beobachtet, daß ihre Berge höher als die des Mondes sind, und nach Herr Schröters doch unverbürgter Angabe sind sie 7 Meilen hoch. Von einer Dämmerung hat man Spuren gefunden. Ihre Rotation hat zwischen Cassini und Ganginelli einen Streit veranlaßt. Neuern Beob- achtungen haben diese auf 23 Stunden 27 Minuten fest- gesetzt, wie Cassini schon früher richtig angab. 1769 glaubte man einen Mond der Venus zu bemerken, es muß aber Täuschung gewesen sein, denn es ist keiner bei ihrem Durchgange vor der Sonne bemerkt. Die P[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]hasen des Mercur's und der Venus sind die schön- sten Beweisgründe für das System des Copernicus. Sie gehören zu den 4 vorzüglichsten Entdeckungen des 17ten Jahrhunderts, nämlich a, die Sonnenflecke, b, die Trabanten des Jupiters, c. der Ring des Saturns, und d, die P[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]ha[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]sen der Venus. Der Durchgang der Venus vor der Sonne ist zuerst von Kepler, vorher ge- sagt, und von Hores 1670 zuerst beobachtet. Mestre hat ihn 1661 in St. Helena beobachtet. Doch der merk- würdigste ist der von 1769, weil er zu vielen Reisen Anlaß gab, die wichtige Entdeckungen zur Folge hatte. Besonders gehört hierher Cooks Reise um die Welt, und Schotts Reise nach Californien. Ihre Sonnen- parallaxe ist auf 8,15 und 8,16 Minuten Gewißheit
beobachtet, daß ihre Berge höher als die des Mondes ſind, und nach Herr Schröters doch unverbürgter Angabe ſind ſie 7 Meilen hoch. Von einer Dämmerung hat man Spuren gefunden. Ihre Rotation hat zwiſchen Casſini und Ganginelli einen Streit veranlaßt. Neuern Beob- achtungen haben dieſe auf 23 Stunden 27 Minuten feſt- geſetzt, wie Casſini ſchon früher richtig angab. 1769 glaubte man einen Mond der Venus zu bemerken, es muß aber Täuſchung geweſen ſein, denn es iſt keiner bei ihrem Durchgange vor der Sonne bemerkt. Die P[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]haſen des Mercur’s und der Venus ſind die ſchön- ſten Beweisgründe für das Syſtem des Copernicus. Sie gehören zu den 4 vorzüglichſten Entdeckungen des 17ten Jahrhunderts, nämlich a, die Sonnenflecke, b, die Trabanten des Jupiters, c. der Ring des Saturns, und d, die P[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]ha[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]ſen der Venus. Der Durchgang der Venus vor der Sonne iſt zuerſt von Kepler, vorher ge- ſagt, und von Hores 1670 zuerſt beobachtet. Meſtre hat ihn 1661 in St. Helena beobachtet. Doch der merk- würdigſte iſt der von 1769, weil er zu vielen Reiſen Anlaß gab, die wichtige Entdeckungen zur Folge hatte. Beſonders gehört hierher Cooks Reiſe um die Welt, und Schotts Reiſe nach Californien. Ihre Sonnen- parallaxe iſt auf 8,15 und 8,16 Minuten Gewißheit
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[136./0142]
beobachtet, daß ihre Berge höher als die des Mondes
ſind, und nach Herr Schröters doch unverbürgter Angabe
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Spuren gefunden. Ihre Rotation hat zwiſchen Casſini
und Ganginelli einen Streit veranlaßt. Neuern Beob-
achtungen haben dieſe auf 23 Stunden 27 Minuten feſt-
geſetzt, wie Casſini ſchon früher richtig angab. 1769
glaubte man einen Mond der Venus zu bemerken,
es muß aber Täuſchung geweſen ſein, denn es iſt
keiner bei ihrem Durchgange vor der Sonne bemerkt.
Die Phaſen des Mercur’s und der Venus ſind die ſchön-
ſten Beweisgründe für das Syſtem des Copernicus.
Sie gehören zu den 4 vorzüglichſten Entdeckungen des
17t Jahrhunderts, nämlich a, die Sonnenflecke, b, die
Trabanten des Jupiters, c. der Ring des Saturns,
und d, die Phaſen der Venus. Der Durchgang der
Venus vor der Sonne iſt zuerſt von Kepler, vorher ge-
ſagt, und von Hores 1670 zuerſt beobachtet. Meſtre
hat ihn 1661 in St. Helena beobachtet. Doch der merk-
würdigſte iſt der von 1769, weil er zu vielen Reiſen
Anlaß gab, die wichtige Entdeckungen zur Folge hatte.
Beſonders gehört hierher Cooks Reiſe um die Welt,
und Schotts Reiſe nach Californien. Ihre Sonnen-
parallaxe iſt auf 8,15 und 8,16 Minuten Gewißheit
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 136.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/142>, abgerufen am 04.12.2024.
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