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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 184. Köln, 1. Januar 1849. Beilage.

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Rheinhöhe.

Am 31. Dezember 1848 6' 2".

Brodpreis der Stadt Köln.

Vom 31. Dez. 1848 bis 6. Jan. 1849.

Ein Schwarzbrod von 8 Pfd. soll kosten 4 Sgr. 7 Pf.

Köln, 31 Dez. 1848.

Der interimistische Polizei-Direktor, Geiger.

Bekanntmachung.

Die städtische Speiseanstalt in der Kreuzgasse hierselbst wird am 3. Januar k. J. eingehen. Dagegen soll in dem Hause der Armen-Verwaltung (Cäcilienstraße Nro. 28) vom 1. Januar k. J. ab, bis zum Ablauf der Wintermonate den unbemittelten Bürgern von Morgens 10 bis Nachmittags 6 Uhr Suppe gegen Vergütung von 8 Pfenningen per Quart, verabreicht werden.

Köln, 28. Dezember 1848.

Das kön. Oberbürgermeister-Amt.

Holzverkäufe in der Oberförsterei Gerresheim.

Dienstag den 2. Januar k. J., Nachmittags um 3 Uhr, zu Benrath bei Gastwirth Peter Baljo, aus dem königlichen Benratherforst:

1) 37 Haufen Kiefern Reidelholz, 200 Stück ditto Recken, 17 Haufen Reiserabfall und beiläufig 1000 Bithnenstangen und dergleichen an der Flachsrost.

2) 14 Klafter Haimbuchen-Derbholz und 1000 ditto Schanzen im Zuschlag an Paulsmühl.

Mittwoch den 3. Januar k. J., Morgens um 10 Uhr, zu Eller bei Hrn. Ortsvorsteher Richartz, aus der Försterei Eller:

1) 22 1/2 Klafter Erlenholz für Klumpenmacher, 21 Klafter ditto Knüppelholz, 15 1/2 Klafter Eichen-Knüppelholz und 3200 Stück Erlen, Hainbuchen und Eichenschanzen aus dem Schlag Reisholzerhau.

2) 9 Buchen-Nutzholzblöche, 20 Klafter ditto Scheitholz, 3 Klafter Eichen-Knüppelholz und 1200 Buchen Schanzen aus dem Schlag Forsthülsen.

Donnerstag den 4. Januar k. J., Morgens 10 Uhr, zu Kreuzweg in der Gemeinde Rath, bei Schenkwirth Friedrich Tack, aus der Försterei Grafenberg:

1) Im Distrikt Bauernhauserkopf:

100 Klafter Buchen, Scheit- und Knüppelholz. 4100 ditto Schanzen und 8 Eichen Nutzholzblöche.

2) Im Distrikt Hülsenberg: 15 Buchen-Nutzholzblö[ch]e, 33 Klafter ditto Scheitholz und 1900 ditto Schanzen.

Freitag den 5. Januar k. J., Morgens 10 Uhr, zu Lintorf bei Gastwirth Friedrich Holzschneider, aus der Försterei Lintorf:

1) Im Henkesforst: 77 Stück stärkere und 40 Stück geringere Erlen-Nutzhölzer, 200 ditto Latten und Recken, 120 ditto Knüppelklafter und 6500 ditto Schanzen; ferner 700 Kiefern-Stangen zu Latten und Recken und 25 Haufen ditto Reiser-Abfall.

2) In der Drucht: 38 Stück Erlen-Nutzhölzer und 15 Klafter ditto Brennholz.

3) Im Dipt: 104 Klafter Hainbuchen-, Brenn- und Kohlholz, 4 Klafter ditto Hamspähne und 1 Buchen-Nutzholzstück und

4) Am Sandbrinkel: 44 Klafter Hainbuchen-, Brenn- und Kohlholz.

Die Zahlung der Kaufschillinge vor der Abfuhr des Holzes wird ausbedungen und ist das Nähere bei den Lokalförstern Däke, Rottländer, Knittel und Brinner zu erfragen.

Benrath, den 26. Dezember 1848.

Der Oberförster, Fritze.

Holzverkauf.

Am Mittwoch den 3. Januar kommenden Jahres, des Morgens um 9 Uhr anfangend, werden auf dem Gute Hangen bei Freren, in der Grafschaft Lingen, einige hundert Nummern Eichen und Buchen, zu Schiff-, Bau- und Brennholz tauglich, auf dem Stamme meistbietend verkauft werden. Kauf-Liebhaber werden eingeladen, sich des Morgens um 9 Uhr auf dem Gute Hangen einzufinden.

Haus Hangen, den 18. Dezember 1848.

Joseph Frhr. v. Ascheberg.

Mühlen-Versteigerung.

Am Donnerstag den 18. Januar nächsthin, Morgens um 10 Uhr, wird Herr Mühlenbesitzer Keuffer zu Saarburg seine oberhalb Trassem an dem wasserreichen Leuckbache gelegene, sogenannte "oberste Neumühle", welche zwei Mahlgänge und einen Oelgang enthält, sammt Scheune, Stallung und den um dieselbe befindlichen Wiesen, Gärten und Ackerländereien, das Ganze einen Flächenraum von 31 Morgen 150 Ruthen umfassend, gegen einen fünfjährigen Zahlungs-Ausstand in dieser Mühle selbst öffentlich versteigern.

Trier, den 18. Dezember 1848.

Der Notar, Funck.

Frischer Honig per Pfund 4 Sgr. in Partieen billiger, zu haben Severinstraße Nr. 156.

Gute Cigarren, ordinär, die jedoch in jeder Gesellschaft geraucht werden können, per Stück nur 2 Pfge., 250 1 Thlr., bei G. Tonger, Pauluswache.

Futter gegen Mäuse, Ratten, Schwaben und Motten. Thurnmarkt Nr. 39.

Der Rhein.

Unter diesem Titel wird der seit 1842 zu Colmar erscheinende "Elsässer Kurier" nach Neujahr 1849 mit Ausnahme des Montags täglich erscheinen.

Er wird in französischer und deutscher Sprache die Prinzipien und Interessen der demokratischen Republik zunächst innerhalb des Gebiets der Alpen, Vogesen und des Schwarzwalds (französisches, baierisches und badisches Rheinufer und allemanische Schweiz) zu wahren und zu verbreiten suchen.

Abonnementspreis für das Quartal 8 Franken in Colmar, mit verhältnißmäßigem Postaufschlag.

Colmar, den 22. Dez. 1848.

Expedition des Elsässer Kuriers.

Ankündigung.

Unter dem Titel: Westfälische "Volkshalle."

Erscheint vom 1. Januar 1849 an zu Münster eine neue tägliche politische Zeitung.

Da in der Hauptstadt unserer Provinz ein tüchtiges tägliches Blatt, welches den Sinn für Recht und Wahrheit zu kräftigen und die ungetrübte Herrschaft des lautern Gesammtwillens des Volks zu fördern unternehme, längst dringend gefühltes Bedürfniß war, so bildete sich zu dem Ende ein Verein zur Gründung obiger Zeitung auf Aktien.

Dieselbe wird neben den allgemeinen politischen Interessen den provinziellen Verhältnissen des Ackerbaues, der Gewerbe und des Handels und vor Allem den bevorstehenden Wahlangelegenheiten eine besondere Rücksicht schenken.

Der vierteljährige Preis der 6 mal wöchentlich erscheinenden Zeitung ist für Münster 20 Sgr., außerhalb Münster mit Einschluß des Porto's 25 Sgr., und werden Bestellungen darauf bei allen Postämtern, so wie in der Expedition der Zeitung: Fr. Wundermann'sche Buchhandlung in Münster angenommen.

Rosenfarbenes Blau-Montags-Kränzchen.

Bei Hrn. W. Lölgen, Hochpforte Nr. 8. Heute Montag den 1. Januar 1849.

Abends 6 Uhr.

Erste General-Versammlung.

Motto:

Borgen ist Grundgesetz der Natur. Der Fluß borgt den Bachen, und das Meer borgt von den Flüssen. Der Mond borgt sein Licht von der Sonne und die Nacht borgt ihr Licht von dem Monde. Der erste Mann ist von der Erde, und das erste Weib aus der Seite des ersten Mannes geborgt. So beruht die ganze Natur auf wechselseitigem Kredit. Waurm sollte also ein Finanzminister nicht den Kredit in Anspruch nehmen? Wenn der mächtige Ozean sich nicht schämt, von den Flüssen zu borgen, warum sollte eine Excellenz sich schämen von treuen Unterthanen zu borgen? -- Bezahlt der lichtarme Mond das erborgte Licht zurück? -- niemals. Das wäre unnatürlich, wiedersinnig. -- Was thut der Strom, wenn er zu viel von Bächen und Flüssen geborgt? -- Er reißt aus und strömt zur See -- heilige Natur! Du giebst mir den Wink: Ich will ausreißen und See handeln.

Aus dem Monolog eines Finanzministers.

Wir Hanswurst der 26. von Carnevals Gnaden. König des Narrenreiches etc. etc. verordnen nach Anhörung unseres getreuen Staatsministeriums was folgt:

Wir erfüllen hiermit unsere landesväterliche Pflicht, Euch, geliebte Unterthanen unseres närrischen Reiches über die heilige Pflicht des Bezahlens aufzuklären.

Was sollt ihr bezahlen?

Für die deutsche Flotte. -- Ein Spottgeld. Nur zu Eurem Vergnügen berechnet; denn kennt ihr Krämerseelen etwas sußeres als flott bezahlen.

Für Frankfurt. -- Eine Kleinigkeit! -- Ein wahres Lumpengeld. -- Ihr sagt: Grunzen, Pfeifen, Zischen, Stampfen, Scharren sind dort an der Tagesordnung. Müssen denn diese Thierstimmen sich nicht geltend machen, da der königliche Leue stets sein edles Maul hält.

Für das Heer. Wie dumm, daß ihr auf dessen Abschaffung dringt, jetzt, wo man statt der Demokraten, welche schreien: "Der Freiheit eine Gasse" bemüht ist, ihnen passende Gesellschaft zu verschaffen. Die Flohgasse wird ausgebessert.

Zur Hebung des Handels. -- Ihr klagt, daß der Handel darnieder liegt? -- Ist in der letzten Zeit nicht genug Deutsches verhandelt worden?

Für den Handwerkerstand Ihr klagt, daß die Fabrikation stockt? Ist das ein Wunder; wo der siebente Junge nicht einmal mehr dafür bezahlt wird, daß er einen erhabenen Namen trägt.

Für das rosenfarbene Blau-Montags-Kränzchen um stimmberechtigter Urwähler zu werden. Wir erwarten Euch punkto 6 Uhr, um Euch zu sagen: Glöcksillig Neujohr!

Hanswurst.

Herr Ober-Bürgermeister Gräff!

Unser Mitbürger Schlechter hat Ihnen das nicht gesagt, was andere in demselben Blatt, Ihnen 3 Nummern hintereinander sagten, davon schweigen Sie weislich -- . -- . -- . Schlechter hat Ihnen nicht Lügner genannt -- sondern blos gesagt, Sie könnten zu Ihm kommen um zu sehen wer Lügner sei. -- Schlechter in seinem Recht, war etwas zu hitzig in der Feder, ubrigens soll Schlechter, für Ihre Drohungen wegen einsperren, keine Furcht haben -- denn Bange machen gilt nicht. Schlechter als Mitbürger, ist uns und jedem rechtschaffenen Bewohner Kölns, lieber als der Ober-Bürgermeister Gräff.

P. P. P.

Unser Schlechter zeigt uns ein Schreiben, worin Sie sagen, -- Ihre Eingabe wegen Wassermangel in der von Ihnen mitbenutzten Pumpe, hat sich als völlig ungegründet herausgestellt. -- Also auf Deutsch es ist nicht wahr was du gesagt hast, und auf plattdeutsch -- du hast uns belogen -- Punktum.

P. P. P. Schlechter ohne Bezahlung, ist so lange wir denselben kennen, für uns Bürger besorgt gewesen, und was hat derselbe Ihnen kürzlich viele Mängel der Stadt kund gethan -- und was haben Sie gethan??? -- fürs Geld -- . -- . wer weiß was unser Mitbürger Schlechter für Mühe und Kosten für uns Bürger verwendete, wird uns beipflichten.

Copia! eines Dokuments Schlechter contra Gräff!

Die Endesunterzeichneten Bürger der Stadt Köln und Nachbaren von G. W. Schlechter bezeugen demselben, daß es Wahrheit ist, eine lange Zeit kein Wasser in der Pumpe hier neben Herrn Farina vorgefunden zu haben, und nur erst seit einigen Tagen gibt dieselbe Pumpe wieder Wasser, also war die Klage von unserm Mitbürger Herrn Schlechter nicht ungegründet wie unser kommissarischer Ober-Bürgermeister sagte.

Köln, den 14. Dezember 1848.

R. Schreiber, Hochstraße 120.
Hermann Colignon, Salomonsstraße 2.
F. J. Berndorff, Hochstraße 124.
Heinrich Simons, Salomonsstraße 4.
M. Pfeil, Salomonsstraße 6.
Wm. Wollseif, Salomonsstraße 8.
J. P. Assemacher, Salomonsstraße 10.
Peter Heinrich Greiß, Hochstraße 118.
Jacob Kraus, Salomonsstraße 1.
Gebrüder Emanuel, Hochstraße 126.
W. Lindemann, Hochstraße 128.
M. Häfelfinger, Hochstraße 116.
A. Lugino, Hochstraße 114.
M. Kirchner, Hochstraße 105.
H. J. Buchholz, Hochstraße 107.
M. Lengfeld, Hochstraße 109.
J. H. Weyers, Hochstraße 130,
und noch 700 Ungenannte
und noch 300 von Adam uns Verwandte.

Lederhandlung.

Mit dem Beginn des Neujahres erlaube ich mir die Herren Schuh- und Stiefelmacher auf mein Lager in ächtem baierischem Kalbleder, welches sich durch seine Weich- und Haltbarkeit vor vielem Leder auszeichnet, aufmerksam zu machen, so wie auch auf besonders gut gegerbtes Wild-, Rind- und Bauerts-Leder.

Zugleich empfehle ich meine Fabrik von haltbaren Vorschuhen und Schäften.

Carl Troost, Mühlengasse Nro. 3.

Börse bei Halin.

Heute Abends karnevalistische National-Produktion der Gesellschaft "Concordia."

OSTENDER-AUSTERN-DEPOT für Deutschland.

Grosse Budengasse Nr. 1 in Cöln.

Fortwährend werden daselbst nebst vielen feinen geräucherten und gesalzenen Fischen, nachstehende Sorten Austern zu den beigesetzten Preisen verabreicht:

Kleine Austern a Sgr. 25 p. 100
Grössere a Sgr. 28 p. 100
Mittlere a Thlr. 1 1/4 p. 100
Grosse gemastete a 2 Thlr. per 100.

Feinster Punschsyrup. Rum, Cognac, Arrak. Holl. Liqueure.

Bei Franz Jos. Daniels, Sternengasse Nr. 9 &. 11.

Schönes Neujahrgeschenk sehr billig. Die Rheinsagen von Reumont. Schöne Ausgabe mit Stahlstichen. (Ldpr. 2 1/3 Thlr.) für nur 22 1/2 Sgr., bei G. Tonger, Pauluswache.

Glück zum neuen Jahre wünscht heute den Fräuleins Catharina und Agnes S, Mathilde H. und Jenny F.

J. B. St.

Helena Dr...n (Maria-Ablaß-Platz 4).

Viel Glück zum Neujahr und baldige Genesung.

Gottf.... E...n.

An Fräulein M. Meyer.

Ich bringe heut zum neuen Jahr, Der Freundschaft wärmste Wünsche dar.

Ph. W..... ..ff.

Küsse in Neuß.

Glöcksilig neu Johr, Mir han Woth gehalden; nit wor?

Eine hiesige geräumige Färberei und Druckerei nebst sämmtlich dazu erforderlichen Geräthschaften steht gleich zu vermiethen. Wo sagt d. Exp. d. Z.

3000 Thaler liegen zum Ausleihen auf gute Hypothek bereit. Bei wem sagt d. Exp. d. Z.

25jähr. Kornbrantwein.

Sternengasse Nr. 9 & 11.

Ausgezeichnete Punsch-Essenz, Rum, die große Flasche 17 1/2 Sgr. Die halbe 9 Sgr. Arrac die große Flasche 22 1/2 Sgr. Die halbe 11 1/2 Sgr. bei G. Tonger, Pauluswache.

Feinster Punschsyrup von Franz Jos. Daniels, Hochstraße Nr. 82.

Ein Kleiderschrank, Nachtskomödchen, Stühle, Arbeitstischchen. gepolsterte Fußbänkchen, Kinderbettlädchen, billig zu haben, Mühlengasse Nr. 10.

Ein mittelmäßiges für ein Detailgeschäft geeignetes Haus oder Unterhaus mit einigen Zimmern, wird um es Anfangs März zu beziehen, auf mehrere Jahre zu miethen gesucht; deßfallsige die Angabe des Miethpreises enthaltende und mit A. Nr. 3 bez. Anerbietungen beliebe man abzugeben bei der Exp. d. B.

Herrenkleider werden gewaschen und reparirt, Herzogstraße Nr. 11

Sehr gute irdene Koch- und Einmachstöpfe, nach jeder beliebigen Größe, sowie glassirte irdene Sp[unleserliches Material]lsachen sind, fortwährend billig zu haben, bei Paul Jos. B[unleserliches Material]ngartz unter Hutmacher Nr. 18.

Bei Uebernahme des Geschäfts der Frau Wittwe Eiser zeige ich hiermit ganz ergebenst an, daß am 1. Januar 1849 große Harmonie und Tanz bei Johann Dickopf im Eiserschen Saale, Komödienstraße Nr. 34 Statt findet. Anfang 4 Uhr.

Großes Maskenfest zu Köln.

Revolution im Narrenreich.

***Köln, 1. Jan 1849.

Der Streich ist gefallen -- der Streich von dessen Schlage die Welt in allen Theilen erzittern wird, die herrliche so oft von uns geweissagte Zukunft des Reiches Cäcilia ist vernichtet.

Der Kölner Carnevals-Convent proklamirt.

Der Octroyirung der Mütze hat eine Revolution geantwortet. Schrecklich -- der Kampf war ein furchtbarer! Herz-haarsträubender Terrorismus wurde geübt!

Die 49er haben die 48er bis auf den letzten Mann niedergemacht.

Wenn wir nicht diese Zeilen schrieben, wir würden im nächtlichen Dunkel mit verschränkten Armen dastehen und nachsinnden über die Zukunft unseres getretenen Volkes; aber wir fürchten, wir zweifeln -- gleichwohl wir nichts destoweniger auch trotz alledem glauben, daß noch ein Schleier -- düster wie die Nacht -- über dem Geschick des neu sich bildenden Staates ruht, wir zittern -- -- -- -- -- etc. etc.

Ein anderes ziemlich gemäßigtes Blatt schreibt über dieses Ereigniß:

*Cöln, 1. Jan.

Hosianna!
Endlich ist die Cannaille kaput,
La revolution marche!
In Frankreich raspelt's schon nach,
Es roch 2 Meilen weit stark nach Blut,
Es wurde tüchtig lambertisirt, latourt oder laternenphalisirt,
Die Narren nannten's zwar naturalisirt;
Die alten Verträge sind zerrissen,
Mag England protestiren oder Rußland;
Les Pruss -- oder autri-chiens.
Auf unserer Seite ist das Recht,
Es ist das Recht der Revolution,
Die Revolution ist das Recht des Stärkern,
Das Recht des Stärkern ist das ewige Recht,
Das ewige Recht erkennen wir an, so lange es auf unserer Seite ist,
Wer diese Wahrheiten nicht begreift, der möge sie begreifen lernen.
Die Proklamation des Convents lautet:
An meine lieben Narren!

Liberte, egalite, frateruite, Citoyens!

Art. I. La Dynastie caecile en Prusse a cesse de regner.

Art. II. Das Weitere wird sich finden.

Art. III. Der Art. II. wird hierdurch annullirt.

Le Gouvernement provisoire.

contr. Hanswurst.

Patent, betreffend die Zusammenberufung unserer lieben Citoyens, gegeben am Sylvester-Abend des Jahres 1848.

Wir Hans-Wurst, von Gottes Gnaden, bis zur Vereinbarung, Beherrscher der Freude, Apostel der Wahrheit, Vertilger des Griesgram's, und Champagner's, haben durch unsere Proklamation vom morgenden Tage den alten, nicht parirenden Staat Cäcilia aufgelöst. Zugleich haben wir in der Absicht, ein echt konfusioneller Hanswurst zu scheinen, und damit unsern Geisteskindern alsogleich die Legendenzen der verheißenen Carnevalsfreuden trotz dem Ernst der Zeitverhältnisse, in Rücksicht auf die herrschende Noth, und damit die Armen der sozialen Zustände-Verbesserung theihaftig werden können, nach Anhörung des Staatsraths beschlossen was folgt:

Erste General-Versammlung im großen Saale des Herrn Jüsgen im Stern auf der Hochstraße Nachmittags 4 Uhr.

Tages-Ordnung:, Prüfung der Mandate und Getränke, Wahlschlacht, Klüngel.

Die Diäten der Konvents-Mitglieder sind ein für allemal auf einen lumpigen Thaler festgesetzt. Kommt -- zahlt, bleibt oder geht.

So ist's denn wahr, ein neuer Stern ist aufgegangen,
Ein Stern so glänzend hell dem Narrenreich,
Ja ja, schon könnt die Fahne Ihr seh'n prangen,
Drum kommet -- allons vite -- zur Hochstraß gleich,
Nehmt einen Thaler in die Linke -- er gibt Rechte
Zum Präsesstuhl, was will man mehr,
Auch komm getrost nur, wer da dächte
Den Gram zu lindern, der von Sorgen schwer,
Drum kommt, Alles egal Gesänge tönen,
Witze krachen,
Alle lachen,
Rosig sieht die Welt da aus,
Gläser klingeln,
Kappen bimmeln,
Narren schwimmeln,
Und am End' geh'n sie nach Haus.

Euer Hanswurst.

Einzeichnungen können von Morgens 10 bis 1 Uhr im Lokale Statt finden.

Sehr feinen Maiwein-Essenz das Fläschchen 4 Sgr., hinreichend für 4 Flaschen Maiwein zu machen, so wie auch englischen Brustsyrup das Fläschchen 5 Sgr. Das beste Mittel gegen Brustverschleimung und Husten, bei Gebr. Fabry, Konditor, Altenmarkt 10 -- .

Theater-Anzeige.

Montag den 1. Januar 1849: Auf Verlangen und bei festlich beleuchtetem Hause Wilhelm Tell.

Große Oper in 5 Akten von Rossini.

Der Gerant: Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.

Rheinhöhe.

Am 31. Dezember 1848 6′ 2″.

Brodpreis der Stadt Köln.

Vom 31. Dez. 1848 bis 6. Jan. 1849.

Ein Schwarzbrod von 8 Pfd. soll kosten 4 Sgr. 7 Pf.

Köln, 31 Dez. 1848.

Der interimistische Polizei-Direktor, Geiger.

Bekanntmachung.

Die städtische Speiseanstalt in der Kreuzgasse hierselbst wird am 3. Januar k. J. eingehen. Dagegen soll in dem Hause der Armen-Verwaltung (Cäcilienstraße Nro. 28) vom 1. Januar k. J. ab, bis zum Ablauf der Wintermonate den unbemittelten Bürgern von Morgens 10 bis Nachmittags 6 Uhr Suppe gegen Vergütung von 8 Pfenningen per Quart, verabreicht werden.

Köln, 28. Dezember 1848.

Das kön. Oberbürgermeister-Amt.

Holzverkäufe in der Oberförsterei Gerresheim.

Dienstag den 2. Januar k. J., Nachmittags um 3 Uhr, zu Benrath bei Gastwirth Peter Baljo, aus dem königlichen Benratherforst:

1) 37 Haufen Kiefern Reidelholz, 200 Stück ditto Recken, 17 Haufen Reiserabfall und beiläufig 1000 Bithnenstangen und dergleichen an der Flachsrost.

2) 14 Klafter Haimbuchen-Derbholz und 1000 ditto Schanzen im Zuschlag an Paulsmühl.

Mittwoch den 3. Januar k. J., Morgens um 10 Uhr, zu Eller bei Hrn. Ortsvorsteher Richartz, aus der Försterei Eller:

1) 22 1/2 Klafter Erlenholz für Klumpenmacher, 21 Klafter ditto Knüppelholz, 15 1/2 Klafter Eichen-Knüppelholz und 3200 Stück Erlen, Hainbuchen und Eichenschanzen aus dem Schlag Reisholzerhau.

2) 9 Buchen-Nutzholzblöche, 20 Klafter ditto Scheitholz, 3 Klafter Eichen-Knüppelholz und 1200 Buchen Schanzen aus dem Schlag Forsthülsen.

Donnerstag den 4. Januar k. J., Morgens 10 Uhr, zu Kreuzweg in der Gemeinde Rath, bei Schenkwirth Friedrich Tack, aus der Försterei Grafenberg:

1) Im Distrikt Bauernhauserkopf:

100 Klafter Buchen, Scheit- und Knüppelholz. 4100 ditto Schanzen und 8 Eichen Nutzholzblöche.

2) Im Distrikt Hülsenberg: 15 Buchen-Nutzholzblö[ch]e, 33 Klafter ditto Scheitholz und 1900 ditto Schanzen.

Freitag den 5. Januar k. J., Morgens 10 Uhr, zu Lintorf bei Gastwirth Friedrich Holzschneider, aus der Försterei Lintorf:

1) Im Henkesforst: 77 Stück stärkere und 40 Stück geringere Erlen-Nutzhölzer, 200 ditto Latten und Recken, 120 ditto Knüppelklafter und 6500 ditto Schanzen; ferner 700 Kiefern-Stangen zu Latten und Recken und 25 Haufen ditto Reiser-Abfall.

2) In der Drucht: 38 Stück Erlen-Nutzhölzer und 15 Klafter ditto Brennholz.

3) Im Dipt: 104 Klafter Hainbuchen-, Brenn- und Kohlholz, 4 Klafter ditto Hamspähne und 1 Buchen-Nutzholzstück und

4) Am Sandbrinkel: 44 Klafter Hainbuchen-, Brenn- und Kohlholz.

Die Zahlung der Kaufschillinge vor der Abfuhr des Holzes wird ausbedungen und ist das Nähere bei den Lokalförstern Däke, Rottländer, Knittel und Brinner zu erfragen.

Benrath, den 26. Dezember 1848.

Der Oberförster, Fritze.

Holzverkauf.

Am Mittwoch den 3. Januar kommenden Jahres, des Morgens um 9 Uhr anfangend, werden auf dem Gute Hangen bei Freren, in der Grafschaft Lingen, einige hundert Nummern Eichen und Buchen, zu Schiff-, Bau- und Brennholz tauglich, auf dem Stamme meistbietend verkauft werden. Kauf-Liebhaber werden eingeladen, sich des Morgens um 9 Uhr auf dem Gute Hangen einzufinden.

Haus Hangen, den 18. Dezember 1848.

Joseph Frhr. v. Ascheberg.

Mühlen-Versteigerung.

Am Donnerstag den 18. Januar nächsthin, Morgens um 10 Uhr, wird Herr Mühlenbesitzer Keuffer zu Saarburg seine oberhalb Trassem an dem wasserreichen Leuckbache gelegene, sogenannte „oberste Neumühle“, welche zwei Mahlgänge und einen Oelgang enthält, sammt Scheune, Stallung und den um dieselbe befindlichen Wiesen, Gärten und Ackerländereien, das Ganze einen Flächenraum von 31 Morgen 150 Ruthen umfassend, gegen einen fünfjährigen Zahlungs-Ausstand in dieser Mühle selbst öffentlich versteigern.

Trier, den 18. Dezember 1848.

Der Notar, Funck.

Frischer Honig per Pfund 4 Sgr. in Partieen billiger, zu haben Severinstraße Nr. 156.

Gute Cigarren, ordinär, die jedoch in jeder Gesellschaft geraucht werden können, per Stück nur 2 Pfge., 250 1 Thlr., bei G. Tonger, Pauluswache.

Futter gegen Mäuse, Ratten, Schwaben und Motten. Thurnmarkt Nr. 39.

Der Rhein.

Unter diesem Titel wird der seit 1842 zu Colmar erscheinende „Elsässer Kurier“ nach Neujahr 1849 mit Ausnahme des Montags täglich erscheinen.

Er wird in französischer und deutscher Sprache die Prinzipien und Interessen der demokratischen Republik zunächst innerhalb des Gebiets der Alpen, Vogesen und des Schwarzwalds (französisches, baierisches und badisches Rheinufer und allemanische Schweiz) zu wahren und zu verbreiten suchen.

Abonnementspreis für das Quartal 8 Franken in Colmar, mit verhältnißmäßigem Postaufschlag.

Colmar, den 22. Dez. 1848.

Expedition des Elsässer Kuriers.

Ankündigung.

Unter dem Titel: Westfälische „Volkshalle.“

Erscheint vom 1. Januar 1849 an zu Münster eine neue tägliche politische Zeitung.

Da in der Hauptstadt unserer Provinz ein tüchtiges tägliches Blatt, welches den Sinn für Recht und Wahrheit zu kräftigen und die ungetrübte Herrschaft des lautern Gesammtwillens des Volks zu fördern unternehme, längst dringend gefühltes Bedürfniß war, so bildete sich zu dem Ende ein Verein zur Gründung obiger Zeitung auf Aktien.

Dieselbe wird neben den allgemeinen politischen Interessen den provinziellen Verhältnissen des Ackerbaues, der Gewerbe und des Handels und vor Allem den bevorstehenden Wahlangelegenheiten eine besondere Rücksicht schenken.

Der vierteljährige Preis der 6 mal wöchentlich erscheinenden Zeitung ist für Münster 20 Sgr., außerhalb Münster mit Einschluß des Porto's 25 Sgr., und werden Bestellungen darauf bei allen Postämtern, so wie in der Expedition der Zeitung: Fr. Wundermann'sche Buchhandlung in Münster angenommen.

Rosenfarbenes Blau-Montags-Kränzchen.

Bei Hrn. W. Lölgen, Hochpforte Nr. 8. Heute Montag den 1. Januar 1849.

Abends 6 Uhr.

Erste General-Versammlung.

Motto:

Borgen ist Grundgesetz der Natur. Der Fluß borgt den Bachen, und das Meer borgt von den Flüssen. Der Mond borgt sein Licht von der Sonne und die Nacht borgt ihr Licht von dem Monde. Der erste Mann ist von der Erde, und das erste Weib aus der Seite des ersten Mannes geborgt. So beruht die ganze Natur auf wechselseitigem Kredit. Waurm sollte also ein Finanzminister nicht den Kredit in Anspruch nehmen? Wenn der mächtige Ozean sich nicht schämt, von den Flüssen zu borgen, warum sollte eine Excellenz sich schämen von treuen Unterthanen zu borgen? — Bezahlt der lichtarme Mond das erborgte Licht zurück? — niemals. Das wäre unnatürlich, wiedersinnig. — Was thut der Strom, wenn er zu viel von Bächen und Flüssen geborgt? — Er reißt aus und strömt zur See — heilige Natur! Du giebst mir den Wink: Ich will ausreißen und See handeln.

Aus dem Monolog eines Finanzministers.

Wir Hanswurst der 26. von Carnevals Gnaden. König des Narrenreiches etc. etc. verordnen nach Anhörung unseres getreuen Staatsministeriums was folgt:

Wir erfüllen hiermit unsere landesväterliche Pflicht, Euch, geliebte Unterthanen unseres närrischen Reiches über die heilige Pflicht des Bezahlens aufzuklären.

Was sollt ihr bezahlen?

Für die deutsche Flotte. — Ein Spottgeld. Nur zu Eurem Vergnügen berechnet; denn kennt ihr Krämerseelen etwas sußeres als flott bezahlen.

Für Frankfurt. — Eine Kleinigkeit! — Ein wahres Lumpengeld. — Ihr sagt: Grunzen, Pfeifen, Zischen, Stampfen, Scharren sind dort an der Tagesordnung. Müssen denn diese Thierstimmen sich nicht geltend machen, da der königliche Leue stets sein edles Maul hält.

Für das Heer. Wie dumm, daß ihr auf dessen Abschaffung dringt, jetzt, wo man statt der Demokraten, welche schreien: „Der Freiheit eine Gasse“ bemüht ist, ihnen passende Gesellschaft zu verschaffen. Die Flohgasse wird ausgebessert.

Zur Hebung des Handels. — Ihr klagt, daß der Handel darnieder liegt? — Ist in der letzten Zeit nicht genug Deutsches verhandelt worden?

Für den Handwerkerstand Ihr klagt, daß die Fabrikation stockt? Ist das ein Wunder; wo der siebente Junge nicht einmal mehr dafür bezahlt wird, daß er einen erhabenen Namen trägt.

Für das rosenfarbene Blau-Montags-Kränzchen um stimmberechtigter Urwähler zu werden. Wir erwarten Euch punkto 6 Uhr, um Euch zu sagen: Glöcksillig Neujohr!

Hanswurst.

Herr Ober-Bürgermeister Gräff!

Unser Mitbürger Schlechter hat Ihnen das nicht gesagt, was andere in demselben Blatt, Ihnen 3 Nummern hintereinander sagten, davon schweigen Sie weislich — . — . — . Schlechter hat Ihnen nicht Lügner genannt — sondern blos gesagt, Sie könnten zu Ihm kommen um zu sehen wer Lügner sei. — Schlechter in seinem Recht, war etwas zu hitzig in der Feder, ubrigens soll Schlechter, für Ihre Drohungen wegen einsperren, keine Furcht haben — denn Bange machen gilt nicht. Schlechter als Mitbürger, ist uns und jedem rechtschaffenen Bewohner Kölns, lieber als der Ober-Bürgermeister Gräff.

P. P. P.

Unser Schlechter zeigt uns ein Schreiben, worin Sie sagen, — Ihre Eingabe wegen Wassermangel in der von Ihnen mitbenutzten Pumpe, hat sich als völlig ungegründet herausgestellt. — Also auf Deutsch es ist nicht wahr was du gesagt hast, und auf plattdeutsch — du hast uns belogen — Punktum.

P. P. P. Schlechter ohne Bezahlung, ist so lange wir denselben kennen, für uns Bürger besorgt gewesen, und was hat derselbe Ihnen kürzlich viele Mängel der Stadt kund gethan — und was haben Sie gethan??? — fürs Geld — . — . wer weiß was unser Mitbürger Schlechter für Mühe und Kosten für uns Bürger verwendete, wird uns beipflichten.

Copia! eines Dokuments Schlechter contra Gräff!

Die Endesunterzeichneten Bürger der Stadt Köln und Nachbaren von G. W. Schlechter bezeugen demselben, daß es Wahrheit ist, eine lange Zeit kein Wasser in der Pumpe hier neben Herrn Farina vorgefunden zu haben, und nur erst seit einigen Tagen gibt dieselbe Pumpe wieder Wasser, also war die Klage von unserm Mitbürger Herrn Schlechter nicht ungegründet wie unser kommissarischer Ober-Bürgermeister sagte.

Köln, den 14. Dezember 1848.

R. Schreiber, Hochstraße 120.
Hermann Colignon, Salomonsstraße 2.
F. J. Berndorff, Hochstraße 124.
Heinrich Simons, Salomonsstraße 4.
M. Pfeil, Salomonsstraße 6.
Wm. Wollseif, Salomonsstraße 8.
J. P. Assemacher, Salomonsstraße 10.
Peter Heinrich Greiß, Hochstraße 118.
Jacob Kraus, Salomonsstraße 1.
Gebrüder Emanuel, Hochstraße 126.
W. Lindemann, Hochstraße 128.
M. Häfelfinger, Hochstraße 116.
A. Lugino, Hochstraße 114.
M. Kirchner, Hochstraße 105.
H. J. Buchholz, Hochstraße 107.
M. Lengfeld, Hochstraße 109.
J. H. Weyers, Hochstraße 130,
und noch 700 Ungenannte
und noch 300 von Adam uns Verwandte.

Lederhandlung.

Mit dem Beginn des Neujahres erlaube ich mir die Herren Schuh- und Stiefelmacher auf mein Lager in ächtem baierischem Kalbleder, welches sich durch seine Weich- und Haltbarkeit vor vielem Leder auszeichnet, aufmerksam zu machen, so wie auch auf besonders gut gegerbtes Wild-, Rind- und Bauerts-Leder.

Zugleich empfehle ich meine Fabrik von haltbaren Vorschuhen und Schäften.

Carl Troost, Mühlengasse Nro. 3.

Börse bei Halin.

Heute Abends karnevalistische National-Produktion der Gesellschaft „Concordia.“

OSTENDER-AUSTERN-DEPOT für Deutschland.

Grosse Budengasse Nr. 1 in Cöln.

Fortwährend werden daselbst nebst vielen feinen geräucherten und gesalzenen Fischen, nachstehende Sorten Austern zu den beigesetzten Preisen verabreicht:

Kleine Austern à Sgr. 25 p. 100
Grössere à Sgr. 28 p. 100
Mittlere à Thlr. 1 1/4 p. 100
Grosse gemastete à 2 Thlr. per 100.

Feinster Punschsyrup. Rum, Cognac, Arrak. Holl. Liqueure.

Bei Franz Jos. Daniels, Sternengasse Nr. 9 &. 11.

Schönes Neujahrgeschenk sehr billig. Die Rheinsagen von Reumont. Schöne Ausgabe mit Stahlstichen. (Ldpr. 2 1/3 Thlr.) für nur 22 1/2 Sgr., bei G. Tonger, Pauluswache.

Glück zum neuen Jahre wünscht heute den Fräuleins Catharina und Agnes S, Mathilde H. und Jenny F.

J. B. St.

Helena Dr…n (Maria-Ablaß-Platz 4).

Viel Glück zum Neujahr und baldige Genesung.

Gottf.… E…n.

An Fräulein M. Meyer.

Ich bringe heut zum neuen Jahr, Der Freundschaft wärmste Wünsche dar.

Ph. W…‥ ‥ff.

Küsse in Neuß.

Glöcksilig neu Johr, Mir han Woth gehalden; nit wor?

Eine hiesige geräumige Färberei und Druckerei nebst sämmtlich dazu erforderlichen Geräthschaften steht gleich zu vermiethen. Wo sagt d. Exp. d. Z.

3000 Thaler liegen zum Ausleihen auf gute Hypothek bereit. Bei wem sagt d. Exp. d. Z.

25jähr. Kornbrantwein.

Sternengasse Nr. 9 & 11.

Ausgezeichnete Punsch-Essenz, Rum, die große Flasche 17 1/2 Sgr. Die halbe 9 Sgr. Arrac die große Flasche 22 1/2 Sgr. Die halbe 11 1/2 Sgr. bei G. Tonger, Pauluswache.

Feinster Punschsyrup von Franz Jos. Daniels, Hochstraße Nr. 82.

Ein Kleiderschrank, Nachtskomödchen, Stühle, Arbeitstischchen. gepolsterte Fußbänkchen, Kinderbettlädchen, billig zu haben, Mühlengasse Nr. 10.

Ein mittelmäßiges für ein Detailgeschäft geeignetes Haus oder Unterhaus mit einigen Zimmern, wird um es Anfangs März zu beziehen, auf mehrere Jahre zu miethen gesucht; deßfallsige die Angabe des Miethpreises enthaltende und mit A. Nr. 3 bez. Anerbietungen beliebe man abzugeben bei der Exp. d. B.

Herrenkleider werden gewaschen und reparirt, Herzogstraße Nr. 11

Sehr gute irdene Koch- und Einmachstöpfe, nach jeder beliebigen Größe, sowie glassirte irdene Sp[unleserliches Material]lsachen sind, fortwährend billig zu haben, bei Paul Jos. B[unleserliches Material]ngartz unter Hutmacher Nr. 18.

Bei Uebernahme des Geschäfts der Frau Wittwe Eiser zeige ich hiermit ganz ergebenst an, daß am 1. Januar 1849 große Harmonie und Tanz bei Johann Dickopf im Eiserschen Saale, Komödienstraße Nr. 34 Statt findet. Anfang 4 Uhr.

Großes Maskenfest zu Köln.

Revolution im Narrenreich.

***Köln, 1. Jan 1849.

Der Streich ist gefallen — der Streich von dessen Schlage die Welt in allen Theilen erzittern wird, die herrliche so oft von uns geweissagte Zukunft des Reiches Cäcilia ist vernichtet.

Der Kölner Carnevals-Convent proklamirt.

Der Octroyirung der Mütze hat eine Revolution geantwortet. Schrecklich — der Kampf war ein furchtbarer! Herz-haarsträubender Terrorismus wurde geübt!

Die 49er haben die 48er bis auf den letzten Mann niedergemacht.

Wenn wir nicht diese Zeilen schrieben, wir würden im nächtlichen Dunkel mit verschränkten Armen dastehen und nachsinnden über die Zukunft unseres getretenen Volkes; aber wir fürchten, wir zweifeln — gleichwohl wir nichts destoweniger auch trotz alledem glauben, daß noch ein Schleier — düster wie die Nacht — über dem Geschick des neu sich bildenden Staates ruht, wir zittern — — — — — etc. etc.

Ein anderes ziemlich gemäßigtes Blatt schreibt über dieses Ereigniß:

*Cöln, 1. Jan.

Hosianna!
Endlich ist die Cannaille kaput,
La révolution marche!
In Frankreich raspelt's schon nach,
Es roch 2 Meilen weit stark nach Blut,
Es wurde tüchtig lambertisirt, latourt oder laternenphalisirt,
Die Narren nannten's zwar naturalisirt;
Die alten Verträge sind zerrissen,
Mag England protestiren oder Rußland;
Les Pruss — oder autri-chiens.
Auf unserer Seite ist das Recht,
Es ist das Recht der Revolution,
Die Revolution ist das Recht des Stärkern,
Das Recht des Stärkern ist das ewige Recht,
Das ewige Recht erkennen wir an, so lange es auf unserer Seite ist,
Wer diese Wahrheiten nicht begreift, der möge sie begreifen lernen.
Die Proklamation des Convents lautet:
An meine lieben Narren!

Liberté, egalité, frateruité, Citoyens!

Art. I. La Dynastie caecile en Prusse a cessé de regner.

Art. II. Das Weitere wird sich finden.

Art. III. Der Art. II. wird hierdurch annullirt.

Le Gouvernement provisoire.

contr. Hanswurst.

Patent, betreffend die Zusammenberufung unserer lieben Citoyens, gegeben am Sylvester-Abend des Jahres 1848.

Wir Hans-Wurst, von Gottes Gnaden, bis zur Vereinbarung, Beherrscher der Freude, Apostel der Wahrheit, Vertilger des Griesgram's, und Champagner's, haben durch unsere Proklamation vom morgenden Tage den alten, nicht parirenden Staat Cäcilia aufgelöst. Zugleich haben wir in der Absicht, ein echt konfusioneller Hanswurst zu scheinen, und damit unsern Geisteskindern alsogleich die Legendenzen der verheißenen Carnevalsfreuden trotz dem Ernst der Zeitverhältnisse, in Rücksicht auf die herrschende Noth, und damit die Armen der sozialen Zustände-Verbesserung theihaftig werden können, nach Anhörung des Staatsraths beschlossen was folgt:

Erste General-Versammlung im großen Saale des Herrn Jüsgen im Stern auf der Hochstraße Nachmittags 4 Uhr.

Tages-Ordnung:, Prüfung der Mandate und Getränke, Wahlschlacht, Klüngel.

Die Diäten der Konvents-Mitglieder sind ein für allemal auf einen lumpigen Thaler festgesetzt. Kommt — zahlt, bleibt oder geht.

So ist's denn wahr, ein neuer Stern ist aufgegangen,
Ein Stern so glänzend hell dem Narrenreich,
Ja ja, schon könnt die Fahne Ihr seh'n prangen,
Drum kommet — allons vite — zur Hochstraß gleich,
Nehmt einen Thaler in die Linke — er gibt Rechte
Zum Präsesstuhl, was will man mehr,
Auch komm getrost nur, wer da dächte
Den Gram zu lindern, der von Sorgen schwer,
Drum kommt, Alles egal Gesänge tönen,
Witze krachen,
Alle lachen,
Rosig sieht die Welt da aus,
Gläser klingeln,
Kappen bimmeln,
Narren schwimmeln,
Und am End' geh'n sie nach Haus.

Euer Hanswurst.

Einzeichnungen können von Morgens 10 bis 1 Uhr im Lokale Statt finden.

Sehr feinen Maiwein-Essenz das Fläschchen 4 Sgr., hinreichend für 4 Flaschen Maiwein zu machen, so wie auch englischen Brustsyrup das Fläschchen 5 Sgr. Das beste Mittel gegen Brustverschleimung und Husten, bei Gebr. Fabry, Konditor, Altenmarkt 10 — .

Theater-Anzeige.

Montag den 1. Januar 1849: Auf Verlangen und bei festlich beleuchtetem Hause Wilhelm Tell.

Große Oper in 5 Akten von Rossini.

Der Gerant: Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.

<TEI>
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      <div type="jAnnouncements" n="1">
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#g">Rheinhöhe</hi>.</p>
          <p>Am 31. Dezember 1848 6&#x2032; 2&#x2033;.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Brodpreis der Stadt Köln.</hi> </p>
          <p>Vom 31. Dez. 1848 bis 6. Jan. 1849.</p>
          <p>Ein Schwarzbrod von 8 Pfd. soll kosten 4 Sgr. 7 Pf.</p>
          <p>Köln, 31 Dez. 1848.</p>
          <p>Der interimistische Polizei-Direktor, <hi rendition="#g">Geiger</hi>.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Bekanntmachung.</p>
          <p>Die städtische Speiseanstalt in der Kreuzgasse hierselbst wird am 3. Januar k. J. eingehen. Dagegen soll in dem Hause der Armen-Verwaltung (Cäcilienstraße Nro. 28) vom 1. Januar k. J. ab, bis zum Ablauf der Wintermonate den unbemittelten Bürgern von Morgens 10 bis Nachmittags 6 Uhr Suppe gegen Vergütung von 8 Pfenningen per Quart, verabreicht werden.</p>
          <p>Köln, 28. Dezember 1848.</p>
          <p><hi rendition="#g">Das kön. Oberbürgermeister-Amt</hi>.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Holzverkäufe</hi> in der Oberförsterei Gerresheim.</p>
          <p>Dienstag den 2. Januar k. J., Nachmittags um 3 Uhr, zu Benrath bei Gastwirth Peter Baljo, aus dem königlichen Benratherforst:</p>
          <p>1) 37 Haufen Kiefern Reidelholz, 200 Stück ditto Recken, 17 Haufen Reiserabfall und beiläufig 1000 Bithnenstangen und dergleichen an der Flachsrost.</p>
          <p>2) 14 Klafter Haimbuchen-Derbholz und 1000 ditto Schanzen im Zuschlag an Paulsmühl.</p>
          <p>Mittwoch den 3. Januar k. J., Morgens um 10 Uhr, zu Eller bei Hrn. Ortsvorsteher Richartz, aus der Försterei Eller:</p>
          <p>1) 22 1/2 Klafter Erlenholz für Klumpenmacher, 21 Klafter ditto Knüppelholz, 15 1/2 Klafter Eichen-Knüppelholz und 3200 Stück Erlen, Hainbuchen und Eichenschanzen aus dem Schlag Reisholzerhau.</p>
          <p>2) 9 Buchen-Nutzholzblöche, 20 Klafter ditto Scheitholz, 3 Klafter Eichen-Knüppelholz und 1200 Buchen Schanzen aus dem Schlag Forsthülsen.</p>
          <p>Donnerstag den 4. Januar k. J., Morgens 10 Uhr, zu Kreuzweg in der Gemeinde Rath, bei Schenkwirth Friedrich Tack, aus der Försterei Grafenberg:</p>
          <p>1) Im Distrikt Bauernhauserkopf:</p>
          <p>100 Klafter Buchen, Scheit- und Knüppelholz. 4100 ditto Schanzen und 8 Eichen Nutzholzblöche.</p>
          <p>2) Im Distrikt Hülsenberg: 15 Buchen-Nutzholzblö[ch]e, 33 Klafter ditto Scheitholz und 1900 ditto Schanzen.</p>
          <p>Freitag den 5. Januar k. J., Morgens 10 Uhr, zu Lintorf bei Gastwirth Friedrich Holzschneider, aus der Försterei Lintorf:</p>
          <p>1) Im Henkesforst: 77 Stück stärkere und 40 Stück geringere Erlen-Nutzhölzer, 200 ditto Latten und Recken, 120 ditto Knüppelklafter und 6500 ditto Schanzen; ferner 700 Kiefern-Stangen zu Latten und Recken und 25 Haufen ditto Reiser-Abfall.</p>
          <p>2) In der Drucht: 38 Stück Erlen-Nutzhölzer und 15 Klafter ditto Brennholz.</p>
          <p>3) Im Dipt: 104 Klafter Hainbuchen-, Brenn- und Kohlholz, 4 Klafter ditto Hamspähne und 1 Buchen-Nutzholzstück und</p>
          <p>4) Am Sandbrinkel: 44 Klafter Hainbuchen-, Brenn- und Kohlholz.</p>
          <p>Die Zahlung der Kaufschillinge vor der Abfuhr des Holzes wird ausbedungen und ist das Nähere bei den Lokalförstern Däke, Rottländer, Knittel und Brinner zu erfragen.</p>
          <p>Benrath, den 26. Dezember 1848.</p>
          <p>Der Oberförster, <hi rendition="#g">Fritze</hi>.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Holzverkauf.</hi> </p>
          <p>Am Mittwoch den 3. Januar kommenden Jahres, des Morgens um 9 Uhr anfangend, werden auf dem Gute Hangen bei Freren, in der Grafschaft Lingen, einige hundert Nummern Eichen und Buchen, zu Schiff-, Bau- und Brennholz tauglich, auf dem Stamme meistbietend verkauft werden. Kauf-Liebhaber werden eingeladen, sich des Morgens um 9 Uhr auf dem Gute Hangen einzufinden.</p>
          <p>Haus Hangen, den 18. Dezember 1848.</p>
          <p><hi rendition="#g">Joseph</hi> Frhr. v. <hi rendition="#g">Ascheberg</hi>.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Mühlen-Versteigerung.</hi> </p>
          <p>Am Donnerstag den 18. Januar nächsthin, Morgens um 10 Uhr, wird Herr Mühlenbesitzer <hi rendition="#g">Keuffer</hi> zu Saarburg seine oberhalb Trassem an dem wasserreichen Leuckbache gelegene, sogenannte &#x201E;oberste Neumühle&#x201C;, welche zwei Mahlgänge und einen Oelgang enthält, sammt Scheune, Stallung und den um dieselbe befindlichen Wiesen, Gärten und Ackerländereien, das Ganze einen Flächenraum von 31 Morgen 150 Ruthen umfassend, gegen einen fünfjährigen Zahlungs-Ausstand in dieser Mühle selbst öffentlich versteigern.</p>
          <p>Trier, den 18. Dezember 1848.</p>
          <p>Der Notar, <hi rendition="#g">Funck</hi>.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Frischer Honig per Pfund <hi rendition="#b">4</hi> Sgr. in Partieen billiger, zu haben Severinstraße Nr. <hi rendition="#b">156.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Gute Cigarren, ordinär, die jedoch in jeder Gesellschaft geraucht werden können, per Stück nur 2 Pfge., 250 1 Thlr., bei G. <hi rendition="#g">Tonger,</hi> Pauluswache.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Futter gegen Mäuse, Ratten, Schwaben und Motten. Thurnmarkt Nr. 39.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Der Rhein.</hi> </p>
          <p>Unter diesem Titel wird der seit 1842 zu Colmar erscheinende &#x201E;Elsässer Kurier&#x201C; nach Neujahr 1849 mit Ausnahme des Montags täglich erscheinen.</p>
          <p>Er wird in französischer und deutscher Sprache die Prinzipien und Interessen der demokratischen Republik zunächst innerhalb des Gebiets der Alpen, Vogesen und des Schwarzwalds (französisches, baierisches und badisches Rheinufer und allemanische Schweiz) zu wahren und zu verbreiten suchen.</p>
          <p>Abonnementspreis für das Quartal 8 Franken in Colmar, mit verhältnißmäßigem Postaufschlag.</p>
          <p>Colmar, den 22. Dez. 1848.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Expedition des Elsässer Kuriers.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ankündigung.</p>
          <p>Unter dem Titel: Westfälische <hi rendition="#b">&#x201E;Volkshalle.&#x201C;</hi> </p>
          <p>Erscheint <hi rendition="#g">vom 1. Januar 1849</hi> an zu <hi rendition="#g">Münster</hi> eine neue tägliche <hi rendition="#g">politische Zeitung</hi>.</p>
          <p>Da in der Hauptstadt unserer Provinz ein <hi rendition="#g">tüchtiges tägliches Blatt,</hi> welches <hi rendition="#g">den Sinn für Recht und Wahrheit zu kräftigen und die ungetrübte Herrschaft des lautern Gesammtwillens des Volks zu fördern</hi> unternehme, längst dringend gefühltes Bedürfniß war, so bildete sich zu dem Ende ein Verein zur Gründung obiger Zeitung <hi rendition="#g">auf Aktien</hi>.</p>
          <p>Dieselbe wird neben den allgemeinen politischen Interessen den provinziellen Verhältnissen des Ackerbaues, der Gewerbe und des Handels und <hi rendition="#g">vor Allem</hi> den <hi rendition="#g">bevorstehenden</hi> <hi rendition="#b">Wahlangelegenheiten</hi> eine <hi rendition="#g">besondere Rücksicht</hi> schenken.</p>
          <p>Der <hi rendition="#g">vierteljährige</hi> Preis der <hi rendition="#g">6 mal wöchentlich erscheinenden Zeitung</hi> ist <hi rendition="#g">für Münster</hi> 20 Sgr., <hi rendition="#g">außerhalb Münster mit Einschluß des Porto's</hi> 25 Sgr., und werden Bestellungen darauf bei allen Postämtern, so wie in der Expedition der Zeitung: Fr. Wundermann'sche Buchhandlung in Münster angenommen.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Rosenfarbenes</hi> Blau-Montags-Kränzchen.</p>
          <p>Bei Hrn. W. Lölgen, Hochpforte Nr. 8. Heute Montag den 1. Januar 1849.</p>
          <p>Abends 6 Uhr.</p>
          <p>Erste General-Versammlung.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Motto:</hi> </p>
          <p>Borgen ist Grundgesetz der Natur. Der Fluß borgt den Bachen, und das Meer borgt von den Flüssen. Der Mond borgt sein Licht von der Sonne und die Nacht borgt ihr Licht von dem Monde. Der erste Mann ist von der Erde, und das erste Weib aus der Seite des ersten Mannes geborgt. So beruht die ganze Natur auf wechselseitigem Kredit. Waurm sollte also ein Finanzminister nicht den Kredit in Anspruch nehmen? Wenn der mächtige Ozean sich nicht schämt, von den Flüssen zu borgen, warum sollte eine <hi rendition="#g">Excellenz</hi> sich schämen von treuen Unterthanen zu borgen? &#x2014; Bezahlt der lichtarme Mond das erborgte Licht zurück? &#x2014; niemals. Das wäre unnatürlich, wiedersinnig. &#x2014; Was thut der Strom, wenn er zu viel von Bächen und Flüssen geborgt? &#x2014; Er reißt aus und strömt zur See &#x2014; heilige Natur! Du giebst mir den Wink: Ich will ausreißen und <hi rendition="#g">See</hi> handeln.</p>
          <p>Aus dem Monolog eines Finanzministers.</p>
          <p>Wir Hanswurst der 26. von Carnevals Gnaden. König des Narrenreiches etc. etc. verordnen nach Anhörung unseres getreuen Staatsministeriums was folgt:</p>
          <p>Wir erfüllen hiermit unsere landesväterliche Pflicht, Euch, geliebte Unterthanen unseres närrischen Reiches über die heilige Pflicht des Bezahlens aufzuklären.</p>
          <p>Was sollt ihr bezahlen?</p>
          <p><hi rendition="#g">Für die deutsche Flotte</hi>. &#x2014; Ein Spottgeld. Nur zu Eurem Vergnügen berechnet; denn kennt ihr Krämerseelen etwas sußeres als <hi rendition="#g">flott</hi> bezahlen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Für Frankfurt</hi>. &#x2014; Eine Kleinigkeit! &#x2014; Ein wahres Lumpengeld. &#x2014; Ihr sagt: Grunzen, Pfeifen, Zischen, Stampfen, Scharren sind dort an der Tagesordnung. Müssen denn diese Thierstimmen sich nicht geltend machen, da der königliche <hi rendition="#g">Leue</hi> stets sein edles Maul hält.</p>
          <p><hi rendition="#g">Für das Heer</hi>. Wie dumm, daß ihr auf dessen Abschaffung dringt, jetzt, wo man statt der Demokraten, welche schreien: &#x201E;Der Freiheit eine Gasse&#x201C; bemüht ist, ihnen passende Gesellschaft zu verschaffen. Die <hi rendition="#g">Floh</hi>gasse wird ausgebessert.</p>
          <p><hi rendition="#g">Zur Hebung des Handels</hi>. &#x2014; Ihr klagt, daß der Handel darnieder liegt? &#x2014; Ist in der letzten Zeit nicht genug <hi rendition="#g">Deutsches verhandelt</hi> worden?</p>
          <p><hi rendition="#g">Für den Handwerkerstand</hi> Ihr klagt, daß die Fabrikation stockt? Ist das ein Wunder; wo der siebente Junge nicht einmal mehr dafür bezahlt wird, daß er einen erhabenen Namen trägt.</p>
          <p>Für das <hi rendition="#b">rosenfarbene Blau-Montags-Kränzchen</hi> um stimmberechtigter Urwähler zu werden. Wir erwarten Euch punkto 6 Uhr, um Euch zu sagen: Glöcksillig Neujohr!</p>
          <p> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Hanswurst</hi>.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Herr Ober-Bürgermeister Gräff!</p>
          <p>Unser Mitbürger Schlechter hat Ihnen das nicht gesagt, was andere in demselben Blatt, Ihnen 3 Nummern hintereinander sagten, davon schweigen Sie weislich &#x2014; . &#x2014; . &#x2014; . Schlechter hat Ihnen nicht Lügner genannt &#x2014; sondern blos gesagt, Sie könnten zu Ihm kommen um zu sehen wer Lügner sei. &#x2014; Schlechter in seinem Recht, war etwas zu hitzig in der Feder, ubrigens soll Schlechter, für Ihre Drohungen wegen einsperren, keine Furcht haben &#x2014; denn Bange machen gilt nicht. Schlechter als Mitbürger, ist uns und jedem rechtschaffenen Bewohner Kölns, lieber als der Ober-Bürgermeister Gräff.</p>
          <p>P. P. P.</p>
          <p>Unser Schlechter zeigt uns ein Schreiben, worin Sie sagen, &#x2014; Ihre Eingabe wegen Wassermangel in der von Ihnen mitbenutzten Pumpe, hat sich als völlig ungegründet herausgestellt. &#x2014; Also auf Deutsch es ist nicht wahr was du gesagt hast, und auf plattdeutsch &#x2014; du hast uns belogen &#x2014; Punktum.</p>
          <p>P. P. P. Schlechter ohne Bezahlung, ist so lange wir denselben kennen, für uns Bürger besorgt gewesen, und was hat derselbe Ihnen kürzlich viele Mängel der Stadt kund gethan &#x2014; und was haben Sie gethan??? &#x2014; fürs Geld &#x2014; . &#x2014; . wer weiß was unser Mitbürger Schlechter für Mühe und Kosten für uns Bürger verwendete, wird uns beipflichten.</p>
          <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Copia</hi>!</hi> eines Dokuments Schlechter contra Gräff!</p>
          <p>Die Endesunterzeichneten Bürger der Stadt Köln und Nachbaren von G. W. Schlechter bezeugen demselben, daß es Wahrheit ist, eine lange Zeit kein Wasser in der Pumpe hier neben Herrn Farina vorgefunden zu haben, und nur erst seit einigen Tagen gibt dieselbe Pumpe wieder Wasser, also war die Klage von unserm Mitbürger Herrn Schlechter nicht ungegründet wie unser kommissarischer Ober-Bürgermeister sagte.</p>
          <p>Köln, den 14. Dezember 1848.</p>
          <p>R. Schreiber, Hochstraße 120.<lb/>
Hermann Colignon, Salomonsstraße 2.<lb/>
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M. Lengfeld, Hochstraße 109.<lb/>
J. H. Weyers, Hochstraße 130,<lb/>
und noch 700 Ungenannte<lb/>
und noch 300 von Adam uns Verwandte.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Lederhandlung.</hi> </p>
          <p>Mit dem Beginn des Neujahres erlaube ich mir die Herren Schuh- und Stiefelmacher auf mein Lager in ächtem baierischem Kalbleder, welches sich durch seine Weich- und Haltbarkeit vor vielem Leder auszeichnet, aufmerksam zu machen, so wie auch auf besonders gut gegerbtes <hi rendition="#b">Wild-, Rind- und Bauerts-Leder.</hi> </p>
          <p>Zugleich empfehle ich meine Fabrik von haltbaren <hi rendition="#b">Vorschuhen und Schäften.</hi> </p>
          <p><hi rendition="#g">Carl Troost,</hi> Mühlengasse Nro. 3.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Börse</hi> bei Halin.</hi> </p>
          <p>Heute Abends karnevalistische National-Produktion der Gesellschaft &#x201E;Concordia.&#x201C;</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">OSTENDER-AUSTERN-DEPOT für Deutschland.</hi> </p>
          <p>Grosse Budengasse Nr. 1 in Cöln.</p>
          <p>Fortwährend werden daselbst nebst vielen feinen geräucherten und gesalzenen Fischen, nachstehende Sorten Austern zu den beigesetzten Preisen verabreicht:</p>
          <table>
            <row>
              <cell> Kleine Austern à <hi rendition="#b">Sgr. 25 p. 100</hi> </cell>
            </row>
            <row>
              <cell>Grössere à <hi rendition="#b">Sgr. 28 p. 100</hi> </cell>
            </row>
            <row>
              <cell>Mittlere à <hi rendition="#b">Thlr. 1 1/4 p. 100</hi> </cell>
            </row>
            <row>
              <cell><hi rendition="#b">Grosse</hi> gemastete à <hi rendition="#b">2</hi> Thlr. per <hi rendition="#b">100.</hi> </cell>
            </row>
          </table>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Feinster Punschsyrup. Rum, Cognac, Arrak. Holl. Liqueure.</hi> </p>
          <p><hi rendition="#b">Bei Franz Jos. Daniels,</hi> Sternengasse Nr. 9 <hi rendition="#b">&amp;</hi>. 11.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Schönes Neujahrgeschenk sehr billig. Die Rheinsagen von Reumont. Schöne Ausgabe mit Stahlstichen. (Ldpr. 2 1/3 Thlr.) für nur 22 1/2 Sgr., bei G. <hi rendition="#g">Tonger,</hi> Pauluswache.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Glück zum neuen Jahre wünscht heute den Fräuleins <hi rendition="#b">Catharina</hi> und <hi rendition="#b">Agnes S, Mathilde H.</hi> und <hi rendition="#b">Jenny F.</hi> </p>
          <p> <hi rendition="#b">J. B. St.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Helena Dr&#x2026;n</hi> (Maria-Ablaß-Platz 4).</p>
          <p>Viel Glück zum Neujahr und baldige Genesung.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Gottf.&#x2026; E&#x2026;n.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>An Fräulein M. Meyer.</p>
          <p>Ich bringe heut zum neuen Jahr, Der Freundschaft wärmste Wünsche dar.</p>
          <p>Ph. W&#x2026;&#x2025; &#x2025;ff.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Küsse in Neuß.</hi> </p>
          <p>Glöcksilig neu Johr, Mir han Woth gehalden; nit wor?</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Eine hiesige geräumige Färberei und Druckerei nebst sämmtlich dazu erforderlichen Geräthschaften steht gleich zu vermiethen. Wo sagt d. Exp. d. Z.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">3000 Thaler</hi> liegen zum Ausleihen auf gute Hypothek bereit. Bei wem sagt d. Exp. d. Z.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">25jähr. Kornbrantwein.</hi> </p>
          <p>Sternengasse Nr. 9 <hi rendition="#b">&amp;</hi> 11.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ausgezeichnete Punsch-Essenz, Rum, die große Flasche 17 1/2 Sgr. Die halbe 9 Sgr. Arrac die große Flasche 22 1/2 Sgr. Die halbe 11 1/2 Sgr. bei G. <hi rendition="#g">Tonger,</hi> Pauluswache.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Feinster Punschsyrup von Franz Jos. Daniels,</hi> Hochstraße Nr. 82.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein Kleiderschrank, Nachtskomödchen, Stühle, Arbeitstischchen. gepolsterte Fußbänkchen, Kinderbettlädchen, billig zu haben, Mühlengasse Nr. 10.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein mittelmäßiges für ein Detailgeschäft geeignetes Haus oder Unterhaus mit einigen Zimmern, wird um es Anfangs März zu beziehen, auf mehrere Jahre zu miethen gesucht; deßfallsige die Angabe des Miethpreises enthaltende und mit A. Nr. 3 bez. Anerbietungen beliebe man abzugeben bei der Exp. d. B.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Herrenkleider werden gewaschen und reparirt, Herzogstraße Nr. 11</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Sehr gute irdene Koch- und Einmachstöpfe, nach jeder beliebigen Größe, sowie glassirte irdene Sp<gap reason="illegible"/>lsachen sind, fortwährend billig zu haben, bei <hi rendition="#g">Paul Jos. B<gap reason="illegible"/>ngartz</hi> unter Hutmacher Nr. 18.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Bei Uebernahme des Geschäfts der Frau Wittwe <hi rendition="#g">Eiser</hi> zeige ich hiermit ganz ergebenst an, daß am 1. Januar 1849 große Harmonie und Tanz bei <hi rendition="#g">Johann Dickopf</hi> im Eiserschen Saale, Komödienstraße Nr. 34 Statt findet. Anfang 4 Uhr.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Großes <hi rendition="#b">Maskenfest</hi> zu Köln.</p>
          <p><hi rendition="#g">Revolution</hi> im <hi rendition="#b">Narrenreich.</hi> </p>
          <p>***Köln, 1. Jan 1849.</p>
          <p>Der Streich ist gefallen &#x2014; der Streich von dessen Schlage die Welt in allen Theilen erzittern wird, die herrliche so oft von uns geweissagte Zukunft des Reiches <hi rendition="#g">Cäcilia</hi> ist vernichtet.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Der Kölner Carnevals-Convent proklamirt.</hi> </p>
          <p>Der Octroyirung der Mütze hat eine Revolution geantwortet. Schrecklich &#x2014; der Kampf war ein furchtbarer! Herz-haarsträubender Terrorismus wurde geübt!</p>
          <p>Die 49er haben die 48er bis auf den letzten Mann niedergemacht.</p>
          <p>Wenn wir nicht diese Zeilen schrieben, wir würden im nächtlichen Dunkel mit verschränkten Armen dastehen und nachsinnden über die Zukunft unseres getretenen Volkes; aber wir fürchten, wir zweifeln &#x2014; gleichwohl wir nichts destoweniger auch trotz alledem glauben, daß noch ein Schleier &#x2014; düster wie die Nacht &#x2014; über dem Geschick des neu sich bildenden Staates ruht, wir zittern &#x2014; &#x2014; &#x2014; &#x2014; &#x2014; etc. etc.</p>
          <p>Ein anderes ziemlich gemäßigtes Blatt schreibt über dieses Ereigniß:</p>
          <p>*<hi rendition="#g">Cöln,</hi> 1. Jan.</p>
          <lg type="poem">
            <head> <hi rendition="#b">Hosianna!</hi> </head>
            <l>Endlich ist die Cannaille kaput,</l><lb/>
            <l>La révolution marche!</l><lb/>
            <l>In Frankreich raspelt's schon nach,</l><lb/>
            <l>Es roch 2 Meilen weit stark nach Blut,</l><lb/>
            <l>Es wurde tüchtig lambertisirt, latourt oder laternenphalisirt,</l><lb/>
            <l>Die Narren nannten's zwar naturalisirt;</l><lb/>
            <l>Die alten Verträge sind zerrissen,</l><lb/>
            <l>Mag England protestiren oder Rußland;</l><lb/>
            <l>Les Pruss &#x2014; oder autri-chiens.</l><lb/>
            <l>Auf unserer Seite ist das Recht,</l><lb/>
            <l>Es ist das Recht der Revolution,</l><lb/>
            <l>Die Revolution ist das Recht des Stärkern,</l><lb/>
            <l>Das Recht des Stärkern ist das ewige Recht,</l><lb/>
            <l>Das ewige Recht erkennen wir an, so lange es auf unserer Seite ist,</l><lb/>
            <l>Wer diese Wahrheiten nicht begreift, der möge sie begreifen lernen.</l><lb/>
            <l>Die Proklamation des Convents lautet:</l><lb/>
            <l>An meine lieben Narren!</l><lb/>
          </lg>
          <p>Liberté, egalité, frateruité, Citoyens!</p>
          <p>Art. I. La Dynastie caecile en Prusse a cessé de regner.</p>
          <p>Art. II. Das Weitere wird sich finden.</p>
          <p>Art. III. Der Art. II. wird hierdurch annullirt.</p>
          <p>Le Gouvernement provisoire.</p>
          <p>contr. <hi rendition="#b">Hanswurst.</hi> </p>
          <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Patent,</hi></hi> betreffend die Zusammenberufung unserer lieben Citoyens, gegeben am Sylvester-Abend des Jahres 1848.</p>
          <p>Wir Hans-Wurst, von Gottes Gnaden, bis zur Vereinbarung, Beherrscher der Freude, Apostel der Wahrheit, Vertilger des Griesgram's, und Champagner's, haben durch unsere Proklamation vom morgenden Tage den alten, nicht parirenden Staat Cäcilia aufgelöst. Zugleich haben wir in der Absicht, ein echt konfusioneller Hanswurst zu scheinen, und damit unsern Geisteskindern alsogleich die Legendenzen der verheißenen Carnevalsfreuden trotz dem Ernst der Zeitverhältnisse, in <hi rendition="#g">Rücksicht auf die herrschende Noth,</hi> und damit die Armen der sozialen Zustände-Verbesserung theihaftig werden können, nach Anhörung des Staatsraths beschlossen was folgt:</p>
          <p><hi rendition="#b">Erste General-Versammlung</hi> im großen Saale <hi rendition="#g">des Herrn Jüsgen</hi> im <hi rendition="#g">Stern</hi> auf der Hochstraße Nachmittags 4 Uhr.</p>
          <p>Tages-Ordnung:, Prüfung der Mandate und Getränke, Wahlschlacht, Klüngel.</p>
          <p>Die Diäten der Konvents-Mitglieder sind ein für allemal auf einen lumpigen Thaler festgesetzt. Kommt &#x2014; zahlt, bleibt oder geht.</p>
          <lg type="poem">
            <l>So ist's denn wahr, ein neuer Stern ist aufgegangen,</l><lb/>
            <l>Ein Stern so glänzend hell dem Narrenreich,</l><lb/>
            <l>Ja ja, schon könnt die Fahne Ihr seh'n prangen,</l><lb/>
            <l>Drum kommet &#x2014; allons vite &#x2014; zur Hochstraß gleich,</l><lb/>
            <l>Nehmt einen Thaler in die Linke &#x2014; er gibt Rechte</l><lb/>
            <l>Zum Präsesstuhl, was will man mehr,</l><lb/>
            <l>Auch komm getrost nur, wer da dächte</l><lb/>
            <l>Den Gram zu lindern, der von Sorgen schwer,</l><lb/>
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            <l>Witze krachen,</l><lb/>
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            <l>Gläser klingeln,</l><lb/>
            <l>Kappen bimmeln,</l><lb/>
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            <l>Und am End' geh'n sie nach Haus.</l><lb/>
          </lg>
          <p> <hi rendition="#b">Euer Hanswurst.</hi> </p>
          <p>Einzeichnungen können von Morgens 10 bis 1 Uhr im Lokale Statt finden.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Sehr feinen <hi rendition="#g">Maiwein-Essenz</hi> das Fläschchen 4 Sgr., hinreichend für 4 Flaschen Maiwein zu machen, so wie auch englischen Brustsyrup das Fläschchen 5 Sgr. Das beste Mittel gegen Brustverschleimung und Husten, bei Gebr. <hi rendition="#g">Fabry,</hi> Konditor, Altenmarkt 10 &#x2014; .</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Theater-Anzeige.</hi> </p>
          <p>Montag den 1. Januar 1849: <hi rendition="#g">Auf Verlangen</hi> und bei festlich beleuchtetem Hause <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Wilhelm Tell</hi>.</hi> </p>
          <p>Große Oper in 5 Akten von Rossini.</p>
        </div>
      </div>
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        <p>Der Gerant: <hi rendition="#g">Korff</hi>.<lb/><hi rendition="#b">Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.</hi> </p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0996/0002] Rheinhöhe. Am 31. Dezember 1848 6′ 2″. Brodpreis der Stadt Köln. Vom 31. Dez. 1848 bis 6. Jan. 1849. Ein Schwarzbrod von 8 Pfd. soll kosten 4 Sgr. 7 Pf. Köln, 31 Dez. 1848. Der interimistische Polizei-Direktor, Geiger. Bekanntmachung. Die städtische Speiseanstalt in der Kreuzgasse hierselbst wird am 3. Januar k. J. eingehen. Dagegen soll in dem Hause der Armen-Verwaltung (Cäcilienstraße Nro. 28) vom 1. Januar k. J. ab, bis zum Ablauf der Wintermonate den unbemittelten Bürgern von Morgens 10 bis Nachmittags 6 Uhr Suppe gegen Vergütung von 8 Pfenningen per Quart, verabreicht werden. Köln, 28. Dezember 1848. Das kön. Oberbürgermeister-Amt. Holzverkäufe in der Oberförsterei Gerresheim. Dienstag den 2. Januar k. J., Nachmittags um 3 Uhr, zu Benrath bei Gastwirth Peter Baljo, aus dem königlichen Benratherforst: 1) 37 Haufen Kiefern Reidelholz, 200 Stück ditto Recken, 17 Haufen Reiserabfall und beiläufig 1000 Bithnenstangen und dergleichen an der Flachsrost. 2) 14 Klafter Haimbuchen-Derbholz und 1000 ditto Schanzen im Zuschlag an Paulsmühl. Mittwoch den 3. Januar k. J., Morgens um 10 Uhr, zu Eller bei Hrn. Ortsvorsteher Richartz, aus der Försterei Eller: 1) 22 1/2 Klafter Erlenholz für Klumpenmacher, 21 Klafter ditto Knüppelholz, 15 1/2 Klafter Eichen-Knüppelholz und 3200 Stück Erlen, Hainbuchen und Eichenschanzen aus dem Schlag Reisholzerhau. 2) 9 Buchen-Nutzholzblöche, 20 Klafter ditto Scheitholz, 3 Klafter Eichen-Knüppelholz und 1200 Buchen Schanzen aus dem Schlag Forsthülsen. Donnerstag den 4. Januar k. J., Morgens 10 Uhr, zu Kreuzweg in der Gemeinde Rath, bei Schenkwirth Friedrich Tack, aus der Försterei Grafenberg: 1) Im Distrikt Bauernhauserkopf: 100 Klafter Buchen, Scheit- und Knüppelholz. 4100 ditto Schanzen und 8 Eichen Nutzholzblöche. 2) Im Distrikt Hülsenberg: 15 Buchen-Nutzholzblö[ch]e, 33 Klafter ditto Scheitholz und 1900 ditto Schanzen. Freitag den 5. Januar k. J., Morgens 10 Uhr, zu Lintorf bei Gastwirth Friedrich Holzschneider, aus der Försterei Lintorf: 1) Im Henkesforst: 77 Stück stärkere und 40 Stück geringere Erlen-Nutzhölzer, 200 ditto Latten und Recken, 120 ditto Knüppelklafter und 6500 ditto Schanzen; ferner 700 Kiefern-Stangen zu Latten und Recken und 25 Haufen ditto Reiser-Abfall. 2) In der Drucht: 38 Stück Erlen-Nutzhölzer und 15 Klafter ditto Brennholz. 3) Im Dipt: 104 Klafter Hainbuchen-, Brenn- und Kohlholz, 4 Klafter ditto Hamspähne und 1 Buchen-Nutzholzstück und 4) Am Sandbrinkel: 44 Klafter Hainbuchen-, Brenn- und Kohlholz. Die Zahlung der Kaufschillinge vor der Abfuhr des Holzes wird ausbedungen und ist das Nähere bei den Lokalförstern Däke, Rottländer, Knittel und Brinner zu erfragen. Benrath, den 26. Dezember 1848. Der Oberförster, Fritze. Holzverkauf. Am Mittwoch den 3. Januar kommenden Jahres, des Morgens um 9 Uhr anfangend, werden auf dem Gute Hangen bei Freren, in der Grafschaft Lingen, einige hundert Nummern Eichen und Buchen, zu Schiff-, Bau- und Brennholz tauglich, auf dem Stamme meistbietend verkauft werden. Kauf-Liebhaber werden eingeladen, sich des Morgens um 9 Uhr auf dem Gute Hangen einzufinden. Haus Hangen, den 18. Dezember 1848. Joseph Frhr. v. Ascheberg. Mühlen-Versteigerung. Am Donnerstag den 18. Januar nächsthin, Morgens um 10 Uhr, wird Herr Mühlenbesitzer Keuffer zu Saarburg seine oberhalb Trassem an dem wasserreichen Leuckbache gelegene, sogenannte „oberste Neumühle“, welche zwei Mahlgänge und einen Oelgang enthält, sammt Scheune, Stallung und den um dieselbe befindlichen Wiesen, Gärten und Ackerländereien, das Ganze einen Flächenraum von 31 Morgen 150 Ruthen umfassend, gegen einen fünfjährigen Zahlungs-Ausstand in dieser Mühle selbst öffentlich versteigern. Trier, den 18. Dezember 1848. Der Notar, Funck. Frischer Honig per Pfund 4 Sgr. in Partieen billiger, zu haben Severinstraße Nr. 156. Gute Cigarren, ordinär, die jedoch in jeder Gesellschaft geraucht werden können, per Stück nur 2 Pfge., 250 1 Thlr., bei G. Tonger, Pauluswache. Futter gegen Mäuse, Ratten, Schwaben und Motten. Thurnmarkt Nr. 39. Der Rhein. Unter diesem Titel wird der seit 1842 zu Colmar erscheinende „Elsässer Kurier“ nach Neujahr 1849 mit Ausnahme des Montags täglich erscheinen. Er wird in französischer und deutscher Sprache die Prinzipien und Interessen der demokratischen Republik zunächst innerhalb des Gebiets der Alpen, Vogesen und des Schwarzwalds (französisches, baierisches und badisches Rheinufer und allemanische Schweiz) zu wahren und zu verbreiten suchen. Abonnementspreis für das Quartal 8 Franken in Colmar, mit verhältnißmäßigem Postaufschlag. Colmar, den 22. Dez. 1848. Expedition des Elsässer Kuriers. Ankündigung. Unter dem Titel: Westfälische „Volkshalle.“ Erscheint vom 1. Januar 1849 an zu Münster eine neue tägliche politische Zeitung. Da in der Hauptstadt unserer Provinz ein tüchtiges tägliches Blatt, welches den Sinn für Recht und Wahrheit zu kräftigen und die ungetrübte Herrschaft des lautern Gesammtwillens des Volks zu fördern unternehme, längst dringend gefühltes Bedürfniß war, so bildete sich zu dem Ende ein Verein zur Gründung obiger Zeitung auf Aktien. Dieselbe wird neben den allgemeinen politischen Interessen den provinziellen Verhältnissen des Ackerbaues, der Gewerbe und des Handels und vor Allem den bevorstehenden Wahlangelegenheiten eine besondere Rücksicht schenken. Der vierteljährige Preis der 6 mal wöchentlich erscheinenden Zeitung ist für Münster 20 Sgr., außerhalb Münster mit Einschluß des Porto's 25 Sgr., und werden Bestellungen darauf bei allen Postämtern, so wie in der Expedition der Zeitung: Fr. Wundermann'sche Buchhandlung in Münster angenommen. Rosenfarbenes Blau-Montags-Kränzchen. Bei Hrn. W. Lölgen, Hochpforte Nr. 8. Heute Montag den 1. Januar 1849. Abends 6 Uhr. Erste General-Versammlung. Motto: Borgen ist Grundgesetz der Natur. Der Fluß borgt den Bachen, und das Meer borgt von den Flüssen. Der Mond borgt sein Licht von der Sonne und die Nacht borgt ihr Licht von dem Monde. Der erste Mann ist von der Erde, und das erste Weib aus der Seite des ersten Mannes geborgt. So beruht die ganze Natur auf wechselseitigem Kredit. Waurm sollte also ein Finanzminister nicht den Kredit in Anspruch nehmen? Wenn der mächtige Ozean sich nicht schämt, von den Flüssen zu borgen, warum sollte eine Excellenz sich schämen von treuen Unterthanen zu borgen? — Bezahlt der lichtarme Mond das erborgte Licht zurück? — niemals. Das wäre unnatürlich, wiedersinnig. — Was thut der Strom, wenn er zu viel von Bächen und Flüssen geborgt? — Er reißt aus und strömt zur See — heilige Natur! Du giebst mir den Wink: Ich will ausreißen und See handeln. Aus dem Monolog eines Finanzministers. Wir Hanswurst der 26. von Carnevals Gnaden. König des Narrenreiches etc. etc. verordnen nach Anhörung unseres getreuen Staatsministeriums was folgt: Wir erfüllen hiermit unsere landesväterliche Pflicht, Euch, geliebte Unterthanen unseres närrischen Reiches über die heilige Pflicht des Bezahlens aufzuklären. Was sollt ihr bezahlen? Für die deutsche Flotte. — Ein Spottgeld. Nur zu Eurem Vergnügen berechnet; denn kennt ihr Krämerseelen etwas sußeres als flott bezahlen. Für Frankfurt. — Eine Kleinigkeit! — Ein wahres Lumpengeld. — Ihr sagt: Grunzen, Pfeifen, Zischen, Stampfen, Scharren sind dort an der Tagesordnung. Müssen denn diese Thierstimmen sich nicht geltend machen, da der königliche Leue stets sein edles Maul hält. Für das Heer. Wie dumm, daß ihr auf dessen Abschaffung dringt, jetzt, wo man statt der Demokraten, welche schreien: „Der Freiheit eine Gasse“ bemüht ist, ihnen passende Gesellschaft zu verschaffen. Die Flohgasse wird ausgebessert. Zur Hebung des Handels. — Ihr klagt, daß der Handel darnieder liegt? — Ist in der letzten Zeit nicht genug Deutsches verhandelt worden? Für den Handwerkerstand Ihr klagt, daß die Fabrikation stockt? Ist das ein Wunder; wo der siebente Junge nicht einmal mehr dafür bezahlt wird, daß er einen erhabenen Namen trägt. Für das rosenfarbene Blau-Montags-Kränzchen um stimmberechtigter Urwähler zu werden. Wir erwarten Euch punkto 6 Uhr, um Euch zu sagen: Glöcksillig Neujohr! Hanswurst. Herr Ober-Bürgermeister Gräff! Unser Mitbürger Schlechter hat Ihnen das nicht gesagt, was andere in demselben Blatt, Ihnen 3 Nummern hintereinander sagten, davon schweigen Sie weislich — . — . — . Schlechter hat Ihnen nicht Lügner genannt — sondern blos gesagt, Sie könnten zu Ihm kommen um zu sehen wer Lügner sei. — Schlechter in seinem Recht, war etwas zu hitzig in der Feder, ubrigens soll Schlechter, für Ihre Drohungen wegen einsperren, keine Furcht haben — denn Bange machen gilt nicht. Schlechter als Mitbürger, ist uns und jedem rechtschaffenen Bewohner Kölns, lieber als der Ober-Bürgermeister Gräff. P. P. P. Unser Schlechter zeigt uns ein Schreiben, worin Sie sagen, — Ihre Eingabe wegen Wassermangel in der von Ihnen mitbenutzten Pumpe, hat sich als völlig ungegründet herausgestellt. — Also auf Deutsch es ist nicht wahr was du gesagt hast, und auf plattdeutsch — du hast uns belogen — Punktum. P. P. P. Schlechter ohne Bezahlung, ist so lange wir denselben kennen, für uns Bürger besorgt gewesen, und was hat derselbe Ihnen kürzlich viele Mängel der Stadt kund gethan — und was haben Sie gethan??? — fürs Geld — . — . wer weiß was unser Mitbürger Schlechter für Mühe und Kosten für uns Bürger verwendete, wird uns beipflichten. Copia! eines Dokuments Schlechter contra Gräff! Die Endesunterzeichneten Bürger der Stadt Köln und Nachbaren von G. W. Schlechter bezeugen demselben, daß es Wahrheit ist, eine lange Zeit kein Wasser in der Pumpe hier neben Herrn Farina vorgefunden zu haben, und nur erst seit einigen Tagen gibt dieselbe Pumpe wieder Wasser, also war die Klage von unserm Mitbürger Herrn Schlechter nicht ungegründet wie unser kommissarischer Ober-Bürgermeister sagte. Köln, den 14. Dezember 1848. R. Schreiber, Hochstraße 120. Hermann Colignon, Salomonsstraße 2. F. J. Berndorff, Hochstraße 124. Heinrich Simons, Salomonsstraße 4. M. Pfeil, Salomonsstraße 6. Wm. Wollseif, Salomonsstraße 8. J. P. Assemacher, Salomonsstraße 10. Peter Heinrich Greiß, Hochstraße 118. Jacob Kraus, Salomonsstraße 1. Gebrüder Emanuel, Hochstraße 126. W. Lindemann, Hochstraße 128. M. Häfelfinger, Hochstraße 116. A. Lugino, Hochstraße 114. M. Kirchner, Hochstraße 105. H. J. Buchholz, Hochstraße 107. M. Lengfeld, Hochstraße 109. J. H. Weyers, Hochstraße 130, und noch 700 Ungenannte und noch 300 von Adam uns Verwandte. Lederhandlung. Mit dem Beginn des Neujahres erlaube ich mir die Herren Schuh- und Stiefelmacher auf mein Lager in ächtem baierischem Kalbleder, welches sich durch seine Weich- und Haltbarkeit vor vielem Leder auszeichnet, aufmerksam zu machen, so wie auch auf besonders gut gegerbtes Wild-, Rind- und Bauerts-Leder. Zugleich empfehle ich meine Fabrik von haltbaren Vorschuhen und Schäften. Carl Troost, Mühlengasse Nro. 3. Börse bei Halin. Heute Abends karnevalistische National-Produktion der Gesellschaft „Concordia.“ OSTENDER-AUSTERN-DEPOT für Deutschland. Grosse Budengasse Nr. 1 in Cöln. Fortwährend werden daselbst nebst vielen feinen geräucherten und gesalzenen Fischen, nachstehende Sorten Austern zu den beigesetzten Preisen verabreicht: Kleine Austern à Sgr. 25 p. 100 Grössere à Sgr. 28 p. 100 Mittlere à Thlr. 1 1/4 p. 100 Grosse gemastete à 2 Thlr. per 100. Feinster Punschsyrup. Rum, Cognac, Arrak. Holl. Liqueure. Bei Franz Jos. Daniels, Sternengasse Nr. 9 &. 11. Schönes Neujahrgeschenk sehr billig. Die Rheinsagen von Reumont. Schöne Ausgabe mit Stahlstichen. (Ldpr. 2 1/3 Thlr.) für nur 22 1/2 Sgr., bei G. Tonger, Pauluswache. Glück zum neuen Jahre wünscht heute den Fräuleins Catharina und Agnes S, Mathilde H. und Jenny F. J. B. St. Helena Dr…n (Maria-Ablaß-Platz 4). Viel Glück zum Neujahr und baldige Genesung. Gottf.… E…n. An Fräulein M. Meyer. Ich bringe heut zum neuen Jahr, Der Freundschaft wärmste Wünsche dar. Ph. W…‥ ‥ff. Küsse in Neuß. Glöcksilig neu Johr, Mir han Woth gehalden; nit wor? Eine hiesige geräumige Färberei und Druckerei nebst sämmtlich dazu erforderlichen Geräthschaften steht gleich zu vermiethen. Wo sagt d. Exp. d. Z. 3000 Thaler liegen zum Ausleihen auf gute Hypothek bereit. Bei wem sagt d. Exp. d. Z. 25jähr. Kornbrantwein. Sternengasse Nr. 9 & 11. Ausgezeichnete Punsch-Essenz, Rum, die große Flasche 17 1/2 Sgr. Die halbe 9 Sgr. Arrac die große Flasche 22 1/2 Sgr. Die halbe 11 1/2 Sgr. bei G. Tonger, Pauluswache. Feinster Punschsyrup von Franz Jos. Daniels, Hochstraße Nr. 82. Ein Kleiderschrank, Nachtskomödchen, Stühle, Arbeitstischchen. gepolsterte Fußbänkchen, Kinderbettlädchen, billig zu haben, Mühlengasse Nr. 10. Ein mittelmäßiges für ein Detailgeschäft geeignetes Haus oder Unterhaus mit einigen Zimmern, wird um es Anfangs März zu beziehen, auf mehrere Jahre zu miethen gesucht; deßfallsige die Angabe des Miethpreises enthaltende und mit A. Nr. 3 bez. Anerbietungen beliebe man abzugeben bei der Exp. d. B. Herrenkleider werden gewaschen und reparirt, Herzogstraße Nr. 11 Sehr gute irdene Koch- und Einmachstöpfe, nach jeder beliebigen Größe, sowie glassirte irdene Sp_ lsachen sind, fortwährend billig zu haben, bei Paul Jos. B_ ngartz unter Hutmacher Nr. 18. Bei Uebernahme des Geschäfts der Frau Wittwe Eiser zeige ich hiermit ganz ergebenst an, daß am 1. Januar 1849 große Harmonie und Tanz bei Johann Dickopf im Eiserschen Saale, Komödienstraße Nr. 34 Statt findet. Anfang 4 Uhr. Großes Maskenfest zu Köln. Revolution im Narrenreich. ***Köln, 1. Jan 1849. Der Streich ist gefallen — der Streich von dessen Schlage die Welt in allen Theilen erzittern wird, die herrliche so oft von uns geweissagte Zukunft des Reiches Cäcilia ist vernichtet. Der Kölner Carnevals-Convent proklamirt. Der Octroyirung der Mütze hat eine Revolution geantwortet. Schrecklich — der Kampf war ein furchtbarer! Herz-haarsträubender Terrorismus wurde geübt! Die 49er haben die 48er bis auf den letzten Mann niedergemacht. Wenn wir nicht diese Zeilen schrieben, wir würden im nächtlichen Dunkel mit verschränkten Armen dastehen und nachsinnden über die Zukunft unseres getretenen Volkes; aber wir fürchten, wir zweifeln — gleichwohl wir nichts destoweniger auch trotz alledem glauben, daß noch ein Schleier — düster wie die Nacht — über dem Geschick des neu sich bildenden Staates ruht, wir zittern — — — — — etc. etc. Ein anderes ziemlich gemäßigtes Blatt schreibt über dieses Ereigniß: *Cöln, 1. Jan. Hosianna! Endlich ist die Cannaille kaput, La révolution marche! In Frankreich raspelt's schon nach, Es roch 2 Meilen weit stark nach Blut, Es wurde tüchtig lambertisirt, latourt oder laternenphalisirt, Die Narren nannten's zwar naturalisirt; Die alten Verträge sind zerrissen, Mag England protestiren oder Rußland; Les Pruss — oder autri-chiens. Auf unserer Seite ist das Recht, Es ist das Recht der Revolution, Die Revolution ist das Recht des Stärkern, Das Recht des Stärkern ist das ewige Recht, Das ewige Recht erkennen wir an, so lange es auf unserer Seite ist, Wer diese Wahrheiten nicht begreift, der möge sie begreifen lernen. Die Proklamation des Convents lautet: An meine lieben Narren! Liberté, egalité, frateruité, Citoyens! Art. I. La Dynastie caecile en Prusse a cessé de regner. Art. II. Das Weitere wird sich finden. Art. III. Der Art. II. wird hierdurch annullirt. Le Gouvernement provisoire. contr. Hanswurst. Patent, betreffend die Zusammenberufung unserer lieben Citoyens, gegeben am Sylvester-Abend des Jahres 1848. Wir Hans-Wurst, von Gottes Gnaden, bis zur Vereinbarung, Beherrscher der Freude, Apostel der Wahrheit, Vertilger des Griesgram's, und Champagner's, haben durch unsere Proklamation vom morgenden Tage den alten, nicht parirenden Staat Cäcilia aufgelöst. Zugleich haben wir in der Absicht, ein echt konfusioneller Hanswurst zu scheinen, und damit unsern Geisteskindern alsogleich die Legendenzen der verheißenen Carnevalsfreuden trotz dem Ernst der Zeitverhältnisse, in Rücksicht auf die herrschende Noth, und damit die Armen der sozialen Zustände-Verbesserung theihaftig werden können, nach Anhörung des Staatsraths beschlossen was folgt: Erste General-Versammlung im großen Saale des Herrn Jüsgen im Stern auf der Hochstraße Nachmittags 4 Uhr. Tages-Ordnung:, Prüfung der Mandate und Getränke, Wahlschlacht, Klüngel. Die Diäten der Konvents-Mitglieder sind ein für allemal auf einen lumpigen Thaler festgesetzt. Kommt — zahlt, bleibt oder geht. So ist's denn wahr, ein neuer Stern ist aufgegangen, Ein Stern so glänzend hell dem Narrenreich, Ja ja, schon könnt die Fahne Ihr seh'n prangen, Drum kommet — allons vite — zur Hochstraß gleich, Nehmt einen Thaler in die Linke — er gibt Rechte Zum Präsesstuhl, was will man mehr, Auch komm getrost nur, wer da dächte Den Gram zu lindern, der von Sorgen schwer, Drum kommt, Alles egal Gesänge tönen, Witze krachen, Alle lachen, Rosig sieht die Welt da aus, Gläser klingeln, Kappen bimmeln, Narren schwimmeln, Und am End' geh'n sie nach Haus. Euer Hanswurst. Einzeichnungen können von Morgens 10 bis 1 Uhr im Lokale Statt finden. Sehr feinen Maiwein-Essenz das Fläschchen 4 Sgr., hinreichend für 4 Flaschen Maiwein zu machen, so wie auch englischen Brustsyrup das Fläschchen 5 Sgr. Das beste Mittel gegen Brustverschleimung und Husten, bei Gebr. Fabry, Konditor, Altenmarkt 10 — . Theater-Anzeige. Montag den 1. Januar 1849: Auf Verlangen und bei festlich beleuchtetem Hause Wilhelm Tell. Große Oper in 5 Akten von Rossini. Der Gerant: Korff. Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 184. Köln, 1. Januar 1849. Beilage, S. 0996. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz184b_1849/2>, abgerufen am 28.04.2024.