Die Erdwärme als die Ursache innerer Wärmeausströ- mungen anzunehmen, ist eine Ansicht eigener Art, die näher zu untersuchen ist, da sie wohl durch gewaltsame Spaltungen des Innern der Erde die sich wieder schliessen, hervorbrechen kann. Das Innere der Erde könnte an Wärme ab- oder zunehmen, so würde die äussere Temperatur derselben dennoch in 4000 Jahren sich gleich bleiben.
Die bleibenden Vulkane stehen in einem fortwährenden Zusammenhange mit der Atmosphäre und strömen nur Wärme aus. Die temporären dagegen werfen nur periodisch steinige und erdige Massen aus, heben große Massen aus dem Innern der Erde hervor, und bilden so nicht selten neue Berge und Inseln.
Die bleibenden Vulkane haben eigenthümliche abge- flachte Formen, und bilden bei den sie umgebenden Ge- birgsarten das Dichte ins Körnige um. So sieht man in der neuern Lage ältere Basaltsysteme und Granit.
Wenn wir die Schichten der Erde von oben anfangen, so finden wir 4 Schichtungen. 1. Eine aufgeschwämmte lockere Erdmasse, mit Wasser und Knochen von Thieren jetziger und früherer Zeiten vermischt, welche letztern oft von einer riesenhaften Gestalt sind. 2. Dann kom- men die Schichten von Kalkstein abwechselnd mit Sandstein
Die Erdwärme als die Urſache innerer Wärmeausſtrö- mungen anzunehmen, iſt eine Anſicht eigener Art, die näher zu unterſuchen iſt, da ſie wohl durch gewaltſame Spaltungen des Innern der Erde die ſich wieder ſchlieſſen, hervorbrechen kann. Das Innere der Erde könnte an Wärme ab- oder zunehmen, ſo würde die äuſſere Temperatur derſelben dennoch in 4000 Jahren ſich gleich bleiben.
Die bleibenden Vulkane ſtehen in einem fortwährenden Zuſammenhange mit der Atmosphäre und ſtrömen nur Wärme aus. Die temporären dagegen werfen nur periodiſch ſteinige und erdige Maſſen aus, heben große Maſſen aus dem Innern der Erde hervor, und bilden ſo nicht ſelten neue Berge und Inſeln.
Die bleibenden Vulkane haben eigenthümliche abge- flachte Formen, und bilden bei den ſie umgebenden Ge- birgsarten das Dichte ins Körnige um. So ſieht man in der neuern Lage ältere Baſaltſyſteme und Granit.
Wenn wir die Schichten der Erde von oben anfangen, ſo finden wir 4 Schichtungen. 1. Eine aufgeſchwämmte lockere Erdmaſſe, mit Waſſer und Knochen von Thieren jetziger und früherer Zeiten vermiſcht, welche letztern oft von einer rieſenhaften Geſtalt ſind. 2. Dann kom- men die Schichten von Kalkſtein abwechſelnd mit Sandſtein
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[9./0015]
Herr. L. von Buch eingetheilt hat.
Die Erdwärme als die Urſache innerer Wärmeausſtrö-
mungen anzunehmen, iſt eine Anſicht eigener Art, die näher
zu unterſuchen iſt, da ſie wohl durch gewaltſame Spaltungen
des Innern der Erde die ſich wieder ſchlieſſen, hervorbrechen
kann. Das Innere der Erde könnte an Wärme ab oder
zunehmen, ſo würde die äuſſere Temperatur derſelben dennoch
in 4000 Jahren ſich gleich bleiben.
Die bleibenden Vulkane ſtehen in einem fortwährenden
Zuſammenhange mit der Atmosphäre und ſtrömen nur
Wärme aus. Die temporären dagegen werfen nur
periodiſch ſteinige und erdige Maſſen aus, heben große
Maſſen aus dem Innern der Erde hervor, und bilden ſo
nicht ſelten neue Berge und Inſeln.
Die bleibenden Vulkane haben eigenthümliche abge-
flachte Formen, und bilden bei den ſie umgebenden Ge-
birgsarten das Dichte ins Körnige um. So ſieht man in
der neuern Lage ältere Baſaltſyſteme und Granit.
Wenn wir die Schichten der Erde von oben anfangen,
ſo finden wir 4 Schichtungen. 1. Eine aufgeſchwämmte
lockere Erdmaſſe, mit Waſſer und Knochen von Thieren
jetziger und früherer Zeiten vermiſcht, welche letztern
oft von einer rieſenhaften Geſtalt ſind. 2. Dann kom-
men die Schichten von Kalkſtein abwechſelnd mit Sandſtein
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 9.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/15>, abgerufen am 21.11.2024.
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