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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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Die bestimmtesten Versuche sind die welche in den Keller
des Observatoriums zu Paris angestellt sind, wo eine blei-
bende Temperatur von 94/10° in der Tiefe von 85' ist, während Paris
die mittlere Temperatur von 81/2° hat.

Die Versuche durch Quellen die innere Temperatur der
Erde zu finden, sind zuerst 1775 von einem englischer Physiker
angestellt, der ein constantes Verhältniß in den Quellen fand.
Man hat 2 verschiedene Arten von Quellen beobachtet, nämlich
solche deren Temperatur unverändert bleibt, und solche welche einem
monatlichen Wechsel unterworfen sind.

Von der großen Erdwärme welche im Innern der Erde
am Nordpol herscht, haben die Untersuchungen der Herren von
Buch und Wahlenberg, höchst interessante Resultate gegeben.
Es giebt hier Quellen, wie selbst auch in den Hudsonsbay, die
bei der stärksten Kälte nicht versiegen. Nach von Buch
nimmt die Temperatur im Innern der Erde den Zonen zu, ab, was
er auf den canarischen Inseln bestätigt fand. In Schwe-
den bei einer Breite von 66° fand Wahlenberg Quellen von
4-6° Wärme. Dagegen näher nach dem Süden zu, zwischen
58-60° Breite ist die Temperatur der Quellen gleich der der Luft.
In Italien dagegen und auf den canarischen Inseln sind
die Quellen kälter als die Atmosphäre, und selten über 11°.
Man hat die Ursache davon in der weiteren Entfernung der

Die beſtimmteſten Verſuche ſind die welche in den Keller
des Obſervatoriums zu Paris angeſtellt ſind, wo eine blei-
bende Temperatur von 94/10° in der Tiefe von 85′ iſt, während Paris
die mittlere Temperatur von 8½° hat.

Die Verſuche durch Quellen die innere Temperatur der
Erde zu finden, ſind zuerſt 1775 von einem engliſcher Phyſiker
angeſtellt, der ein conſtantes Verhältniß in den Quellen fand.
Man hat 2 verſchiedene Arten von Quellen beobachtet, nämlich
ſolche deren Temperatur unverändert bleibt, und ſolche welche einem
monatlichen Wechſel unterworfen ſind.

Von der großen Erdwärme welche im Innern der Erde
am Nordpol herſcht, haben die Unterſuchungen der Herren von
Buch und Wahlenberg, höchſt intereſſante Reſultate gegeben.
Es giebt hier Quellen, wie ſelbſt auch in den Hudſonsbay, die
bei der ſtärkſten Kälte nicht verſiegen. Nach von Buch
nimmt die Temperatur im Innern der Erde den Zonen zu, ab, was
er auf den canariſchen Inſeln beſtätigt fand. In Schwe-
den bei einer Breite von 66° fand Wahlenberg Quellen von
4–6° Wärme. Dagegen näher nach dem Süden zu, zwiſchen
58–60° Breite iſt die Temperatur der Quellen gleich der der Luft.
In Italien dagegen und auf den canariſchen Inſeln ſind
die Quellen kälter als die Atmosphäre, und ſelten über 11°.
Man hat die Urſache davon in der weiteren Entfernung der

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[184./0190] Die beſtimmteſten Verſuche ſind die welche in den Keller des Obſervatoriums zu Paris angeſtellt ſind, wo eine blei- bende T. von 94/10° in der Tiefe von 85′ iſt, während Paris die mittlere T. von 8½° hat. Die Verſuche durch Quellen die innere Temperatur der Erde zu finden, ſind zuerſt 1775 von einem engliſcher Phyſiker angeſtellt, der ein conſtantes Verhältniß in den Quellen fand. Man hat 2 verſchiedene Arten von Quellen beobachtet, nämlich ſolche deren T. unverändert bleibt, und ſolche welche einem monatlichen Wechſel unterworfen ſind. Von der großen Erdwärme welche im Innern der Erde am Nordpol herſcht, haben die Unterſuchungen der Herren von Buch und Wahlenberg, höchſt intereſſante Reſultate gegeben. Es giebt hier Quellen, wie ſelbſt auch in den Hudſonsbay, die bei der ſtärkſten Kälte nicht verſiegen. Nach von Buch nimmt die T. im Innern der Erde den Zonen zu, ab, was er auf den canariſchen Inſeln beſtätigt fand. In Schwe- den bei einer Breite von 66° fand Wahlenberg Quellen von 4–6° Wärme. Dagegen näher nach dem Süden zu, zwiſchen 58–60° Breite iſt die T. der Quellen gleich der der Luft. In Italien dagegen und auf den canariſchen Inſeln ſind die Quellen kälter als die Atmosphäre, und ſelten über 11°. Man hat die Urſache davon in der weiteren Entfernung der

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 184.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/190>, abgerufen am 29.11.2024.