verschiedenartig die Pflanzendecke ist. Die Natur be- steht aus Individuen, und der Saame derselben erfült diese nicht immer unverändert, sondern bringt in verschiedene Ab- änderungen Varietäten hervor, auf ähnliche Weise, wie unter denselben Arten der Vögel, bei nahe gelegenen Inseln, sich die größte Verschiedenheit zeigt. In dieser Rücksicht ist es eine schwierige Aufgabe, ein Zahlenverhältniß der Arten genau anzugeben. Der englische Botaniker Robert Brown hat eine große Menge von Pflanzen die beschrieben sind verglichen, um die Menge der Pflanzen- namen zu verringern, die durch einige leichtsinnige oder gedankenlose Botaniker zuviel entstanden waren, und so die Botanik von 1200 Pflanzennamen gereinigt. Rücksichtlich den Quanti- tät der Arten läßt sich nicht die Frage beantworten, wieviel es giebt, sondern nur die, wieviel bekannt [sind]. Bei den letztern muß man wieder unterscheiden wie viel beschrieben, und wie viel sich in den Herbarien befinden. Der so eben genannte R. Brown hat im Jahre 1817 eine solche Untersuchung angestellt, und gefunden daß die Zahl der bekannten Phanerogamen 38,000, und die der Cryptogamen 6000, also im Ganzen 44,000 Arten betrug.
Hierzu gab des Aequinoctial-Amerika 13000 Species
verſchiedenartig die Pflanzendecke iſt. Die Natur be- ſteht aus Individuen, und der Saame derſelben erfült dieſe nicht immer unverändert, ſondern bringt in verſchiedene Ab- änderungen Varietäten hervor, auf ähnliche Weiſe, wie unter denſelben Arten der Vögel, bei nahe gelegenen Inſeln, ſich die größte Verſchiedenheit zeigt. In dieſer Rückſicht iſt es eine ſchwierige Aufgabe, ein Zahlenverhältniß der Arten genau anzugeben. Der engliſche Botaniker Robert Brown hat eine große Menge von Pflanzen die beſchrieben ſind verglichen, um die Menge der Pflanzen- namen zu verringern, die durch einige leichtſinnige oder gedankenloſe Botaniker zuviel entſtanden waren, und ſo die Botanik von 1200 Pflanzennamen gereinigt. Rückſichtlich den Quanti- tät der Arten läßt ſich nicht die Frage beantworten, wieviel es giebt, ſondern nur die, wieviel bekannt [ſind]. Bei den letztern muß man wieder unterſcheiden wie viel beſchrieben, und wie viel ſich in den Herbarien befinden. Der ſo eben genannte R. Brown hat im Jahre 1817 eine ſolche Unterſuchung angeſtellt, und gefunden daß die Zahl der bekannten Phanerogamen 38,000, und die der Cryptogamen 6000, alſo im Ganzen 44,000 Arten betrug.
Hierzu gab des Aequinoctial-Amerika 13000 Species
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[511./0517]
verſchiedenartig die Pflanzendecke iſt. Die Natur be-
ſteht aus Individuen, und der Saame derſelben erfült dieſe
nicht immer unverändert, ſondern bringt in verſchiedene Ab-
änderungen Varietäten hervor, auf ähnliche Weiſe, wie
unter denſelben Arten der Vögel, bei nahe gelegenen
Inſeln, ſich die größte Verſchiedenheit zeigt. In dieſer
Rückſicht iſt es eine ſchwierige Aufgabe, ein Zahlenverhältniß
der Arten genau anzugeben. Der engliſche Botaniker
Robert Brown hat eine große Menge von Pflanzen die
beſchrieben ſind verglichen, um die Menge der Pflanzen-
namen zu verringern, die durch einige leichtſinnige oder gedankenloſe
Botaniker zuviel entſtanden waren, und ſo die Botanik
von 1200 Pflanzennamen gereinigt. Rückſichtlich den Quanti-
tät der Arten läßt ſich nicht die Frage beantworten,
wieviel es giebt, ſondern nur die, wieviel bekannt ſind.
Bei den letztern muß man wieder unterſcheiden wie viel
beſchrieben, und wie viel ſich in den Herbarien befinden.
Der ſo eben genannte R. Brown hat im Jahre 1817 eine
ſolche Unterſuchung angeſtellt, und gefunden daß die
Zahl der bekannten Phanerogamen 38,000, und die der
Cryptogamen 6000, alſo im Ganzen 44,000 Arten betrug.
Hierzu gab des Aequinoctial-Amerika 13000 Species
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 511.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/517>, abgerufen am 26.11.2024.
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