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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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genden von jenen bedeutend abweicht. Die unter-
gegangenen Arten waren besonders Wiederkäuer, und
55 Arten hatte die alte Welt mehr, da bis jetzt
nur noch 1/3 der frühere, etwa 16-18 Species übrig
geblieben sind. Von den 900 bekannten Arten der
Säugethiere gehört 1/3 zu den reissenden und fleischfressende
Thieren, und 2/3 leben von Vegetabilien. Auch Insecten
sind untergegangen, da die im Bernstein vorkommenden
nicht mehr lebende Arten sind. Vom Schnabelthiere
ist es noch nicht erwiesen, ob es zu den Säugethieren ge-
hört, oder Eier legt. Der indische Archipelagus
unterscheidet sich wesentlich von den Inseln des Att-
lantischen Oceans oder Westindien's, da hier auf keiner
derselben sich über 4-5 Zoll hohe Säugethiere finden,
und die größten von ihnen gehören zu den Nagethieren.
Die Insel Trinidad macht hiervon jedoch eine Ausnahme.
Der indische Archipelagus dagegen theilt die größten
Thiere des festen Landes, wie Elephanten, Rhinoceros
und Tapir, so wie die sonderbaren Gestalten der
verschiedenen Arten der Kängeruh's ihnen allein eigen
sind, wenn wir Neuholland mit dazu rechnen.

genden von jenen bedeutend abweicht. Die unter-
gegangenen Arten waren beſonders Wiederkäuer, und
55 Arten hatte die alte Welt mehr, da bis jetzt
nur noch ⅓ der frühere, etwa 16–18 Species übrig
geblieben ſind. Von den 900 bekannten Arten der
Säugethiere gehört ⅓ zu den reiſſenden und fleiſchfreſſende
Thieren, und ⅔ leben von Vegetabilien. Auch Inſecten
ſind untergegangen, da die im Bernſtein vorkommenden
nicht mehr lebende Arten ſind. Vom Schnabelthiere
iſt es noch nicht erwieſen, ob es zu den Säugethieren ge-
hört, oder Eier legt. Der indiſche Archipelagus
unterſcheidet ſich weſentlich von den Inſeln des Att-
lantiſchen Oceans oder Weſtindien’s, da hier auf keiner
derſelben ſich über 4–5 Zoll hohe Säugethiere finden,
und die größten von ihnen gehören zu den Nagethieren.
Die Inſel Trinidad macht hiervon jedoch eine Ausnahme.
Der indiſche Archipelagus dagegen theilt die größten
Thiere des feſten Landes, wie Elephanten, Rhinoceros
und Tapir, ſo wie die ſonderbaren Geſtalten der
verſchiedenen Arten der Kängeruh’s ihnen allein eigen
ſind, wenn wir Neuholland mit dazu rechnen.

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[559./0565] genden von jenen bedeutend abweicht. Die unter- gegangenen Arten waren beſonders Wiederkäuer, und 55 Arten hatte die alte Welt mehr, da bis jetzt nur noch ⅓ der frühere, etwa 16–18 Species übrig geblieben ſind. Von den 900 bekannten Arten der Säugethiere gehört ⅓ zu den reiſſenden und fleiſchfreſſende Thieren, und ⅔ leben von Vegetabilien. Auch Inſecten ſind untergegangen, da die im Bernſtein vorkommenden nicht mehr lebende Arten ſind. Vom Schnabelthiere iſt es noch nicht erwieſen, ob es zu den Säugethieren ge- hört, oder Eier legt. Der indiſche Archipelagus unterſcheidet ſich weſentlich von den Inſeln des Att- lantiſchen Oceans oder Weſtindien’s, da hier auf keiner derſelben ſich über 4–5 Zoll hohe Säugethiere finden, und die größten von ihnen gehören zu den Nagethieren. Die Inſel Trinidad macht hiervon jedoch eine Ausnahme. Der indiſche Archipelagus dagegen theilt die größten Thiere des feſten Landes, wie Elephanten, Rhinoceros und Tapir, ſo wie die ſonderbaren Geſtalten der verſchiedenen Arten der Kängeruh’s ihnen allein eigen ſind, wenn wir Neuholland mit dazu rechnen.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 559.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/565>, abgerufen am 23.11.2024.