in Meklenburg und Pommern Geschiebe von trans. Kalk in dem Triboliten, Käfermuscheln etc. gefunden sind, die ganz identisch mit den Versteinerungen in Oeland und Gothland sind, also einen deutlichen Beweis geben, daß sie aus Scandinavien kamen. Bei denen in Mecklenburg gefundenen Granitblöcke hat schon HerrArenswald vor 40 Jahren die Behauptung aufgestellt, daß sie aus Schweden gekommen sein müßten.Vgl. Arenswald, Christoph Friedrich von: Geschichte der pommerischen und mecklenburgischen Versteinerungen. In: Der Naturforscher. 5. Band (1775), 1. Teil, S. 145-168, u. 8. Band (1776), 2. Teil, S. 224-244. Halle 1775-1776. Online verfügbar: 1. Teil, UB Bielefeld, abgerufen am 12.01.2016, 2. Teil, UB Bielefeld, abgerufen am 12.01.2016. Ein merkwürdiger Beweis dafür, daß sie an Ort und Stelle einen Stoß erlitten, geben die oft neben ihnen liegenden Trümmer kleinerer Sprengungen, an denen man oft noch die Seite ihrer frühern Vereinigung erkennen kann. Dies ist an dem Abhange des Jura wie auch an andern Orten sichtbar und Herr Hoffmann machte dieselbe Beobachtung am Johannisstein.Vgl. Hoffmann, Friedrich: Ueber die geognostischen Verhältnisse des linken Weserufers bis zum Teutoburger Wald. In: Poggendorff, Johann C. (Hg.): Annalen der Physik und Chemie. 3. Band (1825). Leipzig 1825, S. 1-42. Online verfügbar: Gallica (BnF), abgerufen am 12.01.2016.
Diesem folgt nun die Gliederung der Continente und Bergketten, da die höhern Berge sich später als die ter- tiären Gebirge haben. Dies steht in sehr inniger Ver- bindung mit der Vertheilung der Climate und giebt einen Uebergang der Climatologie in die Geognosie. Die
in Meklenburg und Pommern Geſchiebe von trans. Kalk in dem Triboliten, Käfermuſcheln etc. gefunden ſind, die ganz identiſch mit den Verſteinerungen in Oeland und Gothland ſind, alſo einen deutlichen Beweis geben, daß ſie aus Scandinavien kamen. Bei denen in Mecklenburg gefundenen Granitblöcke hat ſchon HerrArenswald vor 40 Jahren die Behauptung aufgeſtellt, daß ſie aus Schweden gekommen ſein müßten.Vgl. Arenswald, Christoph Friedrich von: Geschichte der pommerischen und mecklenburgischen Versteinerungen. In: Der Naturforscher. 5. Band (1775), 1. Teil, S. 145–168, u. 8. Band (1776), 2. Teil, S. 224–244. Halle 1775–1776. Online verfügbar: 1. Teil, UB Bielefeld, abgerufen am 12.01.2016, 2. Teil, UB Bielefeld, abgerufen am 12.01.2016. Ein merkwürdiger Beweis dafür, daß ſie an Ort und Stelle einen Stoß erlitten, geben die oft neben ihnen liegenden Trümmer kleinerer Sprengungen, an denen man oft noch die Seite ihrer frühern Vereinigung erkennen kann. Dies iſt an dem Abhange des Jura wie auch an andern Orten ſichtbar und Herr Hoffmann machte dieſelbe Beobachtung am Johannisſtein.Vgl. Hoffmann, Friedrich: Ueber die geognostischen Verhältnisse des linken Weserufers bis zum Teutoburger Wald. In: Poggendorff, Johann C. (Hg.): Annalen der Physik und Chemie. 3. Band (1825). Leipzig 1825, S. 1–42. Online verfügbar: Gallica (BnF), abgerufen am 12.01.2016.
Dieſem folgt nun die Gliederung der Continente und Bergketten, da die höhern Berge ſich ſpäter als die ter- tiären Gebirge haben. Dies ſteht in ſehr inniger Ver- bindung mit der Vertheilung der Climate und giebt einen Uebergang der Climatologie in die Geognoſie. Die
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[285./0291]
in Meklenburg und Pommern Geſchiebe von trans. Kalk
in dem Triboliten, Käfermuſcheln etc. gefunden ſind, die
ganz identiſch mit den Verſteinerungen in Oeland und
Gothland ſind, alſo einen deutlichen Beweis geben, daß
ſie aus Scandinavien kamen. Bei denen in Mecklenburg
gefundenen Granitblöcke hat ſchon H Arenswald vor 40
Jahren die Behauptung aufgeſtellt, daß ſie aus Schweden
gekommen ſein müßten. Ein merkwürdiger Beweis
dafür, daß ſie an Ort und Stelle einen Stoß erlitten,
geben die oft neben ihnen liegenden Trümmer kleinerer
Sprengungen, an denen man oft noch die Seite ihrer
frühern Vereinigung erkennen kann. Dies iſt an
dem Abhange des Jura wie auch an andern Orten ſichtbar
und Herr Hoffmann machte dieſelbe Beobachtung am
Johannisſtein.
38. Vorlesung, 15. März 1828
Dieſem folgt nun die Gliederung der Continente und
Bergketten, da die höhern Berge ſich ſpäter als die ter-
tiären Gebirge haben. Dies ſteht in ſehr inniger Ver-
bindung mit der Vertheilung der Climate und giebt einen
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 285.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/291>, abgerufen am 23.11.2024.
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