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Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 7. Prag, 1836.

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56 Panorama des Universums.
[Beginn Spaltensatz]

[Abbildung]
Der Baobab oder Affenbrotbaum.
( Adansonia digitata. )

Der Stamm dieses Baumes erreicht nur eine
Höhe von 10 bis 12 Fuß, wird aber so dick, daß
der Durchschnitt an 25 Fuß hält. Mit der Krone
beträgt die ganze Höhe des Baumes 70, und der
Umfang auf 150 Fuß.

Der ungeheure Stamm ist weich von Gewebe,
und wird leicht hohl, wenn die äußere Rinde oder
die Wurzeln beschädigt werden. Adanson, nach
dem der Baum benannt worden ist, sagt, daß die
Neger am Senegal ( Senhage ) zwischen welchem und
der Gambia sein eigentliches Vaterland ist, in dem
hohlen Stamm Kammern anlegen, worin sie die-
jenigen Leichname aufhängen, denen sie ein ehrliches
Begraben versagen. Die todten Körper sollen darin
in kurzer Zeit so austrocknen, daß sie Mumien
gleichen.

Von den Aesten des Baumes steigen einige
gerade in die Höhe, andere neigen sich zur Erde
herab, und bilden eine natürliche Laube. Die ge-
wöhnliche Länge der großen Aeste ist 60 bis 70
Fuß.

Der Baum hat eine dicke, grauliche und ge-
schmeidige Rinde; ein zartes, leichtes und weißes
Holz. Zu seinem völligen Wachsthum gehören einige
Jahrhunderte. Er liebt einen feuchten warmen Bo-
den. Man findet unter seinen Blättern, die starken
Schatten verbreiten, 7 bis 8 Zoll lange und 3 Zoll
breite. Es sind 3, 5 und 7 Blättchen an einem
Blattstiele; überhaupt ähneln die Blätter der Form
nach denen der Roßkastanie. Aufgeblühet sind die
weißen, malvenähnlichen Blüthen 4 Zoll lang, und
halten im Durchmesser fast 6 Zoll. Nur am Tage
öffnen sie sich. Die reife Frucht ist 18 Zoll lang, in
der Mitte über 18 Zoll im Umfange, und hat eine
holzige, der Länge nach in 13 Abschnitte getheilte,
schwarzbraune Rinde. Nach Golberry brauchen
die Neger das in der Frucht enthaltene Fleisch
bloß, um Blutflüsse zu stillen. Nach Andern hat es
einen angenehm säuerlichen Geschmack, und wird
theils roh, theils zubereitet gegessen. Die Kerne
essen die Neger geröstet, und bereiten auch durch
einen Wasseraufguß einen scharfen kühlenden Trank
daraus. Die Blätter werden im Schatten getrocknet,
gepulvert unter Speisen gemengt, und besonders
zur Bereitung des Kuskes, einer allgemeinen Kost,
gebraucht. Bose führt an, daß die Frucht dieses
Baumes von den Mandingos durch das östliche und
südliche Afrika, und von den Mauren nach Marocco[Spaltenumbruch] verführt werde; von hier nach dem übrigen Nord-
afrika und Egypten kommen, woselbst man das
( ohne Zweifel nun ausgedörrte ) Fleisch in Pulver
verwandle, und in der Levante unter dem sehr un-
eigentlichen Namen Siegelerde von Lemnos,
verkaufe. Eine Nachricht, die uns sonst noch nirgends
vorgekommen ist.

Die Schale der Frucht, obgleich nur eine Linie
dick, nimmt ihrer ausnehmenden Härte wegen eine
treffliche Politur an, und die Neger verfertigen
daraus allerlei niedliche Gefäße, in denen sich Ge-
tränke aller Art sehr gut halten. -- Man berechnet
nach gewissen Umständen das Alter eines sehr gro-
ßen Baobabs auf 3 bis 4000 Jahre; doch sind diese
Rechnungen trüglich. Durch die Frucht pflanzt sich der
Baum fort. Jn seinen Aesten hängen eine Menge 18 F.
langer ovaler Vogelnester, die aus ziemlich starken
Baumzweigen verfertigt sind. Die Vögel, welche sie
bauen, kennt man nicht; sie müssen aber sehr groß
seyn.

Jn warmen Treibhäusern in England hat man
den Baobab schon bis auf 18 Fuß Höhe gezogen.
Golberry fand in Afrika einen Baum, dessen
Stamm an 34 Fuß im Durchmesser hielt. Da der
Kern sehr weich ist, so fault der Stamm auch beim
Zutritt der Nässe inwendig leicht aus; daher ent-
stehen große Höhlen in demselben.

[Abbildung] ( Blüthe und Frucht des Baobab. )
[Ende Spaltensatz]

Druck und Verlag von Gottlieb Haase Söhne in Prag. -- Redaktion von W. A. Gerle.

56 Panorama des Universums.
[Beginn Spaltensatz]

[Abbildung]
Der Baobab oder Affenbrotbaum.
( Adansonia digitata. )

Der Stamm dieses Baumes erreicht nur eine
Höhe von 10 bis 12 Fuß, wird aber so dick, daß
der Durchschnitt an 25 Fuß hält. Mit der Krone
beträgt die ganze Höhe des Baumes 70, und der
Umfang auf 150 Fuß.

Der ungeheure Stamm ist weich von Gewebe,
und wird leicht hohl, wenn die äußere Rinde oder
die Wurzeln beschädigt werden. Adanson, nach
dem der Baum benannt worden ist, sagt, daß die
Neger am Senegal ( Senhage ) zwischen welchem und
der Gambia sein eigentliches Vaterland ist, in dem
hohlen Stamm Kammern anlegen, worin sie die-
jenigen Leichname aufhängen, denen sie ein ehrliches
Begraben versagen. Die todten Körper sollen darin
in kurzer Zeit so austrocknen, daß sie Mumien
gleichen.

Von den Aesten des Baumes steigen einige
gerade in die Höhe, andere neigen sich zur Erde
herab, und bilden eine natürliche Laube. Die ge-
wöhnliche Länge der großen Aeste ist 60 bis 70
Fuß.

Der Baum hat eine dicke, grauliche und ge-
schmeidige Rinde; ein zartes, leichtes und weißes
Holz. Zu seinem völligen Wachsthum gehören einige
Jahrhunderte. Er liebt einen feuchten warmen Bo-
den. Man findet unter seinen Blättern, die starken
Schatten verbreiten, 7 bis 8 Zoll lange und 3 Zoll
breite. Es sind 3, 5 und 7 Blättchen an einem
Blattstiele; überhaupt ähneln die Blätter der Form
nach denen der Roßkastanie. Aufgeblühet sind die
weißen, malvenähnlichen Blüthen 4 Zoll lang, und
halten im Durchmesser fast 6 Zoll. Nur am Tage
öffnen sie sich. Die reife Frucht ist 18 Zoll lang, in
der Mitte über 18 Zoll im Umfange, und hat eine
holzige, der Länge nach in 13 Abschnitte getheilte,
schwarzbraune Rinde. Nach Golberry brauchen
die Neger das in der Frucht enthaltene Fleisch
bloß, um Blutflüsse zu stillen. Nach Andern hat es
einen angenehm säuerlichen Geschmack, und wird
theils roh, theils zubereitet gegessen. Die Kerne
essen die Neger geröstet, und bereiten auch durch
einen Wasseraufguß einen scharfen kühlenden Trank
daraus. Die Blätter werden im Schatten getrocknet,
gepulvert unter Speisen gemengt, und besonders
zur Bereitung des Kuskes, einer allgemeinen Kost,
gebraucht. Bose führt an, daß die Frucht dieses
Baumes von den Mandingos durch das östliche und
südliche Afrika, und von den Mauren nach Marocco[Spaltenumbruch] verführt werde; von hier nach dem übrigen Nord-
afrika und Egypten kommen, woselbst man das
( ohne Zweifel nun ausgedörrte ) Fleisch in Pulver
verwandle, und in der Levante unter dem sehr un-
eigentlichen Namen Siegelerde von Lemnos,
verkaufe. Eine Nachricht, die uns sonst noch nirgends
vorgekommen ist.

Die Schale der Frucht, obgleich nur eine Linie
dick, nimmt ihrer ausnehmenden Härte wegen eine
treffliche Politur an, und die Neger verfertigen
daraus allerlei niedliche Gefäße, in denen sich Ge-
tränke aller Art sehr gut halten. — Man berechnet
nach gewissen Umständen das Alter eines sehr gro-
ßen Baobabs auf 3 bis 4000 Jahre; doch sind diese
Rechnungen trüglich. Durch die Frucht pflanzt sich der
Baum fort. Jn seinen Aesten hängen eine Menge 18 F.
langer ovaler Vogelnester, die aus ziemlich starken
Baumzweigen verfertigt sind. Die Vögel, welche sie
bauen, kennt man nicht; sie müssen aber sehr groß
seyn.

Jn warmen Treibhäusern in England hat man
den Baobab schon bis auf 18 Fuß Höhe gezogen.
Golberry fand in Afrika einen Baum, dessen
Stamm an 34 Fuß im Durchmesser hielt. Da der
Kern sehr weich ist, so fault der Stamm auch beim
Zutritt der Nässe inwendig leicht aus; daher ent-
stehen große Höhlen in demselben.

[Abbildung] ( Blüthe und Frucht des Baobab. )
[Ende Spaltensatz]

Druck und Verlag von Gottlieb Haase Söhne in Prag. — Redaktion von W. A. Gerle.

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[56/0008] 56 Panorama des Universums. [Abbildung] Der Baobab oder Affenbrotbaum. ( Adansonia digitata. ) Der Stamm dieses Baumes erreicht nur eine Höhe von 10 bis 12 Fuß, wird aber so dick, daß der Durchschnitt an 25 Fuß hält. Mit der Krone beträgt die ganze Höhe des Baumes 70, und der Umfang auf 150 Fuß. Der ungeheure Stamm ist weich von Gewebe, und wird leicht hohl, wenn die äußere Rinde oder die Wurzeln beschädigt werden. Adanson, nach dem der Baum benannt worden ist, sagt, daß die Neger am Senegal ( Senhage ) zwischen welchem und der Gambia sein eigentliches Vaterland ist, in dem hohlen Stamm Kammern anlegen, worin sie die- jenigen Leichname aufhängen, denen sie ein ehrliches Begraben versagen. Die todten Körper sollen darin in kurzer Zeit so austrocknen, daß sie Mumien gleichen. Von den Aesten des Baumes steigen einige gerade in die Höhe, andere neigen sich zur Erde herab, und bilden eine natürliche Laube. Die ge- wöhnliche Länge der großen Aeste ist 60 bis 70 Fuß. Der Baum hat eine dicke, grauliche und ge- schmeidige Rinde; ein zartes, leichtes und weißes Holz. Zu seinem völligen Wachsthum gehören einige Jahrhunderte. Er liebt einen feuchten warmen Bo- den. Man findet unter seinen Blättern, die starken Schatten verbreiten, 7 bis 8 Zoll lange und 3 Zoll breite. Es sind 3, 5 und 7 Blättchen an einem Blattstiele; überhaupt ähneln die Blätter der Form nach denen der Roßkastanie. Aufgeblühet sind die weißen, malvenähnlichen Blüthen 4 Zoll lang, und halten im Durchmesser fast 6 Zoll. Nur am Tage öffnen sie sich. Die reife Frucht ist 18 Zoll lang, in der Mitte über 18 Zoll im Umfange, und hat eine holzige, der Länge nach in 13 Abschnitte getheilte, schwarzbraune Rinde. Nach Golberry brauchen die Neger das in der Frucht enthaltene Fleisch bloß, um Blutflüsse zu stillen. Nach Andern hat es einen angenehm säuerlichen Geschmack, und wird theils roh, theils zubereitet gegessen. Die Kerne essen die Neger geröstet, und bereiten auch durch einen Wasseraufguß einen scharfen kühlenden Trank daraus. Die Blätter werden im Schatten getrocknet, gepulvert unter Speisen gemengt, und besonders zur Bereitung des Kuskes, einer allgemeinen Kost, gebraucht. Bose führt an, daß die Frucht dieses Baumes von den Mandingos durch das östliche und südliche Afrika, und von den Mauren nach Marocco verführt werde; von hier nach dem übrigen Nord- afrika und Egypten kommen, woselbst man das ( ohne Zweifel nun ausgedörrte ) Fleisch in Pulver verwandle, und in der Levante unter dem sehr un- eigentlichen Namen Siegelerde von Lemnos, verkaufe. Eine Nachricht, die uns sonst noch nirgends vorgekommen ist. Die Schale der Frucht, obgleich nur eine Linie dick, nimmt ihrer ausnehmenden Härte wegen eine treffliche Politur an, und die Neger verfertigen daraus allerlei niedliche Gefäße, in denen sich Ge- tränke aller Art sehr gut halten. — Man berechnet nach gewissen Umständen das Alter eines sehr gro- ßen Baobabs auf 3 bis 4000 Jahre; doch sind diese Rechnungen trüglich. Durch die Frucht pflanzt sich der Baum fort. Jn seinen Aesten hängen eine Menge 18 F. langer ovaler Vogelnester, die aus ziemlich starken Baumzweigen verfertigt sind. Die Vögel, welche sie bauen, kennt man nicht; sie müssen aber sehr groß seyn. Jn warmen Treibhäusern in England hat man den Baobab schon bis auf 18 Fuß Höhe gezogen. Golberry fand in Afrika einen Baum, dessen Stamm an 34 Fuß im Durchmesser hielt. Da der Kern sehr weich ist, so fault der Stamm auch beim Zutritt der Nässe inwendig leicht aus; daher ent- stehen große Höhlen in demselben. [Abbildung ( Blüthe und Frucht des Baobab. ) ] Druck und Verlag von Gottlieb Haase Söhne in Prag. — Redaktion von W. A. Gerle.

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Zitationshilfe: Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 7. Prag, 1836, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_panorama07_1836/8>, abgerufen am 14.08.2024.