Neue Rheinische Zeitung. Nr. 294. Köln, 10. Mai 1849.wurde geräumt, Niemand wurde zugelassen. Die Prinzen kamen an, und endlich sah man viele Verwundete, welche mit dem Zuge aus Sachsen angekommen waren, in das Militärlazareth bringen. Es sind nun hier folgende sehr günstige Nachrichten verbreitet. Ein Bataillon Preußen sollte in Dresden angekommen und die sächsischen Soldaten treulos zu ihnen übergegangen sein. Darauf hätte das Volk mit den Freischaaren ein furchtbares Feuer auf sie eröffnet und besonders die Preußen wären fast ganz vernichtet. Theilweise bestätigen sich diese Nachrichten. Die Straßenschlacht war von ungewöhnlicher Heftigkeit, das alte Theater und der Zwinger standen in Flammen, man hörte den Kanonendonner weithin. Jedenfalls haben die Truppen große Verluste erlitten. -- Der Zuzug war von allen Seiten eingetroffen, besonders auch Freiberger Bergknappen, welche sich eben damit beschäftigten, das Schloß zu unterminiren. Der untere Theil des Zeughauses ist im Besitz des Volkes und die Waffen, Geschütze etc. sind herausgenommen. Aus dem alten Theater hatte man ebenfalls drei Kanonen bekommen. Am Sonntag Abend dauerte der Kampf in gleicher Heftigkeit fort. -- Dem bewaffneten Zuzug hatten sich Männer aus allen Volksklassen angeschlossen. -- Uebrigens muß ein Theil des preußischen Militärs schon auf dem Wege nach Dresden einen bedeutenden Kampf überstanden haben, denn es kamen in der Nacht viele Todte und Verwundete mit der Eisenbahn hier an. In Leipzig war gestern Abend der Kampf ebenfalls ausgebrochen, veranlaßt durch die Feigheit der Stadtbehörden und eines Theils der Kommunalgarde. Die provisorische Regierung hatte aufgefordert, sich doch etwas mehr an der Bewegung zu betheiligen, und der Stadtrath sich darauf -- unter den Schutz der Centralgewalt gestellt. Das Volk hatte Waffen verlangt, ein Theil der Kommunalgarde schreitet ein und will das Volk vom Rathhaus entfernen, das es umlagert hält. Das Volk will das Rathhaus nicht eher frei machen, bis der Stadtrath die provisorische Regierung anerkannt hat -- da giebt ein Theil der Kommunalgarde Feuer auf das Volk, welches das Feuer erwidert und sich durch Barrikaden schützt. Vierzehn Todte sollen gestern Abend auf beiden Seiten geblieben sein. Heute früh, als der Zug abging, begann der Kampf von Neuem. Als in vergangener Nacht der Zug aus Sachsen signalisirt war, wurde das zahlreiche Publikum mit Gewalt vom Perron des Bahnhofes vertrieben. Der Kriegsminister, viele seiner höhern Beamten erschienen und sahen höchst besorgt aus. Es wurde sogleich Ministerrath gehalten und man soll beschlossen haben, noch mehr Truppen nach Dresden zu schicken. Man bemühete sich sehr, zu verhindern, daß die Nachrichten in das Volk kämen, was dafür zu sprechen scheint, daß die Königlichen eine Niederlage erlitten haben. Als das vorgestern von hier per Eisenbahn abgefahrene Bataillon Preußen bis Röderau kam, fand es die Schienen aufgerissen und mußte, nach einigen von uns schon gemeldeten Brutalitäten, aussteigen, um seinen Siegeszug zu Fuß fortzusetzen. Als man 3-4 Stunden, nachdem diese unliebsamen Gäste den Bahnhof verlassen hatten, die Waggons durchsuchte, fand man in dem einen -- einen schlafenden Offizier. Die ganze Nacht vorher hatte das Offizierkorps des Kaiser Alexander Regiments nämlich dem Gott des Weines geopfert, und nur allzufleißig auf die schnelle Besiegung der Kanaille und auf die frischen Lorbeeren angestoßen. Unser junger Held war beim Erwachen, als man ihm sagte, daß seine Kameraden schon sehr weit fort seien, natürlich sehr erschrocken, wollte aber doch nicht dem Rath der Röderauer folgen, nun lieber da zu bleiben, da er in Gefahr sei, von bewaffneten Bauern todt geschlagen zu werden. Er ist demnach, wie wir hören, die Schienen entlang gegangen, um wieder zu seinem Bataillon zu kommen. Der Buchhändler Löwenherz hatte ein Extrablatt mit den "neuesten Nachrichten aus Sachsen" drucken lassen, da drangen heute Mittag 6 Füsiliere mit Bajonetten bei ihm ein, rissen die Extrablätter vom Fenster, verboten ihm (ohne Ordre) noch mehr solche "Schandnachrichten" zu verbreiten, "er würde schon sehen, was ihm dann geschehe". So sorgt das "herrliche Kriegsheer" für den unbefleckten Ruhm seiner Kameraden in Sachsen! Die Feigheit geht hier soweit, daß die Buchdruckereien weder neue Extrablätter, noch den Aufruf des Klub Donnersberg drucken wollen. Der Lieutenant v. Mauschwitz hatte den Redakteur der Kreuzzeitung, Herrn Wagner bekanntlich, wegen Verläumdungen derb gezüchtigt, und war des Mordversuchs angeklagt, bis jetzt im Gefängniß. Er ist jetzt aber freigelassen, weil die Anklagekammer nur eine Real-Injurie in der Züchtigung Wagner's erblickte. * Berlin, 7. Mai. Herr von Hohenzollern, Kais. russischer Unterknäs in Sanssouci hat durch seine getreuen Knechte Brandenburg und Genossen das folgende Cirkular an die Oberpräsidenten der Provinzen erlassen, das der Pr. St. Anz. in seinem "amtlichen Theile" bringt: Die deutsche Nationalversammlung in Frankfurt hat am 4. d. M. unter Anderem folgende Beschlüsse gefaßt: 1) Die Nationalversammlung fordert die Regierungen, die gesetzgebenden Körper, die Gemeinden der Einzelstaaten, das gesammte deutsche Volk auf, die Verfassung des deutschen Reichs vom 28. März d. J. zur Anerkennung und Geltung zu bringen; Durch diese Beschlüsse, welche einerseits offen in das Gebiet der ausführenden Regierungsgewalt übergreifen, andererseits die Verfassung ohne Zustimmung der Regierungen und vor ihrer Einführung durch dieselben als rechtsgültig voraussetzen, überschreitet die Nationalversammlung auf das Entschiedenste ihre Befugnisse und entfernt sich ganz von ihrer Aufgabe, im Verein mit den Regierungen die Verfassung Deutschlands zu gestalten. Die Regierung Sr. Majestät hält es für unerläßlich, den Behörden wie den Bürgern des Staats keinen Zweifel darüber zu lassen, welche Stellung sie diesen Beschlüssen gegenüber einnehme. Wenn die Nationalversammlung durch die in Nr. 2 und 3 enthaltenen Anordnungen, aus eigener Machtvollkommenheit, einen Termin für den Zusammentritt des Reichstags und die Vornahme der Wahlen für das Volkshaus bestimmt, so ist es einleuchtend, daß sie sich damit ein Recht anmaßt, welches ihr selbst von denjenigen Staaten, welche sich zur Annahme der von ihr beschlossenen Verfassung bereit erklärt haben, nicht zugestanden werden könnte, da nach den Bestimmungen der letzteren selbst die Berufung des Reichstages nur in den Befugnissen des Reichs-Oberhauptes liegt. Am allerwenigsten aber kann diese eigenmächtige Verfügung der Versammlung irgend eine Geltung oder rechtliche Wirkung für diejenigen Staaten erlangen, welche jene Verfassung weder eingeführt, noch anerkannt haben. Es würde jede Ordnung in Deutschland zerstört werden, (!) wenn es der Versammlung gestattet werden könnte, die Verfassung einseitig und partiell ins Leben zu rufen. Die Königliche Regierung darf daher nicht anstehen, zu erklären, daß sie diese Beschlüsse in keiner Weise anerkennen oder zur Ausführung bringen kann. Indem aber die Nationalversammlung durch den ersten derselben, neben den Regierungen, auch die gesetzgebenden Körper, die Gemeinden der Einzelstaaten und das gesammte deutsche Volk auffordert, die von ihr beschlossene Verfassung zur Anerkennung und Geltung zu bringen, droht sie die rechtlich nothwendige (!) Mitwirkung der Regierungen zu umgehen und setzt sich der Gefahr aus, dahin verstanden zu werden, als wolle sie die einzelnen Körperschaften und das Volk veranlassen, die Verfassung selbstständig und ohne die Sanktion der Regierungen, also auf dem Wege der Gewalt und der Revolution (!) zur Ausführung zu bringen. Die Königliche Regierung ist ihrerseits fest entschlossen, allen aus dieser Aufforderung direkt oder indirekt hervorgehenden gesetzwidrigen Bestrebungen, von welcher Seite sie auch kommen mögen, mit dem vollen Ernste des Gesetzes entgegenzutreten. Sie darf sich über die Möglichkeit nicht täuschen, daß, nachdem in benachbarten Staaten offene Auflehnung gegen die rechtmäßige (!) Regierung stattgefunden, auch in Preußen durch ähnliche Einflüsse eine Agitation (!) versucht (!) werden möchte, (!!) welche Manche irre leiten und die traurigsten (!) Folgen haben könnte. Sie hält es daher nicht für überflüssig, ihren festen Entschluß auszusprechen, dem Gesetz des Landes überall Achtung (!) und Geltung (!) zu verschaffen, und, indem sie von Ew. etc. erwartet, daß Sie in der Ihrer Verwaltung anvertrauten Provinz mit Umsicht und Wachsamkeit, sowie mit Energie und Entschlossenheit die erforderlichen Maßregeln jederzeit und ohne Verzug treffen werden, so will sie hiermit zugleich Sie beauftragen, den Ihnen untergeordneten Behörden ihren Willen kundzugeben und es denselben zur strengsten Pflicht zu machen, alle gesetzwidrigen Versuche zur Durchführung der in Frankfurt berathenen Verfassung auf das Schleunigste und mit aller Energie zu verhindern. Die Königliche Regierung vertraut indessen dem bewährten gesunden und gesetzlichen (!) Sinne (!) des preußischen Volkes, daß es selbst das einfache (!) und klar (!) zu Tage liegende Recht (!) erkennen und sich nicht zu gesetzwidrigen Schritten hinreißen lassen werde(???) Se. Maj. der König hat es ausgesprochen, daß er mit aufopfernder Thätigkeit der deutschen Sache Sich hingebe und seine ganze Kraft dem hohen Ziele der deutschen Einigung und dem Ausbau einer Verfassung, welche das Verlangen und Bedürfniß der deutschen Nation befriedige, widme. Die Regierung Sr. Majestät ist fest entschlossen, diesen Königlichen Willen zur Ausführung zu bringen. Sie darf die Hoffnung hegen, daß die Erreichung dieses Zieles nicht fern sei, und sie erwartet von dem preußischen Volke, daß es sie durch festes und ernstes Verharren auf dem Wege des Rechts und des Gesetzes in ihren Bemühungen dafür unterstützen werde. Dadurch allein kann der Erfolg verbürgt werden. Berlin, den 7. Mai 1849. Das Staats-Ministerium. An die Königlichen Ober-Präsidenten. (Folgen die Unterschriften.) An diese liebenswürdige Expektoration schließt sich würdig die Korrespondenz zwischen Brutus-Bassermann, derzeit abermals Reichskommissar in Berlin, und dem edlen Bürger Brandenburg. Brutus erzählt, er sei nach Berlin beordert, um 1) die Anerkennung der sogenannten Reichsverfassung zu erwirken, und 2) dafür zu sorgen, daß der Belagerungszustand in Berlin aufgehoben werde. In möglichst demüthiger Sprache gesteht Brutus, daß die Note vom 28. April und die bereits erfolgte Auflösung der Kammer ihm die Erfüllung des größten Theils seines Auftrags vorweg abgeschnitten habe; dann aber fleht er: damit er doch nicht ganz unverrichteter Sache zurückkehre, möge man doch wenigstens den Belagerungszustand in Berlin und Erfurt aufheben. Auf dies bescheidene Schreiben antwortet der Bürger Brandenburg mit folgendem unverholenen Fußtritt: Ew. etc. geehrtes Schreiben vom gestrigen Tage, so wie die demselben beigefügte, von Sr K. H. dem Erzherzog-Reichsverweser ausgestellte Vollmacht habe ich zu erhalten die Ehre gehabt, und nachdem ich dieselben dem Königlichen Staats-Ministerium vorgelegt, habe ich die Ehre, Folgendes darauf zu erwidern: Ew. etc. zeigen darin der Königl. Regirung an, daß Ihnen der Auftrag geworden sei, in Ausführung des Beschlusses der deutschen National-Versammlung vom 26. v. M. die Königliche Regierung zu veranlassen, daß sie einerseits die Anerkennung der in Frankfurt berathenen Verfassung, einschließlich der Wahl des Oberhauptes und des Wahlgesetzes ausspreche, andererseits sowohl den Zusammentritt neuer Kammern möglichst beschleunige, als auch den für Berlin und Erfurt noch bestehenden Belagerungszustand aufhebe. Der erste Theil Ihres Auftrages bezieht sich auf eine allgemeine deutsche Angelegenheit, in welcher die Königliche Regierung die Berechtigung der provisorischen Central-Gewalt, eine bestimmte Erklärung zu verlangen, nicht in Zweifel zieht. Ew. etc. bemerken indeß selbst, daß dieser Theil Ihres Auftrages bereits erledigt sei, indem die Königliche Regierung ihre desfallsige ausdrückliche Erklärung schon vor Ihrer Ankunft nach Frankfurt hat gelangen lassen. Sie kann die Verfassung, welche erst durch die Zustimmung der deutschen Regierungen in Wirksamkeit treten kann, weder jetzt als rechtsgültig anerkennen, noch auch derselben in ihrer jetzigen unveränderten Gestalt ihrerseits ihre Zustimmung geben. Sie hat sich über die Gründe, welche sie bei diesem Entschluß geleitet, bereits ausgesprochen, eben so wie über den Weg, auf welchem sie fortwährend der deutschen Einigung ihre Kräfte zu widmen Willens ist. Sie gibt es hiermit noch einmal der National-Versammlung anheim, ob sie auf diesem Wege mitwirken und zu dem Ende zu einer Verständigung die Hand bieten will; sie wird sich aber in keinem Falle abhalten lassen, auf die eine oder die andere Weise Alles zu thun, um das wahre Bedürfniß der deutschen Nation zu befriedigen und derselben zugleich eine gesetzliche Mitwirkung bei der Gestaltung der deutschen Verhältnisse zu sichern. Anderer Art ist der zweite Theil des Auftrages, welcher Ew. etc. zu Theil geworden ist. Er bezieht sich auf die inneren Verhältnisse des preußischen Staates und die Maßregeln, welche die Königliche Regierung zum Schutze der öffentlichen Ordnung und Sicherheit im eigenen Lande getroffen hat. Die Königl. Regierung ist überzeugt, daß die provisorische Central-Gewalt nicht die Absicht haben kann, sich in diese inneren Verhältnisse des preußischen Staates einmischen zu wollen. Es würde da er auch nicht am Orte sein, wenn ich die Rechtfertigung jener Maßregeln hier übernehmen wollte. Die Königl. Regierung kann sich bei allen diesen Maßregeln nur von der Rücksicht auf die Pflichten, welche ihr dem eigenen Lande gegenüber obliegen, und auf ihre Verantwortlichkeit gegen dasselbe leiten lassen. Sie ist es dem Lande schuldig, die Ruhe und Ordnung mit starker Hand zu wahren und aufrecht zu erhalten und zugleich jeder von außen kommenden Agitation, von welcher Seite her es auch sei, den Eingang möglichst zu verschließen Stark in dem Bewußtsein, sich auf dem festen Boden des Rechtes zu bewegen, und in dem Vertrauen, daß die ganze begonnene Kraft des Volkes zu ihr steht, fühlt sie sich dieser ernsten Aufgabe gewachsen, für welche sie die volle Verantwortlichkeit übernimmt. Sie wird sich nur freuen können, wenn die provisorische Centralgewalt ihr dieselbe erleichtern will, indem sie derjenigen Agitation, welche in ihrer eigenen Nähe vielfältig versucht worden ist und auch jetzt in bedenklicher Weise sich zu regen beginnt, energisch entgegentritt und das ganze Gewicht ihres Ansehens und Einflusses in die Wagschale der Ordnung und der gesetzlichen Freiheit legt. Die Centralgewalt wird dadurch dem gemeinsamen deutschen Vaterlande einen Dienst erweisen, für welchen alle Freunde der wahren Freiheit ihr danken werden, und indem sie dabei auf die volle Unterstützung Preußens zählen kann, wird sie zugleich das Werk der deutschen Einigung am sichersten fördern, welches nur auf der Achtung des Rechts erbaut werden kann. Die Königliche Regierung giebt sich gern der Hoffnung hin, daß die provisorische Centralgewalt ihr volle Gerechtigkeit widerfahren lassen und daß sie selber nicht in den Fall kommen werde, ihr Recht anders als durch die einfache Darlegung desselben wahren zu müssen. Berlin, den 3. Mai 1849. Der Minister-Präsident (gez.) Graf von Brandenburg. 61 Breslau, 6. Mai. Zwischen Berlin, Dresden und Wien bildet Breslau jetzt gleichsam den Mittelpunkt der revolutionären Bewegungs-Peripherie, und es kann nicht ausbleiben, daß wir heute oder morgen in dieselbe hineingerissen werden. Seit gestern Abend ist die Luft so schwül geworden daß das Gewitter in der That jeden Augenblick losbrechen kann. Eine vom demokratischen Verein gestern mittelst Plakat für heute im Schießwerder ausgeschriebene Volksversammlung, ist ohne Angabe von Gründen vom Polizeipräsidium sofort verboten worden. Dieselbe soll nun im Gartensaale des deutschen Kaisers stattfinden. Ein gewisser Himptsch veranlaßte gestern Abend in der Ohlauer Straße dadurch einen Volksauflauf, daß er laut wider die Demokratie lästerte. Er wurde in Folge dessen vom Volke gehörig durchgebläut. Gleichzeitig soll in einem andern Stadttheil ein Soldat mit blanker Waffe über die Straße gezogen und vom Volke entwaffnet worden sein. Dies veranlaßte die Militärbehörde, einige Straßen absperren und in den Ring besetzen zu lassen. Starke Patrouillen durchzogen hierauf in der Nacht die Stadt. Hierdurch, sowie durch die Nachrichten aus Sachsen, ist die Aufregung bedeutend gestiegen, und das Volk steht heute in Gruppen auf dem Theaterplatz u. s. w. Gestern Nachmittag, während der Nacht und heute ist mittelst der märkischen Eisenbahn Militär nach Sachsen befördert worden, ohne daß vom Volke dagegen Einhalt gethan worden. Die Zeitungen fahren fort, Beispiele von dem Elende mitzutheilen, welches überall in Schlesien herrscht, und eine kategorische Revolution am Ende hier unvermeindlich macht, -- die Revolution des Elends. In einem Uebermaß mordsüchtiger Unverschämtheit veröffentlichen mehrere reaktionäre Vereine des Landes heute Vertrauensadressen, die sie wegen Auflösung der Kammern an das Ministerium geschickt. Die meisten dieser Veröffentlichungen tragen indessen keine Namensunterschriften. Ich glaube, daß es von oben herab auf einen Putsch abgesehen ist, damit der Belagerungszustand erklärt werden und den Bürgern die Waffen abgenommen werden können. Dadurch würde man sowohl gegen Ungarn, als Sachsen viel freier operiren können; ein allgemeiner siegreicher Aufstand in Schlesien könnte diese Operationen der Volksmörder indessen gewaltig überraschen. Wie ich höre, soll auch der Bürgermeister gestern Abend eine Katzenmusik erhalten haben. Der demokratische und der demokratisch-soziale Verein haben gestern ein Plakat anschlagen lassen, in welchem sie das Volk vor den "nichtswürdigen Agenten" warnen, welche im Auftrage des Ministeriums Schlesien durchschwärmen, um das Volk zu überreden, sich an der gegenwärtigen Bewegung nicht zu betheiligen. Selbst die Schlesische Zeitung bekommt Angst vor den Mordfantatikern der Contrerrevolution, die ihrem gottbegnadeten Ursprung getreu, sich a la König von Sachsen nun in ihre festen Raubburgen zurückziehen, damit das Volk sich für sie desto ungestörter zusammenmorde. 61 Breslau, 6. Mai. Bahnhof 31/2 Uhr. Der eben ankommende Wiener Zug speit einen alten österreichischen Schmökert von General aus, eine ächte k. k. Standrechtsbestie, die in ihrer hülflosen Verzweiflung nach Berlin reist. Der Diener erzählte, der jugendliche Standrechts-Tamerlan habe sich gestern Morgen in aller Frühe durch Wien nach Schönbrunn geschlichen, wo er sich vorläufig incognito aufhalte. 61 Breslau, 6. Mai. Die Volksversammlung im Gartensaal des deutschen Kaisers war äußerst zahlreich besucht und sehr stürmisch.Stein, Semrau und Elsner hielten die energischsten Reden, welche das Volk entflammten und nach dem Schlusse der Versammlung in großen Massen nach dem Rathhause ziehen ließen. Proletarier trugen die rothe Fahne voran, man wollte den Magistrat zwingen, sich über die deutsche Frage zu erklären. Das Militär, das den ganzen Nachmittag konsignirt war, rückte nun aus, da es den Gensdarmen und Polizeimannschaften nicht gelingen wollte, die Massen zu zerstreuen. Auf der Schuhbrücke wollten Gensdarmen und Polizei dem Volke eine rothe Fahne entreißen und es kam zu flachen Hieben. Vor dem Nikolaithor drang das Volk in das Haus des Bürgermeisters Bartsch, Kürassire rückten an und säuberten es, wobei scharf eingehauen worden. Nimptsch soll heute Mittag an der gestrigen Lektion gestorben sein. Das Militär durchzieht fortwährend (1/2 8 Uhr Abends) die Straßen, einzelne Pikets haben sich an geeigneten Punkten aufgestellt. Der Kampf scheint unvermeidlich. Aus den nächsten Orten sind die Abgeordneten hiehergeeilt, Elsner erhielt während das Militär an ihm vorübermarschirte, ein Hoch vom Volke. Es sollen nur 5000 Mann hier anwesend sein, darunter 200 Kürassire, der Belagerungszustand wird ebenfalls eintreten, wenn es nicht bald zum Kampfe kommt und das Volk siegreich aus ihm hervorgeht. Die Soldaten sollen von den Offizieren mit Schnaps und Cigarren begeistert worden sein. 8 Uhr. Das Volk steht in dichten Reihen an der Ecke des Rings und der Junkern-, sowie in der Schweidnitzerstraße. Die öffentlichen Gebäude sind stark mit Mannschaften besetzt. Die Büreaukratie und Bourgeoisie haben sich von denStraßen in ihre Nester zurückgezogen und reden vom "Gesindel." * Wien, 4. Mai. Mit welcher ächten kaufmännischen Kaltblütigkeit die Wiener Bourgeoisie die ungarischen Ereignisse betrachtet, obwohl sie weiß, daß mit dem Einrücken der Ungarn in Wien auch ihre ganze Existenz bedroht ist; mit welcher Sicherheit ferner die Losreißung Ungarns in Wien als eine für allemal abgemachte Thatsache betrachtet wird, beweist folgende Mittheilung unseres [unleserliches Material] Korrespondenten unter obigem Datum: In Wien erregte die Unabhängigkeitserklärung Kossuth's bei der revolutionären Partei große Freude und Sensation, nur die Konservativen schreien ach! und weh!, und prophezeien uns trotz der freundschaftlichen Versicherung Kossuth's, mit uns im besten Einvernehmen stehen zu wollen, Noth, Theurung, gänzlicher Ruin unserer Gewerbe und Industrie, da, wie sie fürchten, die Ungarn ihre reichen Naturprodukte um theures Geld nach England ausführen werden, und umgekehrt ihre Industrieprodukte um billigeres Geld und besser aus England beziehen werden. * Wien, 5. Mai. Der Kaiser ist plötzlich in Schönbrunn angekommen, man sagt, um sich an die Spitze der Truppen zu stellen. Dem Volke wird vorgeschwatzt, der rechtgläubige Czar werde ebenfalls erwartet. Die Kaiserlichen stehen auf Preßburg gestützt, in einer festen Position zu beiden Seiten der Donau, rechts an den Neusiedlersee gelehnt und hinter Sümpfen verschanzt, links bis an die Ausläufer der kleinen Karpathen sich ausdehnend. Ein Angriff der Ungarn auf dem linken Ufer auf Preßburg, das Centrum und dem linken Flügel, ein Angriff auf Oedenburg und Umgehung des Neusiedlersee's wird die einfachste Weise sein, die Stellung zu sprengen und zugleich Wien von zwei Seiten zu bedrohen. Dresden, 6. Mai. Ueber die Ereignisse dieses Tag s lassen wir den Bericht des Leipziger Heulerorgans, der "D. A. Z." folgen: Den 6. Mai (5 Uhr früh). Vor einer halben Stunde hat das Sturmläuten und der Kannonendonner wieder begonnen. Das Kleingewehrfeuer über die Elbe hinüber und herüber hat die ganze Nacht gedauert. Die Bildergallerie soll nicht unbedeutend gelitten haben, indem in den Sälen derselben Militär postirt ist, was von der Moritzstraße aus dem Hotel de Saxe und aus Stadt Rom beschlossen wurde. Das Grenadierbataillon vom Regiment Alexander ist noch nicht eingetroffen. Die Eisenbahn soll an mehreren Orten zerstört sein. (7 Uhr). Die Infanterie und die Artillerie rücken in Massen zum Angriff aus. Das Füselierbataillon Preußen steht auf dem Neustädter Markte als Reserve aufmarschirt. Ein dicker Qualm steigt in diesem Augenblicke empor; das alte Opernhaus am Zwinger brennt. Die Flamme lodert hell auf und greift um sich. Zwei 12-Pfünder fahren auf dem Zwingerwall auf. (9 Uhr.) Zwei Stunden dauert die Kanonade schon; das Feuer scheint nieder zu sein. Ueber den Stand des Kampfes erfährt man nichts Zuverlässiges. Verwundete werden nach der Neustadt geschafft, sowie andererseits immer frische Munition über die Brücke transportirt wird. (11 Uhr.) Die Preußen haben jetzt oberhalb der Brücke auf der fliegenden Fähre, die man von Pillnitz herbeigeschafft hat, über die Elbe gesetzt. Die Artillerie hat sich vom Zwingerwall zurückgezogen. Dagegen wird von der Terrasse aus seit einer Stunde aus Zwölfpfündern auf die Stadt gefeuert; Schuß auf Schuß folgt. In der Altstadt sollen auch bereits mehrere Kanonen im Gebrauche sein. (3 Uhr.) Vor einer Stunde ist die Erklärung wegen des Belagerungszustandes durch Plakat verkündet worden. Der Kampf dauert fort und das Militär muß jeden Fuß breit erkämpfen. Die wurde geräumt, Niemand wurde zugelassen. Die Prinzen kamen an, und endlich sah man viele Verwundete, welche mit dem Zuge aus Sachsen angekommen waren, in das Militärlazareth bringen. Es sind nun hier folgende sehr günstige Nachrichten verbreitet. Ein Bataillon Preußen sollte in Dresden angekommen und die sächsischen Soldaten treulos zu ihnen übergegangen sein. Darauf hätte das Volk mit den Freischaaren ein furchtbares Feuer auf sie eröffnet und besonders die Preußen wären fast ganz vernichtet. Theilweise bestätigen sich diese Nachrichten. Die Straßenschlacht war von ungewöhnlicher Heftigkeit, das alte Theater und der Zwinger standen in Flammen, man hörte den Kanonendonner weithin. Jedenfalls haben die Truppen große Verluste erlitten. — Der Zuzug war von allen Seiten eingetroffen, besonders auch Freiberger Bergknappen, welche sich eben damit beschäftigten, das Schloß zu unterminiren. Der untere Theil des Zeughauses ist im Besitz des Volkes und die Waffen, Geschütze etc. sind herausgenommen. Aus dem alten Theater hatte man ebenfalls drei Kanonen bekommen. Am Sonntag Abend dauerte der Kampf in gleicher Heftigkeit fort. — Dem bewaffneten Zuzug hatten sich Männer aus allen Volksklassen angeschlossen. — Uebrigens muß ein Theil des preußischen Militärs schon auf dem Wege nach Dresden einen bedeutenden Kampf überstanden haben, denn es kamen in der Nacht viele Todte und Verwundete mit der Eisenbahn hier an. In Leipzig war gestern Abend der Kampf ebenfalls ausgebrochen, veranlaßt durch die Feigheit der Stadtbehörden und eines Theils der Kommunalgarde. Die provisorische Regierung hatte aufgefordert, sich doch etwas mehr an der Bewegung zu betheiligen, und der Stadtrath sich darauf — unter den Schutz der Centralgewalt gestellt. Das Volk hatte Waffen verlangt, ein Theil der Kommunalgarde schreitet ein und will das Volk vom Rathhaus entfernen, das es umlagert hält. Das Volk will das Rathhaus nicht eher frei machen, bis der Stadtrath die provisorische Regierung anerkannt hat — da giebt ein Theil der Kommunalgarde Feuer auf das Volk, welches das Feuer erwidert und sich durch Barrikaden schützt. Vierzehn Todte sollen gestern Abend auf beiden Seiten geblieben sein. Heute früh, als der Zug abging, begann der Kampf von Neuem. Als in vergangener Nacht der Zug aus Sachsen signalisirt war, wurde das zahlreiche Publikum mit Gewalt vom Perron des Bahnhofes vertrieben. Der Kriegsminister, viele seiner höhern Beamten erschienen und sahen höchst besorgt aus. Es wurde sogleich Ministerrath gehalten und man soll beschlossen haben, noch mehr Truppen nach Dresden zu schicken. Man bemühete sich sehr, zu verhindern, daß die Nachrichten in das Volk kämen, was dafür zu sprechen scheint, daß die Königlichen eine Niederlage erlitten haben. Als das vorgestern von hier per Eisenbahn abgefahrene Bataillon Preußen bis Röderau kam, fand es die Schienen aufgerissen und mußte, nach einigen von uns schon gemeldeten Brutalitäten, aussteigen, um seinen Siegeszug zu Fuß fortzusetzen. Als man 3-4 Stunden, nachdem diese unliebsamen Gäste den Bahnhof verlassen hatten, die Waggons durchsuchte, fand man in dem einen — einen schlafenden Offizier. Die ganze Nacht vorher hatte das Offizierkorps des Kaiser Alexander Regiments nämlich dem Gott des Weines geopfert, und nur allzufleißig auf die schnelle Besiegung der Kanaille und auf die frischen Lorbeeren angestoßen. Unser junger Held war beim Erwachen, als man ihm sagte, daß seine Kameraden schon sehr weit fort seien, natürlich sehr erschrocken, wollte aber doch nicht dem Rath der Röderauer folgen, nun lieber da zu bleiben, da er in Gefahr sei, von bewaffneten Bauern todt geschlagen zu werden. Er ist demnach, wie wir hören, die Schienen entlang gegangen, um wieder zu seinem Bataillon zu kommen. Der Buchhändler Löwenherz hatte ein Extrablatt mit den „neuesten Nachrichten aus Sachsen“ drucken lassen, da drangen heute Mittag 6 Füsiliere mit Bajonetten bei ihm ein, rissen die Extrablätter vom Fenster, verboten ihm (ohne Ordre) noch mehr solche „Schandnachrichten“ zu verbreiten, „er würde schon sehen, was ihm dann geschehe“. So sorgt das „herrliche Kriegsheer“ für den unbefleckten Ruhm seiner Kameraden in Sachsen! Die Feigheit geht hier soweit, daß die Buchdruckereien weder neue Extrablätter, noch den Aufruf des Klub Donnersberg drucken wollen. Der Lieutenant v. Mauschwitz hatte den Redakteur der Kreuzzeitung, Herrn Wagner bekanntlich, wegen Verläumdungen derb gezüchtigt, und war des Mordversuchs angeklagt, bis jetzt im Gefängniß. Er ist jetzt aber freigelassen, weil die Anklagekammer nur eine Real-Injurie in der Züchtigung Wagner's erblickte. * Berlin, 7. Mai. Herr von Hohenzollern, Kais. russischer Unterknäs in Sanssouci hat durch seine getreuen Knechte Brandenburg und Genossen das folgende Cirkular an die Oberpräsidenten der Provinzen erlassen, das der Pr. St. Anz. in seinem „amtlichen Theile“ bringt: Die deutsche Nationalversammlung in Frankfurt hat am 4. d. M. unter Anderem folgende Beschlüsse gefaßt: 1) Die Nationalversammlung fordert die Regierungen, die gesetzgebenden Körper, die Gemeinden der Einzelstaaten, das gesammte deutsche Volk auf, die Verfassung des deutschen Reichs vom 28. März d. J. zur Anerkennung und Geltung zu bringen; Durch diese Beschlüsse, welche einerseits offen in das Gebiet der ausführenden Regierungsgewalt übergreifen, andererseits die Verfassung ohne Zustimmung der Regierungen und vor ihrer Einführung durch dieselben als rechtsgültig voraussetzen, überschreitet die Nationalversammlung auf das Entschiedenste ihre Befugnisse und entfernt sich ganz von ihrer Aufgabe, im Verein mit den Regierungen die Verfassung Deutschlands zu gestalten. Die Regierung Sr. Majestät hält es für unerläßlich, den Behörden wie den Bürgern des Staats keinen Zweifel darüber zu lassen, welche Stellung sie diesen Beschlüssen gegenüber einnehme. Wenn die Nationalversammlung durch die in Nr. 2 und 3 enthaltenen Anordnungen, aus eigener Machtvollkommenheit, einen Termin für den Zusammentritt des Reichstags und die Vornahme der Wahlen für das Volkshaus bestimmt, so ist es einleuchtend, daß sie sich damit ein Recht anmaßt, welches ihr selbst von denjenigen Staaten, welche sich zur Annahme der von ihr beschlossenen Verfassung bereit erklärt haben, nicht zugestanden werden könnte, da nach den Bestimmungen der letzteren selbst die Berufung des Reichstages nur in den Befugnissen des Reichs-Oberhauptes liegt. Am allerwenigsten aber kann diese eigenmächtige Verfügung der Versammlung irgend eine Geltung oder rechtliche Wirkung für diejenigen Staaten erlangen, welche jene Verfassung weder eingeführt, noch anerkannt haben. Es würde jede Ordnung in Deutschland zerstört werden, (!) wenn es der Versammlung gestattet werden könnte, die Verfassung einseitig und partiell ins Leben zu rufen. Die Königliche Regierung darf daher nicht anstehen, zu erklären, daß sie diese Beschlüsse in keiner Weise anerkennen oder zur Ausführung bringen kann. Indem aber die Nationalversammlung durch den ersten derselben, neben den Regierungen, auch die gesetzgebenden Körper, die Gemeinden der Einzelstaaten und das gesammte deutsche Volk auffordert, die von ihr beschlossene Verfassung zur Anerkennung und Geltung zu bringen, droht sie die rechtlich nothwendige (!) Mitwirkung der Regierungen zu umgehen und setzt sich der Gefahr aus, dahin verstanden zu werden, als wolle sie die einzelnen Körperschaften und das Volk veranlassen, die Verfassung selbstständig und ohne die Sanktion der Regierungen, also auf dem Wege der Gewalt und der Revolution (!) zur Ausführung zu bringen. Die Königliche Regierung ist ihrerseits fest entschlossen, allen aus dieser Aufforderung direkt oder indirekt hervorgehenden gesetzwidrigen Bestrebungen, von welcher Seite sie auch kommen mögen, mit dem vollen Ernste des Gesetzes entgegenzutreten. Sie darf sich über die Möglichkeit nicht täuschen, daß, nachdem in benachbarten Staaten offene Auflehnung gegen die rechtmäßige (!) Regierung stattgefunden, auch in Preußen durch ähnliche Einflüsse eine Agitation (!) versucht (!) werden möchte, (!!) welche Manche irre leiten und die traurigsten (!) Folgen haben könnte. Sie hält es daher nicht für überflüssig, ihren festen Entschluß auszusprechen, dem Gesetz des Landes überall Achtung (!) und Geltung (!) zu verschaffen, und, indem sie von Ew. etc. erwartet, daß Sie in der Ihrer Verwaltung anvertrauten Provinz mit Umsicht und Wachsamkeit, sowie mit Energie und Entschlossenheit die erforderlichen Maßregeln jederzeit und ohne Verzug treffen werden, so will sie hiermit zugleich Sie beauftragen, den Ihnen untergeordneten Behörden ihren Willen kundzugeben und es denselben zur strengsten Pflicht zu machen, alle gesetzwidrigen Versuche zur Durchführung der in Frankfurt berathenen Verfassung auf das Schleunigste und mit aller Energie zu verhindern. Die Königliche Regierung vertraut indessen dem bewährten gesunden und gesetzlichen (!) Sinne (!) des preußischen Volkes, daß es selbst das einfache (!) und klar (!) zu Tage liegende Recht (!) erkennen und sich nicht zu gesetzwidrigen Schritten hinreißen lassen werde(???) Se. Maj. der König hat es ausgesprochen, daß er mit aufopfernder Thätigkeit der deutschen Sache Sich hingebe und seine ganze Kraft dem hohen Ziele der deutschen Einigung und dem Ausbau einer Verfassung, welche das Verlangen und Bedürfniß der deutschen Nation befriedige, widme. Die Regierung Sr. Majestät ist fest entschlossen, diesen Königlichen Willen zur Ausführung zu bringen. Sie darf die Hoffnung hegen, daß die Erreichung dieses Zieles nicht fern sei, und sie erwartet von dem preußischen Volke, daß es sie durch festes und ernstes Verharren auf dem Wege des Rechts und des Gesetzes in ihren Bemühungen dafür unterstützen werde. Dadurch allein kann der Erfolg verbürgt werden. Berlin, den 7. Mai 1849. Das Staats-Ministerium. An die Königlichen Ober-Präsidenten. (Folgen die Unterschriften.) An diese liebenswürdige Expektoration schließt sich würdig die Korrespondenz zwischen Brutus-Bassermann, derzeit abermals Reichskommissar in Berlin, und dem edlen Bürger Brandenburg. Brutus erzählt, er sei nach Berlin beordert, um 1) die Anerkennung der sogenannten Reichsverfassung zu erwirken, und 2) dafür zu sorgen, daß der Belagerungszustand in Berlin aufgehoben werde. In möglichst demüthiger Sprache gesteht Brutus, daß die Note vom 28. April und die bereits erfolgte Auflösung der Kammer ihm die Erfüllung des größten Theils seines Auftrags vorweg abgeschnitten habe; dann aber fleht er: damit er doch nicht ganz unverrichteter Sache zurückkehre, möge man doch wenigstens den Belagerungszustand in Berlin und Erfurt aufheben. Auf dies bescheidene Schreiben antwortet der Bürger Brandenburg mit folgendem unverholenen Fußtritt: Ew. etc. geehrtes Schreiben vom gestrigen Tage, so wie die demselben beigefügte, von Sr K. H. dem Erzherzog-Reichsverweser ausgestellte Vollmacht habe ich zu erhalten die Ehre gehabt, und nachdem ich dieselben dem Königlichen Staats-Ministerium vorgelegt, habe ich die Ehre, Folgendes darauf zu erwidern: Ew. etc. zeigen darin der Königl. Regirung an, daß Ihnen der Auftrag geworden sei, in Ausführung des Beschlusses der deutschen National-Versammlung vom 26. v. M. die Königliche Regierung zu veranlassen, daß sie einerseits die Anerkennung der in Frankfurt berathenen Verfassung, einschließlich der Wahl des Oberhauptes und des Wahlgesetzes ausspreche, andererseits sowohl den Zusammentritt neuer Kammern möglichst beschleunige, als auch den für Berlin und Erfurt noch bestehenden Belagerungszustand aufhebe. Der erste Theil Ihres Auftrages bezieht sich auf eine allgemeine deutsche Angelegenheit, in welcher die Königliche Regierung die Berechtigung der provisorischen Central-Gewalt, eine bestimmte Erklärung zu verlangen, nicht in Zweifel zieht. Ew. etc. bemerken indeß selbst, daß dieser Theil Ihres Auftrages bereits erledigt sei, indem die Königliche Regierung ihre desfallsige ausdrückliche Erklärung schon vor Ihrer Ankunft nach Frankfurt hat gelangen lassen. Sie kann die Verfassung, welche erst durch die Zustimmung der deutschen Regierungen in Wirksamkeit treten kann, weder jetzt als rechtsgültig anerkennen, noch auch derselben in ihrer jetzigen unveränderten Gestalt ihrerseits ihre Zustimmung geben. Sie hat sich über die Gründe, welche sie bei diesem Entschluß geleitet, bereits ausgesprochen, eben so wie über den Weg, auf welchem sie fortwährend der deutschen Einigung ihre Kräfte zu widmen Willens ist. Sie gibt es hiermit noch einmal der National-Versammlung anheim, ob sie auf diesem Wege mitwirken und zu dem Ende zu einer Verständigung die Hand bieten will; sie wird sich aber in keinem Falle abhalten lassen, auf die eine oder die andere Weise Alles zu thun, um das wahre Bedürfniß der deutschen Nation zu befriedigen und derselben zugleich eine gesetzliche Mitwirkung bei der Gestaltung der deutschen Verhältnisse zu sichern. Anderer Art ist der zweite Theil des Auftrages, welcher Ew. etc. zu Theil geworden ist. Er bezieht sich auf die inneren Verhältnisse des preußischen Staates und die Maßregeln, welche die Königliche Regierung zum Schutze der öffentlichen Ordnung und Sicherheit im eigenen Lande getroffen hat. Die Königl. Regierung ist überzeugt, daß die provisorische Central-Gewalt nicht die Absicht haben kann, sich in diese inneren Verhältnisse des preußischen Staates einmischen zu wollen. Es würde da er auch nicht am Orte sein, wenn ich die Rechtfertigung jener Maßregeln hier übernehmen wollte. Die Königl. Regierung kann sich bei allen diesen Maßregeln nur von der Rücksicht auf die Pflichten, welche ihr dem eigenen Lande gegenüber obliegen, und auf ihre Verantwortlichkeit gegen dasselbe leiten lassen. Sie ist es dem Lande schuldig, die Ruhe und Ordnung mit starker Hand zu wahren und aufrecht zu erhalten und zugleich jeder von außen kommenden Agitation, von welcher Seite her es auch sei, den Eingang möglichst zu verschließen Stark in dem Bewußtsein, sich auf dem festen Boden des Rechtes zu bewegen, und in dem Vertrauen, daß die ganze begonnene Kraft des Volkes zu ihr steht, fühlt sie sich dieser ernsten Aufgabe gewachsen, für welche sie die volle Verantwortlichkeit übernimmt. Sie wird sich nur freuen können, wenn die provisorische Centralgewalt ihr dieselbe erleichtern will, indem sie derjenigen Agitation, welche in ihrer eigenen Nähe vielfältig versucht worden ist und auch jetzt in bedenklicher Weise sich zu regen beginnt, energisch entgegentritt und das ganze Gewicht ihres Ansehens und Einflusses in die Wagschale der Ordnung und der gesetzlichen Freiheit legt. Die Centralgewalt wird dadurch dem gemeinsamen deutschen Vaterlande einen Dienst erweisen, für welchen alle Freunde der wahren Freiheit ihr danken werden, und indem sie dabei auf die volle Unterstützung Preußens zählen kann, wird sie zugleich das Werk der deutschen Einigung am sichersten fördern, welches nur auf der Achtung des Rechts erbaut werden kann. Die Königliche Regierung giebt sich gern der Hoffnung hin, daß die provisorische Centralgewalt ihr volle Gerechtigkeit widerfahren lassen und daß sie selber nicht in den Fall kommen werde, ihr Recht anders als durch die einfache Darlegung desselben wahren zu müssen. Berlin, den 3. Mai 1849. Der Minister-Präsident (gez.) Graf von Brandenburg. 61 Breslau, 6. Mai. Zwischen Berlin, Dresden und Wien bildet Breslau jetzt gleichsam den Mittelpunkt der revolutionären Bewegungs-Peripherie, und es kann nicht ausbleiben, daß wir heute oder morgen in dieselbe hineingerissen werden. Seit gestern Abend ist die Luft so schwül geworden daß das Gewitter in der That jeden Augenblick losbrechen kann. Eine vom demokratischen Verein gestern mittelst Plakat für heute im Schießwerder ausgeschriebene Volksversammlung, ist ohne Angabe von Gründen vom Polizeipräsidium sofort verboten worden. Dieselbe soll nun im Gartensaale des deutschen Kaisers stattfinden. Ein gewisser Himptsch veranlaßte gestern Abend in der Ohlauer Straße dadurch einen Volksauflauf, daß er laut wider die Demokratie lästerte. Er wurde in Folge dessen vom Volke gehörig durchgebläut. Gleichzeitig soll in einem andern Stadttheil ein Soldat mit blanker Waffe über die Straße gezogen und vom Volke entwaffnet worden sein. Dies veranlaßte die Militärbehörde, einige Straßen absperren und in den Ring besetzen zu lassen. Starke Patrouillen durchzogen hierauf in der Nacht die Stadt. Hierdurch, sowie durch die Nachrichten aus Sachsen, ist die Aufregung bedeutend gestiegen, und das Volk steht heute in Gruppen auf dem Theaterplatz u. s. w. Gestern Nachmittag, während der Nacht und heute ist mittelst der märkischen Eisenbahn Militär nach Sachsen befördert worden, ohne daß vom Volke dagegen Einhalt gethan worden. Die Zeitungen fahren fort, Beispiele von dem Elende mitzutheilen, welches überall in Schlesien herrscht, und eine kategorische Revolution am Ende hier unvermeindlich macht, — die Revolution des Elends. In einem Uebermaß mordsüchtiger Unverschämtheit veröffentlichen mehrere reaktionäre Vereine des Landes heute Vertrauensadressen, die sie wegen Auflösung der Kammern an das Ministerium geschickt. Die meisten dieser Veröffentlichungen tragen indessen keine Namensunterschriften. Ich glaube, daß es von oben herab auf einen Putsch abgesehen ist, damit der Belagerungszustand erklärt werden und den Bürgern die Waffen abgenommen werden können. Dadurch würde man sowohl gegen Ungarn, als Sachsen viel freier operiren können; ein allgemeiner siegreicher Aufstand in Schlesien könnte diese Operationen der Volksmörder indessen gewaltig überraschen. Wie ich höre, soll auch der Bürgermeister gestern Abend eine Katzenmusik erhalten haben. Der demokratische und der demokratisch-soziale Verein haben gestern ein Plakat anschlagen lassen, in welchem sie das Volk vor den „nichtswürdigen Agenten“ warnen, welche im Auftrage des Ministeriums Schlesien durchschwärmen, um das Volk zu überreden, sich an der gegenwärtigen Bewegung nicht zu betheiligen. Selbst die Schlesische Zeitung bekommt Angst vor den Mordfantatikern der Contrerrevolution, die ihrem gottbegnadeten Ursprung getreu, sich à la König von Sachsen nun in ihre festen Raubburgen zurückziehen, damit das Volk sich für sie desto ungestörter zusammenmorde. 61 Breslau, 6. Mai. Bahnhof 31/2 Uhr. Der eben ankommende Wiener Zug speit einen alten österreichischen Schmökert von General aus, eine ächte k. k. Standrechtsbestie, die in ihrer hülflosen Verzweiflung nach Berlin reist. Der Diener erzählte, der jugendliche Standrechts-Tamerlan habe sich gestern Morgen in aller Frühe durch Wien nach Schönbrunn geschlichen, wo er sich vorläufig incognito aufhalte. 61 Breslau, 6. Mai. Die Volksversammlung im Gartensaal des deutschen Kaisers war äußerst zahlreich besucht und sehr stürmisch.Stein, Semrau und Elsner hielten die energischsten Reden, welche das Volk entflammten und nach dem Schlusse der Versammlung in großen Massen nach dem Rathhause ziehen ließen. Proletarier trugen die rothe Fahne voran, man wollte den Magistrat zwingen, sich über die deutsche Frage zu erklären. Das Militär, das den ganzen Nachmittag konsignirt war, rückte nun aus, da es den Gensdarmen und Polizeimannschaften nicht gelingen wollte, die Massen zu zerstreuen. Auf der Schuhbrücke wollten Gensdarmen und Polizei dem Volke eine rothe Fahne entreißen und es kam zu flachen Hieben. Vor dem Nikolaithor drang das Volk in das Haus des Bürgermeisters Bartsch, Kürassire rückten an und säuberten es, wobei scharf eingehauen worden. Nimptsch soll heute Mittag an der gestrigen Lektion gestorben sein. Das Militär durchzieht fortwährend (1/2 8 Uhr Abends) die Straßen, einzelne Pikets haben sich an geeigneten Punkten aufgestellt. Der Kampf scheint unvermeidlich. Aus den nächsten Orten sind die Abgeordneten hiehergeeilt, Elsner erhielt während das Militär an ihm vorübermarschirte, ein Hoch vom Volke. Es sollen nur 5000 Mann hier anwesend sein, darunter 200 Kürassire, der Belagerungszustand wird ebenfalls eintreten, wenn es nicht bald zum Kampfe kommt und das Volk siegreich aus ihm hervorgeht. Die Soldaten sollen von den Offizieren mit Schnaps und Cigarren begeistert worden sein. 8 Uhr. Das Volk steht in dichten Reihen an der Ecke des Rings und der Junkern-, sowie in der Schweidnitzerstraße. Die öffentlichen Gebäude sind stark mit Mannschaften besetzt. Die Büreaukratie und Bourgeoisie haben sich von denStraßen in ihre Nester zurückgezogen und reden vom „Gesindel.“ * Wien, 4. Mai. Mit welcher ächten kaufmännischen Kaltblütigkeit die Wiener Bourgeoisie die ungarischen Ereignisse betrachtet, obwohl sie weiß, daß mit dem Einrücken der Ungarn in Wien auch ihre ganze Existenz bedroht ist; mit welcher Sicherheit ferner die Losreißung Ungarns in Wien als eine für allemal abgemachte Thatsache betrachtet wird, beweist folgende Mittheilung unseres [unleserliches Material] Korrespondenten unter obigem Datum: In Wien erregte die Unabhängigkeitserklärung Kossuth's bei der revolutionären Partei große Freude und Sensation, nur die Konservativen schreien ach! und weh!, und prophezeien uns trotz der freundschaftlichen Versicherung Kossuth's, mit uns im besten Einvernehmen stehen zu wollen, Noth, Theurung, gänzlicher Ruin unserer Gewerbe und Industrie, da, wie sie fürchten, die Ungarn ihre reichen Naturprodukte um theures Geld nach England ausführen werden, und umgekehrt ihre Industrieprodukte um billigeres Geld und besser aus England beziehen werden. * Wien, 5. Mai. Der Kaiser ist plötzlich in Schönbrunn angekommen, man sagt, um sich an die Spitze der Truppen zu stellen. Dem Volke wird vorgeschwatzt, der rechtgläubige Czar werde ebenfalls erwartet. Die Kaiserlichen stehen auf Preßburg gestützt, in einer festen Position zu beiden Seiten der Donau, rechts an den Neusiedlersee gelehnt und hinter Sümpfen verschanzt, links bis an die Ausläufer der kleinen Karpathen sich ausdehnend. Ein Angriff der Ungarn auf dem linken Ufer auf Preßburg, das Centrum und dem linken Flügel, ein Angriff auf Oedenburg und Umgehung des Neusiedlersee's wird die einfachste Weise sein, die Stellung zu sprengen und zugleich Wien von zwei Seiten zu bedrohen. Dresden, 6. Mai. Ueber die Ereignisse dieses Tag s lassen wir den Bericht des Leipziger Heulerorgans, der „D. A. Z.“ folgen: Den 6. Mai (5 Uhr früh). Vor einer halben Stunde hat das Sturmläuten und der Kannonendonner wieder begonnen. Das Kleingewehrfeuer über die Elbe hinüber und herüber hat die ganze Nacht gedauert. Die Bildergallerie soll nicht unbedeutend gelitten haben, indem in den Sälen derselben Militär postirt ist, was von der Moritzstraße aus dem Hotel de Saxe und aus Stadt Rom beschlossen wurde. Das Grenadierbataillon vom Regiment Alexander ist noch nicht eingetroffen. Die Eisenbahn soll an mehreren Orten zerstört sein. (7 Uhr). Die Infanterie und die Artillerie rücken in Massen zum Angriff aus. Das Füselierbataillon Preußen steht auf dem Neustädter Markte als Reserve aufmarschirt. Ein dicker Qualm steigt in diesem Augenblicke empor; das alte Opernhaus am Zwinger brennt. Die Flamme lodert hell auf und greift um sich. Zwei 12-Pfünder fahren auf dem Zwingerwall auf. (9 Uhr.) Zwei Stunden dauert die Kanonade schon; das Feuer scheint nieder zu sein. Ueber den Stand des Kampfes erfährt man nichts Zuverlässiges. Verwundete werden nach der Neustadt geschafft, sowie andererseits immer frische Munition über die Brücke transportirt wird. (11 Uhr.) Die Preußen haben jetzt oberhalb der Brücke auf der fliegenden Fähre, die man von Pillnitz herbeigeschafft hat, über die Elbe gesetzt. Die Artillerie hat sich vom Zwingerwall zurückgezogen. Dagegen wird von der Terrasse aus seit einer Stunde aus Zwölfpfündern auf die Stadt gefeuert; Schuß auf Schuß folgt. In der Altstadt sollen auch bereits mehrere Kanonen im Gebrauche sein. (3 Uhr.) Vor einer Stunde ist die Erklärung wegen des Belagerungszustandes durch Plakat verkündet worden. Der Kampf dauert fort und das Militär muß jeden Fuß breit erkämpfen. Die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div xml:id="ar294_005" type="jArticle"> <pb facs="#f0002" n="1668"/> <p>wurde geräumt, Niemand wurde zugelassen. Die Prinzen kamen an, und endlich sah man <hi rendition="#g">viele Verwundete,</hi> welche mit dem Zuge aus Sachsen angekommen waren, in das Militärlazareth bringen.</p> <p>Es sind nun hier folgende sehr günstige Nachrichten verbreitet. Ein Bataillon Preußen sollte in <hi rendition="#g">Dresden</hi> angekommen und die sächsischen Soldaten treulos zu ihnen übergegangen sein. Darauf hätte das Volk mit den Freischaaren ein furchtbares Feuer auf sie eröffnet und besonders die Preußen wären fast ganz vernichtet. Theilweise bestätigen sich diese Nachrichten. Die Straßenschlacht war von ungewöhnlicher Heftigkeit, das <hi rendition="#g">alte Theater</hi> und der <hi rendition="#g">Zwinger</hi> standen in Flammen, man hörte den Kanonendonner weithin. Jedenfalls haben die Truppen große Verluste erlitten. — Der Zuzug war von allen Seiten eingetroffen, besonders auch Freiberger <hi rendition="#g">Bergknappen,</hi> welche sich eben damit beschäftigten, <hi rendition="#g">das Schloß zu unterminiren.</hi> </p> <p>Der untere Theil des Zeughauses ist im Besitz des Volkes und die Waffen, Geschütze etc. sind herausgenommen. Aus dem alten Theater hatte man ebenfalls drei Kanonen bekommen. Am Sonntag Abend dauerte der Kampf in gleicher Heftigkeit fort. — Dem bewaffneten Zuzug hatten sich Männer aus allen Volksklassen angeschlossen. — Uebrigens muß ein Theil des preußischen Militärs schon auf dem Wege nach Dresden einen bedeutenden Kampf überstanden haben, denn es kamen in der Nacht viele Todte und Verwundete mit der Eisenbahn hier an.</p> <p>In <hi rendition="#g">Leipzig</hi> war gestern Abend der Kampf ebenfalls ausgebrochen, veranlaßt durch die Feigheit der Stadtbehörden und eines Theils der Kommunalgarde. Die provisorische Regierung hatte aufgefordert, sich doch etwas mehr an der Bewegung zu betheiligen, und der Stadtrath sich darauf — unter den Schutz der Centralgewalt gestellt. Das Volk hatte Waffen verlangt, ein Theil der Kommunalgarde schreitet ein und will das Volk vom Rathhaus entfernen, das es umlagert hält. Das Volk will das Rathhaus nicht eher frei machen, bis der Stadtrath die provisorische Regierung anerkannt hat — da giebt ein Theil der Kommunalgarde Feuer auf das Volk, welches das Feuer erwidert und sich durch Barrikaden schützt. Vierzehn Todte sollen gestern Abend auf beiden Seiten geblieben sein. Heute früh, als der Zug abging, begann der Kampf von Neuem.</p> <p>Als in vergangener Nacht der Zug aus Sachsen signalisirt war, wurde das zahlreiche Publikum mit Gewalt vom Perron des Bahnhofes vertrieben. Der Kriegsminister, viele seiner höhern Beamten erschienen und sahen höchst besorgt aus. Es wurde sogleich Ministerrath gehalten und man soll beschlossen haben, noch mehr Truppen nach Dresden zu schicken. Man bemühete sich sehr, zu verhindern, daß die Nachrichten in das Volk kämen, was dafür zu sprechen scheint, daß die Königlichen eine Niederlage erlitten haben.</p> <p>Als das vorgestern von hier per Eisenbahn abgefahrene Bataillon Preußen bis <hi rendition="#g">Röderau</hi> kam, fand es die Schienen aufgerissen und mußte, nach einigen von uns schon gemeldeten Brutalitäten, aussteigen, um seinen Siegeszug zu Fuß fortzusetzen. Als man 3-4 Stunden, nachdem diese unliebsamen Gäste den Bahnhof verlassen hatten, die Waggons durchsuchte, fand man in dem einen — einen schlafenden Offizier. Die ganze Nacht vorher hatte das Offizierkorps des Kaiser Alexander Regiments nämlich dem Gott des Weines geopfert, und nur allzufleißig auf die schnelle Besiegung der Kanaille und auf die frischen Lorbeeren angestoßen. Unser junger Held war beim Erwachen, als man ihm sagte, daß seine Kameraden schon sehr weit fort seien, natürlich sehr erschrocken, wollte aber doch nicht dem Rath der Röderauer folgen, nun lieber da zu bleiben, da er in Gefahr sei, von bewaffneten Bauern todt geschlagen zu werden. Er ist demnach, wie wir hören, die Schienen entlang gegangen, um wieder zu seinem Bataillon zu kommen.</p> <p>Der Buchhändler <hi rendition="#g">Löwenherz</hi> hatte ein Extrablatt mit den „neuesten Nachrichten aus Sachsen“ drucken lassen, da drangen heute Mittag 6 Füsiliere mit Bajonetten bei ihm ein, rissen die Extrablätter vom Fenster, verboten ihm (<hi rendition="#g">ohne Ordre</hi>) noch mehr solche „Schandnachrichten“ zu verbreiten, „er würde schon sehen, was ihm dann geschehe“. So sorgt das „herrliche Kriegsheer“ für den unbefleckten Ruhm seiner Kameraden in Sachsen!</p> <p>Die Feigheit geht hier soweit, daß die Buchdruckereien weder neue Extrablätter, noch den Aufruf des Klub Donnersberg drucken wollen.</p> <p>Der Lieutenant <hi rendition="#g">v. Mauschwitz</hi> hatte den Redakteur der Kreuzzeitung, Herrn Wagner bekanntlich, wegen Verläumdungen derb gezüchtigt, und war des Mordversuchs angeklagt, bis jetzt im Gefängniß. Er ist jetzt aber freigelassen, weil die Anklagekammer nur eine Real-Injurie in der Züchtigung Wagner's erblickte.</p> </div> <div xml:id="ar294_006" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Berlin, 7. Mai.</head> <p>Herr von Hohenzollern, Kais. russischer Unterknäs in Sanssouci hat durch seine getreuen Knechte Brandenburg und Genossen das folgende Cirkular an die Oberpräsidenten der Provinzen erlassen, das der Pr. St. Anz. in seinem „amtlichen Theile“ bringt:</p> <p>Die deutsche Nationalversammlung in Frankfurt hat am 4. d. M. unter Anderem folgende Beschlüsse gefaßt:</p> <p rendition="#et">1) Die Nationalversammlung fordert die Regierungen, die gesetzgebenden Körper, die Gemeinden der Einzelstaaten, das gesammte deutsche Volk auf, die Verfassung des deutschen Reichs vom 28. März d. J. zur Anerkennung und Geltung zu bringen;<lb/> 2) sie bestimmt den 22. August d. J. als den Tag, an welchem der erste Reichstag auf Grund der Verfassung in Frankfurt a. M. zusammenzutreten hat;<lb/> 3) sie bestimmt als den Tag, an welchem im deutschen Reiche die Wahlen für das Volkshaus vorzunehmen sind, den 1. August d. J.</p> <p>Durch diese Beschlüsse, welche einerseits offen in das Gebiet der ausführenden Regierungsgewalt übergreifen, andererseits die Verfassung ohne Zustimmung der Regierungen und vor ihrer Einführung durch dieselben als rechtsgültig voraussetzen, <hi rendition="#g">überschreitet die Nationalversammlung auf das Entschiedenste ihre Befugnisse</hi> und entfernt sich ganz von ihrer Aufgabe, im Verein mit den Regierungen die Verfassung Deutschlands zu gestalten.</p> <p>Die Regierung Sr. Majestät hält es für unerläßlich, den Behörden wie den Bürgern des Staats keinen Zweifel darüber zu lassen, welche Stellung sie diesen Beschlüssen gegenüber einnehme.</p> <p>Wenn die Nationalversammlung durch die in Nr. 2 und 3 enthaltenen Anordnungen, aus eigener Machtvollkommenheit, einen Termin für den Zusammentritt des Reichstags und die Vornahme der Wahlen für das Volkshaus bestimmt, so ist es einleuchtend, daß sie sich damit ein Recht anmaßt, welches ihr selbst von denjenigen Staaten, welche sich zur Annahme der von ihr beschlossenen Verfassung bereit erklärt haben, nicht zugestanden werden könnte, da nach den Bestimmungen der letzteren selbst <hi rendition="#g">die Berufung des Reichstages nur in den Befugnissen des Reichs-Oberhauptes liegt</hi>. Am allerwenigsten aber kann diese eigenmächtige Verfügung der Versammlung irgend eine Geltung oder rechtliche Wirkung für diejenigen Staaten erlangen, welche jene Verfassung weder eingeführt, noch anerkannt haben. Es würde <hi rendition="#g">jede Ordnung in Deutschland zerstört werden, (!) wenn es der Versammlung gestattet werden könnte, die Verfassung einseitig und partiell ins Leben zu rufen</hi>. Die Königliche Regierung darf daher nicht anstehen, zu erklären, daß sie diese Beschlüsse in keiner Weise anerkennen oder zur Ausführung bringen kann.</p> <p>Indem aber die Nationalversammlung durch den ersten derselben, neben den Regierungen, auch die gesetzgebenden Körper, die Gemeinden der Einzelstaaten und das gesammte deutsche Volk auffordert, die von ihr beschlossene Verfassung zur Anerkennung und Geltung zu bringen, droht sie die rechtlich nothwendige (!) Mitwirkung der Regierungen zu umgehen und setzt sich der Gefahr aus, dahin verstanden zu werden, als wolle sie die einzelnen Körperschaften und das Volk veranlassen, die Verfassung selbstständig und ohne die Sanktion der Regierungen, also auf <hi rendition="#g">dem Wege der Gewalt und der Revolution (!) zur Ausführung zu bringen</hi>.</p> <p>Die Königliche Regierung ist ihrerseits fest entschlossen, allen aus dieser Aufforderung direkt oder indirekt hervorgehenden gesetzwidrigen Bestrebungen, von welcher Seite sie auch kommen mögen, mit dem vollen Ernste des Gesetzes entgegenzutreten. Sie darf sich über die Möglichkeit nicht täuschen, daß, nachdem in benachbarten Staaten offene Auflehnung gegen die rechtmäßige (!) Regierung stattgefunden, auch in Preußen durch ähnliche Einflüsse eine Agitation (!) versucht (!) werden möchte, (!!) welche Manche irre leiten und die traurigsten (!) Folgen haben könnte. Sie hält es daher nicht für überflüssig, ihren festen Entschluß auszusprechen, dem Gesetz des Landes überall Achtung (!) und Geltung (!) zu verschaffen, und, indem sie von Ew. etc. erwartet, daß Sie in der Ihrer Verwaltung anvertrauten Provinz mit Umsicht und Wachsamkeit, sowie <hi rendition="#g">mit Energie und Entschlossenheit die erforderlichen Maßregeln</hi> jederzeit und ohne Verzug <hi rendition="#g">treffen werden,</hi> so will sie hiermit zugleich Sie beauftragen, den Ihnen untergeordneten Behörden ihren Willen kundzugeben und es denselben zur strengsten Pflicht zu machen, <hi rendition="#g">alle gesetzwidrigen Versuche zur Durchführung der in Frankfurt berathenen Verfassung auf das Schleunigste und mit aller Energie zu verhindern</hi>.</p> <p>Die Königliche Regierung vertraut indessen dem bewährten gesunden und gesetzlichen (!) Sinne (!) des preußischen Volkes, daß es selbst das einfache (!) und klar (!) zu Tage liegende Recht (!) erkennen und sich nicht zu gesetzwidrigen Schritten hinreißen lassen werde(???)</p> <p>Se. Maj. der König hat es ausgesprochen, daß er mit aufopfernder Thätigkeit der deutschen Sache Sich hingebe und seine ganze Kraft dem hohen Ziele der deutschen Einigung und dem Ausbau einer Verfassung, welche das Verlangen und Bedürfniß der deutschen Nation befriedige, widme. Die Regierung Sr. Majestät ist fest entschlossen, diesen Königlichen Willen zur Ausführung zu bringen. Sie darf die Hoffnung hegen, daß die Erreichung dieses Zieles nicht fern sei, und sie erwartet von dem preußischen Volke, daß es sie durch festes und ernstes Verharren auf dem Wege des Rechts und des Gesetzes in ihren Bemühungen dafür unterstützen werde. Dadurch allein kann der Erfolg verbürgt werden.</p> <p>Berlin, den 7. Mai 1849.</p> <p>Das Staats-Ministerium.</p> <p>An die Königlichen Ober-Präsidenten.</p> <p>(Folgen die Unterschriften.)</p> <p>An diese liebenswürdige Expektoration schließt sich würdig die Korrespondenz zwischen Brutus-Bassermann, derzeit abermals Reichskommissar in Berlin, und dem edlen Bürger Brandenburg. Brutus erzählt, er sei nach Berlin beordert, um 1) die Anerkennung der sogenannten Reichsverfassung zu erwirken, und 2) dafür zu sorgen, daß der Belagerungszustand in Berlin aufgehoben werde. In möglichst demüthiger Sprache gesteht Brutus, daß die Note vom 28. April und die bereits erfolgte Auflösung der Kammer ihm die Erfüllung des größten Theils seines Auftrags vorweg abgeschnitten habe; dann aber fleht er: damit er doch nicht ganz unverrichteter Sache zurückkehre, möge man doch wenigstens den Belagerungszustand in Berlin und Erfurt aufheben.</p> <p>Auf dies bescheidene Schreiben antwortet der Bürger Brandenburg mit folgendem unverholenen Fußtritt:</p> <p>Ew. etc. geehrtes Schreiben vom gestrigen Tage, so wie die demselben beigefügte, von Sr K. H. dem Erzherzog-Reichsverweser ausgestellte Vollmacht habe ich zu erhalten die Ehre gehabt, und nachdem ich dieselben dem Königlichen Staats-Ministerium vorgelegt, habe ich die Ehre, Folgendes darauf zu erwidern:</p> <p>Ew. etc. zeigen darin der Königl. Regirung an, daß Ihnen der Auftrag geworden sei, in Ausführung des Beschlusses der deutschen National-Versammlung vom 26. v. M. die Königliche Regierung zu veranlassen, daß sie einerseits die Anerkennung der in Frankfurt berathenen Verfassung, einschließlich der Wahl des Oberhauptes und des Wahlgesetzes ausspreche, andererseits sowohl den Zusammentritt neuer Kammern möglichst beschleunige, als auch den für Berlin und Erfurt noch bestehenden Belagerungszustand aufhebe.</p> <p>Der erste Theil Ihres Auftrages bezieht sich auf eine allgemeine deutsche Angelegenheit, in welcher die Königliche Regierung die Berechtigung der provisorischen Central-Gewalt, eine bestimmte Erklärung zu verlangen, nicht in Zweifel zieht. Ew. etc. bemerken indeß selbst, daß dieser Theil Ihres Auftrages bereits erledigt sei, indem die Königliche Regierung ihre desfallsige ausdrückliche Erklärung schon vor Ihrer Ankunft nach Frankfurt hat gelangen lassen. Sie kann die Verfassung, welche erst durch die Zustimmung der deutschen Regierungen in Wirksamkeit treten kann, weder jetzt als rechtsgültig anerkennen, noch auch derselben in ihrer jetzigen unveränderten Gestalt ihrerseits ihre Zustimmung geben. Sie hat sich über die Gründe, welche sie bei diesem Entschluß geleitet, bereits ausgesprochen, eben so wie über den Weg, auf welchem sie fortwährend der deutschen Einigung ihre Kräfte zu widmen Willens ist. Sie gibt es hiermit noch einmal der National-Versammlung anheim, ob sie auf diesem Wege mitwirken und zu dem Ende zu einer Verständigung die Hand bieten will; sie wird sich aber in keinem Falle abhalten lassen, auf die eine oder die andere Weise Alles zu thun, um das wahre Bedürfniß der deutschen Nation zu befriedigen und derselben zugleich eine gesetzliche Mitwirkung bei der Gestaltung der deutschen Verhältnisse zu sichern.</p> <p>Anderer Art ist der zweite Theil des Auftrages, welcher Ew. etc. zu Theil geworden ist. Er bezieht sich auf die inneren Verhältnisse des preußischen Staates und die Maßregeln, welche die Königliche Regierung zum Schutze der öffentlichen Ordnung und Sicherheit im eigenen Lande getroffen hat.</p> <p>Die Königl. Regierung ist überzeugt, daß die provisorische Central-Gewalt nicht die Absicht haben kann, sich in diese inneren Verhältnisse des preußischen Staates einmischen zu wollen. Es würde da er auch nicht am Orte sein, wenn ich die Rechtfertigung jener Maßregeln hier übernehmen wollte. Die Königl. Regierung kann sich bei allen diesen Maßregeln nur von der Rücksicht auf die Pflichten, welche ihr dem eigenen Lande gegenüber obliegen, und auf ihre Verantwortlichkeit gegen dasselbe leiten lassen. Sie ist es dem Lande schuldig, die Ruhe und Ordnung mit starker Hand zu wahren und aufrecht zu erhalten und zugleich jeder von außen kommenden Agitation, von welcher Seite her es auch sei, den Eingang möglichst zu verschließen Stark in dem Bewußtsein, sich auf dem festen Boden des Rechtes zu bewegen, und in dem Vertrauen, daß die ganze begonnene Kraft des Volkes zu ihr steht, fühlt sie sich dieser ernsten Aufgabe gewachsen, für welche sie die volle Verantwortlichkeit übernimmt. Sie wird sich nur freuen können, wenn die provisorische Centralgewalt ihr dieselbe erleichtern will, indem sie derjenigen Agitation, welche in ihrer eigenen Nähe vielfältig versucht worden ist und auch jetzt in bedenklicher Weise sich zu regen beginnt, energisch entgegentritt und das ganze Gewicht ihres Ansehens und Einflusses in die Wagschale der Ordnung und der gesetzlichen Freiheit legt.</p> <p>Die Centralgewalt wird dadurch dem gemeinsamen deutschen Vaterlande einen Dienst erweisen, für welchen alle Freunde der wahren Freiheit ihr danken werden, und indem sie dabei auf die volle Unterstützung Preußens zählen kann, wird sie zugleich das Werk der deutschen Einigung am sichersten fördern, welches nur auf der Achtung des Rechts erbaut werden kann. Die Königliche Regierung giebt sich gern der Hoffnung hin, daß die provisorische Centralgewalt ihr volle Gerechtigkeit widerfahren lassen und daß sie selber nicht in den Fall kommen werde, ihr Recht anders als durch die einfache Darlegung desselben wahren zu müssen.</p> <p>Berlin, den 3. Mai 1849.</p> <p>Der Minister-Präsident</p> <p>(gez.) <hi rendition="#g">Graf von Brandenburg</hi>.</p> </div> <div xml:id="ar294_007" type="jArticle"> <head><bibl><author>61</author></bibl> Breslau, 6. Mai.</head> <p>Zwischen Berlin, Dresden und Wien bildet Breslau jetzt gleichsam den Mittelpunkt der revolutionären Bewegungs-Peripherie, und es kann nicht ausbleiben, daß wir heute oder morgen in dieselbe hineingerissen werden. Seit gestern Abend ist die Luft so schwül geworden daß das Gewitter in der That jeden Augenblick losbrechen kann. Eine vom demokratischen Verein gestern mittelst Plakat für heute im Schießwerder ausgeschriebene Volksversammlung, ist ohne Angabe von Gründen vom Polizeipräsidium sofort verboten worden. Dieselbe soll nun im Gartensaale des deutschen Kaisers stattfinden. Ein gewisser Himptsch veranlaßte gestern Abend in der Ohlauer Straße dadurch einen Volksauflauf, daß er laut wider die Demokratie lästerte. Er wurde in Folge dessen vom Volke gehörig durchgebläut. Gleichzeitig soll in einem andern Stadttheil ein Soldat mit blanker Waffe über die Straße gezogen und vom Volke entwaffnet worden sein. Dies veranlaßte die Militärbehörde, einige Straßen absperren und in den Ring besetzen zu lassen. Starke Patrouillen durchzogen hierauf in der Nacht die Stadt. Hierdurch, sowie durch die Nachrichten aus Sachsen, ist die Aufregung bedeutend gestiegen, und das Volk steht heute in Gruppen auf dem Theaterplatz u. s. w. Gestern Nachmittag, während der Nacht und heute ist mittelst der märkischen Eisenbahn Militär nach Sachsen befördert worden, ohne daß vom Volke dagegen Einhalt gethan worden. Die Zeitungen fahren fort, Beispiele von dem Elende mitzutheilen, welches überall in Schlesien herrscht, und eine kategorische Revolution am Ende hier unvermeindlich macht, — die Revolution des Elends. In einem Uebermaß mordsüchtiger Unverschämtheit veröffentlichen mehrere reaktionäre Vereine des Landes heute Vertrauensadressen, die sie wegen Auflösung der Kammern an das Ministerium geschickt. Die meisten dieser Veröffentlichungen tragen indessen keine Namensunterschriften. Ich glaube, daß es von oben herab auf einen Putsch abgesehen ist, damit der Belagerungszustand erklärt werden und den Bürgern die Waffen abgenommen werden können. Dadurch würde man sowohl gegen Ungarn, als Sachsen viel freier operiren können; ein allgemeiner siegreicher Aufstand in Schlesien könnte diese Operationen der Volksmörder indessen gewaltig überraschen. Wie ich höre, soll auch der Bürgermeister gestern Abend eine Katzenmusik erhalten haben.</p> <p>Der demokratische und der demokratisch-soziale Verein haben gestern ein Plakat anschlagen lassen, in welchem sie das Volk vor den „nichtswürdigen Agenten“ warnen, welche im Auftrage des Ministeriums Schlesien durchschwärmen, um das Volk zu überreden, sich an der gegenwärtigen Bewegung nicht zu betheiligen. Selbst die Schlesische Zeitung bekommt Angst vor den Mordfantatikern der Contrerrevolution, die ihrem gottbegnadeten Ursprung getreu, sich à la König von Sachsen nun in ihre festen Raubburgen zurückziehen, damit das Volk sich für sie desto ungestörter zusammenmorde.</p> </div> <div xml:id="ar294_008" type="jArticle"> <head><bibl><author>61</author></bibl> Breslau, 6. Mai.</head> <p>Bahnhof 31/2 Uhr. Der eben ankommende Wiener Zug speit einen alten österreichischen Schmökert von General aus, eine ächte k. k. Standrechtsbestie, die in ihrer hülflosen Verzweiflung nach Berlin reist. Der Diener erzählte, der jugendliche Standrechts-Tamerlan habe sich gestern Morgen in aller Frühe durch Wien nach Schönbrunn geschlichen, wo er sich vorläufig incognito aufhalte.</p> </div> <div xml:id="ar294_009" type="jArticle"> <head><bibl><author>61</author></bibl> Breslau, 6. Mai.</head> <p>Die Volksversammlung im Gartensaal des deutschen Kaisers war äußerst zahlreich besucht und sehr stürmisch.Stein, Semrau und Elsner hielten die energischsten Reden, welche das Volk entflammten und nach dem Schlusse der Versammlung in großen Massen nach dem Rathhause ziehen ließen. Proletarier trugen die rothe Fahne voran, man wollte den Magistrat zwingen, sich über die deutsche Frage zu erklären. Das Militär, das den ganzen Nachmittag konsignirt war, rückte nun aus, da es den Gensdarmen und Polizeimannschaften nicht gelingen wollte, die Massen zu zerstreuen. Auf der Schuhbrücke wollten Gensdarmen und Polizei dem Volke eine rothe Fahne entreißen und es kam zu flachen Hieben. Vor dem Nikolaithor drang das Volk in das Haus des Bürgermeisters Bartsch, Kürassire rückten an und säuberten es, wobei scharf eingehauen worden. Nimptsch soll heute Mittag an der gestrigen Lektion gestorben sein. Das Militär durchzieht fortwährend (1/2 8 Uhr Abends) die Straßen, einzelne Pikets haben sich an geeigneten Punkten aufgestellt. Der Kampf scheint unvermeidlich. Aus den nächsten Orten sind die Abgeordneten hiehergeeilt, Elsner erhielt während das Militär an ihm vorübermarschirte, ein Hoch vom Volke. Es sollen nur 5000 Mann hier anwesend sein, darunter 200 Kürassire, der Belagerungszustand wird ebenfalls eintreten, wenn es nicht bald zum Kampfe kommt und das Volk siegreich aus ihm hervorgeht. Die Soldaten sollen von den Offizieren mit Schnaps und Cigarren begeistert worden sein.</p> <p>8 Uhr. Das Volk steht in dichten Reihen an der Ecke des Rings und der Junkern-, sowie in der Schweidnitzerstraße. Die öffentlichen Gebäude sind stark mit Mannschaften besetzt. Die Büreaukratie und Bourgeoisie haben sich von denStraßen in ihre Nester zurückgezogen und reden vom „Gesindel.“</p> </div> <div xml:id="ar294_010" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Wien, 4. Mai.</head> <p>Mit welcher ächten kaufmännischen Kaltblütigkeit die Wiener Bourgeoisie die ungarischen Ereignisse betrachtet, obwohl sie weiß, daß mit dem Einrücken der Ungarn in Wien auch ihre ganze Existenz bedroht ist; mit welcher Sicherheit ferner die Losreißung Ungarns in Wien als eine für allemal abgemachte Thatsache betrachtet wird, beweist folgende Mittheilung unseres <gap reason="illegible"/> Korrespondenten unter obigem Datum:</p> <p>In Wien erregte die Unabhängigkeitserklärung Kossuth's bei der revolutionären Partei große Freude und Sensation, nur die Konservativen schreien ach! und weh!, und prophezeien uns trotz der freundschaftlichen Versicherung Kossuth's, mit uns im besten Einvernehmen stehen zu wollen, Noth, Theurung, gänzlicher Ruin unserer Gewerbe und Industrie, da, wie sie fürchten, die Ungarn ihre reichen Naturprodukte um theures Geld nach England ausführen werden, und umgekehrt ihre Industrieprodukte um billigeres Geld und besser aus England beziehen werden.</p> </div> <div xml:id="ar294_011" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Wien, 5. Mai.</head> <p>Der <hi rendition="#g">Kaiser</hi> ist plötzlich in Schönbrunn angekommen, man sagt, um sich an die Spitze der Truppen zu stellen. Dem Volke wird vorgeschwatzt, der rechtgläubige Czar werde ebenfalls erwartet.</p> <p>Die Kaiserlichen stehen auf Preßburg gestützt, in einer festen Position zu beiden Seiten der Donau, rechts an den Neusiedlersee gelehnt und hinter Sümpfen verschanzt, links bis an die Ausläufer der kleinen Karpathen sich ausdehnend. Ein Angriff der Ungarn auf dem linken Ufer auf Preßburg, das Centrum und dem linken Flügel, ein Angriff auf Oedenburg und Umgehung des Neusiedlersee's wird die einfachste Weise sein, die Stellung zu sprengen und zugleich Wien von zwei Seiten zu bedrohen.</p> </div> <div xml:id="ar294_012" type="jArticle"> <head>Dresden, 6. Mai.</head> <p>Ueber die Ereignisse dieses Tag s lassen wir den Bericht des Leipziger Heulerorgans, der „D. A. Z.“ folgen:</p> <p>Den 6. Mai (5 Uhr früh). Vor einer halben Stunde hat das Sturmläuten und der Kannonendonner wieder begonnen. Das Kleingewehrfeuer über die Elbe hinüber und herüber hat die ganze Nacht gedauert. Die Bildergallerie soll nicht unbedeutend gelitten haben, indem in den Sälen derselben Militär postirt ist, was von der Moritzstraße aus dem Hotel de Saxe und aus Stadt Rom beschlossen wurde. Das Grenadierbataillon vom Regiment Alexander ist noch nicht eingetroffen. Die Eisenbahn soll an mehreren Orten zerstört sein.</p> <p>(7 Uhr). Die Infanterie und die Artillerie rücken in Massen zum Angriff aus. Das Füselierbataillon Preußen steht auf dem Neustädter Markte als Reserve aufmarschirt. Ein dicker Qualm steigt in diesem Augenblicke empor; das alte Opernhaus am Zwinger brennt. Die Flamme lodert hell auf und greift um sich. Zwei 12-Pfünder fahren auf dem Zwingerwall auf.</p> <p>(9 Uhr.) Zwei Stunden dauert die Kanonade schon; das Feuer scheint nieder zu sein. Ueber den Stand des Kampfes erfährt man nichts Zuverlässiges. Verwundete werden nach der Neustadt geschafft, sowie andererseits immer frische Munition über die Brücke transportirt wird.</p> <p>(11 Uhr.) Die Preußen haben jetzt oberhalb der Brücke auf der fliegenden Fähre, die man von Pillnitz herbeigeschafft hat, über die Elbe gesetzt. Die Artillerie hat sich vom Zwingerwall zurückgezogen. Dagegen wird von der Terrasse aus seit einer Stunde aus Zwölfpfündern auf die Stadt gefeuert; Schuß auf Schuß folgt. In der Altstadt sollen auch bereits mehrere Kanonen im Gebrauche sein.</p> <p>(3 Uhr.) Vor einer Stunde ist die Erklärung wegen des Belagerungszustandes durch Plakat verkündet worden. Der Kampf dauert fort und das Militär muß jeden Fuß breit erkämpfen. Die </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [1668/0002]
wurde geräumt, Niemand wurde zugelassen. Die Prinzen kamen an, und endlich sah man viele Verwundete, welche mit dem Zuge aus Sachsen angekommen waren, in das Militärlazareth bringen.
Es sind nun hier folgende sehr günstige Nachrichten verbreitet. Ein Bataillon Preußen sollte in Dresden angekommen und die sächsischen Soldaten treulos zu ihnen übergegangen sein. Darauf hätte das Volk mit den Freischaaren ein furchtbares Feuer auf sie eröffnet und besonders die Preußen wären fast ganz vernichtet. Theilweise bestätigen sich diese Nachrichten. Die Straßenschlacht war von ungewöhnlicher Heftigkeit, das alte Theater und der Zwinger standen in Flammen, man hörte den Kanonendonner weithin. Jedenfalls haben die Truppen große Verluste erlitten. — Der Zuzug war von allen Seiten eingetroffen, besonders auch Freiberger Bergknappen, welche sich eben damit beschäftigten, das Schloß zu unterminiren.
Der untere Theil des Zeughauses ist im Besitz des Volkes und die Waffen, Geschütze etc. sind herausgenommen. Aus dem alten Theater hatte man ebenfalls drei Kanonen bekommen. Am Sonntag Abend dauerte der Kampf in gleicher Heftigkeit fort. — Dem bewaffneten Zuzug hatten sich Männer aus allen Volksklassen angeschlossen. — Uebrigens muß ein Theil des preußischen Militärs schon auf dem Wege nach Dresden einen bedeutenden Kampf überstanden haben, denn es kamen in der Nacht viele Todte und Verwundete mit der Eisenbahn hier an.
In Leipzig war gestern Abend der Kampf ebenfalls ausgebrochen, veranlaßt durch die Feigheit der Stadtbehörden und eines Theils der Kommunalgarde. Die provisorische Regierung hatte aufgefordert, sich doch etwas mehr an der Bewegung zu betheiligen, und der Stadtrath sich darauf — unter den Schutz der Centralgewalt gestellt. Das Volk hatte Waffen verlangt, ein Theil der Kommunalgarde schreitet ein und will das Volk vom Rathhaus entfernen, das es umlagert hält. Das Volk will das Rathhaus nicht eher frei machen, bis der Stadtrath die provisorische Regierung anerkannt hat — da giebt ein Theil der Kommunalgarde Feuer auf das Volk, welches das Feuer erwidert und sich durch Barrikaden schützt. Vierzehn Todte sollen gestern Abend auf beiden Seiten geblieben sein. Heute früh, als der Zug abging, begann der Kampf von Neuem.
Als in vergangener Nacht der Zug aus Sachsen signalisirt war, wurde das zahlreiche Publikum mit Gewalt vom Perron des Bahnhofes vertrieben. Der Kriegsminister, viele seiner höhern Beamten erschienen und sahen höchst besorgt aus. Es wurde sogleich Ministerrath gehalten und man soll beschlossen haben, noch mehr Truppen nach Dresden zu schicken. Man bemühete sich sehr, zu verhindern, daß die Nachrichten in das Volk kämen, was dafür zu sprechen scheint, daß die Königlichen eine Niederlage erlitten haben.
Als das vorgestern von hier per Eisenbahn abgefahrene Bataillon Preußen bis Röderau kam, fand es die Schienen aufgerissen und mußte, nach einigen von uns schon gemeldeten Brutalitäten, aussteigen, um seinen Siegeszug zu Fuß fortzusetzen. Als man 3-4 Stunden, nachdem diese unliebsamen Gäste den Bahnhof verlassen hatten, die Waggons durchsuchte, fand man in dem einen — einen schlafenden Offizier. Die ganze Nacht vorher hatte das Offizierkorps des Kaiser Alexander Regiments nämlich dem Gott des Weines geopfert, und nur allzufleißig auf die schnelle Besiegung der Kanaille und auf die frischen Lorbeeren angestoßen. Unser junger Held war beim Erwachen, als man ihm sagte, daß seine Kameraden schon sehr weit fort seien, natürlich sehr erschrocken, wollte aber doch nicht dem Rath der Röderauer folgen, nun lieber da zu bleiben, da er in Gefahr sei, von bewaffneten Bauern todt geschlagen zu werden. Er ist demnach, wie wir hören, die Schienen entlang gegangen, um wieder zu seinem Bataillon zu kommen.
Der Buchhändler Löwenherz hatte ein Extrablatt mit den „neuesten Nachrichten aus Sachsen“ drucken lassen, da drangen heute Mittag 6 Füsiliere mit Bajonetten bei ihm ein, rissen die Extrablätter vom Fenster, verboten ihm (ohne Ordre) noch mehr solche „Schandnachrichten“ zu verbreiten, „er würde schon sehen, was ihm dann geschehe“. So sorgt das „herrliche Kriegsheer“ für den unbefleckten Ruhm seiner Kameraden in Sachsen!
Die Feigheit geht hier soweit, daß die Buchdruckereien weder neue Extrablätter, noch den Aufruf des Klub Donnersberg drucken wollen.
Der Lieutenant v. Mauschwitz hatte den Redakteur der Kreuzzeitung, Herrn Wagner bekanntlich, wegen Verläumdungen derb gezüchtigt, und war des Mordversuchs angeklagt, bis jetzt im Gefängniß. Er ist jetzt aber freigelassen, weil die Anklagekammer nur eine Real-Injurie in der Züchtigung Wagner's erblickte.
* Berlin, 7. Mai. Herr von Hohenzollern, Kais. russischer Unterknäs in Sanssouci hat durch seine getreuen Knechte Brandenburg und Genossen das folgende Cirkular an die Oberpräsidenten der Provinzen erlassen, das der Pr. St. Anz. in seinem „amtlichen Theile“ bringt:
Die deutsche Nationalversammlung in Frankfurt hat am 4. d. M. unter Anderem folgende Beschlüsse gefaßt:
1) Die Nationalversammlung fordert die Regierungen, die gesetzgebenden Körper, die Gemeinden der Einzelstaaten, das gesammte deutsche Volk auf, die Verfassung des deutschen Reichs vom 28. März d. J. zur Anerkennung und Geltung zu bringen;
2) sie bestimmt den 22. August d. J. als den Tag, an welchem der erste Reichstag auf Grund der Verfassung in Frankfurt a. M. zusammenzutreten hat;
3) sie bestimmt als den Tag, an welchem im deutschen Reiche die Wahlen für das Volkshaus vorzunehmen sind, den 1. August d. J.
Durch diese Beschlüsse, welche einerseits offen in das Gebiet der ausführenden Regierungsgewalt übergreifen, andererseits die Verfassung ohne Zustimmung der Regierungen und vor ihrer Einführung durch dieselben als rechtsgültig voraussetzen, überschreitet die Nationalversammlung auf das Entschiedenste ihre Befugnisse und entfernt sich ganz von ihrer Aufgabe, im Verein mit den Regierungen die Verfassung Deutschlands zu gestalten.
Die Regierung Sr. Majestät hält es für unerläßlich, den Behörden wie den Bürgern des Staats keinen Zweifel darüber zu lassen, welche Stellung sie diesen Beschlüssen gegenüber einnehme.
Wenn die Nationalversammlung durch die in Nr. 2 und 3 enthaltenen Anordnungen, aus eigener Machtvollkommenheit, einen Termin für den Zusammentritt des Reichstags und die Vornahme der Wahlen für das Volkshaus bestimmt, so ist es einleuchtend, daß sie sich damit ein Recht anmaßt, welches ihr selbst von denjenigen Staaten, welche sich zur Annahme der von ihr beschlossenen Verfassung bereit erklärt haben, nicht zugestanden werden könnte, da nach den Bestimmungen der letzteren selbst die Berufung des Reichstages nur in den Befugnissen des Reichs-Oberhauptes liegt. Am allerwenigsten aber kann diese eigenmächtige Verfügung der Versammlung irgend eine Geltung oder rechtliche Wirkung für diejenigen Staaten erlangen, welche jene Verfassung weder eingeführt, noch anerkannt haben. Es würde jede Ordnung in Deutschland zerstört werden, (!) wenn es der Versammlung gestattet werden könnte, die Verfassung einseitig und partiell ins Leben zu rufen. Die Königliche Regierung darf daher nicht anstehen, zu erklären, daß sie diese Beschlüsse in keiner Weise anerkennen oder zur Ausführung bringen kann.
Indem aber die Nationalversammlung durch den ersten derselben, neben den Regierungen, auch die gesetzgebenden Körper, die Gemeinden der Einzelstaaten und das gesammte deutsche Volk auffordert, die von ihr beschlossene Verfassung zur Anerkennung und Geltung zu bringen, droht sie die rechtlich nothwendige (!) Mitwirkung der Regierungen zu umgehen und setzt sich der Gefahr aus, dahin verstanden zu werden, als wolle sie die einzelnen Körperschaften und das Volk veranlassen, die Verfassung selbstständig und ohne die Sanktion der Regierungen, also auf dem Wege der Gewalt und der Revolution (!) zur Ausführung zu bringen.
Die Königliche Regierung ist ihrerseits fest entschlossen, allen aus dieser Aufforderung direkt oder indirekt hervorgehenden gesetzwidrigen Bestrebungen, von welcher Seite sie auch kommen mögen, mit dem vollen Ernste des Gesetzes entgegenzutreten. Sie darf sich über die Möglichkeit nicht täuschen, daß, nachdem in benachbarten Staaten offene Auflehnung gegen die rechtmäßige (!) Regierung stattgefunden, auch in Preußen durch ähnliche Einflüsse eine Agitation (!) versucht (!) werden möchte, (!!) welche Manche irre leiten und die traurigsten (!) Folgen haben könnte. Sie hält es daher nicht für überflüssig, ihren festen Entschluß auszusprechen, dem Gesetz des Landes überall Achtung (!) und Geltung (!) zu verschaffen, und, indem sie von Ew. etc. erwartet, daß Sie in der Ihrer Verwaltung anvertrauten Provinz mit Umsicht und Wachsamkeit, sowie mit Energie und Entschlossenheit die erforderlichen Maßregeln jederzeit und ohne Verzug treffen werden, so will sie hiermit zugleich Sie beauftragen, den Ihnen untergeordneten Behörden ihren Willen kundzugeben und es denselben zur strengsten Pflicht zu machen, alle gesetzwidrigen Versuche zur Durchführung der in Frankfurt berathenen Verfassung auf das Schleunigste und mit aller Energie zu verhindern.
Die Königliche Regierung vertraut indessen dem bewährten gesunden und gesetzlichen (!) Sinne (!) des preußischen Volkes, daß es selbst das einfache (!) und klar (!) zu Tage liegende Recht (!) erkennen und sich nicht zu gesetzwidrigen Schritten hinreißen lassen werde(???)
Se. Maj. der König hat es ausgesprochen, daß er mit aufopfernder Thätigkeit der deutschen Sache Sich hingebe und seine ganze Kraft dem hohen Ziele der deutschen Einigung und dem Ausbau einer Verfassung, welche das Verlangen und Bedürfniß der deutschen Nation befriedige, widme. Die Regierung Sr. Majestät ist fest entschlossen, diesen Königlichen Willen zur Ausführung zu bringen. Sie darf die Hoffnung hegen, daß die Erreichung dieses Zieles nicht fern sei, und sie erwartet von dem preußischen Volke, daß es sie durch festes und ernstes Verharren auf dem Wege des Rechts und des Gesetzes in ihren Bemühungen dafür unterstützen werde. Dadurch allein kann der Erfolg verbürgt werden.
Berlin, den 7. Mai 1849.
Das Staats-Ministerium.
An die Königlichen Ober-Präsidenten.
(Folgen die Unterschriften.)
An diese liebenswürdige Expektoration schließt sich würdig die Korrespondenz zwischen Brutus-Bassermann, derzeit abermals Reichskommissar in Berlin, und dem edlen Bürger Brandenburg. Brutus erzählt, er sei nach Berlin beordert, um 1) die Anerkennung der sogenannten Reichsverfassung zu erwirken, und 2) dafür zu sorgen, daß der Belagerungszustand in Berlin aufgehoben werde. In möglichst demüthiger Sprache gesteht Brutus, daß die Note vom 28. April und die bereits erfolgte Auflösung der Kammer ihm die Erfüllung des größten Theils seines Auftrags vorweg abgeschnitten habe; dann aber fleht er: damit er doch nicht ganz unverrichteter Sache zurückkehre, möge man doch wenigstens den Belagerungszustand in Berlin und Erfurt aufheben.
Auf dies bescheidene Schreiben antwortet der Bürger Brandenburg mit folgendem unverholenen Fußtritt:
Ew. etc. geehrtes Schreiben vom gestrigen Tage, so wie die demselben beigefügte, von Sr K. H. dem Erzherzog-Reichsverweser ausgestellte Vollmacht habe ich zu erhalten die Ehre gehabt, und nachdem ich dieselben dem Königlichen Staats-Ministerium vorgelegt, habe ich die Ehre, Folgendes darauf zu erwidern:
Ew. etc. zeigen darin der Königl. Regirung an, daß Ihnen der Auftrag geworden sei, in Ausführung des Beschlusses der deutschen National-Versammlung vom 26. v. M. die Königliche Regierung zu veranlassen, daß sie einerseits die Anerkennung der in Frankfurt berathenen Verfassung, einschließlich der Wahl des Oberhauptes und des Wahlgesetzes ausspreche, andererseits sowohl den Zusammentritt neuer Kammern möglichst beschleunige, als auch den für Berlin und Erfurt noch bestehenden Belagerungszustand aufhebe.
Der erste Theil Ihres Auftrages bezieht sich auf eine allgemeine deutsche Angelegenheit, in welcher die Königliche Regierung die Berechtigung der provisorischen Central-Gewalt, eine bestimmte Erklärung zu verlangen, nicht in Zweifel zieht. Ew. etc. bemerken indeß selbst, daß dieser Theil Ihres Auftrages bereits erledigt sei, indem die Königliche Regierung ihre desfallsige ausdrückliche Erklärung schon vor Ihrer Ankunft nach Frankfurt hat gelangen lassen. Sie kann die Verfassung, welche erst durch die Zustimmung der deutschen Regierungen in Wirksamkeit treten kann, weder jetzt als rechtsgültig anerkennen, noch auch derselben in ihrer jetzigen unveränderten Gestalt ihrerseits ihre Zustimmung geben. Sie hat sich über die Gründe, welche sie bei diesem Entschluß geleitet, bereits ausgesprochen, eben so wie über den Weg, auf welchem sie fortwährend der deutschen Einigung ihre Kräfte zu widmen Willens ist. Sie gibt es hiermit noch einmal der National-Versammlung anheim, ob sie auf diesem Wege mitwirken und zu dem Ende zu einer Verständigung die Hand bieten will; sie wird sich aber in keinem Falle abhalten lassen, auf die eine oder die andere Weise Alles zu thun, um das wahre Bedürfniß der deutschen Nation zu befriedigen und derselben zugleich eine gesetzliche Mitwirkung bei der Gestaltung der deutschen Verhältnisse zu sichern.
Anderer Art ist der zweite Theil des Auftrages, welcher Ew. etc. zu Theil geworden ist. Er bezieht sich auf die inneren Verhältnisse des preußischen Staates und die Maßregeln, welche die Königliche Regierung zum Schutze der öffentlichen Ordnung und Sicherheit im eigenen Lande getroffen hat.
Die Königl. Regierung ist überzeugt, daß die provisorische Central-Gewalt nicht die Absicht haben kann, sich in diese inneren Verhältnisse des preußischen Staates einmischen zu wollen. Es würde da er auch nicht am Orte sein, wenn ich die Rechtfertigung jener Maßregeln hier übernehmen wollte. Die Königl. Regierung kann sich bei allen diesen Maßregeln nur von der Rücksicht auf die Pflichten, welche ihr dem eigenen Lande gegenüber obliegen, und auf ihre Verantwortlichkeit gegen dasselbe leiten lassen. Sie ist es dem Lande schuldig, die Ruhe und Ordnung mit starker Hand zu wahren und aufrecht zu erhalten und zugleich jeder von außen kommenden Agitation, von welcher Seite her es auch sei, den Eingang möglichst zu verschließen Stark in dem Bewußtsein, sich auf dem festen Boden des Rechtes zu bewegen, und in dem Vertrauen, daß die ganze begonnene Kraft des Volkes zu ihr steht, fühlt sie sich dieser ernsten Aufgabe gewachsen, für welche sie die volle Verantwortlichkeit übernimmt. Sie wird sich nur freuen können, wenn die provisorische Centralgewalt ihr dieselbe erleichtern will, indem sie derjenigen Agitation, welche in ihrer eigenen Nähe vielfältig versucht worden ist und auch jetzt in bedenklicher Weise sich zu regen beginnt, energisch entgegentritt und das ganze Gewicht ihres Ansehens und Einflusses in die Wagschale der Ordnung und der gesetzlichen Freiheit legt.
Die Centralgewalt wird dadurch dem gemeinsamen deutschen Vaterlande einen Dienst erweisen, für welchen alle Freunde der wahren Freiheit ihr danken werden, und indem sie dabei auf die volle Unterstützung Preußens zählen kann, wird sie zugleich das Werk der deutschen Einigung am sichersten fördern, welches nur auf der Achtung des Rechts erbaut werden kann. Die Königliche Regierung giebt sich gern der Hoffnung hin, daß die provisorische Centralgewalt ihr volle Gerechtigkeit widerfahren lassen und daß sie selber nicht in den Fall kommen werde, ihr Recht anders als durch die einfache Darlegung desselben wahren zu müssen.
Berlin, den 3. Mai 1849.
Der Minister-Präsident
(gez.) Graf von Brandenburg.
61 Breslau, 6. Mai. Zwischen Berlin, Dresden und Wien bildet Breslau jetzt gleichsam den Mittelpunkt der revolutionären Bewegungs-Peripherie, und es kann nicht ausbleiben, daß wir heute oder morgen in dieselbe hineingerissen werden. Seit gestern Abend ist die Luft so schwül geworden daß das Gewitter in der That jeden Augenblick losbrechen kann. Eine vom demokratischen Verein gestern mittelst Plakat für heute im Schießwerder ausgeschriebene Volksversammlung, ist ohne Angabe von Gründen vom Polizeipräsidium sofort verboten worden. Dieselbe soll nun im Gartensaale des deutschen Kaisers stattfinden. Ein gewisser Himptsch veranlaßte gestern Abend in der Ohlauer Straße dadurch einen Volksauflauf, daß er laut wider die Demokratie lästerte. Er wurde in Folge dessen vom Volke gehörig durchgebläut. Gleichzeitig soll in einem andern Stadttheil ein Soldat mit blanker Waffe über die Straße gezogen und vom Volke entwaffnet worden sein. Dies veranlaßte die Militärbehörde, einige Straßen absperren und in den Ring besetzen zu lassen. Starke Patrouillen durchzogen hierauf in der Nacht die Stadt. Hierdurch, sowie durch die Nachrichten aus Sachsen, ist die Aufregung bedeutend gestiegen, und das Volk steht heute in Gruppen auf dem Theaterplatz u. s. w. Gestern Nachmittag, während der Nacht und heute ist mittelst der märkischen Eisenbahn Militär nach Sachsen befördert worden, ohne daß vom Volke dagegen Einhalt gethan worden. Die Zeitungen fahren fort, Beispiele von dem Elende mitzutheilen, welches überall in Schlesien herrscht, und eine kategorische Revolution am Ende hier unvermeindlich macht, — die Revolution des Elends. In einem Uebermaß mordsüchtiger Unverschämtheit veröffentlichen mehrere reaktionäre Vereine des Landes heute Vertrauensadressen, die sie wegen Auflösung der Kammern an das Ministerium geschickt. Die meisten dieser Veröffentlichungen tragen indessen keine Namensunterschriften. Ich glaube, daß es von oben herab auf einen Putsch abgesehen ist, damit der Belagerungszustand erklärt werden und den Bürgern die Waffen abgenommen werden können. Dadurch würde man sowohl gegen Ungarn, als Sachsen viel freier operiren können; ein allgemeiner siegreicher Aufstand in Schlesien könnte diese Operationen der Volksmörder indessen gewaltig überraschen. Wie ich höre, soll auch der Bürgermeister gestern Abend eine Katzenmusik erhalten haben.
Der demokratische und der demokratisch-soziale Verein haben gestern ein Plakat anschlagen lassen, in welchem sie das Volk vor den „nichtswürdigen Agenten“ warnen, welche im Auftrage des Ministeriums Schlesien durchschwärmen, um das Volk zu überreden, sich an der gegenwärtigen Bewegung nicht zu betheiligen. Selbst die Schlesische Zeitung bekommt Angst vor den Mordfantatikern der Contrerrevolution, die ihrem gottbegnadeten Ursprung getreu, sich à la König von Sachsen nun in ihre festen Raubburgen zurückziehen, damit das Volk sich für sie desto ungestörter zusammenmorde.
61 Breslau, 6. Mai. Bahnhof 31/2 Uhr. Der eben ankommende Wiener Zug speit einen alten österreichischen Schmökert von General aus, eine ächte k. k. Standrechtsbestie, die in ihrer hülflosen Verzweiflung nach Berlin reist. Der Diener erzählte, der jugendliche Standrechts-Tamerlan habe sich gestern Morgen in aller Frühe durch Wien nach Schönbrunn geschlichen, wo er sich vorläufig incognito aufhalte.
61 Breslau, 6. Mai. Die Volksversammlung im Gartensaal des deutschen Kaisers war äußerst zahlreich besucht und sehr stürmisch.Stein, Semrau und Elsner hielten die energischsten Reden, welche das Volk entflammten und nach dem Schlusse der Versammlung in großen Massen nach dem Rathhause ziehen ließen. Proletarier trugen die rothe Fahne voran, man wollte den Magistrat zwingen, sich über die deutsche Frage zu erklären. Das Militär, das den ganzen Nachmittag konsignirt war, rückte nun aus, da es den Gensdarmen und Polizeimannschaften nicht gelingen wollte, die Massen zu zerstreuen. Auf der Schuhbrücke wollten Gensdarmen und Polizei dem Volke eine rothe Fahne entreißen und es kam zu flachen Hieben. Vor dem Nikolaithor drang das Volk in das Haus des Bürgermeisters Bartsch, Kürassire rückten an und säuberten es, wobei scharf eingehauen worden. Nimptsch soll heute Mittag an der gestrigen Lektion gestorben sein. Das Militär durchzieht fortwährend (1/2 8 Uhr Abends) die Straßen, einzelne Pikets haben sich an geeigneten Punkten aufgestellt. Der Kampf scheint unvermeidlich. Aus den nächsten Orten sind die Abgeordneten hiehergeeilt, Elsner erhielt während das Militär an ihm vorübermarschirte, ein Hoch vom Volke. Es sollen nur 5000 Mann hier anwesend sein, darunter 200 Kürassire, der Belagerungszustand wird ebenfalls eintreten, wenn es nicht bald zum Kampfe kommt und das Volk siegreich aus ihm hervorgeht. Die Soldaten sollen von den Offizieren mit Schnaps und Cigarren begeistert worden sein.
8 Uhr. Das Volk steht in dichten Reihen an der Ecke des Rings und der Junkern-, sowie in der Schweidnitzerstraße. Die öffentlichen Gebäude sind stark mit Mannschaften besetzt. Die Büreaukratie und Bourgeoisie haben sich von denStraßen in ihre Nester zurückgezogen und reden vom „Gesindel.“
* Wien, 4. Mai. Mit welcher ächten kaufmännischen Kaltblütigkeit die Wiener Bourgeoisie die ungarischen Ereignisse betrachtet, obwohl sie weiß, daß mit dem Einrücken der Ungarn in Wien auch ihre ganze Existenz bedroht ist; mit welcher Sicherheit ferner die Losreißung Ungarns in Wien als eine für allemal abgemachte Thatsache betrachtet wird, beweist folgende Mittheilung unseres _ Korrespondenten unter obigem Datum:
In Wien erregte die Unabhängigkeitserklärung Kossuth's bei der revolutionären Partei große Freude und Sensation, nur die Konservativen schreien ach! und weh!, und prophezeien uns trotz der freundschaftlichen Versicherung Kossuth's, mit uns im besten Einvernehmen stehen zu wollen, Noth, Theurung, gänzlicher Ruin unserer Gewerbe und Industrie, da, wie sie fürchten, die Ungarn ihre reichen Naturprodukte um theures Geld nach England ausführen werden, und umgekehrt ihre Industrieprodukte um billigeres Geld und besser aus England beziehen werden.
* Wien, 5. Mai. Der Kaiser ist plötzlich in Schönbrunn angekommen, man sagt, um sich an die Spitze der Truppen zu stellen. Dem Volke wird vorgeschwatzt, der rechtgläubige Czar werde ebenfalls erwartet.
Die Kaiserlichen stehen auf Preßburg gestützt, in einer festen Position zu beiden Seiten der Donau, rechts an den Neusiedlersee gelehnt und hinter Sümpfen verschanzt, links bis an die Ausläufer der kleinen Karpathen sich ausdehnend. Ein Angriff der Ungarn auf dem linken Ufer auf Preßburg, das Centrum und dem linken Flügel, ein Angriff auf Oedenburg und Umgehung des Neusiedlersee's wird die einfachste Weise sein, die Stellung zu sprengen und zugleich Wien von zwei Seiten zu bedrohen.
Dresden, 6. Mai. Ueber die Ereignisse dieses Tag s lassen wir den Bericht des Leipziger Heulerorgans, der „D. A. Z.“ folgen:
Den 6. Mai (5 Uhr früh). Vor einer halben Stunde hat das Sturmläuten und der Kannonendonner wieder begonnen. Das Kleingewehrfeuer über die Elbe hinüber und herüber hat die ganze Nacht gedauert. Die Bildergallerie soll nicht unbedeutend gelitten haben, indem in den Sälen derselben Militär postirt ist, was von der Moritzstraße aus dem Hotel de Saxe und aus Stadt Rom beschlossen wurde. Das Grenadierbataillon vom Regiment Alexander ist noch nicht eingetroffen. Die Eisenbahn soll an mehreren Orten zerstört sein.
(7 Uhr). Die Infanterie und die Artillerie rücken in Massen zum Angriff aus. Das Füselierbataillon Preußen steht auf dem Neustädter Markte als Reserve aufmarschirt. Ein dicker Qualm steigt in diesem Augenblicke empor; das alte Opernhaus am Zwinger brennt. Die Flamme lodert hell auf und greift um sich. Zwei 12-Pfünder fahren auf dem Zwingerwall auf.
(9 Uhr.) Zwei Stunden dauert die Kanonade schon; das Feuer scheint nieder zu sein. Ueber den Stand des Kampfes erfährt man nichts Zuverlässiges. Verwundete werden nach der Neustadt geschafft, sowie andererseits immer frische Munition über die Brücke transportirt wird.
(11 Uhr.) Die Preußen haben jetzt oberhalb der Brücke auf der fliegenden Fähre, die man von Pillnitz herbeigeschafft hat, über die Elbe gesetzt. Die Artillerie hat sich vom Zwingerwall zurückgezogen. Dagegen wird von der Terrasse aus seit einer Stunde aus Zwölfpfündern auf die Stadt gefeuert; Schuß auf Schuß folgt. In der Altstadt sollen auch bereits mehrere Kanonen im Gebrauche sein.
(3 Uhr.) Vor einer Stunde ist die Erklärung wegen des Belagerungszustandes durch Plakat verkündet worden. Der Kampf dauert fort und das Militär muß jeden Fuß breit erkämpfen. Die
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(2017-03-20T13:08:10Z)
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(2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
(2017-03-20T13:08:10Z)
Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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