Völker des südlichen und westlichen Europa's. Eine spätere Völkerwanderung ist die der Hunnen, die nicht nach der allgemeinen Annahme ein mongolischer, sondern ein finnischer Stamm sind. Nach diesen folgte die der Gothen.
Zu den Epochen welche den Geist der Menschen wieder auffrischten, gehört die der Herrschaft der Ara- ber. Sie waren nicht die Ersten, welche in Aegypten eindrangen, da Hirtenvölker, die durch den Isthmus kamen ihnen vorangingen. Nachdem die Araber Jahr- tausende ruhig auch ihrer Halbinsel gelebt hatten, über- zogen sie Aegypten, und drangen immer weiter vor, und herschten vom Ganges bis zu den Säulen des Hercules. Sie kamen unwissend ohne roh zu sein, wie sich der eigene Character der Wechabiten zeigt, doch eine grosse Vor- liebe für die Natur, weckte bei ihren Nachkommen die Wissenschaften, die besonders westlich bei ihnen aus- gebildet wurden. Sie kamen nach Aegypten schon mit Keimen der Civilisation, die sie von Muhametd erhielten, und standen mit Aethiopien, Aegypten und Persien in Verbindung. Griechische Aerzte hatten sich mit Neu-Platoniern schon zu Muhameds Zeiten in Mecca niedergelassen, und selbst vor Muhamed finden
Völker des ſüdlichen und weſtlichen Europa’s. Eine ſpätere Völkerwanderung iſt die der Hunnen, die nicht nach der allgemeinen Annahme ein mongoliſcher, ſondern ein finniſcher Stamm ſind. Nach dieſen folgte die der Gothen.
Zu den Epochen welche den Geiſt der Menſchen wieder auffriſchten, gehört die der Herrſchaft der Ara- ber. Sie waren nicht die Erſten, welche in Aegypten eindrangen, da Hirtenvölker, die durch den Iſthmus kamen ihnen vorangingen. Nachdem die Araber Jahr- tauſende ruhig auch ihrer Halbinſel gelebt hatten, über- zogen ſie Aegypten, und drangen immer weiter vor, und herſchten vom Ganges bis zu den Säulen des Hercules. Sie kamen unwiſſend ohne roh zu ſein, wie ſich der eigene Character der Wechabiten zeigt, doch eine groſſe Vor- liebe für die Natur, weckte bei ihren Nachkommen die Wiſſenſchaften, die beſonders weſtlich bei ihnen aus- gebildet wurden. Sie kamen nach Aegypten ſchon mit Keimen der Civiliſation, die ſie von Muhametd erhielten, und ſtanden mit Aethiopien, Aegypten und Perſien in Verbindung. Griechiſche Aerzte hatten ſich mit Neu-Platoniern ſchon zu Muhameds Zeiten in Mecca niedergelaſſen, und ſelbſt vor Muhamed finden
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Völker des ſüdlichen und weſtlichen Europa’s. Eine
ſpätere Völkerwanderung iſt die der Hunnen, die nicht
nach der allgemeinen Annahme ein mongoliſcher, ſondern
ein finniſcher Stamm ſind. Nach dieſen folgte die
der Gothen.
Zu den Epochen welche den Geiſt der Menſchen
wieder auffriſchten, gehört die der Herrſchaft der Ara-
ber. Sie waren nicht die Erſten, welche in Aegypten
eindrangen, da Hirtenvölker, die durch den Iſthmus
kamen ihnen vorangingen. Nachdem die Araber Jahr-
tauſende ruhig auch ihrer Halbinſel gelebt hatten, über-
zogen ſie Aegypten, drangen immer weiter vor,
und herſchten vom Ganges bis zu den Säulen des Hercules.
Sie kamen unwiſſend ohne roh zu ſein, wie ſich der eigene
Character der Wechabiten zeigt, doch eine groſſe Vor-
liebe für die Natur, weckte bei ihren Nachkommen
die Wiſſenſchaften, die beſonders weſtlich bei ihnen aus-
gebildet wurden. Sie kamen nach Aegypten ſchon
mit Keimen der Civiliſation, die ſie von Muhamed
erhielten, und ſtanden mit Aethiopien, Aegypten und
Perſien in Verbindung. Griechiſche Aerzte hatten
ſich mit Neu-Platoniern ſchon zu Muhameds Zeiten in
Mecca niedergelaſſen, und ſelbſt vor Muhamed finden
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 42.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/48>, abgerufen am 23.11.2024.
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