bildung des Stammes, ob er zum Baume oder Strauche strebt, u. s. w. ab.
4. Verbreitung der Pflanzenarten in beiden Hemis- phären nach ihrer Identität.
5. Ihre Verbreitung nach Zahl der Arten, welche ge- wissen Familien angehören. Hier giebt es bestimmte Zahlenverhältnisse, die sich nicht auf die Masse sondern, auf die Form beziehen.
6. Störungen, welche noch gegenwärtig die Verbreitung der Pflanzen ändern, als Reisen, menschliche Kultur u. s. w.
1. Die Verbreitung der Pflanzen auf der Erde.
Wir wollen diese von 2 Gesichtspunkten aus betrachten:
a, Nach ihrem physischen Standorte, und
b, Nach ihrer geographischen Verbreitung.
Schon früher haben wir gesehen, daß des Lichts für die Vegetation unbedingt nöthig ist, denn mehrere Pflanzen finden sich in verschlossenen Höhlen, Gruben und Baumstämmen, oder auch im Innern der Früchte. Bei den unterirdischen Pflanzen finden zwei verschiedene Verhältnisse statt, da sie entweder, in der Luft sich entwickeln und darin leben, wie es die Existenz so vieler cryptoganischen Gewächse bedingt,
bildung des Stammes, ob er zum Baume oder Strauche ſtrebt, u. ſ. w. ab.
4. Verbreitung der Pflanzenarten in beiden Hemis- phären nach ihrer Identität.
5. Ihre Verbreitung nach Zahl der Arten, welche ge- wiſſen Familien angehören. Hier giebt es beſtimmte Zahlenverhältniſſe, die ſich nicht auf die Maſſe ſondern, auf die Form beziehen.
6. Störungen, welche noch gegenwärtig die Verbreitung der Pflanzen ändern, als Reiſen, menſchliche Kultur u. ſ. w.
1. Die Verbreitung der Pflanzen auf der Erde.
Wir wollen dieſe von 2 Geſichtspunkten aus betrachten:
a, Nach ihrem phyſiſchen Standorte, und
b, Nach ihrer geographiſchen Verbreitung.
Schon früher haben wir geſehen, daß des Lichts für die Vegetation unbedingt nöthig iſt, denn mehrere Pflanzen finden ſich in verſchloſſenen Höhlen, Gruben und Baumſtämmen, oder auch im Innern der Früchte. Bei den unterirdiſchen Pflanzen finden zwei verſchiedene Verhältniſſe ſtatt, da ſie entweder, in der Luft ſich entwickeln und darin leben, wie es die Exiſtenz ſo vieler cryptoganiſchen Gewächſe bedingt,
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[505./0511]
bildung des Stammes, ob er zum Baume oder Strauche ſtrebt,
u. ſ. w. ab.
4. Verbreitung der Pflanzenarten in beiden Hemis-
phären nach ihrer Identität.
5. Ihre Verbreitung nach Zahl der Arten, welche ge-
wiſſen Familien angehören. Hier giebt es beſtimmte
Zahlenverhältniſſe, die ſich nicht auf die Maſſe ſondern, auf
die Form beziehen.
6. Störungen, welche noch gegenwärtig die Verbreitung
der Pflanzen ändern, als Reiſen, menſchliche Kultur u. ſ. w.
1. Die Verbreitung der Pflanzen auf der Erde.
Wir wollen dieſe von 2 Geſichtspunkten aus betrachten:
a, Nach ihrem phyſiſchen Standorte, und
b, Nach ihrer geographiſchen Verbreitung.
Schon früher haben wir geſehen, daß des Lichts für
die Vegetation unbedingt nöthig iſt, denn mehrere Pflanzen
finden ſich in verſchloſſenen Höhlen, Gruben und Baumſtämmen,
oder auch im Innern der Früchte. Bei den unterirdiſchen
Pflanzen finden zwei verſchiedene Verhältniſſe ſtatt, da
ſie entweder, in der Luft ſich entwickeln und darin leben,
wie es die Exiſtenz ſo vieler cryptoganiſchen Gewächſe bedingt,
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 505.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/511>, abgerufen am 27.11.2024.
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