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Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 2. Prag, 1835.

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Panorama des Universums.
[Abbildung] ( Der wilde Esel. )
[Beginn Spaltensatz] höher, und seine gespitzten Ohren beständig, auch
selbst im kränklichen Zustande, aufrecht. Seine Mähne
ist schwärzlich und 3 -- 4 Zoll lang. Sie besteht
aus breiten, wolligen Haaren, und breitet sich ganz
über die Schultern aus. Die steifen Haare am
Ende des Schwanzes sind etwa Spannenlang. Das
übrige Haar ist der Hauptfarbe nach silberweiß, an
einigen Theilen, zum Beispiel dem Obertheile des
Gesichts, den Seiten des Halses und des Leibes
blond; eben so der Hintertheil der Schenkel: der
Vordertheil ist von den Weichen an, durch eine
weiße Linie getheilt, welche sich rund um den Kopf
herum bis zum Schwanze ausdehnt. Der Bauch
und die Beine sind weiß; der Rückenstreif, welcher
von der Mähne bis zum Schwanze herabläuft, be-
steht aus kaffeebraunen, steifen, gewellten Haaren,
ist auf dem Hintertheile am breitesten, gegen den
Schwanz hin und wieder schmäler. Nur beim Hengste
läuft ein anderer Streifen von gleicher Farbe quer
über die Schultern, und bildet mit dem Rückenstrei-
fen ein Kreuz, wie beim zahmen Esel. Jm Winter
ist das Haar des Kulan fein, sanft, seidenartig,
gewellt, fettig anzufühlen und die blonde Farbe
sehr schön und glänzend. Das Sommerhaar ist eben-
falls weich und glatt, aber einfarbiger.

Der ganze Körperbau des wilden Esels ist
schlanker, gefälliger, und der Lauf des Thieres aus-
nehmend schnell. Auch an Größe übertrifft der
wilde Esel den zahmen. Ein männlicher Kulan
maß von der Nase bis zur Schwanzwurzel 4 Fuß
und beinahe 11 Zoll. Seine Höhe betrug vorn 4
Fuß und 2 Zoll, hinten 4 Fuß und 6 Zoll. Ver-
muthlich war dieser ein junger.

Jn der Lebensart kommen die wilden Esel mit
den Zahmen überein. Sie bewohnen im Sommer
die dürren, bergigten, menschenleeren Gegenden der
großen Tatarei, gehen aber nicht höher, als bis zum
[Spaltenumbruch] 48sten Grade der Breite. Jm Winter ziehen sie
sich, wie gesagt, nach Süden herab. Jn Persien
werden sie auf den Gebirgen bei Kasbin zu allen
Jahreszeiten gefunden. Sie müssen auch in Arabien
seyn; denn von den Arabern wird gesagt, daß sie
dieselben des Fleisches wegen, in Schlingen fangen.
Sie sollen bis in die südlichen Gegenden Jndiens
vordringen. Leo Afrikanus erwähnt ihrer im
nördlichen Afrika, und auch Andere wollen wilde
Esel in diefem Erdtheile gesehen haben; indeß mei-
nen sie vielleicht den Quagga.

Nach dem einstimmigen Zeugniß der Reisenden
im Orient ist der Kulan ein äußerst unbändiges
und wildes Thier, das sich nur mit vieler Mühe
zähmen läßt. Jn Persien gräbt man tiefe Löcher
in die Erde, füllt sie zum Theil mit Laub oder
Kräutern aus, damit die hineinfallenden Thiere
keinen Schaden leiden, und bedeckt die Gruben oben.
Die hierin gefangenen Kulans werden zum Zuge
abgerichtet, und sehr theuer verkauft.

Diese Thiere nähren sich im wilden Zustande
von verschiedenen Salzkräutern, Melden= und Gän-
sefußgattungen und andern Gewächsen. Sie trinken
selten, und ziehen das Salzwasser dem süßen vor.
Die Jäger lauern ihnen auf, wann sie zur Tränke
gehen, und erlegen sie im Hinterhalt.

Ehemals lebten die wilden Esel auch in Palä-
stina, in Syrien, Mesopotanien, Phrygien, Lykao-
nien und anderwärts. Jetzt findet man aber in diesen
Ländern nur zahme Esel. Die von Alters her berühmte
Eselszucht im Orient hat ihren Ursprung von den
Kulans. Dort sind aber auch die zahmen Esel in
ganz anderm Zustande, wie bei uns, und durch die
Domestikation noch veredelt worden.

Die Tataren, Kirgisen, Kalmücken und andere
Asiaten legen sich auf die Jagd der Kulans bloß
des Fleisches wegen, welches sie sehr lecker finden. F.

[Ende Spaltensatz]

Druck und Verlag von Gottlieb Haase Söhne in Prag. -- Redaktion von W. A. Gerle.

Panorama des Universums.
[Abbildung] ( Der wilde Esel. )
[Beginn Spaltensatz] höher, und seine gespitzten Ohren beständig, auch
selbst im kränklichen Zustande, aufrecht. Seine Mähne
ist schwärzlich und 3 — 4 Zoll lang. Sie besteht
aus breiten, wolligen Haaren, und breitet sich ganz
über die Schultern aus. Die steifen Haare am
Ende des Schwanzes sind etwa Spannenlang. Das
übrige Haar ist der Hauptfarbe nach silberweiß, an
einigen Theilen, zum Beispiel dem Obertheile des
Gesichts, den Seiten des Halses und des Leibes
blond; eben so der Hintertheil der Schenkel: der
Vordertheil ist von den Weichen an, durch eine
weiße Linie getheilt, welche sich rund um den Kopf
herum bis zum Schwanze ausdehnt. Der Bauch
und die Beine sind weiß; der Rückenstreif, welcher
von der Mähne bis zum Schwanze herabläuft, be-
steht aus kaffeebraunen, steifen, gewellten Haaren,
ist auf dem Hintertheile am breitesten, gegen den
Schwanz hin und wieder schmäler. Nur beim Hengste
läuft ein anderer Streifen von gleicher Farbe quer
über die Schultern, und bildet mit dem Rückenstrei-
fen ein Kreuz, wie beim zahmen Esel. Jm Winter
ist das Haar des Kulan fein, sanft, seidenartig,
gewellt, fettig anzufühlen und die blonde Farbe
sehr schön und glänzend. Das Sommerhaar ist eben-
falls weich und glatt, aber einfarbiger.

Der ganze Körperbau des wilden Esels ist
schlanker, gefälliger, und der Lauf des Thieres aus-
nehmend schnell. Auch an Größe übertrifft der
wilde Esel den zahmen. Ein männlicher Kulan
maß von der Nase bis zur Schwanzwurzel 4 Fuß
und beinahe 11 Zoll. Seine Höhe betrug vorn 4
Fuß und 2 Zoll, hinten 4 Fuß und 6 Zoll. Ver-
muthlich war dieser ein junger.

Jn der Lebensart kommen die wilden Esel mit
den Zahmen überein. Sie bewohnen im Sommer
die dürren, bergigten, menschenleeren Gegenden der
großen Tatarei, gehen aber nicht höher, als bis zum
[Spaltenumbruch] 48sten Grade der Breite. Jm Winter ziehen sie
sich, wie gesagt, nach Süden herab. Jn Persien
werden sie auf den Gebirgen bei Kasbin zu allen
Jahreszeiten gefunden. Sie müssen auch in Arabien
seyn; denn von den Arabern wird gesagt, daß sie
dieselben des Fleisches wegen, in Schlingen fangen.
Sie sollen bis in die südlichen Gegenden Jndiens
vordringen. Leo Afrikanus erwähnt ihrer im
nördlichen Afrika, und auch Andere wollen wilde
Esel in diefem Erdtheile gesehen haben; indeß mei-
nen sie vielleicht den Quagga.

Nach dem einstimmigen Zeugniß der Reisenden
im Orient ist der Kulan ein äußerst unbändiges
und wildes Thier, das sich nur mit vieler Mühe
zähmen läßt. Jn Persien gräbt man tiefe Löcher
in die Erde, füllt sie zum Theil mit Laub oder
Kräutern aus, damit die hineinfallenden Thiere
keinen Schaden leiden, und bedeckt die Gruben oben.
Die hierin gefangenen Kulans werden zum Zuge
abgerichtet, und sehr theuer verkauft.

Diese Thiere nähren sich im wilden Zustande
von verschiedenen Salzkräutern, Melden= und Gän-
sefußgattungen und andern Gewächsen. Sie trinken
selten, und ziehen das Salzwasser dem süßen vor.
Die Jäger lauern ihnen auf, wann sie zur Tränke
gehen, und erlegen sie im Hinterhalt.

Ehemals lebten die wilden Esel auch in Palä-
stina, in Syrien, Mesopotanien, Phrygien, Lykao-
nien und anderwärts. Jetzt findet man aber in diesen
Ländern nur zahme Esel. Die von Alters her berühmte
Eselszucht im Orient hat ihren Ursprung von den
Kulans. Dort sind aber auch die zahmen Esel in
ganz anderm Zustande, wie bei uns, und durch die
Domestikation noch veredelt worden.

Die Tataren, Kirgisen, Kalmücken und andere
Asiaten legen sich auf die Jagd der Kulans bloß
des Fleisches wegen, welches sie sehr lecker finden. F.

[Ende Spaltensatz]

Druck und Verlag von Gottlieb Haase Söhne in Prag. — Redaktion von W. A. Gerle.

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[16/0008] Panorama des Universums. [Abbildung ( Der wilde Esel. ) ] höher, und seine gespitzten Ohren beständig, auch selbst im kränklichen Zustande, aufrecht. Seine Mähne ist schwärzlich und 3 — 4 Zoll lang. Sie besteht aus breiten, wolligen Haaren, und breitet sich ganz über die Schultern aus. Die steifen Haare am Ende des Schwanzes sind etwa Spannenlang. Das übrige Haar ist der Hauptfarbe nach silberweiß, an einigen Theilen, zum Beispiel dem Obertheile des Gesichts, den Seiten des Halses und des Leibes blond; eben so der Hintertheil der Schenkel: der Vordertheil ist von den Weichen an, durch eine weiße Linie getheilt, welche sich rund um den Kopf herum bis zum Schwanze ausdehnt. Der Bauch und die Beine sind weiß; der Rückenstreif, welcher von der Mähne bis zum Schwanze herabläuft, be- steht aus kaffeebraunen, steifen, gewellten Haaren, ist auf dem Hintertheile am breitesten, gegen den Schwanz hin und wieder schmäler. Nur beim Hengste läuft ein anderer Streifen von gleicher Farbe quer über die Schultern, und bildet mit dem Rückenstrei- fen ein Kreuz, wie beim zahmen Esel. Jm Winter ist das Haar des Kulan fein, sanft, seidenartig, gewellt, fettig anzufühlen und die blonde Farbe sehr schön und glänzend. Das Sommerhaar ist eben- falls weich und glatt, aber einfarbiger. Der ganze Körperbau des wilden Esels ist schlanker, gefälliger, und der Lauf des Thieres aus- nehmend schnell. Auch an Größe übertrifft der wilde Esel den zahmen. Ein männlicher Kulan maß von der Nase bis zur Schwanzwurzel 4 Fuß und beinahe 11 Zoll. Seine Höhe betrug vorn 4 Fuß und 2 Zoll, hinten 4 Fuß und 6 Zoll. Ver- muthlich war dieser ein junger. Jn der Lebensart kommen die wilden Esel mit den Zahmen überein. Sie bewohnen im Sommer die dürren, bergigten, menschenleeren Gegenden der großen Tatarei, gehen aber nicht höher, als bis zum 48sten Grade der Breite. Jm Winter ziehen sie sich, wie gesagt, nach Süden herab. Jn Persien werden sie auf den Gebirgen bei Kasbin zu allen Jahreszeiten gefunden. Sie müssen auch in Arabien seyn; denn von den Arabern wird gesagt, daß sie dieselben des Fleisches wegen, in Schlingen fangen. Sie sollen bis in die südlichen Gegenden Jndiens vordringen. Leo Afrikanus erwähnt ihrer im nördlichen Afrika, und auch Andere wollen wilde Esel in diefem Erdtheile gesehen haben; indeß mei- nen sie vielleicht den Quagga. Nach dem einstimmigen Zeugniß der Reisenden im Orient ist der Kulan ein äußerst unbändiges und wildes Thier, das sich nur mit vieler Mühe zähmen läßt. Jn Persien gräbt man tiefe Löcher in die Erde, füllt sie zum Theil mit Laub oder Kräutern aus, damit die hineinfallenden Thiere keinen Schaden leiden, und bedeckt die Gruben oben. Die hierin gefangenen Kulans werden zum Zuge abgerichtet, und sehr theuer verkauft. Diese Thiere nähren sich im wilden Zustande von verschiedenen Salzkräutern, Melden= und Gän- sefußgattungen und andern Gewächsen. Sie trinken selten, und ziehen das Salzwasser dem süßen vor. Die Jäger lauern ihnen auf, wann sie zur Tränke gehen, und erlegen sie im Hinterhalt. Ehemals lebten die wilden Esel auch in Palä- stina, in Syrien, Mesopotanien, Phrygien, Lykao- nien und anderwärts. Jetzt findet man aber in diesen Ländern nur zahme Esel. Die von Alters her berühmte Eselszucht im Orient hat ihren Ursprung von den Kulans. Dort sind aber auch die zahmen Esel in ganz anderm Zustande, wie bei uns, und durch die Domestikation noch veredelt worden. Die Tataren, Kirgisen, Kalmücken und andere Asiaten legen sich auf die Jagd der Kulans bloß des Fleisches wegen, welches sie sehr lecker finden. F. Druck und Verlag von Gottlieb Haase Söhne in Prag. — Redaktion von W. A. Gerle.

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Zitationshilfe: Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 2. Prag, 1835, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_panorama02_1835/8>, abgerufen am 01.06.2024.