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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 250. Köln, 20. März 1849.

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Wahlen zum Zweck. Ich war einer der Haupturheber dieser Manifestation, weil ich die Vertagung der Wahlen für die conditio sine qua non der Republik hielt. Ich verlangte die Vertagung der Wahlen, weil ich wollte, daß die republikanischen Institutionen in ganz Frankreich erst zum Verständniß kämen. Meine Feinde legten dieser Agitation andere Nebenzwecke unter. Aber diese Nebenzwecke waren nichts als ein billiger Vorwand, um den Zorn biedergesinnter Patrioten gegen mich zu rechtfertigen.

Das Gouvernement folgte meinem Zuruf, aber es folgte ihm nur zur Hälfte, indem es die Wahlen nur auf einige Tage vertagte. Dabei schritt es immer weiter auf seiner verächtlichen Bahn fort.

Am 16. April fand eine neue Manifestation Statt. Diese Manifestation, für welche ich nach der Behauptung des Hrn. Generalprokurators mit verfolgt sein soll, was ich nicht begreife, bestand in der öffentlichen Zusammenberufung der Arbeiter auf das Marsfeld, bei der ich gar nicht betheiligt war. Ich begab mich aus Neugierde auf den Versammlungsplatz, sah die Arbeiter ihre Colonnen bilden, und wohnte ihrem Zug bei, welcher der provisorischen Regierung die Unterstützung des Volks gegen alle Reaktionsgelüste zusichern sollte; ich selbst war der ganzen Manifestation fremd.

Auf diesen Tag folgte die wüthendste Bourgeois-Reaktion, und Paris ertönte drei Tage lang von dem Mordgeschrei: "Zum Tod mit Blanqui! Zum Tod mit Cabet! Zum Tod mit den Communisten!" Man bedrohte die Arbeiter auf der Straße, sie in die Seine zu werfen, unter dem Vorwand, daß sie Communisten seien, er war eine Zeit, wo es gefährlich war, in einer Blouse umherzugehen.

Später zogen sich die Arbeiter ganz in die Klubs zurück, wo sie durch die öffentliche Diskussion ihrer Interessen den Verläumdungen von Komplotten ein Ziel setzen konnten. Nichtsdestoweniger nährten sich die reaktionären Journale nur von Berichten über mordbrennerische Debatten in diesen Sitzungen. Mein Klub, welcher in einem öffentlichen Theater in der Rue Bergere stattfand, war der erste in dieser Reihe, und doch bestand dieser Klub entfernt nicht aus lauter avancirten Republikanern: die confiscirten Bücher beweisen, daß sich Leute aller Farben, Honette und Legitimisten daselbst einfanden. Man discutirte, man kritisirte die Maßregeln der provisorischen Regierung oft in der revolutionärsten Weise, nie aber in ungemessener und excentrischer Form. Der Klub Blanqui wurde als der wahrhaft gefährliche, vielleicht einzig gefährliche Klub denunzirt, weil er sich inmitten der praktischen Verhältnisse bewegte.

Ich komme zum 15. Mai. Diese Manifestation ging bekanntlich von dem Centralkomite aus, an dem ich ebensowenig wie an dem Klub des Klubs betheiligt war. Erst am Abend des 13. Mai erhielt ich sowohl von der auf diesen Tag wie von der auf den 15. projektirten Manifestation Kenntniß.

An diesem Tag brachten die Abendblätter für den 14. die Annonce:

"Der Central-Ausschuß macht die Demokraten darauf aufmerksam, daß die Manifestation für Polen am 15. Mai stattfinden wird. Jede andere Anzeige als die gegenwärtige ist nichtig und nicht zu befolgen."

Ich begab auch mich am Abend in meinen Klub, wo sich die Diskussion anfangs um die Ackerbaufragen drehte, später aber auf die Manifestation des 15. Mai kam. Ich hielt dieselbe für gefährlich und nutzlos, und bekämpften sie. Allein es waren neue unglückliche Nachrichten aus Polen angekommen; exaltirte Redner traten auf, um für Gewaltmaßregeln zu sprechen und der Klub stimmte mit einer ungeheuren Majorität und unter endlosem Beifallssturm für die Manifestation. Ich hätte verrückt und selbst ein Verräther sein müssen, wenn ich mich noch weiter dagegen erhoben hätte. Alles was ich that war, daß ich in einem 3/4 stündlichen Vortrag auf die nöthigen Vorsichtsmaßregeln und namentlich darauf aufmerksam machte, daß der Augenblick nicht günstig sei, um das Volk für uns zu begeistern.

Ich gab meinem Klub Rendezvous auf dem Boulevard du Temple, weil ich dort Herr der Bewegung bleiben konnte. Die Menge der Neugierigen war so stark, daß der Klub fast ganz in ihr verschwand. Ich selbst sah mich allein mit 10 oder 12 Personen meiner näheren Bekanntschaft. Endlich ordnete sich die Colonne, die einzelnen gaben sich die Arme und der Zug setzte sich in Bewegung.

Als wir den Revolutionsplatz erreichten, traf die Spitze unserer Colonne auf eine ungeheure Volksmasse, welche sich vor ihr herwälzte und ein Bataillon der 1. Legion überholte, welche hier aufgestellt war. Der Zug kam an der Brücke an, und hier eröffnete man 25 Delegirten, unter denen auch ich mich befand, die Passage. An der Assemblee fanden wir das Gitter verschlossen, und verlangten von den Nationalgarden freien Zutritt. Man ließ uns außerordentlich lange auf eine Antwort warten; die Menge, welche auf der Brücke stand, drängte sich gegen das Gitter, und die Vordersten waren, wie ich mich selbst überzeugte, in Gefahr erdrückt zu werden. Endlich wurde das Thor geöffnet und man rief: "Laßt die Delegirten passiren!"

Wir traten 30, 40, vielleicht 50 Mann hoch ein. Ich weiß die Zahl nicht genau anzugeben; aber das Gitter blieb geschlossen. Ich nahm den Eingang zur Rechten. Als ich in die Assemblee trat, fand ich Raspail mit mehreren Delegirten, welche lebhaft den Eintritt verlangten. Man ließ uns ungefähr 5 Minuten lang warten, während dessen sich Manches unten ereignen konnte. Endlich wendete ich mich an Hrn. Hingray, um uns als Delegirten den Zutritt zu verschaffen; in demselben Augenblick, als er unser Verlangen erfüllte, kam jedoch Hr. Xavier Durrieu und rief: "Im Namen der Nationalversammlung, laßt die Delegirten passiren."

Wir traten ein, und ich war nicht wenig verwundert, als ich die Nat.-Vers. bereits gestürmt fand. Ich begriff den Zusammenhang nicht. Aber ich sah, daß die Manifestation einen unglücklichen und kläglichen Ausgang nahm.

Ich wollte zuvorkommen, aber eine kompakte Masse umringte die Tribüne. Raspail las seine Petition. Nach der Verlesung begann der Tumult furchtbarer als vorher. Man schrie von allen Seiten: "Blanqui! Blanqui auf die Tribüne!" Ich weigerte mich. Ich wollte mich sogar zurückziehen, als das Geschrei nach mir sich mit doppelter Hartnäckigkeit steigerte; aber einige Männer des Volks hielten mich fest, und trugen mich auf die Tribüne, wo ich den vom Moniteur so übermäßig treu reproducirten Vortrag hielt.

Beim Herabsteigen von der Tribüne wendete ich mich zur Linken, nach den Bänken der Mitglieder der ehemaligen provisorischen Regierung. Ich that mein Möglichstes, um den Saal zu leeren, und ich war bereits in vollem Vortheil, als plötzlich von allen Seiten Volksmassen eindrangen, welche mich hierhin und dorthin mit sich fortrissen. Ich setzte mich endlich in dieser kritischen Lage auf eine Repräsentantenbank.

Neben mir saß ein Deputirter, der mich fragte: "Ab was zum Teufel wollen Sie hier?" -- Ich antwortete: "Ich weiß es nicht." -- Dieser Mann glaubte, wie viele Andere, daß ich allein der Urheber des Einfalls sei.

Ich blieb auf der Bank sitzen und sah später Huber ankommen und hörte ihn ausrufen - "Im Namen des Volkes, die National-Vers. ist aufgelös't."

Wenn man mir einen Stein aus einer 6. Etage an den Kopf geschleudert hätte, er hätte mich nicht mehr überraschen können. Ich sah mich noch einige Minuten lang um, -- es war gerade 4 1/2 Uhr. Dann begab ich mich nach Hause und wurde, wie bereits erzählt, einige Tage später bei einem Freunde verhaftet.

Die Sitzung wird um 6 Uhr aufgehoben.

Holland.
* Haag, 17. März.

Der König von Holland ist in der Nacht vom 16. zum 17: d. in Tilburg gestorben.

Großbritannien.
* London, 16. März.

Die Verhandlungen der Lords sind jetzt von so entsetzlich geringem Interesse, daß es wirklich scheint, als ob die noblen Herren sich einem permanenten Schlafe überliefert hätten. Die krumnasigen Mitglieder des Oberhauses käuen nur die Gegenstände wieder, welche das Unterhaus bereits bis auf die Hefen ausgesogen hat. Was Wunder, daß es da im Allgemeinen ziemlich langweilig hergeht? In diesem Augenblick scheinen indeß die Wellingtons, die Londonderry's und die Stanley's an einer ewigen Verdauung zu leiden, und die Sitzungen schleichen so geräuschlos dahin, wie die Gewässer der Gassen nach einem gelinden Regen.

Im Unterhause trug der alte Schotte Ewart darauf an, ein Comite zu ernennen, welches sich über den Zustand der jetzt existirenden öffentlichen Bibliotheken zu unterrichten und zuglich nachzuforschen habe, in wie weit es wünschenswerth sei, diese gemeinnützigen Einrichtungen auszudehnen. England, meinte Hr. Ewart, habe neue Bibliotheken nöthig, und er erwarte davon einen heilsamen Einfluß auf die Literatur und auf den Charakter des Volkes. Hr: Ewart ist einer der Leute, welche, wie Reuß 72, vier und zwanzig Jahre auf ein und demselben Prinzip herumreiten.

Der Wahlspruch des Hrn. Ewart ist: "Knowledge is power." (Wissen ist Macht.) Das ist das Geheimniß des alten Ewart. Er erhielt Erlaubniß, seine Bill hereinzubringen.

Eine lange Debatte hatte nun über die Motion d'Israelis in Betreff der Lokaltaxen statt, in der sich die bedeutendsten Redner des Parlaments hören ließen. Hr. d'Israeli hatte schließlich das Unglück, daß sein Antrag mit 280 gegen 189 verworfen wurde.

Redakteur en chef Karl Marx.
Meteorologische Beobachtungen. [irrelevantes Material]
Handelsnachrichten. [irrelevantes Material]

Civilstand der Stadt Köln.

Den 14. März 1849.

Heirathen.

Jodic. Gottfr. Ladenkötter, Zuckerarb., v. Rheine, und Elis. Casper, von Cattenborn -- Barth. Gassner, Schuster, Wittwer, v. Mingolsheim, u. Maria Elis. Honrath, v. Benningsfeld. -- Ant. Gottfr. Zistig, Kleiderm, v. hier, und Maria Christ. Hubert. Schumacher, v. Allrath. -- Gottfr. Päffgen, Tagl., v. Balkhausen, und Anna Gilles, v. Hasenfeld. -- Franz Jos. Urban, Musketier, und Anna Sophia Hubert. Schumacher, beide v. hier. -- Joh. Keller, ohne Gew., v. Brück, und Elis. Hubert. Hillenberg, v. Aldenhoven. -- Joh. Balthas. Book, Leinenw., v. hier, und Anna Elis. Josepha Kelleter, v. Schleiden.

Bei dem Ablaufe des 1. Quartals c. werden die betreffenden Interessenten darauf aufmerksam gemacht, daß Bestellungen auf auswärtige Zeitschriften pro 2tes Quartal, bis zum 22. d. Mts. bei der hiesigen Ober-Postamts Zeitungs-Expedition gemacht sein müssen, wenn eine rechtzeitige und vollständige Lieferung der Blätter erfolgen soll, und daß nur solche Bestellungen berücksichtigt werden können, für welche die Vorausbezahlung des Betrages stattgefunden hat.

Köln, den 13. März 1849.

Ober-Post-Amt, Rehfeldt.

Versteigerung eines Wohnhauses, einer Loh und Mahlmühle mit Bering, nebst dazu gehörigen Immobilien in Niederprüm.

Montag den 2. April nächsthin, Morgens 10 Uhr, läßt Herr Nicolaus Müller, Müller wohnhaft zu Niederprüm, wegen Wohnungsveränderung seine sämmtlichen zu und auf dem Banne von Niederprüm gelegenen Immobilien, bestehend in einem an der Prüm-Luxemburger Straße gelegenen, massiv gebauten, mit Schiefer gedeckten, geräumigen Wohnhause einer Mahlmühle mit 3 Mahl und einem Schälgange, eine Lohmühle mit 3 Gängen alle oberschlichtig, das Mühlenwerk neu, im besten Zustand, nebst allem circa 3 Morgen großen Bering und schön angelegtem Garten, sodann sieben Morgen Ackerland, meistens mit Obstbäumen bepflanzt, 5 Wagen Heu in der Nähe der Gebäulichkeiten, alle Mühlenutensilien, öffentlich und freiwillig unter vortheilhaften Bedingungen versteigern.

Das Ganze eignet sich wegen seiner vortheilhaften Lage und seines günstigen Wasserstandes zu jeder Fabrik und namentlich zu einer Gerberei-Anlage, und kann vor dem Termin auch aus freier Hand angekauft werden. Das Nähere beim Eigenthümer selbst oder beim unterschriebenen Notar.

Prüm, den 10. März 1849.

G. Backes, Notar.

Der Unterzeichnete wird vom nächsten Monat ab ein Wochenblatt für den Landkreis Köln herausgeben und den Prospektus im Laufe dieser Woche versenden.

Diejenigen Personen welchen der Prospektus aus Versehen nicht zukommen sollte, erhalten ihn auf gefälliges Verlangen portofrei.

Köln, den 19. März 1849. K. Krah.

Neue Bonner Zeitung.

Unter fortwährender oberster Leitung des Abgeordneten in Berlin, Herrn Gottfried Kinkel, erscheint auch im nächsten Vierteljahr diese Zeitung, deren entschieden ausgesprochenes Streben die Verwirklichung der socialen Demokratie ist, sechsmal wöchentlich nebst der Sonntagsbeilage "Spartacus".

Die regelmäßigen und genauen Mittheilungen des Redacteurs, so wie die Betheiligung anderer namhafter Abgeordneten seiner Partei werden das Blatt namentlich im deutschen Westen genügend empfehlen. Das Blatt wird täglich mit den Abendposten versandt. Preis: 1 Thlr. das Quartal, auf den preußischen Postämtern 1 Thlr. 7 Sgr. 6 Pfg. Der "Spartacus" allein bezogen durch die Post 12 Sgr. 6 Pfg., Porto eingeschlossen.

Die Expedition der "Neuen Bonner Zeitung":

W. Sulzbach's Buchhandlung.

In einem frequenten Gasthofe hier, wird ein Kellner gesucht; auch werden noch zwei Mädchen welche die Küche erlernen wollen, daselbst angenommen, w. s. d. Exp.

Zwei Schriftsetzer werden gesucht von der Breuer'schen Buchdruckerei.

Weingrüne Stückfässer zu verkaufen. Zollstraße Nr. 5--.

Packetschifffahrt von Heydorn & Comp. in Bremen nach SAN FRANCISCO in Californien.

Die seitherigen Passagepreise von Rthlr. 125 und Rthlr. 200 werden hierdurch aufgehoben, und sind von heute ab die Uebernahmspreise festgestellt:

Zu Rthlr. 150 in Gold oder 24 Fl. 300 im Zwischendeck.

Zu Rthlr. 250 in Gold oder 24 Fl. 500 in der Cajüte.

Nähere Auskunft ertheilt der Bevollmächtigte C. H. van Zütphen, Spediteur in Cöln, Comptoir Perlengraben 70--.

Hotel zum baierischen Hof in BERLIN Charlotten-Strasse Nr. 44 neben Hotel de Rome an den Linden.

Ein Zimmer mit Bettin der Belle-Etage15 Sgr.
Ein Zimmer mit Bettin der 2. Etage12 1/2
Ein Zimmer mit Bettin der 3. Etage10
Ein Zimmer mit einem Bettmehr10
Ein Zimmer mit Cabinetmehr5

Ein mässiges Trinkgeld wird in Rechnung gebracht.

Der Wohlbekannte, welcher am Sonntag den 18. März c., Mittags zwischen 12 und 1 Uhr bei Asbach, Branntweinbrenner, Johannsstraße Nr. 10, einen schwarzseidenen Regenschirm mitnahm, wird hierdurch aufgefordert, denselben sofort dahin zurückzuschicken, widrigenfalls derselbe durch die Polizei verfolgt werden wird.

Mehrere Zeugen.

Verloren.

Eine Brieftasche von gelbem Leder ist gestern während des Konzerts auf dem "Gürzenich" verloren gegangen. Sie enthält nur für den Eigenthümer Sachen von Werth. Der Finder erhält bei Abgabe der Brieftasche bei Herrn Schumacher im Brüsseler Hof eine Belohnung von 1 Thaler.

Theater in Köln.

Dienstag den 20. März findet die letzte Vorstellung der Kinder-Ballet-Gesellschaft unter der Leitung von Charles Price und Brunner im hiesigen Theater statt Der allgemeine Beifall womit die Kunstsinnigen Bewohner Kölns eine jede derselben belohnt haben, läßt auch diesmal erwarten, daß diese letzte Vorstellung, welche zu ihrem Benefize ist, recht zahlreich besucht sein wird.

Zu vermiethen zu einer Restauration.

Ein Haus mit Garten N. Tempelstraße Nr. 35.

"Wer Dreck angreift, besudelt sich;" also der Einsender in Nr. 249 der Rheinischen Zeitung. Verehrtester! Sie scheinen es in Ihrem Eifer nicht bemerkt zu haben, daß Sie mit Dreck werfen und Sie sich also viel schmutziger machen müssen. Wozu das aber?! Lassen Sie doch alle Schmutzerei und nehmen Sie von den abgebrannten Schauspielern -- Clef und Consorten -- (Verehrtester! Sie wollten uns mit diesen Bezeichnungen, die an und für sich ganz unschuldig sind, gewiß wehe thun; o pfui!) die Versicherung, daß es weder mit unserm Wissen und in unserm Sinne geschehen ist, noch je geschehen wird, Hrn. Gerlach oder sonst Jemand zu kränken, zu verdächtigen oder schaden zu wollen. Vielmehr bin ich beauftragt in unser aller Namen, dem Herrn Direktor Gerlach, für die uns durch Herrn Engelken freiwillig und freundlichst gemachte, aber leider nicht annehmbare Proposition hiermit öffentlich zu danken. Was auch bereits mündlich durch Herrn Engelken geschehen ist.

Aber Sie Herr Einsender sind kein Mann -- (aber ja nicht übel nehmen) kein Mann, der die Wahrheit spricht, wenn Sie behaupten, daß Sie das, was Hr. Gerlach in Rücksicht auf das uns betroffene Unglück uns eröffnen ließ, genau kennten. Sollten Sie es aber ganz genau wissen wollen und es interessirt Sie wirklich, so schenken Sie mir die Ehre eines Besuches und -- ich kläre Sie auf. -- Uebrigens scheinen Sie mir trotz alledem und alledem, ein guter Mensch, wenn auch ein zornentflammter, zu sein, und bin fest überzeugt, daß Sie nicht der Letzte sein werden, wenn es gilt, die abgebrannten Vaudeville-Schauspieler bei ihrem auf dem Gürzenich zu veranstaltenden Concerte zu unterstützen. -- Und nun für ewige Zeiten über diese Geschichte ein Schloß auf den Mund.

J. Cleff, Abgebrannter Vaudeville-Direktor und im Namen seiner Mitglieder.

Puppentheater.

Heute den 20. März 1849:

Die Häßlichste ist die Schönste.

Lustspiel in 2 Akten.

Hierauf:

Die gelungene Heirath durch die Fügung.

Lustspiel in 2 Akten. -- Anfang 7 Uhr.

Der Gerant Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.

Wahlen zum Zweck. Ich war einer der Haupturheber dieser Manifestation, weil ich die Vertagung der Wahlen für die conditio sine qua non der Republik hielt. Ich verlangte die Vertagung der Wahlen, weil ich wollte, daß die republikanischen Institutionen in ganz Frankreich erst zum Verständniß kämen. Meine Feinde legten dieser Agitation andere Nebenzwecke unter. Aber diese Nebenzwecke waren nichts als ein billiger Vorwand, um den Zorn biedergesinnter Patrioten gegen mich zu rechtfertigen.

Das Gouvernement folgte meinem Zuruf, aber es folgte ihm nur zur Hälfte, indem es die Wahlen nur auf einige Tage vertagte. Dabei schritt es immer weiter auf seiner verächtlichen Bahn fort.

Am 16. April fand eine neue Manifestation Statt. Diese Manifestation, für welche ich nach der Behauptung des Hrn. Generalprokurators mit verfolgt sein soll, was ich nicht begreife, bestand in der öffentlichen Zusammenberufung der Arbeiter auf das Marsfeld, bei der ich gar nicht betheiligt war. Ich begab mich aus Neugierde auf den Versammlungsplatz, sah die Arbeiter ihre Colonnen bilden, und wohnte ihrem Zug bei, welcher der provisorischen Regierung die Unterstützung des Volks gegen alle Reaktionsgelüste zusichern sollte; ich selbst war der ganzen Manifestation fremd.

Auf diesen Tag folgte die wüthendste Bourgeois-Reaktion, und Paris ertönte drei Tage lang von dem Mordgeschrei: „Zum Tod mit Blanqui! Zum Tod mit Cabet! Zum Tod mit den Communisten!“ Man bedrohte die Arbeiter auf der Straße, sie in die Seine zu werfen, unter dem Vorwand, daß sie Communisten seien, er war eine Zeit, wo es gefährlich war, in einer Blouse umherzugehen.

Später zogen sich die Arbeiter ganz in die Klubs zurück, wo sie durch die öffentliche Diskussion ihrer Interessen den Verläumdungen von Komplotten ein Ziel setzen konnten. Nichtsdestoweniger nährten sich die reaktionären Journale nur von Berichten über mordbrennerische Debatten in diesen Sitzungen. Mein Klub, welcher in einem öffentlichen Theater in der Rue Bergère stattfand, war der erste in dieser Reihe, und doch bestand dieser Klub entfernt nicht aus lauter avancirten Republikanern: die confiscirten Bücher beweisen, daß sich Leute aller Farben, Honette und Legitimisten daselbst einfanden. Man discutirte, man kritisirte die Maßregeln der provisorischen Regierung oft in der revolutionärsten Weise, nie aber in ungemessener und excentrischer Form. Der Klub Blanqui wurde als der wahrhaft gefährliche, vielleicht einzig gefährliche Klub denunzirt, weil er sich inmitten der praktischen Verhältnisse bewegte.

Ich komme zum 15. Mai. Diese Manifestation ging bekanntlich von dem Centralkomite aus, an dem ich ebensowenig wie an dem Klub des Klubs betheiligt war. Erst am Abend des 13. Mai erhielt ich sowohl von der auf diesen Tag wie von der auf den 15. projektirten Manifestation Kenntniß.

An diesem Tag brachten die Abendblätter für den 14. die Annonce:

„Der Central-Ausschuß macht die Demokraten darauf aufmerksam, daß die Manifestation für Polen am 15. Mai stattfinden wird. Jede andere Anzeige als die gegenwärtige ist nichtig und nicht zu befolgen.“

Ich begab auch mich am Abend in meinen Klub, wo sich die Diskussion anfangs um die Ackerbaufragen drehte, später aber auf die Manifestation des 15. Mai kam. Ich hielt dieselbe für gefährlich und nutzlos, und bekämpften sie. Allein es waren neue unglückliche Nachrichten aus Polen angekommen; exaltirte Redner traten auf, um für Gewaltmaßregeln zu sprechen und der Klub stimmte mit einer ungeheuren Majorität und unter endlosem Beifallssturm für die Manifestation. Ich hätte verrückt und selbst ein Verräther sein müssen, wenn ich mich noch weiter dagegen erhoben hätte. Alles was ich that war, daß ich in einem 3/4 stündlichen Vortrag auf die nöthigen Vorsichtsmaßregeln und namentlich darauf aufmerksam machte, daß der Augenblick nicht günstig sei, um das Volk für uns zu begeistern.

Ich gab meinem Klub Rendezvous auf dem Boulevard du Temple, weil ich dort Herr der Bewegung bleiben konnte. Die Menge der Neugierigen war so stark, daß der Klub fast ganz in ihr verschwand. Ich selbst sah mich allein mit 10 oder 12 Personen meiner näheren Bekanntschaft. Endlich ordnete sich die Colonne, die einzelnen gaben sich die Arme und der Zug setzte sich in Bewegung.

Als wir den Revolutionsplatz erreichten, traf die Spitze unserer Colonne auf eine ungeheure Volksmasse, welche sich vor ihr herwälzte und ein Bataillon der 1. Legion überholte, welche hier aufgestellt war. Der Zug kam an der Brücke an, und hier eröffnete man 25 Delegirten, unter denen auch ich mich befand, die Passage. An der Assemblée fanden wir das Gitter verschlossen, und verlangten von den Nationalgarden freien Zutritt. Man ließ uns außerordentlich lange auf eine Antwort warten; die Menge, welche auf der Brücke stand, drängte sich gegen das Gitter, und die Vordersten waren, wie ich mich selbst überzeugte, in Gefahr erdrückt zu werden. Endlich wurde das Thor geöffnet und man rief: „Laßt die Delegirten passiren!“

Wir traten 30, 40, vielleicht 50 Mann hoch ein. Ich weiß die Zahl nicht genau anzugeben; aber das Gitter blieb geschlossen. Ich nahm den Eingang zur Rechten. Als ich in die Assemblée trat, fand ich Raspail mit mehreren Delegirten, welche lebhaft den Eintritt verlangten. Man ließ uns ungefähr 5 Minuten lang warten, während dessen sich Manches unten ereignen konnte. Endlich wendete ich mich an Hrn. Hingray, um uns als Delegirten den Zutritt zu verschaffen; in demselben Augenblick, als er unser Verlangen erfüllte, kam jedoch Hr. Xavier Durrieu und rief: „Im Namen der Nationalversammlung, laßt die Delegirten passiren.“

Wir traten ein, und ich war nicht wenig verwundert, als ich die Nat.-Vers. bereits gestürmt fand. Ich begriff den Zusammenhang nicht. Aber ich sah, daß die Manifestation einen unglücklichen und kläglichen Ausgang nahm.

Ich wollte zuvorkommen, aber eine kompakte Masse umringte die Tribüne. Raspail las seine Petition. Nach der Verlesung begann der Tumult furchtbarer als vorher. Man schrie von allen Seiten: „Blanqui! Blanqui auf die Tribüne!“ Ich weigerte mich. Ich wollte mich sogar zurückziehen, als das Geschrei nach mir sich mit doppelter Hartnäckigkeit steigerte; aber einige Männer des Volks hielten mich fest, und trugen mich auf die Tribüne, wo ich den vom Moniteur so übermäßig treu reproducirten Vortrag hielt.

Beim Herabsteigen von der Tribüne wendete ich mich zur Linken, nach den Bänken der Mitglieder der ehemaligen provisorischen Regierung. Ich that mein Möglichstes, um den Saal zu leeren, und ich war bereits in vollem Vortheil, als plötzlich von allen Seiten Volksmassen eindrangen, welche mich hierhin und dorthin mit sich fortrissen. Ich setzte mich endlich in dieser kritischen Lage auf eine Repräsentantenbank.

Neben mir saß ein Deputirter, der mich fragte: „Ab was zum Teufel wollen Sie hier?“ — Ich antwortete: „Ich weiß es nicht.“ — Dieser Mann glaubte, wie viele Andere, daß ich allein der Urheber des Einfalls sei.

Ich blieb auf der Bank sitzen und sah später Huber ankommen und hörte ihn ausrufen - „Im Namen des Volkes, die National-Vers. ist aufgelös't.“

Wenn man mir einen Stein aus einer 6. Etage an den Kopf geschleudert hätte, er hätte mich nicht mehr überraschen können. Ich sah mich noch einige Minuten lang um, — es war gerade 4 1/2 Uhr. Dann begab ich mich nach Hause und wurde, wie bereits erzählt, einige Tage später bei einem Freunde verhaftet.

Die Sitzung wird um 6 Uhr aufgehoben.

Holland.
* Haag, 17. März.

Der König von Holland ist in der Nacht vom 16. zum 17: d. in Tilburg gestorben.

Großbritannien.
* London, 16. März.

Die Verhandlungen der Lords sind jetzt von so entsetzlich geringem Interesse, daß es wirklich scheint, als ob die noblen Herren sich einem permanenten Schlafe überliefert hätten. Die krumnasigen Mitglieder des Oberhauses käuen nur die Gegenstände wieder, welche das Unterhaus bereits bis auf die Hefen ausgesogen hat. Was Wunder, daß es da im Allgemeinen ziemlich langweilig hergeht? In diesem Augenblick scheinen indeß die Wellingtons, die Londonderry's und die Stanley's an einer ewigen Verdauung zu leiden, und die Sitzungen schleichen so geräuschlos dahin, wie die Gewässer der Gassen nach einem gelinden Regen.

Im Unterhause trug der alte Schotte Ewart darauf an, ein Comité zu ernennen, welches sich über den Zustand der jetzt existirenden öffentlichen Bibliotheken zu unterrichten und zuglich nachzuforschen habe, in wie weit es wünschenswerth sei, diese gemeinnützigen Einrichtungen auszudehnen. England, meinte Hr. Ewart, habe neue Bibliotheken nöthig, und er erwarte davon einen heilsamen Einfluß auf die Literatur und auf den Charakter des Volkes. Hr: Ewart ist einer der Leute, welche, wie Reuß 72, vier und zwanzig Jahre auf ein und demselben Prinzip herumreiten.

Der Wahlspruch des Hrn. Ewart ist: »Knowledge is power.« (Wissen ist Macht.) Das ist das Geheimniß des alten Ewart. Er erhielt Erlaubniß, seine Bill hereinzubringen.

Eine lange Debatte hatte nun über die Motion d'Israelis in Betreff der Lokaltaxen statt, in der sich die bedeutendsten Redner des Parlaments hören ließen. Hr. d'Israeli hatte schließlich das Unglück, daß sein Antrag mit 280 gegen 189 verworfen wurde.

Redakteur en chef Karl Marx.
Meteorologische Beobachtungen. [irrelevantes Material]
Handelsnachrichten. [irrelevantes Material]

Civilstand der Stadt Köln.

Den 14. März 1849.

Heirathen.

Jodic. Gottfr. Ladenkötter, Zuckerarb., v. Rheine, und Elis. Casper, von Cattenborn — Barth. Gassner, Schuster, Wittwer, v. Mingolsheim, u. Maria Elis. Honrath, v. Benningsfeld. — Ant. Gottfr. Zistig, Kleiderm, v. hier, und Maria Christ. Hubert. Schumacher, v. Allrath. — Gottfr. Päffgen, Tagl., v. Balkhausen, und Anna Gilles, v. Hasenfeld. — Franz Jos. Urban, Musketier, und Anna Sophia Hubert. Schumacher, beide v. hier. — Joh. Keller, ohne Gew., v. Brück, und Elis. Hubert. Hillenberg, v. Aldenhoven. — Joh. Balthas. Book, Leinenw., v. hier, und Anna Elis. Josepha Kelleter, v. Schleiden.

Bei dem Ablaufe des 1. Quartals c. werden die betreffenden Interessenten darauf aufmerksam gemacht, daß Bestellungen auf auswärtige Zeitschriften pro 2tes Quartal, bis zum 22. d. Mts. bei der hiesigen Ober-Postamts Zeitungs-Expedition gemacht sein müssen, wenn eine rechtzeitige und vollständige Lieferung der Blätter erfolgen soll, und daß nur solche Bestellungen berücksichtigt werden können, für welche die Vorausbezahlung des Betrages stattgefunden hat.

Köln, den 13. März 1849.

Ober-Post-Amt, Rehfeldt.

Versteigerung eines Wohnhauses, einer Loh und Mahlmühle mit Bering, nebst dazu gehörigen Immobilien in Niederprüm.

Montag den 2. April nächsthin, Morgens 10 Uhr, läßt Herr Nicolaus Müller, Müller wohnhaft zu Niederprüm, wegen Wohnungsveränderung seine sämmtlichen zu und auf dem Banne von Niederprüm gelegenen Immobilien, bestehend in einem an der Prüm-Luxemburger Straße gelegenen, massiv gebauten, mit Schiefer gedeckten, geräumigen Wohnhause einer Mahlmühle mit 3 Mahl und einem Schälgange, eine Lohmühle mit 3 Gängen alle oberschlichtig, das Mühlenwerk neu, im besten Zustand, nebst allem circa 3 Morgen großen Bering und schön angelegtem Garten, sodann sieben Morgen Ackerland, meistens mit Obstbäumen bepflanzt, 5 Wagen Heu in der Nähe der Gebäulichkeiten, alle Mühlenutensilien, öffentlich und freiwillig unter vortheilhaften Bedingungen versteigern.

Das Ganze eignet sich wegen seiner vortheilhaften Lage und seines günstigen Wasserstandes zu jeder Fabrik und namentlich zu einer Gerberei-Anlage, und kann vor dem Termin auch aus freier Hand angekauft werden. Das Nähere beim Eigenthümer selbst oder beim unterschriebenen Notar.

Prüm, den 10. März 1849.

G. Backes, Notar.

Der Unterzeichnete wird vom nächsten Monat ab ein Wochenblatt für den Landkreis Köln herausgeben und den Prospektus im Laufe dieser Woche versenden.

Diejenigen Personen welchen der Prospektus aus Versehen nicht zukommen sollte, erhalten ihn auf gefälliges Verlangen portofrei.

Köln, den 19. März 1849. K. Krah.

Neue Bonner Zeitung.

Unter fortwährender oberster Leitung des Abgeordneten in Berlin, Herrn Gottfried Kinkel, erscheint auch im nächsten Vierteljahr diese Zeitung, deren entschieden ausgesprochenes Streben die Verwirklichung der socialen Demokratie ist, sechsmal wöchentlich nebst der Sonntagsbeilage „Spartacus“.

Die regelmäßigen und genauen Mittheilungen des Redacteurs, so wie die Betheiligung anderer namhafter Abgeordneten seiner Partei werden das Blatt namentlich im deutschen Westen genügend empfehlen. Das Blatt wird täglich mit den Abendposten versandt. Preis: 1 Thlr. das Quartal, auf den preußischen Postämtern 1 Thlr. 7 Sgr. 6 Pfg. Der „Spartacus“ allein bezogen durch die Post 12 Sgr. 6 Pfg., Porto eingeschlossen.

Die Expedition der „Neuen Bonner Zeitung“:

W. Sulzbach's Buchhandlung.

In einem frequenten Gasthofe hier, wird ein Kellner gesucht; auch werden noch zwei Mädchen welche die Küche erlernen wollen, daselbst angenommen, w. s. d. Exp.

Zwei Schriftsetzer werden gesucht von der Breuer'schen Buchdruckerei.

Weingrüne Stückfässer zu verkaufen. Zollstraße Nr. 5—.

Packetschifffahrt von Heydorn & Comp. in Bremen nach SAN FRANCISCO in Californien.

Die seitherigen Passagepreise von Rthlr. 125 und Rthlr. 200 werden hierdurch aufgehoben, und sind von heute ab die Uebernahmspreise festgestellt:

Zu Rthlr. 150 in Gold oder 24 Fl. 300 im Zwischendeck.

Zu Rthlr. 250 in Gold oder 24 Fl. 500 in der Cajüte.

Nähere Auskunft ertheilt der Bevollmächtigte C. H. van Zütphen, Spediteur in Cöln, Comptoir Perlengraben 70—.

Hôtel zum baierischen Hof in BERLIN Charlotten-Strasse Nr. 44 neben Hôtel de Rome an den Linden.

Ein Zimmer mit Bettin der Belle-Etage15 Sgr.
Ein Zimmer mit Bettin der 2. Etage12 1/2
Ein Zimmer mit Bettin der 3. Etage10
Ein Zimmer mit einem Bettmehr10
Ein Zimmer mit Cabinetmehr5

Ein mässiges Trinkgeld wird in Rechnung gebracht.

Der Wohlbekannte, welcher am Sonntag den 18. März c., Mittags zwischen 12 und 1 Uhr bei Asbach, Branntweinbrenner, Johannsstraße Nr. 10, einen schwarzseidenen Regenschirm mitnahm, wird hierdurch aufgefordert, denselben sofort dahin zurückzuschicken, widrigenfalls derselbe durch die Polizei verfolgt werden wird.

Mehrere Zeugen.

Verloren.

Eine Brieftasche von gelbem Leder ist gestern während des Konzerts auf dem „Gürzenich“ verloren gegangen. Sie enthält nur für den Eigenthümer Sachen von Werth. Der Finder erhält bei Abgabe der Brieftasche bei Herrn Schumacher im Brüsseler Hof eine Belohnung von 1 Thaler.

Theater in Köln.

Dienstag den 20. März findet die letzte Vorstellung der Kinder-Ballet-Gesellschaft unter der Leitung von Charles Price und Brunner im hiesigen Theater statt Der allgemeine Beifall womit die Kunstsinnigen Bewohner Kölns eine jede derselben belohnt haben, läßt auch diesmal erwarten, daß diese letzte Vorstellung, welche zu ihrem Benefize ist, recht zahlreich besucht sein wird.

Zu vermiethen zu einer Restauration.

Ein Haus mit Garten N. Tempelstraße Nr. 35.

„Wer Dreck angreift, besudelt sich;“ also der Einsender in Nr. 249 der Rheinischen Zeitung. Verehrtester! Sie scheinen es in Ihrem Eifer nicht bemerkt zu haben, daß Sie mit Dreck werfen und Sie sich also viel schmutziger machen müssen. Wozu das aber?! Lassen Sie doch alle Schmutzerei und nehmen Sie von den abgebrannten Schauspielern — Clef und Consorten — (Verehrtester! Sie wollten uns mit diesen Bezeichnungen, die an und für sich ganz unschuldig sind, gewiß wehe thun; o pfui!) die Versicherung, daß es weder mit unserm Wissen und in unserm Sinne geschehen ist, noch je geschehen wird, Hrn. Gerlach oder sonst Jemand zu kränken, zu verdächtigen oder schaden zu wollen. Vielmehr bin ich beauftragt in unser aller Namen, dem Herrn Direktor Gerlach, für die uns durch Herrn Engelken freiwillig und freundlichst gemachte, aber leider nicht annehmbare Proposition hiermit öffentlich zu danken. Was auch bereits mündlich durch Herrn Engelken geschehen ist.

Aber Sie Herr Einsender sind kein Mann — (aber ja nicht übel nehmen) kein Mann, der die Wahrheit spricht, wenn Sie behaupten, daß Sie das, was Hr. Gerlach in Rücksicht auf das uns betroffene Unglück uns eröffnen ließ, genau kennten. Sollten Sie es aber ganz genau wissen wollen und es interessirt Sie wirklich, so schenken Sie mir die Ehre eines Besuches und — ich kläre Sie auf. — Uebrigens scheinen Sie mir trotz alledem und alledem, ein guter Mensch, wenn auch ein zornentflammter, zu sein, und bin fest überzeugt, daß Sie nicht der Letzte sein werden, wenn es gilt, die abgebrannten Vaudeville-Schauspieler bei ihrem auf dem Gürzenich zu veranstaltenden Concerte zu unterstützen. — Und nun für ewige Zeiten über diese Geschichte ein Schloß auf den Mund.

J. Cleff, Abgebrannter Vaudeville-Direktor und im Namen seiner Mitglieder.

Puppentheater.

Heute den 20. März 1849:

Die Häßlichste ist die Schönste.

Lustspiel in 2 Akten.

Hierauf:

Die gelungene Heirath durch die Fügung.

Lustspiel in 2 Akten. — Anfang 7 Uhr.

Der Gerant Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.

<TEI>
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          <p><pb facs="#f0004" n="1404"/>
Wahlen zum Zweck. Ich war einer der Haupturheber dieser Manifestation, weil ich die Vertagung der Wahlen für die conditio sine qua non der Republik hielt. Ich verlangte die Vertagung der Wahlen, weil ich wollte, daß die republikanischen Institutionen in ganz Frankreich erst zum Verständniß kämen. Meine Feinde legten dieser Agitation andere Nebenzwecke unter. Aber diese Nebenzwecke waren nichts als ein billiger Vorwand, um den Zorn biedergesinnter Patrioten gegen mich zu rechtfertigen.</p>
          <p>Das Gouvernement folgte meinem Zuruf, aber es folgte ihm nur zur Hälfte, indem es die Wahlen nur auf einige Tage vertagte. Dabei schritt es immer weiter auf seiner verächtlichen Bahn fort.</p>
          <p>Am 16. April fand eine neue Manifestation Statt. Diese Manifestation, für welche ich nach der Behauptung des Hrn. Generalprokurators mit verfolgt sein soll, was ich nicht begreife, bestand in der öffentlichen Zusammenberufung der Arbeiter auf das Marsfeld, bei der ich gar nicht betheiligt war. Ich begab mich aus Neugierde auf den Versammlungsplatz, sah die Arbeiter ihre Colonnen bilden, und wohnte ihrem Zug bei, welcher der provisorischen Regierung die Unterstützung des Volks gegen alle Reaktionsgelüste zusichern sollte; ich selbst war der ganzen Manifestation fremd.</p>
          <p>Auf diesen Tag folgte die wüthendste Bourgeois-Reaktion, und Paris ertönte drei Tage lang von dem Mordgeschrei: &#x201E;Zum Tod mit Blanqui! Zum Tod mit Cabet! Zum Tod mit den Communisten!&#x201C; Man bedrohte die Arbeiter auf der Straße, sie in die Seine zu werfen, unter dem Vorwand, daß sie Communisten seien, er war eine Zeit, wo es gefährlich war, in einer Blouse umherzugehen.</p>
          <p>Später zogen sich die Arbeiter ganz in die Klubs zurück, wo sie durch die öffentliche Diskussion ihrer Interessen den Verläumdungen von Komplotten ein Ziel setzen konnten. Nichtsdestoweniger nährten sich die reaktionären Journale nur von Berichten über mordbrennerische Debatten in diesen Sitzungen. Mein Klub, welcher in einem öffentlichen Theater in der Rue Bergère stattfand, war der erste in dieser Reihe, und doch bestand dieser Klub entfernt nicht aus lauter avancirten Republikanern: die confiscirten Bücher beweisen, daß sich Leute aller Farben, Honette und Legitimisten daselbst einfanden. Man discutirte, man kritisirte die Maßregeln der provisorischen Regierung oft in der revolutionärsten Weise, nie aber in ungemessener und excentrischer Form. Der Klub Blanqui wurde als der wahrhaft gefährliche, vielleicht einzig gefährliche Klub denunzirt, weil er sich inmitten der praktischen Verhältnisse bewegte.</p>
          <p>Ich komme zum 15. Mai. Diese Manifestation ging bekanntlich von dem Centralkomite aus, an dem ich ebensowenig wie an dem Klub des Klubs betheiligt war. Erst am Abend des 13. Mai erhielt ich sowohl von der auf diesen Tag wie von der auf den 15. projektirten Manifestation Kenntniß.</p>
          <p>An diesem Tag brachten die Abendblätter für den 14. die Annonce:</p>
          <p>&#x201E;Der Central-Ausschuß macht die Demokraten darauf aufmerksam, daß die Manifestation für Polen am 15. Mai stattfinden wird. Jede andere Anzeige als die gegenwärtige ist nichtig und nicht zu befolgen.&#x201C;</p>
          <p>Ich begab auch mich am Abend in meinen Klub, wo sich die Diskussion anfangs um die Ackerbaufragen drehte, später aber auf die Manifestation des 15. Mai kam. Ich hielt dieselbe für gefährlich und nutzlos, und bekämpften sie. Allein es waren neue unglückliche Nachrichten aus Polen angekommen; exaltirte Redner traten auf, um für Gewaltmaßregeln zu sprechen und der Klub stimmte mit einer ungeheuren Majorität und unter endlosem Beifallssturm <hi rendition="#g">für</hi> die Manifestation. Ich hätte verrückt und selbst ein Verräther sein müssen, wenn ich mich noch weiter dagegen erhoben hätte. Alles was ich that war, daß ich in einem 3/4 stündlichen Vortrag auf die nöthigen Vorsichtsmaßregeln und namentlich darauf aufmerksam machte, daß der Augenblick nicht günstig sei, um das Volk für uns zu begeistern.</p>
          <p>Ich gab meinem Klub Rendezvous auf dem Boulevard du Temple, weil ich dort Herr der Bewegung bleiben konnte. Die Menge der Neugierigen war so stark, daß der Klub fast ganz in ihr verschwand. Ich selbst sah mich allein mit 10 oder 12 Personen meiner näheren Bekanntschaft. Endlich ordnete sich die Colonne, die einzelnen gaben sich die Arme und der Zug setzte sich in Bewegung.</p>
          <p>Als wir den Revolutionsplatz erreichten, traf die Spitze unserer Colonne auf eine ungeheure Volksmasse, welche sich vor ihr herwälzte und ein Bataillon der 1. Legion überholte, welche hier aufgestellt war. Der Zug kam an der Brücke an, und hier eröffnete man 25 Delegirten, unter denen auch ich mich befand, die Passage. An der Assemblée fanden wir das Gitter verschlossen, und verlangten von den Nationalgarden freien Zutritt. Man ließ uns außerordentlich lange auf eine Antwort warten; die Menge, welche auf der Brücke stand, drängte sich gegen das Gitter, und die Vordersten waren, wie ich mich selbst überzeugte, in Gefahr erdrückt zu werden. Endlich wurde das Thor geöffnet und man rief: &#x201E;Laßt die Delegirten passiren!&#x201C;</p>
          <p>Wir traten 30, 40, vielleicht 50 Mann hoch ein. Ich weiß die Zahl nicht genau anzugeben; aber das Gitter blieb geschlossen. Ich nahm den Eingang zur Rechten. Als ich in die Assemblée trat, fand ich Raspail mit mehreren Delegirten, welche lebhaft den Eintritt verlangten. Man ließ uns ungefähr 5 Minuten lang warten, während dessen sich Manches unten ereignen konnte. Endlich wendete ich mich an Hrn. <hi rendition="#g">Hingray,</hi> um uns als Delegirten den Zutritt zu verschaffen; in demselben Augenblick, als er unser Verlangen erfüllte, kam jedoch Hr. Xavier Durrieu und rief: &#x201E;Im Namen der Nationalversammlung, laßt die Delegirten passiren.&#x201C;</p>
          <p>Wir traten ein, und ich war nicht wenig verwundert, als ich die Nat.-Vers. bereits gestürmt fand. Ich begriff den Zusammenhang nicht. Aber ich sah, daß die Manifestation einen unglücklichen und kläglichen Ausgang nahm.</p>
          <p>Ich wollte zuvorkommen, aber eine kompakte Masse umringte die Tribüne. Raspail las seine Petition. Nach der Verlesung begann der Tumult furchtbarer als vorher. Man schrie von allen Seiten: &#x201E;Blanqui! Blanqui auf die Tribüne!&#x201C; Ich weigerte mich. Ich wollte mich sogar zurückziehen, als das Geschrei nach mir sich mit doppelter Hartnäckigkeit steigerte; aber einige Männer des Volks hielten mich fest, und trugen mich auf die Tribüne, wo ich den vom Moniteur so übermäßig treu reproducirten Vortrag hielt.</p>
          <p>Beim Herabsteigen von der Tribüne wendete ich mich zur Linken, nach den Bänken der Mitglieder der ehemaligen provisorischen Regierung. Ich that mein Möglichstes, um den Saal zu leeren, und ich war bereits in vollem Vortheil, als plötzlich von allen Seiten Volksmassen eindrangen, welche mich hierhin und dorthin mit sich fortrissen. Ich setzte mich endlich in dieser kritischen Lage auf eine Repräsentantenbank.</p>
          <p>Neben mir saß ein Deputirter, der mich fragte: &#x201E;Ab was zum Teufel wollen Sie hier?&#x201C; &#x2014; Ich antwortete: &#x201E;Ich weiß es nicht.&#x201C; &#x2014; Dieser Mann glaubte, wie viele Andere, daß ich allein der Urheber des Einfalls sei.</p>
          <p>Ich blieb auf der Bank sitzen und sah später Huber ankommen und hörte ihn ausrufen - &#x201E;Im Namen des Volkes, die National-Vers. ist aufgelös't.&#x201C;</p>
          <p>Wenn man mir einen Stein aus einer 6. Etage an den Kopf geschleudert hätte, er hätte mich nicht mehr überraschen können. Ich sah mich noch einige Minuten lang um, &#x2014; es war gerade 4 1/2 Uhr. Dann begab ich mich nach Hause und wurde, wie bereits erzählt, einige Tage später bei einem Freunde verhaftet.</p>
          <p>Die Sitzung wird um 6 Uhr aufgehoben.</p>
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        <head>Holland.</head>
        <div xml:id="ar250_016" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Haag, 17. März.</head>
          <p>Der König von Holland ist in der Nacht vom 16. zum 17: d. in Tilburg gestorben.</p>
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        <head>Großbritannien.</head>
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          <head><bibl><author>*</author></bibl> London, 16. März.</head>
          <p>Die Verhandlungen der Lords sind jetzt von so entsetzlich geringem Interesse, daß es wirklich scheint, als ob die noblen Herren sich einem permanenten Schlafe überliefert hätten. Die krumnasigen Mitglieder des Oberhauses käuen nur die Gegenstände wieder, welche das Unterhaus bereits bis auf die Hefen ausgesogen hat. Was Wunder, daß es da im Allgemeinen ziemlich langweilig hergeht? In diesem Augenblick scheinen indeß die Wellingtons, die Londonderry's und die Stanley's an einer ewigen Verdauung zu leiden, und die Sitzungen schleichen so geräuschlos dahin, wie die Gewässer der Gassen nach einem gelinden Regen.</p>
          <p>Im Unterhause trug der alte Schotte Ewart darauf an, ein Comité zu ernennen, welches sich über den Zustand der jetzt existirenden öffentlichen Bibliotheken zu unterrichten und zuglich nachzuforschen habe, in wie weit es wünschenswerth sei, diese gemeinnützigen Einrichtungen auszudehnen. England, meinte Hr. Ewart, habe neue Bibliotheken nöthig, und er erwarte davon einen heilsamen Einfluß auf die Literatur und auf den Charakter des Volkes. Hr: Ewart ist einer der Leute, welche, wie Reuß 72, vier und zwanzig Jahre auf ein und demselben Prinzip herumreiten.</p>
          <p>Der Wahlspruch des Hrn. Ewart ist: »Knowledge is power.« (Wissen ist Macht.) Das ist das Geheimniß des alten Ewart. Er erhielt Erlaubniß, seine Bill hereinzubringen.</p>
          <p>Eine lange Debatte hatte nun über die Motion d'Israelis in Betreff der Lokaltaxen statt, in der sich die bedeutendsten Redner des Parlaments hören ließen. Hr. d'Israeli hatte schließlich das Unglück, daß sein Antrag mit 280 gegen 189 verworfen wurde.</p>
        </div>
      </div>
      <div>
        <bibl>Redakteur en chef <editor>Karl Marx.</editor>             </bibl>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Meteorologische Beobachtungen.</head>
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        <head>Handelsnachrichten.</head>
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          <p>Civilstand der Stadt Köln.</p>
          <p>Den 14. März 1849.</p>
          <p>Heirathen.</p>
          <p>Jodic. Gottfr. Ladenkötter, Zuckerarb., v. Rheine, und Elis. Casper, von Cattenborn &#x2014; Barth. Gassner, Schuster, Wittwer, v. Mingolsheim, u. Maria Elis. Honrath, v. Benningsfeld. &#x2014; Ant. Gottfr. Zistig, Kleiderm, v. hier, und Maria Christ. Hubert. Schumacher, v. Allrath. &#x2014; Gottfr. Päffgen, Tagl., v. Balkhausen, und Anna Gilles, v. Hasenfeld. &#x2014; Franz Jos. Urban, Musketier, und Anna Sophia Hubert. Schumacher, beide v. hier. &#x2014; Joh. Keller, ohne Gew., v. Brück, und Elis. Hubert. Hillenberg, v. Aldenhoven. &#x2014; Joh. Balthas. Book, Leinenw., v. hier, und Anna Elis. Josepha Kelleter, v. Schleiden.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Bei dem Ablaufe des 1. Quartals c. werden die betreffenden Interessenten darauf aufmerksam gemacht, daß Bestellungen auf auswärtige Zeitschriften pro 2tes Quartal, bis zum 22. d. Mts. bei der hiesigen Ober-Postamts Zeitungs-Expedition gemacht sein müssen, wenn eine rechtzeitige und vollständige Lieferung der Blätter erfolgen soll, und daß nur solche Bestellungen berücksichtigt werden können, für welche die Vorausbezahlung des Betrages stattgefunden hat.</p>
          <p>Köln, den 13. März 1849.</p>
          <p>Ober-Post-Amt, Rehfeldt.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Versteigerung eines Wohnhauses, einer Loh und Mahlmühle mit Bering, nebst dazu gehörigen Immobilien in Niederprüm.</p>
          <p>Montag den 2. April nächsthin, Morgens 10 Uhr, läßt Herr Nicolaus Müller, Müller wohnhaft zu Niederprüm, wegen Wohnungsveränderung seine sämmtlichen zu und auf dem Banne von Niederprüm gelegenen Immobilien, bestehend in einem an der Prüm-Luxemburger Straße gelegenen, massiv gebauten, mit Schiefer gedeckten, geräumigen Wohnhause einer Mahlmühle mit 3 Mahl und einem Schälgange, eine Lohmühle mit 3 Gängen alle oberschlichtig, das Mühlenwerk neu, im besten Zustand, nebst allem circa 3 Morgen großen Bering und schön angelegtem Garten, sodann sieben Morgen Ackerland, meistens mit Obstbäumen bepflanzt, 5 Wagen Heu in der Nähe der Gebäulichkeiten, alle Mühlenutensilien, öffentlich und freiwillig unter vortheilhaften Bedingungen versteigern.</p>
          <p>Das Ganze eignet sich wegen seiner vortheilhaften Lage und seines günstigen Wasserstandes zu jeder Fabrik und namentlich zu einer Gerberei-Anlage, und kann vor dem Termin auch aus freier Hand angekauft werden. Das Nähere beim Eigenthümer selbst oder beim unterschriebenen Notar.</p>
          <p>Prüm, den 10. März 1849.</p>
          <p>G. Backes, Notar.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Der Unterzeichnete wird vom nächsten Monat ab ein Wochenblatt für den Landkreis Köln herausgeben und den Prospektus im Laufe dieser Woche versenden.</p>
          <p>Diejenigen Personen welchen der Prospektus aus Versehen nicht zukommen sollte, erhalten ihn auf gefälliges Verlangen portofrei.</p>
          <p>Köln, den 19. März 1849. K. Krah.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Neue Bonner Zeitung.</p>
          <p>Unter fortwährender oberster Leitung des Abgeordneten in Berlin, Herrn Gottfried Kinkel, erscheint auch im nächsten Vierteljahr diese Zeitung, deren entschieden ausgesprochenes Streben die Verwirklichung der socialen Demokratie ist, sechsmal wöchentlich nebst der Sonntagsbeilage &#x201E;Spartacus&#x201C;.</p>
          <p>Die regelmäßigen und genauen Mittheilungen des Redacteurs, so wie die Betheiligung anderer namhafter Abgeordneten seiner Partei werden das Blatt namentlich im deutschen Westen genügend empfehlen. Das Blatt wird täglich mit den Abendposten versandt. Preis: 1 Thlr. das Quartal, auf den preußischen Postämtern 1 Thlr. 7 Sgr. 6 Pfg. Der &#x201E;Spartacus&#x201C; allein bezogen durch die Post 12 Sgr. 6 Pfg., Porto eingeschlossen.</p>
          <p>Die Expedition der &#x201E;Neuen Bonner Zeitung&#x201C;:</p>
          <p>W. Sulzbach's Buchhandlung.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>In einem frequenten Gasthofe hier, wird ein Kellner gesucht; auch werden noch zwei Mädchen welche die Küche erlernen wollen, daselbst angenommen, w. s. d. Exp.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Zwei Schriftsetzer werden gesucht von der Breuer'schen Buchdruckerei.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Weingrüne Stückfässer zu verkaufen. Zollstraße Nr. 5&#x2014;.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Packetschifffahrt von Heydorn &amp; Comp. in Bremen nach SAN FRANCISCO in Californien.</p>
          <p>Die seitherigen Passagepreise von Rthlr. 125 und Rthlr. 200 werden hierdurch aufgehoben, und sind von heute ab die Uebernahmspreise festgestellt:</p>
          <p>Zu Rthlr. 150 in Gold oder 24 Fl. 300 im Zwischendeck.</p>
          <p>Zu Rthlr. 250 in Gold oder 24 Fl. 500 in der Cajüte.</p>
          <p>Nähere Auskunft ertheilt der Bevollmächtigte C. H. van Zütphen, Spediteur in Cöln, Comptoir Perlengraben 70&#x2014;.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Hôtel zum baierischen Hof in BERLIN Charlotten-Strasse Nr. 44 neben Hôtel de Rome an den Linden.</p>
          <table>
            <row>
              <cell>Ein Zimmer mit Bett</cell>
              <cell>in der Belle-Etage</cell>
              <cell>15 Sgr.</cell>
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            <row>
              <cell>Ein Zimmer mit Bett</cell>
              <cell>in der 2. Etage</cell>
              <cell>12 1/2</cell>
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            <row>
              <cell>Ein Zimmer mit Bett</cell>
              <cell>in der 3. Etage</cell>
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              <cell>Ein Zimmer mit einem Bett</cell>
              <cell>mehr</cell>
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            </row>
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              <cell>Ein Zimmer mit Cabinet</cell>
              <cell>mehr</cell>
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            </row>
          </table>
          <p>Ein mässiges Trinkgeld wird in Rechnung gebracht.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Der Wohlbekannte, welcher am Sonntag den 18. März c., Mittags zwischen 12 und 1 Uhr bei Asbach, Branntweinbrenner, Johannsstraße Nr. 10, einen schwarzseidenen Regenschirm mitnahm, wird hierdurch aufgefordert, denselben sofort dahin zurückzuschicken, widrigenfalls derselbe durch die Polizei verfolgt werden wird.</p>
          <p>Mehrere Zeugen.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Verloren.</p>
          <p>Eine Brieftasche von gelbem Leder ist gestern während des Konzerts auf dem &#x201E;Gürzenich&#x201C; verloren gegangen. Sie enthält nur für den Eigenthümer Sachen von Werth. Der Finder erhält bei Abgabe der Brieftasche bei Herrn Schumacher im Brüsseler Hof eine Belohnung von 1 Thaler.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Theater in Köln.</p>
          <p>Dienstag den 20. März findet die letzte Vorstellung der Kinder-Ballet-Gesellschaft unter der Leitung von Charles Price und Brunner im hiesigen Theater statt Der allgemeine Beifall womit die Kunstsinnigen Bewohner Kölns eine jede derselben belohnt haben, läßt auch diesmal erwarten, daß diese letzte Vorstellung, welche zu ihrem Benefize ist, recht zahlreich besucht sein wird.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Zu vermiethen zu einer Restauration.</p>
          <p>Ein Haus mit Garten N. Tempelstraße Nr. 35.</p>
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          <p>&#x201E;Wer Dreck angreift, besudelt sich;&#x201C; also der Einsender in Nr. 249 der Rheinischen Zeitung. Verehrtester! Sie scheinen es in Ihrem Eifer nicht bemerkt zu haben, daß Sie mit Dreck werfen und Sie sich also viel schmutziger machen müssen. Wozu das aber?! Lassen Sie doch alle Schmutzerei und nehmen Sie von den abgebrannten Schauspielern &#x2014; Clef und Consorten &#x2014; (Verehrtester! Sie wollten uns mit diesen Bezeichnungen, die an und für sich ganz unschuldig sind, gewiß wehe thun; o pfui!) die Versicherung, daß es weder mit unserm Wissen und in unserm Sinne geschehen ist, noch je geschehen wird, Hrn. Gerlach oder sonst Jemand zu kränken, zu verdächtigen oder schaden zu wollen. Vielmehr bin ich beauftragt in unser aller Namen, dem Herrn Direktor Gerlach, für die uns durch Herrn Engelken freiwillig und freundlichst gemachte, aber leider nicht annehmbare Proposition hiermit öffentlich zu danken. Was auch bereits mündlich durch Herrn Engelken geschehen ist.</p>
          <p>Aber Sie Herr Einsender sind kein Mann &#x2014; (aber ja nicht übel nehmen) kein Mann, der die Wahrheit spricht, wenn Sie behaupten, daß Sie das, was Hr. Gerlach in Rücksicht auf das uns betroffene Unglück uns eröffnen ließ, genau kennten. Sollten Sie es aber ganz genau wissen wollen und es interessirt Sie wirklich, so schenken Sie mir die Ehre eines Besuches und &#x2014; ich kläre Sie auf. &#x2014; Uebrigens scheinen Sie mir trotz alledem und alledem, ein guter Mensch, wenn auch ein zornentflammter, zu sein, und bin fest überzeugt, daß Sie nicht der Letzte sein werden, wenn es gilt, die abgebrannten Vaudeville-Schauspieler bei ihrem auf dem Gürzenich zu veranstaltenden Concerte zu unterstützen. &#x2014; Und nun für ewige Zeiten über diese Geschichte ein Schloß auf den Mund.</p>
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          <p>Puppentheater.</p>
          <p>Heute den 20. März 1849:</p>
          <p>Die Häßlichste ist die Schönste.</p>
          <p>Lustspiel in 2 Akten.</p>
          <p>Hierauf:</p>
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Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.</p>
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[1404/0004] Wahlen zum Zweck. Ich war einer der Haupturheber dieser Manifestation, weil ich die Vertagung der Wahlen für die conditio sine qua non der Republik hielt. Ich verlangte die Vertagung der Wahlen, weil ich wollte, daß die republikanischen Institutionen in ganz Frankreich erst zum Verständniß kämen. Meine Feinde legten dieser Agitation andere Nebenzwecke unter. Aber diese Nebenzwecke waren nichts als ein billiger Vorwand, um den Zorn biedergesinnter Patrioten gegen mich zu rechtfertigen. Das Gouvernement folgte meinem Zuruf, aber es folgte ihm nur zur Hälfte, indem es die Wahlen nur auf einige Tage vertagte. Dabei schritt es immer weiter auf seiner verächtlichen Bahn fort. Am 16. April fand eine neue Manifestation Statt. Diese Manifestation, für welche ich nach der Behauptung des Hrn. Generalprokurators mit verfolgt sein soll, was ich nicht begreife, bestand in der öffentlichen Zusammenberufung der Arbeiter auf das Marsfeld, bei der ich gar nicht betheiligt war. Ich begab mich aus Neugierde auf den Versammlungsplatz, sah die Arbeiter ihre Colonnen bilden, und wohnte ihrem Zug bei, welcher der provisorischen Regierung die Unterstützung des Volks gegen alle Reaktionsgelüste zusichern sollte; ich selbst war der ganzen Manifestation fremd. Auf diesen Tag folgte die wüthendste Bourgeois-Reaktion, und Paris ertönte drei Tage lang von dem Mordgeschrei: „Zum Tod mit Blanqui! Zum Tod mit Cabet! Zum Tod mit den Communisten!“ Man bedrohte die Arbeiter auf der Straße, sie in die Seine zu werfen, unter dem Vorwand, daß sie Communisten seien, er war eine Zeit, wo es gefährlich war, in einer Blouse umherzugehen. Später zogen sich die Arbeiter ganz in die Klubs zurück, wo sie durch die öffentliche Diskussion ihrer Interessen den Verläumdungen von Komplotten ein Ziel setzen konnten. Nichtsdestoweniger nährten sich die reaktionären Journale nur von Berichten über mordbrennerische Debatten in diesen Sitzungen. Mein Klub, welcher in einem öffentlichen Theater in der Rue Bergère stattfand, war der erste in dieser Reihe, und doch bestand dieser Klub entfernt nicht aus lauter avancirten Republikanern: die confiscirten Bücher beweisen, daß sich Leute aller Farben, Honette und Legitimisten daselbst einfanden. Man discutirte, man kritisirte die Maßregeln der provisorischen Regierung oft in der revolutionärsten Weise, nie aber in ungemessener und excentrischer Form. Der Klub Blanqui wurde als der wahrhaft gefährliche, vielleicht einzig gefährliche Klub denunzirt, weil er sich inmitten der praktischen Verhältnisse bewegte. Ich komme zum 15. Mai. Diese Manifestation ging bekanntlich von dem Centralkomite aus, an dem ich ebensowenig wie an dem Klub des Klubs betheiligt war. Erst am Abend des 13. Mai erhielt ich sowohl von der auf diesen Tag wie von der auf den 15. projektirten Manifestation Kenntniß. An diesem Tag brachten die Abendblätter für den 14. die Annonce: „Der Central-Ausschuß macht die Demokraten darauf aufmerksam, daß die Manifestation für Polen am 15. Mai stattfinden wird. Jede andere Anzeige als die gegenwärtige ist nichtig und nicht zu befolgen.“ Ich begab auch mich am Abend in meinen Klub, wo sich die Diskussion anfangs um die Ackerbaufragen drehte, später aber auf die Manifestation des 15. Mai kam. Ich hielt dieselbe für gefährlich und nutzlos, und bekämpften sie. Allein es waren neue unglückliche Nachrichten aus Polen angekommen; exaltirte Redner traten auf, um für Gewaltmaßregeln zu sprechen und der Klub stimmte mit einer ungeheuren Majorität und unter endlosem Beifallssturm für die Manifestation. Ich hätte verrückt und selbst ein Verräther sein müssen, wenn ich mich noch weiter dagegen erhoben hätte. Alles was ich that war, daß ich in einem 3/4 stündlichen Vortrag auf die nöthigen Vorsichtsmaßregeln und namentlich darauf aufmerksam machte, daß der Augenblick nicht günstig sei, um das Volk für uns zu begeistern. Ich gab meinem Klub Rendezvous auf dem Boulevard du Temple, weil ich dort Herr der Bewegung bleiben konnte. Die Menge der Neugierigen war so stark, daß der Klub fast ganz in ihr verschwand. Ich selbst sah mich allein mit 10 oder 12 Personen meiner näheren Bekanntschaft. Endlich ordnete sich die Colonne, die einzelnen gaben sich die Arme und der Zug setzte sich in Bewegung. Als wir den Revolutionsplatz erreichten, traf die Spitze unserer Colonne auf eine ungeheure Volksmasse, welche sich vor ihr herwälzte und ein Bataillon der 1. Legion überholte, welche hier aufgestellt war. Der Zug kam an der Brücke an, und hier eröffnete man 25 Delegirten, unter denen auch ich mich befand, die Passage. An der Assemblée fanden wir das Gitter verschlossen, und verlangten von den Nationalgarden freien Zutritt. Man ließ uns außerordentlich lange auf eine Antwort warten; die Menge, welche auf der Brücke stand, drängte sich gegen das Gitter, und die Vordersten waren, wie ich mich selbst überzeugte, in Gefahr erdrückt zu werden. Endlich wurde das Thor geöffnet und man rief: „Laßt die Delegirten passiren!“ Wir traten 30, 40, vielleicht 50 Mann hoch ein. Ich weiß die Zahl nicht genau anzugeben; aber das Gitter blieb geschlossen. Ich nahm den Eingang zur Rechten. Als ich in die Assemblée trat, fand ich Raspail mit mehreren Delegirten, welche lebhaft den Eintritt verlangten. Man ließ uns ungefähr 5 Minuten lang warten, während dessen sich Manches unten ereignen konnte. Endlich wendete ich mich an Hrn. Hingray, um uns als Delegirten den Zutritt zu verschaffen; in demselben Augenblick, als er unser Verlangen erfüllte, kam jedoch Hr. Xavier Durrieu und rief: „Im Namen der Nationalversammlung, laßt die Delegirten passiren.“ Wir traten ein, und ich war nicht wenig verwundert, als ich die Nat.-Vers. bereits gestürmt fand. Ich begriff den Zusammenhang nicht. Aber ich sah, daß die Manifestation einen unglücklichen und kläglichen Ausgang nahm. Ich wollte zuvorkommen, aber eine kompakte Masse umringte die Tribüne. Raspail las seine Petition. Nach der Verlesung begann der Tumult furchtbarer als vorher. Man schrie von allen Seiten: „Blanqui! Blanqui auf die Tribüne!“ Ich weigerte mich. Ich wollte mich sogar zurückziehen, als das Geschrei nach mir sich mit doppelter Hartnäckigkeit steigerte; aber einige Männer des Volks hielten mich fest, und trugen mich auf die Tribüne, wo ich den vom Moniteur so übermäßig treu reproducirten Vortrag hielt. Beim Herabsteigen von der Tribüne wendete ich mich zur Linken, nach den Bänken der Mitglieder der ehemaligen provisorischen Regierung. Ich that mein Möglichstes, um den Saal zu leeren, und ich war bereits in vollem Vortheil, als plötzlich von allen Seiten Volksmassen eindrangen, welche mich hierhin und dorthin mit sich fortrissen. Ich setzte mich endlich in dieser kritischen Lage auf eine Repräsentantenbank. Neben mir saß ein Deputirter, der mich fragte: „Ab was zum Teufel wollen Sie hier?“ — Ich antwortete: „Ich weiß es nicht.“ — Dieser Mann glaubte, wie viele Andere, daß ich allein der Urheber des Einfalls sei. Ich blieb auf der Bank sitzen und sah später Huber ankommen und hörte ihn ausrufen - „Im Namen des Volkes, die National-Vers. ist aufgelös't.“ Wenn man mir einen Stein aus einer 6. Etage an den Kopf geschleudert hätte, er hätte mich nicht mehr überraschen können. Ich sah mich noch einige Minuten lang um, — es war gerade 4 1/2 Uhr. Dann begab ich mich nach Hause und wurde, wie bereits erzählt, einige Tage später bei einem Freunde verhaftet. Die Sitzung wird um 6 Uhr aufgehoben. Holland. * Haag, 17. März. Der König von Holland ist in der Nacht vom 16. zum 17: d. in Tilburg gestorben. Großbritannien. * London, 16. März. Die Verhandlungen der Lords sind jetzt von so entsetzlich geringem Interesse, daß es wirklich scheint, als ob die noblen Herren sich einem permanenten Schlafe überliefert hätten. Die krumnasigen Mitglieder des Oberhauses käuen nur die Gegenstände wieder, welche das Unterhaus bereits bis auf die Hefen ausgesogen hat. Was Wunder, daß es da im Allgemeinen ziemlich langweilig hergeht? In diesem Augenblick scheinen indeß die Wellingtons, die Londonderry's und die Stanley's an einer ewigen Verdauung zu leiden, und die Sitzungen schleichen so geräuschlos dahin, wie die Gewässer der Gassen nach einem gelinden Regen. Im Unterhause trug der alte Schotte Ewart darauf an, ein Comité zu ernennen, welches sich über den Zustand der jetzt existirenden öffentlichen Bibliotheken zu unterrichten und zuglich nachzuforschen habe, in wie weit es wünschenswerth sei, diese gemeinnützigen Einrichtungen auszudehnen. England, meinte Hr. Ewart, habe neue Bibliotheken nöthig, und er erwarte davon einen heilsamen Einfluß auf die Literatur und auf den Charakter des Volkes. Hr: Ewart ist einer der Leute, welche, wie Reuß 72, vier und zwanzig Jahre auf ein und demselben Prinzip herumreiten. Der Wahlspruch des Hrn. Ewart ist: »Knowledge is power.« (Wissen ist Macht.) Das ist das Geheimniß des alten Ewart. Er erhielt Erlaubniß, seine Bill hereinzubringen. Eine lange Debatte hatte nun über die Motion d'Israelis in Betreff der Lokaltaxen statt, in der sich die bedeutendsten Redner des Parlaments hören ließen. Hr. d'Israeli hatte schließlich das Unglück, daß sein Antrag mit 280 gegen 189 verworfen wurde. Redakteur en chef Karl Marx. Meteorologische Beobachtungen. _ Handelsnachrichten. _ Civilstand der Stadt Köln. Den 14. März 1849. Heirathen. Jodic. Gottfr. Ladenkötter, Zuckerarb., v. Rheine, und Elis. Casper, von Cattenborn — Barth. Gassner, Schuster, Wittwer, v. Mingolsheim, u. Maria Elis. Honrath, v. Benningsfeld. — Ant. Gottfr. Zistig, Kleiderm, v. hier, und Maria Christ. Hubert. Schumacher, v. Allrath. — Gottfr. Päffgen, Tagl., v. Balkhausen, und Anna Gilles, v. Hasenfeld. — Franz Jos. Urban, Musketier, und Anna Sophia Hubert. Schumacher, beide v. hier. — Joh. Keller, ohne Gew., v. Brück, und Elis. Hubert. Hillenberg, v. Aldenhoven. — Joh. Balthas. Book, Leinenw., v. hier, und Anna Elis. Josepha Kelleter, v. Schleiden. Bei dem Ablaufe des 1. Quartals c. werden die betreffenden Interessenten darauf aufmerksam gemacht, daß Bestellungen auf auswärtige Zeitschriften pro 2tes Quartal, bis zum 22. d. Mts. bei der hiesigen Ober-Postamts Zeitungs-Expedition gemacht sein müssen, wenn eine rechtzeitige und vollständige Lieferung der Blätter erfolgen soll, und daß nur solche Bestellungen berücksichtigt werden können, für welche die Vorausbezahlung des Betrages stattgefunden hat. Köln, den 13. März 1849. Ober-Post-Amt, Rehfeldt. Versteigerung eines Wohnhauses, einer Loh und Mahlmühle mit Bering, nebst dazu gehörigen Immobilien in Niederprüm. Montag den 2. April nächsthin, Morgens 10 Uhr, läßt Herr Nicolaus Müller, Müller wohnhaft zu Niederprüm, wegen Wohnungsveränderung seine sämmtlichen zu und auf dem Banne von Niederprüm gelegenen Immobilien, bestehend in einem an der Prüm-Luxemburger Straße gelegenen, massiv gebauten, mit Schiefer gedeckten, geräumigen Wohnhause einer Mahlmühle mit 3 Mahl und einem Schälgange, eine Lohmühle mit 3 Gängen alle oberschlichtig, das Mühlenwerk neu, im besten Zustand, nebst allem circa 3 Morgen großen Bering und schön angelegtem Garten, sodann sieben Morgen Ackerland, meistens mit Obstbäumen bepflanzt, 5 Wagen Heu in der Nähe der Gebäulichkeiten, alle Mühlenutensilien, öffentlich und freiwillig unter vortheilhaften Bedingungen versteigern. Das Ganze eignet sich wegen seiner vortheilhaften Lage und seines günstigen Wasserstandes zu jeder Fabrik und namentlich zu einer Gerberei-Anlage, und kann vor dem Termin auch aus freier Hand angekauft werden. Das Nähere beim Eigenthümer selbst oder beim unterschriebenen Notar. Prüm, den 10. März 1849. G. Backes, Notar. Der Unterzeichnete wird vom nächsten Monat ab ein Wochenblatt für den Landkreis Köln herausgeben und den Prospektus im Laufe dieser Woche versenden. Diejenigen Personen welchen der Prospektus aus Versehen nicht zukommen sollte, erhalten ihn auf gefälliges Verlangen portofrei. Köln, den 19. März 1849. K. Krah. Neue Bonner Zeitung. Unter fortwährender oberster Leitung des Abgeordneten in Berlin, Herrn Gottfried Kinkel, erscheint auch im nächsten Vierteljahr diese Zeitung, deren entschieden ausgesprochenes Streben die Verwirklichung der socialen Demokratie ist, sechsmal wöchentlich nebst der Sonntagsbeilage „Spartacus“. Die regelmäßigen und genauen Mittheilungen des Redacteurs, so wie die Betheiligung anderer namhafter Abgeordneten seiner Partei werden das Blatt namentlich im deutschen Westen genügend empfehlen. Das Blatt wird täglich mit den Abendposten versandt. Preis: 1 Thlr. das Quartal, auf den preußischen Postämtern 1 Thlr. 7 Sgr. 6 Pfg. Der „Spartacus“ allein bezogen durch die Post 12 Sgr. 6 Pfg., Porto eingeschlossen. Die Expedition der „Neuen Bonner Zeitung“: W. Sulzbach's Buchhandlung. In einem frequenten Gasthofe hier, wird ein Kellner gesucht; auch werden noch zwei Mädchen welche die Küche erlernen wollen, daselbst angenommen, w. s. d. Exp. Zwei Schriftsetzer werden gesucht von der Breuer'schen Buchdruckerei. Weingrüne Stückfässer zu verkaufen. Zollstraße Nr. 5—. Packetschifffahrt von Heydorn & Comp. in Bremen nach SAN FRANCISCO in Californien. Die seitherigen Passagepreise von Rthlr. 125 und Rthlr. 200 werden hierdurch aufgehoben, und sind von heute ab die Uebernahmspreise festgestellt: Zu Rthlr. 150 in Gold oder 24 Fl. 300 im Zwischendeck. Zu Rthlr. 250 in Gold oder 24 Fl. 500 in der Cajüte. Nähere Auskunft ertheilt der Bevollmächtigte C. H. van Zütphen, Spediteur in Cöln, Comptoir Perlengraben 70—. Hôtel zum baierischen Hof in BERLIN Charlotten-Strasse Nr. 44 neben Hôtel de Rome an den Linden. Ein Zimmer mit Bett in der Belle-Etage 15 Sgr. Ein Zimmer mit Bett in der 2. Etage 12 1/2 Ein Zimmer mit Bett in der 3. Etage 10 Ein Zimmer mit einem Bett mehr 10 Ein Zimmer mit Cabinet mehr 5 Ein mässiges Trinkgeld wird in Rechnung gebracht. Der Wohlbekannte, welcher am Sonntag den 18. März c., Mittags zwischen 12 und 1 Uhr bei Asbach, Branntweinbrenner, Johannsstraße Nr. 10, einen schwarzseidenen Regenschirm mitnahm, wird hierdurch aufgefordert, denselben sofort dahin zurückzuschicken, widrigenfalls derselbe durch die Polizei verfolgt werden wird. Mehrere Zeugen. Verloren. Eine Brieftasche von gelbem Leder ist gestern während des Konzerts auf dem „Gürzenich“ verloren gegangen. Sie enthält nur für den Eigenthümer Sachen von Werth. Der Finder erhält bei Abgabe der Brieftasche bei Herrn Schumacher im Brüsseler Hof eine Belohnung von 1 Thaler. Theater in Köln. Dienstag den 20. März findet die letzte Vorstellung der Kinder-Ballet-Gesellschaft unter der Leitung von Charles Price und Brunner im hiesigen Theater statt Der allgemeine Beifall womit die Kunstsinnigen Bewohner Kölns eine jede derselben belohnt haben, läßt auch diesmal erwarten, daß diese letzte Vorstellung, welche zu ihrem Benefize ist, recht zahlreich besucht sein wird. Zu vermiethen zu einer Restauration. Ein Haus mit Garten N. Tempelstraße Nr. 35. „Wer Dreck angreift, besudelt sich;“ also der Einsender in Nr. 249 der Rheinischen Zeitung. Verehrtester! Sie scheinen es in Ihrem Eifer nicht bemerkt zu haben, daß Sie mit Dreck werfen und Sie sich also viel schmutziger machen müssen. Wozu das aber?! Lassen Sie doch alle Schmutzerei und nehmen Sie von den abgebrannten Schauspielern — Clef und Consorten — (Verehrtester! Sie wollten uns mit diesen Bezeichnungen, die an und für sich ganz unschuldig sind, gewiß wehe thun; o pfui!) die Versicherung, daß es weder mit unserm Wissen und in unserm Sinne geschehen ist, noch je geschehen wird, Hrn. Gerlach oder sonst Jemand zu kränken, zu verdächtigen oder schaden zu wollen. Vielmehr bin ich beauftragt in unser aller Namen, dem Herrn Direktor Gerlach, für die uns durch Herrn Engelken freiwillig und freundlichst gemachte, aber leider nicht annehmbare Proposition hiermit öffentlich zu danken. Was auch bereits mündlich durch Herrn Engelken geschehen ist. Aber Sie Herr Einsender sind kein Mann — (aber ja nicht übel nehmen) kein Mann, der die Wahrheit spricht, wenn Sie behaupten, daß Sie das, was Hr. Gerlach in Rücksicht auf das uns betroffene Unglück uns eröffnen ließ, genau kennten. Sollten Sie es aber ganz genau wissen wollen und es interessirt Sie wirklich, so schenken Sie mir die Ehre eines Besuches und — ich kläre Sie auf. — Uebrigens scheinen Sie mir trotz alledem und alledem, ein guter Mensch, wenn auch ein zornentflammter, zu sein, und bin fest überzeugt, daß Sie nicht der Letzte sein werden, wenn es gilt, die abgebrannten Vaudeville-Schauspieler bei ihrem auf dem Gürzenich zu veranstaltenden Concerte zu unterstützen. — Und nun für ewige Zeiten über diese Geschichte ein Schloß auf den Mund. J. Cleff, Abgebrannter Vaudeville-Direktor und im Namen seiner Mitglieder. Puppentheater. Heute den 20. März 1849: Die Häßlichste ist die Schönste. Lustspiel in 2 Akten. Hierauf: Die gelungene Heirath durch die Fügung. Lustspiel in 2 Akten. — Anfang 7 Uhr. Der Gerant Korff. Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 250. Köln, 20. März 1849, S. 1404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz250_1849/4>, abgerufen am 21.11.2024.