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Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 8. Prag, 1836.

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Panorama des Universums.
[Beginn Spaltensatz] Wind hat, bringt er den Geistern der Berge und
der Luft Opfer, die dann, aber nur in diesem Fall,
aus Schweinen und Geflügel bestehen. Wenn das
Opfer bereit ist, fügt der Opferdiener noch etwas
gebranntes Wasser und Früchte hinzu, verbrennt
Goldpapier, wirft sich mehrmals auf den Boden
und ruft endlich den Matrosen zu: "Gehorcht den
Geistern!" Die Matrosen, die bis dahin auf den
Knien gelegen haben, springen bei diesen Worten
auf und verschlingen hastig die Opfergaben. Wenn
man in die Mündung eines Flusses einläuft, wer-
den fortwährend am Steuerruder Stückchen Papier
in's Wasser geworfen. Die meisten Opfer werden
aber am Kompaß gebracht, der mit einem Stückchen
rothen Zeug bedeckt wird, wie man es auch an's
Steuerruder und das Ankertau bindet. Außerdem
verbrennt man neben der Bussole eine Menge Weih-
rauch und Stückchen Papier, die als Junken ausge-
schnitten sind; dann findet man auch neben dem
Kompasse stets Tabak, eine Pfeife und eine bren-
nende Lampe, deren sich die ganze Schiffsmannschaft
nach Belieben bedienen kann. Tritt Windstille ein,
so werfen die Matrosen gemeinschaftlich Goldpapier,
das zu Junken ansgeschnitten ist, in's Meer. Will
sich der Wind nicht gleich einstellen, so glaubt man,
daß die Göttin des Meeres übel gelaunt ist, und
man ruft nun die Dämonen der Luft an; ist aber
auch dieß vergebens, so hören die Matrosen auf zu
opfern und zu beten, und erwarten in sorgloser
Geduld, was kommen mag.



Der Ocean.

Es gibt eigentlich nur Ein Weltmeer, ein zusam-
menhängendes Ganzes, das fast 3 Viertheile unserer
Erdoberfläche bedeckt, und alles feste Land von einem
Pole zum andern einschließt. Alle Gewässer, die
man mit dem Namen Meer belegt, sind Theile des
Oceans, doch gibt man ihm seiner Ausdehnung we-
gen 5 große Abtheilungen. 1 ) Der nördliche Eis-
oder Polarocean, dessen Mitte der Nordpol bildet
und der die nördlichen Küsten von Europa, Asien
und Amerika zur physischen Grenze hat; er ist nur
in sehr günstigen Sommern zu beschiffen, indem das
Eis gewöhnlich erst im September schmilzt. Die
Winde auf demselben sind veränderlich, die Ostwinde
jedoch die herrschenden. Die vornehmsten bekannten
Jnseln desselben sind Spitzbergen und Nowaja=Semlja.
2 ) Das westliche Weltmeer, östlich von den
Westküsten Europa's und Afrika's, westlich von den
Ostküsten Amerika's, nördlich von dem nördlichen
und südlich von dem südlichen Eismeere begrenzt.
Unterhalb der Südspitze Afrika's stößt es mit dem
indischen, und durch Magellan's Meerenge und
die Fahrt um Cap Horn mit dem Australocean
zusammen. Es hat in der heißen Zone Ostwinde
und außer derselben veränderliche Winde; der Acqua-
tor theilt dasselbe in 2 Theile: in das atlantische,
den nördlichen Theil von dem nördlichen Eismeere
bis zum Aequator, östlich von Europa und Nord-
afrika und westlich von Nordamerika begrenzt; und
in das äthiopische Meer, den südlichen Theil,
von dem Aequator bis zum südlichen Eismeere, öst-
lich von Südafrika. und westlich von Südamerika
begrenzt. 3 ) Der indische Ocean, im Norden
an die Küsten Asiens, im Osten an das Australland,
im Süden an den südlichen Polarocean und in We-
sten an Afrika grenzend. Auf diesem herrschen nicht
[Spaltenumbruch] nur in verschiedenen Gegenden desselben, sondern
auch zu verschiedenen Zeiten ganz verschiedene Winde,
worunter die regelmäßig abwechselnden Monsons die
bekanntesten sind. Sowohl diese Winde als die Be-
schaffenheit des Meeres selbst, welches mit Jnseln,
Klippen und Felsen wie besäet ist, machen die Fahrt
auf demselben äußerst schwierig und gefährlich. 4 ) der
Australocean, gewöhnlich das große Weltmeer
oder die Südsee genannt. Es begrenzt die Westküste
Amerika's und die Ostküste Asiens, so wie das Au-
stralland, und ist im Süden gegen den südlichen
Eisocean offen. Außer einigen asiatischen und ame-
rikanischen Jnselgruppen enthält es die sämmtlichen
Jnseln Australiens. Man theilt es in die Nordsee
bis zum Wendekreise des Krebses, die Mittelsee oder
das stille Meer zwischen den beiden Wendekreisen,
und in die eigentliche Südsee vom Wendekreise des
Steinbocks bis zum südlichen Eismeere. 5 ) Der
südliche Eis- oder Polar = Ocean um den süd-
lichen Eispol her bis 60° S. B. Seit Cook haben
ihn mehrere Seefahrer wegen Treibeises, Kälte, Eis-
feldern, Stürmen und Nebeln beinahe unfahrbar ge-
funden.



Der Untersberg.

Die Moosstraße führt in anderthalb Stunden
von Schloß Aigen an den Untersberg. Der Wan-
derer gehe hier nicht gleichgültig vorüber, er wan-
delt auf dem Boden einer Sage -- unter diesem
Moose soll die uralte Juvavia eingesunken schlum-
mern -- viel Alterthümer wurden hier ausgegraben.
Man kommt Schloß Glaneck vorüber, durch einen
natürlichen Park mit hellen duftenden Wiesen, deren
Buschwerk und Baumgruppen sich in kleinen, stehen-
den klaren Gewässern spiegeln. Die Nähe des Küh-
lung hauchenden Unterberges macht diesen Ort sehr
frisch und lieblich zur Sommerszeit. Durch diesen
natürlichen Park gelangt man zur Kugelmühle,
wo man sich mit herrlicher Milch erquickt, auch sonst
Erfrischungen findet. Gleich hinter der Mühle bildet
die Glan, ein Waldbach, ungestüm durch eine
Felskluft sich drängend, schöne Wasserfälle, die über
röthliche Marmorblöcke und große, gleich leuchtendem
Sammet, mit Moos bekleidete Felsstücke stürzen,
herrlich schön nach dem Hochgewitter, oder wenn
bei des Frühlings Erwachen, der Schnee in den
erwärmenden Strahlen der Sonne schmilzt.

Jnnerhalb des Berges tosen die Fluthen, Mar-
morstufen führen in die Felskluft hinab, wo vor-
mals das Wasser für die fürstliche Tafel geschöpft
wurde. Eine entzückende Stille. Jn der Kugelmühle
werden die Marmorkügelchen gedreht, die den Kin-
dern zum Spielen dienen. Jn der blutarmen Wald-
und Felsenwildniß, der romantischen Grünau, un-
weit des Traunsees, fristen auch viele Arme mit
dem Formen dieser Kugeln ihr Daseyn, doch ist die
Steinart unbedeutend, und der Preis äußerst gering,
da sie aus der zweiten Hand das 1000 für 24 kr.
C. M. gekauft werden.

Von den Kugelmühlen geht es durch schattige
Waldungen bergan zum ersten Marmorbruch. Er
gehört Sr. Majestät dem König von Baiern, der
400 Menschen hier mit Arbeit versorgt. Des Königs
Säule schmückt diesen Platz, der die Aussicht weit
hinaus in die Ferne öffnet. Von hier sieht man die
Stadt in ihrem fruchtbaren Thal sich anmuthig aus-
breiten, das nahe gelegene Schloß Glaneck über
[Ende Spaltensatz]

Panorama des Universums.
[Beginn Spaltensatz] Wind hat, bringt er den Geistern der Berge und
der Luft Opfer, die dann, aber nur in diesem Fall,
aus Schweinen und Geflügel bestehen. Wenn das
Opfer bereit ist, fügt der Opferdiener noch etwas
gebranntes Wasser und Früchte hinzu, verbrennt
Goldpapier, wirft sich mehrmals auf den Boden
und ruft endlich den Matrosen zu: „Gehorcht den
Geistern!“ Die Matrosen, die bis dahin auf den
Knien gelegen haben, springen bei diesen Worten
auf und verschlingen hastig die Opfergaben. Wenn
man in die Mündung eines Flusses einläuft, wer-
den fortwährend am Steuerruder Stückchen Papier
in's Wasser geworfen. Die meisten Opfer werden
aber am Kompaß gebracht, der mit einem Stückchen
rothen Zeug bedeckt wird, wie man es auch an's
Steuerruder und das Ankertau bindet. Außerdem
verbrennt man neben der Bussole eine Menge Weih-
rauch und Stückchen Papier, die als Junken ausge-
schnitten sind; dann findet man auch neben dem
Kompasse stets Tabak, eine Pfeife und eine bren-
nende Lampe, deren sich die ganze Schiffsmannschaft
nach Belieben bedienen kann. Tritt Windstille ein,
so werfen die Matrosen gemeinschaftlich Goldpapier,
das zu Junken ansgeschnitten ist, in's Meer. Will
sich der Wind nicht gleich einstellen, so glaubt man,
daß die Göttin des Meeres übel gelaunt ist, und
man ruft nun die Dämonen der Luft an; ist aber
auch dieß vergebens, so hören die Matrosen auf zu
opfern und zu beten, und erwarten in sorgloser
Geduld, was kommen mag.



Der Ocean.

Es gibt eigentlich nur Ein Weltmeer, ein zusam-
menhängendes Ganzes, das fast 3 Viertheile unserer
Erdoberfläche bedeckt, und alles feste Land von einem
Pole zum andern einschließt. Alle Gewässer, die
man mit dem Namen Meer belegt, sind Theile des
Oceans, doch gibt man ihm seiner Ausdehnung we-
gen 5 große Abtheilungen. 1 ) Der nördliche Eis-
oder Polarocean, dessen Mitte der Nordpol bildet
und der die nördlichen Küsten von Europa, Asien
und Amerika zur physischen Grenze hat; er ist nur
in sehr günstigen Sommern zu beschiffen, indem das
Eis gewöhnlich erst im September schmilzt. Die
Winde auf demselben sind veränderlich, die Ostwinde
jedoch die herrschenden. Die vornehmsten bekannten
Jnseln desselben sind Spitzbergen und Nowaja=Semlja.
2 ) Das westliche Weltmeer, östlich von den
Westküsten Europa's und Afrika's, westlich von den
Ostküsten Amerika's, nördlich von dem nördlichen
und südlich von dem südlichen Eismeere begrenzt.
Unterhalb der Südspitze Afrika's stößt es mit dem
indischen, und durch Magellan's Meerenge und
die Fahrt um Cap Horn mit dem Australocean
zusammen. Es hat in der heißen Zone Ostwinde
und außer derselben veränderliche Winde; der Acqua-
tor theilt dasselbe in 2 Theile: in das atlantische,
den nördlichen Theil von dem nördlichen Eismeere
bis zum Aequator, östlich von Europa und Nord-
afrika und westlich von Nordamerika begrenzt; und
in das äthiopische Meer, den südlichen Theil,
von dem Aequator bis zum südlichen Eismeere, öst-
lich von Südafrika. und westlich von Südamerika
begrenzt. 3 ) Der indische Ocean, im Norden
an die Küsten Asiens, im Osten an das Australland,
im Süden an den südlichen Polarocean und in We-
sten an Afrika grenzend. Auf diesem herrschen nicht
[Spaltenumbruch] nur in verschiedenen Gegenden desselben, sondern
auch zu verschiedenen Zeiten ganz verschiedene Winde,
worunter die regelmäßig abwechselnden Monsons die
bekanntesten sind. Sowohl diese Winde als die Be-
schaffenheit des Meeres selbst, welches mit Jnseln,
Klippen und Felsen wie besäet ist, machen die Fahrt
auf demselben äußerst schwierig und gefährlich. 4 ) der
Australocean, gewöhnlich das große Weltmeer
oder die Südsee genannt. Es begrenzt die Westküste
Amerika's und die Ostküste Asiens, so wie das Au-
stralland, und ist im Süden gegen den südlichen
Eisocean offen. Außer einigen asiatischen und ame-
rikanischen Jnselgruppen enthält es die sämmtlichen
Jnseln Australiens. Man theilt es in die Nordsee
bis zum Wendekreise des Krebses, die Mittelsee oder
das stille Meer zwischen den beiden Wendekreisen,
und in die eigentliche Südsee vom Wendekreise des
Steinbocks bis zum südlichen Eismeere. 5 ) Der
südliche Eis- oder Polar = Ocean um den süd-
lichen Eispol her bis 60° S. B. Seit Cook haben
ihn mehrere Seefahrer wegen Treibeises, Kälte, Eis-
feldern, Stürmen und Nebeln beinahe unfahrbar ge-
funden.



Der Untersberg.

Die Moosstraße führt in anderthalb Stunden
von Schloß Aigen an den Untersberg. Der Wan-
derer gehe hier nicht gleichgültig vorüber, er wan-
delt auf dem Boden einer Sage — unter diesem
Moose soll die uralte Juvavia eingesunken schlum-
mern — viel Alterthümer wurden hier ausgegraben.
Man kommt Schloß Glaneck vorüber, durch einen
natürlichen Park mit hellen duftenden Wiesen, deren
Buschwerk und Baumgruppen sich in kleinen, stehen-
den klaren Gewässern spiegeln. Die Nähe des Küh-
lung hauchenden Unterberges macht diesen Ort sehr
frisch und lieblich zur Sommerszeit. Durch diesen
natürlichen Park gelangt man zur Kugelmühle,
wo man sich mit herrlicher Milch erquickt, auch sonst
Erfrischungen findet. Gleich hinter der Mühle bildet
die Glan, ein Waldbach, ungestüm durch eine
Felskluft sich drängend, schöne Wasserfälle, die über
röthliche Marmorblöcke und große, gleich leuchtendem
Sammet, mit Moos bekleidete Felsstücke stürzen,
herrlich schön nach dem Hochgewitter, oder wenn
bei des Frühlings Erwachen, der Schnee in den
erwärmenden Strahlen der Sonne schmilzt.

Jnnerhalb des Berges tosen die Fluthen, Mar-
morstufen führen in die Felskluft hinab, wo vor-
mals das Wasser für die fürstliche Tafel geschöpft
wurde. Eine entzückende Stille. Jn der Kugelmühle
werden die Marmorkügelchen gedreht, die den Kin-
dern zum Spielen dienen. Jn der blutarmen Wald-
und Felsenwildniß, der romantischen Grünau, un-
weit des Traunsees, fristen auch viele Arme mit
dem Formen dieser Kugeln ihr Daseyn, doch ist die
Steinart unbedeutend, und der Preis äußerst gering,
da sie aus der zweiten Hand das 1000 für 24 kr.
C. M. gekauft werden.

Von den Kugelmühlen geht es durch schattige
Waldungen bergan zum ersten Marmorbruch. Er
gehört Sr. Majestät dem König von Baiern, der
400 Menschen hier mit Arbeit versorgt. Des Königs
Säule schmückt diesen Platz, der die Aussicht weit
hinaus in die Ferne öffnet. Von hier sieht man die
Stadt in ihrem fruchtbaren Thal sich anmuthig aus-
breiten, das nahe gelegene Schloß Glaneck über
[Ende Spaltensatz]

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Außerdem verbrennt man neben der Bussole eine Menge Weih- rauch und Stückchen Papier, die als Junken ausge- schnitten sind; dann findet man auch neben dem Kompasse stets Tabak, eine Pfeife und eine bren- nende Lampe, deren sich die ganze Schiffsmannschaft nach Belieben bedienen kann. Tritt Windstille ein, so werfen die Matrosen gemeinschaftlich Goldpapier, das zu Junken ansgeschnitten ist, in's Meer. Will sich der Wind nicht gleich einstellen, so glaubt man, daß die Göttin des Meeres übel gelaunt ist, und man ruft nun die Dämonen der Luft an; ist aber auch dieß vergebens, so hören die Matrosen auf zu opfern und zu beten, und erwarten in sorgloser Geduld, was kommen mag. Der Ocean. Es gibt eigentlich nur Ein Weltmeer, ein zusam- menhängendes Ganzes, das fast 3 Viertheile unserer Erdoberfläche bedeckt, und alles feste Land von einem Pole zum andern einschließt. Alle Gewässer, die man mit dem Namen Meer belegt, sind Theile des Oceans, doch gibt man ihm seiner Ausdehnung we- gen 5 große Abtheilungen. 1 ) Der nördliche Eis- oder Polarocean, dessen Mitte der Nordpol bildet und der die nördlichen Küsten von Europa, Asien und Amerika zur physischen Grenze hat; er ist nur in sehr günstigen Sommern zu beschiffen, indem das Eis gewöhnlich erst im September schmilzt. Die Winde auf demselben sind veränderlich, die Ostwinde jedoch die herrschenden. Die vornehmsten bekannten Jnseln desselben sind Spitzbergen und Nowaja=Semlja. 2 ) Das westliche Weltmeer, östlich von den Westküsten Europa's und Afrika's, westlich von den Ostküsten Amerika's, nördlich von dem nördlichen und südlich von dem südlichen Eismeere begrenzt. Unterhalb der Südspitze Afrika's stößt es mit dem indischen, und durch Magellan's Meerenge und die Fahrt um Cap Horn mit dem Australocean zusammen. Es hat in der heißen Zone Ostwinde und außer derselben veränderliche Winde; der Acqua- tor theilt dasselbe in 2 Theile: in das atlantische, den nördlichen Theil von dem nördlichen Eismeere bis zum Aequator, östlich von Europa und Nord- afrika und westlich von Nordamerika begrenzt; und in das äthiopische Meer, den südlichen Theil, von dem Aequator bis zum südlichen Eismeere, öst- lich von Südafrika. und westlich von Südamerika begrenzt. 3 ) Der indische Ocean, im Norden an die Küsten Asiens, im Osten an das Australland, im Süden an den südlichen Polarocean und in We- sten an Afrika grenzend. Auf diesem herrschen nicht nur in verschiedenen Gegenden desselben, sondern auch zu verschiedenen Zeiten ganz verschiedene Winde, worunter die regelmäßig abwechselnden Monsons die bekanntesten sind. Sowohl diese Winde als die Be- schaffenheit des Meeres selbst, welches mit Jnseln, Klippen und Felsen wie besäet ist, machen die Fahrt auf demselben äußerst schwierig und gefährlich. 4 ) der Australocean, gewöhnlich das große Weltmeer oder die Südsee genannt. Es begrenzt die Westküste Amerika's und die Ostküste Asiens, so wie das Au- stralland, und ist im Süden gegen den südlichen Eisocean offen. Außer einigen asiatischen und ame- rikanischen Jnselgruppen enthält es die sämmtlichen Jnseln Australiens. Man theilt es in die Nordsee bis zum Wendekreise des Krebses, die Mittelsee oder das stille Meer zwischen den beiden Wendekreisen, und in die eigentliche Südsee vom Wendekreise des Steinbocks bis zum südlichen Eismeere. 5 ) Der südliche Eis- oder Polar = Ocean um den süd- lichen Eispol her bis 60° S. B. Seit Cook haben ihn mehrere Seefahrer wegen Treibeises, Kälte, Eis- feldern, Stürmen und Nebeln beinahe unfahrbar ge- funden. Der Untersberg. Die Moosstraße führt in anderthalb Stunden von Schloß Aigen an den Untersberg. Der Wan- derer gehe hier nicht gleichgültig vorüber, er wan- delt auf dem Boden einer Sage — unter diesem Moose soll die uralte Juvavia eingesunken schlum- mern — viel Alterthümer wurden hier ausgegraben. Man kommt Schloß Glaneck vorüber, durch einen natürlichen Park mit hellen duftenden Wiesen, deren Buschwerk und Baumgruppen sich in kleinen, stehen- den klaren Gewässern spiegeln. Die Nähe des Küh- lung hauchenden Unterberges macht diesen Ort sehr frisch und lieblich zur Sommerszeit. Durch diesen natürlichen Park gelangt man zur Kugelmühle, wo man sich mit herrlicher Milch erquickt, auch sonst Erfrischungen findet. Gleich hinter der Mühle bildet die Glan, ein Waldbach, ungestüm durch eine Felskluft sich drängend, schöne Wasserfälle, die über röthliche Marmorblöcke und große, gleich leuchtendem Sammet, mit Moos bekleidete Felsstücke stürzen, herrlich schön nach dem Hochgewitter, oder wenn bei des Frühlings Erwachen, der Schnee in den erwärmenden Strahlen der Sonne schmilzt. Jnnerhalb des Berges tosen die Fluthen, Mar- morstufen führen in die Felskluft hinab, wo vor- mals das Wasser für die fürstliche Tafel geschöpft wurde. Eine entzückende Stille. Jn der Kugelmühle werden die Marmorkügelchen gedreht, die den Kin- dern zum Spielen dienen. Jn der blutarmen Wald- und Felsenwildniß, der romantischen Grünau, un- weit des Traunsees, fristen auch viele Arme mit dem Formen dieser Kugeln ihr Daseyn, doch ist die Steinart unbedeutend, und der Preis äußerst gering, da sie aus der zweiten Hand das 1000 für 24 kr. C. M. gekauft werden. Von den Kugelmühlen geht es durch schattige Waldungen bergan zum ersten Marmorbruch. Er gehört Sr. Majestät dem König von Baiern, der 400 Menschen hier mit Arbeit versorgt. Des Königs Säule schmückt diesen Platz, der die Aussicht weit hinaus in die Ferne öffnet. Von hier sieht man die Stadt in ihrem fruchtbaren Thal sich anmuthig aus- breiten, das nahe gelegene Schloß Glaneck über

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Peter Fankhauser: Automatische Transformation von TUSTEP nach TEI P5 (DTA-Basisformat).
Deutsches Textarchiv: Metadatenerfassung
Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und Volltext-Transkription
Susanne Haaf, Rahel Hartz, Nicole Postelt: Nachkorrektur und Vervollständigung der TEI/DTABf-Annotation
Rahel Hartz: Artikelstrukturierung

Weitere Informationen:

Dieser Text wurde aus dem TUSTEP-Format nach TEI-P5 konvertiert und anschließend in das DTA-Basisformat überführt.




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Zitationshilfe: Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 8. Prag, 1836, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_panorama08_1836/3>, abgerufen am 03.12.2024.