war es grasgrün. Im letztern leben gern die Mollus- ken, und auch die Wallfische ziehen es vor, wahrscheinlich aber wohl nur, weil jene ihnen eine gute Nahrung geben.
Wie tief das Tageslicht ins Wasser dringt ist verschieden beobachtet. Häufig sieht man in Taucher- glocken schon bei 20' Tiefe nichts mehr, was aber von den Schwingungen und der kräuselnden Bewegung der Ober- fläche des Wassers herrührt; um dies zu verhindern haben schon die Alten vorgeschlagen, Oel auf die Ober- fläche des Wassers zu giessen, wodurch selbst größere Wellen besänftigt werden können. Schon Fränklin und die beiden Weber führen an, daß der Druck einer jeden Substanz die Kraft der Wellen vermindert, und schon von einem starken tropischen Regengusse werden sie niedergeschlagen. Das Mittel, Oel auf die Ober- fläche auszugiessen, benutzen noch jetzt die Spanier be- sonders in der Gegend von Gibraltar. Herr Arrago sah auf der Insel Majorca in einer Höhe von 3 bis 400 Toisen, den Boden des Meeres wie eine Landkarte vor sich liegen, was von der gegenseitigen Wirkung der Reflexion des obern und untern Licht's herrührt.
war es grasgrün. Im letztern leben gern die Mollus- ken, und auch die Wallfiſche ziehen es vor, wahrſcheinlich aber wohl nur, weil jene ihnen eine gute Nahrung geben.
Wie tief das Tageslicht ins Waſſer dringt iſt verſchieden beobachtet. Häufig ſieht man in Taucher- glocken ſchon bei 20′ Tiefe nichts mehr, was aber von den Schwingungen und der kräuſelnden Bewegung der Ober- fläche des Waſſers herrührt; um dies zu verhindern haben ſchon die Alten vorgeſchlagen, Oel auf die Ober- fläche des Waſſers zu gieſſen, wodurch ſelbſt größere Wellen beſänftigt werden können. Schon Fränklin und die beiden Weber führen an, daß der Druck einer jeden Subſtanz die Kraft der Wellen vermindert, und ſchon von einem ſtarken tropiſchen Regenguſſe werden ſie niedergeſchlagen. Das Mittel, Oel auf die Ober- fläche auszugieſſen, benutzen noch jetzt die Spanier be- ſonders in der Gegend von Gibraltar. Herr Arrago ſah auf der Inſel Majorca in einer Höhe von 3 bis 400 Toiſen, den Boden des Meeres wie eine Landkarte vor ſich liegen, was von der gegenſeitigen Wirkung der Reflexion des obern und untern Licht’s herrührt.
<TEI><text><body><divtype="session"n="42"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0342"n="336."/>
war es grasgrün. Im letztern leben gern die Mollus-<lb/>
ken, und auch die Wallfiſche ziehen es vor, wahrſcheinlich<lb/>
aber wohl nur, weil jene ihnen eine gute Nahrung geben.</p><lb/><p>Wie tief das Tageslicht ins Waſſer dringt iſt<lb/>
verſchieden beobachtet. Häufig ſieht man in Taucher-<lb/>
glocken ſchon bei 20′ Tiefe nichts mehr, was aber von<lb/>
den Schwingungen und der kräuſelnden Bewegung der Ober-<lb/>
fläche des Waſſers herrührt; um dies zu verhindern<lb/>
haben ſchon die Alten vorgeſchlagen, Oel auf die Ober-<lb/>
fläche des Waſſers zu gieſſen, wodurch ſelbſt größere<lb/>
Wellen beſänftigt werden können. Schon <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118534912 http://d-nb.info/gnd/118534912">Fränklin</persName></hi><lb/>
und die beiden <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118765817 http://d-nb.info/gnd/118765817 http://d-nb.info/gnd/11862976X http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11862976X">Weber</persName></hi> führen an, daß der Druck einer<lb/>
jeden Subſtanz die Kraft der Wellen vermindert, und<lb/>ſchon von einem ſtarken tropiſchen Regenguſſe werden ſie<lb/>
niedergeſchlagen. Das Mittel, Oel auf die Ober-<lb/>
fläche auszugieſſen, benutzen noch jetzt die Spanier be-<lb/>ſonders in der Gegend von Gibraltar. Herr <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118847767 http://d-nb.info/gnd/118847767">Arrago</persName></hi><lb/>ſah auf der Inſel Majorca in einer Höhe von 3 bis<lb/>
400 Toiſen, den Boden des Meeres wie eine Landkarte<lb/>
vor ſich liegen, was von der gegenſeitigen Wirkung<lb/>
der Reflexion des obern und untern Licht’s herrührt.<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[336./0342]
war es grasgrün. Im letztern leben gern die Mollus-
ken, und auch die Wallfiſche ziehen es vor, wahrſcheinlich
aber wohl nur, weil jene ihnen eine gute Nahrung geben.
Wie tief das Tageslicht ins Waſſer dringt iſt
verſchieden beobachtet. Häufig ſieht man in Taucher-
glocken ſchon bei 20′ Tiefe nichts mehr, was aber von
den Schwingungen und der kräuſelnden Bewegung der Ober-
fläche des Waſſers herrührt; um dies zu verhindern
haben ſchon die Alten vorgeſchlagen, Oel auf die Ober-
fläche des Waſſers zu gieſſen, wodurch ſelbſt größere
Wellen beſänftigt werden können. Schon Fränklin
und die beiden Weber führen an, daß der Druck einer
jeden Subſtanz die Kraft der Wellen vermindert, und
ſchon von einem ſtarken tropiſchen Regenguſſe werden ſie
niedergeſchlagen. Das Mittel, Oel auf die Ober-
fläche auszugieſſen, benutzen noch jetzt die Spanier be-
ſonders in der Gegend von Gibraltar. Herr Arrago
ſah auf der Inſel Majorca in einer Höhe von 3 bis
400 Toiſen, den Boden des Meeres wie eine Landkarte
vor ſich liegen, was von der gegenſeitigen Wirkung
der Reflexion des obern und untern Licht’s herrührt.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 336.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/342>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.