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[N. N.]: Von der Ode. In: Vermischte Beyträge zur Philosophie und den schönen Wissenschaften, 2,1 (1763), S. 152–177.

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Daß Mops darum auf Neure schmählet,
Weil sie nicht jener Geist beseelet,
Der nicht der Alten Liedern fehlet,
Das räum ich ein.
Doch sollt er diesen Geist wohl kennen,
Nicht nur der Alten Werke nennen,
Auch ihre Schönheit fühlen können?
Ich glaube, nein.1 B. S. 261.
Ein Reimer fühlt es, daß ich denke.
Er seufzt: "Das Denken stürzet dich!
Wo denken Neukirch, Hank und ich?
Sey sicher, daß ich niemals mich
Auf eures Hallers Seite lenke,
So oft ich auch die Welt beschenke.
Das Denken wird zwar sehr gemein;
Doch willst du groß, wie Stoppe, seyn:
So sage nichts, und reime rein!"
Ich denke.2 B. S. 384.
Mich rührt der Musen heitre Kunst.
Doch kaum buhl ich um ihre Gunst,
So spricht er: "Solcher Ruhm ist Dunst.
Schreibt, soll euch ein Gelehrter lesen,
Von Mitteln, Zwecken und von Wesen."
Drauf lehrt er mich, wie man beweist,
Und bringt mir sein System.    Ich folge meinen Pflichten;
Ich les ihn, den soliden Geist, -- --
Um auf ihn Satyren zu dichten.
Zum wenigsten sind, wie er spricht:
"Die Verse für Gelehrte nicht.
Schreibt zu der Jugend Unterricht!
Wen rühret Klopstock? Wer lobt Kleisten?
Wer klug ist, dichtet für die meisten.
Den, der nicht logisch denken kann,
Erbaut ein Neukirch noch."    So gleich laß ich mich lenken;
Und ihm zu folgen, fang ich an -- --
In reimlosen Versen zu denken.Ebendas. S. 387.
Daß Mops darum auf Neure schmählet,
Weil sie nicht jener Geist beseelet,
Der nicht der Alten Liedern fehlet,
Das räum ich ein.
Doch sollt er diesen Geist wohl kennen,
Nicht nur der Alten Werke nennen,
Auch ihre Schönheit fühlen können?
Ich glaube, nein.1 B. S. 261.
Ein Reimer fühlt es, daß ich denke.
Er seufzt: "Das Denken stürzet dich!
Wo denken Neukirch, Hank und ich?
Sey sicher, daß ich niemals mich
Auf eures Hallers Seite lenke,
So oft ich auch die Welt beschenke.
Das Denken wird zwar sehr gemein;
Doch willst du groß, wie Stoppe, seyn:
So sage nichts, und reime rein!"
Ich denke.2 B. S. 384.
Mich rührt der Musen heitre Kunst.
Doch kaum buhl ich um ihre Gunst,
So spricht er: "Solcher Ruhm ist Dunst.
Schreibt, soll euch ein Gelehrter lesen,
Von Mitteln, Zwecken und von Wesen."
Drauf lehrt er mich, wie man beweist,
Und bringt mir sein System.    Ich folge meinen Pflichten;
Ich les ihn, den soliden Geist, — —
Um auf ihn Satyren zu dichten.
Zum wenigsten sind, wie er spricht:
"Die Verse für Gelehrte nicht.
Schreibt zu der Jugend Unterricht!
Wen rühret Klopstock? Wer lobt Kleisten?
Wer klug ist, dichtet für die meisten.
Den, der nicht logisch denken kann,
Erbaut ein Neukirch noch."    So gleich laß ich mich lenken;
Und ihm zu folgen, fang ich an — —
In reimlosen Versen zu denken.Ebendas. S. 387.
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[171/0021] Daß Mops darum auf Neure schmählet, Weil sie nicht jener Geist beseelet, Der nicht der Alten Liedern fehlet, Das räum ich ein. Doch sollt er diesen Geist wohl kennen, Nicht nur der Alten Werke nennen, Auch ihre Schönheit fühlen können? Ich glaube, nein.1 B. S. 261. Ein Reimer fühlt es, daß ich denke. Er seufzt: "Das Denken stürzet dich! Wo denken Neukirch, Hank und ich? Sey sicher, daß ich niemals mich Auf eures Hallers Seite lenke, So oft ich auch die Welt beschenke. Das Denken wird zwar sehr gemein; Doch willst du groß, wie Stoppe, seyn: So sage nichts, und reime rein!" Ich denke.2 B. S. 384. Mich rührt der Musen heitre Kunst. Doch kaum buhl ich um ihre Gunst, So spricht er: "Solcher Ruhm ist Dunst. Schreibt, soll euch ein Gelehrter lesen, Von Mitteln, Zwecken und von Wesen." Drauf lehrt er mich, wie man beweist, Und bringt mir sein System. Ich folge meinen Pflichten; Ich les ihn, den soliden Geist, — — Um auf ihn Satyren zu dichten. Zum wenigsten sind, wie er spricht: "Die Verse für Gelehrte nicht. Schreibt zu der Jugend Unterricht! Wen rühret Klopstock? Wer lobt Kleisten? Wer klug ist, dichtet für die meisten. Den, der nicht logisch denken kann, Erbaut ein Neukirch noch." So gleich laß ich mich lenken; Und ihm zu folgen, fang ich an — — In reimlosen Versen zu denken.Ebendas. S. 387.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Von der Ode. In: Vermischte Beyträge zur Philosophie und den schönen Wissenschaften, 2,1 (1763), S. 152–177, hier S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_ode_1763/21>, abgerufen am 23.11.2024.