelle habe es sich wahrhaftig nicht der Mühe gelohnt, die Organisation der Seeartillerie zu ändern. Verninhac, Marine-Minister, protestirt gegen den Verdacht, die Seekräfte zu schwächen. Im Gegentheile werde stets an Verstärkung derselben gearbeitet Die Versammlung schreitet zur Prüfung der einzelnen Kapitel. Die Admiräle Cecille, Verninac, die Abgeordnete Beaumont (Somme), Bineau, Rodat etc. nehmen an der Debatte Theil, ohne viel Interessantes zu sagen Die Diskussion wird vertagt. Die Versammlung trennt sich um 6 Uhr. Großbritannien. * London. Fakten für Freihandelsmänner! Der Liverpool Courrier schreibt: Ein namhafter Londoner Schiffsmäkler gibt in einem Rundschreiben an seine Geschäftsfreunde im Innern die folgenden Bemerkungen über die Trüglichkeit der sogenannten Reciprocität im Freihandelssystem. Unter der Rubrik "Contracte" hat die französische Regierung, mit Hintansetzung der zwischen England und der französischen Republik bestehenden Reciprocitätverträge, in ihren Kontrakt über die für die französische Marine zu beschaffenden Kohlen eine Klausel eingeflickt, des Inhalts, daß diese Kohlen fortan nur in französischen Schiffen eingeführt werden dürfen. Es ist dies ein Schlag für unsere Freetraders und Navigationsgesetz-Abolitionisten, der ihnen überzeugend beweisen muß, wie wenig ihre Anticipationen einer allgemeinen Gegenseitigkeit stichhaltig sind. Auch unsere amerikanischen Nachbarn haben in sämmtliche Kontrakte mit uns über Schienen-Eisen eine ähnliche Klausel eingeschoben. Dieses Eisen soll von nun an einzig in amerikanischen Fahrzeugen nach Amerika gebracht werden. Man sieht hieraus, daß unsre beiden mächtigen Nachbarn zwar Willens sind, unser Eisen und unsere Kohlen von uns zu nehmen, daß sie aber gleichzeitig entschlossen sind, unsre Schiffahrt möglichst zu ruiniren. Diese Fakten, vor welchen Lord George Bentinck so oft und so lange gewarnt hat, tragen sich jetzt alle Tage zu, und sprechen für sich selbst. Neueste Nachrichten. !!! Frankfurt, 30. Nov. Sitzung der Nationalversammlung. Fortsetzung der Debatte über Oesterreich. Die Anträge der Majorität, wie der Minorität, nebst allen Amendements werden bei der Abstimmung verworfen und dem betreffenden Ausschuß zu neuer Antragstellung zurückgegeben. Folgt dann Debatte über das bekannte österreichische Wahl-Cirkular. Die Mißbilligung wird ausgesprochen. Morgen Feiertag! Für den demokratischen Central-Ausschuß in Berlin sind bei der Expedition dieser Zeitung ferner eingegangen: Vom demokratischen Verein zu Attendorn 8 Thlr. Von Reheim 3 Thlr. Ungen 1 Thlr. Als verspätet aufgenommen von M. 5 Thlr. Zusammen 618 Thlr. 28 Sgr. 2 Pfg. u. 48 Kr. Köln, den 1. Dezbr. 1848. Druckfehler. In dem gestrigen Berichte über die eingegangenen Gelder an den demokratischen Verein muß es heißen: Vom brüsseler Arbeiterverein statt 1 Thlr. 5 Thlr. Civilstand der Stadt Köln. Den 26. November 1848. Geburten. (25.) Johanna Maria, T. v. Jos. Zündorff, Faßb., Buttermarkt. Franz Gottfr., S. v. Math. Schmitz, Schuhm. gr. Telegraphenstr. -- Jakob, S. v. Joh. Wilh. Beu, Tagl., Josephspl. -- Math, S. v. Andr. Lehmacher, Viehtreiber, Thurnm. -- Sib., T. v. Adolph Miebach, Steinh., Friesenw. -- Christ., S. v. Karl Graf, Tagl., Entenpf. -- Herm. Jos., S v. Anton Heinen, Schuhm., Streitzeugg. -- Anna Maria Hubert. Ther., T. v. Theod. Otten, Tischlerm, Weideng. -- Kathar., T. v. Rein. Renard, Bedienter, Salomonsg. Sterbefälle. Pet. Jos. Heinr. Hirschberg, 2. J 11 M. alt, Eigelstein. -- Heinr. Bayer, 7 T. alt, Thieboldsgasse. -- Kasp. Püz, Hauskn., 54 J. alt, verheir., Ankerstr. -- Ottilia Feller, 9 M. alt, Telegraphenstr. -- Anna Margar. Pfeiffer, 8 M. alt, Thurnm. -- Friedr. Lehmann, 9 J. alt, Schilderg. -- Elisab. Münch, geb. Hermanns, 35 J. alt, Catharinengr. Den 27. November 1848. Geburten. Pet. Jos., S. v. Joh. Wilh. Weiler, Schriftsetzer, Glockenring. -- Gertr., T. v. Wilh. Marretsch, Schuhm., Carthäuserw. -- Joh., S. v. Herm. Wallraff, Gärtner,. Zugasse. -- Heinr., S. v. Hrinr. Döring, Tagl., Altengr. -- Balthas, S. v. Theod. Orten, Seilerges., Carthäuserw. Bern, S. v. Joh. Frings, Tagl., Hämerg. -- Math., S. v. Jakob Bausch, Anstr., Altengr. -- Christ. Wilh, Hubertine, T v. Joh. Odenthal, Bleiröhrenfabrikant, Burgm., -- Agnes, T. v. Heinr. Weißenberg, Rothgerbergesell, kl. Griechenm. -- Theod., S. v. Adolph Franosch, Karrenbinder, gr. Spitzeng. -- Maria Elisabeth, T. v. J. Kirschbaum, Tischlerges., Peterstr. Sterbefälle. Karl Ludw. Wieg. Smidt, städtischer Calkulator, 26 J. alt, unverh., Plankg. -- Anna Maria Katharina Brüggen, 8 M. alt, Streizeugg. -- Anna Karol. Klein, geb. Beyer, 51 J. alt, Stephanstr -- Wilhelm. Agnes Hubert. Schlösser, 1 J. 10 M. alt, Follerstr. Heirathen. Heinrich Jos. Anton Claessen, Doktor der Medicin, Wittwer, von Eikelenz, und Ida Th[unleserliches Material]egarten, von Solingen. Bekanntmachung. Mittelst Allerhöchster Verordnung vom 24. Mai d. J. (G.-S. Nr. 29 pr. 1848) ist vorgeschrieben worden, daß die preuß. Post-Anstalten bei Aufgabe von Briefen oder Brief-Adressen auf Verlangen baare Zahlung in Beträgen bis zu fünfundzwanzig Thalern aufwärts einschließlich zur Wiederauszahlung an einen bestimmten Empfänger im Bereiche des preuß. Post-Verwaltungs-Bezirkes anzunehmen verpflichtet sein sollen. Durch diese Allerhöchste Bestimmung wird dem Geldverkehr in kleinen Beträgen eine wesentliche Erleichterung gewährt, indem danach die Uebermittelung mäßiger Summen mit weniger Mühe, größerer Sicherheit und größtentheils für geringere Kosten wird erfolgen können, als bei der baaren Versendung. -- Diese neue Einrichtung soll, nachdem die desfalls erforderlichen Vorbereitungen beendigt worden sind, mit dem 1. Dez d. J. zur Ausführung kommen. Dabei ist folgendes Verfahren zu beobachten: Jede preuß Post-Anstalt ist verpflichtet, Einzahlungen von den kleinsten Beträgen bis zu fünfundzwanzig Thalern einschließlich, in kassenmäßigem Gelde auf Briefe oder Brief-Adressen zur Wiederauszahlung an einen bestimmten Adressaten nach Orten innerhalb des preuß. Post-Verwaltungs-Bezirks anzunehmen. Für die richtige Auszahlung solcher Beträge haftet die Post-Verwaltung in derselben Weise, wie bei der Versendung von Geldern. Die für dergleichen Zahlungsleistungen zu entrichtende Gebühr beträgt einen halben Silbergroschen für jeden Thaler und für jeden Theil eines Thalers. Auf dem Briefe oder der Brief-Adresse muß der Vermerk: "Hierauf eingezahlt .... Thlr. .... Sgr. .... Pf." enthalten sein. Die Thalersumme muß in Buchstaben, der Betrag an Groschen und Pfennigen in Zahlen ausgedrückt sein. Seinen Namen braucht der Absender diesem Vermerke nicht beizufügen. Ueber die geleistete Einzahlung wird dem Absender ein Schein ertheilt. Auf Briefe, welche deklarirtes Geld oder Geldeswerth enthalten, ferner auf rekommandirte Briefe und auf Packet-Adressen, es mögen zu denselben ordinäre oder geldwerthe Packete gehören, werden vorläufig baare Einzahlungen nicht angenommen. Vorerst können Briefe oder Brief-Adressen, worauf baare Einzahlungen Statt gefunden haben, nur mit den Fahrposten und den denselben gleichzuachtenden Postengattungen versandt werden. Am Bestimmungsorte wird dem Adressaten ein Formular zum Auslieferungsschein und zugleich der Brief oder die Brief-Adresse behändigt. Gegen den vollzogenen und untersiegelten Schein wird dem Adressaten der Betrag der Statt gefundenen Einzahlung ausgezahlt. Erfolgt die Bestellung des Scheines und Briefes durch den Briefträger, so wird dabei in gleicher Weise verfahren, wie bei der Bestellung des Auslieferungsscheines zu einem Geldbriefe. Die Mitsendung des baaren Geldes durch den Briefträger findet, wenn der Adressat am Orte der Post-Anstalt wohnt, nicht Statt. Wohnt der Adressat im Umkreise der Post-Anstalt, so können mäßige Beträge dem Land-Briefträger zur Auszahlung an die Adressaten mitgegeben werden. Wenn ein Brief, auf welchem eine Einzahlung Statt gefunden hat, nach dem Abgangsorte zurückkommt, so wird derselbe dem Absender gegen Quittung und Aushändigung des Einlieferungsscheines zurückgegeben. Ist der Absender äußerlich nicht zu erkennen, so geht der Brief an die Retour-Oeffnungs-Kommission. Kann auch auf diesem Wege der Absender nicht ermittelt werden, so wird derselbe, wie bei zurückgesandten Geldbriefen zur Empfangnahme öffentlich aufgefordert. Meldet sich der unbekannte Absender nicht, so wird der Brief dem General-Postamte eingereicht und der eingezahlte Betrag zur Post-Armen-Kasse abgeliefert. Die Porto-Taxe für dergleichen Uebermittelungen setzt sich zusammen: 1) aus dem Porto für den Brief oder die Brief-Adresse nach den gewöhnlichen Sätzen und 2) aus der Einzahlungs-Gebühr. Die Einzahlungs-Gebühr beträgt als Minimum, nämlich für eine Einzahlung unter und bis zu einem Thaler incl. 1/2 Sgr. und so fort für jeden Thaler oder Theil eines Thalers 1/2 Sgr. Es steht dem Absender frei, die Sendungen frankirt oder unfrankirt aufzugeben; doch kann die Bezahlung des Porto und der Einzahlungs-Gebühr nicht von einander getrennt werden. Bei nachzusendenden Briefen mit Einzahlungen wird das Porto für den Brief nach den für solche Fälle bestehenden allgemeinen Vorschriften erhoben. Die Einzahlungs-Gebühr bleibt sich für alle Entfernungen gleich. Bei zurückzusendenden Briefen mit Einzahlungen wird das Porto und die Gebühr nur für den Hinweg, nicht aber für den Rückweg erhoben. Wenn Behörden, Corporationen oder Personen eine portofreie Rubrik gebrauchen, so kann dieselbe nur auf den Brief Anwendung finden. Die Gebühr für die Einzahlung muß auch in solchen Fällen von dem Absender oder Empfänger entrichtet werden. Das Bestellgeld ist dem für gewöhnliche Briefe gleich. Für Beträge, welche durch die Landbriefträger überbracht werden, ist das Bestellgeld für den Brief und das Geld 2 Sgr. Sobald die Erfahrung das Bedürfniß der einzelnen Post-Anstalten an Zahlungsmitteln für solche Geldzahlungen festgestellt hat, wird das General-Postamt Anordnungen treffen, damit überall die erforderlichen Summen zur prompten Berichtigung der Zahlungen bereit gehalten werden. Auch für den Fall eines, bis dahin etwa hervortretenden ungewöhnlichen Bedürfnisses an Zahlungsmitteln sind die Post-Anstalten mit der nöthigen Instruktion versehen worden. Es kann indeß in der ersten Zeit des Bestehens der neuen Einrichtung dennoch der Fall eintreten, daß einzelne Auszahlungen um kurze Zeit verzögert werden. Wenn gleich solche Fälle thunlichst vermieden werden sollen, so wird doch dieserhalb ein Entschadigungs-Anspruch gegen die Post-Verwaltung nicht erhoben werden können. Berlin, 23. November 1848. General-Postamt. Verkaufs-Anzeige. Am Samstag den 2. Dezember 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln, mehrere Mobilar-Effekten, als: 1 Tisch, 3 Bänke, 1 Ofen mit Rohr, 1 Küchenschrank, 2 Kesseln etc. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden. Der Gerichtsvollzieher, Hey Möblirte Zimmer auf der ersten Etage zu vermiethen. Altenmarkt 46, Zollstraßen-Ecke. Casino-Ball-Gesellschaft. Der 2. Casino-Ball findet heute Samstag den 2. Dezember Statt, und beginnt um 7 Uhr. Köln, den 2. Dezember 1848. Die Casino-Ball-Direktion. Annonce. Vivat hoch! Dreimal Hoch! unserm zweiten Bürgermeister Schenk wegen der guten Abfertigung von Hölterhof und Heuser. Mehrere Bürger. Inserat. Gestern befand sich der preußische Hauptmann Hr. v. S. im Spezereiladen des Hrn. C. zu Thal-Ehrenbreitstein und äußerte, indem er sich zum Abmarsch nach Kochem vorbereitete, in folgender höchst lieblicher und preußisch-patriotischer Weise: "Alle Kanaillen (die Kochemer Bürger etc. ?) soll schon noch der Teufel holen, sie sollen schon noch gespießt werden die Hunde, die nichtswürdigen Spitzbuben." In diesem Tone gings noch eine ganze Weile fort. Sollte denn der Hr. Hauptmann nicht wenigstens das Sprichwort kennen: "Wer zuletzt spießt, spießt am besten?" Rheinische Eisenbahn. Die Inhaber von Erlaubnißkarten zum Begehen der Eisenbahn machen wir darauf aufmerksam, daß diese Karten ihre Gültigkeit verlieren, nachdem die verschiedenen Doppelbahnstrecken dem Betriebe übergeben sind und Begehen dieser Strecken durch fremde Personen mit Gefahr für letztere verbunden ist Es wird daher von jetzt an den Inhabern solcher Karten nur der Zutritt zu den Bahnhöfen und Stationen gestattet werden, wonach das Bahn-Personal von uns angewiesen worden ist. Köln, 21. November 1848. Die Direktion. Mosel-Dampfschifffahrt. Täglicher Dienst. Vom 1. November c. an fahren unsere Schiffe nur viermal wöchentlich und zwar: von Trier Montags, Mittwochs, Freitags und Samstags, Morgens um 5 Uhr von Koblenz Dienstags, Donnerstags, Samstags und Sonntags Morgens um 6 Uhr. Trier, den 23. Oktober 1848. Die Direktion. Samstag, Sonntag und Montag Rehbraten, Hasenbraten, Schellfische mit Kartoffeln, Bückinge mit Eier etc. bei einem guten Schoppen in der oberländischen Küche, Langgasse 1. Zu verkaufen eine eiserne Achse, zwei kupferne 8 Pfund schwere Büchsen, Friesenstraße Nr. 85. Herrenkleider werden gewaschen und reparirt, Herzogstraße Nr. 11. Regelmäßige Dampf-Schifffahrt zwischen Antwerpen und Hull und vice versa, durch das englische Dampfboot: "Rob Roy." Abfahrt von Hull, Mittwoch Nachmittag. Nähere Auskunft ertheilen John Foster, belgischer Konsul in Hull. Charles Grisar et W. J. Marsilyin Antwerpen. Navigation transatlantique subsidiee par le Gouvernement. En charge en ce port pour VERA-CRUZ. Le beau Brick Belge "JENA" de pre Classe, Capitaine J. A. Rieverts, erendra marchandises a fr[unleserliches Material]t et passagers pour partir le 15. Deceembre jour fixe. S'adresser pour plus amples informations et le fret des marchandises a Mr. J. SIMONIS a Cologne o u a C. Brequigny et B. Kennedy, Courtiers de Navires a Anvers. Anvers, ce 16. Octobre 1848. In unterzeichneter Expedition ist zu haben: Blum Gedicht von Ferd. Freiligrath. Preis 1/2 Sgr. Der Ertrag ist zum Besten des demokratischen Central-Ausschusses in Berlin. Die Expedition der "N. Rh. Ztg." Außer meinen bekannten gut zubereiteten Speisen und gutes Lagerbier Heute Abend Mainzer Sauerkraut mit Leberklöse in der Restauration Herzogstraße Nro. 7 bei Casp. Hackhausen. Theater-Anzeige. Sonntag den 3. November: (Auf allgemeines Verlangen Gastdarstellung des Herrn Formes vom Hoftheater in Wien). "Robert der Teufel." Große Oper in 5 Akten v. Meyerbeer [unleserliches Material] Bertram, Hr. Formes, als Gast. Der Gerant Korff. in der Nähe von Marseille. Sie wurde im Frühjahr organisirt um nach Venedig abzusegeln. Seit dieser Zeit blieb sie auf dem Kriegsfuße in ihren Kantonnements. Sie ist schlagfertig und kann nun ihre Lanzen, statt gegen die Oestereicher unter Radetzki und Welden — gegen die Demokraten in Rom brechen. Vortrefflich! In den Kirchen Sr. Heiligkeit werden dann die Mönche singen: Gott segne Cavaignac! — Die „Patria“ vom 22. Nov. (aus Florenz) bringt uns das Programm des neuen römischen Ministeriums. Dasselbe athmet keineswegs jene bluttriefende Anarchie, wie Hr. Dr. Bixio gestern unserer erschrockenen Nationalversammlung glauben machen wollte. — Cavaignac erklärt gestern in einer Rede, mit der er eine Deputation von 2,000 Mann Bürgerwehr (meistens Krämer) empfing, daß er der Republik auch dann noch dienen würde, wenn ihn die Volksstimme auch nicht zum Präsidenten wähle etc. — Heute Abend findet eine große Polenfeier statt, zum Andenken an die Revolution von 1830. — Heute Morgen 5 Uhr trug sich in Paris eine ganz originelle Intervention zu. In der Rue de Seine sammelten sich mehrere hundert Arbeiter vor der Wohnung Proudons, um denselben zu hindern, sich nicht mit Felix Pyat zu schießen! Ein Duell auf Pistolen war zwischen den beiden Sozialisten-Chefs festgesetzt. Nationalversammlung. Sitzung vom 29. November. Anfang 1 1/2 Uhr. Corbon, Vizepräsident. An der Tagesordnung sind Joly's Interpellationen über Spanien. Joly: Bürger! Ich nehme das Wort um im Namen spanischer Flüchtlinge gewisse Aufklärungen vom Ministerium zu verlangen. Hierfür ist nothwendig, daß ich Sie mit folgendem Sachverhältniß bekannt mache. Kurze Zeit nach der Februar-Revolution beauftragte die spanische Regierung (Kabinet Christine et Narvaez) einen Agenten, der sich über Paris nach Berlin begeben sollte, um Preußen zu einer Allianz mit Spanien gegen die franz. Republik zu vermögen. (Ah! ah!) Die Ereignisse in Deutschland, die Erhebung Berlin's im März vereitelten jedoch diese Interventionsgelüste. Unterwegs erreichten den Agenten Befehle vom Ministerium Narvaez, welche ihm vorschrieben, in Paris zu bleiben, dort die Festungswerke zu prüfen und sich mit der dortigen preußischen Gesandschaft in Verbindung zu setzen. Diese Zuvorkommenheit Spaniens war es, welche den Hof von Berlin vermochten, die so lange verweigerte Anerkennung der Königin Isabelle auszusprechen. Diese Pläne des spanischen Hofes beweisen jedoch zur Genüge, daß er die franz. Republik haßt und vielleicht noch anderen gescheiterten Hoffnungen (dem Vater Montpensiers?) zur Mittelsperson dient. Trotzdem benahm man sich überall freundlich gegen diesen Hof; Herr v. Lesseps, den Hr. Guizot dorthin geschickt hatte, wurde auch von der Republik bestätigt. Kein Wunder, daß er durch frühere Instruktionen gebunden, die Partei des Fortschrittes, die Radikalen oder Progressisten zu bekämpfen fortfuhr. Von diesem Augenblick konnte sich zwischen Frankreich und Spanien höchstens ein herzliches Einverständniß etabliren. Das jetzige Kabinet ernannte eine Art von Kommissarius (Labrière) welcher den Auftrag erhielt, die ganze spanische Gränze zu überwachen. Das hätte nichts zu sagen, aber sein Mandat wurde ausgedehnt, man wich von dem ursprünglichen Zweck und wurde zum Verräther an den spanischen Patrioten. (Murren zur Rechten Ja! Ja! vom Berge.) Jawohl, man hat die Patrioten ausgeliefert! Labrière, der sich nach Jungnière begab, hat diese Infamie begangen. (Reklamation.) Lesen Sie das madrider ministerielle Blatt Heraldo ‥‥ Drei Offiziere wurden auf diese Weise von der franz. Polizei an die spanische Polizei überliefert, vors Kriegsgericht gestellt und erschossen. Die Papiere, die man bei diesen Patrioten gefunden, wurden nach Paris geschickt, von wo sie der spanischen Gesandschaft ausgeliefert wurden. (Reklamation auf der Ministerbank) Zum Beweise, daß der Inhalt dieser Papiere der spanischen Polizei bekannt geworden, berufe ich mich auf die Protokolle der Kriegsgerichte, welche unter Bezugnahme auf diese Papiere diese 3 Offiziere erschießen ließen. (Sensation.) Bastide, Minister des Aeußern, erklärt, daß diese Papiere von ihm nicht an die spanische Gesandtschaft oder Polizei ausgeliefert worden seien. Sie befänden sich noch in einem Schub, zu dem Niemand als Er den Schlüssel habe (??), daß man einen Kommissarius dahin geschickt habe, sei ganz in der Ordnung, man könne doch unmöglich dulden, daß die Pyrenäengränze ein Schauplatz revolutionärer Flüchtigen werde. (Murren vom Berge, Beifall zur Rechten). Was die Beibehaltung des Herrn Lesseps als Vertreter der Republik betreffe, so finde sich keine nachtheilige Note über ihn in den Conduitenlisten. (Stimme zur Linken: Ich verlange das Wort!) Lesseps ist kein Feind der Republik (Ah!). Der Vorwurf endlich, daß wir die alte royalistische Politik in Spanien befolgten, ist ungegründet. Seit Louis XIV. glaubte man immer in Spanien eine Intrigue unterhalten zu müssen, unsere Politik besteht dagegen darin, keinerlei Intriguen zu nähren. Dufaure, den schwachen Eindruck bemerkend, eilt seinem Kollegen zu Hülfe und lies't die Verhaltungsbefehle des Kabinets an Lesseps und die beiden Oberspione längs der Pyrenäen vor, auf die wir morgen zurückkommen werden. Joly ergreift von neuem das Wort. Auch Senard macht einige Bemerkungen. Die Versammlung geht indeß zur Tagesordnung (dem Marine-Büdget) über. Lacrosse, der sich literarisch viel mit dem Seewesen beschäftigte, benutzt die allgemeine Diskussion des Marine-Büdgets. um seine Klagen über den angeblichen Verfall der französischen Seemacht zu verlautbaren. Jetzt, gerade jetzt, meint er, sei Europa in einer Lage, wo jede Schwächung der Seekräfte ein Verbrechen wäre. So habe der neue Seeminister die Seeartillerie von 30 Kompagnien auf 23 vermindert, um eine Ersparniß von 300,000 Fr. zu erzielen. Für eine solche Bagatelle habe es sich wahrhaftig nicht der Mühe gelohnt, die Organisation der Seeartillerie zu ändern. Verninhac, Marine-Minister, protestirt gegen den Verdacht, die Seekräfte zu schwächen. Im Gegentheile werde stets an Verstärkung derselben gearbeitet Die Versammlung schreitet zur Prüfung der einzelnen Kapitel. Die Admiräle Cecille, Verninac, die Abgeordnete Beaumont (Somme), Bineau, Rodat etc. nehmen an der Debatte Theil, ohne viel Interessantes zu sagen Die Diskussion wird vertagt. Die Versammlung trennt sich um 6 Uhr. Großbritannien. * London. Fakten für Freihandelsmänner! Der Liverpool Courrier schreibt: Ein namhafter Londoner Schiffsmäkler gibt in einem Rundschreiben an seine Geschäftsfreunde im Innern die folgenden Bemerkungen über die Trüglichkeit der sogenannten Reciprocität im Freihandelssystem. Unter der Rubrik „Contracte“ hat die französische Regierung, mit Hintansetzung der zwischen England und der französischen Republik bestehenden Reciprocitätverträge, in ihren Kontrakt über die für die französische Marine zu beschaffenden Kohlen eine Klausel eingeflickt, des Inhalts, daß diese Kohlen fortan nur in französischen Schiffen eingeführt werden dürfen. Es ist dies ein Schlag für unsere Freetraders und Navigationsgesetz-Abolitionisten, der ihnen überzeugend beweisen muß, wie wenig ihre Anticipationen einer allgemeinen Gegenseitigkeit stichhaltig sind. Auch unsere amerikanischen Nachbarn haben in sämmtliche Kontrakte mit uns über Schienen-Eisen eine ähnliche Klausel eingeschoben. Dieses Eisen soll von nun an einzig in amerikanischen Fahrzeugen nach Amerika gebracht werden. Man sieht hieraus, daß unsre beiden mächtigen Nachbarn zwar Willens sind, unser Eisen und unsere Kohlen von uns zu nehmen, daß sie aber gleichzeitig entschlossen sind, unsre Schiffahrt möglichst zu ruiniren. Diese Fakten, vor welchen Lord George Bentinck so oft und so lange gewarnt hat, tragen sich jetzt alle Tage zu, und sprechen für sich selbst. Neueste Nachrichten. !!! Frankfurt, 30. Nov. Sitzung der Nationalversammlung. Fortsetzung der Debatte über Oesterreich. Die Anträge der Majorität, wie der Minorität, nebst allen Amendements werden bei der Abstimmung verworfen und dem betreffenden Ausschuß zu neuer Antragstellung zurückgegeben. Folgt dann Debatte über das bekannte österreichische Wahl-Cirkular. Die Mißbilligung wird ausgesprochen. Morgen Feiertag! Für den demokratischen Central-Ausschuß in Berlin sind bei der Expedition dieser Zeitung ferner eingegangen: Vom demokratischen Verein zu Attendorn 8 Thlr. Von Reheim 3 Thlr. Ungen 1 Thlr. Als verspätet aufgenommen von M. 5 Thlr. Zusammen 618 Thlr. 28 Sgr. 2 Pfg. u. 48 Kr. Köln, den 1. Dezbr. 1848. Druckfehler. In dem gestrigen Berichte über die eingegangenen Gelder an den demokratischen Verein muß es heißen: Vom brüsseler Arbeiterverein statt 1 Thlr. 5 Thlr. Civilstand der Stadt Köln. Den 26. November 1848. Geburten. (25.) Johanna Maria, T. v. Jos. Zündorff, Faßb., Buttermarkt. Franz Gottfr., S. v. Math. Schmitz, Schuhm. gr. Telegraphenstr. — Jakob, S. v. Joh. Wilh. Beu, Tagl., Josephspl. — Math, S. v. Andr. Lehmacher, Viehtreiber, Thurnm. — Sib., T. v. Adolph Miebach, Steinh., Friesenw. — Christ., S. v. Karl Graf, Tagl., Entenpf. — Herm. Jos., S v. Anton Heinen, Schuhm., Streitzeugg. — Anna Maria Hubert. Ther., T. v. Theod. Otten, Tischlerm, Weideng. — Kathar., T. v. Rein. Renard, Bedienter, Salomonsg. Sterbefälle. Pet. Jos. Heinr. Hirschberg, 2. J 11 M. alt, Eigelstein. — Heinr. Bayer, 7 T. alt, Thieboldsgasse. — Kasp. Püz, Hauskn., 54 J. alt, verheir., Ankerstr. — Ottilia Feller, 9 M. alt, Telegraphenstr. — Anna Margar. Pfeiffer, 8 M. alt, Thurnm. — Friedr. Lehmann, 9 J. alt, Schilderg. — Elisab. Münch, geb. Hermanns, 35 J. alt, Catharinengr. Den 27. November 1848. Geburten. Pet. Jos., S. v. Joh. Wilh. Weiler, Schriftsetzer, Glockenring. — Gertr., T. v. Wilh. Marretsch, Schuhm., Carthäuserw. — Joh., S. v. Herm. Wallraff, Gärtner,. Zugasse. — Heinr., S. v. Hrinr. Döring, Tagl., Altengr. — Balthas, S. v. Theod. Orten, Seilerges., Carthäuserw. Bern, S. v. Joh. Frings, Tagl., Hämerg. — Math., S. v. Jakob Bausch, Anstr., Altengr. — Christ. Wilh, Hubertine, T v. Joh. Odenthal, Bleiröhrenfabrikant, Burgm., — Agnes, T. v. Heinr. Weißenberg, Rothgerbergesell, kl. Griechenm. — Theod., S. v. Adolph Franosch, Karrenbinder, gr. Spitzeng. — Maria Elisabeth, T. v. J. Kirschbaum, Tischlerges., Peterstr. Sterbefälle. Karl Ludw. Wieg. Smidt, städtischer Calkulator, 26 J. alt, unverh., Plankg. — Anna Maria Katharina Brüggen, 8 M. alt, Streizeugg. — Anna Karol. Klein, geb. Beyer, 51 J. alt, Stephanstr — Wilhelm. Agnes Hubert. Schlösser, 1 J. 10 M. alt, Follerstr. Heirathen. Heinrich Jos. Anton Claessen, Doktor der Medicin, Wittwer, von Eikelenz, und Ida Th[unleserliches Material]egarten, von Solingen. Bekanntmachung. Mittelst Allerhöchster Verordnung vom 24. Mai d. J. (G.-S. Nr. 29 pr. 1848) ist vorgeschrieben worden, daß die preuß. Post-Anstalten bei Aufgabe von Briefen oder Brief-Adressen auf Verlangen baare Zahlung in Beträgen bis zu fünfundzwanzig Thalern aufwärts einschließlich zur Wiederauszahlung an einen bestimmten Empfänger im Bereiche des preuß. Post-Verwaltungs-Bezirkes anzunehmen verpflichtet sein sollen. Durch diese Allerhöchste Bestimmung wird dem Geldverkehr in kleinen Beträgen eine wesentliche Erleichterung gewährt, indem danach die Uebermittelung mäßiger Summen mit weniger Mühe, größerer Sicherheit und größtentheils für geringere Kosten wird erfolgen können, als bei der baaren Versendung. — Diese neue Einrichtung soll, nachdem die desfalls erforderlichen Vorbereitungen beendigt worden sind, mit dem 1. Dez d. J. zur Ausführung kommen. Dabei ist folgendes Verfahren zu beobachten: Jede preuß Post-Anstalt ist verpflichtet, Einzahlungen von den kleinsten Beträgen bis zu fünfundzwanzig Thalern einschließlich, in kassenmäßigem Gelde auf Briefe oder Brief-Adressen zur Wiederauszahlung an einen bestimmten Adressaten nach Orten innerhalb des preuß. Post-Verwaltungs-Bezirks anzunehmen. Für die richtige Auszahlung solcher Beträge haftet die Post-Verwaltung in derselben Weise, wie bei der Versendung von Geldern. Die für dergleichen Zahlungsleistungen zu entrichtende Gebühr beträgt einen halben Silbergroschen für jeden Thaler und für jeden Theil eines Thalers. Auf dem Briefe oder der Brief-Adresse muß der Vermerk: „Hierauf eingezahlt ‥‥ Thlr. ‥‥ Sgr. ‥‥ Pf.“ enthalten sein. Die Thalersumme muß in Buchstaben, der Betrag an Groschen und Pfennigen in Zahlen ausgedrückt sein. Seinen Namen braucht der Absender diesem Vermerke nicht beizufügen. Ueber die geleistete Einzahlung wird dem Absender ein Schein ertheilt. Auf Briefe, welche deklarirtes Geld oder Geldeswerth enthalten, ferner auf rekommandirte Briefe und auf Packet-Adressen, es mögen zu denselben ordinäre oder geldwerthe Packete gehören, werden vorläufig baare Einzahlungen nicht angenommen. Vorerst können Briefe oder Brief-Adressen, worauf baare Einzahlungen Statt gefunden haben, nur mit den Fahrposten und den denselben gleichzuachtenden Postengattungen versandt werden. Am Bestimmungsorte wird dem Adressaten ein Formular zum Auslieferungsschein und zugleich der Brief oder die Brief-Adresse behändigt. Gegen den vollzogenen und untersiegelten Schein wird dem Adressaten der Betrag der Statt gefundenen Einzahlung ausgezahlt. Erfolgt die Bestellung des Scheines und Briefes durch den Briefträger, so wird dabei in gleicher Weise verfahren, wie bei der Bestellung des Auslieferungsscheines zu einem Geldbriefe. Die Mitsendung des baaren Geldes durch den Briefträger findet, wenn der Adressat am Orte der Post-Anstalt wohnt, nicht Statt. Wohnt der Adressat im Umkreise der Post-Anstalt, so können mäßige Beträge dem Land-Briefträger zur Auszahlung an die Adressaten mitgegeben werden. Wenn ein Brief, auf welchem eine Einzahlung Statt gefunden hat, nach dem Abgangsorte zurückkommt, so wird derselbe dem Absender gegen Quittung und Aushändigung des Einlieferungsscheines zurückgegeben. Ist der Absender äußerlich nicht zu erkennen, so geht der Brief an die Retour-Oeffnungs-Kommission. Kann auch auf diesem Wege der Absender nicht ermittelt werden, so wird derselbe, wie bei zurückgesandten Geldbriefen zur Empfangnahme öffentlich aufgefordert. Meldet sich der unbekannte Absender nicht, so wird der Brief dem General-Postamte eingereicht und der eingezahlte Betrag zur Post-Armen-Kasse abgeliefert. Die Porto-Taxe für dergleichen Uebermittelungen setzt sich zusammen: 1) aus dem Porto für den Brief oder die Brief-Adresse nach den gewöhnlichen Sätzen und 2) aus der Einzahlungs-Gebühr. Die Einzahlungs-Gebühr beträgt als Minimum, nämlich für eine Einzahlung unter und bis zu einem Thaler incl. 1/2 Sgr. und so fort für jeden Thaler oder Theil eines Thalers 1/2 Sgr. Es steht dem Absender frei, die Sendungen frankirt oder unfrankirt aufzugeben; doch kann die Bezahlung des Porto und der Einzahlungs-Gebühr nicht von einander getrennt werden. Bei nachzusendenden Briefen mit Einzahlungen wird das Porto für den Brief nach den für solche Fälle bestehenden allgemeinen Vorschriften erhoben. Die Einzahlungs-Gebühr bleibt sich für alle Entfernungen gleich. Bei zurückzusendenden Briefen mit Einzahlungen wird das Porto und die Gebühr nur für den Hinweg, nicht aber für den Rückweg erhoben. Wenn Behörden, Corporationen oder Personen eine portofreie Rubrik gebrauchen, so kann dieselbe nur auf den Brief Anwendung finden. Die Gebühr für die Einzahlung muß auch in solchen Fällen von dem Absender oder Empfänger entrichtet werden. Das Bestellgeld ist dem für gewöhnliche Briefe gleich. Für Beträge, welche durch die Landbriefträger überbracht werden, ist das Bestellgeld für den Brief und das Geld 2 Sgr. Sobald die Erfahrung das Bedürfniß der einzelnen Post-Anstalten an Zahlungsmitteln für solche Geldzahlungen festgestellt hat, wird das General-Postamt Anordnungen treffen, damit überall die erforderlichen Summen zur prompten Berichtigung der Zahlungen bereit gehalten werden. Auch für den Fall eines, bis dahin etwa hervortretenden ungewöhnlichen Bedürfnisses an Zahlungsmitteln sind die Post-Anstalten mit der nöthigen Instruktion versehen worden. Es kann indeß in der ersten Zeit des Bestehens der neuen Einrichtung dennoch der Fall eintreten, daß einzelne Auszahlungen um kurze Zeit verzögert werden. Wenn gleich solche Fälle thunlichst vermieden werden sollen, so wird doch dieserhalb ein Entschadigungs-Anspruch gegen die Post-Verwaltung nicht erhoben werden können. Berlin, 23. November 1848. General-Postamt. Verkaufs-Anzeige. Am Samstag den 2. Dezember 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln, mehrere Mobilar-Effekten, als: 1 Tisch, 3 Bänke, 1 Ofen mit Rohr, 1 Küchenschrank, 2 Kesseln etc. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden. Der Gerichtsvollzieher, Hey Möblirte Zimmer auf der ersten Etage zu vermiethen. Altenmarkt 46, Zollstraßen-Ecke. Casino-Ball-Gesellschaft. Der 2. Casino-Ball findet heute Samstag den 2. Dezember Statt, und beginnt um 7 Uhr. Köln, den 2. Dezember 1848. Die Casino-Ball-Direktion. Annonce. Vivat hoch! Dreimal Hoch! unserm zweiten Bürgermeister Schenk wegen der guten Abfertigung von Hölterhof und Heuser. Mehrere Bürger. Inserat. Gestern befand sich der preußische Hauptmann Hr. v. S. im Spezereiladen des Hrn. C. zu Thal-Ehrenbreitstein und äußerte, indem er sich zum Abmarsch nach Kochem vorbereitete, in folgender höchst lieblicher und preußisch-patriotischer Weise: „Alle Kanaillen (die Kochemer Bürger etc. ?) soll schon noch der Teufel holen, sie sollen schon noch gespießt werden die Hunde, die nichtswürdigen Spitzbuben.“ In diesem Tone gings noch eine ganze Weile fort. Sollte denn der Hr. Hauptmann nicht wenigstens das Sprichwort kennen: „Wer zuletzt spießt, spießt am besten?“ Rheinische Eisenbahn. Die Inhaber von Erlaubnißkarten zum Begehen der Eisenbahn machen wir darauf aufmerksam, daß diese Karten ihre Gültigkeit verlieren, nachdem die verschiedenen Doppelbahnstrecken dem Betriebe übergeben sind und Begehen dieser Strecken durch fremde Personen mit Gefahr für letztere verbunden ist Es wird daher von jetzt an den Inhabern solcher Karten nur der Zutritt zu den Bahnhöfen und Stationen gestattet werden, wonach das Bahn-Personal von uns angewiesen worden ist. Köln, 21. November 1848. Die Direktion. Mosel-Dampfschifffahrt. Täglicher Dienst. Vom 1. November c. an fahren unsere Schiffe nur viermal wöchentlich und zwar: von Trier Montags, Mittwochs, Freitags und Samstags, Morgens um 5 Uhr von Koblenz Dienstags, Donnerstags, Samstags und Sonntags Morgens um 6 Uhr. Trier, den 23. Oktober 1848. Die Direktion. Samstag, Sonntag und Montag Rehbraten, Hasenbraten, Schellfische mit Kartoffeln, Bückinge mit Eier etc. bei einem guten Schoppen in der oberländischen Küche, Langgasse 1. Zu verkaufen eine eiserne Achse, zwei kupferne 8 Pfund schwere Büchsen, Friesenstraße Nr. 85. Herrenkleider werden gewaschen und reparirt, Herzogstraße Nr. 11. Regelmäßige Dampf-Schifffahrt zwischen Antwerpen und Hull und vice versa, durch das englische Dampfboot: „Rob Roy.“ Abfahrt von Hull, Mittwoch Nachmittag. Nähere Auskunft ertheilen John Foster, belgischer Konsul in Hull. Charles Grisar et W. J. Marsilyin Antwerpen. Navigation transatlantique subsidiée par le Gouvernement. En charge en ce port pour VERA-CRUZ. Le beau Brick Belge „JENA“ de pre Classe, Capitaine J. A. Rieverts, èrendra marchandises à fr[unleserliches Material]t et passagers pour partir le 15. Deceembre jour fixe. S'adresser pour plus amples informations et le fret des marchandises a Mr. J. SIMONIS à Cologne o u à C. Brequigny et B. Kennedy, Courtiers de Navires à Anvers. Anvers, ce 16. Octobre 1848. In unterzeichneter Expedition ist zu haben: Blum Gedicht von Ferd. Freiligrath. Preis 1/2 Sgr. Der Ertrag ist zum Besten des demokratischen Central-Ausschusses in Berlin. Die Expedition der „N. Rh. Ztg.“ Außer meinen bekannten gut zubereiteten Speisen und gutes Lagerbier Heute Abend Mainzer Sauerkraut mit Leberklöse in der Restauration Herzogstraße Nro. 7 bei Casp. Hackhausen. Theater-Anzeige. Sonntag den 3. November: (Auf allgemeines Verlangen Gastdarstellung des Herrn Formes vom Hoftheater in Wien). „Robert der Teufel.“ Große Oper in 5 Akten v. Meyerbeer [unleserliches Material] Bertram, Hr. Formes, als Gast. Der Gerant Korff. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div xml:id="ar158_030" type="jArticle"> <p><pb facs="#f0004" n="0840"/> in der Nähe von Marseille. Sie wurde im Frühjahr organisirt um nach Venedig abzusegeln. Seit dieser Zeit blieb sie auf dem Kriegsfuße in ihren Kantonnements. Sie ist schlagfertig und kann nun ihre Lanzen, statt gegen die Oestereicher unter Radetzki und Welden — gegen die Demokraten in Rom brechen. Vortrefflich! In den Kirchen Sr. Heiligkeit werden dann die Mönche singen: Gott segne Cavaignac!</p> <p>— Die „Patria“ vom 22. Nov. (aus Florenz) bringt uns das Programm des neuen römischen Ministeriums. Dasselbe athmet keineswegs jene bluttriefende Anarchie, wie Hr. Dr. Bixio gestern unserer erschrockenen Nationalversammlung glauben machen wollte.</p> <p>— Cavaignac erklärt gestern in einer Rede, mit der er eine Deputation von 2,000 Mann Bürgerwehr (meistens Krämer) empfing, daß er der Republik auch dann noch dienen würde, wenn ihn die Volksstimme auch nicht zum Präsidenten wähle etc.</p> <p>— Heute Abend findet eine große Polenfeier statt, zum Andenken an die Revolution von 1830.</p> <p>— Heute Morgen 5 Uhr trug sich in Paris eine ganz originelle Intervention zu. In der Rue de Seine sammelten sich mehrere hundert Arbeiter vor der Wohnung Proudons, um denselben zu hindern, sich nicht mit Felix Pyat zu schießen! Ein Duell auf Pistolen war zwischen den beiden Sozialisten-Chefs festgesetzt.</p> <p><hi rendition="#g">Nationalversammlung</hi>. Sitzung vom 29. November. Anfang 1 1/2 Uhr. Corbon, Vizepräsident.</p> <p>An der Tagesordnung sind Joly's Interpellationen über Spanien.</p> <p>Joly: Bürger! Ich nehme das Wort um im Namen spanischer Flüchtlinge gewisse Aufklärungen vom Ministerium zu verlangen. Hierfür ist nothwendig, daß ich Sie mit folgendem Sachverhältniß bekannt mache. Kurze Zeit nach der Februar-Revolution beauftragte die spanische Regierung (Kabinet Christine et Narvaez) einen Agenten, der sich über Paris nach Berlin begeben sollte, um Preußen zu einer Allianz mit Spanien gegen die franz. Republik zu vermögen. (Ah! ah!) Die Ereignisse in Deutschland, die Erhebung Berlin's im März vereitelten jedoch diese Interventionsgelüste. Unterwegs erreichten den Agenten Befehle vom Ministerium Narvaez, welche ihm vorschrieben, in Paris zu bleiben, dort die Festungswerke zu prüfen und sich mit der dortigen preußischen Gesandschaft in Verbindung zu setzen. Diese Zuvorkommenheit Spaniens war es, welche den Hof von Berlin vermochten, die so lange verweigerte Anerkennung der Königin Isabelle auszusprechen.</p> <p>Diese Pläne des spanischen Hofes beweisen jedoch zur Genüge, daß er die franz. Republik haßt und vielleicht noch anderen gescheiterten Hoffnungen (dem Vater Montpensiers?) zur Mittelsperson dient. Trotzdem benahm man sich überall freundlich gegen diesen Hof; Herr v. Lesseps, den Hr. Guizot dorthin geschickt hatte, wurde auch von der Republik bestätigt. Kein Wunder, daß er durch frühere Instruktionen gebunden, die Partei des Fortschrittes, die Radikalen oder Progressisten zu bekämpfen fortfuhr. Von diesem Augenblick konnte sich zwischen Frankreich und Spanien höchstens ein <hi rendition="#g">herzliches Einverständniß</hi> etabliren. Das jetzige Kabinet ernannte eine Art von Kommissarius (Labrière) welcher den Auftrag erhielt, die ganze spanische Gränze zu überwachen. Das hätte nichts zu sagen, aber sein Mandat wurde ausgedehnt, man wich von dem ursprünglichen Zweck und wurde zum Verräther an den spanischen Patrioten. (Murren zur Rechten Ja! Ja! vom Berge.) Jawohl, man hat die Patrioten ausgeliefert! Labrière, der sich nach Jungnière begab, hat diese Infamie begangen. (Reklamation.) Lesen Sie das madrider ministerielle Blatt Heraldo ‥‥ Drei Offiziere wurden auf diese Weise von der franz. Polizei an die spanische Polizei überliefert, vors Kriegsgericht gestellt und erschossen. Die Papiere, die man bei diesen Patrioten gefunden, wurden nach Paris geschickt, von wo sie der spanischen Gesandschaft ausgeliefert wurden. (Reklamation auf der Ministerbank) Zum Beweise, daß der Inhalt dieser Papiere der spanischen Polizei bekannt geworden, berufe ich mich auf die Protokolle der Kriegsgerichte, welche unter Bezugnahme auf diese Papiere diese 3 Offiziere erschießen ließen. (Sensation.)</p> <p>Bastide, Minister des Aeußern, erklärt, daß diese Papiere von ihm nicht an die spanische Gesandtschaft oder Polizei ausgeliefert worden seien. Sie befänden sich noch in einem Schub, zu dem Niemand als Er den Schlüssel habe (??), daß man einen Kommissarius dahin geschickt habe, sei ganz in der Ordnung, man könne doch unmöglich dulden, daß die Pyrenäengränze ein Schauplatz revolutionärer Flüchtigen werde. (Murren vom Berge, Beifall zur Rechten). Was die Beibehaltung des Herrn Lesseps als Vertreter der Republik betreffe, so finde sich keine nachtheilige Note über ihn in den Conduitenlisten. (Stimme zur Linken: Ich verlange das Wort!) Lesseps ist kein Feind der Republik (Ah!). Der Vorwurf endlich, daß wir die alte royalistische Politik in Spanien befolgten, ist ungegründet. Seit Louis XIV. glaubte man immer in Spanien eine Intrigue unterhalten zu müssen, unsere Politik besteht dagegen darin, keinerlei Intriguen zu nähren.</p> <p>Dufaure, den schwachen Eindruck bemerkend, eilt seinem Kollegen zu Hülfe und lies't die Verhaltungsbefehle des Kabinets an Lesseps und die beiden Oberspione längs der Pyrenäen vor, auf die wir morgen zurückkommen werden.</p> <p>Joly ergreift von neuem das Wort.</p> <p>Auch Senard macht einige Bemerkungen.</p> <p>Die Versammlung geht indeß zur Tagesordnung (dem Marine-Büdget) über.</p> <p>Lacrosse, der sich literarisch viel mit dem Seewesen beschäftigte, benutzt die allgemeine Diskussion des Marine-Büdgets. um seine Klagen über den angeblichen Verfall der französischen Seemacht zu verlautbaren. Jetzt, gerade jetzt, meint er, sei Europa in einer Lage, wo jede Schwächung der Seekräfte ein Verbrechen wäre.</p> <p>So habe der neue Seeminister die Seeartillerie von 30 Kompagnien auf 23 vermindert, um eine Ersparniß von 300,000 Fr. zu erzielen. Für eine solche Bagatelle habe es sich wahrhaftig nicht der Mühe gelohnt, die Organisation der Seeartillerie zu ändern.</p> <p>Verninhac, Marine-Minister, protestirt gegen den Verdacht, die Seekräfte zu schwächen. Im Gegentheile werde stets an Verstärkung derselben gearbeitet</p> <p>Die Versammlung schreitet zur Prüfung der einzelnen Kapitel.</p> <p>Die Admiräle Cecille, Verninac, die Abgeordnete Beaumont (Somme), Bineau, Rodat etc. nehmen an der Debatte Theil, ohne viel Interessantes zu sagen</p> <p>Die Diskussion wird vertagt.</p> <p>Die Versammlung trennt sich um 6 Uhr.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Großbritannien.</head> <div xml:id="ar158_031" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> London.</head> <p>Fakten für Freihandelsmänner! Der Liverpool Courrier schreibt: Ein namhafter Londoner Schiffsmäkler gibt in einem Rundschreiben an seine Geschäftsfreunde im Innern die folgenden Bemerkungen über die Trüglichkeit der sogenannten Reciprocität im Freihandelssystem. Unter der Rubrik „Contracte“ hat die französische Regierung, mit Hintansetzung der zwischen England und der französischen Republik bestehenden Reciprocitätverträge, in ihren Kontrakt über die für die französische Marine zu beschaffenden Kohlen eine Klausel eingeflickt, des Inhalts, daß diese Kohlen fortan nur in französischen Schiffen eingeführt werden dürfen.</p> <p>Es ist dies ein Schlag für unsere Freetraders und Navigationsgesetz-Abolitionisten, der ihnen überzeugend beweisen muß, wie wenig ihre Anticipationen einer allgemeinen Gegenseitigkeit stichhaltig sind. Auch unsere amerikanischen Nachbarn haben in sämmtliche Kontrakte mit uns über Schienen-Eisen eine ähnliche Klausel eingeschoben. Dieses Eisen soll von nun an einzig in amerikanischen Fahrzeugen nach Amerika gebracht werden. Man sieht hieraus, daß unsre beiden mächtigen Nachbarn zwar Willens sind, unser Eisen und unsere Kohlen von uns zu nehmen, daß sie aber gleichzeitig entschlossen sind, unsre Schiffahrt möglichst zu ruiniren. Diese Fakten, vor welchen Lord George Bentinck so oft und so lange gewarnt hat, tragen sich jetzt alle Tage zu, und sprechen für sich selbst.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Neueste Nachrichten.</head> <div xml:id="ar158_032" type="jArticle"> <head><bibl><author>!!!</author></bibl> Frankfurt, 30. Nov.</head> <p>Sitzung der Nationalversammlung. Fortsetzung der Debatte über Oesterreich. Die Anträge der Majorität, wie der Minorität, nebst allen Amendements werden bei der Abstimmung verworfen und dem betreffenden Ausschuß zu neuer Antragstellung zurückgegeben. Folgt dann Debatte über das bekannte österreichische Wahl-Cirkular. Die Mißbilligung wird ausgesprochen. Morgen Feiertag!</p> </div> </div> <div type="jReadersLetters" n="1"> <div xml:id="ar158_033" type="jArticle"> <head>Für den demokratischen Central-Ausschuß in Berlin sind bei der Expedition dieser Zeitung ferner eingegangen:</head> <p>Vom demokratischen Verein zu Attendorn 8 Thlr. Von Reheim 3 Thlr. Ungen 1 Thlr. Als verspätet aufgenommen von M. 5 Thlr.</p> <p>Zusammen 618 Thlr. 28 Sgr. 2 Pfg. u. 48 Kr.</p> <p>Köln, den 1. Dezbr. 1848.</p> </div> </div> <div n="1"> <p><hi rendition="#g">Druckfehler</hi>.</p> <p>In dem gestrigen Berichte über die eingegangenen Gelder an den demokratischen Verein muß es heißen: Vom brüsseler Arbeiterverein statt 1 Thlr. 5 Thlr.</p> </div> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Civilstand der Stadt Köln.</hi> </p> <p>Den 26. November 1848.</p> <p><hi rendition="#g">Geburten</hi>.</p> <p>(25.) Johanna Maria, T. v. Jos. Zündorff, Faßb., Buttermarkt.</p> <p>Franz Gottfr., S. v. Math. Schmitz, Schuhm. gr. Telegraphenstr. — Jakob, S. v. Joh. Wilh. Beu, Tagl., Josephspl. — Math, S. v. Andr. Lehmacher, Viehtreiber, Thurnm. — Sib., T. v. Adolph Miebach, Steinh., Friesenw. — Christ., S. v. Karl Graf, Tagl., Entenpf. — Herm. Jos., S v. Anton Heinen, Schuhm., Streitzeugg. — Anna Maria Hubert. Ther., T. v. Theod. Otten, Tischlerm, Weideng. — Kathar., T. v. Rein. Renard, Bedienter, Salomonsg.</p> <p><hi rendition="#g">Sterbefälle</hi>.</p> <p>Pet. Jos. Heinr. Hirschberg, 2. J 11 M. alt, Eigelstein. — Heinr. Bayer, 7 T. alt, Thieboldsgasse. — Kasp. Püz, Hauskn., 54 J. alt, verheir., Ankerstr. — Ottilia Feller, 9 M. alt, Telegraphenstr. — Anna Margar. Pfeiffer, 8 M. alt, Thurnm. — Friedr. Lehmann, 9 J. alt, Schilderg. — Elisab. Münch, geb. Hermanns, 35 J. alt, Catharinengr.</p> <p>Den 27. November 1848.</p> <p><hi rendition="#g">Geburten</hi>.</p> <p>Pet. Jos., S. v. Joh. Wilh. Weiler, Schriftsetzer, Glockenring. — Gertr., T. v. Wilh. Marretsch, Schuhm., Carthäuserw. — Joh., S. v. Herm. Wallraff, Gärtner,. Zugasse. — Heinr., S. v. Hrinr. Döring, Tagl., Altengr. — Balthas, S. v. Theod. Orten, Seilerges., Carthäuserw. Bern, S. v. Joh. Frings, Tagl., Hämerg. — Math., S. v. Jakob Bausch, Anstr., Altengr. — Christ. Wilh, Hubertine, T v. Joh. Odenthal, Bleiröhrenfabrikant, Burgm., — Agnes, T. v. Heinr. Weißenberg, Rothgerbergesell, kl. Griechenm. — Theod., S. v. Adolph Franosch, Karrenbinder, gr. Spitzeng. — Maria Elisabeth, T. v. J. Kirschbaum, Tischlerges., Peterstr.</p> <p><hi rendition="#g">Sterbefälle</hi>.</p> <p>Karl Ludw. Wieg. Smidt, städtischer Calkulator, 26 J. alt, unverh., Plankg. — Anna Maria Katharina Brüggen, 8 M. alt, Streizeugg. — Anna Karol. Klein, geb. Beyer, 51 J. alt, Stephanstr — Wilhelm. Agnes Hubert. Schlösser, 1 J. 10 M. alt, Follerstr.</p> <p><hi rendition="#g">Heirathen</hi>.</p> <p>Heinrich Jos. Anton Claessen, Doktor der Medicin, Wittwer, von Eikelenz, und Ida Th<gap reason="illegible"/>egarten, von Solingen.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Bekanntmachung.</p> <p>Mittelst Allerhöchster Verordnung vom 24. Mai d. J. (G.-S. Nr. 29 pr. 1848) ist vorgeschrieben worden, daß die preuß. Post-Anstalten bei Aufgabe von Briefen oder Brief-Adressen auf Verlangen baare Zahlung in Beträgen bis zu fünfundzwanzig Thalern aufwärts einschließlich zur Wiederauszahlung an einen bestimmten Empfänger im Bereiche des preuß. Post-Verwaltungs-Bezirkes anzunehmen verpflichtet sein sollen. Durch diese Allerhöchste Bestimmung wird dem Geldverkehr in kleinen Beträgen eine wesentliche Erleichterung gewährt, indem danach die Uebermittelung mäßiger Summen mit weniger Mühe, größerer Sicherheit und größtentheils für geringere Kosten wird erfolgen können, als bei der baaren Versendung. — Diese neue Einrichtung soll, nachdem die desfalls erforderlichen Vorbereitungen beendigt worden sind, mit dem 1. Dez d. J. zur Ausführung kommen. Dabei ist folgendes Verfahren zu beobachten: Jede preuß Post-Anstalt ist verpflichtet, Einzahlungen von den kleinsten Beträgen bis zu fünfundzwanzig Thalern einschließlich, in kassenmäßigem Gelde auf Briefe oder Brief-Adressen zur Wiederauszahlung an einen bestimmten Adressaten nach Orten innerhalb des preuß. Post-Verwaltungs-Bezirks anzunehmen. Für die richtige Auszahlung solcher Beträge haftet die Post-Verwaltung in derselben Weise, wie bei der Versendung von Geldern. Die für dergleichen Zahlungsleistungen zu entrichtende Gebühr beträgt einen halben Silbergroschen für jeden Thaler und für jeden Theil eines Thalers. Auf dem Briefe oder der Brief-Adresse muß der Vermerk: „Hierauf eingezahlt ‥‥ Thlr. ‥‥ Sgr. ‥‥ Pf.“ enthalten sein. Die Thalersumme muß in Buchstaben, der Betrag an Groschen und Pfennigen in Zahlen ausgedrückt sein. Seinen Namen braucht der Absender diesem Vermerke nicht beizufügen. Ueber die geleistete Einzahlung wird dem Absender ein Schein ertheilt. Auf Briefe, welche deklarirtes Geld oder Geldeswerth enthalten, ferner auf rekommandirte Briefe und auf Packet-Adressen, es mögen zu denselben ordinäre oder geldwerthe Packete gehören, werden vorläufig baare Einzahlungen nicht angenommen. Vorerst können Briefe oder Brief-Adressen, worauf baare Einzahlungen Statt gefunden haben, nur mit den Fahrposten und den denselben gleichzuachtenden Postengattungen versandt werden. Am Bestimmungsorte wird dem Adressaten ein Formular zum Auslieferungsschein und zugleich der Brief oder die Brief-Adresse behändigt. Gegen den vollzogenen und untersiegelten Schein wird dem Adressaten der Betrag der Statt gefundenen Einzahlung ausgezahlt. Erfolgt die Bestellung des Scheines und Briefes durch den Briefträger, so wird dabei in gleicher Weise verfahren, wie bei der Bestellung des Auslieferungsscheines zu einem Geldbriefe. Die Mitsendung des baaren Geldes durch den Briefträger findet, wenn der Adressat am Orte der Post-Anstalt wohnt, nicht Statt. Wohnt der Adressat im Umkreise der Post-Anstalt, so können mäßige Beträge dem Land-Briefträger zur Auszahlung an die Adressaten mitgegeben werden. Wenn ein Brief, auf welchem eine Einzahlung Statt gefunden hat, nach dem Abgangsorte zurückkommt, so wird derselbe dem Absender gegen Quittung und Aushändigung des Einlieferungsscheines zurückgegeben. Ist der Absender äußerlich nicht zu erkennen, so geht der Brief an die Retour-Oeffnungs-Kommission. Kann auch auf diesem Wege der Absender nicht ermittelt werden, so wird derselbe, wie bei zurückgesandten Geldbriefen zur Empfangnahme öffentlich aufgefordert. Meldet sich der unbekannte Absender nicht, so wird der Brief dem General-Postamte eingereicht und der eingezahlte Betrag zur Post-Armen-Kasse abgeliefert. Die Porto-Taxe für dergleichen Uebermittelungen setzt sich zusammen: 1) aus dem Porto für den Brief oder die Brief-Adresse nach den gewöhnlichen Sätzen und 2) aus der Einzahlungs-Gebühr. Die Einzahlungs-Gebühr beträgt als Minimum, nämlich für eine Einzahlung unter und bis zu einem Thaler incl. 1/2 Sgr. und so fort für jeden Thaler oder Theil eines Thalers 1/2 Sgr. Es steht dem Absender frei, die Sendungen frankirt oder unfrankirt aufzugeben; doch kann die Bezahlung des Porto und der Einzahlungs-Gebühr nicht von einander getrennt werden. Bei nachzusendenden Briefen mit Einzahlungen wird das Porto für den Brief nach den für solche Fälle bestehenden allgemeinen Vorschriften erhoben. Die Einzahlungs-Gebühr bleibt sich für alle Entfernungen gleich. Bei zurückzusendenden Briefen mit Einzahlungen wird das Porto und die Gebühr nur für den Hinweg, nicht aber für den Rückweg erhoben. Wenn Behörden, Corporationen oder Personen eine portofreie Rubrik gebrauchen, so kann dieselbe nur auf den Brief Anwendung finden. Die Gebühr für die Einzahlung muß auch in solchen Fällen von dem Absender oder Empfänger entrichtet werden. Das Bestellgeld ist dem für gewöhnliche Briefe gleich. Für Beträge, welche durch die Landbriefträger überbracht werden, ist das Bestellgeld für den Brief und das Geld 2 Sgr. Sobald die Erfahrung das Bedürfniß der einzelnen Post-Anstalten an Zahlungsmitteln für solche Geldzahlungen festgestellt hat, wird das General-Postamt Anordnungen treffen, damit überall die erforderlichen Summen zur prompten Berichtigung der Zahlungen bereit gehalten werden. Auch für den Fall eines, bis dahin etwa hervortretenden ungewöhnlichen Bedürfnisses an Zahlungsmitteln sind die Post-Anstalten mit der nöthigen Instruktion versehen worden. Es kann indeß in der ersten Zeit des Bestehens der neuen Einrichtung dennoch der Fall eintreten, daß einzelne Auszahlungen um kurze Zeit verzögert werden. Wenn gleich solche Fälle thunlichst vermieden werden sollen, so wird doch dieserhalb ein Entschadigungs-Anspruch gegen die Post-Verwaltung nicht erhoben werden können.</p> <p>Berlin, 23. November 1848.</p> <p><hi rendition="#g">General-Postamt</hi>.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Verkaufs-Anzeige.</p> <p>Am Samstag den 2. Dezember 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln, mehrere Mobilar-Effekten, als: 1 Tisch, 3 Bänke, 1 Ofen mit Rohr, 1 Küchenschrank, 2 Kesseln etc. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.</p> <p>Der Gerichtsvollzieher, <hi rendition="#g">Hey</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p>Möblirte Zimmer auf der ersten Etage zu vermiethen. Altenmarkt 46, Zollstraßen-Ecke.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Casino-Ball-Gesellschaft.</hi> </p> <p>Der 2. Casino-Ball findet heute Samstag den 2. Dezember Statt, und beginnt um 7 Uhr.</p> <p>Köln, den 2. Dezember 1848.</p> <p> <hi rendition="#b">Die Casino-Ball-Direktion.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Annonce.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Vivat hoch!</hi> </p> <p>Dreimal Hoch! unserm zweiten Bürgermeister <hi rendition="#g">Schenk</hi> wegen der guten Abfertigung von Hölterhof und Heuser.</p> <p>Mehrere Bürger.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Inserat.</hi> </p> <p>Gestern befand sich der preußische Hauptmann Hr. v. S. im Spezereiladen des Hrn. C. zu Thal-Ehrenbreitstein und äußerte, indem er sich zum Abmarsch nach Kochem vorbereitete, in folgender höchst lieblicher und preußisch-patriotischer Weise:</p> <p>„Alle Kanaillen (die Kochemer Bürger etc. ?) soll schon noch der Teufel holen, sie sollen schon noch gespießt werden die <hi rendition="#g">Hunde,</hi> die nichtswürdigen Spitzbuben.“ In diesem Tone gings noch eine ganze Weile fort. Sollte denn der Hr. Hauptmann nicht wenigstens das Sprichwort kennen: „Wer zuletzt spießt, spießt am besten?“</p> </div> <div type="jAn"> <p>Rheinische Eisenbahn.</p> <p>Die Inhaber von Erlaubnißkarten zum Begehen der Eisenbahn machen wir darauf aufmerksam, daß diese Karten ihre Gültigkeit verlieren, nachdem die verschiedenen Doppelbahnstrecken dem Betriebe übergeben sind und Begehen dieser Strecken durch fremde Personen mit Gefahr für letztere verbunden ist</p> <p>Es wird daher von jetzt an den Inhabern solcher Karten nur der Zutritt zu den Bahnhöfen und Stationen gestattet werden, wonach das Bahn-Personal von uns angewiesen worden ist.</p> <p>Köln, 21. November 1848.</p> <p><hi rendition="#g">Die Direktion</hi>.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Mosel-Dampfschifffahrt.</hi> </p> <p>Täglicher Dienst.</p> <p>Vom 1. November c. an fahren unsere Schiffe nur viermal wöchentlich und zwar: von Trier Montags, Mittwochs, Freitags und Samstags, Morgens um 5 Uhr von Koblenz Dienstags, Donnerstags, Samstags und Sonntags Morgens um 6 Uhr.</p> <p>Trier, den 23. Oktober 1848.</p> <p> <hi rendition="#b">Die Direktion.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p>Samstag, Sonntag und Montag<hi rendition="#g"> Rehbraten, Hasenbraten, Schellfische mit Kartoffeln, Bückinge mit Eier</hi> etc. bei einem <hi rendition="#g">guten Schoppen</hi> in der <hi rendition="#g">oberländischen Küche, Langgasse 1</hi>.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Zu verkaufen eine eiserne Achse, zwei kupferne 8 Pfund schwere Büchsen, Friesenstraße Nr. 85.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Herrenkleider werden gewaschen und reparirt, Herzogstraße Nr. 11.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Regelmäßige Dampf-Schifffahrt zwischen Antwerpen und Hull und vice versa, durch das englische Dampfboot: „<hi rendition="#b">Rob Roy.“</hi> </p> <p>Abfahrt von Hull, Mittwoch Nachmittag.<lb/> Abfahrt von Antwerpen, Sonnabend Nachmittag.</p> <p>Nähere Auskunft ertheilen <hi rendition="#g">John Foster</hi>, belgischer Konsul in <hi rendition="#b">Hull.</hi> </p> <p><hi rendition="#g">Charles Grisar</hi> et W. J. <hi rendition="#g">Marsily</hi>in Antwerpen.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Navigation transatlantique subsidiée par le Gouvernement.</p> <p><hi rendition="#b">En charge en ce port</hi> pour <hi rendition="#b">VERA-CRUZ.</hi> </p> <p>Le beau Brick Belge „JENA“ de pre Classe, Capitaine J. A. Rieverts, èrendra marchandises à fr<gap reason="illegible"/>t et passagers pour partir le 15. Deceembre jour fixe.</p> <p>S'adresser pour plus amples informations et le fret des marchandises a Mr. J. SIMONIS à Cologne o u à C. Brequigny et B. Kennedy, Courtiers de Navires à Anvers.</p> <p>Anvers, ce 16. Octobre 1848.</p> </div> <div type="jAn"> <p>In unterzeichneter Expedition ist zu haben:</p> <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Blum</hi></hi> Gedicht <hi rendition="#b">von Ferd. Freiligrath.</hi> </p> <p>Preis 1/2 Sgr.</p> <p> <hi rendition="#b">Der Ertrag ist zum Besten des demokratischen Central-Ausschusses in Berlin.</hi> </p> <p>Die Expedition der „N. Rh. Ztg.“</p> </div> <div type="jAn"> <p>Außer meinen bekannten gut zubereiteten Speisen und gutes Lagerbier Heute Abend Mainzer Sauerkraut mit Leberklöse in der Restauration Herzogstraße Nro. 7 bei Casp. Hackhausen.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Theater-Anzeige.</hi> </p> <p>Sonntag den 3. November: (Auf allgemeines Verlangen Gastdarstellung des Herrn Formes vom Hoftheater in Wien).</p> <p> <hi rendition="#b">„Robert der Teufel.“</hi> </p> <p>Große Oper in 5 Akten v. Meyerbeer</p> <p><gap reason="illegible"/> Bertram, Hr. Formes, als Gast.</p> </div> </div> <div type="imprint"> <p>Der Gerant <hi rendition="#g">Korff</hi>.<lb/> Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0840/0004]
in der Nähe von Marseille. Sie wurde im Frühjahr organisirt um nach Venedig abzusegeln. Seit dieser Zeit blieb sie auf dem Kriegsfuße in ihren Kantonnements. Sie ist schlagfertig und kann nun ihre Lanzen, statt gegen die Oestereicher unter Radetzki und Welden — gegen die Demokraten in Rom brechen. Vortrefflich! In den Kirchen Sr. Heiligkeit werden dann die Mönche singen: Gott segne Cavaignac!
— Die „Patria“ vom 22. Nov. (aus Florenz) bringt uns das Programm des neuen römischen Ministeriums. Dasselbe athmet keineswegs jene bluttriefende Anarchie, wie Hr. Dr. Bixio gestern unserer erschrockenen Nationalversammlung glauben machen wollte.
— Cavaignac erklärt gestern in einer Rede, mit der er eine Deputation von 2,000 Mann Bürgerwehr (meistens Krämer) empfing, daß er der Republik auch dann noch dienen würde, wenn ihn die Volksstimme auch nicht zum Präsidenten wähle etc.
— Heute Abend findet eine große Polenfeier statt, zum Andenken an die Revolution von 1830.
— Heute Morgen 5 Uhr trug sich in Paris eine ganz originelle Intervention zu. In der Rue de Seine sammelten sich mehrere hundert Arbeiter vor der Wohnung Proudons, um denselben zu hindern, sich nicht mit Felix Pyat zu schießen! Ein Duell auf Pistolen war zwischen den beiden Sozialisten-Chefs festgesetzt.
Nationalversammlung. Sitzung vom 29. November. Anfang 1 1/2 Uhr. Corbon, Vizepräsident.
An der Tagesordnung sind Joly's Interpellationen über Spanien.
Joly: Bürger! Ich nehme das Wort um im Namen spanischer Flüchtlinge gewisse Aufklärungen vom Ministerium zu verlangen. Hierfür ist nothwendig, daß ich Sie mit folgendem Sachverhältniß bekannt mache. Kurze Zeit nach der Februar-Revolution beauftragte die spanische Regierung (Kabinet Christine et Narvaez) einen Agenten, der sich über Paris nach Berlin begeben sollte, um Preußen zu einer Allianz mit Spanien gegen die franz. Republik zu vermögen. (Ah! ah!) Die Ereignisse in Deutschland, die Erhebung Berlin's im März vereitelten jedoch diese Interventionsgelüste. Unterwegs erreichten den Agenten Befehle vom Ministerium Narvaez, welche ihm vorschrieben, in Paris zu bleiben, dort die Festungswerke zu prüfen und sich mit der dortigen preußischen Gesandschaft in Verbindung zu setzen. Diese Zuvorkommenheit Spaniens war es, welche den Hof von Berlin vermochten, die so lange verweigerte Anerkennung der Königin Isabelle auszusprechen.
Diese Pläne des spanischen Hofes beweisen jedoch zur Genüge, daß er die franz. Republik haßt und vielleicht noch anderen gescheiterten Hoffnungen (dem Vater Montpensiers?) zur Mittelsperson dient. Trotzdem benahm man sich überall freundlich gegen diesen Hof; Herr v. Lesseps, den Hr. Guizot dorthin geschickt hatte, wurde auch von der Republik bestätigt. Kein Wunder, daß er durch frühere Instruktionen gebunden, die Partei des Fortschrittes, die Radikalen oder Progressisten zu bekämpfen fortfuhr. Von diesem Augenblick konnte sich zwischen Frankreich und Spanien höchstens ein herzliches Einverständniß etabliren. Das jetzige Kabinet ernannte eine Art von Kommissarius (Labrière) welcher den Auftrag erhielt, die ganze spanische Gränze zu überwachen. Das hätte nichts zu sagen, aber sein Mandat wurde ausgedehnt, man wich von dem ursprünglichen Zweck und wurde zum Verräther an den spanischen Patrioten. (Murren zur Rechten Ja! Ja! vom Berge.) Jawohl, man hat die Patrioten ausgeliefert! Labrière, der sich nach Jungnière begab, hat diese Infamie begangen. (Reklamation.) Lesen Sie das madrider ministerielle Blatt Heraldo ‥‥ Drei Offiziere wurden auf diese Weise von der franz. Polizei an die spanische Polizei überliefert, vors Kriegsgericht gestellt und erschossen. Die Papiere, die man bei diesen Patrioten gefunden, wurden nach Paris geschickt, von wo sie der spanischen Gesandschaft ausgeliefert wurden. (Reklamation auf der Ministerbank) Zum Beweise, daß der Inhalt dieser Papiere der spanischen Polizei bekannt geworden, berufe ich mich auf die Protokolle der Kriegsgerichte, welche unter Bezugnahme auf diese Papiere diese 3 Offiziere erschießen ließen. (Sensation.)
Bastide, Minister des Aeußern, erklärt, daß diese Papiere von ihm nicht an die spanische Gesandtschaft oder Polizei ausgeliefert worden seien. Sie befänden sich noch in einem Schub, zu dem Niemand als Er den Schlüssel habe (??), daß man einen Kommissarius dahin geschickt habe, sei ganz in der Ordnung, man könne doch unmöglich dulden, daß die Pyrenäengränze ein Schauplatz revolutionärer Flüchtigen werde. (Murren vom Berge, Beifall zur Rechten). Was die Beibehaltung des Herrn Lesseps als Vertreter der Republik betreffe, so finde sich keine nachtheilige Note über ihn in den Conduitenlisten. (Stimme zur Linken: Ich verlange das Wort!) Lesseps ist kein Feind der Republik (Ah!). Der Vorwurf endlich, daß wir die alte royalistische Politik in Spanien befolgten, ist ungegründet. Seit Louis XIV. glaubte man immer in Spanien eine Intrigue unterhalten zu müssen, unsere Politik besteht dagegen darin, keinerlei Intriguen zu nähren.
Dufaure, den schwachen Eindruck bemerkend, eilt seinem Kollegen zu Hülfe und lies't die Verhaltungsbefehle des Kabinets an Lesseps und die beiden Oberspione längs der Pyrenäen vor, auf die wir morgen zurückkommen werden.
Joly ergreift von neuem das Wort.
Auch Senard macht einige Bemerkungen.
Die Versammlung geht indeß zur Tagesordnung (dem Marine-Büdget) über.
Lacrosse, der sich literarisch viel mit dem Seewesen beschäftigte, benutzt die allgemeine Diskussion des Marine-Büdgets. um seine Klagen über den angeblichen Verfall der französischen Seemacht zu verlautbaren. Jetzt, gerade jetzt, meint er, sei Europa in einer Lage, wo jede Schwächung der Seekräfte ein Verbrechen wäre.
So habe der neue Seeminister die Seeartillerie von 30 Kompagnien auf 23 vermindert, um eine Ersparniß von 300,000 Fr. zu erzielen. Für eine solche Bagatelle habe es sich wahrhaftig nicht der Mühe gelohnt, die Organisation der Seeartillerie zu ändern.
Verninhac, Marine-Minister, protestirt gegen den Verdacht, die Seekräfte zu schwächen. Im Gegentheile werde stets an Verstärkung derselben gearbeitet
Die Versammlung schreitet zur Prüfung der einzelnen Kapitel.
Die Admiräle Cecille, Verninac, die Abgeordnete Beaumont (Somme), Bineau, Rodat etc. nehmen an der Debatte Theil, ohne viel Interessantes zu sagen
Die Diskussion wird vertagt.
Die Versammlung trennt sich um 6 Uhr.
Großbritannien. * London. Fakten für Freihandelsmänner! Der Liverpool Courrier schreibt: Ein namhafter Londoner Schiffsmäkler gibt in einem Rundschreiben an seine Geschäftsfreunde im Innern die folgenden Bemerkungen über die Trüglichkeit der sogenannten Reciprocität im Freihandelssystem. Unter der Rubrik „Contracte“ hat die französische Regierung, mit Hintansetzung der zwischen England und der französischen Republik bestehenden Reciprocitätverträge, in ihren Kontrakt über die für die französische Marine zu beschaffenden Kohlen eine Klausel eingeflickt, des Inhalts, daß diese Kohlen fortan nur in französischen Schiffen eingeführt werden dürfen.
Es ist dies ein Schlag für unsere Freetraders und Navigationsgesetz-Abolitionisten, der ihnen überzeugend beweisen muß, wie wenig ihre Anticipationen einer allgemeinen Gegenseitigkeit stichhaltig sind. Auch unsere amerikanischen Nachbarn haben in sämmtliche Kontrakte mit uns über Schienen-Eisen eine ähnliche Klausel eingeschoben. Dieses Eisen soll von nun an einzig in amerikanischen Fahrzeugen nach Amerika gebracht werden. Man sieht hieraus, daß unsre beiden mächtigen Nachbarn zwar Willens sind, unser Eisen und unsere Kohlen von uns zu nehmen, daß sie aber gleichzeitig entschlossen sind, unsre Schiffahrt möglichst zu ruiniren. Diese Fakten, vor welchen Lord George Bentinck so oft und so lange gewarnt hat, tragen sich jetzt alle Tage zu, und sprechen für sich selbst.
Neueste Nachrichten. !!! Frankfurt, 30. Nov. Sitzung der Nationalversammlung. Fortsetzung der Debatte über Oesterreich. Die Anträge der Majorität, wie der Minorität, nebst allen Amendements werden bei der Abstimmung verworfen und dem betreffenden Ausschuß zu neuer Antragstellung zurückgegeben. Folgt dann Debatte über das bekannte österreichische Wahl-Cirkular. Die Mißbilligung wird ausgesprochen. Morgen Feiertag!
Für den demokratischen Central-Ausschuß in Berlin sind bei der Expedition dieser Zeitung ferner eingegangen: Vom demokratischen Verein zu Attendorn 8 Thlr. Von Reheim 3 Thlr. Ungen 1 Thlr. Als verspätet aufgenommen von M. 5 Thlr.
Zusammen 618 Thlr. 28 Sgr. 2 Pfg. u. 48 Kr.
Köln, den 1. Dezbr. 1848.
Druckfehler.
In dem gestrigen Berichte über die eingegangenen Gelder an den demokratischen Verein muß es heißen: Vom brüsseler Arbeiterverein statt 1 Thlr. 5 Thlr.
Civilstand der Stadt Köln.
Den 26. November 1848.
Geburten.
(25.) Johanna Maria, T. v. Jos. Zündorff, Faßb., Buttermarkt.
Franz Gottfr., S. v. Math. Schmitz, Schuhm. gr. Telegraphenstr. — Jakob, S. v. Joh. Wilh. Beu, Tagl., Josephspl. — Math, S. v. Andr. Lehmacher, Viehtreiber, Thurnm. — Sib., T. v. Adolph Miebach, Steinh., Friesenw. — Christ., S. v. Karl Graf, Tagl., Entenpf. — Herm. Jos., S v. Anton Heinen, Schuhm., Streitzeugg. — Anna Maria Hubert. Ther., T. v. Theod. Otten, Tischlerm, Weideng. — Kathar., T. v. Rein. Renard, Bedienter, Salomonsg.
Sterbefälle.
Pet. Jos. Heinr. Hirschberg, 2. J 11 M. alt, Eigelstein. — Heinr. Bayer, 7 T. alt, Thieboldsgasse. — Kasp. Püz, Hauskn., 54 J. alt, verheir., Ankerstr. — Ottilia Feller, 9 M. alt, Telegraphenstr. — Anna Margar. Pfeiffer, 8 M. alt, Thurnm. — Friedr. Lehmann, 9 J. alt, Schilderg. — Elisab. Münch, geb. Hermanns, 35 J. alt, Catharinengr.
Den 27. November 1848.
Geburten.
Pet. Jos., S. v. Joh. Wilh. Weiler, Schriftsetzer, Glockenring. — Gertr., T. v. Wilh. Marretsch, Schuhm., Carthäuserw. — Joh., S. v. Herm. Wallraff, Gärtner,. Zugasse. — Heinr., S. v. Hrinr. Döring, Tagl., Altengr. — Balthas, S. v. Theod. Orten, Seilerges., Carthäuserw. Bern, S. v. Joh. Frings, Tagl., Hämerg. — Math., S. v. Jakob Bausch, Anstr., Altengr. — Christ. Wilh, Hubertine, T v. Joh. Odenthal, Bleiröhrenfabrikant, Burgm., — Agnes, T. v. Heinr. Weißenberg, Rothgerbergesell, kl. Griechenm. — Theod., S. v. Adolph Franosch, Karrenbinder, gr. Spitzeng. — Maria Elisabeth, T. v. J. Kirschbaum, Tischlerges., Peterstr.
Sterbefälle.
Karl Ludw. Wieg. Smidt, städtischer Calkulator, 26 J. alt, unverh., Plankg. — Anna Maria Katharina Brüggen, 8 M. alt, Streizeugg. — Anna Karol. Klein, geb. Beyer, 51 J. alt, Stephanstr — Wilhelm. Agnes Hubert. Schlösser, 1 J. 10 M. alt, Follerstr.
Heirathen.
Heinrich Jos. Anton Claessen, Doktor der Medicin, Wittwer, von Eikelenz, und Ida Th_ egarten, von Solingen.
Bekanntmachung.
Mittelst Allerhöchster Verordnung vom 24. Mai d. J. (G.-S. Nr. 29 pr. 1848) ist vorgeschrieben worden, daß die preuß. Post-Anstalten bei Aufgabe von Briefen oder Brief-Adressen auf Verlangen baare Zahlung in Beträgen bis zu fünfundzwanzig Thalern aufwärts einschließlich zur Wiederauszahlung an einen bestimmten Empfänger im Bereiche des preuß. Post-Verwaltungs-Bezirkes anzunehmen verpflichtet sein sollen. Durch diese Allerhöchste Bestimmung wird dem Geldverkehr in kleinen Beträgen eine wesentliche Erleichterung gewährt, indem danach die Uebermittelung mäßiger Summen mit weniger Mühe, größerer Sicherheit und größtentheils für geringere Kosten wird erfolgen können, als bei der baaren Versendung. — Diese neue Einrichtung soll, nachdem die desfalls erforderlichen Vorbereitungen beendigt worden sind, mit dem 1. Dez d. J. zur Ausführung kommen. Dabei ist folgendes Verfahren zu beobachten: Jede preuß Post-Anstalt ist verpflichtet, Einzahlungen von den kleinsten Beträgen bis zu fünfundzwanzig Thalern einschließlich, in kassenmäßigem Gelde auf Briefe oder Brief-Adressen zur Wiederauszahlung an einen bestimmten Adressaten nach Orten innerhalb des preuß. Post-Verwaltungs-Bezirks anzunehmen. Für die richtige Auszahlung solcher Beträge haftet die Post-Verwaltung in derselben Weise, wie bei der Versendung von Geldern. Die für dergleichen Zahlungsleistungen zu entrichtende Gebühr beträgt einen halben Silbergroschen für jeden Thaler und für jeden Theil eines Thalers. Auf dem Briefe oder der Brief-Adresse muß der Vermerk: „Hierauf eingezahlt ‥‥ Thlr. ‥‥ Sgr. ‥‥ Pf.“ enthalten sein. Die Thalersumme muß in Buchstaben, der Betrag an Groschen und Pfennigen in Zahlen ausgedrückt sein. Seinen Namen braucht der Absender diesem Vermerke nicht beizufügen. Ueber die geleistete Einzahlung wird dem Absender ein Schein ertheilt. Auf Briefe, welche deklarirtes Geld oder Geldeswerth enthalten, ferner auf rekommandirte Briefe und auf Packet-Adressen, es mögen zu denselben ordinäre oder geldwerthe Packete gehören, werden vorläufig baare Einzahlungen nicht angenommen. Vorerst können Briefe oder Brief-Adressen, worauf baare Einzahlungen Statt gefunden haben, nur mit den Fahrposten und den denselben gleichzuachtenden Postengattungen versandt werden. Am Bestimmungsorte wird dem Adressaten ein Formular zum Auslieferungsschein und zugleich der Brief oder die Brief-Adresse behändigt. Gegen den vollzogenen und untersiegelten Schein wird dem Adressaten der Betrag der Statt gefundenen Einzahlung ausgezahlt. Erfolgt die Bestellung des Scheines und Briefes durch den Briefträger, so wird dabei in gleicher Weise verfahren, wie bei der Bestellung des Auslieferungsscheines zu einem Geldbriefe. Die Mitsendung des baaren Geldes durch den Briefträger findet, wenn der Adressat am Orte der Post-Anstalt wohnt, nicht Statt. Wohnt der Adressat im Umkreise der Post-Anstalt, so können mäßige Beträge dem Land-Briefträger zur Auszahlung an die Adressaten mitgegeben werden. Wenn ein Brief, auf welchem eine Einzahlung Statt gefunden hat, nach dem Abgangsorte zurückkommt, so wird derselbe dem Absender gegen Quittung und Aushändigung des Einlieferungsscheines zurückgegeben. Ist der Absender äußerlich nicht zu erkennen, so geht der Brief an die Retour-Oeffnungs-Kommission. Kann auch auf diesem Wege der Absender nicht ermittelt werden, so wird derselbe, wie bei zurückgesandten Geldbriefen zur Empfangnahme öffentlich aufgefordert. Meldet sich der unbekannte Absender nicht, so wird der Brief dem General-Postamte eingereicht und der eingezahlte Betrag zur Post-Armen-Kasse abgeliefert. Die Porto-Taxe für dergleichen Uebermittelungen setzt sich zusammen: 1) aus dem Porto für den Brief oder die Brief-Adresse nach den gewöhnlichen Sätzen und 2) aus der Einzahlungs-Gebühr. Die Einzahlungs-Gebühr beträgt als Minimum, nämlich für eine Einzahlung unter und bis zu einem Thaler incl. 1/2 Sgr. und so fort für jeden Thaler oder Theil eines Thalers 1/2 Sgr. Es steht dem Absender frei, die Sendungen frankirt oder unfrankirt aufzugeben; doch kann die Bezahlung des Porto und der Einzahlungs-Gebühr nicht von einander getrennt werden. Bei nachzusendenden Briefen mit Einzahlungen wird das Porto für den Brief nach den für solche Fälle bestehenden allgemeinen Vorschriften erhoben. Die Einzahlungs-Gebühr bleibt sich für alle Entfernungen gleich. Bei zurückzusendenden Briefen mit Einzahlungen wird das Porto und die Gebühr nur für den Hinweg, nicht aber für den Rückweg erhoben. Wenn Behörden, Corporationen oder Personen eine portofreie Rubrik gebrauchen, so kann dieselbe nur auf den Brief Anwendung finden. Die Gebühr für die Einzahlung muß auch in solchen Fällen von dem Absender oder Empfänger entrichtet werden. Das Bestellgeld ist dem für gewöhnliche Briefe gleich. Für Beträge, welche durch die Landbriefträger überbracht werden, ist das Bestellgeld für den Brief und das Geld 2 Sgr. Sobald die Erfahrung das Bedürfniß der einzelnen Post-Anstalten an Zahlungsmitteln für solche Geldzahlungen festgestellt hat, wird das General-Postamt Anordnungen treffen, damit überall die erforderlichen Summen zur prompten Berichtigung der Zahlungen bereit gehalten werden. Auch für den Fall eines, bis dahin etwa hervortretenden ungewöhnlichen Bedürfnisses an Zahlungsmitteln sind die Post-Anstalten mit der nöthigen Instruktion versehen worden. Es kann indeß in der ersten Zeit des Bestehens der neuen Einrichtung dennoch der Fall eintreten, daß einzelne Auszahlungen um kurze Zeit verzögert werden. Wenn gleich solche Fälle thunlichst vermieden werden sollen, so wird doch dieserhalb ein Entschadigungs-Anspruch gegen die Post-Verwaltung nicht erhoben werden können.
Berlin, 23. November 1848.
General-Postamt.
Verkaufs-Anzeige.
Am Samstag den 2. Dezember 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln, mehrere Mobilar-Effekten, als: 1 Tisch, 3 Bänke, 1 Ofen mit Rohr, 1 Küchenschrank, 2 Kesseln etc. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.
Der Gerichtsvollzieher, Hey
Möblirte Zimmer auf der ersten Etage zu vermiethen. Altenmarkt 46, Zollstraßen-Ecke.
Casino-Ball-Gesellschaft.
Der 2. Casino-Ball findet heute Samstag den 2. Dezember Statt, und beginnt um 7 Uhr.
Köln, den 2. Dezember 1848.
Die Casino-Ball-Direktion.
Annonce.
Vivat hoch!
Dreimal Hoch! unserm zweiten Bürgermeister Schenk wegen der guten Abfertigung von Hölterhof und Heuser.
Mehrere Bürger.
Inserat.
Gestern befand sich der preußische Hauptmann Hr. v. S. im Spezereiladen des Hrn. C. zu Thal-Ehrenbreitstein und äußerte, indem er sich zum Abmarsch nach Kochem vorbereitete, in folgender höchst lieblicher und preußisch-patriotischer Weise:
„Alle Kanaillen (die Kochemer Bürger etc. ?) soll schon noch der Teufel holen, sie sollen schon noch gespießt werden die Hunde, die nichtswürdigen Spitzbuben.“ In diesem Tone gings noch eine ganze Weile fort. Sollte denn der Hr. Hauptmann nicht wenigstens das Sprichwort kennen: „Wer zuletzt spießt, spießt am besten?“
Rheinische Eisenbahn.
Die Inhaber von Erlaubnißkarten zum Begehen der Eisenbahn machen wir darauf aufmerksam, daß diese Karten ihre Gültigkeit verlieren, nachdem die verschiedenen Doppelbahnstrecken dem Betriebe übergeben sind und Begehen dieser Strecken durch fremde Personen mit Gefahr für letztere verbunden ist
Es wird daher von jetzt an den Inhabern solcher Karten nur der Zutritt zu den Bahnhöfen und Stationen gestattet werden, wonach das Bahn-Personal von uns angewiesen worden ist.
Köln, 21. November 1848.
Die Direktion.
Mosel-Dampfschifffahrt.
Täglicher Dienst.
Vom 1. November c. an fahren unsere Schiffe nur viermal wöchentlich und zwar: von Trier Montags, Mittwochs, Freitags und Samstags, Morgens um 5 Uhr von Koblenz Dienstags, Donnerstags, Samstags und Sonntags Morgens um 6 Uhr.
Trier, den 23. Oktober 1848.
Die Direktion.
Samstag, Sonntag und Montag Rehbraten, Hasenbraten, Schellfische mit Kartoffeln, Bückinge mit Eier etc. bei einem guten Schoppen in der oberländischen Küche, Langgasse 1.
Zu verkaufen eine eiserne Achse, zwei kupferne 8 Pfund schwere Büchsen, Friesenstraße Nr. 85.
Herrenkleider werden gewaschen und reparirt, Herzogstraße Nr. 11.
Regelmäßige Dampf-Schifffahrt zwischen Antwerpen und Hull und vice versa, durch das englische Dampfboot: „Rob Roy.“
Abfahrt von Hull, Mittwoch Nachmittag.
Abfahrt von Antwerpen, Sonnabend Nachmittag.
Nähere Auskunft ertheilen John Foster, belgischer Konsul in Hull.
Charles Grisar et W. J. Marsilyin Antwerpen.
Navigation transatlantique subsidiée par le Gouvernement.
En charge en ce port pour VERA-CRUZ.
Le beau Brick Belge „JENA“ de pre Classe, Capitaine J. A. Rieverts, èrendra marchandises à fr_ t et passagers pour partir le 15. Deceembre jour fixe.
S'adresser pour plus amples informations et le fret des marchandises a Mr. J. SIMONIS à Cologne o u à C. Brequigny et B. Kennedy, Courtiers de Navires à Anvers.
Anvers, ce 16. Octobre 1848.
In unterzeichneter Expedition ist zu haben:
Blum Gedicht von Ferd. Freiligrath.
Preis 1/2 Sgr.
Der Ertrag ist zum Besten des demokratischen Central-Ausschusses in Berlin.
Die Expedition der „N. Rh. Ztg.“
Außer meinen bekannten gut zubereiteten Speisen und gutes Lagerbier Heute Abend Mainzer Sauerkraut mit Leberklöse in der Restauration Herzogstraße Nro. 7 bei Casp. Hackhausen.
Theater-Anzeige.
Sonntag den 3. November: (Auf allgemeines Verlangen Gastdarstellung des Herrn Formes vom Hoftheater in Wien).
„Robert der Teufel.“
Große Oper in 5 Akten v. Meyerbeer
_ Bertram, Hr. Formes, als Gast.
Der Gerant Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.
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Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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