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Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 8. Prag, 1834.

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Das wohlfeilste
Panorama des Universums

zur
erheiternden Belehrung für Jedermann und alle Länder.


N ro. 8.    Erscheint jeden Sonnabend.1834.



[Abbildung]
Das Pantheon zu Paris.
[Beginn Spaltensatz]

Die Pläne und Zeichnungen für den Bau der
Kirche St. Genoveva zu Paris, eines der schön-
sten Denkmähler der neuern Baukunst, wurden im
Anfange der zweiten Hälfte des 18ten Jahrhunderts
von dem berühmten Soufflot entworfen, und 1757
der Bau beschlossen, und nachdem man 7 Jahre mit
den nöthigen Vorbereitungen und dem Legen der
Gründe zugebracht hatte, erschien Ludwig XV. im
Jahre 1764 in königlichem Zuge, um den Grundstein
zu einem der Hauptpfeiler des Domes zu legen.

Nach einer ununterbrochenen Arbeit von 40 Jahren
und einem Aufwand von 15,000,000 Francs, glaubte
man das Werk vollendet, aber man hatte kaum die
inneren Gerüste abgebrochen, als an den Pfeilern
und Säulen viele Ritze und Spalten erschienen,
[Spaltenumbruch] welche zeigten, daß das Gewicht und der Druck der
ungeheuern Wölbung auf zu schwachen Stützen ruhe,
und das Gebäude mit einem baldigen Einsturz bedroht
werde. Der Baumeister Rondelet erhielt den Auf-
trag einem solchen Unfall vorzubeugen, und dieß ge-
lang ihm, ohne dem Reichthum und dem Einklang des
Ganzen wesentlichen Eintrag zu thun, durch den An-
bau der vier Hauptpfeiler, welche die ungeheure Masse
des Domes tragen.

Das Pantheon ist in der Gestalt eines griechi-
schen Kreuzes errichtet, und hat mit Jnbegriff des
vordern Säulenganges 339 Fuß Länge auf eine Breite
von 253 F. und 249 F. Höhe. Seine Vorderseite
besteht aus einem Auftritt von 11 Stufen, und einer
dem römischen Pantheon nachgebildeten Säulenhalle,
[Ende Spaltensatz]

Das wohlfeilste
Panorama des Universums

zur
erheiternden Belehrung für Jedermann und alle Länder.


N ro. 8.    Erscheint jeden Sonnabend.1834.



[Abbildung]
Das Pantheon zu Paris.
[Beginn Spaltensatz]

Die Pläne und Zeichnungen für den Bau der
Kirche St. Genoveva zu Paris, eines der schön-
sten Denkmähler der neuern Baukunst, wurden im
Anfange der zweiten Hälfte des 18ten Jahrhunderts
von dem berühmten Soufflot entworfen, und 1757
der Bau beschlossen, und nachdem man 7 Jahre mit
den nöthigen Vorbereitungen und dem Legen der
Gründe zugebracht hatte, erschien Ludwig XV. im
Jahre 1764 in königlichem Zuge, um den Grundstein
zu einem der Hauptpfeiler des Domes zu legen.

Nach einer ununterbrochenen Arbeit von 40 Jahren
und einem Aufwand von 15,000,000 Francs, glaubte
man das Werk vollendet, aber man hatte kaum die
inneren Gerüste abgebrochen, als an den Pfeilern
und Säulen viele Ritze und Spalten erschienen,
[Spaltenumbruch] welche zeigten, daß das Gewicht und der Druck der
ungeheuern Wölbung auf zu schwachen Stützen ruhe,
und das Gebäude mit einem baldigen Einsturz bedroht
werde. Der Baumeister Rondelet erhielt den Auf-
trag einem solchen Unfall vorzubeugen, und dieß ge-
lang ihm, ohne dem Reichthum und dem Einklang des
Ganzen wesentlichen Eintrag zu thun, durch den An-
bau der vier Hauptpfeiler, welche die ungeheure Masse
des Domes tragen.

Das Pantheon ist in der Gestalt eines griechi-
schen Kreuzes errichtet, und hat mit Jnbegriff des
vordern Säulenganges 339 Fuß Länge auf eine Breite
von 253 F. und 249 F. Höhe. Seine Vorderseite
besteht aus einem Auftritt von 11 Stufen, und einer
dem römischen Pantheon nachgebildeten Säulenhalle,
[Ende Spaltensatz]

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Zitationshilfe: Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 8. Prag, 1834, S. [57]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_panorama08_1834/1>, abgerufen am 21.11.2024.