andern auszeichnet. Einen Begriff ihrer großen Ent- fernung giebt, daß ihr Licht um zu uns zu kommen die Zeit von 20-25,000 Jahre nöthig hat, da das der Sonne in 71/2 Minuten uns erreicht. Ob wir in irgend einer Verbindung mit jenen entfernten Räumen stehen, ob die Systeme jener Weltkörper sich dem unsrigen durch Planeten nähern, wird die Folge lehren.
In dem großen Weltraume sind schon gegen 700 Doppel- sterne entdeckt, und man hat gefunden, daß die mit einem farbigen Lichte sich um die drehen, die dasselbe entbehren und zwar von Osten nach Westen. In unserm Planetensystem hat nur ein Trabant des Mars ein solches farbiges Licht, welches zu erkennen ist, wenn er die Sonnenscheibe passiert. Ausser diesen zeigen sich auch noch einige andere wandel- bare oder veränderliche Sterne, wie z. B. in der Cassio- peia sich einer findet.
Wären die Sterne überall gleich verbreitet, so würden alle Himmelsräume mit einem sonnenähnlichen Glanze er- hellt sein, und wäre unsere Sternschicht gleich weit von uns entfernt, müßte sie einen hellglänzenden Teppich bilden, wie schon Olbers früher bemerkt hat. Aber die Sternschichten dichter und dünner gewebt, müssen daher auch einen verschiedenen Lichtglanz verbreiten, der dem aufmerk- samen Beobachter nicht entgehen wird. Durch diese ungleiche Vertheilung der Sterne entstehen die schwarzen Flecken,
andern auszeichnet. Einen Begriff ihrer großen Ent- fernung giebt, daß ihr Licht um zu uns zu kommen die Zeit von 20–25,000 Jahre nöthig hat, da das der Sonne in 7½ Minuten uns erreicht. Ob wir in irgend einer Verbindung mit jenen entfernten Räumen ſtehen, ob die Syſteme jener Weltkörper ſich dem unſrigen durch Planeten nähern, wird die Folge lehren.
In dem großen Weltraume ſind ſchon gegen 700 Doppel- ſterne entdeckt, und man hat gefunden, daß die mit einem farbigen Lichte ſich um die drehen, die daſſelbe entbehren und zwar von Oſten nach Weſten. In unſerm Planetenſyſtem hat nur ein Trabant des Mars ein ſolches farbiges Licht, welches zu erkennen iſt, wenn er die Sonnenſcheibe paſſiert. Auſſer dieſen zeigen ſich auch noch einige andere wandel- bare oder veränderliche Sterne, wie z. B. in der Caſſio- peia ſich einer findet.
Wären die Sterne überall gleich verbreitet, ſo würden alle Himmelsräume mit einem ſonnenähnlichen Glanze er- hellt ſein, und wäre unſere Sternſchicht gleich weit von uns entfernt, müßte ſie einen hellglänzenden Teppich bilden, wie ſchon Olbers früher bemerkt hat. Aber die Sternſchichten dichter und dünner gewebt, müſſen daher auch einen verſchiedenen Lichtglanz verbreiten, der dem aufmerk- ſamen Beobachter nicht entgehen wird. Durch dieſe ungleiche Vertheilung der Sterne entſtehen die ſchwarzen Flecken,
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andern auszeichnet. Einen Begriff ihrer großen Ent-
fernung giebt, daß ihr Licht um zu uns zu kommen die
Zeit von 20–25,000 Jahre nöthig hat, da das der Sonne
in 7½ Minuten uns erreicht. Ob wir in irgend einer
Verbindung mit jenen entfernten Räumen ſtehen, ob die
Syſteme jener Weltkörper ſich dem unſrigen durch Planeten
nähern, wird die Folge lehren.
In dem großen Weltraume ſind ſchon gegen 700 Doppel-
ſterne entdeckt, und man hat gefunden, daß die mit einem
farbigen Lichte ſich um die drehen, die daſſelbe entbehren
und zwar von Oſten nach Weſten. In unſerm Planetenſyſtem
hat nur ein Trabant des Mars ein ſolches farbiges Licht,
welches zu erkennen iſt, wenn er die Sonnenſcheibe paſſiert.
Auſſer dieſen zeigen ſich auch noch einige andere wandel-
bare oder veränderliche Sterne, wie z. B. in der Caſſio-
peia ſich einer findet.
Wären die Sterne überall gleich verbreitet, ſo würden
alle Himmelsräume mit einem ſonnenähnlichen Glanze er-
hellt ſein, und wäre unſere Sternſchicht gleich weit von
uns entfernt, müßte ſie einen hellglänzenden Teppich
bilden, wie ſchon Olbers früher bemerkt hat. Aber die
Sternſchichten dichter und dünner gewebt, müſſen daher auch
einen verſchiedenen Lichtglanz verbreiten, der dem aufmerk-
ſamen Beobachter nicht entgehen wird. Durch dieſe ungleiche
Vertheilung der Sterne entſtehen die ſchwarzen Flecken,
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 3.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/9>, abgerufen am 21.11.2024.
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