In neuern Zeiten hat man die Beobachtung gemacht, daß Sandbänke durch das Thermometer entdeckt werden können. Als Fränklin nämlich auf seiner Reise der Bank an der Küste von Neufoundland sich näherte, bemerkte er, daß die Matrosen von Zeit zu Zeit die Hand ins Wasser steckten; als er sie nach der Ursache fragte, erfuhr er von ihnen, daß das Wasser um so kälter würde, je näher sie einer Bank kämen, und ihn nachher zu Ther- mometerversuchen veranlaßte. Da nun die Erkennung der Bänke für die Schiffarth von großer Wichtigkeit ist, so stellten Freycinet & Duperet auf ihren Reisen von 2 zu 2 Stunden Thermometermessungen an, um Beob- achtungen über jene Angabe zu sammeln. Die schnelle Abnahme der Temperatur kann entweder durch Strömun- gen, oder durch die Nähe der Bänke entstehen. Der Graf Rumford glaubt daß die Abnahme der Temperatur bei Neu- foundland 4-5° betrage. Als ich im Monat August das Meerwasser untersuchte, fand ich im Golfstrom 20°, auf beiden Seiten desselben das Wasser von 15-16°. Dagegen bei der Sandbank de la Figoria 51/2° weniger als in Meere.
In neuern Zeiten hat man die Beobachtung gemacht, daß Sandbänke durch das Thermometer entdeckt werden können. Als Fränklin nämlich auf ſeiner Reiſe der Bank an der Küſte von Neufoundland ſich näherte, bemerkte er, daß die Matroſen von Zeit zu Zeit die Hand ins Waſſer ſteckten; als er ſie nach der Urſache fragte, erfuhr er von ihnen, daß das Waſſer um ſo kälter würde, je näher ſie einer Bank kämen, und ihn nachher zu Ther- mometerverſuchen veranlaßte. Da nun die Erkennung der Bänke für die Schiffarth von großer Wichtigkeit iſt, ſo ſtellten Freycinet & Duperet auf ihren Reiſen von 2 zu 2 Stunden Thermometermeſſungen an, um Beob- achtungen über jene Angabe zu ſammeln. Die ſchnelle Abnahme der Temperatur kann entweder durch Strömun- gen, oder durch die Nähe der Bänke entſtehen. Der Graf Rumford glaubt daß die Abnahme der Temperatur bei Neu- foundland 4–5° betrage. Als ich im Monat Auguſt das Meerwaſſer unterſuchte, fand ich im Golfſtrom 20°, auf beiden Seiten deſſelben das Waſſer von 15–16°. Dagegen bei der Sandbank de la Figoria 5½° weniger als in Meere.
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[347./0353]
43. Vorlesung, 26. März 1828
Von den Sandbänken.
In neuern Zeiten hat man die Beobachtung gemacht,
daß Sandbänke durch das Thermometer entdeckt werden
können. Als Fränklin nämlich auf ſeiner Reiſe der Bank
an der Küſte von Neufoundland ſich näherte, bemerkte
er, daß die Matroſen von Zeit zu Zeit die Hand ins
Waſſer ſteckten; als er ſie nach der Urſache fragte,
erfuhr er von ihnen, daß das Waſſer um ſo kälter würde,
je näher ſie einer Bank kämen, und ihn nachher zu Ther-
mometerverſuchen veranlaßte. Da nun die Erkennung
der Bänke für die Schiffarth von großer Wichtigkeit
iſt, ſo ſtellten Freycinet & Duperet auf ihren Reiſen
von 2 zu 2 Stunden Thermometermeſſungen an, um Beob-
achtungen über jene Angabe zu ſammeln. Die ſchnelle
Abnahme der Temperatur kann entweder durch Strömun-
gen, oder durch die Nähe der Bänke entſtehen. Der
Graf Rumford glaubt daß die Abnahme der T. bei Neu-
foundland 4–5° betrage. Als ich im Monat Auguſt das
Meerwaſſer unterſuchte, fand ich im Golfſtrom 20°, auf
beiden Seiten deſſelben das Waſſer von 15–16°. Dagegen
bei der Sandbank de la Figoria 5½° weniger als in Meere.
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 347.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/353>, abgerufen am 23.11.2024.
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