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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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crispa kommen auf der ganzen Andeskette vor. Kein euro-
päisches Hypnum, zu welcher Gattung der 4te Theil der
Moose um Berlin gehören (40 Arten) ist in den vereinigten
Sta[at]en gefunden. Die Sticta crocata und einige Physcia
Arten, die an der englischen Küste wachsen, sind auch in
Jamaika gefunden.

Aus den höhern Ordnungen der Gewächse sind nur wenige
bekannt, die beide Continente gemeinschaftlich haben. Von
Farrenkräutern kennen wir über 1000 Arten, und wissen
es nur von Aspidium punctulatum und Asplenium mo-
nanthum
daß sie auf beiden Erdhälften wachsen. Nur
wenige Beispiele von Phanerogamen kennen wir, die aber
alle Monocotyledonen sind und zu den Gräsern oder Cy-
peroideen
gehören, dagegen von keiner Juncee. -

Sowohl Säugethiere als Vögel und mit wenigen Aus-
nahmen alle Wirbelthiere der neuen Welt, sind von denen
der alten sehr verschieden. Gleiches gilt von der höhern
Formen der Dicotyledonen, einige Littoralpflanzen aus-
genommen. R. Brown hat lange geglaubt daß Olax
zeytanica
auch in Südamerika vorkomme, doch haben nähere
Untersuchungen gezeigt, daß es 2 Arten sind. Was die
Identität der beiden Continente in der gemäßigten Zone

crispa kommen auf der ganzen Andeskette vor. Kein euro-
päiſches Hypnum, zu welcher Gattung der 4te Theil der
Mooſe um Berlin gehören (40 Arten) iſt in den vereinigten
Sta[at]en gefunden. Die Sticta crocata und einige Phyſcia
Arten, die an der engliſchen Küſte wachſen, ſind auch in
Jamaika gefunden.

Aus den höhern Ordnungen der Gewächſe ſind nur wenige
bekannt, die beide Continente gemeinſchaftlich haben. Von
Farrenkräutern kennen wir über 1000 Arten, und wiſſen
es nur von Aspidium punctulatum und Asplenium mo-
nanthum
daß ſie auf beiden Erdhälften wachſen. Nur
wenige Beiſpiele von Phanerogamen kennen wir, die aber
alle Monocotyledonen ſind und zu den Gräſern oder Cy-
peroideen
gehören, dagegen von keiner Juncee.

Sowohl Säugethiere als Vögel und mit wenigen Aus-
nahmen alle Wirbelthiere der neuen Welt, ſind von denen
der alten ſehr verſchieden. Gleiches gilt von der höhern
Formen der Dicotyledonen, einige Littoralpflanzen aus-
genommen. R. Brown hat lange geglaubt daß Olax
zeytanica
auch in Südamerika vorkomme, doch haben nähere
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[530./0536] crispa kommen auf der ganzen Andeskette vor. Kein euro- päiſches Hypnum, zu welcher Gattung der 4t Theil der Mooſe um Berlin gehören /40 Arten/ iſt in den vereinigten Staaten gefunden. Die Sticta crocata und einige Phyſcia Arten, die an der engliſchen Küſte wachſen, ſind auch in Jamaika gefunden. Aus den höhern Ordnungen der Gewächſe ſind nur wenige bekannt, die beide Continente gemeinſchaftlich haben. Von Farrenkräutern kennen wir über 1000 Arten, und wiſſen es nur von Aspidium punctulatum und Asplenium mo- nanthum daß ſie auf beiden Erdhälften wachſen. Nur wenige Beiſpiele von Phanerogamen kennen wir, die aber alle Monocotyledonen ſind und zu den Gräſern oder Cy- peroideen gehören, dagegen von keiner Juncee. – Sowohl Säugethiere als Vögel und mit wenigen Aus- nahmen alle Wirbelthiere der neuen Welt, ſind von denen der alten ſehr verſchieden. Gleiches gilt von der höhern Formen der Dicotyledonen, einige Littoralpflanzen aus- genommen. R. Brown hat lange geglaubt daß Olax zeytanica auch in Südamerika vorkomme, doch haben nähere Unterſuchungen gezeigt, daß es 2 Arten ſind. Was die Identität der beiden Continente in der gemäßigten Zone

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 530.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/536>, abgerufen am 25.11.2024.