Neue Rheinische Zeitung. Nr. 171. Köln, 17. Dezember 1848. Zweite Ausgabe.nicht. Von hier aus habe ich Berichte an meine Wähler, die sich auf Thatsachen beschränkten, durch die Presse veröffentlicht, demokratisch zwar (denn ich bin durch und durch Demokrat), aber nicht "Aufruhr predigend," wohl aber hinwirkend auf die breiteste demokratische Grundlage für eine konstitutionelle Monarchie. Das ist Alles -- während ich im Gefängniß, vom November bis März, meine Strafe erlitt, wählte mich die Gemeinde Erfurt durch die Stadtverordneten zwei Mal, das letzte Mal einstimmig, als Deputirten zum vereinigten Landtag, mich den "langjährigen Aufruhrprediger!" Ich wies diese Mission zurück, weil sie mit meinen politischen Ansichten im Widerspruche war; in die National-Versammlung aber ging ich, weil mich das Volk dahin gewählt, und ich habe dort getreulich zur demokratischen Partei, zur Linken gehalten. Das ist nun mein Verbrechen für die Pasquillanten; ich sollte -- so wollten sie es -- auf der Rechten sitzen, mit jedem Ministerium stimmen; und ich habe gegen jedes Ministerium gestimmt. Un[d] deshalb soll ich eine Mitursache jener Emeute sein. Kann man sich eine verrücktere Logik, eine schwärzere Bosheit denken?! Es ist für mich häßlich, von mir sprechen zu müssen, aber die Infamie der Beschuldigung zwingt mich dazu. Ueber meine geringe parlamentarische Wirksamkeit erhielt ich von Tausenden aus Stadt und Land Vertrauensvoten und die Gesammtgemeinde Erfurt beschloß durch die Stadtverordneten noch in der Sitzung vom 17. November also nach dem Steuerverweigerungsbeschluß, daß sie mir die Diäten garantiren wolle, wofern sie mir vom Ministerium Brandenburg vorenthalten würden. Und 8 Tage später erklären mich einzelne Subjekte als den "Aufruhrprediger" von Erfurt! Zu den ersten Feinden des Volkes gehörten von jeher auch diejenigen, welche jetzt während meiner Abwesenheit von Erfurt in jesuitisch-schlauer Weise den Terrorismus, welchen die blutigen Schandthaten vom 24. November, so wie das augenblickliche Gelingen der Contrerevolution hervorgebracht haben, dazu benutzen wollen, um mich in der öffentlichen Meinung zu stürzen; sie, in deren Stande ich die Korruption nach Thatsachen bis zum ungestraften Verbrechen schon früher öffentlich dargelegt habe. Es ist ihnen, diesen politischen Jesuiten, auch wirklich gelungen, für ihre Schmähschrift, die sie Mißtrauensvotum nennen, durch allerlei schändliche Mittel und Drohungen und unter der Gewalt des Schreckens viele meiner Mitbürger zur Unterschrift zu verleiten. Indessen zweifle ich auch nicht, mir in Wahrheit das allgemeine Vertrauen bewahrt zu haben und daß auch in diesem Falle am Ende wieder Recht und Wahrheit in Erfurt sich Bahn brechen. Ueber das Weichbild von Erfurt aber geht der Einfluß meiner Verfolger, der auch früher allerdings bis Sanssoucis reichte, jetzt nicht mehr hinaus. Krackrügge, Abgeordneter für Erfurt. Gestern lag auf dem hiesigen Bürgermeister-Amte eine Zustimmungs-Adresse an den König von Preußen offen, welche den Dank über die neue Verfassung und über die Auflösung der National-Versammlung aussprach; die hiesige Kaufmannschaft resp. Casino-Gesellschaft war die erste, die Adresse zu unterschreiben, dagegen war kein anderer Bürger zur Unterschrift zu bewegen. Um nun die Anzahl der Unterschriften zu erweitern, äußerten sich mehrere hiesige Herren, besonders Herr J. M. auf der Oberstraße, gegen ihre Dienstboten, Commis etc., sie müßten nach dem Rathhause gehen, da wäre was zu unterzeichnen, mit dem Bemerken, daß wenn sie ihren Befehlen nicht folgten, sie aus ihren Diensten gejagt würden. Allerdings ist durch diese Aufforderung die Unterschriften-Zahl erweitert worden. Daß die Adresse aber nur der Ausdruck einer kleinen reactionären Klique ist, geht aus Obigem genugsam hervor. Heute cirkulirt die quest. Adresse durch unser Städtchen, man kolportirt sie von Haus zu Haus, allein jeder sich selbst achtende und nur einigermaßen freigesinnte Bürger wird einer so schmachvollen Adresse niemals seine Zustimmung geben. Uerdingen, den 15. December 1848. Für mehrere Bürger A. H. Handelsnachrichten. [irrelevantes Material] Frucht- und Fourage-Preise vom 1. bis 15. Decbr. [irrelevantes Material] Brodpreis der Stadt Köln. Vom 17. bis 24. Dez. 1848. Ein Schwarzbrod von 8 Pfd. soll kosten 4 Sgr. 6 Pf. Köln, 17 Dez. 1848. Der interimistische Polizei-Direktor, Geiger. Bekanntmachung. In hiesiger Werkstatt sollen circa 32 Centner altes Schmiedeeisen, incl. 3 Schmiede-Ambosse und 2 Schraubstöcke, 10 Centner Gußeisen und 5 Centner Messingabfall, so wie mehrere Werkzeuge, welche zum diesseitigen Gebrauche nicht mehr geeignet, öffentlich meistbietend verkauft werden, wozu ein Termin auf Montag den 18. Dezember c., Vormittags 10 Uhr, anberaumt ist. Deutz, 12. Dezember 1848. Königliche Verwaltung der Haupt-Artillerie-Werkstatt. Unger, Hauptmann. Trespe, Lieutenant. Bekanntmachung. Der jährliche ohngefähre Bedarf nachstehender Materialien für die Saline Königsborn, als:
soll für das Jahr 1849 mindestfordernd auf dem Wege schriftlicher Erbietungen verdungen werden. Diejenigen, welche die eine oder die andere Lieferung zu übernehmen gesonnen sein möchten, wollen ihre schriftlichen Forderungen:
in preuß. Courant ausgedrückt, in portofreien, versiegelten Schreiben an das hiesige Salz-Amt bis zum 20. Dezember d. J., Vormittags 10 Uhr, eingeben, indem später eingehende Forderungen nicht berücksichtigt werden. Auf der Adresse des Briefes ist zu vermerken, für welches Material die Forderungen abgegeben werden. Die Vorbedingungen, welche gegen die früheren in einigen Punkten abweichen und daher vor Abgabe der Erbietungen eingesehen werden müssen, liegen in unserm Geschäftszimmer offen. Königsborn, 2. Sezember 1848. Königl. Salz-Amt Bekanntmachung. Am Samstag den 21. Dezember, Vormittags 9 Uhr, [s]ollen im Lokale des Gastwirthes Heinzen zu Mondorf, unterhalb der Siegmündung, etwa 25 Schock Faschinen Faßreifenholz und 150 Bürden einjährige Weiden, welche auf der Insel Kemper-Wehrt geschnitten sind, so wie etwa 50 bis 60 Schock Faschinen vierjähriges Weidenholz, 5 Schock Kopfweidenholz und einige Klafter Pappelnbrandholz, welche in den königlichen Waarden bei Rheidt gehauen sind, öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Die Bedingungen des Verkaufs werden im Termine vor dem Ausgebote vorgelesen werden. Köln, 23. November 1848. Der Wasserbau-Inspektor, Schwedler. Gerichtlicher Verkauf. Am Montag den 18. Dezember 1848, Morgens 10 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Altenmarkte zu Köln: Tische, Stühle, Schränke, Kommode, 1 Ofen etc., öffentlich an den Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Lustig. Gerichtlicher Verkauf. Am Montag den 18. Dezember 1848 Morgens 11 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Heumarkte, an der ehemaligen Börse zu Köln: Oefen, Tische, Stühle, Bettstellen, Schränke, Kommoden etc., öffentlich an den Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Lustig. Ankündigung. Bezugnehmend auf meine, in die hiesigen Zeitungen vom zehnten hujus mensis eingerückte Anzeige wird hierdurch bekannt gemacht, daß mit dem betreffenden Mobilar-Verkaufe am nächstkünftigen Montag den 18. dieses Monats, Vormittags 9 Uhr begonnen, daß dessen Fortsetzung Nachmittags zwei Uhr, und nöthigenfalls auch am folgenden Tage um die gewöhnlichen Vor- und Nachmittagsstunden stattfinden soll Die fragliche Versteigerung, welche Hausmobilien, Küchengeräthe und sonstige Effekten zum Gegenstande hat, namentlich einen Wiener Flügel, Haus- und Tafeluhren, Oelgemälde, Kupferstiche, Spiegel, Schreibpulte, Schränke, Sekretäre, Sophas etc., erfolgt in dem zu Köln Schildergasse sub Nummer sechs und sechszig und einem Strich gelegenen Hause. Köln, den 16 Dezember 1848. Der Gerichtsvollzieher, Brochhausen. Ein solider gewandter junger Mann der gute Atteste beizubringen im Stande ist, wünscht baldigst eine Comptoir- oder Reisestelle. Die Exp. sagt wer. Schlechters Erklärung. Diese Zeitung bringt eine Sache in Berührung am 9. dies, welche ich gerne vergessen hätte -- da ich aber täglich um den Hergang gefragt werde, so will ich dem Wunsche nachkommen. Nachdem ich schon 12 Jahre Euer Mitbürger bin, und meine Stirne frei gehalten habe, auch nur immer für des Volkes Glück bedacht war, und wie jedem der mich kennt, bekannt ist, habe ich mit großen Kosten des Volkes Wohlergehen fördern wollen; schon seit dem Jahre 1832 arbeitete ich im Interesse des Volkes, und im Jahre 1846 der Verein den ich gründen wollte, was eine unberechenbare Wohlthat für die Betheiligten gewesen wä[r]e, und nur allein zerfallen ist, weil ich den König als Protektor wünschte, und wo man mir einen Brief vom vorigen König, der über Gewerbe sprach in Stücke zerriß, damals hätte ich mich von Allem lostrennen sollen, was auch 8 Monate mein Grundsatz blieb, allein als Volksmann für Wohlstand, Recht und Wahrheit konnte ich mein Wirken nicht einstellen, und so trieb mich die Liebe zum Volkesglück nach Potsdam zum Könige, um demselben besonders der Handwerker Noth darzustellen. Die ungeheuchelte Liebe zu unserm König, und das Wohlwollen der Krone gegen meine Wenigkeit, gaben mir Hoffnung etwas zu bewirken. Die Leute sind häufig der Meinung, ich habe vom König oder dessen Familie, oder vom Staat ein Geschenk erhalten, da ich bis heute noch keinen Dreier erhielt, und doch seit 9 Jahre jedesmal dem König in Zeitungen und Gesellschaften überall aus den allgemein bekannten Gründen lobte, obgleich der König Pathe an meinem letztgebornen Sohne ist, mir auch da (auf meine Bitte) kein Geschenk zu Theil wurde, und dennoch ich bei 9 unversorgten Kinder, und die schlechte Zeiten, nicht zu Wohlhabende gezählt werden kann, so wird ein jeder vernünftige Mensch einsehen, das ich aus reiner Liebe dem Könige zugethan bin, und der Mensch, welcher in seinem Herzen Achtung und Liebe gegen Jemand verspürt, und diese zu unterdrücken sucht, aus Furcht, ist der Name feige Memme werth, und wenn ich noch ein Glied bewegen könnte, so würde ich meinen Charakter als geborener Deutsche nicht untergehen lassen. So gerne ich die Volksvertreter in Berlin loben wollte, so kann ich dieses aus dem Grunde nicht, weil 6 Monate anhaltend dort in Berlin uns keine Verfassung hervorbrachten, und 9 Sitzungen habe ich beigewohnt, welche meiner Ansicht nach für das Land keinen Dreier Werth hatten, wohl aber für die Abgeordnete in vieler Beziehung. Die Zeit von der Bildung des letzten Ministeriums an bis zur Auflösung, ist nicht meine Sache zu besprechen, dies will ich Rechtsgelehrten überlassen, allein das ganze Volk ohne Ausnahme war mit der vergeudeten Zeit nicht zufrie[d]en, und diejenige, welche mich gestoßen, geschlagen und getreten haben im Demokraten-Verein, haben nicht den Verstand, das Handeln eines Parlamentes zu unterscheiden, und verlangten von mir, ich sollte meine Liebe zum König aufgeben, und rufen, es lebe die rothe Republik Ein Stoß auf der Brust, ein Schlag auf den Kopf und ein Schlag auf die Schulter, sind so bedeutend gewesen, das ich heute 8 Tage nachher, schon von Schmerzen aus dem Bette muß, und um 3 Uhr hier an diese Arbeit sitze; sollten meine alte Tagen dadurch Unfähigkeit herbeiführen und mir Mangel zu Theil werden, so bedaure ich nur die Blindheit meiner Verfolger, und werde mein Leiden unter dem Ausrufe ertragen -- "Vater verzeihe Ihnen sie wußten nicht was sie thaten" -- denn das Jahr 1848 soll auch auf mich empfindlich wirken. (Gez.) der Bürger Schlechter in Köln. Berlin. Höchst wichtige Erfindung für Bäcker, Hefenhändler, Bierbrauerei- und Branntweinbrennerei-Besitzer, Conditoren, Kaufleute u. s. w. Die erprobte, sehr deutliche, praktische Anweisung zur Anfertigung einer in England ganz neu erfundenen sehr weißen Kunsthefe oder Bärme, welche im trockenen und flüssigen Zustande ohne Betrieb einer Branntweinbrennerei in jedem Lokal und in jeder Quantität von Jedem selbst sehr billig gefertigt werden kann, kräftiger wie jedes andere Gahrungsmittel wirkt und sich Jahre lang, ohne zu verderben, und ohne an ihrer Treibkraft zu verlieren, hält, ist gegen portofreie Einsendung von 3 Thlr. Courant (vorbehaltlich der Geheimhaltung) bei dem Unterzeichneten zu haben und durch jede Buchhandlung nur von demselben zu beziehen. Bemerkt wird noch, daß dieser Erwerbszweig jetzt besonders vortheilhaft und gewinnbringend ist, da überall Mangel an guter Hefe ist und dieselbe zu guten Preisen bezahlt wird. Schultz in Berlin, Alexanderstr. Nr. 63, Königl. Preuß. approbirter Apotheker, Chemiker und praktisch-technischer Fabrikant. Berlin: Oekonomie-Administratoren -- Wirthschafts-Inspektoren -- Forst- und Domainen-Beamte -- Rentmeister -- Secretaire -- Oberkellner -- Braumeister -- Fabrik-Aufseher -- Pharmaceuten -- Buchhalter- und Handlungs-Commis (für Banqu[i]er-, Comptoir-, Fabrik-, Manufactur-, Schnitt-, Material-, Reise- und sonstige Geschäfte) können sehr gute und dauernde, mit hohem Gehalt verbundene Stellen erhalten, und wollen sich baldigst wenden an die Agentur des Apothekers Schulz in Berlin, Alexanderstrasse Nr. 63 Einladung zum Abonnement auf die "Freien Blätter." Dieselben erscheinen von Neujahr ab mit interessantem Feuilleton, wöchentlich 3 Mal, und zwar: Sonntag, Mittwoch und Freitag. Die Richtung der Blätter ist eine durchaus demokratische und bieten sie außer raisonirenden Artikeln, das neueste und wichtigste aus der Tagesgeschichte. Der Preis für Köln und nächste Umgebung ist auf 18 Sgr. festgesetzt; -- durch die Post bezogen auf 22 Sgr. 6 Pf. per Quartal (für das Ausland kommt der ermäßigte Postaufschlag hinzu). Insertionen werden zu 6 Pfennige die Zeile aufgenommen, wozu sich die Blätter ihrer ansehnlichen Verbreitung wegen, besonders eignen. Beiträge nach der Tendenz der Blätter nimmt die Redaktion dankbar entgegen. Bestellungen beliebe man in Köln unter Hutmacher Nro. 17; auswärts bei der nächsten Postanstalt baldigst zu machen. Köln, im Dezember 1848. Die Expedition. Die in meinem Verlage erscheinende Deutsche Buchdrucker-Zeitung, deren diesjährige Nummern das vollständige Protokoll der Frankfurter Versammlung enthalten, kann von nächstem Jahr an auch durch die Post bezogen werden. Abonnement 20 Sgr. für das halbe Jahr. Heinr. Hotop in Kassel. Niederländische Dampfschifffahrts-Gesellschaft. Abfahrten von Köln vom 1. Nov. ab. Um 5 Uhr Morgens über NYMEGEN nach Rotterdam, jeden Sonntag, Montag, Mittwoch und Freitag. Um 1 Uhr nach Mitternacht nach MANNHEIM, jeden Montag, Mittwoch, Donnerstag und Samstag. Von ROTTERDAM nach LONDON fährt der "Batavier" jeden Dienstag (in direktem Anschluss an das Sonntags von Köln fahrende Dampfboot). Die Personenfahrgelder für alle Stationen sind um Bedeutendes ermässigt. Nähere Auskunft für Passagiere und Güter ertheilt die Haupt-Agentur Friedrich-Wilhelmstrasse Nr. 4. Köln, 1. November 1848. Punsch-Stube. Von heute an wird zu jeder Zeit des Tages warmer Punsch verabreicht. Rum-Punsch 2 Sgr. Arrac-Punsch 3 Sgr. Ananas-Marasquin-Punsch 6 Sgr. das Glas, in der Liqueur-Fabrik von Hub. Cron, unter Gottesgnaden Nr. 13-15. ENGLISCHER HOF in Cöln. Casinostrasse Nr. 1. Empfiehlt einem reisenden Publikum auf's Angelegentlichste. Herm. Jos. Thibus. Eine große Auswahl in gesteppten Decken und wollenen Bettdecken empfiehlt bestens D. Kothes, Altenmarkt 69. Ein schöner Hühnerhund, von vorzüglicher Race, noch nicht ganz zwei Jahre alt, wird billig abgegeben. Die Expedition dieser Zeitung sagt wo. Ein Kleiderschrank, Stühle, gepolsterte Fußbänkchen und Arbeitstischchen für Namenstage oder Weihnachtsgeschenke sind billig zu haben, Mühlengasse Nr 10. Rum-Punsch-Essenz 18 Sgr. die Flasche, bester Antillen-Rum 12 1/2 Sgr. den Krug bei H. Cron unter Gottesgnaden Nr. 13-15. Koaks so wie fette und magere Kohlen sind vorräthig auf dem Lager der Eschweiler-Pannesheider Bergwerks-Vereine am Thürmchen. U. Keiffenheim, Salzmagazinstraße Nro. 7. Coaks ist wieder in sehr guter Qualität vorräthig, in de[r] Gas-Erleuchtungs-Anstalt, Buschgasse 11. In einem gut rentirten Geschäfte wird ein Theilnehmer gesucht, der über 6 bis 800 Thlr verfügen kann. Gef. Offerten beliebe man unter den Buchstaben M. N. Nr. 27 franco der Exp. d. Bl. zu übergeben. Oberländische Küche Langgasse 1. Gastwirthschaft und Restauration. Zu jeder Tageszeit alle der Saison angemessene Speisen, vorzügliche Weine, Liqueure, Punsch etc. Gasthof zum Telegraphen, dem Bonn-Kölner Bahnhofe gegenüber, Weidenbach 11-13. Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich meine Gastwirthschaft und Restauration eröffnet habe. Durch vortreffliche, äußerst billige Weine, so wie gu[t] zubereitete Speisen werde ich mich meinen Freunden und Gönnern besonders zu empfehlen suchen. H. Hermans. Konzessionirtes Vaudeville-Theater. Heute Sonntag den 17. Dezember 1848: Das Sonntagsräuschchen. Lustspiel in 1 Akt von Flota. Hierauf zum Erstenmale Es spuckt oder die Kellerratten. Posse in 2 Akten von Weissenthurm. Zum Schluß auf allgemeines Verlangen: Der Curmärker u. die Picarde. Genrebild in 1 Akt von Schneider. Entree 10 Sgr. a Person, wofür Getränke verabreich[t] werden. Kassa-Eröffnung 6 Uhr. Anfang 7 Uhr. Franz Stollwerck. Der Gerant: Korff. nicht. Von hier aus habe ich Berichte an meine Wähler, die sich auf Thatsachen beschränkten, durch die Presse veröffentlicht, demokratisch zwar (denn ich bin durch und durch Demokrat), aber nicht „Aufruhr predigend,“ wohl aber hinwirkend auf die breiteste demokratische Grundlage für eine konstitutionelle Monarchie. Das ist Alles — während ich im Gefängniß, vom November bis März, meine Strafe erlitt, wählte mich die Gemeinde Erfurt durch die Stadtverordneten zwei Mal, das letzte Mal einstimmig, als Deputirten zum vereinigten Landtag, mich den „langjährigen Aufruhrprediger!“ Ich wies diese Mission zurück, weil sie mit meinen politischen Ansichten im Widerspruche war; in die National-Versammlung aber ging ich, weil mich das Volk dahin gewählt, und ich habe dort getreulich zur demokratischen Partei, zur Linken gehalten. Das ist nun mein Verbrechen für die Pasquillanten; ich sollte — so wollten sie es — auf der Rechten sitzen, mit jedem Ministerium stimmen; und ich habe gegen jedes Ministerium gestimmt. Un[d] deshalb soll ich eine Mitursache jener Emeute sein. Kann man sich eine verrücktere Logik, eine schwärzere Bosheit denken?! Es ist für mich häßlich, von mir sprechen zu müssen, aber die Infamie der Beschuldigung zwingt mich dazu. Ueber meine geringe parlamentarische Wirksamkeit erhielt ich von Tausenden aus Stadt und Land Vertrauensvoten und die Gesammtgemeinde Erfurt beschloß durch die Stadtverordneten noch in der Sitzung vom 17. November also nach dem Steuerverweigerungsbeschluß, daß sie mir die Diäten garantiren wolle, wofern sie mir vom Ministerium Brandenburg vorenthalten würden. Und 8 Tage später erklären mich einzelne Subjekte als den „Aufruhrprediger“ von Erfurt! Zu den ersten Feinden des Volkes gehörten von jeher auch diejenigen, welche jetzt während meiner Abwesenheit von Erfurt in jesuitisch-schlauer Weise den Terrorismus, welchen die blutigen Schandthaten vom 24. November, so wie das augenblickliche Gelingen der Contrerevolution hervorgebracht haben, dazu benutzen wollen, um mich in der öffentlichen Meinung zu stürzen; sie, in deren Stande ich die Korruption nach Thatsachen bis zum ungestraften Verbrechen schon früher öffentlich dargelegt habe. Es ist ihnen, diesen politischen Jesuiten, auch wirklich gelungen, für ihre Schmähschrift, die sie Mißtrauensvotum nennen, durch allerlei schändliche Mittel und Drohungen und unter der Gewalt des Schreckens viele meiner Mitbürger zur Unterschrift zu verleiten. Indessen zweifle ich auch nicht, mir in Wahrheit das allgemeine Vertrauen bewahrt zu haben und daß auch in diesem Falle am Ende wieder Recht und Wahrheit in Erfurt sich Bahn brechen. Ueber das Weichbild von Erfurt aber geht der Einfluß meiner Verfolger, der auch früher allerdings bis Sanssoucis reichte, jetzt nicht mehr hinaus. Krackrügge, Abgeordneter für Erfurt. Gestern lag auf dem hiesigen Bürgermeister-Amte eine Zustimmungs-Adresse an den König von Preußen offen, welche den Dank über die neue Verfassung und über die Auflösung der National-Versammlung aussprach; die hiesige Kaufmannschaft resp. Casino-Gesellschaft war die erste, die Adresse zu unterschreiben, dagegen war kein anderer Bürger zur Unterschrift zu bewegen. Um nun die Anzahl der Unterschriften zu erweitern, äußerten sich mehrere hiesige Herren, besonders Herr J. M. auf der Oberstraße, gegen ihre Dienstboten, Commis etc., sie müßten nach dem Rathhause gehen, da wäre was zu unterzeichnen, mit dem Bemerken, daß wenn sie ihren Befehlen nicht folgten, sie aus ihren Diensten gejagt würden. Allerdings ist durch diese Aufforderung die Unterschriften-Zahl erweitert worden. Daß die Adresse aber nur der Ausdruck einer kleinen reactionären Klique ist, geht aus Obigem genugsam hervor. Heute cirkulirt die quest. Adresse durch unser Städtchen, man kolportirt sie von Haus zu Haus, allein jeder sich selbst achtende und nur einigermaßen freigesinnte Bürger wird einer so schmachvollen Adresse niemals seine Zustimmung geben. Uerdingen, den 15. December 1848. Für mehrere Bürger A. H. Handelsnachrichten. [irrelevantes Material] Frucht- und Fourage-Preise vom 1. bis 15. Decbr. [irrelevantes Material] Brodpreis der Stadt Köln. Vom 17. bis 24. Dez. 1848. Ein Schwarzbrod von 8 Pfd. soll kosten 4 Sgr. 6 Pf. Köln, 17 Dez. 1848. Der interimistische Polizei-Direktor, Geiger. Bekanntmachung. In hiesiger Werkstatt sollen circa 32 Centner altes Schmiedeeisen, incl. 3 Schmiede-Ambosse und 2 Schraubstöcke, 10 Centner Gußeisen und 5 Centner Messingabfall, so wie mehrere Werkzeuge, welche zum diesseitigen Gebrauche nicht mehr geeignet, öffentlich meistbietend verkauft werden, wozu ein Termin auf Montag den 18. Dezember c., Vormittags 10 Uhr, anberaumt ist. Deutz, 12. Dezember 1848. Königliche Verwaltung der Haupt-Artillerie-Werkstatt. Unger, Hauptmann. Trespe, Lieutenant. Bekanntmachung. Der jährliche ohngefähre Bedarf nachstehender Materialien für die Saline Königsborn, als:
soll für das Jahr 1849 mindestfordernd auf dem Wege schriftlicher Erbietungen verdungen werden. Diejenigen, welche die eine oder die andere Lieferung zu übernehmen gesonnen sein möchten, wollen ihre schriftlichen Forderungen:
in preuß. Courant ausgedrückt, in portofreien, versiegelten Schreiben an das hiesige Salz-Amt bis zum 20. Dezember d. J., Vormittags 10 Uhr, eingeben, indem später eingehende Forderungen nicht berücksichtigt werden. Auf der Adresse des Briefes ist zu vermerken, für welches Material die Forderungen abgegeben werden. Die Vorbedingungen, welche gegen die früheren in einigen Punkten abweichen und daher vor Abgabe der Erbietungen eingesehen werden müssen, liegen in unserm Geschäftszimmer offen. Königsborn, 2. Sezember 1848. Königl. Salz-Amt Bekanntmachung. Am Samstag den 21. Dezember, Vormittags 9 Uhr, [s]ollen im Lokale des Gastwirthes Heinzen zu Mondorf, unterhalb der Siegmündung, etwa 25 Schock Faschinen Faßreifenholz und 150 Bürden einjährige Weiden, welche auf der Insel Kemper-Wehrt geschnitten sind, so wie etwa 50 bis 60 Schock Faschinen vierjähriges Weidenholz, 5 Schock Kopfweidenholz und einige Klafter Pappelnbrandholz, welche in den königlichen Waarden bei Rheidt gehauen sind, öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Die Bedingungen des Verkaufs werden im Termine vor dem Ausgebote vorgelesen werden. Köln, 23. November 1848. Der Wasserbau-Inspektor, Schwedler. Gerichtlicher Verkauf. Am Montag den 18. Dezember 1848, Morgens 10 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Altenmarkte zu Köln: Tische, Stühle, Schränke, Kommode, 1 Ofen etc., öffentlich an den Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Lustig. Gerichtlicher Verkauf. Am Montag den 18. Dezember 1848 Morgens 11 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Heumarkte, an der ehemaligen Börse zu Köln: Oefen, Tische, Stühle, Bettstellen, Schränke, Kommoden etc., öffentlich an den Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Lustig. Ankündigung. Bezugnehmend auf meine, in die hiesigen Zeitungen vom zehnten hujus mensis eingerückte Anzeige wird hierdurch bekannt gemacht, daß mit dem betreffenden Mobilar-Verkaufe am nächstkünftigen Montag den 18. dieses Monats, Vormittags 9 Uhr begonnen, daß dessen Fortsetzung Nachmittags zwei Uhr, und nöthigenfalls auch am folgenden Tage um die gewöhnlichen Vor- und Nachmittagsstunden stattfinden soll Die fragliche Versteigerung, welche Hausmobilien, Küchengeräthe und sonstige Effekten zum Gegenstande hat, namentlich einen Wiener Flügel, Haus- und Tafeluhren, Oelgemälde, Kupferstiche, Spiegel, Schreibpulte, Schränke, Sekretäre, Sophas etc., erfolgt in dem zu Köln Schildergasse sub Nummer sechs und sechszig und einem Strich gelegenen Hause. Köln, den 16 Dezember 1848. Der Gerichtsvollzieher, Brochhausen. Ein solider gewandter junger Mann der gute Atteste beizubringen im Stande ist, wünscht baldigst eine Comptoir- oder Reisestelle. Die Exp. sagt wer. Schlechters Erklärung. Diese Zeitung bringt eine Sache in Berührung am 9. dies, welche ich gerne vergessen hätte — da ich aber täglich um den Hergang gefragt werde, so will ich dem Wunsche nachkommen. Nachdem ich schon 12 Jahre Euer Mitbürger bin, und meine Stirne frei gehalten habe, auch nur immer für des Volkes Glück bedacht war, und wie jedem der mich kennt, bekannt ist, habe ich mit großen Kosten des Volkes Wohlergehen fördern wollen; schon seit dem Jahre 1832 arbeitete ich im Interesse des Volkes, und im Jahre 1846 der Verein den ich gründen wollte, was eine unberechenbare Wohlthat für die Betheiligten gewesen wä[r]e, und nur allein zerfallen ist, weil ich den König als Protektor wünschte, und wo man mir einen Brief vom vorigen König, der über Gewerbe sprach in Stücke zerriß, damals hätte ich mich von Allem lostrennen sollen, was auch 8 Monate mein Grundsatz blieb, allein als Volksmann für Wohlstand, Recht und Wahrheit konnte ich mein Wirken nicht einstellen, und so trieb mich die Liebe zum Volkesglück nach Potsdam zum Könige, um demselben besonders der Handwerker Noth darzustellen. Die ungeheuchelte Liebe zu unserm König, und das Wohlwollen der Krone gegen meine Wenigkeit, gaben mir Hoffnung etwas zu bewirken. Die Leute sind häufig der Meinung, ich habe vom König oder dessen Familie, oder vom Staat ein Geschenk erhalten, da ich bis heute noch keinen Dreier erhielt, und doch seit 9 Jahre jedesmal dem König in Zeitungen und Gesellschaften überall aus den allgemein bekannten Gründen lobte, obgleich der König Pathe an meinem letztgebornen Sohne ist, mir auch da (auf meine Bitte) kein Geschenk zu Theil wurde, und dennoch ich bei 9 unversorgten Kinder, und die schlechte Zeiten, nicht zu Wohlhabende gezählt werden kann, so wird ein jeder vernünftige Mensch einsehen, das ich aus reiner Liebe dem Könige zugethan bin, und der Mensch, welcher in seinem Herzen Achtung und Liebe gegen Jemand verspürt, und diese zu unterdrücken sucht, aus Furcht, ist der Name feige Memme werth, und wenn ich noch ein Glied bewegen könnte, so würde ich meinen Charakter als geborener Deutsche nicht untergehen lassen. So gerne ich die Volksvertreter in Berlin loben wollte, so kann ich dieses aus dem Grunde nicht, weil 6 Monate anhaltend dort in Berlin uns keine Verfassung hervorbrachten, und 9 Sitzungen habe ich beigewohnt, welche meiner Ansicht nach für das Land keinen Dreier Werth hatten, wohl aber für die Abgeordnete in vieler Beziehung. Die Zeit von der Bildung des letzten Ministeriums an bis zur Auflösung, ist nicht meine Sache zu besprechen, dies will ich Rechtsgelehrten überlassen, allein das ganze Volk ohne Ausnahme war mit der vergeudeten Zeit nicht zufrie[d]en, und diejenige, welche mich gestoßen, geschlagen und getreten haben im Demokraten-Verein, haben nicht den Verstand, das Handeln eines Parlamentes zu unterscheiden, und verlangten von mir, ich sollte meine Liebe zum König aufgeben, und rufen, es lebe die rothe Republik Ein Stoß auf der Brust, ein Schlag auf den Kopf und ein Schlag auf die Schulter, sind so bedeutend gewesen, das ich heute 8 Tage nachher, schon von Schmerzen aus dem Bette muß, und um 3 Uhr hier an diese Arbeit sitze; sollten meine alte Tagen dadurch Unfähigkeit herbeiführen und mir Mangel zu Theil werden, so bedaure ich nur die Blindheit meiner Verfolger, und werde mein Leiden unter dem Ausrufe ertragen — „Vater verzeihe Ihnen sie wußten nicht was sie thaten“ — denn das Jahr 1848 soll auch auf mich empfindlich wirken. (Gez.) der Bürger Schlechter in Köln. Berlin. Höchst wichtige Erfindung für Bäcker, Hefenhändler, Bierbrauerei- und Branntweinbrennerei-Besitzer, Conditoren, Kaufleute u. s. w. Die erprobte, sehr deutliche, praktische Anweisung zur Anfertigung einer in England ganz neu erfundenen sehr weißen Kunsthefe oder Bärme, welche im trockenen und flüssigen Zustande ohne Betrieb einer Branntweinbrennerei in jedem Lokal und in jeder Quantität von Jedem selbst sehr billig gefertigt werden kann, kräftiger wie jedes andere Gahrungsmittel wirkt und sich Jahre lang, ohne zu verderben, und ohne an ihrer Treibkraft zu verlieren, hält, ist gegen portofreie Einsendung von 3 Thlr. Courant (vorbehaltlich der Geheimhaltung) bei dem Unterzeichneten zu haben und durch jede Buchhandlung nur von demselben zu beziehen. Bemerkt wird noch, daß dieser Erwerbszweig jetzt besonders vortheilhaft und gewinnbringend ist, da überall Mangel an guter Hefe ist und dieselbe zu guten Preisen bezahlt wird. Schultz in Berlin, Alexanderstr. Nr. 63, Königl. Preuß. approbirter Apotheker, Chemiker und praktisch-technischer Fabrikant. Berlin: Oekonomie-Administratoren — Wirthschafts-Inspektoren — Forst- und Domainen-Beamte — Rentmeister — Secretaire — Oberkellner — Braumeister — Fabrik-Aufseher — Pharmaceuten — Buchhalter- und Handlungs-Commis (für Banqu[i]er-, Comptoir-, Fabrik-, Manufactur-, Schnitt-, Material-, Reise- und sonstige Geschäfte) können sehr gute und dauernde, mit hohem Gehalt verbundene Stellen erhalten, und wollen sich baldigst wenden an die Agentur des Apothekers Schulz in Berlin, Alexanderstrasse Nr. 63 Einladung zum Abonnement auf die „Freien Blätter.“ Dieselben erscheinen von Neujahr ab mit interessantem Feuilleton, wöchentlich 3 Mal, und zwar: Sonntag, Mittwoch und Freitag. Die Richtung der Blätter ist eine durchaus demokratische und bieten sie außer raisonirenden Artikeln, das neueste und wichtigste aus der Tagesgeschichte. Der Preis für Köln und nächste Umgebung ist auf 18 Sgr. festgesetzt; — durch die Post bezogen auf 22 Sgr. 6 Pf. per Quartal (für das Ausland kommt der ermäßigte Postaufschlag hinzu). Insertionen werden zu 6 Pfennige die Zeile aufgenommen, wozu sich die Blätter ihrer ansehnlichen Verbreitung wegen, besonders eignen. Beiträge nach der Tendenz der Blätter nimmt die Redaktion dankbar entgegen. Bestellungen beliebe man in Köln unter Hutmacher Nro. 17; auswärts bei der nächsten Postanstalt baldigst zu machen. Köln, im Dezember 1848. Die Expedition. Die in meinem Verlage erscheinende Deutsche Buchdrucker-Zeitung, deren diesjährige Nummern das vollständige Protokoll der Frankfurter Versammlung enthalten, kann von nächstem Jahr an auch durch die Post bezogen werden. Abonnement 20 Sgr. für das halbe Jahr. Heinr. Hotop in Kassel. Niederländische Dampfschifffahrts-Gesellschaft. Abfahrten von Köln vom 1. Nov. ab. Um 5 Uhr Morgens über NYMEGEN nach Rotterdam, jeden Sonntag, Montag, Mittwoch und Freitag. Um 1 Uhr nach Mitternacht nach MANNHEIM, jeden Montag, Mittwoch, Donnerstag und Samstag. Von ROTTERDAM nach LONDON fährt der „Batavier“ jeden Dienstag (in direktem Anschluss an das Sonntags von Köln fahrende Dampfboot). Die Personenfahrgelder für alle Stationen sind um Bedeutendes ermässigt. Nähere Auskunft für Passagiere und Güter ertheilt die Haupt-Agentur Friedrich-Wilhelmstrasse Nr. 4. Köln, 1. November 1848. Punsch-Stube. Von heute an wird zu jeder Zeit des Tages warmer Punsch verabreicht. Rum-Punsch 2 Sgr. Arrac-Punsch 3 Sgr. Ananas-Marasquin-Punsch 6 Sgr. das Glas, in der Liqueur-Fabrik von Hub. Cron, unter Gottesgnaden Nr. 13-15. ENGLISCHER HOF in Cöln. Casinostrasse Nr. 1. Empfiehlt einem reisenden Publikum auf's Angelegentlichste. Herm. Jos. Thibus. Eine große Auswahl in gesteppten Decken und wollenen Bettdecken empfiehlt bestens D. Kothes, Altenmarkt 69. Ein schöner Hühnerhund, von vorzüglicher Race, noch nicht ganz zwei Jahre alt, wird billig abgegeben. Die Expedition dieser Zeitung sagt wo. Ein Kleiderschrank, Stühle, gepolsterte Fußbänkchen und Arbeitstischchen für Namenstage oder Weihnachtsgeschenke sind billig zu haben, Mühlengasse Nr 10. Rum-Punsch-Essenz 18 Sgr. die Flasche, bester Antillen-Rum 12 1/2 Sgr. den Krug bei H. Cron unter Gottesgnaden Nr. 13-15. Koaks so wie fette und magere Kohlen sind vorräthig auf dem Lager der Eschweiler-Pannesheider Bergwerks-Vereine am Thürmchen. U. Keiffenheim, Salzmagazinstraße Nro. 7. Coaks ist wieder in sehr guter Qualität vorräthig, in de[r] Gas-Erleuchtungs-Anstalt, Buschgasse 11. In einem gut rentirten Geschäfte wird ein Theilnehmer gesucht, der über 6 bis 800 Thlr verfügen kann. Gef. Offerten beliebe man unter den Buchstaben M. N. Nr. 27 franco der Exp. d. Bl. zu übergeben. Oberländische Küche Langgasse 1. Gastwirthschaft und Restauration. Zu jeder Tageszeit alle der Saison angemessene Speisen, vorzügliche Weine, Liqueure, Punsch etc. Gasthof zum Telegraphen, dem Bonn-Kölner Bahnhofe gegenüber, Weidenbach 11-13. Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich meine Gastwirthschaft und Restauration eröffnet habe. Durch vortreffliche, äußerst billige Weine, so wie gu[t] zubereitete Speisen werde ich mich meinen Freunden und Gönnern besonders zu empfehlen suchen. H. Hermans. Konzessionirtes Vaudeville-Theater. Heute Sonntag den 17. Dezember 1848: Das Sonntagsräuschchen. Lustspiel in 1 Akt von Flota. Hierauf zum Erstenmale Es spuckt oder die Kellerratten. Posse in 2 Akten von Weissenthurm. Zum Schluß auf allgemeines Verlangen: Der Curmärker u. die Picarde. Genrebild in 1 Akt von Schneider. Entree 10 Sgr. á Person, wofür Getränke verabreich[t] werden. Kassa-Eröffnung 6 Uhr. Anfang 7 Uhr. Franz Stollwerck. Der Gerant: Korff. <TEI> <text> <body> <div type="jReadersLetters" n="1"> <div xml:id="ar171-2_032" type="jArticle"> <p><pb facs="#f0004" n="0926"/> nicht. Von hier aus habe ich Berichte an meine Wähler, die sich auf Thatsachen beschränkten, durch die Presse veröffentlicht, demokratisch zwar (denn ich bin durch und durch Demokrat), aber nicht „Aufruhr predigend,“ wohl aber hinwirkend auf die breiteste demokratische Grundlage für eine konstitutionelle Monarchie. Das ist Alles — während ich im Gefängniß, vom November bis März, meine Strafe erlitt, wählte mich die Gemeinde Erfurt durch die Stadtverordneten zwei Mal, das letzte Mal einstimmig, als Deputirten zum vereinigten Landtag, mich den „langjährigen Aufruhrprediger!“ Ich wies diese Mission zurück, weil sie mit meinen politischen Ansichten im Widerspruche war; in die National-Versammlung aber ging ich, weil mich das Volk dahin gewählt, und ich habe dort getreulich zur demokratischen Partei, zur Linken gehalten. Das ist nun mein Verbrechen für die Pasquillanten; ich sollte — so wollten sie es — auf der Rechten sitzen, mit jedem Ministerium stimmen; und ich habe gegen jedes Ministerium gestimmt. Un[d] deshalb soll ich eine Mitursache jener Emeute sein. Kann man sich eine verrücktere Logik, eine schwärzere Bosheit denken?! Es ist für mich häßlich, von mir sprechen zu müssen, aber die Infamie der Beschuldigung zwingt mich dazu. Ueber meine geringe parlamentarische Wirksamkeit erhielt ich von Tausenden aus Stadt und Land Vertrauensvoten und die Gesammtgemeinde Erfurt beschloß durch die Stadtverordneten noch in der Sitzung vom 17. November also nach dem Steuerverweigerungsbeschluß, daß sie mir die Diäten garantiren wolle, wofern sie mir vom Ministerium Brandenburg vorenthalten würden. Und 8 Tage später erklären mich einzelne Subjekte als den „Aufruhrprediger“ von Erfurt! Zu den ersten Feinden des Volkes gehörten von jeher auch diejenigen, welche jetzt während meiner Abwesenheit von Erfurt in jesuitisch-schlauer Weise den Terrorismus, welchen die blutigen Schandthaten vom 24. November, so wie das augenblickliche Gelingen der Contrerevolution hervorgebracht haben, dazu benutzen wollen, um mich in der öffentlichen Meinung zu stürzen; sie, in deren Stande ich die Korruption nach Thatsachen bis zum ungestraften Verbrechen schon früher öffentlich dargelegt habe. Es ist ihnen, diesen politischen Jesuiten, auch wirklich gelungen, für ihre Schmähschrift, die sie Mißtrauensvotum nennen, durch allerlei schändliche Mittel und Drohungen und unter der Gewalt des Schreckens viele meiner Mitbürger zur Unterschrift zu verleiten. Indessen zweifle ich auch nicht, mir in Wahrheit das allgemeine Vertrauen bewahrt zu haben und daß auch in diesem Falle am Ende wieder Recht und Wahrheit in Erfurt sich Bahn brechen. Ueber das Weichbild von Erfurt aber geht der Einfluß meiner Verfolger, der auch früher allerdings bis Sanssoucis reichte, jetzt nicht mehr hinaus.</p> <p><hi rendition="#g">Krackrügge,</hi> Abgeordneter für Erfurt.</p> </div> <div xml:id="ar171-2_033" type="jArticle"> <p>Gestern lag auf dem hiesigen Bürgermeister-Amte eine Zustimmungs-Adresse an den König von Preußen offen, welche den Dank über die neue Verfassung und über die Auflösung der National-Versammlung aussprach; die hiesige Kaufmannschaft resp. Casino-Gesellschaft war die erste, die Adresse zu unterschreiben, dagegen war kein anderer Bürger zur Unterschrift zu bewegen. Um nun die Anzahl der Unterschriften zu erweitern, äußerten sich mehrere hiesige Herren, besonders Herr J. M. auf der Oberstraße, gegen ihre Dienstboten, Commis etc., sie müßten nach dem Rathhause gehen, da wäre was zu unterzeichnen, mit dem Bemerken, daß wenn sie ihren Befehlen nicht folgten, sie aus ihren Diensten gejagt würden. Allerdings ist durch diese Aufforderung die Unterschriften-Zahl erweitert worden. Daß die Adresse aber nur der Ausdruck einer kleinen reactionären Klique ist, geht aus Obigem genugsam hervor. Heute cirkulirt die quest. Adresse durch unser Städtchen, man kolportirt sie von Haus zu Haus, allein jeder sich selbst achtende und nur einigermaßen freigesinnte Bürger wird einer so schmachvollen Adresse niemals seine Zustimmung geben.</p> <p>Uerdingen, den 15. December 1848.</p> <p>Für mehrere Bürger A. H.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Handelsnachrichten.</head> <gap reason="insignificant"/> </div> <div n="1"> <head>Frucht- und Fourage-Preise vom 1. bis 15. Decbr.</head> <gap reason="insignificant"/> </div> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Brodpreis der Stadt Köln.</hi> </p> <p>Vom 17. bis 24. Dez. 1848.</p> <p>Ein Schwarzbrod von 8 Pfd. soll kosten 4 Sgr. 6 Pf.</p> <p>Köln, 17 Dez. 1848.</p> <p>Der interimistische Polizei-Direktor, <hi rendition="#g">Geiger</hi>.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Bekanntmachung.</p> <p>In hiesiger Werkstatt sollen circa 32 Centner altes Schmiedeeisen, incl. 3 Schmiede-Ambosse und 2 Schraubstöcke, 10 Centner Gußeisen und 5 Centner Messingabfall, so wie mehrere Werkzeuge, welche zum diesseitigen Gebrauche nicht mehr geeignet, öffentlich meistbietend verkauft werden, wozu ein Termin auf Montag den 18. Dezember c., Vormittags 10 Uhr, anberaumt ist.</p> <p>Deutz, 12. Dezember 1848.</p> <p>Königliche Verwaltung der Haupt-Artillerie-Werkstatt.</p> <p><hi rendition="#g">Unger,</hi> Hauptmann. <hi rendition="#g">Trespe,</hi> Lieutenant.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Bekanntmachung.</p> <p>Der jährliche ohngefähre Bedarf nachstehender Materialien für die Saline Königsborn, als:</p> <table> <row> <cell>1) Schmiedeeisen 8000 Pfund</cell> </row> <row> <cell>2) gewalzte Bleche 12000 Pfund</cell> </row> <row> <cell>3) gewalzte Roststäbe 3000 Pfund</cell> </row> <row> <cell>4) Rüböl 1400 Maß</cell> </row> <row> <cell>5) Segeltuch, 5 Stück à 60 Ellen pro Stück,</cell> </row> <row> <cell>6) Talg 600 Pfund</cell> </row> <row> <cell>7) Pumpenleder 500 Pfund</cell> </row> </table> <p>soll für das Jahr 1849 mindestfordernd auf dem Wege schriftlicher Erbietungen verdungen werden.</p> <p>Diejenigen, welche die eine oder die andere Lieferung zu übernehmen gesonnen sein möchten, wollen ihre schriftlichen Forderungen:</p> <table> <row> <cell> ad 1, 2 und 3 pro 100 Pfund,</cell> </row> <row> <cell>ad 4 pro Maß,</cell> </row> <row> <cell>ad 5 per Stück á 60 Ellen,</cell> </row> <row> <cell>ad 6 und 7 pro Pfund,</cell> </row> </table> <p>in preuß. Courant ausgedrückt, in portofreien, versiegelten Schreiben an das hiesige Salz-Amt bis zum 20. Dezember d. J., Vormittags 10 Uhr, eingeben, indem später eingehende Forderungen nicht berücksichtigt werden.</p> <p>Auf der Adresse des Briefes ist zu vermerken, für welches Material die Forderungen abgegeben werden.</p> <p>Die Vorbedingungen, welche gegen die früheren in einigen Punkten abweichen und daher vor Abgabe der Erbietungen eingesehen werden müssen, liegen in unserm Geschäftszimmer offen.</p> <p>Königsborn, 2. Sezember 1848.</p> <p> <hi rendition="#g">Königl. Salz-Amt</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p>Bekanntmachung.</p> <p>Am Samstag den 21. Dezember, Vormittags 9 Uhr, [s]ollen im Lokale des Gastwirthes Heinzen zu Mondorf, unterhalb der Siegmündung, etwa 25 Schock Faschinen Faßreifenholz und 150 Bürden einjährige Weiden, welche auf der Insel Kemper-Wehrt geschnitten sind, so wie etwa 50 bis 60 Schock Faschinen vierjähriges Weidenholz, 5 Schock Kopfweidenholz und einige Klafter Pappelnbrandholz, welche in den königlichen Waarden bei Rheidt gehauen sind, öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.</p> <p>Die Bedingungen des Verkaufs werden im Termine vor dem Ausgebote vorgelesen werden.</p> <p>Köln, 23. November 1848.</p> <p>Der Wasserbau-Inspektor, <hi rendition="#g">Schwedler</hi>.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Gerichtlicher Verkauf.</p> <p>Am Montag den 18. Dezember 1848, Morgens 10 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Altenmarkte zu Köln: Tische, Stühle, Schränke, Kommode, 1 Ofen etc., öffentlich an den Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.</p> <p>Der Gerichtsvollzieher, <hi rendition="#g">Lustig</hi>.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Gerichtlicher Verkauf.</p> <p>Am Montag den 18. Dezember 1848 Morgens 11 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Heumarkte, an der ehemaligen Börse zu Köln: Oefen, Tische, Stühle, Bettstellen, Schränke, Kommoden etc., öffentlich an den Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.</p> <p>Der Gerichtsvollzieher, <hi rendition="#g">Lustig</hi>.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Ankündigung.</hi> </p> <p>Bezugnehmend auf meine, in die hiesigen Zeitungen vom zehnten hujus mensis eingerückte Anzeige wird hierdurch bekannt gemacht, daß mit dem betreffenden Mobilar-Verkaufe am nächstkünftigen Montag den 18. dieses Monats, Vormittags 9 Uhr begonnen, daß dessen Fortsetzung Nachmittags zwei Uhr, und nöthigenfalls auch am folgenden Tage um die gewöhnlichen Vor- und Nachmittagsstunden stattfinden soll</p> <p>Die fragliche Versteigerung, welche Hausmobilien, Küchengeräthe und sonstige Effekten zum Gegenstande hat, namentlich einen Wiener Flügel, Haus- und Tafeluhren, Oelgemälde, Kupferstiche, Spiegel, Schreibpulte, Schränke, Sekretäre, Sophas etc., erfolgt in dem zu Köln Schildergasse sub Nummer sechs und sechszig und einem Strich gelegenen Hause.</p> <p>Köln, den 16 Dezember 1848.</p> <p>Der Gerichtsvollzieher, <hi rendition="#g">Brochhausen</hi>.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein solider gewandter junger Mann der gute Atteste beizubringen im Stande ist, wünscht baldigst eine Comptoir- oder Reisestelle. Die Exp. sagt wer.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Schlechters Erklärung.</hi> </p> <p>Diese Zeitung bringt eine Sache in Berührung am 9. dies, welche ich gerne vergessen hätte — da ich aber täglich um den Hergang gefragt werde, so will ich dem Wunsche nachkommen.</p> <p>Nachdem ich schon 12 Jahre Euer Mitbürger bin, und meine Stirne frei gehalten habe, auch nur immer für des Volkes Glück bedacht war, und wie jedem der mich kennt, bekannt ist, habe ich mit großen Kosten des Volkes Wohlergehen fördern wollen; schon seit dem Jahre 1832 arbeitete ich im Interesse des Volkes, und im Jahre 1846 der Verein den ich gründen wollte, was eine unberechenbare Wohlthat für die Betheiligten gewesen wä[r]e, und nur allein zerfallen ist, weil ich den König als Protektor wünschte, und wo man mir einen Brief vom vorigen König, der über Gewerbe sprach in Stücke zerriß, damals hätte ich mich von Allem lostrennen sollen, was auch 8 Monate mein Grundsatz blieb, allein als Volksmann für Wohlstand, Recht und Wahrheit konnte ich mein Wirken nicht einstellen, und so trieb mich die Liebe zum Volkesglück nach Potsdam zum Könige, um demselben besonders der Handwerker Noth darzustellen. Die ungeheuchelte Liebe zu unserm König, und das Wohlwollen der Krone gegen meine Wenigkeit, gaben mir Hoffnung etwas zu bewirken.</p> <p>Die Leute sind häufig der Meinung, ich habe vom König oder dessen Familie, oder vom Staat ein Geschenk erhalten, da ich bis heute noch keinen Dreier erhielt, und doch seit 9 Jahre jedesmal dem König in Zeitungen und Gesellschaften überall aus den allgemein bekannten Gründen lobte, obgleich der König Pathe an meinem letztgebornen Sohne ist, mir auch da (auf meine Bitte) kein Geschenk zu Theil wurde, und dennoch ich bei 9 unversorgten Kinder, und die schlechte Zeiten, nicht zu Wohlhabende gezählt werden kann, so wird ein jeder vernünftige Mensch einsehen, das ich aus reiner Liebe dem Könige zugethan bin, und der Mensch, welcher in seinem Herzen Achtung und Liebe gegen Jemand verspürt, und diese zu unterdrücken sucht, aus Furcht, ist der Name feige Memme werth, und wenn ich noch ein Glied bewegen könnte, so würde ich meinen Charakter als geborener Deutsche nicht untergehen lassen. So gerne ich die Volksvertreter in Berlin loben wollte, so kann ich dieses aus dem Grunde nicht, weil 6 Monate anhaltend dort in Berlin uns keine Verfassung hervorbrachten, und 9 Sitzungen habe ich beigewohnt, welche meiner Ansicht nach für das Land keinen Dreier Werth hatten, wohl aber für die Abgeordnete in vieler Beziehung. Die Zeit von der Bildung des letzten Ministeriums an bis zur Auflösung, ist nicht meine Sache zu besprechen, dies will ich Rechtsgelehrten überlassen, allein das ganze Volk ohne Ausnahme war mit der vergeudeten Zeit nicht zufrie[d]en, und diejenige, welche mich gestoßen, geschlagen und getreten haben im Demokraten-Verein, haben nicht den Verstand, das Handeln eines Parlamentes zu unterscheiden, und verlangten von mir, ich sollte meine Liebe zum König aufgeben, und rufen, es lebe die rothe Republik</p> <p>Ein Stoß auf der Brust, ein Schlag auf den Kopf und ein Schlag auf die Schulter, sind so bedeutend gewesen, das ich heute 8 Tage nachher, schon von Schmerzen aus dem Bette muß, und um 3 Uhr hier an diese Arbeit sitze; sollten meine alte Tagen dadurch Unfähigkeit herbeiführen und mir Mangel zu Theil werden, so bedaure ich nur die Blindheit meiner Verfolger, und werde mein Leiden unter dem Ausrufe ertragen — „Vater verzeihe Ihnen sie wußten nicht was sie thaten“ — denn das Jahr 1848 soll auch auf mich empfindlich wirken.</p> <p>(Gez.) der Bürger <hi rendition="#b">Schlechter</hi> in Köln.</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#g">Berlin</hi>. Höchst wichtige Erfindung für Bäcker, Hefenhändler, Bierbrauerei- und Branntweinbrennerei-Besitzer, Conditoren, Kaufleute u. s. w.</p> <p>Die erprobte, sehr deutliche, praktische Anweisung zur Anfertigung einer in England ganz neu erfundenen sehr weißen <hi rendition="#g">Kunsthefe</hi> oder Bärme, welche im trockenen und flüssigen Zustande ohne Betrieb einer Branntweinbrennerei in jedem Lokal und in jeder Quantität von Jedem selbst sehr billig gefertigt werden kann, kräftiger wie jedes andere Gahrungsmittel wirkt und sich Jahre lang, ohne zu verderben, und ohne an ihrer Treibkraft zu verlieren, hält, ist gegen portofreie Einsendung von 3 Thlr. Courant (vorbehaltlich der Geheimhaltung) bei dem Unterzeichneten zu haben und durch jede Buchhandlung nur von demselben zu beziehen. Bemerkt wird noch, daß dieser Erwerbszweig jetzt besonders vortheilhaft und gewinnbringend ist, da überall Mangel an guter Hefe ist und dieselbe zu guten Preisen bezahlt wird.</p> <p><hi rendition="#g">Schultz in Berlin,</hi> Alexanderstr. Nr. 63, Königl. Preuß. approbirter Apotheker, Chemiker und praktisch-technischer Fabrikant.</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#g">Berlin:</hi> Oekonomie-Administratoren — Wirthschafts-Inspektoren — Forst- und Domainen-Beamte — Rentmeister — Secretaire — Oberkellner — Braumeister — Fabrik-Aufseher — Pharmaceuten — Buchhalter- und Handlungs-Commis (für Banqu[i]er-, Comptoir-, Fabrik-, Manufactur-, Schnitt-, Material-, Reise- und sonstige Geschäfte) können sehr gute und dauernde, mit hohem Gehalt verbundene Stellen erhalten, und wollen sich baldigst wenden an die Agentur des Apothekers Schulz in Berlin, Alexanderstrasse Nr. 63</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Einladung zum Abonnement</hi> auf die „<hi rendition="#g">Freien Blätter.</hi>“</p> <p>Dieselben erscheinen von <hi rendition="#g">Neujahr</hi> ab mit interessantem <hi rendition="#g">Feuilleton,</hi> wöchentlich 3 Mal, und zwar: Sonntag, Mittwoch und Freitag. Die Richtung der Blätter ist eine <hi rendition="#g">durchaus demokratische</hi> und bieten sie außer raisonirenden Artikeln, das neueste und wichtigste aus der Tagesgeschichte. Der Preis für Köln und nächste Umgebung ist auf 18 Sgr. festgesetzt; — durch die Post bezogen auf 22 Sgr. 6 Pf. per Quartal (für das Ausland kommt der ermäßigte Postaufschlag hinzu). Insertionen werden zu 6 Pfennige die Zeile aufgenommen, wozu sich die Blätter ihrer ansehnlichen Verbreitung wegen, besonders eignen. Beiträge nach der Tendenz der Blätter nimmt die Redaktion dankbar entgegen.</p> <p>Bestellungen beliebe man in Köln unter Hutmacher Nro. 17; auswärts bei der nächsten Postanstalt baldigst zu machen.</p> <p>Köln, im Dezember 1848.</p> <p><hi rendition="#g">Die Expedition</hi>.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Die in meinem Verlage erscheinende Deutsche <hi rendition="#b">Buchdrucker-Zeitung,</hi> deren diesjährige Nummern das vollständige Protokoll der Frankfurter Versammlung enthalten, kann von nächstem Jahr an auch durch die Post bezogen werden.</p> <p>Abonnement 20 Sgr. für das halbe Jahr.</p> <p><hi rendition="#g">Heinr. Hotop</hi> in Kassel.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Niederländische <hi rendition="#b">Dampfschifffahrts-Gesellschaft.</hi> </p> <p>Abfahrten von Köln vom 1. Nov. ab.</p> <p>Um 5 Uhr Morgens über NYMEGEN nach Rotterdam, jeden Sonntag, Montag, Mittwoch und Freitag.</p> <p>Um 1 Uhr nach Mitternacht nach MANNHEIM, jeden Montag, Mittwoch, Donnerstag und Samstag.</p> <p>Von ROTTERDAM nach LONDON fährt der „Batavier“ jeden Dienstag (in direktem Anschluss an das Sonntags von Köln fahrende Dampfboot).</p> <p>Die Personenfahrgelder für alle Stationen sind um Bedeutendes ermässigt.</p> <p>Nähere Auskunft für Passagiere und Güter ertheilt die Haupt-Agentur Friedrich-Wilhelmstrasse Nr. 4.</p> <p>Köln, 1. November 1848.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Punsch-Stube.</hi> </p> <p>Von heute an wird zu jeder Zeit des Tages warmer Punsch verabreicht. Rum-Punsch 2 Sgr. Arrac-Punsch 3 Sgr. Ananas-Marasquin-Punsch 6 Sgr. das Glas, in der Liqueur-Fabrik von <hi rendition="#g">Hub. Cron</hi>, unter Gottesgnaden Nr. 13-15.</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">ENGLISCHER HOF</hi> in Cöln.</p> <p> <hi rendition="#i">Casinostrasse Nr. 1.</hi> </p> <p>Empfiehlt einem reisenden Publikum auf's Angelegentlichste.</p> <p> <hi rendition="#b">Herm. Jos. Thibus.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p>Eine große Auswahl in gesteppten Decken und wollenen Bettdecken empfiehlt bestens <hi rendition="#b">D. Kothes,</hi> Altenmarkt 69.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein schöner Hühnerhund, von vorzüglicher Race, noch nicht ganz zwei Jahre alt, wird billig abgegeben. Die Expedition dieser Zeitung sagt wo.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein Kleiderschrank, Stühle, gepolsterte Fußbänkchen und Arbeitstischchen für Namenstage oder Weihnachtsgeschenke sind billig zu haben, Mühlengasse Nr 10.</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Rum-Punsch-Essenz</hi> 18 Sgr. die Flasche, bester Antillen-Rum 12 1/2 Sgr. den Krug bei H. <hi rendition="#g">Cron</hi> unter Gottesgnaden Nr. 13-15.</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Koaks</hi> so wie fette und magere Kohlen sind vorräthig auf dem Lager der Eschweiler-Pannesheider Bergwerks-Vereine am Thürmchen.</p> <p>U. Keiffenheim, Salzmagazinstraße Nro. 7.</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Coaks</hi> ist wieder in sehr guter Qualität vorräthig, in de[r] <hi rendition="#b">Gas-Erleuchtungs-Anstalt,</hi> Buschgasse 11.</p> </div> <div type="jAn"> <p>In einem gut rentirten Geschäfte wird ein Theilnehmer gesucht, der über 6 bis 800 Thlr verfügen kann.</p> <p>Gef. Offerten beliebe man unter den Buchstaben M. N. Nr. 27 franco der Exp. d. Bl. zu übergeben.</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Oberländische Küche</hi> Langgasse 1.</p> <p><hi rendition="#g">Gastwirthschaft und</hi> Restauration.</p> <p>Zu jeder Tageszeit alle der Saison angemessene Speisen, vorzügliche Weine, Liqueure, Punsch etc.</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Gasthof</hi> zum <hi rendition="#b">Telegraphen,</hi> dem Bonn-Kölner Bahnhofe gegenüber, <hi rendition="#b">Weidenbach 11-13.</hi> </p> <p>Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich meine Gastwirthschaft und Restauration eröffnet habe.</p> <p>Durch vortreffliche, äußerst billige Weine, so wie gu[t] zubereitete Speisen werde ich mich meinen Freunden und Gönnern besonders zu empfehlen suchen.</p> <p>H. Hermans.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Konzessionirtes <hi rendition="#b">Vaudeville-Theater.</hi> </p> <p>Heute Sonntag den 17. Dezember 1848:</p> <p>Das Sonntagsräuschchen.</p> <p>Lustspiel in 1 Akt von Flota.</p> <p><hi rendition="#g">Hierauf</hi> zum Erstenmale</p> <p>Es spuckt oder die Kellerratten.</p> <p>Posse in 2 Akten von Weissenthurm.</p> <p><hi rendition="#g">Zum Schluß</hi> auf allgemeines Verlangen:</p> <p>Der Curmärker u. die Picarde.</p> <p>Genrebild in 1 Akt von Schneider.</p> <p>Entree 10 Sgr. á Person, wofür Getränke verabreich[t] werden.</p> <p>Kassa-Eröffnung 6 Uhr.</p> <p>Anfang 7 Uhr.</p> <p> <hi rendition="#b">Franz Stollwerck.</hi> </p> </div> </div> <div type="imprint"> <p>Der Gerant: <hi rendition="#g">Korff</hi>.<lb/> Druck von J. W. <hi rendition="#g">Dietz,</hi> unter Hutmacher Nr. 17.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0926/0004]
nicht. Von hier aus habe ich Berichte an meine Wähler, die sich auf Thatsachen beschränkten, durch die Presse veröffentlicht, demokratisch zwar (denn ich bin durch und durch Demokrat), aber nicht „Aufruhr predigend,“ wohl aber hinwirkend auf die breiteste demokratische Grundlage für eine konstitutionelle Monarchie. Das ist Alles — während ich im Gefängniß, vom November bis März, meine Strafe erlitt, wählte mich die Gemeinde Erfurt durch die Stadtverordneten zwei Mal, das letzte Mal einstimmig, als Deputirten zum vereinigten Landtag, mich den „langjährigen Aufruhrprediger!“ Ich wies diese Mission zurück, weil sie mit meinen politischen Ansichten im Widerspruche war; in die National-Versammlung aber ging ich, weil mich das Volk dahin gewählt, und ich habe dort getreulich zur demokratischen Partei, zur Linken gehalten. Das ist nun mein Verbrechen für die Pasquillanten; ich sollte — so wollten sie es — auf der Rechten sitzen, mit jedem Ministerium stimmen; und ich habe gegen jedes Ministerium gestimmt. Un[d] deshalb soll ich eine Mitursache jener Emeute sein. Kann man sich eine verrücktere Logik, eine schwärzere Bosheit denken?! Es ist für mich häßlich, von mir sprechen zu müssen, aber die Infamie der Beschuldigung zwingt mich dazu. Ueber meine geringe parlamentarische Wirksamkeit erhielt ich von Tausenden aus Stadt und Land Vertrauensvoten und die Gesammtgemeinde Erfurt beschloß durch die Stadtverordneten noch in der Sitzung vom 17. November also nach dem Steuerverweigerungsbeschluß, daß sie mir die Diäten garantiren wolle, wofern sie mir vom Ministerium Brandenburg vorenthalten würden. Und 8 Tage später erklären mich einzelne Subjekte als den „Aufruhrprediger“ von Erfurt! Zu den ersten Feinden des Volkes gehörten von jeher auch diejenigen, welche jetzt während meiner Abwesenheit von Erfurt in jesuitisch-schlauer Weise den Terrorismus, welchen die blutigen Schandthaten vom 24. November, so wie das augenblickliche Gelingen der Contrerevolution hervorgebracht haben, dazu benutzen wollen, um mich in der öffentlichen Meinung zu stürzen; sie, in deren Stande ich die Korruption nach Thatsachen bis zum ungestraften Verbrechen schon früher öffentlich dargelegt habe. Es ist ihnen, diesen politischen Jesuiten, auch wirklich gelungen, für ihre Schmähschrift, die sie Mißtrauensvotum nennen, durch allerlei schändliche Mittel und Drohungen und unter der Gewalt des Schreckens viele meiner Mitbürger zur Unterschrift zu verleiten. Indessen zweifle ich auch nicht, mir in Wahrheit das allgemeine Vertrauen bewahrt zu haben und daß auch in diesem Falle am Ende wieder Recht und Wahrheit in Erfurt sich Bahn brechen. Ueber das Weichbild von Erfurt aber geht der Einfluß meiner Verfolger, der auch früher allerdings bis Sanssoucis reichte, jetzt nicht mehr hinaus.
Krackrügge, Abgeordneter für Erfurt.
Gestern lag auf dem hiesigen Bürgermeister-Amte eine Zustimmungs-Adresse an den König von Preußen offen, welche den Dank über die neue Verfassung und über die Auflösung der National-Versammlung aussprach; die hiesige Kaufmannschaft resp. Casino-Gesellschaft war die erste, die Adresse zu unterschreiben, dagegen war kein anderer Bürger zur Unterschrift zu bewegen. Um nun die Anzahl der Unterschriften zu erweitern, äußerten sich mehrere hiesige Herren, besonders Herr J. M. auf der Oberstraße, gegen ihre Dienstboten, Commis etc., sie müßten nach dem Rathhause gehen, da wäre was zu unterzeichnen, mit dem Bemerken, daß wenn sie ihren Befehlen nicht folgten, sie aus ihren Diensten gejagt würden. Allerdings ist durch diese Aufforderung die Unterschriften-Zahl erweitert worden. Daß die Adresse aber nur der Ausdruck einer kleinen reactionären Klique ist, geht aus Obigem genugsam hervor. Heute cirkulirt die quest. Adresse durch unser Städtchen, man kolportirt sie von Haus zu Haus, allein jeder sich selbst achtende und nur einigermaßen freigesinnte Bürger wird einer so schmachvollen Adresse niemals seine Zustimmung geben.
Uerdingen, den 15. December 1848.
Für mehrere Bürger A. H.
Handelsnachrichten. _ Frucht- und Fourage-Preise vom 1. bis 15. Decbr. _ Brodpreis der Stadt Köln.
Vom 17. bis 24. Dez. 1848.
Ein Schwarzbrod von 8 Pfd. soll kosten 4 Sgr. 6 Pf.
Köln, 17 Dez. 1848.
Der interimistische Polizei-Direktor, Geiger.
Bekanntmachung.
In hiesiger Werkstatt sollen circa 32 Centner altes Schmiedeeisen, incl. 3 Schmiede-Ambosse und 2 Schraubstöcke, 10 Centner Gußeisen und 5 Centner Messingabfall, so wie mehrere Werkzeuge, welche zum diesseitigen Gebrauche nicht mehr geeignet, öffentlich meistbietend verkauft werden, wozu ein Termin auf Montag den 18. Dezember c., Vormittags 10 Uhr, anberaumt ist.
Deutz, 12. Dezember 1848.
Königliche Verwaltung der Haupt-Artillerie-Werkstatt.
Unger, Hauptmann. Trespe, Lieutenant.
Bekanntmachung.
Der jährliche ohngefähre Bedarf nachstehender Materialien für die Saline Königsborn, als:
1) Schmiedeeisen 8000 Pfund
2) gewalzte Bleche 12000 Pfund
3) gewalzte Roststäbe 3000 Pfund
4) Rüböl 1400 Maß
5) Segeltuch, 5 Stück à 60 Ellen pro Stück,
6) Talg 600 Pfund
7) Pumpenleder 500 Pfund
soll für das Jahr 1849 mindestfordernd auf dem Wege schriftlicher Erbietungen verdungen werden.
Diejenigen, welche die eine oder die andere Lieferung zu übernehmen gesonnen sein möchten, wollen ihre schriftlichen Forderungen:
ad 1, 2 und 3 pro 100 Pfund,
ad 4 pro Maß,
ad 5 per Stück á 60 Ellen,
ad 6 und 7 pro Pfund,
in preuß. Courant ausgedrückt, in portofreien, versiegelten Schreiben an das hiesige Salz-Amt bis zum 20. Dezember d. J., Vormittags 10 Uhr, eingeben, indem später eingehende Forderungen nicht berücksichtigt werden.
Auf der Adresse des Briefes ist zu vermerken, für welches Material die Forderungen abgegeben werden.
Die Vorbedingungen, welche gegen die früheren in einigen Punkten abweichen und daher vor Abgabe der Erbietungen eingesehen werden müssen, liegen in unserm Geschäftszimmer offen.
Königsborn, 2. Sezember 1848.
Königl. Salz-Amt
Bekanntmachung.
Am Samstag den 21. Dezember, Vormittags 9 Uhr, [s]ollen im Lokale des Gastwirthes Heinzen zu Mondorf, unterhalb der Siegmündung, etwa 25 Schock Faschinen Faßreifenholz und 150 Bürden einjährige Weiden, welche auf der Insel Kemper-Wehrt geschnitten sind, so wie etwa 50 bis 60 Schock Faschinen vierjähriges Weidenholz, 5 Schock Kopfweidenholz und einige Klafter Pappelnbrandholz, welche in den königlichen Waarden bei Rheidt gehauen sind, öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.
Die Bedingungen des Verkaufs werden im Termine vor dem Ausgebote vorgelesen werden.
Köln, 23. November 1848.
Der Wasserbau-Inspektor, Schwedler.
Gerichtlicher Verkauf.
Am Montag den 18. Dezember 1848, Morgens 10 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Altenmarkte zu Köln: Tische, Stühle, Schränke, Kommode, 1 Ofen etc., öffentlich an den Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher, Lustig.
Gerichtlicher Verkauf.
Am Montag den 18. Dezember 1848 Morgens 11 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Heumarkte, an der ehemaligen Börse zu Köln: Oefen, Tische, Stühle, Bettstellen, Schränke, Kommoden etc., öffentlich an den Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher, Lustig.
Ankündigung.
Bezugnehmend auf meine, in die hiesigen Zeitungen vom zehnten hujus mensis eingerückte Anzeige wird hierdurch bekannt gemacht, daß mit dem betreffenden Mobilar-Verkaufe am nächstkünftigen Montag den 18. dieses Monats, Vormittags 9 Uhr begonnen, daß dessen Fortsetzung Nachmittags zwei Uhr, und nöthigenfalls auch am folgenden Tage um die gewöhnlichen Vor- und Nachmittagsstunden stattfinden soll
Die fragliche Versteigerung, welche Hausmobilien, Küchengeräthe und sonstige Effekten zum Gegenstande hat, namentlich einen Wiener Flügel, Haus- und Tafeluhren, Oelgemälde, Kupferstiche, Spiegel, Schreibpulte, Schränke, Sekretäre, Sophas etc., erfolgt in dem zu Köln Schildergasse sub Nummer sechs und sechszig und einem Strich gelegenen Hause.
Köln, den 16 Dezember 1848.
Der Gerichtsvollzieher, Brochhausen.
Ein solider gewandter junger Mann der gute Atteste beizubringen im Stande ist, wünscht baldigst eine Comptoir- oder Reisestelle. Die Exp. sagt wer.
Schlechters Erklärung.
Diese Zeitung bringt eine Sache in Berührung am 9. dies, welche ich gerne vergessen hätte — da ich aber täglich um den Hergang gefragt werde, so will ich dem Wunsche nachkommen.
Nachdem ich schon 12 Jahre Euer Mitbürger bin, und meine Stirne frei gehalten habe, auch nur immer für des Volkes Glück bedacht war, und wie jedem der mich kennt, bekannt ist, habe ich mit großen Kosten des Volkes Wohlergehen fördern wollen; schon seit dem Jahre 1832 arbeitete ich im Interesse des Volkes, und im Jahre 1846 der Verein den ich gründen wollte, was eine unberechenbare Wohlthat für die Betheiligten gewesen wä[r]e, und nur allein zerfallen ist, weil ich den König als Protektor wünschte, und wo man mir einen Brief vom vorigen König, der über Gewerbe sprach in Stücke zerriß, damals hätte ich mich von Allem lostrennen sollen, was auch 8 Monate mein Grundsatz blieb, allein als Volksmann für Wohlstand, Recht und Wahrheit konnte ich mein Wirken nicht einstellen, und so trieb mich die Liebe zum Volkesglück nach Potsdam zum Könige, um demselben besonders der Handwerker Noth darzustellen. Die ungeheuchelte Liebe zu unserm König, und das Wohlwollen der Krone gegen meine Wenigkeit, gaben mir Hoffnung etwas zu bewirken.
Die Leute sind häufig der Meinung, ich habe vom König oder dessen Familie, oder vom Staat ein Geschenk erhalten, da ich bis heute noch keinen Dreier erhielt, und doch seit 9 Jahre jedesmal dem König in Zeitungen und Gesellschaften überall aus den allgemein bekannten Gründen lobte, obgleich der König Pathe an meinem letztgebornen Sohne ist, mir auch da (auf meine Bitte) kein Geschenk zu Theil wurde, und dennoch ich bei 9 unversorgten Kinder, und die schlechte Zeiten, nicht zu Wohlhabende gezählt werden kann, so wird ein jeder vernünftige Mensch einsehen, das ich aus reiner Liebe dem Könige zugethan bin, und der Mensch, welcher in seinem Herzen Achtung und Liebe gegen Jemand verspürt, und diese zu unterdrücken sucht, aus Furcht, ist der Name feige Memme werth, und wenn ich noch ein Glied bewegen könnte, so würde ich meinen Charakter als geborener Deutsche nicht untergehen lassen. So gerne ich die Volksvertreter in Berlin loben wollte, so kann ich dieses aus dem Grunde nicht, weil 6 Monate anhaltend dort in Berlin uns keine Verfassung hervorbrachten, und 9 Sitzungen habe ich beigewohnt, welche meiner Ansicht nach für das Land keinen Dreier Werth hatten, wohl aber für die Abgeordnete in vieler Beziehung. Die Zeit von der Bildung des letzten Ministeriums an bis zur Auflösung, ist nicht meine Sache zu besprechen, dies will ich Rechtsgelehrten überlassen, allein das ganze Volk ohne Ausnahme war mit der vergeudeten Zeit nicht zufrie[d]en, und diejenige, welche mich gestoßen, geschlagen und getreten haben im Demokraten-Verein, haben nicht den Verstand, das Handeln eines Parlamentes zu unterscheiden, und verlangten von mir, ich sollte meine Liebe zum König aufgeben, und rufen, es lebe die rothe Republik
Ein Stoß auf der Brust, ein Schlag auf den Kopf und ein Schlag auf die Schulter, sind so bedeutend gewesen, das ich heute 8 Tage nachher, schon von Schmerzen aus dem Bette muß, und um 3 Uhr hier an diese Arbeit sitze; sollten meine alte Tagen dadurch Unfähigkeit herbeiführen und mir Mangel zu Theil werden, so bedaure ich nur die Blindheit meiner Verfolger, und werde mein Leiden unter dem Ausrufe ertragen — „Vater verzeihe Ihnen sie wußten nicht was sie thaten“ — denn das Jahr 1848 soll auch auf mich empfindlich wirken.
(Gez.) der Bürger Schlechter in Köln.
Berlin. Höchst wichtige Erfindung für Bäcker, Hefenhändler, Bierbrauerei- und Branntweinbrennerei-Besitzer, Conditoren, Kaufleute u. s. w.
Die erprobte, sehr deutliche, praktische Anweisung zur Anfertigung einer in England ganz neu erfundenen sehr weißen Kunsthefe oder Bärme, welche im trockenen und flüssigen Zustande ohne Betrieb einer Branntweinbrennerei in jedem Lokal und in jeder Quantität von Jedem selbst sehr billig gefertigt werden kann, kräftiger wie jedes andere Gahrungsmittel wirkt und sich Jahre lang, ohne zu verderben, und ohne an ihrer Treibkraft zu verlieren, hält, ist gegen portofreie Einsendung von 3 Thlr. Courant (vorbehaltlich der Geheimhaltung) bei dem Unterzeichneten zu haben und durch jede Buchhandlung nur von demselben zu beziehen. Bemerkt wird noch, daß dieser Erwerbszweig jetzt besonders vortheilhaft und gewinnbringend ist, da überall Mangel an guter Hefe ist und dieselbe zu guten Preisen bezahlt wird.
Schultz in Berlin, Alexanderstr. Nr. 63, Königl. Preuß. approbirter Apotheker, Chemiker und praktisch-technischer Fabrikant.
Berlin: Oekonomie-Administratoren — Wirthschafts-Inspektoren — Forst- und Domainen-Beamte — Rentmeister — Secretaire — Oberkellner — Braumeister — Fabrik-Aufseher — Pharmaceuten — Buchhalter- und Handlungs-Commis (für Banqu[i]er-, Comptoir-, Fabrik-, Manufactur-, Schnitt-, Material-, Reise- und sonstige Geschäfte) können sehr gute und dauernde, mit hohem Gehalt verbundene Stellen erhalten, und wollen sich baldigst wenden an die Agentur des Apothekers Schulz in Berlin, Alexanderstrasse Nr. 63
Einladung zum Abonnement auf die „Freien Blätter.“
Dieselben erscheinen von Neujahr ab mit interessantem Feuilleton, wöchentlich 3 Mal, und zwar: Sonntag, Mittwoch und Freitag. Die Richtung der Blätter ist eine durchaus demokratische und bieten sie außer raisonirenden Artikeln, das neueste und wichtigste aus der Tagesgeschichte. Der Preis für Köln und nächste Umgebung ist auf 18 Sgr. festgesetzt; — durch die Post bezogen auf 22 Sgr. 6 Pf. per Quartal (für das Ausland kommt der ermäßigte Postaufschlag hinzu). Insertionen werden zu 6 Pfennige die Zeile aufgenommen, wozu sich die Blätter ihrer ansehnlichen Verbreitung wegen, besonders eignen. Beiträge nach der Tendenz der Blätter nimmt die Redaktion dankbar entgegen.
Bestellungen beliebe man in Köln unter Hutmacher Nro. 17; auswärts bei der nächsten Postanstalt baldigst zu machen.
Köln, im Dezember 1848.
Die Expedition.
Die in meinem Verlage erscheinende Deutsche Buchdrucker-Zeitung, deren diesjährige Nummern das vollständige Protokoll der Frankfurter Versammlung enthalten, kann von nächstem Jahr an auch durch die Post bezogen werden.
Abonnement 20 Sgr. für das halbe Jahr.
Heinr. Hotop in Kassel.
Niederländische Dampfschifffahrts-Gesellschaft.
Abfahrten von Köln vom 1. Nov. ab.
Um 5 Uhr Morgens über NYMEGEN nach Rotterdam, jeden Sonntag, Montag, Mittwoch und Freitag.
Um 1 Uhr nach Mitternacht nach MANNHEIM, jeden Montag, Mittwoch, Donnerstag und Samstag.
Von ROTTERDAM nach LONDON fährt der „Batavier“ jeden Dienstag (in direktem Anschluss an das Sonntags von Köln fahrende Dampfboot).
Die Personenfahrgelder für alle Stationen sind um Bedeutendes ermässigt.
Nähere Auskunft für Passagiere und Güter ertheilt die Haupt-Agentur Friedrich-Wilhelmstrasse Nr. 4.
Köln, 1. November 1848.
Punsch-Stube.
Von heute an wird zu jeder Zeit des Tages warmer Punsch verabreicht. Rum-Punsch 2 Sgr. Arrac-Punsch 3 Sgr. Ananas-Marasquin-Punsch 6 Sgr. das Glas, in der Liqueur-Fabrik von Hub. Cron, unter Gottesgnaden Nr. 13-15.
ENGLISCHER HOF in Cöln.
Casinostrasse Nr. 1.
Empfiehlt einem reisenden Publikum auf's Angelegentlichste.
Herm. Jos. Thibus.
Eine große Auswahl in gesteppten Decken und wollenen Bettdecken empfiehlt bestens D. Kothes, Altenmarkt 69.
Ein schöner Hühnerhund, von vorzüglicher Race, noch nicht ganz zwei Jahre alt, wird billig abgegeben. Die Expedition dieser Zeitung sagt wo.
Ein Kleiderschrank, Stühle, gepolsterte Fußbänkchen und Arbeitstischchen für Namenstage oder Weihnachtsgeschenke sind billig zu haben, Mühlengasse Nr 10.
Rum-Punsch-Essenz 18 Sgr. die Flasche, bester Antillen-Rum 12 1/2 Sgr. den Krug bei H. Cron unter Gottesgnaden Nr. 13-15.
Koaks so wie fette und magere Kohlen sind vorräthig auf dem Lager der Eschweiler-Pannesheider Bergwerks-Vereine am Thürmchen.
U. Keiffenheim, Salzmagazinstraße Nro. 7.
Coaks ist wieder in sehr guter Qualität vorräthig, in de[r] Gas-Erleuchtungs-Anstalt, Buschgasse 11.
In einem gut rentirten Geschäfte wird ein Theilnehmer gesucht, der über 6 bis 800 Thlr verfügen kann.
Gef. Offerten beliebe man unter den Buchstaben M. N. Nr. 27 franco der Exp. d. Bl. zu übergeben.
Oberländische Küche Langgasse 1.
Gastwirthschaft und Restauration.
Zu jeder Tageszeit alle der Saison angemessene Speisen, vorzügliche Weine, Liqueure, Punsch etc.
Gasthof zum Telegraphen, dem Bonn-Kölner Bahnhofe gegenüber, Weidenbach 11-13.
Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich meine Gastwirthschaft und Restauration eröffnet habe.
Durch vortreffliche, äußerst billige Weine, so wie gu[t] zubereitete Speisen werde ich mich meinen Freunden und Gönnern besonders zu empfehlen suchen.
H. Hermans.
Konzessionirtes Vaudeville-Theater.
Heute Sonntag den 17. Dezember 1848:
Das Sonntagsräuschchen.
Lustspiel in 1 Akt von Flota.
Hierauf zum Erstenmale
Es spuckt oder die Kellerratten.
Posse in 2 Akten von Weissenthurm.
Zum Schluß auf allgemeines Verlangen:
Der Curmärker u. die Picarde.
Genrebild in 1 Akt von Schneider.
Entree 10 Sgr. á Person, wofür Getränke verabreich[t] werden.
Kassa-Eröffnung 6 Uhr.
Anfang 7 Uhr.
Franz Stollwerck.
Der Gerant: Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher Nr. 17.
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(2017-03-20T13:08:10Z)
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Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML
(2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
(2017-03-20T13:08:10Z)
Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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