1. Nach der verschiedenen Erleuchtung; die erleuchteten Spitzen der Berge, wenn die Ebenen schon dunkel sind, schneiden sich nicht bestimmt ab. Aus den Abständen derselben werden dann die Höhen ermittelt.
2. Durch das Verhältniß der Berge mit dem Mondrande.
3. Als die vorzüglichste, ist die durch die Länge des Mondschattens selbst, wodurch die Berge auf 4-500' Genauigkeit gemessen sind.
Die Topographie des Mondes ist uns genauer bekannt als die unserer Erde. Wir sehen immer nur eine Hälfte des Mondes, durch das Schwanken desselben aber mehr. Diese Libration hat Galilei zu erst entdeckt 1637.Vgl. Galilei, Galileo: Lettera di Galileo Galilei Attenente alla titubazion Lunare, da esso nuovamente avvertita, scritta a richiesta del Sig. Alfonso Antonini di Udine. In: Opere di Galileo Galilei: Nobile Fiorentino. 5. Band. Mailand [1810], S. 23-35. Online verfügbar: MDZ München, abgerufen am 15.01.2016. Es giebt ein solches Schwanken von 6-8°, bald mehr der Nordpol, bald mehr der Südpol. Die Libration der Breite entsteht dadurch, daß der Mond nicht ganz genau senkrecht bei der Rotation auf seiner Axe steht. Die Topographie desselben hat das Merkwürdige, daß gewöhnlich seine Berge nicht so wie auf dem Mercur, Venus und unserer Erde in Kettengebirgen aneinander hängen, es giebt eigentlich nur 3 Kettengebirge im Monde. Es [unleserliches Material]ist auf dem Monde wohl kaum ein Berg von so kleinen Umrissen, wie wir sie auf unsrer Erde haben. Die vor- züglichsten Berge sind die Aschgeruhischen und die Alpen.
Die Apenninen des Mondes stehen wie d[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]as Erzgebirge
1. Nach der verſchiedenen Erleuchtung; die erleuchteten Spitzen der Berge, wenn die Ebenen ſchon dunkel ſind, ſchneiden ſich nicht beſtimmt ab. Aus den Abſtänden derſelben werden dann die Höhen ermittelt.
2. Durch das Verhältniß der Berge mit dem Mondrande.
3. Als die vorzüglichſte, iſt die durch die Länge des Mondſchattens ſelbſt, wodurch die Berge auf 4–500′ Genauigkeit gemeſſen ſind.
Die Topographie des Mondes iſt uns genauer bekannt als die unſerer Erde. Wir ſehen immer nur eine Hälfte des Mondes, durch das Schwanken deſſelben aber mehr. Dieſe Libration hat Galilei zu erſt entdeckt 1637.Vgl. Galilei, Galileo: Lettera di Galileo Galilei Attenente alla titubazion Lunare, da esso nuovamente avvertita, scritta a richiesta del Sig. Alfonso Antonini di Udine. In: Opere di Galileo Galilei: Nobile Fiorentino. 5. Band. Mailand [1810], S. 23–35. Online verfügbar: MDZ München, abgerufen am 15.01.2016. Es giebt ein ſolches Schwanken von 6–8°, bald mehr der Nordpol, bald mehr der Südpol. Die Libration der Breite entſteht dadurch, daß der Mond nicht ganz genau ſenkrecht bei der Rotation auf ſeiner Axe ſteht. Die Topographie deſſelben hat das Merkwürdige, daß gewöhnlich ſeine Berge nicht ſo wie auf dem Mercur, Venus und unſerer Erde in Kettengebirgen aneinander hängen, es giebt eigentlich nur 3 Kettengebirge im Monde. Es [unleserliches Material]iſt auf dem Monde wohl kaum ein Berg von ſo kleinen Umriſſen, wie wir ſie auf unſrer Erde haben. Die vor- züglichſten Berge ſind die Aſchgeruhiſchen und die Alpen.
Die Apenninen des Mondes ſtehen wie d[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]as Erzgebirge
<TEI><text><body><divtype="session"n="22"><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0150"n="144."/><list><item>1. Nach der verſchiedenen Erleuchtung; die erleuchteten<lb/>
Spitzen der Berge, wenn die Ebenen ſchon dunkel<lb/>ſind, ſchneiden ſich nicht beſtimmt ab. Aus den<lb/>
Abſtänden derſelben werden dann die Höhen ermittelt.</item><lb/><item>2. Durch das Verhältniß der Berge mit dem Mondrande.</item><lb/><item>3. Als die vorzüglichſte, iſt die durch die Länge des<lb/>
Mondſchattens ſelbſt, wodurch die Berge auf 4–500′<lb/>
Genauigkeit gemeſſen ſind.</item><lb/></list><p>Die Topographie des Mondes iſt uns genauer bekannt<lb/>
als die unſerer Erde. Wir ſehen immer nur eine Hälfte<lb/>
des Mondes, durch das Schwanken deſſelben aber mehr.<lb/>
Dieſe Libration hat <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118537229 http://d-nb.info/gnd/118537229">Galilei</persName></hi> zu erſt entdeckt 1637.<noteresp="#BF"type="editorial">Vgl. <bibl>Galilei, Galileo: Lettera di Galileo Galilei Attenente alla titubazion Lunare, da esso nuovamente avvertita, scritta a richiesta del Sig. Alfonso Antonini di Udine. In: Opere di Galileo Galilei: Nobile Fiorentino. 5. Band. Mailand [1810], S. 23–35.</bibl> Online verfügbar: <reftarget="http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10754943_00029.html">MDZ München, abgerufen am 15.01.2016</ref>.</note><lb/>
Es giebt ein ſolches Schwanken von 6–8°, bald mehr<lb/>
der Nordpol, bald mehr der Südpol. Die Libration<lb/>
der Breite entſteht dadurch, daß der Mond nicht ganz<lb/>
genau ſenkrecht bei der Rotation auf ſeiner Axe ſteht.<lb/>
Die Topographie deſſelben hat das Merkwürdige,<lb/>
daß gewöhnlich ſeine Berge nicht ſo wie auf dem Mercur, Venus<lb/>
und unſerer Erde in Kettengebirgen aneinander hängen,<lb/>
es giebt eigentlich nur 3 Kettengebirge im Monde. Es<lb/><subst><delrendition="#ow"><gapreason="illegible"/></del><addplace="across">iſt</add></subst> auf dem Monde wohl kaum ein Berg von ſo kleinen<lb/>
Umriſſen, wie wir ſie auf unſrer Erde haben. Die vor-<lb/>
züglichſten Berge ſind die <hirendition="#aq">Aſchgeruhiſchen</hi> und die Alpen.</p><lb/><p>Die Apenninen des Mondes ſtehen wie d<subst><delrendition="#ow"><gapreason="illegible"unit="chars"quantity="1"/></del><addplace="across">a</add></subst>s Erzgebirge<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[144./0150]
1. Nach der verſchiedenen Erleuchtung; die erleuchteten
Spitzen der Berge, wenn die Ebenen ſchon dunkel
ſind, ſchneiden ſich nicht beſtimmt ab. Aus den
Abſtänden derſelben werden dann die Höhen ermittelt.
2. Durch das Verhältniß der Berge mit dem Mondrande.
3. Als die vorzüglichſte, iſt die durch die Länge des
Mondſchattens ſelbſt, wodurch die Berge auf 4–500′
Genauigkeit gemeſſen ſind.
Die Topographie des Mondes iſt uns genauer bekannt
als die unſerer Erde. Wir ſehen immer nur eine Hälfte
des Mondes, durch das Schwanken deſſelben aber mehr.
Dieſe Libration hat Galilei zu erſt entdeckt 1637.
Es giebt ein ſolches Schwanken von 6–8°, bald mehr
der Nordpol, bald mehr der Südpol. Die Libration
der Breite entſteht dadurch, daß der Mond nicht ganz
genau ſenkrecht bei der Rotation auf ſeiner Axe ſteht.
Die Topographie deſſelben hat das Merkwürdige,
daß gewöhnlich ſeine Berge nicht ſo wie auf dem Mercur, Venus
und unſerer Erde in Kettengebirgen aneinander hängen,
es giebt eigentlich nur 3 Kettengebirge im Monde. Es
iſt auf dem Monde wohl kaum ein Berg von ſo kleinen
Umriſſen, wie wir ſie auf unſrer Erde haben. Die vor-
züglichſten Berge ſind die Aſchgeruhiſchen und die Alpen.
Die Apenninen des Mondes ſtehen wie das Erzgebirge
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 144.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/150>, abgerufen am 04.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.